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  • Day 97

    Masaya Vulkan- Mr Lava Lava

    June 19, 2022 in Nicaragua ⋅ 🌧 24 °C

    Zum Schluss unseres Aufenthalts in Granada kam dann auch noch einmal unser gut gelaunter Guide, Reisebüro-Repräsentant und Nebenerwerbslandwirt Oscar vorbei. Stilvoll im Landrover ging es zum aktiven Masaya-Vulkan, jenen die mit Popocatepetl vertraut sind eher unter der Bezeichnung Nahuatl oder „brennender Berg“. Nach der Registrierung ging es mit dem Auto fast bis an den Kraterrand, was ob der schwefligen Luft, die einem doch etwas den Atem raubte angenehm war. Am Rand des aktiven Nindiri-Vulkabns gab es zunächst nicht so viel zu sehen wie erwartet. Ein großes Loch, klar, darin aber Wolken bzw. Dampf, also nichts mit brodelndem Lava. Das blieb bis auf Weiteres unseren Blicken verborgen, so dass Oscar uns mit der jüngeren Geschichte unterhielt, da unter der Somoza-Diktatur wohl auch Gefangene per Helikopter direkt in den Vulkan „entsorgt“ wurden. Das veränderte den Blick auf den von den Konquistadoren auch Höllenschlund (La Boca del Infierno) genannten Vulkans deutlich. Zumal sich plötzlich, wie durch Zauberhand und einen Luftzug die Wolken innerhalb des Kraters kurzzeitig lichteten und wir das in 180 Meter Tiefe brodelnde Lava dann auch noch direkt zu sehen bekamen. Wenige Minuten und der Spuk war wieder vorbei bzw. war nur noch teilweise zu sehen, da die Qualmwolken wieder zurück waren. Da wir die empfohlene Aufenthaltsdauer von 20 Minuten eh schon überschritten hatten, nutzten wir die Gelegenheit um auch noch zum Nachbar-Krater unmittelbar neben dem Nindiri zu wandern. Der eigentliche Masaya Vulkan war 1772 das letzte Mal ausgebrochen und inzwischen ist inzwischen halbwegs zur Ruhe gekommen. Wenigstens war das Innere des Kraters vollkommen zugewachsen und grün. Bis vor kurzem konnte. man auch noch bis zum Grund hinunter wandern, wozu wir allerdings angesichts des Luftlinie 500 Meter entfernten Infernos eh keine Lust und Traute gehabt hätten. Der Blick hinab in das Tal, das ohne jegliche Veränderung auch als Drehort für einen Jurassic Park Film hätte genutzt werden können war aber auch so schon hinreichend beeindruckend.

    Zurück in der Stadt Abschied von Oscar und schon fast von Granada, das für uns - Intellekt und Ökonomie hin und her- auf jeden Fall den Wettstreit mit Leon für sich entscheiden konnte.

    Gleich neben dem
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  • Day 97

    Granada und Las Isletas

    June 19, 2022 in Nicaragua ⋅ 🌧 29 °C

    16. Juni 2022
    Unsere Zeit auf Ometepe nähert sich dem Ende. Noch ein Frühstück im Hotel Villa Paraiso und dann schon wieder den Wagen bepacken allerdings nicht ohne die Festellung, dass der starke Regen, der auch die ganze Nacht auf unser Hoteldach geprasselt hatte, auch sämtliche Spuren des Off-Road-Abenteuers von unserem Toyota gewaschen hat.

    Dann zeitig los gefahren und pünktlich um 10:30 Uhr auf die Fähre. Diesmal sowohl für unser Auto wie auch für uns ausreichend Platz und genug Sonnenschein, um noch einmal den Blick auf die zwei Vulkane zu erleben. Dann aber gleich nach Granada ins Hotel Malinche, mit einem unserer schönsten Aufenthalte in Zentralamerika. Granada selbst wirkte wie die etwas besser erhaltene Kopie von Leon was sich vielleicht aus dem bereits erwähnten Wettbewerb zwischen der liberal-intellektuellen Hochburg Leon und dem eher konservativ-ökonomisch geprägten Granada erklärt. Vielleicht hatte Granada aber auch einfach nur den Vorteil, dass wir hier deutlich erholter und bei Sonnenschein ankamen.
    Das Hotel dagegen war tatsächlich eine Oase der Ruhe. Nur wenige Gehminuten vom zentralen Marktplatz entfernt wäre man fast an dem Eingang vorbeigegangen, der sich erst nachdem man geklingelt hat in zwei Innenhöfe öffnete. Im ersten Teil neben Artefakten, Kunsthandwerk und Bildern vereinzelte Tischchen an denen sich die Hotelgäste ein klassisches und sehr gutes Frühstück einnehmen konnten, im hinteren Teil dann ein Mini-Pool mit ein paar Liegen. Direkt vor unserem Zimmer stand ein langer Holztisch, so dass auch das mitgebrachte Abendessen stilvoll genossen werden konnte. Und an Gastronomie hatte Granada einiges zu bieten. Gleich am ersten Tag entdeckten wir das Garden Cafe für uns entdeckt. Wiederum ein sehr schöner begrünter Innenhof und sehr gutes Essen. Daneben lokal hergestellte Leder- und Schmuckwaren und Kleider, alles stilvoll präsentiert. Wenn ich mich richtig erinnere waren wir hier insgesamt vier mal für ein Mittagessen oder einen schnellen Cafe oder ein Desert.
    Die gänzlich andere kulinarische Richtung war eine Grillbude 150 Meter vom Hotel entfernt, wobei schon der Weg dorthin halbwegs abenteuerlich war, da an der zwischen Hotel und Churrascaria gelegenen Kreuzung offensichtlich die Grenze zwischen touristisch vorzeigbarer Innenstadt und teils von verfall geprägter Vorstadt lag. Aber die Würste und das Steak waren den Ausflug wert.

    Da die Stadt mehr oder minder selbsterklärend war und wir zudem ausreichend mit Cafebesuchen, Blog und Essen beschäftigt waren zumal FF die für ihn ideale Pool-länge und -tiefe nutzte, um an seiner Arschbombentechnik zu feilen (nicht unbedingt zum Wohlgefallen aller in dem Hoteltrakt ansässigen Gäste, hatten wir uns anstelle einer klassischen Stadtführung für einen nachmittäglichen Ausflug in die Isletas de Granada entschieden. Nur wenige Fahrminuten ausserhalb der Stadt ging es auf ein kleines Bötchen und dann mitten hinein in die Ansammlung von mehr als 360 Kleinstinseln, die auf dem Nicaragua-See verstreut lagen. Teil unbewohnt, teils mit dekadenten Villen und Türmchen bebaut. Kaimane haben wir keine gesehen, doch zumindest unser Führer war schlicht begeistert von der Vielzahl an Vogelarten, welche wir an diesem Nachmittag antrafen. FF war mehr angetan von den Altersgenossen, die wir unterwegs trafen, nach den Hollow Monkeys (schwarzer Brüllaffe) machten wir mit den Kapuzineraffen und den Klammeraffen das Trio der in Nicaragua vorkommenden Affenarten komplett. Haken dran, schön, dass das dann auch erledigt war.
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  • Day 93

    Ometepe - Eine Insel mit zwei Bergen….

    June 15, 2022 in Nicaragua ⋅ 🌧 25 °C

    Von unserem nächsten Ziel Ometepe hatte ich schon Berichte gehört, die von einem nahezug magischen Ort sprachen. Die größte vulkanische Insel in einem Süßwassersee und vor allem nicht ein Vulkan sondern zwei miteinander verbundene Vulkane die in klassischer Kegelform in den Himmel ragen.

    Doch ehe wir diesen Blick geniessen konnten, mussten wir erstmal hin. Es galt am Hafen von San Jorge die 12 Uhr Fähre zu erreichen. Profi Tip: bei Anreisen auf Inseln zur Sicherheit immer erstmal prüfen, ob es gegebenenfalls mehrere Wege gibt, die dorthin führen und nicht blind auf eine Angabe des Navigationssystems verlassen. Andererseits gelangt man über den vermeintlich einfacheren Weg auch schon mal in den Genuss beide Häfen kennenzulernen und ein wenig Hektik hält den Adrenalinausstoss auch im Urlaub auf einem normalen Niveau. Zumal wenn man - froh es noch eben so geschafft hat- durch einen falschen Abzweig schafft - semilegal auf das Gelände zu kommen während der Guide mit den Fährtickets vor der Schranke weiter auf einen wartet. Lange Rede, wir schafften es und entgegen aller Befürchtigungen passte unser Wagen sogar in die uns zugewiesene Parklücke auf dem Fährschiff. Die Überfahrt war dann auch recht entspannt, wobei die tief hängenden Wolken zunächst nicht den herbeigesehnten Blick auf die eigentlichen Hauptakteure zuliess. Wir hatten jedoch drei Nächte auf der Insel, so dass zumindest Hoffnung bestand, dass das noch besser wird.

    Wieder auf Festland angekommen ging es über Kopfsteinpflaster, mittelmäßige Strassen als natürliche Geschwindigkeitsbegrenzung und später durch viel Grün in Richtung Hotel Paraiso, welches genau zwischen den Vulkanen Conception und Maderas auf der Nordseite des Inselstreifens liegt (an der schmalsten Stelle sind es aber auch nur weniger als 3.000 Meter bis zur Südseite).

    Das Hotel einfach aber sauber. Bemerkenswert ist vor allem der großzügige Garten mit vollreifen Mangos auf dem Boden, die wiederum Geckos und allerlei Vogelarten anlockten. Unter anderem auch einen recht lauten und in keinster Form scheuen kleinen Langschwanzhäher, der vermutlich in seiner Sprache um ein milde Gabe unseres Frühstücks bat.

    Waren wir am ersten Tag auf Ometepe noch zu erledigt um größere Erkundungen vorzunehmen, nutzten wir den zweiten Tag für einen Besuch eines Urwaldschwimmbads (Ojo de Agua) mit leider recht kalten, aber dafür kristallklarem Wasser, dass wir uns neben ein paar lokalen Touristen nur mit ein paar Fischen teilen musste. Über deren Kommentare zum Tarzan-Swing Eures Berichterstatters legen wir besser den Mantel des Schweigens. Glücklicherweise war das direkt am Pool angesiedelte Restaurant nicht in der Lage uns etwas Adequates anzubieten, so dass wir zwar ein paar weitere Kilometer fahren mussten, dafür aber auf einer Anhöhe mit sehr ordentlichem Essen und vor allem einem grandiosen Blick belohnt wurden.

    Für den nächsten Tag (15. Juni) stand eine Strandwanderung auf dem Programm. Miss I hatte zwar Bedenken angemeldet, da das Wetter nicht sonderlich stabil aussah und Strand hin oder her ein Marsch durch den strömenden Regen nicht unter ihren persönlichen Reisehighlights war. Da sprach aber wahrscheinlich die schiere Trägheit sich von unserer schönen Veranda wegzubewegen und come on, es ist immer noch eine Insel, will sagen die Regenwolken sind genauso schnell wieder verschwunden wie sie gekommen sind. Um sie dann auch noch restlos zu überzeugen hatte ich als Ziel unseres Spazierganges das El Pital Chocolate Paradise ausgesucht. Zumindest nach Auskunft von Tripadviser das beste Eis der Insel. Der Weg hin war dann auch nicht allzu beschwerlich, zunächst ein, zwei Kilometer am Strand entlang in Richtung Vulkan Maderas. Dass dieser zwischenzeitlich fast vollständig von recht dramatischen Wolken umgeben war hätte mir bereits zu denken geben sollen, aber Hirn und Bauch wollten nunmal Eis und zwar das beste. Also versucht die Familie zu drängeln (womit ich mich natürlich in Widerspruch zu meinen Aussagen vom Beginn des Marsches beziehungsweise dieses Absatzes begab, was wiederum dem Respekt gegenüber Alter, Weisheit etc. des vermeintlichen Familienoberhauptes einiges an Abbruch tat) und irgendwie gerade noch rechtzeitig den auf den letzten 600 Metern zugegeben sehr steilen, steinigen und teilweise matschig rutschigen Pfad zu Cafe und Strand hinuntergelangt um uns pünktlich mit Einsetzen des Sturzregens einen Platz an der Cafebar zu sichern. Der Cafe war dann sehr gut, das Schokoladeneis sah ebenfalls vielversprechend aus, war dann aber doch etwas zu vegan bzw. gesund. Ausserdem machte mir inzwischen die Wetterlage dann doch Sorgen, denn trotz einer halben Ewigkeit Wartezeit nahm der Regen eher zu als ab und die Vorstellung mit Familie den Rückweg antreten zu müssen liessen dann doch keinen Genussmoment mehr zu. Jedenfalls musste ich widerwillig zugeben, dass ich uns in die Sch…. geritten hatte und entsprechend sollte ich es auch wieder heilen. Also erstmal als Vorhut nach Hause und das Auto geholt. Nicht ohne meiner Frau zu versprechen, dass ich natürlich nicht so blöd und leichtsinnig wäre mit dem Karren den Hang zum Cafe runterzurutschen. Ja klar! Die Birkenstock Sandalen waren eigentlich schon seit Thailand durch und irgendwie war ich nur zu nostalgisch sie zu entsorgen, aber der Marsch durch den Regen zeigte dann doch, dass keine Schuhe manchmal besser sind als schlechte Schuhen in welchen man auch noch auf der Innensohle hin und her rutscht. Also Schuhe in die Hand und barfuß über Stock und Stein. Nach eineinhalb Kilometern endlich am Strand, was zumindest das Laufen einfacher machte. Überrascht, dass trotz der Sturmflut die sich immer noch aus dem Himmel ergoss weiterhin Fischer Wasser standen, die per Hand ihre Netze auswarfen. Ich für meinen Teil war heilfroh, als ich endlich im Hotel war. Doch der eigentliche Teil meiner Rescue Mission stand ja noch bevor. Also nur kurz abgetrocknet (wozu eigentlich), zwei Handtücher für Miss I und FF gegriffen und mit dem Wagen los. Natürlich wäre es vernünftiger gewesen den Toyota oben an der Strasse zu parken und die Beiden zu Fuß hochzubringen. Aber was soll es und einmal auf halber Strecke gab es auch kein zurück und keine Wendemöglichkeit mehr. Also Augen zu (nein!) und durch. In der steten Hoffnung, dass unsere Mietwagengesellschaft an der Rückgabestation nur blindes Personal einsetzte. Wider Erwarten kamen wir dann aber doch Zentimeterschritten und ohne erkennbare Dellen (gut, zwei dreimal schrammte der Unterboden über Steine und /oder Wurzelwerk, aber Hebebühnen gibt es in Nicaragua bei National hoffentlich auch keine.

    Ob der Stunt es wert war, keine Ahnung, auf jeden Fall war ich für einen kurzen Moment der Held, der seine Familie vor den Fluten gerettet hat und die vorangegangene Dummheit vergessen. Und wer würde nicht sagen, dass es das wert war!

    Anmerkung: Das Bildmaterial ist nicht zur Weitergabe an National Mietwagen Nicaragua geeignet!!
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  • Day 90

    Apoyo Lagune in Gedanken an Dietzenbach

    June 12, 2022 in Nicaragua ⋅ 🌧 28 °C

    Nach einer weiteren Nacht in Leon ging es am Morgen gleich weiter an den Kratersee Laguna de Apoyo. Nach dem Frühstück also wieder die Koffer gepackt und mit unserem silbernen Toyota die circa 135 Kilometer gen Süden. Ehe es zum Kratersee selbst hinunter ging war die Strasse von einer Gruppe Einheimischer versperrt, die einen Obolus für den Besuch verlangten. Nach langewierigen und anstrengenden Erfahrungen mit chinesischen Taxifahrern über Brückengebühren liessen wir es dabei. Zumal mir trotz der Babbel-Sprach-App partout nicht das spanische Wort für „lassen Sie mich durch, ich bin wahlweise Anwalt oder Hotelgast“ nicht einfallen wollte. Und wie sich zeigen sollte war auch der Weg zum Seeufer so verwinkelt und serpentinig, dass ein Durchbruchsversuch zwecklos gewesen wäre. Also gezahlt und los. Auf dem Hotelparkplatz wartete auch schon Oscar, der uns am Flughafen in Empfang genommen hatte. Gut gelaunt und hoffentlich erleichtert, dass wir nicht immer so erschlagen und kaputt aussehen wie nach unserer langwierigen Einreise nach Nicaragua aussehen. Oscar kümmerte sich um unseren Check-In, danach hatten wir eine knappe Stunde um uns frisch zu machen, dann ging es schon wieder los.

    Die Tour des heutigen Tages ging über den Ort San Juan de Oriente, der für seine Töpfereien bekannt ist, an den Ausflugsort Catarina sowie in das Provinzhaupstädtchen Masaya.

    In der Töpferei bekamen wir eine Vorführung, wie die vielschichtig bemalten Figuren und Schalen aus dem rohen Ton geschaffen werden. Von den bunten Tonpfeifen in Vogelform hat es aber nach meinem Stand keine einzige bis nach Deutschland geschafft. Von Bruchfestigkeit war in der Vorführung allerdings auch keine Rede und ich will auch nicht verhehlen, dass mein Schutzbedürfnis aufgrund der regelmäßigen Nutzung durch FF auch nicht sonderlich hoch war. Mit anderen Worten, zumindest zwei Mitglieder der Familie waren halbwegs erleichtert, als das Gebrauchsgut im Dollarbereich nicht weiter nutzbar war.

    Danach ging es nach Catarina, einem lokalen Ausflugsziel mit dem vollen Programm von Zuckerwatter, mehr Tonzeugs und vor allem Planzen in allen Formen, Farben und Größen, da der Ort wohl auf, jawoll, Pflanzen und Setzlinge spezialisiert war. Die Nähe zu San Juan de Oriente mit seinen Topf(ereien) kein schlechter Marketingschachzug. Auch ohne grünen Daumen und entsprechende Ambitionen war der Besuch lohnenswert, denn die Lage des Städtchens gab uns einen schönen Gesamtüberblick über den Vulkankrater.

    Nach einem ausgiebigen Mittagsmahl in einer Art Western-Hazienda bei der uns Oscar erzählte, dass er eigentlich Bauer sei und seine Waren auf dem Markt in Masaya verkauft, ging es satt und matt genau dorthin, nach Masaya. Insoweit lag es wohl eher an unserem Zustand und der doch recht brutalen Hitze des Tages, dass wir das Zeitfenster zur Besichtigung nur mäßig begeistert nutzten um am lokalen Geldautomaten endlich etwas Geld zu ziehen, an einem heruntergekommenen Spielplatz lustlos herumzuturnen und ansonsten darauf zu warten, wann wir endlich wieder ins Hotel und in die dortige Hängematte konnten. Dabei gab es in Masaya sicherlich viel zu entdecken, immerhin handelt es sich ausweislich des Wikipedia-Eintrags um eine Partnerstadt von Dietzenbach!
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  • Day 88

    Leon - weder Griechenland noch Original

    June 10, 2022 in Nicaragua ⋅ ⛅ 29 °C

    Draussen schneit es und die Wetterkarte vermeldet -2 Grad. Das Fieber hat mich nicht gepackt und auch ansonsten ist soweit alles gut. Nur, dass wir - wie zahlreiche unserer treuen Leser bereits festgestellt und reklamiert hatten- den Rest der Reise mit der Berichterstattung nicht mehr hinter kamen so dass inzwischen Monate ins Land gezogen sind über die zu berichten dann wieder eine ganz eigene Geschichte ergäbe. Neben Akklimatisierung im sogenannten „normalen“ Leben mit Einzug im Bahnhof, Einschulung FF und und und hatte mich das offene Ende des Blogs über die letzten sechs Monate immer wieder geärgert und geschmerzt. So sehr, dass es auch Miss I irgendwann auffiel und sie mir die Woche vor Weihnachten Urlaub gab, um an einem Ort meiner Wahl endlich unsere Reiseberichterstattung zumindest zu einem vorläufigen Ende zu bringen.

    Und so sitze ich in Hamburg in einem Hotelzimmer und versuche mich bei den beschriebenen winterlichen Temperaturen gedanklich nach Zentralamerika zurückzuversetzen. Schaunwirmal, wie das so gelingt, wenigstens sind die Fotos und der Reiseplan Gerüst und Gedankenstütze.

    Leon, Nicaragua also! Vollständig Santiago de los Caballeros de Leon. war mal Hauptstadt und gilt heute noch als kulturell-intellektuelles Zentrum des Landes. Im ewigen Wettstreit mit dem eher wirtschaftlich geprägten Granada ging der Wettstreit wie so oft zugunsten des wenig sehenswerten aber zumindest unbeteiligten Dritten ausging und somit Managua Hauptstadt und heute mit Abstand größte Stadt des Landes wurde. Wobei das Leon welches wir heute besuchten nicht das originäre Leon war. Ursprünglich befand sich Leon (heute Leon Viejo) ca. 30 Kilometer näher am Vukan Momotombo, wurde allerdings nach einem schweren Ausbruch aus Sicherheitsgründen an die heutige Stelle verlegt.

    Nachdem unsere Ankunft am Vortag noch ein regnerisch-tristes Bild zeichnete, strahlte am nächsten Morgen die Sonne mit voller Kraft. Unser Führer Felix holte uns pünktlich um 10 Uhr im Hotel ab und der erste Weg ging zur Kathedrale La Merced. Zwar waren die Katakomben mit einem unterirdischen Gängesystem nicht zugänglich, dafür durften wir in Socken auf das Dach von wo aus man einen ersten Blick über die Stadt und die herumliegenden Vulkane hatte. Die weiß gekalkten Wände verbunden mit den Dachkuppeln der Kirche und dem strahlend blauem Himmel wirkten, als wäre man auf einer griechischen Insel gelandet. In der Kirche befindet sich auch das Grab des Nationaldichters Ruben Darios.

    Nach der Kirche eine Wanderung durch die Stadt, vorbei an zahlreichen Wandgemälden (Murrals), die sich oft mit der jüngeren politischen Geschichte, insbesondere den Studentenunruhen auseinandersetzten, die in Leon eine Basis hatten.

    Zweite Station war das Centro de Arte Fundacion Ortiz Gurdian, einem von einer der Familie Ortiz gestifteten Kunstsammlung die an verschiedenen Orten in wunderschön restaurierten kolonialen Gebäuden mit der klassischen Höfearchitektur ausgestellt wurden. Das erste Haus war vorrangig zentral- und südamerikanischen Künstlern gewidmet . Zwischen lauschigen Innenhöfen mit Fischteichen und Grünpflanzen luftige Hängung die vor allem die Frage aufwarf, wie die Bilder vor der hohen Luftfeuchtigkeit und anderen Umwelteinwirkungen geschützt werden. Im zweiten Haus, wobei der Begriff bei weitem nicht zur Beschreibung dieser schönen Räume ausreicht, dann moderne, auch westliche Kunst zeigte, die selbst mir etwas sagten ;-)

    Nach eineinhalb Stunden geballtem Kulturprogramm hatte nicht nur FF genug und so bedankten wir uns bei Felix und gingen in eine Cafe welches er uns noch als Empfehlung mitgegeben hatte.
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  • Day 87

    Nicaragua, here we finally come

    June 9, 2022 in Nicaragua ⋅ 🌧 28 °C

    Und täglich grüßt das Murmeltier:

    4:00 Uhr: Der Wecker klingelt
    4:25 Uhr: Das diesmal via Uber bestellte Fahrer ist pünktlich
    4:30 Uhr Physikalisches Rätsel der Relativität der Gleichzeitig endlich gelöst. Es ist möglich, dass zwei oder mehr Dinge zur gleichen Zeit am selben Ort sind. Wie sonst hätte unser Gepäck (und wir) in den Toyota Kleinwagen passen können. Eingequetscht, aber alle Türen zu und der Vordersitz frei, da Uber-Fahrer keine Taxizulassung hat.
    4:40 Uhr: Ankunft am Flughafen
    4:45 Uhr: Check-Inn, läuft!
    5:05 Uhr: Ready! und am bereits geöffneten Pollo Campero Stand für ein schnelles Fast Food Frühstück ehe es weiter geht.
    5:43 Uhr: Sicherheitskontrolle lief zügig. Es bleibt sogar noch Zeit kurz in die Lounge zu gehen. Wie kann es sein, dass ausgerechnet jetzt, wo ich nichts trinke diese im Rum Shop und von Flor de Cana betrieben wird. Erster Wein für Miss I, was um diese Zeit vielleicht sogar noch als letzter Wein des Vorabends durchginge.
    6:50 Uhr: pünktlicher Abflug zu unserem Zwischenstop
    7:40 Uhr: Pünktliche Ankunft in San Salvador / El Salvador
    7:55 Uhr: Zweites bzw. drittes Frühstück in der Lounge. Die Anzeige sagt lediglich „Go to gate“. Wahrscheinlich kommt jetzt die Hammerverspätung.
    8:05 Uhr: Obwohl die Anzeige unverändert ist doch mal auf Verdacht aber entspannt in Richtung Gate.
    8:07 Uhr: Wie hier ist nochmal eine Sicherheitskontrolle mit Schuhe ausziehen und so…..Hektik!
    8:12 Uhr: Durchsage im Flughafen: „Family Dreja, please come to the gate“. Wir sind schon im Spurt und werden freundlich entspannt in Empfang genommen (No hurry, We were just wondering how to pronounce your last names).
    8:17 Uhr: Auf dem Platz, der Flieger ist nicht voll, ausreichend Platz um ein wenig auszuruhen und das Anspannungslevel sinken zu lassen. Nur FF ärgert sich, dass das On-Board-Entertainment nicht funktioniert, da der Flug zu kurz ist.

    9:25 Uhr: Touch down in Nicaragua, on time!
    9:50 Uhr: Immigration ging auch rum, obwohl sich mir nicht erschließt, wofür die Online Registrierung vorab gut sein soll, wenn vor Ort dann doch nochmal alles geprüft und hinterfragt wird. Aber sei es drum
    9:55 Uhr: Und die größte Überraschung (beziehungsweise Enttäuschung, da der pauschalierte Schadenersatz für Gepäckverspätung elementarer Bestandteil unserer Reisefinanzierung sein sollte) unser Gepäck hat es trotz der sehr knappen Umladezeit in El Salvador mit uns nach Nicaragua geschafft.
    10:10 Uhr Irgendetwas in unserem Gepäck gefiel allerdings dem Zöllner nicht. Wenigstens wurde der X-Ray beanstandet. Leider reichte mein Spanisch nicht, um die Rückfrage zu beantworten und Zweifel an unserer Ehrenhaftigkeit aus dem Weg zu räumen. Wir müssen in die Schlange mit der Gepäckkontrolle.
    10:45 Uhr: Die Schlange hat sich noch keinen Zentimeter weiterbewegt. Die Zöllner gehen bei der Kontrolle so sorgfältig vor, wie man es sonst nur von der deutsch-niederländischen Grenze aus den späten 80er-Jahren kennt. Zwischenzeitlich macht sich das frühe Aufstehen auch bei FF bemerkbar. Er hat keinen Bock mehr hier in einer Schlange zu stehen, die sich nicht fortbewegt. Wer will es ihm verdenken. Selbst das Aufsichtspersonal schaut immer wieder mal mitleidig herüber zu uns. Jetzt Spanisch sprechen und verbal auf die Mitleidsdrüse drücken wäre was. Geht aber nicht, also der Vorschlaghammer, Augenkontakt suchen und immer traurig lächeln.
    10:55 Uhr: Einer offensichtlich höherrangiger Zöllner gibt auf. Zudem spricht er etwas englisch, so dass wir nicht nur nonverbal versuchen unsere Unschuld zu beteuern. Schließlich wird der identifizierte Koffer geöffnet, an der vermeintlich kritischen Stelle befinden sich zwei Packungen-Kinder-FFP-Masken und mein Springseil (wusste gar nicht mehr, dass ich das dabei hatte, so viel dazu). Jedenfalls nichts was auch nur ansatzweise verwerflich oder (gemeinwohl-)gefährdend aussieht. Das sieht dann auch der Nicaraguanische Zoll ein und wir dürfen zusammenpacken und gehen. Eine der wenigen Schlangen, die sich von hinten her schneller auflöst als vorne. Ist uns aber egal, endlich raus aus der exterritorialen Zone. Hinter der Tür nimmt uns dann auch gleich Oscar als stets freundlicher Repräsentant unserer lokalen Reiseagentur Vapues in Empfang und geleitet uns die 50 Meter zum Mietwagenstand. Da nochmal 20 Minuten Papierkram und 10 Minuten detaillierte Einweisung in unseren Toyota und dann sind wir schon auf der Strasse. Völlig übermüdet erstmals in einem fremden Land auf der Strasse und dann mitten durch die Stadt. Ob das gut geht? Was will der Hund da auf der Strasse, weiss der nicht, dass ich Vorfahrt habe und war das wirklich ein Pferdeeinspänner mit einem Bauern drauf auf der gegenüberliegenden Spur. Schon befremdlich, aber mit viel Konzentration und Miss I Hilfe manövrieren wir uns dann doch zügig durch die teils skurrile Verkehrsführung der Hauptstadt, wobei zumindest der Teil von Managua den wir auf der Fahrt vom Flughafen sahen nicht wie eine Großstadt wirkte, eher wie Ausfallstrassen mit der typischen Anhäufung von Schnellrestaurants, Buden, Auto- und Teilehändlern. Wenige Gebäude höher als zwei Stockwerke und alles nicht wirklich auf dem neuesten Stand. Doch ich will Managua, das immer hin so groß ist wie Köln (was jetzt auch nicht für eine architektonisch ansehnliche Metropole spricht) nicht zu sehr kritisieren, vielleicht war ich auch einfach zu müde. Und nach wenigen Kilometern waren wir eh aus der Stadt raus und es wurde grün, beschaulicher und stiller, wenigstens ausserhalb unseres Cruiseships, denn von der hinteren Bank drang ein zweistimmiges Schnarchen. Wenigstens die Beiden konnten sich schon erholen und mich hielten Micky Beisenherz und die Jungs von Florida Entertainment mit ihren Podcasts wach.
    Denn externe Unterstütung war notwendig, schließlich galt in Nicaragua ein maximale Geschwindigkeit von 80 km/h (ja, Kilometer), die in diversen Strassenkontrollen auch partiell durchgesetzt wurde. Doch auch so kommt man voran und nach eineinhalb Stunden standen wir vor unserem kleinen Hotel in Leon, der ehemaligen Hauptstadt des Landes, die allerdings nach einem Ausbruch des Vulkans Momotombo umziehen musste und den Kampf mit Granada um Krone der Hauptstadt im 19. Jahrhundert bereits zugunsten des dazwischenliegenden Kompromisskandidatens Managua verloren hatte.

    Auf den ersten Blick ein eher verschlafenes kleines Kolonialstädtchen, wie zuvor in Antigua bis auf die Kirchen nur ein bis maximal zweigeschossige Bauten die sich hinter den Außenmauern um mehrere Innenhöfe herum gruppierten. Aber Verschlafen war mein Stichwort, erstmal in die Hotelbettfedern und ausruhen. Nur um abends bei strömendem Regen aufzuwachen. Die Kraft reichte nicht mehr zu einem außerhäusigen Abendessen, aber das Hotel hatte zumindest ein kleines Angebot und so bestand zumindest für FF und Miss I keine Notwendigkeit nochmal vor die Tür zu gehen. Ich musste mir doch noch die Füße vertreten und stapfte daher ein paar Blöcke durch den Regen in Richtung Kirche und Marktplatz. Auf den ersten Blick sehr viel Geschichte, vor allem auch Revolutionsgeschichte mit studentischen Gesichtern auf großen Wandbildern (Murals), dazu Foodtrucks mit üppigen Burgern und Hotdogs. Den Rest sollten wir am nächsten Tag mit unserem Guide XXXX erkunden.
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  • Day 86

    Stuck in Guatemala

    June 8, 2022 in Guatemala ⋅ 🌧 24 °C

    4:00 Uhr: Der Wecker klingelt
    4:25 Uhr: das vom Reisebüro organisierte Taxi kommt am Hotel an
    4:28 Uhr: Auschecken im Hotel
    4:30 Uhr: Abfahrt zum Flughafen
    4:41 Uhr: Ankunft am Avianca-Schalter (Fast Lane)
    4:45 Uhr: Nicaragua hat sich noch nicht zu unserem Einreisestatus geäußert
    4:50 Uhr: eine freundliche Mitarbeiterin versichert uns: Heute fliegen wir nicht!
    5:25 Uhr: Wir sind auf die selben Flüge am nächsten Tag umgebucht. Wir haben inzwischen die persönliche E-Mail Adresse der Mitarbeiterin. Sie hat unsere Passdaten
    5:45 Uhr: Kaffee!
    5:55 Uhr: Immer noch kein Bus an diesem blöden Flughafen. Wir versuchen Uber!
    6:15 Uhr: Via Booking.com eine weitere Nacht im Best Western gebucht (61.50 USD)
    6:35 Uhr: Wartezeit von 20 Minuten, aber unser Uber-Fahrer ist da!
    6:45 Uhr: Wieder im Hotel angekommen. Kosten: 25,43 Q (plus Tip)
    6:50 Uhr: Unser bereits aufgegebenes Zimmer steht zu den gebuchten Konditionen nicht zur Verfügung. Nur gegen Aufpreis. Zu müde um zu diskutieren, ob die Zimmerreinigung für den neuen Gast nicht sehr viel teurer sei. Vielleicht auch nur nicht vorbereitet auf die Rückfrage: welche Zimmerreinigung. Genug ausgegeben, wir nehmen ein neues Zimmer. Aber Dank Miss I die kluge Forderung zumindest bis 12 Uhr nochmal in unser altes Zimmer zurückzukehren.
    6:58 Uhr wieder im Zimmer. Tun wir so, als wäre das alles nie passiert!

    Nach ausgiebiger Erholung von den Strapazen des Nichtfliegens erstmal unser Frühstück nachgeholt und dann direkt in einen weiteren Ableger des Cafes vom Vortag und den Rest des Tages mehr oder minder abgehangen und mit Blog, Kaffeetrinken und Süßspeisen verbracht. Zwischenzeitlich die Rückmeldung von Damaris Jiminez, dass wir für morgen früh definitiv ready to fly seien! Zumindest das hat dann heute noch geklappt. Dank des kundenfreundlichen Verhaltens der Avianca (und der glücklichen Fügung, dass ich mich bei der Buchung der ursprünglichen Flüge bereits entschieden hatte nicht die billigste Buchungsklasse zu nehmen) hielt sich der finanzielle Schaden absolut in Grenzen. Aber der Stress und die Aussicht zwei Tage hintereinander um 4:30 mit all unserem Gepäck an den Flughafen zu fahren reichte dann auch. Das Verständnis der Avianca rührte übrigens auch daher, dass wir bei weitem nicht die Einzigen waren, die unter den knappen Fristen für die Einreise nach Nicaragua litten. Gescheitert war das Ganze nämlich daran, dass wir das geforderte negative PCR Testergebnis nicht früh genug bekamen um die 36 Stunden Bearbeitungsfrist für den grünen Haken einzuhalten. Wahrscheinlich ist es auch keine große Überraschung, dass das Erfordernis eines Corona-Tests von Nicaragua nur wenige Tage nach unserer Odyssee ersatzlos gestrichen wurde. Wie bereits zuvor in Canada einfach nur schlechtes Timing. Aber mit dem notwendigen Abstand und da am Ende doch wieder alles irgendwie geklappt hat eine weitere Anekdote. Respekt und Dank an dieser Stelle aber auch an FF, der die Strapazen mehr oder minder klaglos über sich ergehen hat lassen!

    Abends in eine nahegelegene Spelunke, die allerdings aus Tripadviser relativ gute Bewertungen hatte und dort nach dem Kaffee-Kuchen-Nachmittag viel zu viel zu Abend gegessen (unter anderem eine Fischsuppe, die tatsächlich sehr beeindruckend aussah allerdings nicht die von unseren Honkees verlangte Frische aufwies).

    Abends um 11, da es natürlich genau an solch einem Tag sein muss, noch ein Telefontermin mit Deutschland. Um 12 dann aber mit den Worten von Jack Bauer „This is the probably longest day in my life“ endlich ins Bett.
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  • Day 85

    Testen und Bangen…..

    June 7, 2022 in Guatemala ⋅ 🌧 20 °C

    Tag der Entscheidung? Wird man sehen, wir waren jedenfalls bereit, zumal der äußerst entspannte aber zwischenzeitlich auch aufgetaute und freundliche Hostalbetreiber uns für 6:30 das Frühstück organisiert hatte und so ging es pünktlich um 7 wieder mit dem Fahrer der uns bereits nach Monterrico gebracht hatte los in Richtung Hauptstadt.

    Schräges Gefühl mal wieder in eine richtige Stadt mit Hochhäusern, breiten Alleen und Menschen zu kommen, zumal die Fahrt dann auch gleich in die Tiefgarage einer großen Einkaufsmall ging. Allerdings nicht zum Shoppen, noch nicht mal auf die Ebene einer mondänen Klinik kamen wir, stattdessen in U4 auf einen Parkplatz an dem schon drei Menschen in blauem Schutzanzug mit Maske sassen, die sich ihre Arbeitsplatzbeschreibung vermutlich auch nicht ganz so genau durchgelesen hatten. Die Formalien zur Registrierung des Tests zogen sich fast eine halbe Stunde hin. Der Test hingegen war dann eher Streicheleinheit, nichts von dem Straßenabstrich in Koh Phangan, an dem Miss I das Teststäbchen schier ins Kleinhirn gerammt wurde. Hier also eher Schonprogramm beziehungsweise das Gefühl, dass das gewünschte Testergebnis in dem Preis schon inkludiert war. Das tumbe Gefühl des „What If“ begleitete uns dann die nächsten Stunden dennoch, zumal wir von Reisebüro und Fluggesellschaft gedrängt wurden unbedingt und so schnell als möglich unsere Testergebnisse durchzugeben, da unsere Registrierung zur Einreise nach Nicaragua ansonsten nicht bearbeitet werden könnte. Eigentlich sei es dafür eh schon zu spät, dies habe 36 Stunden vor Abflug zu geschehen…..
    Aber erstmal einchecken. Nach langer Zeit und der Hütte in Monterrico endlich mal wieder ein Best Western Plus Hotel! Kurze Erholung, dann doch Hummeln im Hintern und das Gefühl laufen zu müssen, also der Empfehlung des Lonely Planet gefolgt die knapp vier Kilometer zu der in ein Museum umgebauten Stadtvilla Mima, die dem Reiseführer zufolge eine der Sehenswürdigkeiten schlechthin in Guatemala City war. Ware halt nur leider zu. Verschlossenes Tür, nichts zu machen, auch wenn „das Internet“ sagte, dies sei nicht möglich, schließlich stand da „geöffnet“. Aber der Weg ist das Ziel und unterwegs hatten wir gegen den schnellen Hunger zunächst einen Happen in einem überdachten Food-Court gegessen und um die Ecke noch ein Cafe entdeckt, das nicht nur guten Kaffee sondern zur Freude von FF auch Nutella-Hörnchen im Angebot hatte. Insofern alles gut. Zumindest nachdem ich mich bereit erklärt hatte uns für die Rückfahrt eine Taxifahrt zu spendieren. Die unverhandelt verlangten 35 Q (4,30 Euro) schienen auch angemessen, so dass das Verlangen von 100 bzw. 60 Q für die deutlich kürzere Fahrt zum Flughafen uns dagegen dreist erschien und wir dieses Angebot rüde ablehnten. Flughafen deshalb, da wir zwischenzeitlich unsere Ergebnisse (alles negativ und damit gut) erhalten und an das Reisebüro mit der Bitte um Finalisierung unserer Einreiseformalitäten nach Nicaragua weitergeleitet hatten. Der reinen Sicherheit halber und um uns am nächsten Morgen etwas Stress zu ersparen hatten wir überlegt schon mal vorab am Flughafen einzuchecken (Gepäck blieb im Hotel, dass konnten wir am nächsten Morgen dann noch in Ruhe abgeben). Und da der Flughafen laut Google Maps lediglich 2.5 Kilometer vom Hotel entfernt war, sprach auch nichts gegen einen weiteren Spaziergang. Die Strecke war zwar nicht so angenehm wie mein Fußmarsch in San Diego zum Flughafen, doch im Feierabendverkehr hätten wir mit einem Taxi vermutlich länger gebraucht als zu Fuß. Nur das Ergebnis unseres Check-Inns war nicht befriedigend. Zunächst die Auskunft, dies ginge nur online, Check-Inn vor Ort kostet extra. Kurze Diskussion und das befriedigende Gefühl, dass unsere Lufthansa Frequent Traveller Karte uns zumindest in Guatemala einen Platz in der Fast Lane gewährte und wir plötzlich auch für die analoge Form des Reisens auch keinen Aufpreis mehr zahlen mussten. Nur unser Einreisestatus sei leider leider noch nicht geklärt, da müssten wir nochmal nachfragen, ansonsten sieht man sich dann morgen früh um halb fünf wieder……

    Nach dieser Erfahrung stand uns dann auch nicht mehr der Sinn danach in die Dunkelheit hinein in die Stadt zurückzulaufen. Da sich aber weder ein Busverbindung auftreiben lies noch ein Taxifahrer bereit war mit uns in Verhandlungen über einen Fahrpreis zu treten, machten wir uns dann doch erstmal auf. Kurz hinter dem Taxiplatz liess sich dann zum Glück doch noch ein Kutscher überzeugen, dass es wirtschaftlich sinnvoller sei unser Angebot von 50 Q zu akzeptieren, als ohne Fracht und damit für umme zurück zu fahren. Der Verkehr hatte inzwischen auch abgeflaut, so dass wir schnell wieder am Hotel und bereit für`s Abendessen waren. Hier waren wir uns einig, dass ob des anstrengenden Tages und der Aufregung um den Test eine Belohnung angemessen sei und so ging es auf Gong Bao Ji Ding und andere Leckereien zum Nobel-Chinesen gegenüber.

    Und ab ins Bett für eine kurze Nacht.
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  • Day 82

    Fahrt nach Monterrico

    June 4, 2022 in Guatemala ⋅ ⛅ 29 °C

    Nachdem der Besuch beim Zahnarzt so reibungslos verlaufen und auch unsere Wäsche pünktlich und duftend um 9 Uhr bereit stand, gab es für mich nicht viel zu tun als unseren freundlichen Fahrer zu begrüßen und den Wagen vollzuladen, der wie gewohnt zehn Minuten vor der geplanten Abfahrt auf dem Hotelparkplatz wartete.

    Die Fahrt nach Monterrico an die Pazifikküste führte uns zunächst erstmal wieder einige Serpentinen hoch bis sich Miss I meldete und um eine ruhigere Fahrt bat. Anders als ich nahm der Fahrer dann auch Rücksicht und so schlängelten wir uns gemütlich durch zunächst die Berge hoch und wieder hinunter bis wir im Regen in dem Küstenort Monterrico ankamen. Als Surfer-Spot Nicaraguas beschrieben, war es zunächst mal nur ein eher schmutziges und heruntergekommenes Kaff mit einem sehr lokalen Angebot an Speisen und Waren. Auch unser Hotel war sehr einfach, die grob verputzten Wände schon vom Blut einiger Moskitos gefärbt und insgesamt mal wieder auf der Charmeskala eher Backpacker-Hostel. Bier und Sprudelwasser gab es zur Selbstbedienung mit Anschreiben und Bestellungen im Restaurant benötigten eine Stunde Vorlauf. Dafür waren es aber auch nur 5 Meter bis zum gut 10 Meter langen Pool und knappe 30 Meter bis zum Strand. Die vermeintlich kurze Strecke über den schwarzen Lavastrand hatte es allerdings in sich. Zumindest wenn man versuchte diese barfüßig zu sprinten, dann zumindest bestand durchaus die Gefahr sich die Hornhaut von den Sohlen zu brennen. War man erstmal in dem wellenüberspülten Bereich, war der feine Sand dann allerdings sehr angenehm. Nur über die verschiedenen als Treibgut an Land gespülten Meeresbewohner inklusive Kofferfischen und großen Krabben musste man einen Bogen machen. Dafür waren die Wellen allerdings fantastisch.

    Die Zeit vor Ort verbrachten wir im Wesentlichen mit Lesen, Schwimmübungen und gelegentlichen kurzen Spaziergängen in den Ort (nicht wirklich sehenswert und lediglich für die Suche nach dem einzigen Geldautomaten notwendig) oder in das unmittelbar neben uns gelegene Luxusresort um etwas Abwechslung in den Speiseplan zu bekommen. Der Rest war Faullenzen at its best, wobei über uns der anstehende Flug nach Managua wie ein Damoklesschwert schwebte, war doch für die Einreise nach Nicaragua (als einzigem Land in Centralamerika) ein bis 72 Stunden vor Abreise erfolgter negativer PCR Test notwendig, was uns beziehungsweise das Reisebüro vor logistische Herausforderungen stellte, da die nächstgelegene Teststation erst in Guatemala City lag. Laut Planung sollten wir Montagmorgens sehr zeitig aus Monterrico aufbrechen um direkt den Test zu machen und unseren Flug am Dienstagmorgen um 6:30 Uhr antreten zu können. Auch nach den Thailand-Erfahrungen waren wir hinsichtlich des Tests recht entspannt, lediglich der Zeitplan erschien schon ambitioniert. Den Gedanken einen Tag früher abzureisen und den Test entsprechend vorzuziehen schrieben wir dennoch wieder ab, da nicht klar war, ob wir Sonntags getestet werden konnten. Wir schon alles gut gehen…… Und ansonsten: füge Dich den Dingen die Du nicht ändern kannst und bei allem anderen hilft ein Sprung in den Pool!
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  • Day 80

    Markt in Chichicastenango

    June 2, 2022 in Guatemala ⋅ 🌧 18 °C

    Von dem Markt in Chichicastenango hatten wir im Vorfeld schon fiel gehört, es dauerte aber dennoch eine Weile, bis wir den Ort halbwegs flüssig aussprechen konnten. Letztlich sprechen die Bilder hier auch eine deutlich klarere Sprache. Bot der zweimal die Woche stattfindende Markt doch alles, was das Herz des stets auf der Suche nach eindrücklichen „typischen“ Motiven pirschenden Westlers begehrte. Feilgebotene exotische oder zumindest „süße“ Tiere, von der Härte des „einfachen“ Lebens verwitterte Menschen in bunter Kleider und Speisen in allen Farben und Formen. Daneben dann aber auch der wandernde Rattengiftverkäufer, selbst hier nicht zu vermeidende Herbal Life Verteter und und und. Nach dem inzwischen dritten Kaffee und einem Maracujasaft bin ich des Schreibens etwas müde. Aussen scheint die Sonne und der Gym ruft, wobei ich mir nicht sicher bin, denn folgt man zumindest des Regeln des gleichnamigen Films so verlangt der Name Fight Club Gym gegebenfalls eine andere Marketingstrategie. Daher der Tag in Kurzfassung:

    Anreise ca. 1.5 Stunden. Bei der Fahrt über die Serpentinen die Sorge, ob es trocken bleibt, da zumindest in Aussicht steht, dass bei Regen die Hälfte der Marketender schließt. Aber Glück gehabt, der Tag bringt teils dramatische Wolken aber es bleibt mehr oder minder durchgängig trocken. Kurzer Pinkelstop in einem Restaurant im 1. Stock über der Hauptstrasse mit schönem Blick auf das Gewusel und den Stand mit den gefrorenen Schokobananen. (Preis 2 Q, was ca. ungefähr 1/20 dessen entspricht, die wir für exakt die gleiche Banane in Disneyland / Anaheim gezahlt hatten….).
    Vergebliches Feilschen um einen blinkendes Perlen-Gecko. Schade, dass die Händler, die standhaft bei ihrem Preis bleiben am Ende meist nicht belohnt werden, während der/diejenige, die nach fünfsekündigen Verhandlungen im Preis einbricht wie gegenwärtig der Bitcoin exakt die Geiz ist Geil Region unseres Kleinhirns trifft, die uns zwingt zuzuschlagen und nicht nur einen sondern besser gleich zwei von den Plastik-Pfeffer&Salz-Streuern zu kaufen. FF hat sich immerhin mit seinem Geld eine Holzschlange gekauft die nach meinem Stand immer noch existiert aber schon deutlich an Begeisterung eingebüßt hat.

    Besuch einer der wenigen (oder der einzigen) katholischen Kirche im Land, die in ihren heiligen Hallen auch einen kleinen Raum für die Maya-Heiligen zur Verehrung einräumt. Ökumene wie sie sein soll.

    Obst- und Gemüsemarkthalle, überdacht, aus der Perspektive von oben vorrangig in Tomaten und Paprika-Rot. Dazwischen aber auch alles andere was das Vegetarier-Herz begehrt.

    Rückfahrt mit Mango vom Markt und abends Würstchen vom Grill für FF und mich. Dabei die Oberstadt und den Gym entdeckt und mit FF neue Tanzschritte geübt, die der dann auch gleich vor jeder Diskotür sehnsüchtig in der Hoffnung hinein ins Laserlicht treten zu dürfen feilbot.
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