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  • Day 102

    Ninh Bình

    May 18 in Vietnam ⋅ ☁️ 31 °C

    Nach etwas Schlaf gab es Bananen Pancakes und Banh Mi zum Frühstück, serviert von unserer Gastgeberin Linh, die sich über unseren zerstörten Zustand amüsierte und zwischen servieren und plaudern weiterhin versuchte uns irgendwas zu verkaufen. Mit etwas Schlaf konnten wir dieser ungebremsten Energie zum Glück mit mehr Gelassenheit begegnen und das leckere Frühstück relativierte das nervige Angedrehe. Um keine Tour buchen zu müssen, leihten wir uns einen Roller bei ihr. Leider kamen wir damit aber nicht so schnell weg wie erhofft, da die knallrote Vespa ihre besten Tage schon hinter sich hatte und ihre Mühe hatte in die Gänge zu kommen. Nach etwas Üben hatte Sven aber den Dreh raus. Natürlich wollte die alte Dame dann aber noch getankt werden. Also ab zur nächsten Tankstelle. Da sich am Strassenrand massenhaft kleine mobile Tankstellen befanden, stellte sich dies als leicht zu lösendes Problem heraus. Dachten wir zumindest... Dass das Benzin dort das Fünffache kostet und wir so mehr als für den Roller zahlten, wussten wir natürlich nicht... Perplex landeten wir in einem Café und taten mit einem extra Koffeinshot etwas Gutes gegen unsere Müdigkeit. Nächster Stopp war Tràng An ein landschaftlich besonders schöner Abschnitt Ninh Bìnhs, wo man mit Ruderbooten durch die Karstfelsenlandschaft vorbei an Tempeln und durch Höhlen schippern kann. Eine Fahrt dauerte 3 Stunden, perfekt nach einer unbequemen Nacht im Sleeperbus. Auch wenn wir diese wunderschöne Landschaft mit vielen anderen teilen mussten, war sie unbeschreiblich und dank der enormen manuellen Abtriebskraft unseres Ruderers hatten wir ab und zu die Bucht tatsächlich für uns alleine. So bezaubernd die Umgebung auch war, war es unsere Begleitung leider nicht. So landeten wir mit zwei asiatischen Tussen auf dem Boot, die die Landschaft nur als Abbild in ihrer Selfiekamera wahrnahmen und uns oft die Aussicht versperrten... Bauerntrampelmässiges Einsteigen, sodass das Boot auch schön wackelte oder extra langes Besichtigen der Tempel waren unsere stillschweigenden Racheakte... Nach der Bootsfahrt fuhren wir durch die wunderschöne Karstfelsenlandschaft, die der Region auch den Spitznamen "trockene Halongbucht" verpasst, was wir definitiv bestätigen können, zurück nach Tam Cock, wo wir zum Sonnenuntergang noch die zweitschönste Pagoda (gemäss dem vietnamesischen Kaisers, dessen Grab wir zwei Tage bevor besucht hatten) des Landes besuchen wollten. Um die Parkgebühren zu umgehen, machten wir zuerst aber einen Frühlingsrollen-Snackstopp in einem Café direkt vor dem Eingang der Sehenswürdigkeit. Dort sassen wir gemütlich ohne zu merken, dass die Öffnungszeit der Pagode verstrich. Demnach konnten wir sie leider nicht besuchen. Stattdessen streunten wir noch etwas durch die benachbarten Reisfelder, wobei kläffende Hunde unsere Route bestimmten. Als Abschluss unseres ersten Tages in Ninh Bình ging es in ein kleines süsses Familienrestaurant, wo wir uns durch verschiedene Nudelgerichte probierten und über das gute Englisch der Kinder staunten. Anschliessend fielen wir ins frischangezogene (anscheinend hatte das Besitzerehepaar tatsächlich darin geschlafen😅) Bett und genossen den wesentlich höheren Komfort.Read more

  • Day 100

    Von Huế nach Ninh Binh

    May 16 in Vietnam ⋅ ⛅ 31 °C

    Heute versuchten wir so lange es ging auszuschlafen, da wir die nächste Nacht in einem Schlafbus verbringen "dürfen" und genügend Schlaf deshalb nicht garantiert sein würde. Nachdem wir ein weiteres leckeres Frühstück (mit sehr frischen Bananen, welche ein Mitglied der Hostfamilie extra für uns einkaufen ging) in der Unterkunft geniessen durften und unsere sieben Sachen zusammengesucht hatten, machten wir uns mit unserem Roller auf zu einer Apotheke. Unsere Mission: Reisetabletten-Vorrat aufstocken. Irgendwie hatten wir eine besonders kleine Apotheke im Nirgendwo in Huếs Gassengewirr erwischt. So musste Sven sogar durch einen lokalen Bauernmarkt kurven, was bei dem ein oder anderen Einheimischen zu einem Schmunzeln führte. Der Apotheker wollte uns dann irgendein Säftchen verkaufen, dank Übersetzer bekamen wir schlussendlich dann aber unser gewünschtes Produkt. Weiter ging es über Reisfelder zu einer alten Holzbrücke. Wohl auch eine Sehenswürdigkeit, an welcher sich nicht so oft westliche Touristen blicken lassen. Irgendwie schien es hier allgemein so, als wären wir einen Ticken zu spät zu einer riesen Fete gekommen, da alles dekoriert war, aber es keine Besucher gab. Bis auf die Verkäuferinnen, welche uns gleich penetrant in Beschlag nahmen, war die Brücke aber echt sehr sehenswert. Nachdem wir die Verkäuferinnen abgewimmemt hatten, flüchteten wir uns in ein gemütliches Café und genossen die Ruhe und einen Cappuccino. Zufälligerweise befand sich das Café gerade neben einem Tempel, den wir anschliessend einen Besuch abstatteten. Als nächstes ging es zu einem Kloster, wo wir es sehr genossen auf dem Ruhe ausstrahlenden Gelände herumzustreifen, den Mönchen bei Zeremonien zuzuschauen und im Teich Schildkröten, Fische und Wasserschlangen zu beobachten. Auch unser letztes Ziel war ein spirituelles, nämlich eine weitere Pagode und sehr berühmt, da sie die höchste Vietnams ist und da das Auto des Mönches Thích Quảng Đức mit welchem er zu seiner Selbstverbrennung als Protestaktion gegen die anti-buddhistische Regierung fuhr, ausgestellt ist. Dass die Pagode sehr berühmt war, merkte man auch an den Touristenmassen und den Infrastrukturen drumherum, die so ein bekannter Ort mit sich bringt... Unseren Aufenthalt in Hue schlossen wir mit einem weiteren kulinarischen Erlebnis ab, in einer Brauerei. Danach hiess es schon ab zum Bus. Dieses Mal mit luxuriösen Taxi. Im Bus selbst erwartete uns der gewohnte Luxus... Enge Liegestühle mit Vorhang und das für 14 Stunden... Immerhin war der Fahrer sehr zurückhaltend mit der Hupe. Nach zwei Stunden gab es einen Abendessenstopp und wir konnten aus zwei Menüs auswählen: Reis oder Nudelsuppe. Wir nahmen zur Sicherheit beide, damit wir zur Not sicher eines essen konnten. Bis auf das undefinierbare Hühnchen war das Essen aber ganz okay. Danach tuckerten wir weiter in unserem Schlafbus Richtung Ninh Binh (dessen Name uns immer ans Kifferdörfchen in Australien erinnert... Wir sind ja gespannt😅) und versuchten Schlaf zu finden. Leider nicht so erfolgreich wie erhofft. Um 4.30 Uhr morgens kamen wir 2einhalb (!) Stunden zu früh in Ninh Binh an, wo wir wortwörtlich mitten auf der Strasse abgesetzt wurden. Völlig verpeilt suchten wir unsere Unterkunft, die zum Glück nur 10min von unserem Abladeort entfernt war. Dort warteten wir dann im Innenhof. Als wir Lärm hörten, getrauten wir uns dann doch der Vermieterin anzurufen und keine zwei Sekunden später stand sie vor uns und bot uns warmes Wasser an. Das sei gut für den Hals.^^ Nach etwas Geplauder und dem 1. Versuch uns eine Tour anzudrehen, liess sie uns glücklicherweise bereits in unser Zimmer. Das verwirrende daran, aus diesem war sie und ihr Mann eben gekommen... Samt Decken und Kissen. Erleichtert ein wenig schlafen zu können, hinterfragten wir dies aber nicht allzu lange...Read more

  • Day 98

    Huế

    May 14 in Vietnam ⋅ ☁️ 31 °C

    Nach einem Tag Sightseeing stand heute der obligat darauffolgende Reisetag an. Immerhin ging es heute nicht so früh am Morgen los und so konnten wir unser letztes Ticket noch für eine Show der traditionellen Künste verpulvern. Nach Tanz- und Singeinlagen der Darsteller gab es sogar noch eine Runde traditionelles Bingo. Leider gingen wir leer aus. Auf dem Weg zum Café machten wir einen Abstecher zur Konkurrenz des gestrigen Schokoladenladens und probierten uns durch dessen Angebot. Einen Gewinner konnten wir in diesem Battle leider nicht erkoren. Für nicht schweizerische Schokolade waren beide ganz okay.😉 Nach einem leckeren Bagel und Porridge Frühstück in einem wirklich versteckten Café, ging es dann zurück zur Unterkunft, wo plötzlich zwei Motorradfahrer anhielten und sich als unser Transfer zur Busstation vorstellten. So überrascht wir über diese Art von Transfer waren, so überrascht waren die beiden über unsere grossen Rucksäcke.😅 Etwas wacklig aber dafür mit vielen interessanten Facts des Fahrers ging es also zur Busstation. Dort warteten wir einmal mehr auf unseren Sleeperbus am helllichten Tag.^^ Die Zeit überbrückten wir mit Gesprächen mit anderen wartenden Mitreisenden. Die Fahrt war glücklicherweise infolge der geringeren Fahrtdauer, aber auch wegen der schönen Landschaft kurzweiliger als auch schon. So fuhren wir entlang kilometerlangen Stränden und neben den bewaldeten Marmorbergen nach Huế. In Huế angekommen, war die Unterkunft zur Abwechslung wieder einmal in Gehdistanz und so ging es nicht lange bis wir einchecken und unser Gepäck in einem grosszügigen Zimmer abladen konnten. Sogar einen Willkommenssmoothie und Früchte gab es, plus etliche Restaurant- und Sightseeingtipps. Den Rest des Tages wollten wir aber erstmal etwas ruhiger angehen. So telefonierte Sven während Tamara die Dreckwäsche zum Waschen ablud und einen Spaziergang am Parfümfluss entlang in einen grösseren Supermarkt unternahm, da die Snacks augestockt werden mussten. Wiedervereint ging es ab in ein kleines Thai Restaurant mit super herzlichem Personal. Wir genossen es sehr, wieder einmal etwas schärfer gewürztes Essen aufgetischt zu bekommen und das Morning Glory (Wasserspinat mit Knoblauch) hat es uns halt schon angetan...😋 Den Abend liessen wir noch gemütlich im Hotel ausklingen.

    Auch am nächsten Morgen konnten wir einen entspannten Start in den Tag geniessen, mit länger Schlafen und leckerem Frühstück direkt in der Unterkunft. Mit dem Roller ging es dann zuerst einmal zum Bahnhof, wo wir mithilfe einiger Einheimischen versuchten unsere nächste Etappe mit dem Zug zu buchen. Trotz vollem Einsatz der Beteiligten entschieden wir uns schlussendlich gegen den Zug, da wir die schöne Aussicht über Nacht doch nicht geniessen konnten und daher der wesentliche Aufpreis nicht wert wäre... Nach einem kurzen Schwatz mit unseren Helfer, die natürlich schon auch noch versuchten uns eine Taxifahrt zu verticken (typisch Vietnam halt🙈), buchten wir per Telefon über unsere Unterkunft einmal mehr eine unserer heissgeliebten Busfahrten... Nach einer so unkomplizierten und komfortablen Organisation unserer Weiterreise hatten wir noch richtig viel Zeit für Sightseeing. Heute stand der Besuch der Kaiserstadt und zweier Kaisergräber auf dem Programm. Auch der Preis dafür war königlich, aber sowas macht man ja nur einmal im Leben...😅 Obwohl leider sehr viel in dieser Region durch den Krieg zerstört wurde, waren die zum Teil renovierten Überreste sehr beeindruckend. Genauso beeindruckend war die Grösse der Kaiserstadt, so legten wir etliche Kilometer zu Fuss zurück, was die einen etwas mehr freute als die anderen...^^ Als Folge unserer sportlichen Höchstleistungen brauchten wir dann auch schon nach dem ersten Stopp einen Kaffee- und Schneuggi-Stopp. Diesen nutzten, wir ökonomisch wie wir unterwegs sind, natürlich auch gleich als kulinarisches Sightseeing und probierten uns durch Spezialitäten von Huếs Küche. Nebst Reis mit Rind, gab es Banh Nam ("Kuchen" aus Reismehl in Dong-Blätter eingewickelt und mit einer Füllung aus gehacktem Schweinefleisch und Garnelen) und Joghurt (eigentlich ein Jogidrink mit Fruchtstückchen und Zucker). Gestärkt ging es weiter zum Grab von Khai Dinh. Schon wahnsinnig was für riesige Bauten für nur eine Person als Begräbnis errichtet wurden... Am besten gefielen uns hier den Teracotta Soldaten ähnlich sehende Soldaten, die das Begräbnis des Kaisers bewachen. Weiter ging es dann übers Land zum nächsten Grab, das des Kaisers Tu Duc. Eindrücklich wie man auch hier schon nach wenigen Kilometern aus der Stadt raus, voll auf dem Land ist und als bleicher Westler schon ab und an etwas schief angeschaut oder von Kindern fröhlich begrüsst wird. Mit einer idyllischen Parkanlage ergänzt, gefiel uns auch diese Grabanlage. Jedoch hatten wir langsam genug kaiserlichen Prunk gesehen und so ging es nach einem kurzen Abstecher ins Weihrauchdorf zurück in die Unterkunft. Das Weihrauchdorf bestand eigentlich aus einer Haupstrasse, an welcher sich etliche Stände mit schön angerichteten, bunten Weihrauchstäbchen-Kunstwerken bestanden. Sogar traditionelle Kleider konnte man sich für Fotos leihen. Eine typische, bei asiatischen Touristen sehr beliebte Sehenswürdigkeit halt... So landete auch Tamara mit einem Reishut auf dem Schemel einer Händlerin.😅 Die Demonstration der Herstellung von Weihrauchstäbchen und die etlichen Duftproben waren aber sehr interessant. Jedoch hatten wir das Angequatsche schnell gesehen und düsten auf unserem Roller wieder davon. Nach etwas Sightseeing in einem riesen Einkaufszenter (was vor allem für eine Partei von uns immer wieder ein Highlight darstellt, während es bei der anderen eher Geduld und ein paar Augenroller erfordert) und dem Abheben mehrer Millionen an einem Bankomat beendeten wir unsere heutige Entdeckungstour durch Huế. Beim Abendessen versuchten wir uns noch an weiteren Klassikern Huếs Küche: Nem lui (an Zitronengras aufgespiesste Fleischbällchen, welche man mit weiteren Zutaten in Reispapier einwickelt und in eine leckere Sauce tunkt), vegetarischer Reis und Com Ga (Hähnchenreis). Auf allen Ebenen gesättigt von heutigem Tag fielen wir danach müde ins Bett.
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  • Day 96

    Hội An

    May 12 in Vietnam ⋅ ☁️ 33 °C

    So langsam nistet sich auf unserer Reise durch Vietnam eine Routine ein... Ein Reisetag mit laaanger Busfahrt gefolgt von einem Tag Sightseeing. Nicht ganz so entspannt wie wir das gerne hätten, aber die einzige Alternative mit "wenig" Zeit und ohne fliegen in den Norden zu kommen. Definitiv ein Learning falls es irgendwann zu einer zweiten längeren Reise kommen wird...
    So stand heute also wieder ein etwas weniger von uns präferierter Reisetag an. Immerhin "nur" 6 Stunden und nicht ganz so früh am Morgen, was bedeutete, dass wir noch gemütlich in der Unterkunft zmörgelen konnten. Auch fuhren wir heute mit einer anderen Buskompanie, die uns unsere Gastmutter organsiert hatte. Der sehr geschätzte Transfer von der Unterkunft zum Busbahnhof war hier ebenso inkludiert. Dort wurden wir wie Könige mit Regenschirmen als Sonnenschutz begrüsst und auch unser Gepäck durften wir nicht selber verladen. Der Komfort des Busses war zwar etwas geringer als bei den FUTA-Bussen jedoch machte das Personal diesen mehr als genug mit seiner Freundlichkeit wett. Das war schon einmal ein Anfang, der uns auf mehr hoffen liess... Und wir wurden nicht enttäuscht, so fuhr der Chaffeur um einiges entspannter als der letzte, wenngleich er die Hupe noch enthusiastischer brauchte.😅 Vielleicht lag es auch an der Landschaft, die sich in den saftigsten Grüntönen präsentierte (grüne Reisfelder, vor grünen mit Dschungel bewachsenen Hügeln, gesäumt von grünen Palmen und Bananenplantagen), dass wir etwas entspannter waren wie such schon suf Busfahrten. Grün soll ja eine beruhigende Farbe sein...😉 Allgemein erscheint uns Vietnam etwas "reicher" als Thailand und Kambodscha. So sind die Hütten auf dem Land weniger heruntergekommen, die Tiere besser genährt, die Felder satter, die Gebäude in den Städten etwas "schöner" und robuster. Entspannter wie auch schon nach einer 6 stündigen Busfahrt kamen wir in Hội An an oder besser gesagt an irgendeiner Kreuzung irgendwo in den Suburbs von Hội An. Kein Transfer zum Stadtzentrum, dafür einige wenige aufdringliche Taxifahrer. Dank Grab waren wir in der Lage auch einen fairen Preis zu verhandeln und so wurden wir bequem vor die Tür unserer Unterkunft chauffiert. Dort wurden wir von singenden Kindern begrüsst, da sich der Kindergarten direkt neben unserem Homestay befand. Von der Unterkunft ging es direkt ins nächste Café um unserem Kaffeeentzug entgegenzuwirken und wieder einmal "Brot" zu essen. Zwar Sauerteig, aber besser als gar keins.😉 Anschliessend liessen wir uns einfach ein wenig durch die Gassen der Altstadt treiben. Angesichts der Touristenmassen ist das auch die weiseste Entscheidung, die man treffen kann. Irgendwann war unsere Geduld dann aber doch aufgebraucht und wir flüchteten uns in den ruhigen Garten einer Brauerei. Während Sven sich durchs Biersortiment testete und einen Schwatz mit dem Besitzer hielt, agierte Tamara als Backgroundsängerin Live stibitzte Tamara (natürlich mit Erlaubnis) die liegengelassenen Früchte einer Seniorenreisegruppe am Nachbartisch. Durch wunderschöne mit Laternen beleuchtete Gässchen ging es dann in ein in einer Seitenstrasse verstecktes Restaurant mit hoianischen Spezialitäten. Kleines Highlight: Es gab Probierplatten, bei welchem man von ganz verschiedenen Spezialitäten ein paar Happen versuchen konnte. So schlemmten wir uns durch fritierte Wontons, Eiernudeln, Maissalat, Frühlingsrollen und Süssigkeiten aus Bohnen.😋 Mit vollem Bauch und im ruhigen Zimmer schlief es sich danach wunderbar.

    Nachdem wir gestern die Altstadt spontan erkundet hatten, gingen wir das Ganze heute etwas geplanter an. Zur Planungssession verschoben wir uns aber zuerst noch in ein gemütliches Café etwas ausserhalb, gleich neben Reisfeldern. Um dorthin zu kommen und um die Touris ein bisschen zu nerven 😅 leihten wir uns in der Unterkunft Fahrräder. Leider waren die Eingänger so leicht eingestellt, dass wir oft ins Leere traten und wie Anfänger wirkten, die noch nicht gelernt haben, wie man schaltet. Aber sie taten ihren Dienst und machten uns mobiler.😉 Das Sightseeing in Hội Ans Hauptstadt wird durch ein Eintrittticket etwas eingeschränkt, mit welchem man nur 5 der 23 zugänglichen Sehenswürdigkeiten besuchen kann. Als wir endlich unsere 5 Favoriten auserkoren hatten, ging es endlich los. Wir hatten jedoch etwas Pech und so wurden die 3 ersten Stopps, die wir gerne besuchen wollten gerade renoviert oder waren geschlossen. Das brauchte Frustnahrung... So besuchten wir statt die Sehenswürdigkeiten halt einen Schoggiladen. Wieder etwas motivierter besuchten wir einfach die Sehenswürdigkeit, die am nächsten war und geöffnet hatte. Das war ein chinesischer Tempel. Nachdem wir nachträglich irgendeiner überaus freundlichen Dame einfach so Parkgebühren bezahlen mussten, besuchten wir eine chinesische Versammlungshalle und ein altes Haus einer reichen Handelsfamilie. Die immer noch darin lebende Familie machte gerade "White Roses" (hoianische Dumplings) und so gab es einen leckeren Zvieri für uns. Genug vom Stadtgewusel und geschlossenen Sehenswürdigkeiten machten wir uns entlang des Flusses Vịnh Cửa Đại, der von unglaublich vielen Kokosnusspalmen gesäumt ist und was ihn unglaublich malerisch macht. Und wie alles was so schön ist, wurde er natürlich schon kommerzialisiert und so kann man sehr touristische Flussfahrten in traditionellen Palmblätterkörben alias Fischerböötchen machen. Solche Touren wurden uns sozusagen "drive during" verkauft, da eine Verkäuferin auf ihrem Roller neben uns herfuhr und uns mit ihren Angeboten bombardierte. Nach dem gefühlt hundertsten "Nein danke" liess sie dann aber locker und wir konnten unsere Fahrt zum Strand etwas entspannter fortsetzen. Für einen Stadtstrand war dieser ganz okay, nur die Anfahrt durch etwas heruntergekommene Seitenstrassen, mit den bereits bekannten Bauruinen verunsicherte uns etwas, ob wir auch wirklich auf dem richtigen Weg waren. Schlussendlich fanden wir aber eine gemütliche Ecke sogar mit Liegestühlen. Auch hier wurden wir von einer Händlerin belagert, die uns Armbänder verkaufen wollte. Lynn war aber sehr nett und plauderte noch eine Weile mit uns, sodass wir ihr doch noch etwas abkauften... Übers Land vorbei an Gemüsefelder und Bauernhöfen ging es zurück zur Altstadt. Unfassbar wie divers Hội An ist, von einer wunderschönen Altstadt, über Strände, Meer, Palmen, Berge, Flüsse, ländlicher Umgebung, bis zu leckeren Restaurants, Märkten, Cafés und Baren mit Livemusik hat man irgendwie alles auf kleiner Fläche. Wow! Zurück in der Stadt verpulverten wir noch einer unserer Eintritte mit dem Besuch eines weiteren alten Hauses, hatten dabei aber ein schlechtes Timing, da mit uns gerade eine asiatische Reisegruppe rein ging. So fiel unser Besuch sehr kurzweilig aus und wir flüchteten uns abermals in den ruhigen Garten der Brauerei und Abendessen gab es ebenfalls im gleichen Restaurant wie gestern. Da die Karte aber sehr umfangreich war, konnten wir uns durch weitere Klassiker der hoianischen Küche schlemmen. Auf dem Rückweg teilten wir uns auf. Während Sven den Rücktransport der Velos übernahm und dabei Touristen ebenso beeindruckte wie verärgerte, lebte sich Tamara als Fotografin aus.
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  • Day 94

    Quy Nhơn

    May 10 in Vietnam ⋅ ☀️ 32 °C

    Uff nach einer viel zu kurzen Nacht klingelte auch schon wieder der Wecker. Aufstehen, packen, ab in den bereits wartetenden Transfervan, dann warten auf den grossen Bus, einsteigen, pünktlich losdüsen. Byebye Da Lat, Stadt des ewigen Frühlings, see you soon Quy Nhơn, untouristischer Küstenort. Hello Leiden der langen Busfahrt. Nebst WC-Not, Schlaflosigkeit, Rückenschmerzen, Angstzuständen infolge waghalsiger Überholmanöver des Busfahrers, kam neu auch noch Kotzerei infolge Reisekrankheit dazu, traurige Premiere... Als kleines Trostpflaster waren wir immerhin ohne Verspätung unterwegs und kamen trotz Bedenken heil in Quy Nhơn an. Mit dem Transfer des Busunternehmens (an den können wir uns echt gewöhnen...) gings dann direkt zur Unterkunft, bei der wir uns einmal richtig Luxus gegönnt haben: ein Viererzimmer mit zwei Betten nur für uns Zwei.😅 Diese nahmen wir dann auch gleich in Beschlag und versuchten Schlaf nachzuholen. Nach unserem Nickerchen gab's dann am frühen Abend den ersten Kaffee nach einem Spaziergang entlang des scheinbar unendlich langen Stadtstrandes. Für einen Snack reichte unser Bargeld leider nicht mehr und so mussten wir alles wieder zurück in unsere Unterkunft. Nach so langem Herumsitzen im Bus auch nicht weiter schlimm... Mit Bargeld ausgestattet machten wir uns dann auf zu den Garküchen ums Eck und teilten uns ein Bánh bao (Monsterbrotdumpling mit Hackfleisch und Eifüllung) und lernten von der freundlichen Verkäuferin ein paar weitere Floskeln auf Vietnamesisch. Noch immer hungrig gönnte sich Tamara bei der nächsten Garküche eine gedämpfte Süsskartoffel ohne Etwas und Sven ein bereits von uns erprobtes und geschätztes Bánh mhi. Anschliessend ging Sven zurück in die Unterkunft, wo er merkte, dass der Zimmerschlüssel in Tamaras Tasche war, die ja nicht hier war. Also chillte er es zuerst mit einem deutschen Ehepärchen in der Lobby, bevor er es sich dann auf der Dachterrasse bequem machte und die Zeit mit Telefonieren vertrieb. Tamara gönnte sich in der Zwischenzeit eine Massage, mit der Hoffnung ihren miesen Rückenschmerzen endlich ein Ende zu setzen. Der Masseur wurde ihr von der Unterkunft empfohlen und als sie ihn auf GoogleMaps checkte, dachte sie, dass die Übersetzung "Blindmassage" wohl nicht ganz stimmte. Doch sie täuschte sich, denn der Masseur war tatsächlich blind. So wurde sie eine Stunde durchgeknetet und teilweise ein bisschen geplagt. Während der Massage wurde auch telefoniert und irgendwann lief der Masseur einfach raus, um etwas später mit einem Sack voll heisser Steine wiederzukommen. Für Tamaras Verspannungen mussten wohl härtere Geschütze aufgefahren werden. Die Massage war auch wirklich gut, jedoch waren einige der Steine wohl etwas zu heiss gewesen und so bekam Tamara ein paar Brandblasen gratis dazu... Durchgeknetet und ausgechillt ging es dann in ein Phò Restaurant, wo wir bei einem Süppchen den Abend ausklingen liessen.

    Am nächsten Morgen konnten wir endlich wieder einmal ohne Wecker aufstehen und auch das Frühstück war gleich bei der Übernachtung inkludiert, sodass wir nicht wieder zuerst ein geeignetes Frühstückslokal suchen mussten. Alles sehr entspannt also.:) Unsere Gastmutter kochte für uns ein Bánh xèo, das vietnamesische Pendant zur Omelette, einfach in knusprig und mit Shrimps und Bambussprossen. Das Ganze wurde von einem typischen vietnamesischen Kaffee abgerundet, frisch aufgebrüht mithilfe einer Bambusvorrichtung und mit der obligaten Kondensmilch. Ready für den Tag leihten wir uns direkt in der Unterkunft einen Roller (was für ein luxuriöses Komplettpaket hier☺️) und steuerten ein paar von unserer Gastfamilie empfohlenen Ziele an. Erster Stopp war eine christliche Kirche inklusive Kloster. Leider war dieses bei unserer Ankunft geschlossen und so konnten wir nur durch das Gittertor hindurchspähen. Auch nicht weiter schlimm, da wir den Weg dorthin eh viel spannender fanden. Das erste Mal seit unserer Südostasien-Reise fuhren wir nämlich so richtig entlang von Reisfeldern. Nebst der beeindruckenden Kulisse, ist das Highlight, dass zwischen den Feldern immer eine kühlere Brise weht. Auch wurden wir wieder etwas freundlicher von der lokalen Dorfbevölkerung begrüsst, da hier westliche Touristen eher eine Seltenheit zu sein scheinen. Vom Kloster ging es zu einem Cham Tempel (die Cham lebten mehr oder weniger zur Zeit der Khmer in Angkor Wat), wo unser Roller ein VIP-Parkplatz im Schatten erhielt, da wir die einzigen Besucher waren. Der Tempel war ganz nett anzuschauen, aber nach den Tempel in Angkor nicht mehr gleich beeindruckend. Umso mehr freuten wir uns deshalb an den Bewohnern in den Tempeln. Neben unzähligen Fledermäusen sass da tatsächlich eine Eule.🦉Und die Aussicht war auch ganz schön. Vom Tempel ging es wieder einmal zu einem Big Buddha. Schon lange keinen mehr besichtigt...😉 Den wunderschönen Ausblick mussten wir uns gleich ein wenig verdienen: 630 Tritte an der Hitze nach oben, von welchen jeder einzelne vom begeisterten Sven gezählt wurde (wer ist auch so dumm und läuft, wenn man hochfahren könnte...🤔). Der Weg war zur Motivation jedoch mit interessanten und zum Teil auch humorvollen Buddha-Statuen gesäumt. Oben angekommen erwarteten uns noch mehr Statuen aus Gold und kunstvoll geschnitzt aus Holz. So genossen wir gemeinsam mit dem Big Buddha eine Zeit lang die Ruhe und die Aussicht. Vom Inland ging es dann weiter zur Küste. Der Stopp in Eo Gio verwirrte uns etwas... Wir gingen davon aus, dass wir einfach einen hübschen Küstenabschnitt besuchen würden, an welchem man etwas entlangspazieren kann. Schon die Anfahrt vorbei an riesigen leerstehenden Baukomplexen war etwas surreal, dass waren wir uns aber von den anderen Ländern schon etwas gewohnt. Als wir dann aber ankamen und für den Parkplatz Gebühren und sogar noch Eintritt für den Küstenabschnitt zahlen mussten, nahm unsere Verwirrung dann doch recht zu. Der Abschnitt war, wenn man den Abfall gekonnt ausblendet, schon schön, aber irgendwie nicht so besonders, dass es sich gelohnt hätte dafür zu zahlen. Die posierenden asiatischen Reisegruppen waren da wohl anderer Meinung... Nach einer überteuerten Cola und Kokosnuss wollten wir weiter zu einem empfohlenen Strand. Als wir aber von einem Wächter zurückgepfiffen wurden und dieser von uns ein nicht ganz günstiger Eintrittspreis verlangte, hatten wir echt genug von der Kommerzialisierung und machten uns auf den Heimweg. Unterwegs stoppten wir noch in einer Strandbar und einem Supermarkt. Nachdem wir den Roller abgegeben und unsere Weiterreise nach Hoi An am nächsten Tag organisiert hatten, schlenderten wir in das Restaurant, welches wir gestern infolge mangelndem Bargeld nicht besuchen konnten und schlugen uns die Bäuche mit Dumplings und Suppe voll. Zurück in der Unterkunft hiess es vor dem Schlafengehen wieder packen und Ameisen bekämpfen...
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  • Day 92

    Đà Lạt

    May 8 in Vietnam ⋅ ⛅ 25 °C

    Schon wieder zu früh am Morgen riess uns unser Wecker aus dem Schlaf. Yay Reisetag steht auf dem Programm von heute... Als wir unser Gepäck ready hatten, brachte uns unser belgischer, dauerbekiffter Gastgeber zum Abholpunkt des Transferservices. Das klappte alles erstaunlich smooth und so fuhren wir pünktlich um 7 Uhr los Richtung Đà Lạt. Heute stand uns ein 11-Stünder bevor. Ohne Toilette an Board. Leider war der Busfahrer und der Steward irgendwie nicht so freundlich und so wurden wir mehrmals etwas auf Vietnamesisch angefahren. Auch fuhr der Busfahrer eher ruppig und so wurden wir seeeehr oft wütend angehupt, was sich wiederum auf unseren Möchtegern-Schlaf auswirkte. Naja immerhin konnten wir einen Grossteil der Fahrt produktiv nutzen... Allgemein fällt uns auf, dass die Vietnamesen, eher von den Chinesen beeinflusst zu sein scheinen. So kriegt man fast kein Lächeln mehr zurück und man wird oft etwas ruppig behandlet. Natürlich hatten wir auch schon ganz tolle Begegnungen und haben schon humorvolle und hilfsbereite Vietnamesen beobachtet und natürlich waren wir mehrheitlich in Städten unterwegs und natürlich kann man es den Vietnamesen nicht verübeln, wenn sie uns Westler nicht nur freundlich begegnen. Wir sind auf alle Fälle gespannt, was wir hier noch so erleben dürfen und hoffen, dass wir auf unserer weiteren Reise vom Besseren belehrt werden. Unsere Fahrt führte uns durch das vom braunen Mekong durchzogenen, nach ihm benannten Delta, wieder ins urbane Ho-Chi-Minh, wo wir wohl die meiste Zeit an den wahnsinnigen Verkehr verloren und schlussendlich mit 2 Stunden Verspätung in Đà Lạt ankamen. Als wir die Metropole aber endlich hinter uns liessen, wurde die Landschaft immer hügeliger und zwischen heruntergekommenen Häusern, erspähte man immer mehr schnucke Häuschen mit wunderschön verzierten Fassaden, zurechtgezupfte Pärkchen, schlichte Kirchen und aufwändig verzierte Tempel. Die vielen christlichen Kirchen fallen, nach dem nicht Vorhandensein in den anderen Ländern sofort auf. Auch die kommunistischen Fahnen stechen immer wieder ins Auge. Da spielt wohl unsere westliche Prägung mit, dass wir diese als etwas befremdlich empfinden... Die Tempel wirken alle etwas chinesischer. Das Geniessen der Landschaft wurde immer mehr von unserer WC Not beeinflusst und da dies dem liebenswerten Buspersonal eigentlich so ziemlich egal war, musste bei einer Partei von uns beiden bald eine Lösung her.... Nachdem sie den ersten Stopp so extrem lange herausgezögert hatten, machten sie anschliessend zum Glück regelmässigere Stopps... Irgendwann wussten wir aber echt nicht mehr wie sitzen bzw. liegen und waren extrem froh als wir eeendlich in Đà Lạt ankamen. Immerhin klappte es auch dieses Mal mit dem Transfer in die Stadt problemlos, sodass wir cool alle "Taxi? Taxi?"-Rufe ignorieren konnten. Auf den letzten Metern zu unserer Unterkunft, welche wir zu Fuss zurücklegen mussten, fielen uns sofort die kühleren Temperaturen Đà Lạts auf. Was waren die ca. 27° für eine willkommene Abkühlung. Nachdem wir eingecheckt hatten, suchten wir uns ein Restaurant heraus. Da uns die Suppen der letzten Tage etwas aus den Ohren hing, suchten wir ein thailändisches Restaurant heraus. Vermissen wir die thailändische Küche vielleicht ein wenig? Definitiv. Es war zwar nicht das beste thailändische Essen, das wir hatten, aber es war schön wieder einmal so ein Curry zu essen.😉 Anschliessend machten wir uns auf die Suche nach dem ominösen Đà Lạt Cider, den wir leider nicht fanden. Jänu ginger und craft beer tun es zur Not auch... Kaputt von der langen Fahrt hüpften wir nach dem Spaziergang zurück in die Unterkunft in unsere Betten.

    Am nächsten Tag war es unser Plan eigentlich wieder einmal etwas auszuschlafen, aber Dank Rückenschmerzen, Hunger und verwirrtem Rhythmus, waren wir doch "früh" wach. Erste Amtshandlung dieses Tages war es einen Roller zu mieten und damit in ein gemütliches Café zu düsen mit grosser Frühstücksauswahl. Bei Cappuccino, Granola und Eggs Benedict planten wir dann unseren Tag und die Weiterreise. Es bleibt spannend mit der Herausforderung sinnvolle Teilstrecken mit dem ÖV hinzubringen ohne der Versuchung einfach zu fliegen zu widerstehen. Mithilfe des freundlichen Hotelpersonals konnten wir den Bus für den nächsten Tag dann aber buchen und uns um Spannenders kümmern... Ab auf Entdeckungstour in Đà Lạt! Đà Lạt ist bekannt als Anbaugebiet von Kaffee. So konnten wir Kaffeeliebhaber uns einen Besuch einer Kaffeefarm nicht entgehen lassen. Sven hatte auf GoogleMaps eine neben den ausgetretenen Touristenpfade gefunden. Diese war so gut versteckt, dass wir uns auch mehrmals verfuhren. Aber der Aufwand lohnte sich. Auf der Farm angekommen, begrüsste uns Mr. Bean und lud uns in sein Haus auf Kaffee und Tee ein. Die Farm ist klein und da Mr. Bean alles biologisch anbaut, ist der Ertrag eher klein. Trotzdem goss er uns von all seinen verschiedenen Bohnen einen grosszügigen Kaffee ein und liess uns von seinem Kaffeebeerentee probieren. Diese waren so lecker, dass wir am Schluss nicht widerstehen konnten ein Souvenir in Form von Kaffeebohnen zu kaufen. Während dem Kaffeeklatsch erzählte er uns alles mögliche über seine Farm, während wir ihm Gegenzug "Ich liebe dich" auf Schweizerdeutsch beibrachten. Anschliessend zeigte er uns noch seine ganze Farm, inklusive schönster Aussichtspunkt. Von der Kaffeefarm ging es dann sehr konträr in einen riesen Supermarkt, wo wir unsere Voräte für die nächste lange Busfahrt aufstockten. Nach kurzem Abladestopp in der Unterkunft machten wir uns auf zu einem Café an schöner Lage. Bevor wir jedoch den Hügel hochdüsten, machten wir noch einen Laufstopp für Tamara an einem kitschigen See. Im hippieangehauchten Café mit wunderschöner Aussicht auf ganz Dalat versuchten wir uns dann an einem vietnamesischen Kaffeeklassiker: Kokosnusskaffee. Diesen befanden wir als lecker. Zurück in der Stadt machten wir noch einen Abstecher zum alten Bahnhof (Achtung sehr beliebt bei asiatischen Reisegruppen🫣) und der pädagogischen Hochschule (nein Tamara hatte nicht irgendwie Heimweh nach ihrer Schulzeit, sondern das Gebäude der Schule ist wirklich eine Sehenswürdigkeit.... das merkten wir auch daran, dass wir für den Parkplatz zahlen mussten...😅). Genug vom Sightseeing machten wir uns einmal mehr auf die Suche nach Dalats Cider. Aber irgendwie existiert der hier am seinem Ursprungsort nicht. Immerhin gab es einen aus Hanoi... Während Sven der Genuss seines Bieres in die Länge zog, schmöckerte Tamara in den süssen Läden in den Seitenstrassen. Irgendwann wurde sie vom hungrigen Sven angerufen, was so viel bedeutete, wie "Ab zum Nightmarket". Obwohl wir noch nie so einen grossen Nightmarket gesehen hatten, war das Angebot sehr einseitig und so fanden wir uns schlussendlich in einem indischen Restaurant wieder, dass aber eine sehr leckere Alternative war. Nach dem Essen plauderten wir noch etwas mit Gerry (ein Amerikaner mit dem Nachnamen Zuber, was seine Wurzeln erahnen lässt) und seiner angeheiterten, fluchenden vietnamesischen Begleitung. Viel zu spät kamen wir wieder in der Unterkunft an, wo unsere sieben Sachen darauf warteten, gepackt zu werden, bevor wir ins Bett schlüpfen konnten.
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  • Day 90

    Cần Thơ

    May 6 in Vietnam ⋅ ☀️ 36 °C

    Vom wuseligen Grossstadtchaos genug, setzten wir unsere Reise ins gemächlichere Mekong-Delta, die Reiskammer Vietnams fort. Genauer gesagt nach Cần Thơ.
    Nach einer letzten Nacht in unserem bequemen Bett, gab es zuerst Frühstück, bevor wir dann unsere sieben Sachen packten und uns zu Fuss zur Busticketverkaufsstelle machten. Dort bekamen wir problemlos (das ist für uns nach unseren Erfahrungen an Songkran in Thailand immer noch ein grosser Luxus😅) Tickets für den nächsten Bus und obendrauf ein gratis Transfer zum Busterminal. Obwohl wir nur 3 Stunden fahren mussten und dass am helllichten Tag, hatten wir einen Schlafbus. Später stellten wir fest, dass dies wohl der einzige Fahrzeugtyp dieses Busunternehmens ist und dass diese mehrheitlich von Vietnamesen selbst und nicht, wie zuerst angenommen, von Touris benutzt wird. So wurde Tamara an einer Raststätte, wo wir für eine Pause hielten auch so entgeistert von einem Vietnamesen angestarrt, dass dieser gleich in die wartetende Menschenschlange lief vor lauter Starren.😅 Leider waren die Fenster mit Werbung beklebt, wodurch wir nicht so viel von der vorbeiziehenden Landschaft sahen. So nutzten wir die Zeit halt für einen Recovery- und Powernap. In Cần Thơ angekommen, profitierten wir dank der Übersetzung unserer Gastgeberin ein weiteres Mal von einem gratis Transfer in die Stadt. Die Tickets dafür gab es dieses Mal in Glacéstängeli-Form. Der Fahrer hatte irgendwie nicht ganz genau einen Plan davon, wo er uns abladen sollte. Immerhin war es aber in der Nähe unserer Unterkunft und wir mussten nicht mehr allzu viel zu Fuss gehen. Bei unserer Unterkunft angekommen, wurden wir von einem bekifften Belgier begrüsst, bei welchem wir auch gleich eine Tour mit seiner Frau zum floating market und aufs Land machen konnten. Nach etwas Ausruhen machten wir uns auf eine kleine Entdeckungstour durch Cần Thơ, welche aus einem Besuch eines chinesischen Tempels (oder für uns Räucherofen) und einem Spaziergang entlang der Flusspromenade bestand. Ganz nach asiatischer Manier, wurde die Promenade ab Sonnenuntergang mit kitschigen Neonlichtern beleuchtet. Da Tamara immer noch ein bisschen an Nachwehen der Grippe litt, gab es anschliessend ein leichtes Abendessen in einem vegetarischen Restaurant. Dort fehlte nicht nur das Fleisch auf der Speisekarte, sondern auch die Stühle.😅 Am Boden sitzend genossen wir also unseren gebratenen Pilzereis und unsere Frühlingsrollen, während wir mit der Familie am Nebentisch den Geburtstag ihrer Tochter feierten. Anschliessend ging es früh ins Bett und am nächsten Tag auch wieder früh aus den Federn oder wohl eher etwas treffender beschrieben, krabbelten wir mühsam von unserer Steinplatte alias Bett, um uns noch vor Sonnenaufgang auf den Weg zum floating market zu machen, gemeinsam mit unserer Gastgeberin und Nico und Isy ein deutsches Pärchen. Zuerst ging es zu einem kleinen Pier, wo wir auf ein kleines Longtailboot umstiegen, welches uns zum Markt brachte. Leider war dieser in den letzten Jahren recht geschrumpft, da immer mehr Brücken gebaut werden und die floating markets dadurch an Bedeutung verlieren. Trotzdem war es interessant, zwischen den Booten hindurchzudüsen und ihre Ware zu beäugen, grösstenteils Früchte und Gemüse. Was auf dem jeweiligen Boot verkauft wird, sieht man an einem langen Stecken aufgespiest am Bug des Bootes. Für das Frühstück machten wir einfach bei einer Phò Verkäuferin Halt. Diese schien sehr beliebt zu sein, wodurch wir uns mit unserem kleinen Boot einfach zwischen die grossen Touriboote quetschten. Der Kaffee und frische Orangensaft wurde uns bequem von einer Dame auf einem anderen Boot geliefert. Drive in mal anders.😉 Nachdem wir gegessen hatten, ging es ab zum nächsten Markt. Dieses Mal ein Bauernmarkt am Land. Nebst frischem Gemüse und Obst, von welchen wir viele Sorten noch nie gesehen, bzw. versucht hatten, gab es auch viele Tiere. Die meisten noch lebend, da Qualitätsmerkmal für den Käufer. Neben lebendigen und totem Fleisch, gab es auch halbtote Tiere in Form von geköpften, gehäuteten und zusammengebundene Fröschen, die sich immer noch bewegten. Obwohl wir Landeier natürlich darüber aufgeklärt sind, woher unser Essen kommt, war dieser Anblick dennoch etwas befremdlich. Ah ja Ratten essen sie tatsächlich hier... Von den Märkten ging es ab in die Seitenkanäle, wo sich das wahre und nicht für Touris komstruierte Leben abspielt. In manchen Kanälen fühlte man sich wie im Dschungel, so dicht war das Ufer mit Palmen und Obstbäumen bewachsen. Wäre da nicht der Abfall gewesen, der sich auch ab und zu in der Schiffsschraube verhedderte. Unsere Gastgeberin versorgte uns während der ganzen Fahrt mit exotischen Früchten und sonstigen süssen Leckereien (gebratenes süsses Reispapier mit Sesam und sponge cakes). Unsere gemütliche Schipperei durch die Kanäle wurde durch einen Besuch einer Reisnudelfabrik und einer Kakaofarm unterbrochen. In der Reisnudelfabrik durften wir sogar bei jedem Teilschritt selbst Hand anlegen und in der Kakaofarm durfte natürlich das Degustieren nicht fehlen. Die vietnamesische Schokolade kann natürlich nicht mit unserer konkurrenzieren, zeigte aber schmackhafte Anfänge.😉 Da die Kanäle etwas wenig Wasser führten, mussten wir zur Kakaofarm und zurück zum Boot laufen, unsere Gastgeberin nutzte diesen extra Weg aber, um uns die vielfältigen Früchte zu zeigen, die hier überall so wuchsen. Ein echtes Paradies für Tamara.😅 Zurück zu Hause wartete etwas Knobbelarbeit auf uns: unsere Weiterreise planen. Und wir dachten Thailand sei schon ein langgestrecktes Land... Wir kommen um lange Busfahrten wohl oder übel nicht herum... Trotzdem versuchten wir hin und her, um strategisch sinnvolle Teilstrecken hinzukriegen, sodass wir nebst dem herumreisen, doch noch was zu Gesicht bekommen würden. Nachdem wir endlich unsere Bustickets gebucht hatten, holten wir etwas Schlaf nach. Bis wir beide vom Heisshunger geweckt wurden und uns schnell zum nächsten Bhan Mi (vietnamesisches Sandwich mit französischem Baguette) Verkäufer aufmachten. Als der Heisshunger gestillt war, machten wir uns auf in einen Supermarkt, um uns mit genügend Snacks für den morgigen Reisetag einzudecken. Als letzte Tat des Tages setzten wir uns in ein lokales Restaurant, welches uns unsere Gastgeberin empfohlen hatte. Hier gab es nur ein Menü und zubereiten muss man es auch selber... Frische Frühlingsrollen. Echt lecker und was noch toller ist: Das Restaurant kocht jeden Morgen für Obdachlose Suppe. So hoffen wir dieses Projekt ein wenig unterstützt zu haben mit unserem Nachtessen. Zurück in der Unterkunft hiess es wieder packen und früh ins Bett.Read more

  • Day 89

    Củ Chi Tunnels

    May 5 in Vietnam ⋅ 🌩️ 32 °C

    So hütete Tamara am nächsten Tag dank der Grippe das Bett, wechselte fleissig zwischen diesem und dem WC, ass Bananen (natürlich, die kleinen, die wir von Sophor empfohlen bekommen haben) und schwarze Schoggi und versuchte bei schrecklichem Karaokegesang (warum?!) und Streitereien und Netflixmarathons der Leute in den Nebenzimmern zu schlafen. Sven machte sich, nachdem er Tamara liebevoll versorgt hatte, alleine auf die Tour zu den Cu Chi Tunnel.
    Svens Erlebnisse: Ich wartete bei der Rezeption/dem Frühstücksraum auf meinen Tourguide, der mich abholen sollte. Da staunte ich nicht schlecht, als sich plötzlich der Tisch nach oben bewegte, an dem wir heute gefrühstückt hatten. Unter dem Tisch war nämlich die versteckte Zufahrt zur Rollertiefgarage. Ja, Platzmangel macht erfinderisch. Kurz danach traf auch schon Theo ein und holte mich für die Tour ab. Er schaute schon ein wenig verrwirt, als ich ihm sagte das ich Tamara sei. 😂 Natürlich klärte ich ihn darüber auf, dass meine Freundin krank ist und leider nicht mitkommt. Nachdem wir noch paar andere Touris aufgeladen haben, machten wir uns auf den Weg, zu den Cu Chi Tunnel in Ben Duoc. Dies ist das grösste Tunnelsystem, dass man besichtigen kann in Vietnam. Die ersten Tunnels wurden 1948 wärden dem ersten Indochinakrieg (Vietnamesischer Unabhängikeitskrieg) gegen Frankreich erbaut. Später wurden diese Tunnel im zweiten Indochinakrieg genuzt und erweitert, besser bekannt auch als Vietnamkrieg gegen die Amis. Welche Üüübel auf die Fresse kriegten, was ich eindrücklich sehen durfte. Die Tunnels erstreckten sich bis 200 km auf 3 Etagen. Es wurden ganze Städte unter der Erde gebaut, mit Schulen, Lazarett, Büros, Kommandoraum Waffenlager etc. Die verschiedenen Räume sind mit Tunnels verbunden welche ca. 80cm/60cm gross sind. Als Eingang dienten Holzdeckel welche nur ca. 40cm/40cm gross sind und mit Laub oder Gras getarnt waren. Diese befanden sich immer ca. 5 Meter neben einem markierten Baum entfernt, so dass die Vietkong sie wieder finden konnten. Natürlich wurden diese Höhlen und Eingänge für die dickeren und grösseren westlichen Touristen etwas grösser gemacht, sodass alle die Tunnels erleben können. Theo erklärte uns, dass die Vietkong, damals viel kleiner als heute waren, nämlich nur im Schnitt um die 1.50m bis 1.60m. Nach dem wir durch einige Tunnels gingen, krochen und sogar robbten, zeigte er uns noch verschiedene Fallen, welche die Vietkong selber gebaut hatten. Diese bestanden meistens aus Bambus oder Metall, welches sie von nicht hochgegangenen amerikanischen Bomben hatten. Meistens bestanden die Fallen aus getarnten Fallgruben mit verschiedenen Arten Stacheln drin, die so angeortnet wurden, dass die arme Sau, welche rein fiel nicht sofort stirbt. Auch erklärte Theo uns, dass es in den Tunnels keine WC's gab, sondern sie füllten ihre Notdurft in Flaschen ab, welche sie Nachts rausbrachten. Diese wurden dann nicht weggeworfen, sondern über die Fallen geleert, sodass die arme Sau, welche in die Falle fiel noch viel ärmer wurde, da sich seine Verletzungen nun auch noch entzündeten.
    Nachdem wir über all die Brutalitäten aufgeklärt waren, ging es ab zum Schiessstand. Denn hier kann man sogar noch mit einer Original AK 47 oder einem M 16 vom Vietnamkrieg ballern. Es ist sogar noch Original Munition von damals vorhanden. Dies hat man daran erkannt, das jede Patrone mit dem Produktionsdatum versehen war. Meine stammten aus dem Jahr 1973. Nachdem ich meine 10 Schuss mit der AK 47 verschossen habe, bin ich froh, dass wir in der Schweiz so ein gutes Gewehr haben 😅. Danach ging es auch schon wieder zurück Richtung Ho Chi Min City. Da sich unser Hotel ziemlich im Zentrum befand, wurde ich als letzter rausgelassen. Da aber irgendwo im Zentrum eine Strasse blockiert war, staute sich der Verkehr derart, dass echt nichts mehr ging. Kein Auto und kein Bus konnte mehr vorwärts oder rückwärts fahren. Da beschloss ich mich die letzten 30 Minuten zu Fuss nach Hause zulaufen. Theo konnte es fast nicht fassen, als ich sein Angebot ablehnte, von einem Rollertaxi zum Hotel gebracht zu werden. Denn eigentlich war es sehr spanned retour zulaufen, da es schon spät abends war und in der Stadt um diese Zeit viel los war. Auch war mein Plan, bei dem Restaurant, welches wir gestern extra für den Znacht rausgesucht hatten, eine Phở Bo (Suppe) für Tamara zu holen. Im Hotel angekommen, assen wir die feine Suppe und gingen auch schon bald ins Nescht.
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  • Day 88

    Ho-Chi-Minh-City

    May 4 in Vietnam ⋅ 🌩️ 35 °C

    Juhui heute gab es wieder einmal Frühstück in der Unterkunft. Also keine Suche von einem Frühstücksort im hangry Modus.😉 Da die Menükarte eher auf die Vorlieben der asiatischen Gäste ausgerichtet war, gab es Nudelsuppe und Toast, sowie den obligaten Früchteteller, welchen man in diesem Hotel zu allen Gelegenheiten bekam. Anschliessend kümmerten wir uns wieder einmal um unsere Wäsche, dieses Mal komfortabel mit Wäscheservice und wir versicherten uns mehrmals, dass wir die Wäsche bereits am gleichen Tag wieder abholen konnten...^^ Danach stellten wir uns einen Spaziergang zu den Sehenswürdigkeit Sai Gons, dem inneren Stadtbezirk Ho-Chi-Minhs zusammen. Den ersten etwas langweiligeren Teil machte Tamara alleine, sodass Sven sich nochmals etwas ausruhen konnte. Während Sven das weiche Bett auskostete, schaute sich Tamara eine christliche Kirche an und schlenderte durch einen Park mit wunderschönen Blumen und einem chinesischen Tempel. Durch die bewegte Geschichte Vietnams, stösst man an jedem Ecken auf verschiedene Nationalitäten, Kulturen und Glaubensrichtungen, immer begleitet von dem Gehupe der Fahrzeuge auf den extrem vollgestopften Strassen. So kann eine Überquerung trotz grünem Licht (!) schon einmal mehrere Minuten dauern und angehupt wird man eigentlich immer. Tuktuks gibt es hier keine, wenn man ein Grab oder Gojek (das häufig genutzte Pendant) ruft, dann bedeutet dies, dass man sich als Beifahrer auf einen Roller schwingt. Immerhin gibts Helme, gar keine Selbstverständlichkeit in Südostasien. Genau dies probierte Sven aus, um zu unserem verabredeten Café zu kommen. Obwohl der Fahrer vorsichtig fuhr, war es ein rechtes Abenteuer und zweimal wären sie fast nicht heil angekommen. Weirdeste Beobachtung während der Fahrt: bei einem Rotlicht nahm eine Rollerfahrerin ein gekochtes Gänseei hervor, schlug es dem Vordermann an den Helm und verspeiste es.😅 Nach dieser Action kam das gemütliche Kaffeetrinken gerade richtig. Notiz an Tamara: Bestelle nichts mehr mit Kondensmilch, auch dann nicht, wenn sie versprechen es weniger süss zu machen... Während wir entspannt unseren Kaffee schlürften, geschah es... Es fing an zu regnen! Keine Ahnung wann wir das letzte Mal Regen hatten. Bei den letzten Tropfen machten wir uns auf zum Kriegsreste Museum. Dort trennten sich unsere Wege. Während Sven sich die ausgestellten Kriegsmaschinerien und die bewegenden Bilder über Kriegsverbrechen im Vietnamkrieg ansah, setzte Tamara ihre kulturelle Stadtbesichtigung fort und besuchte Gebäude, welche während der französischen Kolonialzeit enstanden sind: Notre Dame, das Postamt und die Oper. Danach lief sie zurück zum Museum und holte Sven ab. Um die genau gleiche Strecke nicht wieder zurücklaufen, wichen wir auf den lokalen Bus aus. Mittels moderner App mit Echtzeit Lokalisation der Buse und echten Busstationen erfreulicherweise recht easy. Nächster Halt war der Ben Thanh Markt. Leider etwas zu sehr für Touristen ausgelegt und seeeehr eng. Darum flüchteten wir uns irgendwann in die grosszügigen Räumlichkeiten einer Brauerei.😉 Dort suchten wir ein lokales Restaurant, welches die Spezialität Bò Kho (Suppe mit geschmorrten Rindfleisch, Karotten und Tomatenmark) anbietet, die es anscheinend nur hier in HCMC geben sollte. Die war auch echt lecker (Tamaras Favorit waren die Rüebli darin, wohingegen Sven das Fleisch bevorzugte😉) und die Besitzerinnen des Restaurants sehr herzlich. Während dem Essen schrieb uns Sophor (die Köchin), welche zufälligerweise auch gerade in HCMC war, ob wir uns auf ein, zwei Drinks treffen wollen. Natürlich wollten wir dies und so verbrachten wir einen gemütlichen Abend mit ihr und ihrem Verlobten Michel in der verrükten Walking Street. Der blaue Aff unter freiem Himmel... Die darauffolgende Nacht wurde dann für Tamara nicht ganz so toll... Und nein sie hatte nicht über die Strenge geschlagen... Anscheinend war die Lebensmittelvergiftung von Sven wohl eher eine Magendarmgrippe oder so gewesen...Read more

  • Day 87

    Joom reab la Cambioda, xin chào Vietnam

    May 3 in Cambodia ⋅ ⛅ 38 °C

    Leider wurde die Nacht recht beschissen, wortwörtlich, aber Details sparen wir uns. Sven hatte sich leider eine Lebensmittelvergiftung eingefangen. Tamara ahnte am Morgen noch nichts davon, stand extra etwas früher auf und bereitete für beide Frühstück zu, welches sie anschliessend alleine genoss. Danach machte sie sich auf die Suche nach Hausmittelchen. Leider gar nicht so einfach. Krank sein auf Reisen ist echt kacke, dann würde man am liebsten einfach in seinem bequemen Bett liegen, von Familie umgeben sein und auf die Sachen zurückgreifen können, von denen man weiss, dass sie helfen. Cola gibt es aber zum Glück auf der ganzen Welt und an Tee und Bananen fehlt es hier in Südostasien ja auch nicht. Alles was über die Hausmittelchen hinausgeht, schleppen wir zum Glück ja in unserer gut ausgestatteten Reiseapotheke umher. So verbrachte Sven den Rest seiner Zeit in Kambodscha schlafend im Bett, unterbrochen von Gängen aufs WC. Da Tamara irgendwann nicht mehr viel tun konnte und Sven mehrheitlich schlief, spazierte sie irgendwann alleine etwas durch die Gegend. Bei ihrem ersten Stopp liess sie sich einem Kosmetikstudio ein wenig aufhübschen, indem sie ihre Augenbrauen wieder zurecht zupfte. Anschliessend schlenderte sie durch verschiedene Seitenstrassen, wo sie herzige Shops entdeckte, mit lokalen Produkten, die meist von einer Organisation geführt wurde, welche Frauen oder Menschen mit Behinderungen unterstützten. Ihre umfangreiche Scrunchie-Sammlung wurde nun um einen weiteren ergänzt. Es war ganz schön so ohne Plan durch die Stadt zu schlendern und dabei so viele schöne Eckchen zu entdecken und immer wieder ein ehrliches Lachen einzufangen. Irgendwann landete sie in einem öffentlichen Park, der zum Wat Phnom gehört, der seeehr berühmt ist, da sich dort anscheinend eine Augenbraue Buddhas darin befindet... An einem schattigen Plätzchen in der Wiese neben einem Spielplatz entschied sie sich dann Yoga zu machen, mit der Hoffnung etwas gegen ihre Rückenschmerzen tun zu können. Es brauchte schon etwas Überwindung so zwischen spielenden Kindern, herumsitzenden Händlern und schlafenden Bettlern sich zu verrenken. Zu interessieren schien es aber zum Glück niemanden.^^ Nach der Yogasession ging es dann zurück in die Unterkunft, um nochmals nach Sven zu schauen, bevor es dann für Tamara alleine zum gebuchten Kochkurs ging. Der Weg dorthin war schon ein kleines Abenteuer, da der Kochkurs auf einer Insel stattfand bei der Köchin Sophor. Der einzige Weg dorthin: die einheimische Autofähre, die natürlich nur auf Khmer angeschrieben war. Aber mithilfe des Textes, welcher Sophor geschickt hatte und welchen man dem Fährpersonal einfach unter die Nase halten konnte, klappte es wunderbar. Auf der anderen Seite wurde Tamara dann schon von Sophor und ihrem Neffen erwartet und gleich mit einer Umarmung begrüsst. Die Zutaten für das Menü, welches wir kochen würden, besorgten wir auf dem Weg zu ihrem Haus gleich vom lokalen Markt. Dabei überlegte sich Sophor ständig, was wir Sven kaufen und kochen könnten, damit es ihm schnell wieder besser gehen würde. Als wir alle Zutaten beisammen hatten, ging es auf zu Sophors Reich: ein Gästehaus mitten im Grünen inklusive Aussenküche. Während Tamara angewiesen wurde ein Bierchen mit Sophor zu trinken, startete der Rest der Familie bereits mit den Vorbereitungen. Als es ums Schnipseln ging, durfte sie dann auch ran. Echt deprimierend, wie lange man an einem Zitronengrasstengel herumschnippeln kann und bei den anderen nebendran nur so die Schnipsel fliegen. Beim Kokosnussraspeln melchen, stellte sie sich aber etwas besser an und erntete sogar anerkennendes Lob von der strengen Küchenchefin. Als wir das Hühnchen Amok im Steamtopf hatten, kochten wir für Sven wortwörtlich eine Hühnerbrühe, indem wir dafür die Reste des übriggeblienenen Hühnchens, hauptsächlich Knochen, auskochten und mit Wasserspinat und Pilzen verfeinerten. Als das Amok fertig war, hiess es Abendessen. Als nur Tamara eine Portion geschöpft wurde, war sie etwas verwirrt und sie war froh, als die anderen Familienmitglieder nach ihrer Nachfrage, ob sie nicht mitessen würden, sich dann doch noch dazugesellten. Wow war das lecker! Aber nach dem 3-Gänger bestehend aus Suppe zur Vorspeise, das Amok zum Hauptgang und Bananen mit Palmenzucker und Kokosnussmantel war sie völlig überessen. Vollgepackt mit Essen für Sven machte sie sich dann wieder auf den Heimweg und war froh, die 45minütige Strecke vom Fährhafen zur Unterkunft als Verdauungsspaziergang zu nutzen. Sven konnte sogar die mitgebrachte Suppe und Bananen geniessen und wir hofften auf eine schnelle Besserung über Nacht.

    Am nächsten Morgen gab es für Sven nochmals Hühnerbrühe und Bananen. Immer noch etwas wacklig auf den Beinen, aber zum Glück durch die kambodschanischen Alltagshelferchen wieder gestärkt(er), schafften wir es dann den Weg zum Flughafen auf uns zu nehmen. Dafür mischten wir uns wieder einmal unter die Lokals und nahmen statt ein Tuktuk den Bus. Mittels App klappte dies auch ziemlich gut, auch war der Bus unerwartet komfortabel, nur sehr vollgestopft. Mit gefühlt 30 Haltestellen dazwischen, erreichten wir den Flughafen dann aber doch noch rechtzeitig und auch der Rest vom Flughafenprozedere verlief problemlos. Der Flug war so kurz, dass es sich eigentlich fast nicht lohnte zu starten. Diese Strecke hätten wir wohl auch mit dem Bus geschafft. Die erste Bekanntschaft, die wir in Ho-Chi-Minh-City machten, war die mit schreienden Sim-Karten-Verkäufern. Nachdem wir unser Gepäck abgeholt und uns mit Bargeld und einer Simkarte eingedeckt hatten, machten wir uns wieder mit einem Bus auf ins Zentrum. Dieses Mal mit weniger Stopps und sogar mit handbetriebender Aircon (Fächer), da sich ein paar Touris über die Hitze beklagten. Wir schauten uns an und waren uns gleich einig: pha da haben wir schon Schlimmeres erlebt! Ho-Chi-Minh unterscheidet sich insbesondere in einem Punkt sehr zu den anderen südostasiatischen Städten, welche wir bereits gesehen haben: Es ist eine Stadt, wie wir sie uns eher vorgestellt hatten. Modern im westlichen Sinne, mit Verkehrschaos und blinkenden Werbungen und Barschilder. Vor allem in der walking street direkt vor unserer Unterkunft kamen wir nicht mehr aus dem Staunen: hier tanzten mehr oder weniger leicht bekleidete Damen auf Sockeln vor den Clubs und überall wurde man mit mehr oder weniger obszönen Angeboten gelockt. Hier war es für einmal für Sven unangenehmer alleine unterwegs zu sein... Nach einer leichten Nudelsuppe (die leider keine echt war, da wir leider die trockene Version bestellt hatten😅) verbrachten wir den Rest des Abends in unserem wirklich weichen und komfortablen Bett in unserem geuptadeten Zimmer.
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