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  • Day 26

    Herz, Schmerz, Flamenco

    3 hours ago in Spain ⋅ ☁️ 17 °C

    In der Kathedrale liegen (vielleicht) die Gebeine von Kolumbus, die Glasfenster sind wunderschön und der goldene Altar riesengroß. Allerdings: Wir können das nur nachlesen, denn Sevillas zentrale Sehenswürdigkeiten reichen für die Touristenströme nicht aus, alle Tickets für heute und morgen sind vergriffen. Immerhin: Wir ergattern noch zwei Karten für die Nachmittagsperformance im “La Casa del Flamenco”. Dort befindet sich in einem schönen Innenhof eine kleine Bühne, auf der ein virtuoser Gitarrist, zwei Sänger (m/w) und zwei Tänzer (m/w) ihre Künste darbieten. Kenner würden das Ganze wahrscheinlich als touristischen Firlefanz bewerten, aber interessant ist es doch irgendwie. Die Gitarre und die rhythmischen Passagen, auch das gegenläufige Klatschen und das erstaunlich laute Fingerschnippen sind außergewöhnlich; der immer etwas jämmerlich klingende Gesang gefällt mir weniger. … Ansonsten passiert heute nicht viel, wir genießen die Fahrpause, sparen uns das Hotelfrühstück und trinken lieber an der nächste Ecke einen Kaffee, beschäftigen uns nochmals ausgiebig mit dem Thema Tapas und erkunden den “Plaza de Espana” sowie den “Parque de Maria Luisa”. … Jetzt aber freuen uns auf das CL-Halbfinale. Bayern München spielt gegen Real Madrid, ein echter Knaller. Und da Beste: In der Lobby des Hotels gibt es einen Monsterbildschirm.Read more

  • Day 25

    “Give someone the right shoes …

    Yesterday in Spain ⋅ ⛅ 16 °C

    … and they can conquer the world.” Das ist das Motto der “Cordwainers”, einer 750 Jahre alten Schuhmachergilde aus England. Auf deren “Master” John Peal treffen wir zufällig in einer Tapasbar in Sevilla. Er ist mit seiner Frau Elena (“Elly”) einige Tage in Spanien, was besonderen Sinn ergibt, denn aus der Nähe, genauer aus Córdoba, stammt historisch das besonders feine Ziegenleder, aus dem die handwerklich gefertigten Schuhe seit jeher gemacht werden. Heute unterstützt die Vereinigung junge Schuhdesigner und hält traditionelle Kleidung hoch (“livery”). Die beiden sind ein bezauberndes Paar, ausgestattet mit der großartigen britischen Höflichkeit, diesem unnachahmlichen feinen Sinn für Humor und einer Lust am Plaudern, die ihresgleichen sucht. Wir sprechen über Motorradreisen (insgeheim ist John ein Biker, er verweist auf die englische Reisedoku “Long Way Round”), über Fashion und Schuhe, über Jeremy Clarkson und seine Farm, über den VW-Diesel-Skandal, über die “door bell” für Fische in Utrecht und noch so einiges mehr. Im Nu sind zwei Stunden verflogen. Wie gut, dass alle Tapasbars in Sevilla so überfüllt sind, dass Elly und John - nach kurzem Zögern - unserer Einladung folgen und sich zu uns an den Tisch setzen. Hey, Elly and John, Ihr Engländer seid großartig, wann kommt Ihr nach Europa zurück? … In Sevilla selbst steht die gothische Kathedrale im Mittelpunkt, sie wird als die größte ihrer Art angegeben, aber ganz ehrlich: Der Kölner Dom ist beeindruckender. So viel Lokalpatriotismus muss sein. Sehr wohl beeindruckend ist allerdings, wie elegant Sevilla ist. Hier leben wirklich schöne Menschen, die sich zudem sehr schön anziehen. Da fallen wir deutlich ab. … Was das Fahren anbelangt: Um 5.30 geht der Wecker, denn um 6:30 Uhr müssen wir die Fähre Tangar - Tarifa erwischen. Wir haben die letzten Plätze ergattert, denn (anders als bei der Hinfahrt) sind die Fähren nun sehr gut gebucht. Von Tarifa aus sind es gut 200 km bis Sevilla. Wir versuchen im “Parque Natural Los Alcornocales” eine möglichst schlechte Straße zu finden, um uns nicht zu abrupt von den marokkanischen Verhältnissen zu entwöhnen. Das gelingt uns mühelos. Norbert verspeist mittags in der “Venta del Puerto de Galis” ein Wildschwein. Schlechte Straßen machen hungrig.Read more

  • Day 24

    Shrink it and pink it …

    April 28 in Morocco ⋅ 🌙 14 °C

    … and sell it to women. So lautet eine alte, klischeehafte Marketingweisheit. Allerdings: Verglichen mit einigen von Männern gelenkten Wüstenfahrzeugen der Dimension Hummer, die wir in den letzten Wochen beobachtet haben, nehmen sich viele Fahrzeuge der “Rallye Aicha des Gazelles“ eher klein aus. Es handelt sich um eine reine Frauenrallye, deren Fahrerinnen und Autos uns schon mehrfach ins Auge fielen; scheinbar sind sie heute auch auf Rückreise. Die Aufgaben für die Pilotinnen haben übrigens in der Regel die Struktur „Komme von A nach B auf der kürzesten Strecke und nur mit Karte und Kompass“. Das kann in Marokko sehr anspruchsvoll sein. Gerne hätte ich Näheres von den beiden Fahrerinnen des pinken Mitsubishis erfahren, aber leider entschwinden die beiden Gazellen nett lächelnd, aber uninteressiert, in Richtung Tankstellenshop … Im fast etwas mondänen, multikulturellen, lebhaften und kühlen Tanger kommen wir spät an und dürfen prominent vor dem Hotel an der pompösen Avenue Mohammed VI parken. Deren Namensgeber ist zugleich der aktuelle König Marokkos. Sein bekanntes Vermögen übersteigt 5 Mrd. Dollar, was einen nachdenklich macht, wenn man weiß, dass Marokko jährlich immerhin 750 Mio. Dollar Entwicklungshilfe bekommt, einen Teil natürlich auch aus Europa. Allerdings ergeben sich aus der geopolitischen Lage Marokkos als Brückenglied zum afrikanischen Kontinent sicherlich europäische Interessen, so dass man die Dinge vermutlich langfristig sehen muss. Zugleich gibt es neben dem Königshaus auch ein demokratisch gewähltes Parlament, wobei die Machtverhältnisse zwischen Royals und den Volksvertretern unklar sind. … Fahrerisch ist es eine 450 km lange Autobahnetappe, die von einem lästigen, genau vor uns herbummelnden Regenband geprägt ist. Sobald wir zu schnell sind, werden wir nass und suchen mehrmals unter (seltenen) Autobahnbrücken oder (sehr selteneren) Tankstellendächern Schutz. Wüßte ich es nicht besser, dann würde ich heute jedermann (m/w/d) und unter allen Umständen vom Motorradfahren abraten.Read more

  • Day 23

    Norbert hat die Felge schön

    April 27 in Morocco ⋅ 🌙 16 °C

    (Bert) …. denn Hassan, die gute Seele, hat unsere beiden Motorräder gecheckt und sauber gemacht. Letzteres war Norbert erstens sehr wichtig und wurde zweitens von Hassan sehr ernst genommen. Norbert und seine goldene Felge strahlen jedenfalls um die Wette. Außerdem hat es Hassan sich nicht nehmen lassen, die Reifen noch irgendwie so zu behandeln, dass sie wie neu aussehen. Dieses Manöver kennt man sonst nur von fragwürdigen Autohändlern, die Fahrzeuge ungeklärter Herkunft anbieten. Egal: Die Bikes sehen aus als wären sie gerade vom Band gerollt, was irgendwie auch peinlich ist. Das glaubt uns ja kein Mensch, dass wir in Marokko über Stock und Stein gefahren sind, wenn die Bikes aussehen wie im Showroom des Motorradhändlers … Darüber hinaus hat Norbert heute Hunger. Und ganz viel Freude mit seinen Koteletts. Letztere erwerben wir bei einem Metzger irgendwo in einer kleinen Stadt an der Atlantikküste, der sich in einer kleiner Markthalle befindet. Norbert bestellt zwei Koteletts, Euro 2,50 pro Stück, ich denke irrtümlich für uns beide, auf Nachfrage klärt sich aber, dass er die zwei Exemplare selbst vertilgen möchte. Also wird noch eins erworben, und dann geht es mit der gesamten Ladung ein paar Schritte weiter zur Grillstation. Dort gibt für insgesamt 6 Euro das Komplettpaket “Grillen + Tomaten + Tee + Brot + Gewürze + Servietten“. Als wäre dies die Initialzündung, geht es den ganzen Tag so weiter, wir ernähren uns ausschließlich von Streetfood, denn an unserem Zielort El Jadida ist Markttag, wie eigentlich in Marokko immer und überall Markttag ist, und dort ist das Essenangebot enorm. Zunächst für 2 Euro eine Tüte Datteln und Mandeln, dann für 1 Euro eine Köftetasche (in Harissa getränkt, also für meine Geschmacksnerven viel zu scharf), noch schnell einen gezuckerten Pfefferminztee (Euro 1,50) am Boulevard und dazu schließlich einen Kokoskeks einer fliegenden Händlerin (10 Cent das Stück). Wenn unsere Mägen das vertragen, dann ficht sie nichts mehr an. …. Die Strecke selbst (Marrakesch - Safi - El Jadida) bringt uns ereignislos und bei kühlem Schauerwetter und steifer Brise an den Atlantik. Frage des Tages: Warum ist meine Regenhose eigentlich nicht dicht?Read more

  • Day 23

    Wochenbericht Nr. 3 Halbzeit

    April 27 in Morocco ⋅ 🌙 16 °C

    (Norbert) Gestern Abend gab es die letzte gemeinsame Zusammenkunft
    unserer Motorradtruppe, mit der wir insgesamt 2 Wochen unterwegs gewesen sind. Wir waren anfänglich skeptisch um nicht zu sagen bedenkenvoll, da eine Ansammlung von sogenannten Grauschopffüchsen nichts gutes verheißen sollte. So jedenfalls unsere einhellige Grundstimmung. Wer weiß schon, mit was für Gestalten bei einer solchen Tour durch Marokko zu rechnen ist. Es scheint jedoch, dass wir eines besseren belehrt worden sind. Die Klammer der Gemeinsamkeit des Motorradfahrers hat alle sonst üblichen Differenzen einfach unbedeutend werden lassen. Das Spektrum unterschiedlicher Berufe, familiärer Gegebenheiten und viele weitere manchmal unüberbrückbarer Erfahrungen und Gegebenheiten wird beim Motorradfahren einfach unbedeutend. Als uns unser „Super Held“ zum Abschluss der Tour in Marakesch unbedingt durch die Medina mit den Motorrädern führen wollte, kam es wie es kommen mußte, wir haben uns allesamt festgefahren. Der Guide hatte erhebliche Schwierigkeiten die Situation zu managen, da er wohl mit nachhaltiger und lautstarker Kritik gerechnet hatte. Ganz zu schweigen von seinem Angstschweiß im Gesicht, sich am Ende wohl auch noch eine deftige Klatsche abzuholen. Weit gefehlt. Die Stimmung in der Truppe war so gut, das man dieses Erlebnis unter Abschlußabenteuer verbuchte und nur lächelnd den geordneten Rückzug antrat. Demnach ist bewiesen, wenn Motorradfahrer ein Motorrad führen gibt es nichts, was sie emotional aus dem Gleichgewicht bringen kann.
    Ich kann nur bestätigen, dass ein ohne erkennbare Schnittmenge zusammengewürfelter Haufen von Menschen durch das Produkt Motorrad auf einmal so homogen erscheinen. Alle durch die Tour offensichtliche Mängel wie einfachste Unterkunft mit Dröppeldusche, alternativlose 14x tjine, durchwachsene Tourführung bleibt am Ende jedoch ohne Bedeutung. Die erotische Beziehung zum Motorrad läßt alles andere zurück
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  • Day 22

    Hand aufs Herz

    April 26 in Morocco ⋅ ☀️ 14 °C

    (Bert) Es ist eine wunderbare Geste. Hassan klopft zweimal kurz mit der Hand aufs Herz und schaut einem dabei in die Augen. Kann man Sympathie oder Dankbarkeit besser ausdrücken? Überhaupt ist Hassan temperamentvoll beim Verkauf seiner Edelsteine, Ketten und Perlen. Geld für Zahnersatz hat er nicht, genauso wenig wie sein Bruder Hussein, der auf der anderen Straßenseite den Grill bedient. Es gibt Köfte- oder Hähnchenspieße. Das Ganze spielt im “Jardin de Achmed”, denn so heißt der dritte Bruder des Familienbetriebs, der mich - aus welchem Grund - direkt an sich zieht und erst einmal fest drückt. Alles Touristenfolklore? Ich glaube nicht, diese Herzlichkeit kann man so nicht spielen; In jedem Fall haben die drei Freude an Begegnung. Sie bieten im Übrigen auf beiden Straßenseiten eines engen Dorfes etwa 10 km nach dem Col de Tichka ihre ineinander greifenden Dienste an. Natürlich hätte es auch Tajine gegeben, ein vermutlich weiteres Familienmitglied lasst uns in die Töpfe gucken. Das Organgensaftfachgeschäft wenige Schritte weiter gehört wahrscheinlich dem Vetter und der Minimarkt, der in eine Fleischtheke übergeht, dem Schwager. … Es ist unser letzter gemeinsamer Fahrtag mit der Gruppe, der nach erneuter Überquerung des Hohen Atlas Marrakesch endez. Unser Guide Alper navigiert uns ungewollt in die superengen Gässchen der Medina mit dem Ergebnis, dass wir uns festfahren. Nichts geht mehr, schon gar nicht mit Koffern. Zum Umdrehen ist kein Platz, also wir schieben uns gegenseitig rückwärts wieder hinaus. Was am ersten gemeinsamen Fahrtag noch Stress gewesen wäre, entwickelt sich am letzten Tag zum Teamerlebnis, über das abends beim Abschlussessen viel gelacht wird.Read more

  • Day 21

    Car-Sharing maroccean

    April 25 in Morocco ⋅ 🌙 17 °C

    (Bert) Wer einen alten Mercedes-Kastenwagen oder einen Ford Transit sein eigen nennt, steigt in Marokko üblicherweise in die Logistikbranche ein und bringt alles mögliche von A nach B. Um die Kosten zu senken, werden die durchweg betagten Fahrzeuge optimal beladen. In der Regel befinden sich erstaunliche Mengen von Menschen in der Fahrgastzelle, wenn wir sie einmal so nennen wollen, Tiere hingegen reisen auf dem Dach und alles Gegenständliche klemmt irgendwie dazwischen. Mehr Car-Sharing geht nicht. … Die Tagesetappe ist mit 370 km erneut sehr lang und führt auf überwiegend guten Straßen kurvenreich durch den Antiatlas nach Ouarzazate. Schotterstrecken sind für heute nicht vorgesehen, sondern ergeben sich eher, in der Regel in Folge früherer Starkregen. Denn wenn Flüsse einmal Wasser führen, was selten vorkommt, dann ist es scheinbar oft zu viel, so dass Brücken oder geteerte Flussdurchfahrten weggerissen werden. Provisorische Umfahrungen sind die Folge, bleiben zumeist ungeteert und sorgen für die mittlerweile gewohnte Tagesdosis Staub. … Ourzazate gilt als “die” marokkanische Filmstadt und bildete bereits für unzählige Produktionen die Kulisse. Im Restaurant Dimitri haben seit 1928 allerlei Filmgrößen gespeist, wir entdecken signierte Fotografien von Jean Paul Belmondo, Geraldine Chaplin, Sharon Stone und einigen anderen. Und es gibt heute - obwohl ich sonst nicht zur Essensfotografie neige - als Schlussbild Dromedar-Tajine mit Zimtäpfeln. Schmeckt gut, erinnert an Kalbfleisch und ist zarter als vermutet, wenn man bedenkt, was das für zähe und ausdauernde Tiere sind.Read more

  • Day 20

    Zwei Kamele machen Pause

    April 24 in Morocco ⋅ 🌙 17 °C

    Heute Ruhetag, morgen geht es weiter, liebe Grüße an Euch alle!

  • Day 19

    Endlich Farbe!

    April 23 in Morocco ⋅ ☀️ 25 °C

    (Bert) „Einmal, es war 1984, kam einer her, ein Künstler aus Belgien, der nahm 18 Tonnen Farbe, dreißig marokkanische Feuerwehrmänner, ein paar Löschfahrzeuge und -schläuche und zog hinaus in die großartige Granitwüste, einige Kilometer außerhalb der Stadt, um Felsen mit Farbe einzusprühen. Hier einen kleineren, unscheinbaren. Da einen seltsam pilzartigen Brocken. Dort eine meterhohe, glatt gewaschene Wand. Überwiegend in weit leuchtendem UN-Helm-Blau. Mit ein bisschen Rosa dazwischen. Auch mal einer schwarz und einer grün. Über eine Fläche von zwei Quadratkilometern verteilt liegen sie jetzt da, in der meistens sengenden Sonne, und werden blass. Einmal, vor ein paar Jahren, erbarmten sich die Feuerwehrmänner und bemalten sie erneut. Ganz allein. Den Künstler hat seit damals keiner hier wiedergesehen.“ Antje Joel schreibt diesen hübschen Text 2016 in der Süddeutschen Zeitung über den Höhepunkt unseres heutigen Tages: Das farbenfrohe Naturkunstwerk, das Jean Verame vor 40 Jahren hier in Tafaroute gestaltet hat. Natürlich kann man sich fragen: Was soll das? Aber erstens muss sich Kunst nicht erklären, sondern nur überraschen. Zweitens liegt die Antwort eigentlich auf der Hand. Bei all dieser Tristesse, die uns die heute durchfahrenen Steinwüsten und der weitgehend pflanzenfreie Antiatlas beschert, zaubert “le peintre du desert” jedem Betrachter sofort ein Lächeln ins Gesicht. … Die zurückgelegten 350 Kilometer bleiben wir weitgehend unter uns, denn es mangelt an weiteren Verkehrsteilnehmern. Ausnahme sind einige frei herumlaufende Dromedare, die deutlich dünner erscheinen als die bislang im Touristeneinsatz kennengelernten Exemplare; die Slim-Fit-Kamele ihrerseits kauen an Büschen und Bäumchenen herum, die noch ausgemergelter aussehen. So gesehen führen die zwei beigefügten Oasenbilder in die Irre, sie bleiben jedenfalls das einzige erwähnenswerte Grün auf der gesamten Etappe. … Zur Orientierung findet Ihr in den Fotos des heutigen Blogs einen Kartenausschnitt; das blaue Oval kennzeichnet die Region unsere Standorte der letzten drei Tage. Wir sind jetzt am südwestlichsten Punkt unsere Marokko-Reise, legen einen Pausentag ein, anschließend geht es weiter nach Ouarzazate und dann nach Marrakesch. Ein guter Zeitpunkt, dass die zwei Papas einmal alle ihre großartigen Kinder grüßen, natürlich auch mit einem blau angemalten Steinbild. Ihr seid die allerbesten!Read more

  • Day 18

    Kupfer und Kasbah

    April 22 in Morocco ⋅ ☁️ 23 °C

    (Bert) Wenn der Guide das morgendliche Fahrerbriefing mit den Worten einleitet: „Wir fahren eine Strecke, die ich auch noch nicht gefahren bin und ich weiß nicht, wie weit wir kommen“, dann kann das vieles bedeuten. Heute führt es zu einem guten Ende, denn der Schlenker in ein vergessenes Tal in Richtung einer Kupfermine erweist sich als lohnend, und die sich anschließende Naturstraße als gut fahrbar. Gleichwohl fühlt es sich gut an, dass Hassan immer irgendwie in der Nähe ist, denn die Motorräder werden ordentlich durchgeschüttelt. Exkurs und Insiderhinweis an die mitlesenden Bikerfreunde, die vielleicht einmal Ähnliches unternehmen wollen (Serge!): der von mir gewählte Kompromissreifen Onroad/Offroad Michelin Anakee ist für Marokko suboptimal, der Heidenau Scout macht in Sachen „gravel travel“ einen signifikant besseren Job. … Aber zurück zum Thema: In der Minenstadt Baida werden wir - nicht zum ersten Mal - von Kindern umringt; vermutlich sind wir der Tages-, vielleicht sogar der Wochenhöhepunkt in diesem Örtchen am Rande des Universums. Norbert fragt die Mädchen sicherheitshalber ein paar englische Vokabeln ab, mit ganz passablen Ergebnissen, und einige der Jungs wollen sich - wenn ich es richtig verstehe - auf Facebook mit uns verbinden … Während der Kaffeepause am Vormittag verbünde ich mich mit dem sehr sympatischen neuen Bikerfreund Markus aus der Schweiz. Wir absentieren uns von der Gruppe und nutzen die Gelegenheit, die Kasbah Oulad Osthmane von innen zu besichtigen. Darin befindet sich ein zunächst nicht erkennbares Hotel. Natürlich gehört die Anlage einem Seitenarm der marokkanischen Königsfamilie, wie uns der Manager erklärt. Die Festung (eine von vielen!) ist aus einem Lehm-Stroh-Gemisch gebacken, das sich mit dem Fingernagel abkratzen lässt, aber dennoch wundersamer Weise schon seit dem 18. Jahrhundert existiert. Für 40 Euro pro DZ inkl. Frühstück könnte man hier wie in 1001 Nacht wohnen. Ein wenig schade, dass unsere Quartiere in der Regel einen deutlich niedrigeren Standard aufweisen. Wir werden auf einen Orangensaft eingeladen, für den wir gleichwohl 50 Dirham auf den Tisch legen, was vermutlich angemessen ist, denn in freundlicher Stimmung verabschieden wir uns und eilen zusammen mit dem auf uns wartenden Norbert der Gruppe hinterher, die bereits in Richtung Agdz aufgebrochen ist. … Wir übernachten im unaussprechlichen Foum Zguid. Der Parkplatz des Wüstenhotels Bab Rimal gleicht einer Freiluftausstellung cineastischer Fantasiefahrzeuge. Doch wenige Schritte weiter gelange ich bei einem kleinen Abendspaziergang wieder in eine ganz reale marokkanische Dorfszenerie, die man sich bei völliger Lautlosigkeit und angenehmen 23 Grad vorstellen muss.Read more

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