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- Hari 49
- Jumaat, 22 Ogos 2025 11:53 PG
- ⛅ 17 °C
- Altitud: 343 m
JermanStadtsteinach50°10’17” N 11°30’50” E
Mühlenfrühstück

(English Version Below)
I felt lost. Neunzehn Prozent Steigung, zwölf Prozent Gefälle. In den Tiefen der hohen, alten Bäume sind die Temperatur bei die magische Zehn, im August das Synonyme für kalt. In der Nacht, in den tiefen Tälern des bayrischen Frankenwaldes. Mich fröstelt und in gewisser Weise habe ich mich verirrt.
Hilde haart, stresslange Haare springen aus dem Fell, sie will nicht auf den Behandlungstisch, weigert sich das erste Mal komplett. Trotzdem kann die Tierärztin den Brustbereich abtasten. Der Tumor habe seine Form geändert, er sei gewachsen. Das ist ein schlechtes Zeichen. Ich möge in Ruhe nachdenken, der Oktober wäre auch ein kühlerer Monat für eine Operation.
Alex hat gesagt, ich möge den blauen Bus mal richtig ausfahren. Paar hundert Kilometer mit hundertzwanzig, damit der Turbo mal richtig durchgeblasen wird. Autobahn Berlin Leipzig Hof. Dreihundertfünfzig Kilometer, vier Stunden, zweihundertvierzig Minuten. Mit Pausen und Landstraße.
Ich denke und fahre. Fahre und denke. Instinktiv treffe ich eine Entscheidung, verwerfe sie wieder. Versuche, nicht darüber nachzudenken, sind schwierig. In einem Ort nahe Berlin kaufe ich Gepäck, bin hungrig, nach dem langen Morgen in Ute's Garten, von dem ich mich mit Bildern verabschiede.
Ich habe noch Ziegenmilch aus Evessen, die nach ein paar Tagen die Geschmacksnerven so richtig lecker kitzelt. Die Autobahn ist weitgehend frei, Urlaubstourismus im Süden, Lastwagenreisen nach Tschechien und Co.
Muss reden und nachdenken, beten und die Entscheidung ruhen lassen. In Gottes Händen, meinem Herzen. Aber ich spüre, dass ich immer lost sein werde, wenn sich die Dinge falsch entwickeln
Wir finden einen Platz für die Nacht in Leupoldsgrün, fahren durch Schwarzenstein, biegen nach Waffenhammer ab, und enden an einer laufenden Wassermühle, nicht fern von Kulmbach.
Ein stiller Ort. Zwischen zwei Wasserläufen. Auf einer Seite Wald mit Sonne, die zwischen den Blättern leuchtet. Gegenüber ungemähte Wiese, ein Insektenparadies. Hilde schläft, wir haben gefrühstückt, sie hat in den Morgenstunden bei mir gekuschelt.
Ein Hautschnitt, der schnell heilen sollte. Natürlich gibt es Risiken, so oder so. Eigentlich hatte ich mich entschieden, und gehofft, die Entzündung würde nicht so schnell wachsen. Jetzt muss ich neu denken. Und hoffen, für uns einen Weg zu finden.
Je älter ich werde, desto unentschlossener präsentiere ich dem Leben meine Entscheidung. Selbst kleine Dinge, wie ein vernünftiger Spazierweg, kommt einer großen Entscheidung nahe. Das ist nicht gut. Und eben auch ungewohnt, weil ich immer klare Antworten geben konnte. Mir, anderen, dem Leben.
Wir fahren nicht nach Schweden, ich muss uns den Oktober frei halten. Für den Fall. Hilde schläft. Das könnte ich jetzt auch. Schlafen.
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I felt lost. Nineteen percent incline, twelve percent decline. In the depths of the tall, old trees, the temperature is at the magic ten, synonymous with cold in August. At night, in the deep valleys of the Bavarian Franconian Forest. I shiver, and in a sense, I've lost my way.
Hilde is shedding, stress-long hairs are jumping out of her fur, she doesn't want to get on the treatment table, and for the first time, she refuses completely. Nevertheless, the vet can palpate her chest area. The tumor has changed shape, it's grown. That's a bad sign. I should think about it calmly; October would also be a cooler month for an operation.
Alex said I should really drive the blue bus. A couple of hundred kilometers at 120, so the turbo can really get going. Autobahn Berlin Leipzig Hof. Three hundred and fifty kilometers, four hours, two hundred and forty minutes. With breaks and country roads.
I think and drive. Drive and think. Instinctively, I make a decision, then discard it. Attempts not to think about it are difficult. In a town near Berlin, I buy luggage, hungry after the long morning in Ute's garden, which I bid farewell to with pictures.
I still have goat's milk from Evessen, which, after a few days, tickles my taste buds with a truly delicious taste. The Autobahn is largely clear, holiday tourism in the south, truck trips to the Czech Republic and the like.
I have to talk and think, pray, and let the decision rest. In God's hands, my heart. But I feel that I will always be lost if things go wrong.
We find a place to stay the night in Leupoldsgrün, drive through Schwarzenstein, turn off towards Waffenhammer, and end up at a working watermill not far from Kulmbach.
A quiet place. Between two streams. On one side, a forest with sun shining through the leaves. Opposite, an unmown meadow, an insect paradise. Hilde is asleep, we've had breakfast, and she cuddled with me in the morning hours.
A cut in the skin that should heal quickly. Of course, there are risks, either way. I had actually made a decision and hoped the infection wouldn't spread so quickly. Now I have to rethink. And hope to find a way forward for us.
The older I get, the more indecisive I am about presenting my decision to life. Even small things, like choosing a sensible walking route, feel like a big decision. That's not good. And also unusual, because I've always been able to give clear answers. To myself, to others, to life.
We're not going to Sweden; I have to keep October free for us. Just in case. Hilde is sleeping. I could do that now, too. Sleep.Baca lagi
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- Hari 48
- Khamis, 21 Ogos 2025 8:52 PG
- ☀️ 15 °C
- Altitud: 76 m
JermanLindow (Mark)53°2’38” N 13°0’12” E
Esel auf einer Weide

(English Version Below)
Letztens hat mir jemand erzählt, sie würde gerne nach Madagaskar gehen, um die tollen Baobabbäume zu sehen. Als wir heute aus Berlin herausfahren, sehe ich den Hinweis auf die Botschaft von Madagaskar und komme auf die irrewitzige Idee, doch mal zu schauen, ob sie dort nicht ein Exemplar haben.
So passieren wir die bemalte Kantschule und fahren über ein dermaßen holpriges Kopfsteinpflaster, das alle Teile im Bus vibrieren, obwohl die Geschwindigkeit gen null tendiert. Es gibt interessante Gebäude, nur bei der Botschaft ist es langweilig, denn niemand will gerade nach Madagaskar.
Wir besuchen einen lieben Menschen irgendwo draußen auf dem Land, wo der Esel über einen Berg fliegt. So merke ich mir jedenfalls den Ort, dessen Namen ich sonst immer vergessen habe.
Familiengrillen ist angesagt, das ist für die ortansässigen Mücken ein großes Fressen, eine feiert noch die ganze Nacht im blauen Bus weiter.
Wir spazieren durch den riesigen Garten, in dem ein Dachs seine nächtlichen Spuren hinterlassen hat, die Hilde den Nachmittag versüßen. Die hauseigenen Katzen dürfen nicht raus und verschnurren den angenehmen Sonnentag auf einem Sofakissen oder zwei.
Kein Wind und trotzdem schwingen die Lianen der Weiden unter Vogelbesuch, im Astloch gähnt die Leere, eine Kanne voller Pfefferminze wartet auf dem Tisch.
Über Land haben wir bei einem einzelnen Baum unter dramatischem Himmel gehalten, um der Wiese mit dem hohen Gras einen Besuch zu gestatten. Ein Tor ins Nichts versperrt den Durchgang, Hilde findet im harten Lehm keinen Weg zu den Mäusen und wälzt sich stattdessen auf ihrem Ausgang.
Alles meins lautet das Fazit. Beim Essen verschwinden Fleisch und Gemüse, Kartoffeln und Salat im Gespräch über den Holztisch zwischen jungen und alten Menschen, Technogeschichten und Festivalregenfällen.
In der Nacht kommen die Träume, real unwirklich, wie Baobabbäume in Berlin. Am Morgen will ich nicht aufwachen müssen, ein Sandkorn juckt im Augenwinkel, an der weißen Mauer ruht ein stilles Gras.
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Someone recently told me she'd like to go to Madagascar to see the amazing baobab trees. As we leave Berlin today, I see the sign for the Madagascar embassy and have the crazy idea to see if they have one there.
So we pass the painted Kant school and drive over cobblestones so bumpy that every part of the bus vibrates, even though we're slowing down. There are some interesting buildings, but the embassy is boring because no one wants to go to Madagascar right now.
We're visiting a loved one somewhere out in the countryside, where the donkey flies over a mountain. At least that's how I remember the place, whose name I've always forgotten.
A family barbecue is on the agenda, which is a big feast for the local mosquitoes; one of them continues to party all night long in the blue bus.
We stroll through the huge garden, where a badger has left its nighttime tracks, sweetening Hilde's afternoon. The house cats aren't allowed outside and are purring away the pleasant sunny day on a sofa cushion or two.
No wind, yet the willow vines sway with bird visits, the knothole yawns empty, and a pot of peppermint awaits on the table.
Overland, we stopped by a lone tree under a dramatic sky to visit the meadow with its tall grass. A gate to nothingness blocks the passage; Hilde can't find a way to the mice in the hard clay and instead rolls around on their exit.
All mine, that's the conclusion. At dinner, meat and vegetables, potatoes and salad disappear into conversation across the wooden table between young and old people, techno stories and festival rains.
Dreams come at night, real and unreal, like baobab trees in Berlin. In the morning, I don't want to have to wake up; a grain of sand itches in the corner of my eye; a quiet patch of grass rests against the white wall.Baca lagi
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- Hari 47
- Rabu, 20 Ogos 2025 9:26 PG
- ⛅ 19 °C
- Altitud: 32 m
JermanBerlin52°29’4” N 13°11’5” E
Havel

(English Version Below)
Morgenspaziergang an der Havel. Im Blau der spiegelnden Sonne liegt die Elbe in Rogätz, während die kleine Fähre leise über sie hinweg gleitet. Mittags sind wir in der heißen Sonne vom Hof der Tochter gestartet, wo wir die letzten Stunden im Schatten geparkt haben.
Ein letzter Spaziergang, beim NPBäcker einen günstigen Hefestreuselteller mit einem Hauch von Süße mittendrin, dann links aus dem Ort ausbiegen.
Berlin. Wir treffen Sigrid, die mir zur Begrüßung ihr erstes Buch schenkt. Vor drei Jahren sind wir in Frankreich am Atlantik zusammen gefahren, als sie daran geschrieben hat. Wir haben das Glück, einander immer mal in dieser Welt wieder zu begegnen.
So wie heute auf einem Platz oberhalb der Havel, wo wir übernachten. Wo wir morgens spazieren gehen, während die Freundin noch schläft. Als ich aufwache, liegt die Sonne zweifach zwischen den Geräten des Spielplatzes. Dann wird es grau und bleibt still.
Hilde schnüffelt am Ufer, wo Enten und Stand ups wellend auf dem Wasser liegen, das sich um Bäume und Gräser windet, Räume bilden sich und lösen sich auf. Später ist die Sonne wieder da, Boote queren meinen Blick, wir frühstücken leise, hören stille Musik. Holy day. Lebensfreude.
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Morning walk along the Havel. The Elbe River lies in Rogätz, reflected in the blue of the sun, while the small ferry glides quietly overhead. At midday, we set off in the hot sun from the daughter's farm, where we'd parked in the shade for the last few hours.
One last walk, a cheap plate of yeast crumble with a hint of sweetness at the NPB bakery, then turn left out of town.
Berlin. We meet Sigrid, who gives me her first book as a welcome gift. Three years ago, we traveled together on the Atlantic coast in France while she was writing it. We're lucky enough to run into each other again and again in this world.
Like today, at a square above the Havel, where we're spending the night. Where we go for a walk in the morning while my friend is still asleep. When I wake up, the sun is doubled between the playground equipment. Then it turns gray and remains silent.
Hilde sniffs the water's edge, where ducks and stand-up paddleboards undulate on the water, which winds around trees and grasses. Spaces form and dissolve. Later, the sun returns, boats cross my view, we eat breakfast quietly, listening to quiet music. Holy day. Joy of life.Baca lagi
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- Hari 46
- Selasa, 19 Ogos 2025 9:02 PG
- ☀️ 19 °C
- Altitud: 40 m
JermanBerenbrock52°24’37” N 11°18’50” E
Berenbrock

(English Version Below)
Überwiegend Sonne. Letzte Arbeiten am blauen Bus durch den freundlichen Thomas, der sich auch nochmal unser schwankendes Stromproblem anschaut. Nach zwei, drei Jahren schwächeln die Wohnraumbatterien, aber bis zum 26er Tüv müssen sie durchhalten.
Ein letzter Abendspaziergang mit Tochter' und Hunden, eine ruhige Nacht auf dem Feld zwischen Untergang und Aufgang der Sonne, ein kalter Morgen unterhalb von zehn Grad. Ein früher Weg am Morgen,die Hunde sind happy, und mir tun am Ende die Knie weniger weh als vorher.
Die Sonne gibt ihr Bestes, wir suchen den Schatten und freuen uns trotzdem am Licht. Abends habe ich endlich mal ein heißes Fußbad, morgens ein erfrischendes Haarewaschen, das Leben fügt sich in gute Ordnungen ein.
Rituale vernachlässigen hat weitreichende Folgen. Ich muss mich erinnern, für mich, für Hilde, für den blauen Bus Sorge zu tragen. Dann fügt sich das Leben in geruhsame Bahnen.
"Rituale öffnen immer wieder den Himmel über uns. Sie verheißen uns, dass unser Leben gelingt. Und sie helfen uns, selber zu leben, anstatt von Außen gelebt zu werden." (Anselm Grün)
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Mostly sunny. Final work on the blue bus by the friendly Thomas, who also takes another look at our fluctuating power problem. After two or three years, the living area batteries are weakening, but they have to last until the 26-year-old Tüv.
A last evening walk with my daughter and dogs, a peaceful night in the field between sunset and sunrise, a cold morning below ten degrees. An early morning run, the dogs are happy, and my knees hurt less than before.
The sun shines its best, we seek shade but still enjoy the light. In the evening, I finally have a hot foot bath, in the morning, a refreshing hair wash, life falls into a good order.
Neglecting rituals has far-reaching consequences. I have to remember to take care of myself, Hilde, and the blue bus. Then life falls into a peaceful cycle.
"Rituals continually open the heavens above us. They promise us that our lives will be successful. And they help us live our lives ourselves, instead of being lived from outside." (Anselm Grün)Baca lagi
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- Hari 45
- Isnin, 18 Ogos 2025 12:49 PTG
- ☀️ 23 °C
- Altitud: 73 m
JermanBortfeld52°18’23” N 10°25’25” E
Erinnerungen

(Englisch Version Below)
Letztens hat mir jemand erzählt, dass man von den Reisen auf Findpenguins sich jeweils zur Erinnerung ein eBook runterladen könnte, das man dann auf einer Festplatte speichern kann.
Lange habe ich darüber nachgedacht, bis mir klar geworden ist, dass das für mich gar keinen Sinn macht. Der Freund hat Familie, einen Jungen, der mit ihnen aufwächst, eine Zukunft, die sich auf eine Vergangenheit aufbaut.
Ich habe das nicht, mein Leben spielt in der Gegenwart, und es wäre Phantasie zu glauben, dass meine Kinder und Enkel meine Erinnerungen brauchen würden, um sich ihrer Beziehungen mit mir zu vergewissern.
Natürlich hebe ich Bilder von Hilde und den Reisen auf. Früher hat mein Sohn sie auf eine Festplatte gelegt, mittlerweile schaue ich die Bilder auf dem Handy in größeren Abständen durch, und lösche diejenigen, die ich nicht mehr zuordnen kann.
Was bleibt in einem so langen Leben. Manchmal gucke ich Bilder in meiner Kiste an. Von früher. Um mich zu erinnern, wie meine Tiere ausgesehen haben, meine Kinder, vergangene Weggefährten. Eigentlich brauche ich das nicht, weil sie alle vor meinem inneren Auge auftauche, wenn ich an sie denke, und für die Trauer nach dem Verlust eines Lebewesens habe ich nie Bilder gebraucht.
Tatsächlich sind meine Bilder immer nur Tagesmomente, Augenblicksaufnahmen, die schon eine Stunde später (oder spätestens nach dem jeweiligen Text) Geschichte sind, bedeutungslos werden.
Im Herzen trage ich die Gefühle weiter, die letzte Umarmung vor dem Abschied, ein Lächeln, das weiche Fell unter meinen Händen. Ich spüre noch meinen letzten Hund, den Blacky, in meinen Armen sterben, höre die Abschiedsworte eines sterbenden Freundes, wenn ich an ihn denke, er mir einfällt.
Ich kann so vieles in mir sehen, in mir hören, das nur mein Leben betrifft, und mit meinem Tod zuende geht. Was den Menschen bleibt, die mit mir verbunden sind, mag durch ein Bild an Aussagekraft gewinnen. Wenn es sich nicht mit ihrem Herzen verbindet, wird es langsam verblassen. Das ist manchmal gut so.
Die Tage in Braunschweig sind zuende, über Calvörde und Berlin fahren wir nach Kiel, und an die nächste Küste.
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Someone recently told me that you could download an eBook of your travels on Findpenguins as a souvenir, which you could then save on your hard drive.
I thought about it for a long time until I realized that it made no sense for me at all. My friend has a family, a boy who's growing up with them, a future built on a past. I don't; my life takes place in the present, and it would be fantasy to think that my children and grandchildren would need my memories to confirm their relationships with me.
Of course, I keep pictures of Hilde and the travels. My son used to put them on a hard drive, but now I look through the pictures on my phone at longer intervals and delete the ones I can no longer identify. What remains after such a long life?
Sometimes I look at pictures in my box. From the past. To remember what my animals looked like, my children, past companions. Actually, I don't need them, because they all appear in my mind's eye when I think of them, and I've never needed pictures to grieve after the loss of a living being.
In fact, my pictures are always just moments of the day, snapshots that are history an hour later (or at the latest after the respective text), meaningless.
I carry the feelings in my heart: the last hug before saying goodbye, a smile, the soft fur under my hands. I can still feel my last dog, Blacky, dying in my arms, hear the parting words of a dying friend when I think of him, when he comes to mind.
I can see and hear so much within myself that concerns only my life and will end with my death. What remains for the people connected to me may gain meaning through a picture. If it doesn't connect with their hearts, it will slowly fade. Sometimes that's a good thing.
The days in Braunschweig are over; we drive via Calvörde and Berlin to Kiel and the next coast.Baca lagi
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- Hari 44
- Ahad, 17 Ogos 2025 11:20 PG
- ☁️ 18 °C
- Altitud: 66 m
JermanSchwülper52°20’1” N 10°25’30” E
Braunschweig

Nieselregen an einem Sonntagvormittag im braunschweiger Norden. Die Nacht an der Ausfallstraße ist ruhig, obwohl in unregelmäßigen Abständen ein Auto vorbeifährt.
Wir kommen aus dem Paderborner Land, wo demnächst ein Reisender, dem ich von Beginn an folge, eine sicherlich interessante und informative Veranstaltung durchführen wird, die ich hier verlinke.
https://www.instagram.com/p/DNbD5lSsi3s/?igsh=a…
Leider werde ich zu diesem Zeitpunkt schon weiter weg sein, wobei ich immer noch mit mir hadere, ob Schwedens- oder Frankreichsküste das aktuelle Ziel wird. Von der Zeit her wäre auch Spaniens Nordküste möglich oder Norwegens Westküste. Du kannst ja mal mit abstimmen, wohin die Reise denn gehen könnte.
Auf jeden Fall habe ich gestern schon mal die Schränke gefüllt, und die Ziegen- und Schafskäsevorräte aufgestockt. Ein letzter Einkauf würde kurz vor der deutschen Grenze erfolgen, aber vorher gibt es noch eine kurze Stippvisite nach Berlin, und von dort nach Kiel.
Überraschenderweise scheint die Sonne, als wir in den Norden kommen, sodass wir in diesem grandiosen Abendhimmel unseren Spaziergang machen. Doch selbst als die Nacht schon herein gebrochen ist, wird es plötzlich strahlend hell um mich, als mir mein Sohn auf den Kontoauszügen zeigt, auf welche wunderbare Weise unsere Reparaturkosten jetzt, und im Dezember die notwendig neuen Bremsen gedeckt sind, sodass die Reise weitergehen kann.
Wir sind so froh, dass es Menschen gibt, denen unser Leben und Reisen so wichtig ist, dass sie dem alten Bus immer wieder auf die Sprünge helfen. Und ich muss zugeben, dass ich vor der Fahrt zu Alex doch schon ein bisschen verzweifelt war, ob die Reise weitergehen kann. So ein bisschen denke ich manchmal schon über Alternativen nach, wobei keine Möglichkeit in der Seßhaftigkeit liegt.
Erster Spaziergang am stillen Feld im grauen Morgen, dann stehen wir an der Waschmaschine auf dem Autohof Schwülper, die noch im halben Nachtschlaf ist, weil die Lastwagenfahrer dies ebenfalls tun. Anderthalb Stunden später ist alles gereinigt und trocken, wir fahren auf einen Platz fürs Frühstück, und um Hilde Zeit für den Afterbreakfastsleep zu geben.
Auf dem Parkplatz ist ein alter Wasserwerfer abgestellt, dessen Hinterrad grobflächig aufgeschlitzt ist, sodass das historische Fahrzeug erstmal nicht weiterfahren kann. Ich hatte schon gerätselt, ob hier vielleicht ein verrückter Camper die Nacht verbracht hat.
Aber die Einzigen sind wir.Baca lagi

SchönwetterwandererVotum für F-E! Liegt aber daran, daß wir lieber in die wärmeren statt kälteren Zonen reisen. 🙋🏻♂️
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- Hari 42
- Jumaat, 15 Ogos 2025 10:37 PTG
- ⛅ 20 °C
- Altitud: 270 m
JermanBad Wünnenberg51°31’13” N 8°42’5” E
Bad Wünnenberg

(ENGLISH VERSION BELOW)
Am frühen Nachmittag treffen wir uns mit einem lieben Menschen nicht weit entfernt von Siegen und plauschen uns durch den sonnigen Nachmittag, während sich eine halbe Melone von ihrer anderen Hälfte verabschiedet.
Wir queren das Sauerland unweit von Brilon, nachdem wir vorher wieder mal das Land von Lenne und Hundem passiert haben.
Die Sonne geht gerade unter, als wir südlich von Paderborn ins Wünnenbergische abbiegen, wo wir eine Nacht auf dem Stellplatz stehen, den sich auch ein halbes Dutzend andere Camper ausgesucht haben.
Mit Strom ist das Luxus für uns, das vereinfacht das Frühstück machen am Morgen, der Ventilator arbeitet ebenfalls mit höherer Energie. Der blaue Bus zieht deutlich besser, Hilde ist durchaus fröhlich heute, wir nähern uns einer zunehmenden Entspannung, kommen langsam wieder in den altbekannten Reisemodus.
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In the early afternoon, we meet up with a loved one not far from Siegen and chat through the sunny afternoon while half a melon says goodbye to its other half.
We cross the Sauerland region not far from Brilon, having once again passed through the land of the Lenne and Hundem rivers.
The sun is just setting as we turn south of Paderborn into the Wünnenberg region, where we spend the night at the same spot as half a dozen other campers.
Electricity is a luxury for us; it makes making breakfast easier in the morning, and the fan also runs on higher power. The blue bus pulls much better, Hilde is quite cheerful today, and we're approaching a state of relaxation, slowly getting back into our familiar travel mode.Baca lagi
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- Hari 42
- Jumaat, 15 Ogos 2025 7:29 PG
- ☀️ 19 °C
- Altitud: 265 m
JermanWipperfürth51°7’12” N 7°24’2” E
Wipperfürth

Am Ende eines schönen Tages freue ich mich auf das charmante Lächeln der Nacht.
Der blaue Bus ist repariert. Den Abend haben wir im schönen Garten mit einer bezaubernden, herzlichen Frau zwischen Käse und Sonnenuntergang verbracht. Und zum Schlaf stehen wir an einem ruhigen Platz, mit Laternen, die kleine Bereiche des Parks beleuchten
Die Hitze haben wir gut überstanden. Wir sind beide müde und entspannt, warten auf den Schlaf, den ein kleiner Traum in unsere Augen legt. Um uns das Bergische Land, die Heimat der Kindheit, das leise Plätschern der Wupper, Schloß Burg mit seinen alten Sagen.
Ein kurzer Ritt über die Hügel, vorbei an den Kotten der Messerschleifer, durch den tiefen Wald des Wipperfürther Landes, in dessen Falten wir nächtigen.Baca lagi

Spaziergänge mit HildeIch hatte versucht, dich über eine Handynummer, die Alex mir gegeben hat, zu kontaktieren. Leider ist die Verbindung nicht zustande gekommen
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- Hari 40
- Rabu, 13 Ogos 2025 7:32 PG
- ☀️ 22 °C
- Altitud: 37 m
JermanDinslaken51°34’1” N 6°46’44” E
ROTBACHSEE

Ich wünsche Dir einen guten Tag.
Wie Du sicherlich in den letzten Wochen mitbekommen hast, sind wir nicht ganz unbeschadet aus Skandinavien zurückgekommen.
Der blaue Bus hat ein paar Probleme aufgesammelt, die dringend repariert werden müssen.
Beim aktuellen Einbau des neuen Anlassers hat der Mechaniker festgestellt, dass die Bremsflüssigkeit über die linke Felge läuft, sodass der Bremssattel in einer Werkstatt erneuert werden muss. Ich hoffe auf einen kurzfristigen Termin.
Zudem verliert der Motor Luft durch einen defekten Ladeluftkühler und eine Unterdruckleitung. Diese Teile besorge ich jetzt, damit der Mechaniker den Einbau machen kann.
Abschließend ist noch ein Ölwechsel erforderlich. Wir rechnen insgesamt mit 1000 Euro.
Die Hoffnung ist, dass danach alle Probleme beseitigt sind, und wir zu neuen Küsten aufbrechen können, von denen wir Dir Bilder und Geschichten mitbringen.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Du Dich an unseren Kosten beteiligen würdest, sozusagen als kleines Dankeschön fürs Mitreisen.
Die Überweisung mit den entsprechenden Kontaktdaten auf mein Konto bei der
Nord LB Braunschweig
IBAN: DE72 2505 0000 0201 4093 07
BIC: NOLADE2HXXX
Kontoinhaber: Peter Kopfermann
Zahlungen per PayPal sind unter der E-mail Adresse möglich - bitte unter "Freunde" überweisen -
spaziergaenge.mithilde@gmx.de
Wir bedanken uns schon mal im Voraus für Deine Unterstützung.
Peter und HildeBaca lagi
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- Hari 39
- Selasa, 12 Ogos 2025 8:41 PG
- ☀️ 18 °C
- Altitud: 77 m
JermanHaltern am See51°46’20” N 7°10’37” E
Haltern am See

3-3-3-3. Nachdem wir früh am Morgen in einer Siedlung in Haltern aufgewacht sind, versetzen wir den blauen Bus auf den nächsten Autobahnrastplatz in Höhe Mark, um dort entspannt frühstücken zu können. Paradox. Ja, aber ich muss den Motor laufen lassen, um Wasser zu kochen. Das wollte ich den Nachbarn nicht antun.
Der Name erinnert mich weit entfernt an ein Erlebnis meiner Kindheit, denn in diesem Landstrich gab es ein Sanatorium, in dem ich eine 'werweißnichtwarum' Zeit gewesen bin. Nebulös verschwimmt diese Erinnerung, die nie konkret zu werden scheint.
Ganz im Gegenteil dazu unsere Fahrt nach Haltern. Der Bus zieht immer schlechter, an Autobahnfahren ist gar nicht zu denken. Mühsam schleppen wir uns über verschwitzte Landstraßen, möglichst abseits vom Verkehr, in Bergundtalmanier, denn Deutschlands Mitte ist von gebirgiger Natur, sozusagen mittelgebirgig.
Nachdem ich in Rolfshagen zwei alte Männer zum Schieben aufgetan habe, der eine mit Braunschweiger Vergangenheit, an den wir ihn lebhaft erinnern, wobei er gleich den Bogen zum Lebensende spannt, dem Verfall des Seins. Sieh meine Zähne an, er ist jünger als ich, der Vater habe ihn früh rausgeworfen, weil er ein Wilder gewesen sei, der Onkel in Rinteln aber. So sei er hierher gekommen. Fünf-Minuten-Gespräche, ein ganzes Leben schnell erzählt.
Irgendwo in Bielefeld parken wir schräg an einer abschüssigen Straße, um endlich mal eine Pause zu machen. Die eine Packung Ziegenfrischkäse mit Orangensaft esse ich jetzt, die andere in der Siedlung spät in der Nacht.
Auf einem Parkplatz lasse ich den Motor laufen, damit Hilde es auch kurz laufen lassen kann, dann müssen wir mitten ins tiefste Blau von Gelsenkirchen. Da wo Schalke's Vereinsheim ist, finde ich Getec, einen Spezialisten für Anlasser und Lichtmaschinen. Barzahlung erwünscht, Karte geht gar nicht, na komm, dann überweise es einfach. Keine Sicherheiten, kein Name, vielleicht nur Vertrauen, oder er hat sich mein Kennzeichen gemerkt. Freundlich zurückhaltend.
Heute fahre ich trotzdem hin mit dem alten Anlasser, den Alex ausgebaut hat, zum Bezahlen. Bar. Denn das brauche ich die nächsten Tage noch. Da sind noch einige Probleme am blauen Bus, die zu beheben sind, damit wir weiterreisen können. Gravierend. Wie der Anlasser.
Hilde ist total happy, Alex und Peter mit der Hummel wiederzusehen. Als sie jung war, sind wir öfter zusammen gereist. Am Wochenende, in Norwegen, Schottland. Das prägt. Trotzdem, vom alten Vanlife ist nichts mehr zu sehen. Wo sind die alle hin. Hippie Trail und Mogli, eingetaucht in ein bürgerliches Dasein. Und wir. Reisen als Lebensinhalt. Nicht umsonst heißt die Hymne 'On the Road again' von Willie Nelson.
https://youtu.be/dBN86y30Ufc?si=auJfxiBBVprj8AoJ
Again ist das Zauberwort. Wieder auf der Straße. Das andere Zauberwort heißt Homebase. Und die Jungs hier arbeiten hart jeden Tag, da will man das Wochenende nicht auch noch auf überfüllten Straßen leben. Und wenn alle/viele etwas tun, dann verliert sich der Reiz im Besonderen.
Ich weiß, mir werden jetzt manche widersprechen, es gäbe Vanlife doch noch, das wäre doch ihr Leben. Für einige Wochen im Jahr, vielleicht sogar länger. Vielleicht liegt der Unterschied in einer Banane. Die sind alle gelb und leicht gekrümmt, schmecken ähnlich, und sind doch in ihrer Qualität verschieden.
Zum Abschluss des ölverschmierten Abends um den blauen Bus, geht's zum Essen bei Fastfood. Ohne Alex wäre ich verloren. Bestellung am Computer, Lieferung aufs Tablett zum Tisch. Unbequemes Sitzen fördert schnelles essen, vielleicht auch der Hunger, mir bleibt lediglich ein kleines Eis zum Nachtisch.
Ein besonderer Tag. Dreitausenddreihundertdreiunddreissig. 3.333 Tage sind wir unterwegs. Unser Festplatz ist ein Park unter Bäumen, eine Stille Nacht in einer Siedlung zwischen See und Stadt, ein laufender Motor, der uns die Freiheit bringt, Reisen zu können. Wo geht's hin, wenn das hier überstanden ist. Schweden nochmals vielleicht. Zur Abwechslung an beide Küsten. Von West nach Ost. Und vielleicht noch nen Abstecher nach Norwegen zwischendrin.
Die Welt ist groß.Baca lagi
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- Hari 37–38
- 10 Ogos 2025 10:17 PTG - 11 Ogos 2025
- 1 malam
- 🌙 18 °C
- Altitud: 145 m
JermanRolfshagen52°14’8” N 9°8’51” E
Rolfshagen

Time to go. Die Sonne, der blaue Himmel, ein leichter Wind, die grünen Wiesen, die bunten Blumen, und die lieben Menschen und Hunde am Ort, haben unsere Tage erheitert und verschönt.
Jetzt ändert sich unsere Umgebung, wir begegnen anderen Menschen, der blaue Bus wird repariert, ein spannender Zeitraum liegt vor uns. Ob alles gut klappen wird. Ich bin ein bisschen aufgeregt, und auch die Hilde merkt sie Veränderungen.
Die Reisepläne schwanken wie die Gräser im Wind. Es bleibt spannend. Ich habe verschiedene Ideen. Erst wenn wir tatsächlich abfahren, wird sich zeigen, wohin es geht.
Das neue Handy ist eingeweiht, die Bilder sind gut, es ist komisch, plötzlich eine Tasche leer zu haben. Wolken ziehen auf. Der Wind frischt auf. Nach einigem Ruckeln springt der Motor an. Die Familie begleitet mich zur Tankstelle, noch ein zweites Mal schieben sie den Bus an, dann sind wir wieder unterwegs.Baca lagi
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- Hari 36
- Sabtu, 9 Ogos 2025 9:33 PG
- ☁️ 21 °C
- Altitud: 40 m
JermanBerenbrock52°24’37” N 11°18’50” E
3.650 Tage

Big Yellow. Der sanfte Wind auf nackter Haut. In der Ferne der Ruf von heimisch gewordenen Wildgänsen. Wir machen Spaziergänge mit den Hunden und Menschen der Familie. Lange Phasen mit Lesen und Musik. Schauen auf die Sonne, wie sie wandert. Den Tag über. Mit viel Blau und manchmal Wolken.
Die Tochter hat Geburtstag. Und Hilde feiert ihren Komm-Tag. Zehn Jahre. Fast 24/7. Dreitausend
Sechshundert Fünfzig. Habe Bilder angeschaut. Was wir alles zusammen gesehen, gemeinsam erlebt haben. Ein Gottesgeschenk. Davon hätte ich vorher nur träumen, es nie glauben können, hätte mir das jemand erzählt.
Empfinde das auch meinen Kindern, den Enkeln gegenüber. Wie sich ein Lebensbogen über so eine Zeit spannt, von der man früher glaubte, sie könne nie für ein langes Leben reichen. Höre 'Harvest Moon' von Neil Young, das 1992 erschienen ist, sozusagen mitten in meinem Leben.
https://youtu.be/6eXsn_1t0Go?si=4MaProV1mG9Svemw
Die Tage sind voll mit bunten Blumen und Sonnenschein blauer Himmel, Pferden und Hunden, dem Zwitschern aus den Lüften, und dem stillen Wachsen allen Lebens. Trotzdem gehen auch diese Tage zuende, der blaue Bus will wieder bewegt werden. Morgen.Baca lagi
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- Hari 35
- Jumaat, 8 Ogos 2025 11:16 PG
- ☁️ 24 °C
- Altitud: 41 m
JermanBerenbrock52°24’37” N 11°18’51” E
10. KOMM-TAG

Something Special
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- Hari 34
- Khamis, 7 Ogos 2025 12:42 PTG
- ☁️ 23 °C
- Altitud: 41 m
JermanBerenbrock52°24’37” N 11°18’51” E
Zwischen Harz und Heide

Sunshine on my shoulder. Im Bus ist es kühl. Wir sind gerade vom Spaziergang mit der Tochter zurück gekommen. Früh am Tag, vor ihrer Arbeit. Drei Hunde, drei Menschen. Im Sonnenaufgang. Auf ner leeren Seitenstraße. Zwischen den Feldern.
Der Bus steht draußen im Hof, aber wir schlafen im kleinen Gästezimmer unten im Haus. Fast ein bisschen dekadent. So ein kleiner Luxus. Ein Bett, eine Toilette für die Nacht. Und tagsüber im blauen Bus. Den die Hilde bewacht. Nach dem Spaziergang und vorher oder immer. Das ist mein Zuhause, da darf kein anderer Hund rein. Ist schon süß, wie sie stolz grinsend vor der Tür steht.
Das kenn ich so von ihr noch gar nicht. Also in dieser Deutlichkeit. Hat was Beruhigendes an sich. Grade jetzt, wo wieder alles unsicher ist. Ob der Bus repariert werden kann, der Schrauber die Fehler findet, ich nicht weiß, welche Teile ersetzt werden müssen, wie ich das bezahlen kann.
Trotzdem bleibt der blaue Bus unser Zuhause, auch wenn er irgendwann gar nicht mehr fährt. Was ist schon die weite Welt im Gegensatz zu unserem kleinen Bus. Trotzdem schlafen wir manchmal auswärts. Und auch überraschend gut.
Auf der Fahrt in den Südharz kommen wir nicht übers Torfhaus, ich glaube, der Turbolader ist angeschlagen. Also außen rum. Seesen, Herzberg, Bad Sachsa, wo ich schaue, ob ich bei der Fußpflege am nächsten Tag so parken kann, dass ich den Bus talwärts rollen lassen kann.
Liebe Menschen besuchen. Die gar nicht Zuhause sind, uns aber in ihr Haus lassen. So pendeln wir zwischen Garten und Gästezimmer, Ball spielen und ausruhen. Abends zusammen sitzen, lecker essen und reden, das Leben genießen, uns an der Freundlichkeit des Miteinander erfreuen.
Am Morgen bitte ich Gott, dass der eine Parkplatz im Seitenstreifen in Bad Sachsa frei ist. Und als ich grade angekommen bin, löst sich ein Polizeibus genau von dort. Ein kleines Wunder. Hilde ist mit dem Freund ins Büro gefahren, ich hole sie später ab, wir queren den Harz von Süden her, besuchen meine Tochter.
Schönes Wiedersehen, zusammen spazieren gehen am Abend, viel Zeit dazwischen für Hilde und mich, ne Menge Administratives muss erledigt werden. Tatsächlich wünsche ich mir, dass Post bekommen zu meiner Vergangenheit gehören würde, oder lediglich ein durchlaufender Lebenspunkt wird. Aber nein, es hört nicht auf zu nerven. Ständig wird ein neues Fass geöffnet. Wir sind in einem Land der bürokratischen Selbstverständlichkeit angekommen, in dem sich der Mensch über die Papiere definieren kann.
Noch sechzig Bücher gibt es vom zweiten Band, der Weg zurück in die Anonymität ist vorgezeichnet. Auch wenn es sich seltsam anhört, ist dies mein angestrebten Ziel. Trotzdem komme ich vom Finanzamt nicht los, es könnte ja sein, dass ich was abzugeben habe. Erst bei tausend Euro im Monat lebst du steuerfrei.
Nein, ich bin nicht unzufrieden. Dazu lebt es sich ja schon schön zwischen Himmel und Erde. Aber das Nachdenken hilft manchmal, um die eigene Dankbarkeit zu festigen. Hilde liegt lang ausgestreckt im Bus, ich versuche, mich mal irgendwie dazwischen auszustrecken.Baca lagi
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- Hari 32
- Selasa, 5 Ogos 2025 3:09 PTG
- ⛅ 18 °C
- Altitud: 409 m
JermanWieda51°38’10” N 10°35’4” E
Anlasser defekt - Anschieben hilft

Vertrauen. Als wir kurz vor der Abfahrt sind, rollt sich Hilde auf ihrem Sitz zusammen. Sie weiß, ich bin da, und alles ist gut. Jetzt und immer. Gestern und seit zehn Jahren, denn solange sind wir jetzt schon ein Team.
Ich lerne noch. Seit fast 75 Jahren. Meine Eltern hatten ein kleines Täfelchen aus Holz, eins der wenigen Dinge, die ich später, als sie gegangen waren, mitgenommen haben. "Leg alles still in Gottes ewige Hände, das Glück, den Schmerz, den Anfang und das Ende."
Es liegt im blauen Bus, und ich habe mich manchmal gefragt, wie oft sie gezweifelt haben, obwohl sie durch vieles hindurchgegangen sind, so viel Schlimmes überstanden haben. Wir dagegen haben Frieden, und trotzdem muss ich mich jeden Tag erinnern, dass unsere Reise, mein Leben, Hilde, und die Kinder' Familien so viel Positives erfahren haben.
Das nicht alles easy ist, sei normal, aber im Nachhinein haben sich die Dinge immer gefügt, ist das Puzzle vollständig geworden, unser Leben bewahrt geblieben. Jetzt macht der blaue Bus viele Probleme. Und ich. Lerne wieder. Vertrauen.
Wir werden von netten Menschen aufgenommen, können fürs Wochenende im Hof parken, im Garten spielen, im Haus Sonne und Regen aus dem Weg gehen. Die Männer versuchen dem Bus unter die Arme zu greifen, die Frauen sorgen sich ums Haus, endlich sind die leidigen Veränderungen auf unserem Homeblog erledigt, ich deaktiviere die Facebook-Seite "Spaziergänge mit Hilde".
In gewisser Weise entwickeln wir uns rückwärts. Back to the roots, wie man zu sagen pflegt. Damals waren wir fast anonym unterwegs.
Am Montag hat der Enkelzwerg Geburtstag, wir fahren nach Braunschweig, am Dienstag in den Harz, sitzen in einem kleinen Zimmer, hören Musik von Nick Drake, die ich hier gerne verlinke.
https://youtu.be/j78GZIGRiDE?si=q0OoRigt2c5kUtMD
Im Garten ist der Sommer angekommen, und ein bisschen verregneter Herbst. Hilde liegt neben mir, spielt mit ihrem Ball, wir schauen den Blumen zu, und würden vielleicht gerne dem Gras beim Wachsen zuhören, hätten wir denn diese Fähigkeiten.
So sehen wir nur die Vögel übers Tal fliegen, die den Wolken und dem Wind folgen. Ich denke an Norwegen und träume mich hinweg, kraule Hilde im Nacken, die die Augen schließt.Baca lagi
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- Hari 28
- Jumaat, 1 Ogos 2025 12:24 PTG
- ☁️ 18 °C
- Altitud: 93 m
JermanKlein Schöppenstedt52°15’7” N 10°37’46” E
Cremlingen

Hilde ist müde. Die Tage sind anstrengend, die Nächte zu kurz. Anforderungen kommen täglich neu. Mal den Sohn und den Enkelzwerg vormittags besuchen, dann nachmittags mit dem Kind und Hilde die Mama abholen. Zwischendurch Erledigungen. Und abends auf das Dunkele warten, das uns erst erlaubt, den Schlafplatz an der Straße aufzusuchen.
Und morgens nach dem Aufwachen früh von dort wegzufahren, um irgendwo in Ruhe den Tag zu beginnen. Das lastet auf uns beiden, wenngleich wir viel spazieren gehen, ruhige Momente suchen, Zeit von der Uhr nehmen. Die Rastplätze um Braunschweig sind unsere Wohnzimmer. Cremlingen, Thiede, Watenbüttel. Heute treffen wir liebe Menschen, die von Wolfsburg rüber gekommen sind. Und Hilde bekommt auf der Wiese eine fröhliche Laufeinlage mit Ballwurfspektakel, ein besonderes Happening.
Wir gestalten vieles ruhig, und trotzdem ist es oft unruhig. Weil es nicht unser Lebensrhythmus ist. Und soviele Zwischentöne zu hören sind. Für mich sind die Tage schön, so habe ich mir das gewünscht. Ein Maß voll Familie, ein paar gute Gespräche, Zeit mit dem Enkel, Zeit mit dem Sohn. Begegnungen mit netten Menschen, die uns sonst auf den Reisen begleiten.
Die üblichen Erledigungen, frisch rasiert zu sein, ein neues Handy, meine Post erledigen, den Termin beim Arzt, Medikamente auffrischen. Und Geburtstag feiern. Am Montag. Die Tage in Braunschweig vollenden. Teil eins vom Aufenthalt in Deutschland. Die Ouvertüre sozusagen.
In der zweiten Woche hat die Tochter Geburtstag, ich freue mich auf meine Enkelin, den Schwiegersohn. Fußpflege und Begegnungen im Harz. Dann Reparaturen am blauen Bus, wir werden im nördlichen Ruhrgebiet sein, im südlichen Münsterland, einen Abstecher ins Bergische vielleicht. Zuletzt Tage in Berlin, nette Menschen treffen, mit der Tierärztin reden, den Stempel für Norwegen abholen. Ein letzter Abstecher in den hohen Norden des Landes macht den Aufenthalt in Deutschland rund.
Soweit die Theorie. Praktisch, so lernen wir täglich, ist das Leben unsicher geworden. Und es ziemt sich, lieber von Tag zu Tag zu planen, vom Morgen zum Abend, über Nacht. Zu zart ist das Leben, zu schnell rollen uns Steine in den Weg. Du siehst, ich bin betroffen vom frühen Tod einer jungen Frau, die die Nachrichten füllt. Wenn ich dann höre, wer was über wen sagt, und dass dieser ja nichts mehr davon hat, weil er nicht hören kann, dann denke ich immer, dass das verlorene Worte sind.
Sie spenden vielleicht den Hinterbliebenen einen kleinen Trost, sie ersetzen nicht die Trauer, sind lediglich die eigenen Überlegungen zum vergangenen Leben. Und ich hoffe immer wieder, sie verändern das eigene Denken und Handeln, führen dazu, in Lebzeiten Komplimente zu verteilen, damit der Adressat von all dem Wohlwollen gestärkt wird.
Zumindest wünsche ich mir das für mich. In der Nacht regnet es, ich liebe dieses sanfte Klopfen, diese monotone Melodie der Tropfen. Zum Morgen ist der Asphalt trocken, wir haben einen frühen Spaziergang beim Sonnenblumenfeld von gestern, die Luft ist kühl.
Auf dem Parkplatz hinter der Arztpraxis verdunkelt ich den Bus, wir frühstücken, ich lasse mir Blut abzapfen. Wegen der dunklen Wolken packe ich gleich den wichtigen Einkauf dahinter, später soll die Sonne rauskommen, dann geht nicht mehr viel.
Heute also die letzte Sendung auf dem alten Samsung, am Nachmittag wird mein Sohn das neue Handy installieren, mit dem ich auch dank der Leica-Kamera gute Bilder machen kann. Die Zeit der zwei Handys am Mann wird ein Ende finde. Tatsächlich habe ich mir zum ersten Mal in den zehn Reisejahren ein neues Handy gekauft. Alle andere waren geschenkte und günstig übernommene Exemplare. Vom aktuellen Gefühl her die erste und letzte Anschaffung auf diesem Lebenssektor, es sei denn, ich werde hundert.
Was vielleicht wünschenswert wäre, wenn ich endlich mal abnehme. Erschrecke jedesmal, wenn ich mich in einer Fensterscheibe sehe, und bewundere meine Mitmenschen, dass sie ob meiner Gestalt nicht in schallendes Gelächter ausbrechen. Toleranz scheint ja doch weiter verbreitet zu sein als man denkt. Der Hilde ist das eh egal, wichtig ist, dass wir zusammen sind. So einfach kann das im Leben sein.
Parkplatz (frei)
Google Code
6JXJ+XJF Cremlingen, DeutschlandBaca lagi

SchönwetterwandererUnd beim betrachten deines Porträts sagte ich noch zu Stefy, ich glaube Peter hat etwas abgenommen 😅
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- Hari 23–24
- 27 Julai 2025 9:28 PG - 28 Julai 2025
- 1 malam
- 🌧 18 °C
- Altitud: 38 m
JermanLuhmühlen53°13’18” N 10°10’43” E
Salzhausen

Regentropfen. Als ich aufwache, klopft es aufs Dach. Die Nachbarn sind schon gefahren, ihre Tour geht heute bis Jonköpping in Schweden, also ungefähr unsere Strecke zurück, für die wir drei Tage gebraucht haben. Aber sie haben nur sieben Mal soviel Zeit und wollen hoch bis nach Kiruna, wo sie - habe ich das richtig verstanden - Weihnachten gefeiert haben.
Junge Menschen mit einem positiven Lebensgefühl, wir haben uns gleich verstanden, als wir neben ihnen Platz genommen haben. Ob ich ein Bier möge. Unser Buch haben sie mitgenommen, und wir eine gute Erinnerung an sie.
Morgens früh im Wald von Handewitt sah es noch sehr sommerlich aus, die Vögel zwitschern in den hohen Bäumen auf unserem Spaziergang. Wir frühstücken. Ich öffne Hilde's letztes Futterpack, wohl wissend, dass es spät werden wird, wenn ich heute neues Futter kaufen will, denn der Tag wird heiß.
Letzter Ziegenfrischkäse aus Norwegen, ich habe zum Glück gestern Zwieback in Schweden kaufen können, denn die gepfefferten, verzwiebelten Reiswaffeln sind äußerst gewöhnungsbedürftig. Da geht mal salzigcremiger Klavier aus der Tube, aber definitiv nichts Mildes.
Neumünster hat eine Revolution Laundry von Wash Me in einem guten Zustand hinter einer totalen Tankstelle. Den kompletten Bus entblößen und warten. Dabei lernen wir eine nette Frau kennen, die die Zeit mit uns teilt, bis der Mann und sein Kumpel mit der Bettwäsche aus der Ferienwohnung kommt. Ihr nebenberufliches Vergnügen, wir unterhalten uns angenehm, und letztendlich kosten mich Wäsche und Einkauf am Abend nur zehn Euro, weil ich auch hier ein Buch verkaufe.
Das ist ein echter Glückstag für uns, aber auch für jeden, der unsere Geschichten lesen kann, die aus solchen Begegnungen stammen. Und aus den stillen, einsamen Stunden und Tagen unseres Lebens.
Über kleine Straßen schlängelt mich der Navi an allen Staus des Tages vorbei, durch dichte Wälder im grünen Sommerlaub, schmucken Häusern zwischen gestern und heute, lustig plätschernden Wasserläufen, Vogelgezwitscher.
Beim Aldi in Bardowick ist die Luft endlich kühl genug, um Hilde im Bus zu lassen. Eine Palette Hundefutter, Säfte, Marmelade und lecker Ziegenkäse wechseln den Besitzer.
An einem nahen riesigleeren Parkplatz machen wir einen sonnigen Abendspaziergang, ich verpacke den Einkauf, wir fahren im Abendlicht an den ersten Sonnenblumen vorbei. Auch wenn es noch mitten im Sommer ist, beginnt das Leben erste Herbstzeitlose zu verteilen.
Irgendwo unterwegs haben wir an einer großen Wiese angehalten, die wir intensiv begutachten, so von Halm zu Halm, wir Hilde zu sagen pflegt. Dann folgt meine Wäschebergverringerung im engen Geviert des blauen Bus, bis auch der letzte Socken wohlriechend und noch trocknerwarm verstaut ist.
Wir wollen hier gar nicht bleiben, aber ein Buspaar mit gepflegtem Hund verändert umgehend seine Parksituation, als wir hinterm Vorhang auftauchen, Hilde gleich in eine wilde Begrüßung ausbricht, die ihre Sinne verwirrt. Wir lassen sie tun, und als sie sich grade neu eingerichtet haben, fahren wir los. Ihre Odyssee sehe ich im Augenwinkel und hoffe, ihr Ruhebedürfnis wird auf so einem offenen Platz noch befriedigt werden.
Sie hätten in Salzhausen ihre große Freude, wo alle eng nebeneinander parken, sodass du aus der Tür raus, dich gleich beim Nachbarn abstützen kannst. Trotzdem ist die Nacht ruhig, denn alle sind auf Durchreise, Schlafen ist angesagt, die nächste Urlaubswelle rauscht.
Nur wir haben Zeit, so scheint's, wobei Hilde schon früh raus könnte, ist ja fast acht Uhr. Ich habe Rücken, und werde mich mal in Ruhe fertig machen, so wie man zu sagen pflegt.
3.317 TAGE AUF UNSERER
LEBENSREISE IM BLAUEN BUS
405.028 km/ 271 km/ Ø122,10 km
Wohnmobilstellplatz (frei)
Google Code
65CH+P92 Salzhausen
26.07.25Baca lagi
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- Hari 22–23
- 26 Julai 2025 8:54 PG - 27 Julai 2025
- 1 malam
- ☁️ 18 °C
- Altitud: 53 m
JermanHandewitt54°45’16” N 9°20’0” E
Handewitt

Handewitt hat eine wechselvolle Geschichte, und rühmt sich einer bekannten Influencerin, Ann - Kathrin Bendixen, die unter ihrem Pseudonym 'Affe auf Bike' auch mir schon mal auf Instagram begegnet ist. Zudem trifft sich 'alle Welt' auf dem Wohnmobilstellplatz am Scandinavienpark, der ein kostenloses Übernachten kurz hinter der Grenze vor Dänemark anbietet.
Anonym ist das Stichwort, Abstand das Fremdwort, Tür an Tür die Regel. Das stört uns alles nicht, denn was außerhalb unserer vier Wände passiert, ist uns nachts ziemlich egal. Nur bloß weg nach dem Aufwachen, bietet sich ein Parkplatz am Wald für einen entspannten Einstieg in den Tag an.
Klein, grün, ein paar Hundebesitzer, und ganz ruhig. Es ist Samstagmorgen, sagt meine Medikamentenbox namens Horst, die ich wohl von ihm übernommen habe, und wir sind in Deutschland.
Denn als wir Mittwoch in Schweden einer jungen Frau mit ihren Kindern auf einem abendlichen Parkplatz freundlich begegnet sind, hätte ich ahnen müssen, dass es auch uns gen Westen treiben würden, wenn wir uns für den nächsten Abend nochmal verabreden würden, weil sie auf dem Heimweg waren.
Seit den schönen Tagen am Askevågen Viewpoint tingeln wir still durch die Lande. Nicht, dass uns keine netten Menschen begegnen, aber eben niemand, mit dem sich ein intensiveres Gespräch anbietet. Unsere Reise geht eindeutig südwärts, und obwohl ich es immer langsam gestalten will, weil wir ja keine Heimreise antreten, lässt sich dieser Sog schlecht vermeiden.
Hinterher ärgere ich mich oft, weil wir für die Verabredungen mit den Kindern und anderen Terminen plötzlich zu früh sind, und dann Zeit mühsam vor Ort überbrücken müssen, weil jeder sein eigenes Leben hat. Doch dieses Mal haben wir es besser getimt, sodass es keine Engpässe geben sollte.
Aber so treffen wir die Drei am nächsten Abend nochmal auf einem kleinen Wiesenplatz am See neben einen schmalen Straße, wo vereinzelt Häuser stehen, und Nachbarn uns so freundlich begegnen, als seien wir beste Freunde. Schweden entpuppt sich immer wieder als ein so angenehmes Reiseland, das man nur hoffen kann, dass Fremde sich auch diesem Anspruch an Freundlichkeit stellen.
Wir haben eine gute Zeit miteinander, verabreden uns zum Abschied auf ein anderes Mal und wollen gerne den Kontakt halten, was mich sehr freut. Die drei wachen einen Tag später auf Fehmarn auf, während wir noch einmal in Schweden geschlafen haben.
Mehr schlecht als recht, denn bei unserer Ankunft blinkt das Handbremszeichen, was bedeutet, dass ich Bremsflüssigkeit nachfüllen muss. Mein Schrauber macht mir Mut, ich könne das selbst, doch es bedarf eines Nachtschlafes, bis ich mir darüber auch im Klaren bin.
Gesagt, getan. Dann fahren wir los, nachdem Hilde spaziert und gefüttert wieder zufrieden ist. Ob ich vielleicht Surströmming mitbringen möge, diesen fermentierten Hering, der sogar in schwedischen Restaurants serviert wird, was man bei der Geruchsbelästigung kaum glauben kann. Leider sei nicht die Saison, sagt der Verkäufer im gut sortierten Ica, ich müsse im September wiederkommen.
Guter Vorschlag. Dann gehts auf die Fähre nach Helsingör in Dänemark und später über die kostenpflichtige Størebæltbrücke bei Odense, und die kleine, kostenlose Brücke vor Kolding, die Lillebeltsbro.
Wir haben den ganzen Tag Zeit für die Durchquerung von Dänemark, das sich in unterschiedlicher Wetterqualität präsentiert, und uns mit Sonnenschein vor einem schwarzen Unwetterhimmel verabschiedet. Doch das eigentliche Ungemach droht in den langen Staus an den Grenzstationen, wo die Dänen sorgfältig verschiedene Busse auseinandernehmen, und die deutschen Polizisten sich zu einer Demonstration versammelt haben.
Sie lassen uns nur langsam durch, halten aber keinen an. Andere bauen Strahler für die Nacht auf, während ihre Kollegen in Grüppchen zusammenstehen, und vermutlich die Planungen fürs gemeinsame Wochenende durchsprechen. Wer mit wem, und tanzen oder Kino, eine durchaus fröhliche Atmosphäre, die sich zur dunklen Stunde sicherlich verändern wird. Denn dann kommen die flüchtigen Gespenster aus den Büschen gesprungen.
Egal, wo ich seit über fünfzig Jahren herkomme, der deutsche Grenzübergang weckt jeweils die gleichen Gefühle. Der deutsche Willkommensgruß klingt immer spröde, vielleicht liegt das wirklich an unserer Sprache. Englisch, Französisch, Spanisch klingt da ganz anders. Irgendwie willkommener.
Aber vermutlich ist das meine persönliche Geschichte, geprägt durch jahrzehntelangem Misstrauen und zahlreichen Grenzverhören. Diese W-Fragen, die bei Kindern schon nervig sind, werden bei Erwachsenen schier unerträglich. Da fällt mir doch glatt die Begegnung in Norwegen ein, wieso ich mich nicht erinnern kann, wo ich die letzten drei Nächte geschlafen habe (und mit wem, hahaha).
Jetzt sind wir wieder im Lande, in einem kleinen Wäldchen, wo die Sonne mit den grünen Sträuchern verstecken spielt, und es ganz still ist. Guten Morgen, Deutschland.
Stellplatz (frei)
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Q8HM+9V3 HandewittBaca lagi
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- Hari 19–20
- 23 Julai 2025 8:24 PG - 24 Julai 2025
- 1 malam
- ☁️ 18 °C
- Altitud: 221 m
SwedenVallsjö57°24’2” N 14°44’38” E
Torset

Bilder spüren. Als der Lastwagen in meinem Seitenspiegel schnell näher kommt, denk ich sofort, ich muss hier weg. Rechts bietet sich eine kleine Abfahrt an, die wir nehmen, und in einem Kreisverkehr stehen bleiben. Links eine Sackgasse, rechts ein Feldweg, hinter uns das eilige Leben. Vergewissere mich, dass der Feldweg irgendwohin führt und fahre auf ein kleines Dorf zu.
Zwischen den ersten Bäumen taucht ein rotes Haus auf. Ich halte an, um es zu fotografieren. Und spüre, was mir seit Tagen gefehlt hat. Bilder machen geht immer, aber sie zu spüren, das geht nur, wenn ich mich auf sie einlasse, die Tür in mir öffne, durch die sie in meine Seele treten können.
Die ganzen Tage schon bin ich mit dem Weg beschäftigt, wo wir Hinfahren sollen, Übernachten und Aufwachen. Wir eilen durchs Land, obwohl wir Zeit haben, versuchen uns vor der Sonne zu verstecken, und die Entspannung zu finden. Dabei beginne ich mich zu verlieren. Ich spüre das in meinen Bildern, und der Erinnerung, die sie hinterlassen.
Sie kommen nicht mehr zu mir, ich nehme sie einfach nur mit. Jetzt ist plötzlich dieses Gefühl wieder da. Dieses Haus zwischen den Bäumen schaut mich an, blickt in meine Seele hinein, lässt mich ganz still werden. Erst als wir näher kommen, entfaltet es seine besonderen Details, ich spüre seine Schönheit, und frage mich, ob das jemand so gewollt hat.
Die blaue Blume, die einem Spielzeugpferd ähnelt, das aus den grünen Sträuchern hervorlugt, gebaut gegenüber den verwinkelten Pfosten, die das Ende der Weide zeichnen. Wir fahren durch das kleine Dorf, eine Familie sitzt beim Frühstück, die Frau erhebt sich halb aus ihrem Stuhl als wolle sie mich anhalten. Ich lächle ihr zu, und wir fahren in den Wald hinein.
Ein schmaler Feldweg, auf dem dir niemand entgegenkommen darf, erst abgeholzte Freifläche, dann wird es dichter und dunkler um uns herum, der Weg fällt ins Tal, gewunden, still, einsam. Ich spüre die Schönheit dieses Moments. Jederzeit könnte ein Tier kreuzen, ich würde sofort halten können. Hilde schaut aus dem Fenster, da lichtet sich die Baumreihe, ein zwei Häuser, eine Wegkreuzung, später ein anderes kleines Dorf, eine alte Kirchentür, eine Gruppe Pferde aus Köpfen und Beinen so eng miteinander verbunden, dass mir die Zahl Vier erst im Nachhinein auffällt.
Das alte Haus, ein wunderschönes Ensemble auseinanderbrechendes Leben, der blaue See im Tal. Am Straßenrand ein Zeichen der Zeit, aufgeschichtet aus den Steinen der Vergangenheit. Wir biegen in eine Landstraße ein, in der der Verkehr Fahrt aufnimmt.
Der erste See voll Wind im Wasser, der zweite mit schwarzer Erde, sodass Hilde nicht dem Stock folgen will, der im See treibt. Schilf bewegt von Wellen, die weißen Blüten der Seerosen glänzen im Sonnenschein, der blaue Bus wartet unter einem Baum. Wir gehen spazieren.
Überhaupt Blüten. Bei den Häusern am Ende eines Weges vor einem kleinen Strand. Drum herum ein Golfplatz, ein Gewusel von Menschen, eine Unruhe im Blick, ein Volksaufstand.
Wir kommen nach Nydala, eine alte Klosterkirche eingebettet in Stein und Wiesen, Häuser mit Geschichte, alte Türen, ein Steintreppe, ausgetreten. Eine Laterne wartet. Die offene Türe ebenso. Gegenüber eine Kuhherde in hellem Braun zwischen den überhängenden Ästen der alten Bäume verschwindend.
Wanderer auf langen Wegen durchs Tal, wir folgen ihnen im langsamen Gang, nach Mäusen schnüffeln im hohen Gras unterm Zaun hindurch, im Sonnenschein. Wir könnten bleiben, aber letztendlich ist es zu unruhig, fahren weiter und landen auf einem kostenlosen Stellplatz zwischen einer Mutter mit ihren Kindern und einem alten Ehepaar.
Geborgen würde ich sagen, willkommen sein könnte ich fühlen. Angenehme Gespräche auf Augenhöhe, ich liebe diese Formulierung, obwohl sie im allgemeinen Sprachgebrauch anders benutzt wird. Aber sich anschauen zu können ist ein Geschenk in dieser eiligen Welt, Zeit füreinander zu finden, einen Raum der Begegnung sich zu schaffen.
Hilde spürt diese Harmonie, ist fröhlich und entspannt, ihr regelmäßiger Atem lässt mich schnell müde werden, am Morgen lugt die Sonne zwischen den hohen Bäumen und den dichten Wolken hervor, scheint auf den See hinter den Ästen, der sich im Wind so bewegt, als würden die Blätter zittern.
Ein Trugbild der Phantasie, ein phantastisches Gebilde aus Traum und Wirklichkeit. Auf einem Photo würdest du es nicht erkennen, aber wenn du deine Augen schließt und tief in dich hineinspürst, dann kannst du es erahnen. Die Träumerei in deiner Seele ist voll mit diesen Bildern außerhalb von Zeit und Eile.
Parkplatz (frei)
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CP2V+986 Torset, SchwedenBaca lagi
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- Kongsi
- Hari 18–19
- 22 Julai 2025 9:38 PG - 23 Julai 2025
- 1 malam
- ☁️ 21 °C
- Altitud: 158 m
SwedenGemeinde Ulricehamn57°47’44” N 13°24’42” E
Ulricehamn

Hamburgsund. Das klingt doch spannend, denke ich am Morgen. Und wäre es vielleicht auch gewesen, wenn nicht eine Million Feriengäste dort wären. Der Campingplatz vor Ort hat noch ne kleine Wiese für Zelte von Radfahrern frei, die uns in Grüppchen entgegen kommen. Und fast wäre ich unverhofft auf der Fähre gelandet, die über den Sund fährt, aber dann hat mir die Schranke die Entscheidung abgenommen.
Natürlich hat der Ort nichts mit der Stadt an der Elbe zu tun, was allerdings romantisch sein könnte, also zumindest für einen Durchreisenden, der dort sein Herz verloren hat, an eins der schönen, blonden Mädchen. Trotzdem bringt er Geschichte mit sich von einem Thingplatz und einer Zollstation aus dem 16. Jahrhundert.
Doch für heute genug, das Meer, was ich eigentlich suchen wollte, hat sich hinter den Felsen versteckt, sodass ich mich ins Landesinnere aufmache, um Göteborg zu umgehen.
Denn ein bisschen kranke ich an Bauch und Kopf, bin immer kurz vorm Einschlafen, und fühle mich dermaßen unwohl in meinem Körper, als hätte ich einen norwegischen Infekt mitgebracht.
Für die Landstraße reicht es gerade so, obwohl allgemein viel Verkehr ist. Die ganze Welt ist in Bewegung, nur ich weiß nicht so recht, wohin es mich verschlagen könnte, um die Woche in Schweden noch sinnvoll zu gestalten.
So landen wir in Ulricehamn, wo die Sonne sich über Nacht hinter einer grauen Wolkendecke versteckt, und der Wind die Bäume bewegt. Ein bisschen frisch für die dünnen Sommerkleidchen der jungen Frauen, deren Tattoos die Haut bedeckt wie Stoff.
Milieustudien könnte man betreiben vom Treiben unter den Menschen, die sich treiben lassen im Strom der Zeit, wie Fähnchen im Wind, an einem Ort, in dem ich vollkommen aus der Mode gefallen bin.
Und nachts ist es dunkel. Das erste Mal seit zwei Monaten, dass kein Lichtstreif die Nacht erhellt, lediglich die zwei Scheinwerfer eines Autos starren geradeaus. Zwei Uhr morgens, ich trinke etwas, nehme meine letzte Tablette, schlafe weiter in den Tag hinein.
Parkplatz (frei)
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QCW6+4RV Ulricehamn, SchwedenBaca lagi
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- Kongsi
- Hari 17–18
- 21 Julai 2025 8:55 PG - 22 Julai 2025
- 1 malam
- ☁️ 22 °C
- Altitud: 18 m
SwedenMunkedal58°26’31” N 11°41’58” E
Munkedal

Schwedische Träume. Du magst das Land oder auch nicht. Ambivalentes Reisen. Merkwürdige bis ausgesprochen freundliche Begegnungen. Hitze in den Wäldern und sonnengleisende Seen. Einsame Straßen, versprengt liegende Häuser. Es ist wie Norwegen im Süden, aber dann doch anders. Nur die Sonne und die Mücken kennen keine Grenze. Weltweite Grenzgänger.
Hilde leidet an der Hitze, ich an meiner Unentschlossenheit. Plötzlich geht alles viel zu schnell. Vor wenigen Tagen noch am Atlantik aufgewacht, jetzt gehen wir in Schweden schlafen. Jedes Mal nehme ich mir vor, die gelassene Reisegeschwindigkeit einfach fortzusetzen, weil ja auch nichts anderes passiert, als ein weiterer Tag im Paradies. Und doch eile ich dann plötzlich. Und schiebe es aufs Wetter. Oder so. Und dann ärgere ich mich später nur wieder, wenn die Tage in der Stadt zu lange werden, weil die verabredeten Termine auch nicht vorgezogen werden können.
Also ruf ich mich zur Vernunft. Gehe früh schlafen, wache früh auf, gerade als die Sonne durch die Äste schaut. Frage mich, ob der Norweger im Bus uns gegenüber die ganze Nacht auf dem Fahrersitz gesessen hat, während alle andere in ihren Betten geschlafen haben.
Das Stück Himmel zwischen den Blättern der Bäume ist blau, aber ein Wind weht in den Ästen, nicht nur der Ventilator im nahen Gesicht. Wind ist meist gut, nur wenn er die Hitze bewegt, dann trocknet der Mund schneller aus. Dann raubt der Wind dir den Atem.
Kongsviger und Vestmarka in Norwegen, Årjäng und Bengtsfors, Högsäter und Färgelanda in Schweden. Jetzt an der E6 unweit von Munkedal, nicht fern der Ostsee. Sechzig Kilometer vom südlichsten Zipfel Norwegens entfernt, aber über dreihundert Kilometer gefahren.
Rücken schmerzt und Ventilator läuft die ganze Nacht, Hilde wartet, ich hatte die erste Medizin am Morgen. Körperwäsche, Podcast fürs geistige Wohl, der erste Spaziergang, Frühstück. Abfahrt. Der Stellplatz erlaubt nur ein zwölfstündiges Stehen der Camper, dann brauchen die Pkws mit ihren reiselustigen Fahrgästen den Raum, um die Beine zu vertreten.
Und wir werden uns ein schattiges Plätzchen suchen, denn die Sonne schaut längst über die Baumwipfel hinaus.Baca lagi
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- Tambah ke senarai baldiKeluarkan dari senarai baldi
- Kongsi
- Hari 16–17
- 20 Julai 2025 8:15 PG - 21 Julai 2025
- 1 malam
- ☀️ 22 °C
- Altitud: 136 m
NorwayNord-Odal60°21’41” N 11°34’54” E
Nord-Odal

Noch einmal nehme ich Abschied von dem Ort in Norwegen, wo ich in jungen Jahren eine Liebe gelebt habe. Der jüngere Bruder hatte mir die Adresse genannt, und wir sind am Mittag vorbeigefahren an dem Haus, wo ich ein paar Wochen gewohnt habe, nachdem wir 1972 die denkwürdige Reise ans Nordkap unternommen haben.
Hilde nimmt ihr erstes Bad im Gudbrandsdalen-Lågen unter der schmalen Brücke, bevor wir in das kleine Dorf fahren, vorbei an der imposanten Kirche, an der alten E6 gelegen, während die neue Strecke durchs Tal saust, den beschaulich stillen Ort vollkommen ignoriert.
Die steile Straße hinunter zum Haus, das im oberen Ortsteil liegt, umringt von dem Grün der Landschaft und dem Braun der Nachbarhäuser. Ich kann verstehen, warum der Bruder sein Elternhaus behalten will, obwohl er in der großen Stadt lebt. Es ist mein stiller Abschied aus dem Land meiner Jugend, während die Lebensumstände meiner damaligen Abreise keineswegs so friedvoll waren. Aber Geschichte. Gehört zu meinem bewegten Leben und möchte ich keineswegs missen.
Hier entscheide ich auch, den möglichst direkten Weg nach Helsingborg zu nehmen, und nicht noch einen Schnörkel durch die Hochebene von Rondane zu fahren. Das bedeutet für längere Zeit die schnelle E6 Richtung Oslo, die in nördlicher Richtung voller Fahrzeuge ist, während vor und hinter uns sich gähnende Leere zeigt.
Dann kommt der Abzweig Richtung Hamar, während ich einen kurzen Blick über den Fluß auf den Stellplatz in Gjovik erhasche, wo ich vor Wochen eine wichtige Entscheidung getroffen habe, die mich so unglaublich befreit hat. Ein schöner Moment heute, bevor wir in die stille Landschaft der Getreidefelder und später in die tiefen Wälder eintauchen.
Vor wenigen Tagen haben wir Abschied vom Atlantik genommen, von dem ich noch ein kleines, schönes Video auf Youtube hochgeladen habe, das sich lohnt anzuschauen.
https://youtu.be/qQOl0FqoUvg?si=BvXIQztVtWBdpbS1
Über Nacht stehen wir am Ufer des Sees Storsjoen, wo noch um Mitternacht unter einem goldenen Himmel kleine Boote sich gekreuzt haben, während die Sonne still am Morgen die Tannenspitzen küsst.
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- Hari 15–16
- 19 Julai 2025 10:44 PG - 20 Julai 2025
- 1 malam
- ☀️ 22 °C
- Altitud: 311 m
NorwayVinstra61°35’27” N 9°43’15” E
Vinstra

Gedankenkarussel. Schlimme Nacht. Wach noch um 3.11 Uhr. Vielleicht Vorhofflimmern. Kann mich kaum konzentrieren, nicht einschlafen, überhaupt nicht hinlegen. Der kühle Wind weht um die Häuser. Und schläft dann ein. Motorradfahrer. Wochenende in der Kleinstadt. Hier in der Gegend habe ich mal gelebt. Im Sommer. Vor 53 Jahren. Manchmal holen dich die Geister ein.
Ich nehme mir vor, nicht nochmal eine Nacht hier zu verbringen, definitiv werde ich das Land weiter nördlich über Schweden verlassen. Auf der nächsten Reise.
Dabei fängt der Tag spektakulär an. Mit riesigen Bergen und langen Wasserfällen auf der Strecke zwischen Andalsnes Richtung Dombas. Wildwasserflüsse überschlagen sich. Nördlich von Burlia, ich hatte gerade in einem Naerbutikken groß eingekauft, weil ich den Bus mit Hilde im Schatten parken konnte, der Abzweig zum Wasserfall Sagelva, den wir mit einer Brücke queren können. Geteilt in oben und unten. Mit grünem Wasser im Auslauf.
Dombas. Otta. Zwischendurch ein Badezimmer für Hilde im Fluss. Seit dem frühen Morgen fahre ich eingeweichte große Handtücher in Hilde's Eimer herum. Jetzt wasche ich sie aus, fülle in Otta neues Wasser ein, noch eine Nacht einweichen. Und in der Hitze trocknen.
Beim Einkaufen habe ich eine Art norwegischen Baguette mitgebracht, das auf der Fensterbank für Hilde trocknet. Neue Möhren für sie gekauft, abends geschält und eingetütet. Endlich wieder Käse und Joghurtdrink, Säfte. Ich trinke zu wenig und schwitze zuviel. Immer der gleiche Kreislauf.
Später an der Sjoa noch ein zweites Bad für Hilde. Alle Plätze besetzt, sodass für Schafe kein Raum mehr bleibt, und der Fluß nur noch lückenhaft zu sehen ist. Die E6 eine Autobahn voller Reisender inmitten Norwegens. 291 km nach Oslo, dreihundertfünfzig zur Grenze. Das geht jetzt ganz schnell, selbst wenn ich das nicht will.
Habe an einen Abstecher ins Gebirge Jotunheimen gedacht, das liegt aber im Landesinneren. Und macht keinen Sinn mehr. Ist wie noch ne Runde und noch eine im Kreisverkehr des Lebens. Wie ein Kind, das weiter spielen möchte, weil die Mutter ruft zum Schlafen gehen. Sich versteckt im Reich der Phantasie.
Ich erinnere mich an einen Song von John Stewart, Pirates of Stone County Road. Das erste Mal habe ich das mit einem Studienfreund 1974 gehört. Wir hatten gekifft und das ganze Album aufgelegt. Als die Frauenstimme ihren Sohn ruft, war ich in meiner Kindheit angekommen. Das kann ich immer noch nicht abschütteln. Wache manchmal aus einem tiefen Schlaf auf und möchte meiner Mutter von meinen Abenteuern erzählen. Erst dann fällt mir auf, daß sie seit vierzig Jahren tot ist. Merkwürdig.
https://youtu.be/b9IKQfu0jbs?si=A4MS5pB8dKNAJ_JF
Für Hilde gibt es am Abend den letzten Fisch, den Anna für sie vor Tagen zubereitet und gekocht hat. Jetzt riecht er wieder nach Meer. Die netten Menschen sitzen immer noch am kleinen Hafen zusammen. Keiner hat es eilig, jeder hat noch ein Stückchen Norden im Gepäck. Nur wir nicht.
Langer Abendspaziergang. Noch eine kleine Fahrt hoch zum Feforsee am Peer-Gynt-Weg oberhalb von Vinstra, wo die Stadtbewohner spät zum Baden gehen, die Luft immer noch mild ist. Ein Blick ins Tal auf den See mit blauem Wasser. Ein letzter Abschied.
Die Vergangenheit in die Falten der Zeit zurücklegen. Vielleicht hat mich das die halbe Nacht beschäftigt. Jetzt ist ein neuer Tag, und wir legen ab die Sorgen des Gestern, bekleiden uns mit der Vorfreude auf Heute, der sehnsuchtsvollen Erwartung des Morgen.
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PengembaraPlätze der Vergangenheit auf zu suchen ist nicht immer gut ,es wühlt einen immer auf . Noch eine gute Weiterreise euch beiden
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- Hari 14–15
- 18 Julai 2025 8:46 PG - 19 Julai 2025
- 1 malam
- ☀️ 21 °C
- Altitud: 10 m
NorwayIsfjorden62°34’7” N 7°45’17” E
Isfjorden

Heimfahrt. Egal wo wir hinfahren. Wir waren dort schon. Letztendlich lege ich eine große Entfernung fest, in der Hoffnung, über Straßen zu reisen, die wir noch nicht kennen. Trotzdem fühlt es sich komisch an, so als würden wir zurückfahren, obwohl wir doch nur ein Ziel in Deutschland haben. Gute Heimreise, sagt jemand am Morgen zum Abschied. Und wie jedesmal antworte ich, dass wir immer im blauen Bus zuhause sind.
Meinen wir etwas anderes. Ist das Land unserer Herkunft der Ort der Heimat. Was ist Heimat. Darüber denke ich schon seit vielen Jahren nach. Ein Gefühl, eine Sehnsucht, eine Tatsache. Unumstösslich. Da gehörst du hin, da bist du geboren. Woody Guthrie's This land is your land, this land is my land. Auch ich kann dieses Gefühl nicht abschütteln, obwohl ich mich nie heimisch gefühlt habe, an dem Ort, wo ich gelebt habe.
Heimatlos, obdachlos, staatenlos. Aber immer schwingt in allem die Entfernung von dem Ort, in dem du geboren bist, der eine Beziehung herstellt, die anscheinend lebenslang wirkt. Wir fahren Richtung Molde, von wo wir vor drei Tagen hergekommen sind. Trotzdem erkenne ich es nicht sofort, erst bei den kleinen Gänsebabys, die jetzt links der Straße sind, macht es klick.
Andalnes ist das erste Ziel. Der Ort, wo wir vor einem Jahr die Küstentour gestartet haben. Letztendlich übernachten wir sogar am gleichen Fjord. Revival. Aber wir fahren keine Küste entlang, sondern haben Verabredungen in Deutschland. In zwei Wochen.
Ich muss langsam fahren, denn dieses Rückfahrgefühl neigt zu weiten Touren, schnellem Fahren, gedankenlosem Unterwegssein. Diese unglaubliche Hitze drängt zudem, endlich an einen Ort zu kommen, wo es kühl ist, nicht so staubig, erholsam.
Gucke mich um, Kirchen fallen mir ins Augen. Hilde eilt zu Tür, erbittet Einlass aus der Hitze in die Kühle alter, hoher Räume. Geschlossen. Stattdessen die Fähre im Tal und endlich mal ein Platz unter der Brücke, im kühlenden Schatten. Der Fjord glänzt. Ich erinnere mich an Orte und Wege des langsamen Ertastens einer neuen Umgebung.
Frisches Wasser bei der Tankstelle. Im Spiegel der Fensterscheibe erschreckt mich mein humpelnder, gebeugter Gang, den ich immer wieder vergesse, den aber jeder sieht. Kurze Hose, Kniebandagen, Stützstrümpfe. Im Kopf fühlt sich das anders an als im Spiegel. Da sehe ich mich wie die Menschen mich sehen. Und erschrecke.
Das Bild prägt sich ein. Hätte ich jetzt noch einen Buckel. Aussehen macht einsam. In der Welt der schönen, vitalen Menschen. Nur einsam bin ich nicht. Die Natur um uns herum macht mich zufrieden. Aus der Stadt heraus die hohen Berge. Im Sonnenschein. Das grüne Gras, der schnelle Fluss. Hilde badet an einer stillen Stelle, kühlt die Hitze runter.
Als ich einparken will, sehe ich eine Hummel auf der Lehne des Sitzes krabbeln. Anhalten, aussteigen, Tür öffnen, alles ausräumen, ich sehe sie nicht, was mich noch mehr verunsichert. Ja, ja sie stechen nicht, nur die Weibchen, nur in Gefahr. Das ist die Theorie. Ich parke im Schatten. Warte ab. Beginne mich zu beruhigen. Trotzdem merke ich, wie ich die Lippen zusammenpresse auf unserem Spaziergang später. An der Straße und der Wiese, mit den Bergen im Blick, letzte Reste Schnee, der Fluß, blau und grün, das dunkle Holzboot am Ufer.
Solche Bilder beruhigen mich, prägen sich ein, manifestieren das Leben in mir, das Sein, das Dasein. Zum Abschied in Askevågen stehen die fünf Menschen dort und winken uns zu. Mit ihnen habe ich Zeit verbracht, schöne Stunden, gute Stunden. Fünf Menschen. Vital. Aufrecht. Braungebrannt. In der Blüte ihres Lebens. Ich werde mich an sie erinnern.
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HQ93+9R9 Isfjorden, NorwegenBaca lagi
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- Hari 12–13
- 16 Julai 2025 5:00 PTG - 17 Julai 2025
- 1 malam
- ☀️ 21 °C
- Altitud: 5 m
NorwayHustadvika62°58’0” N 7°2’16” E
Sun Sun Sun

Too much sun. And fish. Wir bleiben noch eine Nacht. Sind nette Nachbarn auf dem Platz. Wir fühlen uns wohl. Haben das blaue Wasser vor Augen, die Sonne im Blick, Möwen im Wind. Und ich bin noch müde, denn die Nächte sind schwierig, der Schlaf kommt wie das Aufwachen. Als würde ich spüren, wenn sich draußen etwas verändert.
Öffne den Vorhang, die Sonne kommt gerade aus dem Meer, in dem sie nackt gebadet hat, erötet in meinem Blick, macht sich auf den Weg himmelwärts. Ich beobachte sie heimlich. Das ist unheimlich, weil die Welt noch schläft.
Morgens am Tag zuvor ist das Segelboot aus dem kleinen Hafen gefahren, ohne das ich mich verabschieden konnte. Sehe später ein weißes Segel im Wind die offene See kreuzen, sende meinen Gruß auf den Flügeln der Möwen westwärts, wo in der Weite kein Land mehr ist.
Wir gehen spazieren, haben einen kleinen See gefunden, versteckt hinter den Fischerhütten, die grade nicht bewohnt sind. Mit dem Bauch kann Hilde das Wasser spüren, ohne große Bewegung sich erfrischend erfreuen. Ich warte. Warte oft auf sie. Oder die Wellen, die Sonne, den Mond, das Leben. Während Hilde auf mich wartet, wenn ich mich wieder an einem Ort festrede, zuhöre, lerne, zu verstehen, verstanden werde.
Die Männer waren tauchen, fischen. Anna bringt eine große Schale gekochten Fisch für Hilde. Abends laden sie mich ans Wasser ein. Jeder hat etwas für Essen dazu getan, ich leiste Gesellschaft, Hilde frisst die Reste, die vom Tisch fallen. Reisende unterm Regenbogen, der sich vor dem Berg in der Bucht spiegelt. Gespräche über Horizonte hinweg. Menschlichkeit kennt keine Grenzen.
Es beginnt zu regnen. Ganz weich, ganz leicht. Wie Vogelflug fallen Tropfen ins Wasser. Dann saust der Wind mit dunklen Wolken über die Bucht. Fluchtartig eilen wir langsam zu den Fahrzeugen, der heftige Regensturm holt jeden ein. Dann fliegen die wilden Hunde über den Himmel, verjagen den Regen, die rote Sonne geht überm Meer und den Steinen, die den Weg begrenzen, unter.
Ganz, ganz langsam. Wunderschön. Wie Sternschnuppen, sagt sie leise dem Tag ade. Wir haben bald Mitternacht, die Stunde der Träumer, und die Zeit der Schlaflosen, der Hunde, die immer wieder in den Wind lauschen, auf die Rufe der wilden Wölfe aus einer Zeit jenseits des Horizonts.
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Askevågen Viewpoint
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PengembaraLucie hat mit ihrem Tumor unter der Brust 6 Jahre gelebt und ist 14 Jahre alt geworden, sie hat der Tumor nicht gestört ,wir haben uns damals gegen eine OP entschieden und das nie bereut , letztendlich muss du entscheiden LG
Spaziergänge mit HildeJa, eigentlich denke ich ja auch so und war mir meiner Entscheidung ja auch bewusst, aber dann haben mich die Aussagen der Tierärztin wieder verwirrt und desorientiert gemacht. So eine Operation ist ein großer Eingriff, wie auch immer. Und wenn der Krebs gestreut hat, dann würde man vermutlich Hilde gar nicht erst wieder aufwachen lassen. So kann und will ich ihr Leben nicht enden lassen, so will doch niemand sterben, einfach verlassen zu sein. Das würde ich nie überwinden. Ich lege uns Gott jeden Tag in Seine segnenden Hände, und bin eigentlich der Überzeugung, dass Er der bessere Arzt ist. Das schließt medizinische Hilfe nicht aus, aber ist in dieser Situation wohl die bessere Entscheidung.
PengembaraAlles Gute für Hilde.Du wirst sicher die richtige Entscheidung treffen.
PengembaraLass dir ruhig noch etwas Zeit mit der Entscheidung, aber ich würde dann doch auf den Rat der Tierärztin hören, denke ich. Leider weiß man oft erst im Nachhinein, ob eine Entscheidung gut oder nicht so gut war…