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  • Dzień 21

    Amazonas Peru, Tag 4

    17 października 2022, Peru ⋅ ☀️ 30 °C

    Der Tag startete gut. Es regnete nicht und unser Guide stand um 5:30 Uhr parat, um uns endlich den versprochenen Sonnenaufgang über dem Amazonas zu zeigen. Das Warten hatte sich gelohnt und wir wurden mit einem wunderschönen orangefarbenen Himmel belohnt.

    Wir sind noch lange flussaufwärts gefahren, um Delphine sehen zu können. Nach einiger Zeit sprangen schließlich ein paar graue Delphine aus dem Wasser. Da wir über die gestrige Aktion unseres Guides noch etwas verärgert waren, haben wir allerdings darauf bestanden pinke Amazonas Delphine zu sehen. Vorher wären wir nicht nach Hause gefahren 😃 Und tatsächlich hat er bestimmt eine Stunde an der Spitze des Kanus gestanden und den Amazonas beobachtet, bis er uns dann freudig zurief. Pinke Delphine zu beobachten ist nicht einfach, da sie aufgrund ihrer schweren Statur nicht hoch springen können und direkt wieder im Wasser verschwinden. Wir konnten ca. 5 Delphine aus weiter Entfernung kurz erahnen. Dann auf dem Rückweg passierte es doch noch, direkt vor unserem Kanu erblickten wir 2 pinke Delphine: Mutter gefolgt von ihrem Kind. Definitiv das Highlight unseres Tages und unserem Guide fiel ein Stein vom Herzen 😅

    Bevor es wieder zurück nach Iquitos ging, besuchten wir nach dem Frühstück den Jaguar Stamm. Die Jaguars leben noch nach den Vorstellungen und Bräuchen ihrer Vorfahren. Sie tragen keine Schuhe und ernähren sich u.a. von Affen und Anakondas (so wurde es uns zumindest erzählt). Bei unserer Ankunft wurden wir in ihrem Stamm mit einer Gesichtsbemalung willkommen geheißen. Die Kinder forderten uns zu ihrem Volkstanz auf, der mit Trommeln und lauten Rufen begleitet wurde.

    Das älteste Stammesmitglied präsentierte uns ihr Jagdgewehr. Es war ein langes Blasrohr, in welches ein mit Gift getränkter Pfeil eingesetzt wird, um ihre Beute zu narkotisieren. Wir durften unsere Jagdfähigkeiten üben und ein 3 m entferntes Ziel durch kräftiges Pusten in das Blasrohr außer Gefecht setzen. Es war zwar nur ein unagiler Holzstamm, aber das aufgemalte Gesicht machte es wieder authentischer 😃
    Es hat Spaß gemacht und für die Show durften wir dazu noch eine Federkrone tragen.

    Zum Abschluss unserer Amazonas Experience angelten wir dann noch Piranhas. Sobald die Angelschnur mit dem Fleisch-Köder ins Wasser geworfen war, musste schnell reagiert werden. Oft war das Fleisch in nur Bruchteilen von Sekunden abgeknabbert. Ziemlich frustrierend. Aber am Ende hatten wir den Dreh raus. Marvin angelte sich sein Mittagessen, Derya warf ihre mickrigen Piranhas wieder zurück ins Wasser und blieb bei vegetarisch.

    Während der Fahrt zurück in die Lodge entfernten wir den Matsch von unseren Schuhen im Amazonas, als Marvin wie aus dem nichts anfing zu schreien. Ein lautes und entsetztes „Neeeiiinnn“, gefolgt von einem verrückten Lachen 😂 Im Strom der Kanufahrt hatte sich sein Ehering am Schuh verhakt und ist im hohen Bogen in den Amazonas geflogen 🙈😳
    Zum Glück war es nur ein Fake-Ring für die Reise. Natürlich wussten das unsere Mitreisenden auf dem Boot nicht und waren sichtlich irritiert, dass wir plötzlich beide lachten #scarycouple

    Nach dem Mittagessen packten wir unsere 7 Sachen und kehrten zurück nach Iquitos. Es waren 4 unvergessliche Tage mitten im riesigen Amazonas-Dschungel, die wir uns schöner nicht hätten vorstellen können. Eine Welt fernab der Zivilisation, mit Einwohnern noch viel tiefer im Amazonas, die kaum eine Vorstellung von unserem Leben haben und umgekehrt.
    Und dann gibt es noch Menschen, die aus Spanien in den Amazonas auswandern, sich eine Lodge errichten und den Gästen erzählen, dass die Erde eine Scheibe ist 😂

    In Iquitos haben wir unser Leben erstmal wieder in unsere Laufbahn gebracht: Wäsche waschen, Supermarkt und ein nicht durchgetakteter Tagesablauf waren die Dinge, auf die wir uns gefreut haben. Wir sind über den Markt geschlendert, haben Kokosnüsse geschlürft, exotische Früchte und Gerichte gegessen und abends regionale Cocktails genossen.
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  • Dzień 20

    Amazonas Peru, Tag 3

    16 października 2022, Peru ⋅ ☀️ 30 °C

    Endlich war es soweit, morgens um 5:30 Uhr standen wir bereit, um den besonderen Sonnenaufgang auf dem Amazonas zu erleben. Anschließend wollten wir zu einem Spot fahren, in der Hoffnung Pinke Delfine beobachten zu können. Wir waren müde aber aufgeregt zur vereinbarten Zeit in der Lodge, jedoch war weit und breit keine Spur von unserem Tourguide. Nach einiger Zeit des Wartens und durch den Dschungel rufend, machten wir uns auf die Suche. Nach einigen Anrufen beim Veranstalter tauchte unser Guide dann endlich auf. Er hat im nächstgelegenen Dorf Party gemacht und anscheinend auch dort übernachtet 🤣…und unsere Tour verschlafen.

    Er ging in einen anderen Raum und kam mit einer riesigen Machete zurück. Anstelle von Delfinen machten wir eine improvisierte Dschungel-Wanderung. Vor kurzem wurde auf unserer Route eine Schlange, die sogenannte Bushmaster, gesichtet. Sie ist schwer zu identifizieren, da sie den Baumwurzeln zum Verwechseln ähnlich sieht und dazu ist sie extrem aggressiv. Einmal ins Visier genommen, verfolgt sie ihr Ziel, bis zum Biss. Ein solcher Biss hinterlässt eine große Wunde, das ist aber das kleinste Problem. Die Uhr tickt ab dem Moment 20 Minuten. 20 Minuten um aus dem Dschungel zu kommen und das Gegengift zu nehmen, ansonsten war’s das.
    Bei Augenkontakt also Ruhe bewahren, langsam zurückbewegen und keinesfalls rennen.

    Die Augen nun hellwach, schlenderten wir im Schatten unseres Guides hinterher. Mit der Machete schlug er uns den Weg frei. Er zeigte uns, wo man eine Anaconda in der Natur finden könnte und welche Pflanzen wir auf keinen Fall essen dürften. Wir sahen die einzige essbare Pilzsorte, die natürlich mit der giftigen leicht zu verwechseln ist.
    Wir liefen in viele Spinnennetze, die viel dicker und klebriger sind als wir sie von Zuhause kennen.
    Während der ganzen Wanderung waren unsere einzigen Gedanken, bloß keiner Bushmaster über den Weg zu laufen. Oder sie zu sehen, bevor sie uns sieht.
    Heil angekommen, sollte es direkt zum nächsten Abenteuer gehen. Der Tourguide gab sich jetzt besonders Mühe seinen Fauxpas wieder gut zu machen.

    Über den Amazonas ging es weiter durch ein Dorf, um dann in einem Nebenfluss tiefer in den Regenwald vorzudringen. Der Nebenfluss Yana Yacu River (übersetzt schwarzer Fluss) war sehr schmal und nur 2 bis 3 m tief. Wir stiegen in ein wackeliges Kanu, das bei der geringsten Bewegung schon zu schaukeln anfing. 1,5 Stunden fuhren wir flussaufwärts, während wir an den Rändern ein Schauspiel der unterschiedlichensten Vogelarten begutachteten. Der Fisherking stürzte sich neben uns senkrecht ins Wasser, um einen Fisch zu fangen. Adler boachteten uns, während Geier über uns kreisten. Am schönsten waren aber die unzähligen weißen Kraniche, die das Ufer mit ihren weißen Federn schmückten.

    Wir wurden irgendwo an einem Ufer rausgelassen und machten uns wieder mit einer Machete durch den Regenwald. Heute sollten wir ganz anderen Pflanze und Bäume sehen als bisher. Und tatsächlich, unser Guide hatte nicht zu viel versprochen. Wir entdeckten den Savor Baum, die größte und älteste Baumart m Amazon. Er wird bis zu 250 Jahre alt. Die Wurzeln waren so hoch, dass wir uns hinter ihnen im Stehen verstecken konnten. Den Kopf in den Nacken gelegt, konnten wir den gigantischen 100m Baum bewundern.
    Am Ende des Pfades sammelte uns das Kanu wieder ein und wir schipperten zu unserem Zielort. Es war eine kleine Siedlung mit wenigen Häusern. Wir wollten unbedingt das authentische Leben und Essen kennenlernen und so wurde unser Wunsch erfüllt. Wir waren zu Gast bei einer einheimischen Familie. Es war eine kleine Hütte auf Holzstelzen mit zwei Zimmern. 1 Wohnzimmer und 1 Schlafzimmer für mindestens 5 Personen und 1 Henne mit Küken. Die Küken liefen durch die Hütte, während die Frau das Essen über eine Feuerstelle in der kleinen Küche für uns zubereitete. Der gefangene Fisch wurde ausgenommen und alle Reste nach unten geschmissen. Unter der Hütte warteten schon die anderen Hühner, Hunde und Katzen auf die Abfälle. Während das Essen kochte, sind wir mit dem Mann, dem Kanufahrer und unserem Guide durch den benachbarten Dschungel gewandert. Wir gelangten zu einem See, der mit seinen Seepflanzen wie künstlich angelegt wirkte, es aber natürlich nicht war.
    Wir sahen einen Baum, dessen Stamm übersäht war mit alten Schnittwunden. Sofort schlug unser Guide mit der Machete auf den Baum ein. Aus der Wunde tropfte eine rote Flüssigkeit, das sogenannte Drachenblut. Dem roten Saft werden heilende Wirkung zugesprochen. Wir tranken das Drachenblut und cremten unreine Stellen ein.
    Ungefähr 50 Meter weiter hackte unser Guide eine lange, vom Baum herunterhängende Wurzel ab. Wir hielten sie senkrecht über unseren Mund. Zuerst entwickelte sich ein Schaum, dann floss köstliches und reines Wasser aus der Wurzel in unseren Mund. Auf unserem Weg sichteten wir dann auch einen weiteren Savor Baum, der zweitgrößte Amazonas.

    Zurück in der Hütte gab es Mittagessen: Catfish in Dschungelblätter gewickelt und gedünstet. Dazu Yuka-Wurzel und Reis mit einer scharfen Tomaten-Limetten-Soße abgerundet.

    Der Rückweg ging schneller als der Hinweg. Unser Kanu geriet kurzzeitig gefährlich ins schwanken, da wir über einen im Wasser liegenden Baumstamm gefahren sind. Davon gibt es hier einige, aufgrund der jährlichen Überflutung.

    In der Lodge zurück versöhnte sich Marvin mit dem Guide bei einer Angelrunde.
    Nach dem Abendessen startete die Expedition Dschungelwanderung bei Nacht. Mit Taschenlampen ausgerüstet suchten sie nach den funkelnden Augen der Taranteln, Schlangen und anderen nachtaktiven Tieren. Der Tourguide erzählte, dass aufgrund der Reflexion der Augen bei Nacht, die Gefahren besser erkannt werden können. Derya wollte damit nichts zu tun haben und blieb zuhause 😅
    Marvin sah leider oder auch zum Glück keine Tiere. Er war sich aber sicher, dass er keine Nacht alleine im Amazons überleben würde.
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  • Dzień 19

    Amazonas Peru, Tag 2

    15 października 2022, Peru ⋅ 🌧 33 °C

    Die erste Nacht im Regenwald war sehr geräuschintensiv. Geschlafen haben wir in einer Holzhüte mit Fenstern aus Mosquito-Netzen. Das Rascheln und die unterschiedlichsten Tiersounds die ungleichmässig durch den Dschungel zu hören sind, haben uns nicht gerade in den Schlaf geschaukelt.

    Beim Frühstück erzählte uns der Guide die Geschichte des Amazonas. Über den Entdecke Francisco de Orellana der nach Zimt suchte und dabei von einem Stamm attackiert wurde. Zur Verwunderung waren die Kriegsführer große Frauen. Nachdem der Entdecker den Fluss zuerst nach sich benannte, entschied er sich zu Ehren dieser Kriegerinnen um. Er war angetan von den imposanten und mächtigen Frauen, die ihn an die Amazonen aus der griechischen Mythologie erinnerten.

    Nach einer längeren Fahrt ging es in eine Comuna, in der wir einiges zu den dort angebauten Heilpflanzen erfuhren. Für fast jedes Problem gibt es eine helfende Pflanze. Die Malba-Pflanze wird zum Beispiel gegen Fieber angewendet.
    Unsere Pflanzenkunde fuhren wir im Dschungel weiter fort. Ein von Termiten befallener Baum wurde uns als Mosquitoschutz präsentiert. Marvin wollte es direkt am eigenen Leib ausprobieren. Er öffnete den Termitenbau ein wenig und legte seine Hand auf diese Stelle. Seine Hand war übersäht mit tausenden von Ameisen. Er verrieb die Termiten in seiner Handfläche und verteilte deren Saft wie Creme an den Armen. Der Geruch ist angenehm hölzern, was die Mosquitos scheinbar nicht mögen.
    Er durfte Derya erst wieder anfassen, nachdem er seine Arme abgewaschen hatte 😅
    Bullet-Ameisen entdeckten wir ebenfalls auf unserer Survival-Tour. Ihr Gift bereitet einem für bis zu 48h unaufhaltbare und höllische Schmerzen. Ganz im Gegenteil zur Feuer-Ameise. Sie wird zur Behandlung von Schnittwunden verwendet, da sie sich festbeißt und dann nicht mehr loslässt. So lassen sich Wunden auf natürliche Weise schließen, falls im Dschungel mal nicht Nadel und Faden zur Hand sind.

    Weiter ging es zu einem Camp mit verschiedensten geretteten Tierarten, die ebenfalls auf das wilde Leben im Amazonas vorbereitet werden. Wir kuschelten mit einem Faultier. Das Leben eines Faultieres könnte nicht sorgenfreier sein. Sie schlafen 18 Stunden am Tag, die übrigen 6 Stunden verbringen sie damit die alkoholhaltigen Blätter einer Pflanze zu verspeisen. Sie halten also permanent ihren Prozente-Pegel, bewegen sich aufgrund dessen langsam fort und müssen dann wieder ihren Rausch ausschlafen.

    Kaimane und Anacondas durften wir auch streicheln. Wir standen gleich mit drei der bekanntesten Amazons-Schlange im Käfig, der Anaconda. Zwei Anacondas durften wir näher kommen. Da sie sich gerade am häuten waren, war ihnen zum Glück alles egal. Die dritte hatte uns jedoch fest im Visier. Sie richtete sich auf und schien bereit für neue Beute. Der Pfleger warnte uns mehrmals sich ihr nicht weiter zu näheren.
    Euphorisch aber auch erleichtert wurden wir in eine Hütte gebraucht, in der es Amazonas-Schnaps gab. Unterschiedliche Baumrinden oder auch tropische Früchte werden mit selbstgemachtem Zuckerrohrschnaps in eine Flasche gefüllt, die dann zum Fermentieren für einige Zeit in die Erde vergraben werden.
    Wieder ausgegraben haben sie sich zu köstlichen Cocktails entwickelt, von denen wir nicht genug bekommen konnten. Der Alkohol Gehalt lag bei ca 9%. Die Einwohner sagen den Getränken je nach Zusammensetzung der Zutaten unterschiedliche Wirkungen nach. Von präventiver Krebsvorsorge bis zum Potenzmittel ist alles dabei. (Man trinkt kein Alkohol, man tut sich was gutes 😉).

    Auf dem Rückweg saßen wir ganz vorne auf dem Boot und genossen angetrunken die Sonnenstrahlen während wir auf dem Amazons schipperten.

    Wir entwickelten langsam eine Dschungel-Alltagsroutine, nach Mittagessen und Kaffee dösten wir 30 Minuten in der Hängematte bis der nächste Tagesordnungspunkt auf der Agenda losging.

    Dieses Mal ging es wieder in einen anderen Bereich des Dschungels. Wir verstanden wie die Menschen im Amazonas leben und was sie aßen (leider auch Affen). Unser Guide zeigte uns wofür die Einwohner welche Pflanzen und Bäume nutzen. Bei Schlangenbissen empfahl er uns den Saft aus dem Stamm einer schwarz-weiss-gestreiften Pflanze in die Bisswunde zu verteilen und anschließend einen Schluck zu trinken. Eine Frucht haben wir auch probiert, die der Physalis zwar ähnelt, aber nach Tomate schmeckt - die Tomatillo. Sie war lecker, auch wenn man geschmacklich zunächst etwas ganz anderes erwartet hat.

    Ein Baum sichert den Einwohnern aber selbst in schweren Zeiten ohne Ernteerträge das Leben: Der Brotbaum. Dieser hält den jährlichen Überflutungen stand und liefert den Anwohnern zu jederzeit lebenswichtige Nahrung. Seine Frucht haben wir gesammelt und in unserer Lodge gekocht und verzehrt. Vom Geschmack ähnelt sie unserer heimischen Kastanie. Ein bisschen Herbstfeeling im Amazonas :)
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  • Dzień 18

    Amazonas Peru, Tag 1

    14 października 2022, Peru ⋅ 🌧 32 °C

    An der Lodge angekommen, fühlten wir uns wie in Avatar. Üppige Pflanzen und Bäume und ein Geräuschpegel der unterschiedlichsten Tiere aus dem Dschungel. Die Geräusche kamen uns so surreal vor, wie aus einer Dschungel-Tonspur für Tropenhäuser in Deutschland. Leuchtende Schmetterlinge verschiedener Art flatterten um uns herum, riesige Ameisen kreuzten unseren Pfad. Unsere Lodge und auch die Häuser der Einwohner waren aus Holz gebaut und wurden von dünnen Holzpfählen in der Luft getragen, um die jährlichen Überflutungen des Amazonas zu überleben.

    Direkt nach der Ankunft machten wir uns mit Gummistiefeln ausgerüstet auf eine Wanderung durch den Dschungel in die nächstgelegene Comuna. Neugierig entdeckten wir unterschiedliche Pflanzen- und Insektenarten. Die gigantischen Wurzeln der Bäume schlängelten sich durch unseren Pfad. Wir waren fasziniert von den Ausmaßen, da wussten wir jedoch noch nicht was uns an Tag 4 erwartet. Auf dem Rückweg mussten wir eine bestimmt 5 m hohe Schlucht überqueren. Die Brücke war zweckerfüllend aus Baumstämmen und Brettern errichtet.

    Heil zurück, erwartete uns auch schon das Mittagessen in unserer Lodge. Der Koch betrat mit einer dekorativen Platte voller lecker angerichteten Fischen den Raum. Piranhas! Es war wenig dran aber es schmeckte überraschenderweise ganz gut.

    Nach dem Essen schipperten wir wieder über den Amazonas und landeten auf Monkey Island. Es war eine Insel mit einer tollen Geschichte. Die Gründer haben die Insel zum Schutz der Affen erklärt. Von Schwarzmärkten, Zurschaustellungen oder privaten Haushalten gerettete Affen werden hier gepflegt und resozialisiert. Die Affen verschiedener Arten bewegen sich frei auf der Insel, sind meistens jedoch in der Nähe der Pfleger und sehr kuschelbedürftig. Wir streckten unseren Arm nach unten und sie hangelten sich sofort an uns hoch. Wir haben sehr viel über die Affen und ihre besonderen Charaktere erfahren dürfen. Es leben insgesamt 8 Arten auf der Insel, 4 davon haben wir sehen können.
    Es ist schön zu sehen, dass es Organisationen gibt, die sich für diese intelligenten Wesen so einsetzen und oft misshandelten Affen eine Chance auf ein artgerechtes Leben geben. Es war uns auch nicht erlaubt die Tiere zu füttern, um den Lernprozess der natürlichen Nahrungsbeschaffung nicht zu gefährden.

    Wie auch immer das passiert ist, Marvin wurde sofort von mindestens drei Affen gleichzeitig belagert. Die Affen leckten sein Gesicht und Hals gründlich und genüsslich ab, was ein Kitzeln und Kichern in Marvin auslöste. Die Affen lieben das Salz in unserem Schweiß. Das erklärt natürlich einiges 😅. Nachdem Marvin salzfrei war, blieb das weibliche Kapuzineräffchen namens Fiona stets an Marvin kleben. Sie verteidigte ihren geliebten Menschen gegenüber ihren Artgenossen mit einem zickigen Fauchen. Niemand anderes durfte mehr auf Marvin klettern. Die Kapuzineräffchen sind bekannt für ihre Intelligenz und ihr raffiniertes Wesen. Selbst Mimiken der Menschen können sie sich aneignen und auch mal frech zurückgrinsen.
    Marvin hatte sie sofort um den Finger gewickelt. Manchmal spielten sie verstecken unter seinem Shirt. Oder auch mal zu dritt mit Derya. Erfreulicherweise hat Fiona das erlaubt, laut Aussage der Pfleger ist dies eher ungewöhnlich.

    Dauerte ein Weilchen länger, aber dann verliebte sich auch Derya irgendwann in ein Affenbaby. Sie brachte es sogar später ins Bett (ein spezieller Käfig für die Nacht zum Behüten noch nicht ausgewachsener Affen). Weinend verabschiedete sich das kleine Affenbaby. Deryas Herz zerbrach in tausend kleine Einzelteile. (Marvin ist der Meinung bei Derya auch eine Träne gesehen zu haben 😜).

    Schweren Herzens ging es zum nächsten Abenteuer, eine Sandbank auf dem Amazonas. Wir wurden von unserem Tourguide dazu ermutigt in den Amazons zu springen. Davor erzählte er uns aber erstmal noch Horrorgeschichten von den alles fressenden Piranhas. Sogar ihm haben sie schon ein Stück Fleisch aus der Hand gebissen. Da alle Lebewesen im Amazons aufgrund der schlammigen Farbe blind sind bzw. maximal 1 m weit sehen können, haben sie unterschiedliche Sinne entwickeln müssen, um Futter zu finden. Delphine haben das System der Echowellen, während Piranhas Blut riechen. Im Amazonas schwimmen ist also kein Problem, sofern man natürlich nicht blutet.
    Im Wasser war es viel wärmer als auf dem Boot, der Untergrund war sandig aber fest. Obwohl wir wahrscheinlich von Piranhas umzingelt waren, dachten wir nicht einmal darüber nach, sondern genossen die Zeit im Wasser und das einmalige Gefühl im Amazonas mitten im Regenwald zu schwimmen.

    Wieder zurück auf dem Boot und auf dem Weg in unsere Lodge, erzählte uns der Tourguide von gefährlichen bis tödlichen Begegnungen aus seinem Bekanntenkreis mit Zitteralen und Kaimanen im Amazonas.
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  • Dzień 17

    Iquitos, Peru

    13 października 2022, Peru ⋅ ☁️ 34 °C

    Ursprünglich war die Weiterreise mit dem Bus nach Cuzco zum Machu Picchu und den Rainbow Mountains geplant. Aber Derya hat sich durchgesetzt, deshalb geht es wieder in den warmen Norden nach Iquitos, der Dreh- und Angelpunkt für Ausflüge in den Amazonas.
    Iquitos wird umgeben durch Flüsse, wodurch die Stadt zu einer Insel im Festland wird. Erreichen kann man die Stadt am Amazonas dadurch nur per Flugzeug oder Schiff. Wir entschieden uns für das Flugzeug, denn mit dem Schiff von Perus Hauptstadt Lima nach Iquitos gehen mehrere Tage drauf.

    Bei der spontanen Buchung des Fluges haben wir die Abflugzeiten durcheinander gebracht. Statt auszuschlafen und im Hotel zu frühstücken, fiel Marvin im Taxi kurz vorm Flughafen auf, dass die Abflugzeit erst in 4 Stunden ist 😅 okay cool, also 4 Stunden Wartezeit am kleinen, aber charmanten Airport überbrücken. Der Flughafen war so klein, dass das einzige Kaffee hinter der Passkontrolle nur Stehocker als Sitzmöglichkeit hatte.

    Mit dem Honeymoon-Bonus und etwas Charisma (oder auch flirten wie Derya es treffender bezeichnen würde 😜) erschlich Marvin uns einen Platz in der VIP Lounge des Flughafens für un manzana y una huevo.
    Dort gab es Kaffee, Bier, Frühstück, bequeme Sofas und gutes Wifi. Wir nutzten die Zeit, um unser Reisetagebuch nach der tagelangen Abstinenz durch Krankheit & Co. wieder zu aktualisieren. Die Stunden vergingen wie im Flug, so dass uns eine Stewardess freundlich fragte, ob wir sie nicht zum Gate begleiteten wollen (allerdings nicht aufgrund des VIP Services, vielmehr weil wir das Talent haben unsere Flüge fast zu verpassen, obwohl wir bereits eingecheckt sind 🙈😅)

    Beim Zwischenstopp in Lima wurde Marvin von einer Gruppe von ca. 10 gleichgekleideten, kichernden Rentnerinnen für einen Star gehalten. Er musste mit allen zusammen ein Selfie machen 😅
    Generell ist Marvin hier der Blickfang. Zur Freude von Derya, sie genießt es mal nicht für ein sonderbares blondes Wesen gehalten zu werden.

    Iquitos - die größte tropische Stadt im Regenwald Perus. Wir wurden nicht enttäuscht! Mit einer schwülen Wärme wurden wir herzlich empfangen. Die Temperaturen zauberten uns sofort ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht. Genau das haben wir gebraucht.

    Glücklicherweise wurden wir am Flughafen von unserer Amazonas Agentur abgeholt und in die Stadt gebracht, wo wir die finalen Dinge der Expedition abklärten. Nachdem wir auch die letzten Besorgungen erledigt hatten, um für das Amazonas Abenteuer ausgerüstet zu sein, sind wir in den Genuss einer wilden Tuktuk-Fahrt gekommen. Hier heißt es nicht viel Nachdenken, zurücklehnen, dem Fahrer vertrauen und die Fahrt bei Nacht durch die City genießen.

    Am nächsten Morgen wurden wir von der Agentur abgeholt und zum Hafen gebracht. Mit einem motorisierten Kanu sind wir 1,5 h auf dem Amazonas seelenruhig in Richtung Lodge geschippert. Dort werden wir für die nächsten 3 Nächte und 4 Tage untergebracht sein, um den tiefen Dschungel zu entdecken. Das Gefühl auf dem Amazonas zu sein war unbeschreiblich. Keine großen Schiffe und nichts als unberührte Natur. Wir haben einige interessante Dinge auf der Bootsfahrt erfahren. Es gibt Zeiten im Jahr, in denen der Regenwald komplett geflutet wird und der Amazonas sehr viel breiter und höher ist, als in dieser Periode, in der wir ihn auf unsere Reise vorfinden. Mit seinen 8000 km gilt er knapp vor dem Nil als der längste Fluss auf unserem Planeten. Der Amazonas entspringt in Arequipa und mündet im atlantischen Ozean in Brasilien. Und er erreicht eine Breite von ca. 8 km - Wahnsinn oder?!
    Der Amazonas beherbergt 700 Spezies von denen man weiß. Es wird jedoch vermutet, dass es das Zuhause von mehr als doppelt so vielen Lebewesen ist. Die Legende besagt, dass der Amazonas der Dschungel der Giganten sei, die jedoch noch niemand zu Gesicht bekommen hat bzw. niemand ist beim Anblick mit dem Leben davon gekommen. Es heißt, Anacondas und Kaimane können bis zu 150 Jahre alt werden. Allerdings wurde noch nie ein Skelett eines 150 Jahre alten Tieres gefunden. Man kennt also ihre tatsächliche maximale Größe überhaupt nicht.
    Ein großes Rätsel….

    Um unser Abenteuer um einen Nervenkitzel zu erweitern, fragten wir ihn, wie lange man alleine im Dschungel überleben würde. Wenn man es eine Woche schafft, hat man Riesenglück. Ohne Kenntnisse ist es das nackte überleben. Gerade die Nächte sind tödlich. Darüber werden wir die nächsten Tage mehr erfahren…
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  • Dzień 16

    Arequipa, Peru

    12 października 2022, Peru ⋅ ☀️ 23 °C

    Good morning Arequipa ☀️
    Um 04:15 Uhr sind wie am Busbahnhof in Arequipa angekommen. Noch dusselig von der Schlaftablette und mit einem enormen Druck in den Ohren vom Höhenwechsel auf bescheidene 2300m, machten wir es uns auf den Bänken im Busterminal gemütlich. Endlich wieder durchatmen können! Derya schlief natürlich für die nächsten 1,5 Stunden direkt wieder ein, während Marvin die Nachrichten auf den TVs verfolgte und gleichzeitig kritisch das Geschehen im Terminal beobachtete. Durch Horrormeldungen wachsamer denn je, bewachte Marvin sorgsam unser Gepäck (Mutti, du weißt Bescheid, da war ja was).

    Nach einer Katzenwäsche ging es dann um 7 Uhr morgens mit dem Taxi in die City von Arequipa. Die Mission: Kaffee + WLAN, um ein Hotel für die nächste Nacht zu buchen. In Deutschland werden wir es nicht mehr zugeben, aber wir waren im Land der Kaffeebohnen bei Starbucks 🙈 #shameonus

    In Arequipa war es endlich wieder warm. Helloooo zu kurzen Hosen, wir haben euch vermisst 🥰

    Nach dem Check In im Hotel waren wir bereit Arequipa zu entdecken. Es war Liebe auf den ersten Blick. Arequipa wird auch die weiße Stadt genannt, weil die Gebäude mit weißem Vulkanstein im typisch spanischen Kolonialstil errichtet wurden. Es gibt leider auch andere, unschöne Theorien über die Namensgebung.
    Aber nichts desto trotz, die Stadt ist einfach nur wunderschön. Das Stadtzentrum wurde im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

    Eine weitere Besonderheit bzw. das Wahrzeichen von Arequipa ist der aktive, kegelförmige Vulkan El Misti. Mit den zwei weiteren inaktiven Vulkanen Chachani und Picchu Picchu wird die Stadt von Vulkanen quasi umzingelt. Wir waren natürlich im klassischen Touri-Modus am allseits beliebten Aussichtspunkt, um den imposanten Vulkan zu bestaunen.

    Viel Kaffee, Quinoa Suppe, Avocado, Streetfood, Enchilada und viele Früchte - besonders die Ananas, Feige und Passionsfrucht haben es Derya angetan - waren nur einige der Dinge, die uns den Tag versüßt haben.

    In Arequipa haben uns ganz besonders die versteckten Innenhöfe gefallen, zu denen wir uns manchmal den Zutritt auch erschlichen haben.

    Schon jetzt sind wir traurig, dass wir morgen früh wieder abreisen.
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  • Dzień 15

    Puno, Peru

    11 października 2022, Peru ⋅ ☀️ 17 °C

    In Puno ist er berühmt und berüchtigt. Er hat schon viele in die Knie gezwungen.
    Der Condor Hill!
    Er ist der höchste Aussichtspunkt im sowieso schon hochgelegenen Puno, der von einem riesigen Condor aus Blech bewacht wird. Mit Coca-Blätter bewaffnet wagten wir uns langsamer als die Schildkröte, die wir im botanischen Garten gesehen haben, hoch zur Aussichtsplattform. Wir wissen nicht wie viele Treppenstufen es waren, aber sie waren gefühlt endlos. Keine normalen Treppenstufen - nein, Stufen mit einer Steigung in sich machten die Mission zu einer echten Herausforderung. Je näher wir dem Condor kamen, desto dünner wurde die Luft. Noch noch nicht mal einem Drittel der Strecke sagte Derya in Atemnot: ich warte hier, geh ohne mich weiter 🥵 (Fairerweise muss man sagen, dass Frauen viel häufiger und stärker von der Höhenkrankheit betroffen sind). Nach einer kurzen Motivationsrede von Trainer Marvin, wurde Deryas Ehrgeiz geweckt. Das Ende der Treppen war schon in Sicht. Oben angekommen, zeigte sich im Schatten der Condor-Flügel ein weiterer Treppenabschnitt. Wir hatten gerade mal 50 Prozent geschafft 😅 Treppen sind eigentlich unser Spezialgebiet, wir nehmen mindestens zwei Stufen auf einmal. Hat eine Stadt besonders viele Treppen, findet ihr uns für gewöhnlich dort 😂 (Lüttich, Barcelona, Guatape, Comuna 13). Doch mit wenig Sauerstoff und Übelkeit im Schlepptau haben wir unsere Grenzen erweitert. Siegessicher gingen wir die letzten Stufen hinauf.

    Als wir den Condor Hill endlich bezwungen hatten, waren alle Anstrengungen wortwörtlich wie vom Wind weggeblasen. Der Wind wehte die warme Sonne in unser Gesicht, der Ausblick auf den Titicacasee fesselte uns stundenlang (wir waren ca. 3-4 Stunden dort). Derya bekam einen Energieschub, den sie direkt für Yoga nutzte, während Marvin seine Gedanken schweifen ließ. Zwischenzeitlich wurde unsere Ruhe von Menschen gestört, die einfach mit dem Auto hochgefahren sind 🙄

    Wir versuchen erst garnicht das Gefühl dort oben in Worte zu fassen und Fotos können leider nur einen Bruchteil der Realität widerspiegeln.

    Mit neuem Selbstvertrauen (schließlich haben wir uns an den Sauerstoffgehalt in der Luft gewöhnt) ging es wieder bergab, um die Stadt zu erkunden. Unsere letzen Coca-Blätter gaben wir einer Frau, die völlig niedergeschlagen auf dem Boden hockte und mit sich zu kämpfen hatte. Derya fühlte sich zurückversetzt, auch sie hockte bei der Ankunft im Flughafen von La Paz vor den Behörden auf dem Boden und rang mit sich selbst. Die Verweigerung der Einreise durch Zoll und Gesundheitsamt waren ihr in dem Moment egal 😬 Jetzt stärker denn je und ausgestattet mit einer Superlunge waren wir voller Tatendrang.

    Puno ist eine kleine Stadt, in der wir schnell die schönsten Spots entdeckten (es gab nicht viel zu sehen). Das Highlight unserer Entdeckung war eine Frucht oder ein Gemüse welches die Konsistenz einer Kartoffel gepaart mit einer Avocado hatte. Sie hatte einen schwarzen Kern und hinterließ eine mehligen Film auf der Hand. Wer kennt den Namen?

    Auf dem Hauptplatz von Puno haben wir die letzten Sonnenstrahlen versucht in unserem Körper zu speichern. Marvin hat von eins der Strassenständen ein lokales Gebäck probiert, er machte die Rechnung aber nicht mit den gierigen Stadttauben. Egal wo man sich auf dieser Welt auch befindet, auf eines ist immer Verlass: furchtlose Tauben, die orientierungslos in Menschen reinfliegen. Derya stellte sich ihnen mutig in den Weg, stets bereit den Tauben in ihrer Flugbahn Richtung Marvin mit einem Karatekick ihre Grenzen aufzuzeigen. Schließlich teilte Marvin sein Gebäck freiwillig mit den Tauben.

    Die Sonne ging unter und das halb Alpaka/halb Mensch Wesen erwachte im eisigen Puno. Auf der Suche nach Futter für die Nacht, fand es einen warmen Unterschlupf im Einkaufszentrum.

    Wir überlegten uns wie wir die Zeit bis zur Nachtfahrt mit dem Bus zu unserem nächsten Stopp nach Arequipa totschlagen konnten.
    Im Einkaufszentrum entdeckten wir ein Kino. Motiviert durch unseren fast 2-wöchigen Aufenthalt in spanisch sprechenden Ländern, wählten wir eine Vorstellung. Jedoch nicht ganz so übermütig entschieden wir uns schließlich für einen animierten Kinderfilm (Tadeo 3), in der Hoffnung auf ein anspruchsloses Spanisch.
    Ehrlich gesagt verstanden wir überhaupt gar nichts. Die Handlung hat sich uns zwar erschlossen, aber die Lacher blieben aus.

    By the way, Marvin’s Spanisch ist mittlerweile richtig gut und für uns überlebenswichtig. Mit Englisch kommt man hier in Lateinamerika leider nicht so weit. Marvin kann sich überall gut verständigen und jeder weiß was er will. Er kann sich weltweit wie ein Chameleon seiner Umgebung anpassen, dass ist wirklich faszinierend zu beobachten.

    Gegen 22 Uhr fuhr der Bus endlich los. Eingemummelt in Alpaka machten wir es uns in den Liegesitzen des Busses bequem, schmissen eine Hoggar Night ein und Adios Amigos. Von nun an heißt es nie wieder frieren auf unserer Weltreise. Denn frieren können wir auch zuhause 😎

    Übrigens, in Peru und Bolivien ist wohl das Motto, je kälter der Ort, desto kälter muss die Dusche sein 😂 Zumindest waren das unsere Erfahrungen die wir im Hostel in La Paz und in Puno machen durften. #katzenwäsche
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  • Dzień 13

    Road to Peru

    9 października 2022, Boliwia ⋅ ☀️ 13 °C

    Früh am Morgen, ging es zum Busbahnhof von La Paz. Nächstes Ziel: Peru, genauer gesagt die am Titicacasee gelegene Stadt Puno. Während Marvin die wohl schönste Busfahrt seines Lebens durch das Andengebirge genoss, hat Derya in Null Komma Nix ihren Schönheitsschlaf gefunden (#Diri3000). Wir beide also verträumt, wurden rausgerissen als es hieß, weiter gehts mit dem Boot. Die Passagiere auf dem einen Boot, der Bus auf dem anderen Boot, überquerten wir den Titicacasee. Die Fahrt auf dem kleinen Boot war ganz schön rasant und erinnerte an die Schiffschaukel aus dem Heidepark (shoutout an Perry&Latifa). Parallel beobachten wie unseren Bus aus weiter Entfernung langsam über den Titicacasee segeln. Als wir dann doch nicht untergegangen sind, konnten wir am anderen Ufer die Busfahrt fortführen. Derya konnte nun auch die schöne Aussicht aus dem Bus mitgenießen. Zwischenzeitlich machte sich kurz die Angst breit, weil der Bus eine kurvige steile Straße ohne Leitplanken mit Blick in den Abgrund entlang raste. Die vielen Kreuze für die Opfer entlang des Straßengrabens waren nicht unbedingt beruhigend. Doch der Anblick von Bergen mit der weißen Schneespitze zur Rechten und den Titicacasee zur Linken ließen die letzten Ängste doch verblassen (#RomantikerMarvin).

    Der nächste Stopp war Boliviens Copacabana für einen knapp 2 stündigen Aufenthalt. Der Name hört sich vielversprechender an, als der Ort an sich tatsächlich war. Nachdem wir etwas gegessen haben, wechselten wir unsere letzen Bolivianos in peruanische Sols. Denn der nächste Stopp auf unserer Busfahrt ist auch schon das Ziel in Peru 🇵🇪

    An der Landesgrenze mussten wir aber erst einmal wieder aussteigen, uns aus Bolivien abmelden und zu Fuß über die Grenze treten, um uns in Peru anzumelden. Wieder im Bus eingestiegen, nahmen wir für einen kurzen Abschnitt eine Gruppe von peruanischen Tänzer im Bus auf. Warum auch immer 😆

    Schließlich erreichten wir Puno. Es war dunkel und kalt. Und mit 3800 Meter über den Meeresspiegel sogar noch höher gelegen als La Paz. Wir waren bereit unseren Endgegner zu bezwingen.
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  • Dzień 13

    La Paz

    9 października 2022, Boliwia ⋅ ⛅ 15 °C

    Buenos Dias Bolivia! Um 3 Uhr morgens sind wir in La Paz gelandet. Die Bolivianer meinen es sehr ernst mit ihrer Kontrolle am Airport, nach knapp 1,5 Stunden durften wir die Stadt im Gebirge der Anden betreten.

    Der Trip nach Bogotá mit Erkältung geplagt, hat Marvins Zustand verschlechtert. Und Derya hat sich angeschlossen, jedoch mehr mit Übelkeit und einem Unwohlsein. Wir wollten nur noch eins: Mit dem Taxi schnell und sicher ins Hostel kommen.

    Der erste Eindruck von La Paz: arschkalt!

    Der Taxifahrer raubte Marvin den letzten Nerv, während Derya sich auf der Rückbank im Sekundentakt zwischen Müdigkeit, Übelkeit und Erfrieren entscheiden musste. Dass der Taxifahrer keine Ahnung von seiner Stadt hatte und die Hoffnung auf eine Ankunft im Hostel mit jeder weiteren Planlosigkeit des Fahrers verschwindend gering wurde, kam einem schlechten Film gleich.

    Der zweite Eindruck: Der Ausblick über La Paz bei Nacht ist fast so schön wie in Medellin.

    Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir dann doch am Hostel angekommen. Wie sollte es auch anders kommen, wurde uns im Hostel mitgeteilt, dass ein Fehler gemacht wurde und keine Zimmer mehr verfügbar seien. Nach langen Diskussionen in der Kälte, wurden wir endlich zu einem Ersatzhotel gebracht. Dort angekommen sind wir sofort eingeschlafen. Derya wollte nie wieder aufwachen xD

    Gegen Mittag aufgewacht, haben wir uns mit etwas Frühstück aus dem Hotel gestärkt. Derya ging es noch immer richtig schlecht und hat sich direkt wieder bis zum frühen Abend in den Schlaf verabschiedet. Marvin fühlte sich zwar auch nicht besser, aber als Held der Geschichte hat er sich währenddessen um Wasser und Essen gekümmert. Ich (Derya) weiß nicht was ich ohne ihn gemacht hätte. Wahrscheinlich würde ich jetzt noch immer in La Paz vor mich hin vegetieren.

    Auf der Futtersuche durch die steilen Straßen von La Paz, wurde der Rückweg zur Tortur. Marvin hatte mit Atemnot zu kämpfen. Natürlich hatte er es auf seine Erkältung geschoben, aber aus dem Unterbewusstsein kam langsam die Erkenntnis zum Vorschein und rückblickend ergab alles Sinn. Derya war nicht übel wegen des Käsekakaos:
    Nachdem wir schon den Berg in Guatapé bestiegen sind, war uns auf dem Rückweg komplett übel. Wir haben es natürlich auf die Küche der fremden Länder geschoben. Auch das Workout in Medellin war extrem anstrengend für Marvin, obwohl wir vor der Weltreise sehr viel Sport gemacht haben. (Eigentlich liegt es an Marvins schlechter Ernährung in Medellin, aber pssst 🤫). Die Tour durch Bogotá war auch nicht ohne und wir machten viel häufiger Pausen als gewohnt. Und schließlich gab La Paz uns den Rest. Die Erklärung für die Symptome sind die für uns bis dahin unbekannte Höhenkrankheit.

    Hamburg liegt ca. 6m über dem Meeresspiegel, Medellin bei ca. 1500m, Guatapé ca. 2000m,
    Bogota ca. 2640m.
    Und La Paz ganze 3600m, wobei der Flughafen bei über 4000m liegt. Die Luft ist extrem dünn. Das Keuchen setzt sofort ein, die Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit machen sich aber erst nach einigen Stunden bemerkbar. Dadurch konnten wir Ursache und Symptome nicht direkt miteinander in Verbindung bringen. Wir haben zwar von der Höhenkrankheit schonmal beiläufig gehört, aber keine Ahnung gehabt, wie und wann es sich auf den Körper auswirkt. Mit der Erkenntnis und Dr. Google wurden dann natürlich schlagartig alle Symptome bemerkbar 🫣😅

    Am Abend der Ankunft haben wir uns mit einem kleinen Spaziergang in unserem Viertel akklimatisieren wollen. Das Gefühl keine Luft zu bekommen war wirklich crazy und nah an einer Panikattacke. Derya hatte kein Bock mehr auf La Paz und wollte zurück nach Hause 🇩🇪 😂
    Da man in einer Ehe Kompromisse eingehen muss, gingen wir jedoch lediglich zurück ins Hotel und beschlossen nichts zu erzwingen.

    Der dritte Eindruck: Corona wird hier sehr ernst genommen, wirklich jeder trägt hier noch Maske! Beim der Vorstellung bekommen wir noch mehr Atemnot.

    Tag 2
    Am zweiten Tag wagten wir uns wieder raus. In der Sonne warm, im Schatten und bei Sonnenuntergang jedoch eiskalt, beschlossen wir uns warme Kleidung zu kaufen. Kleidung aus Baby Alpaka Wolle ist hier das must-have. Generell lieben die Bolivianer ihre Alpakas, als Kleidung, als Nahrung oder als lustige Wortspielereien.
    Außerdem lernten wir auch eine in Südamerika legendäre Pflanze auf eine andere Art und Weise kennen: Die Cocapflanze! Die Blätter der Coca wird einem in den Anden als Hilfsmittel gegen die Höhenkrankheit verkauft. Die Einheimischen benutzen die Pflanze wie Kautabak. Nach einigen Recherchen machten wir uns im Schneckentempo auf dem Weg zum Hexenmarkt, um die Coca-Blätter zu finden und die Höhenkrankheit zu bezwingen 🧙🏻‍♀️🧙🏽‍♂️

    Dort angekommen fanden wir Alpaka Tonys Verwandtschaft, ihr Zustand war schockierend.
    Es sind käuflich zu erwerbende Opfergaben - ein hier wohl ganz normaler Brauch. Es wird gemunkelt, dass auch noch Menschen für Bauprojekte geopfert werden. Mit Essen und Trinken angelockt werden sie einbetoniert 🫣

    Aber genug davon…

    …weiter auf unserer Mission kauften wir schließlich ein Paket Coca-Blätter und kauten mutig drauf rum. Der Geschmack ist vergleichbar mit grünem Tee mit einer leichten Minznote zu Beginn. Nach kurzem Kauen wird der Blätterballen in den Hamsterbacken verstaut, um dort kontinuierlich seine Wirkstoffe abzugeben. Bereits nach wenigen Minuten entstand ein Taubheitsgefühl im Mund und uns ging es schon viel besser (Placebo oder Wundermittel? 🤔)

    Mit neuer Lebensenergie legten wir uns einen warmen Poncho und Socken aus Alpakawolle zu (Beste Investition überhaupt). Fast so cool wie das traditionelle Outfit, wie wir es hier an vielen Frauen gesehen haben. Mollig eingepackt haben wir die Innenstadt von La Paz inspiziert und sahen aus der Stadt herraus den Berg „Huayna Potosí“. Generell ist die Aussicht atemberaubend, vom einen Ende der Stadt auf das andere Ende der Stadt schauen und dabei gefühlt ins Wohnzimmer der Häuser aus dem gegenüberliegenden Viertel blicken zu können, ist als Hamburger schon faszinierend.

    Nachmittags haben wir uns wieder im warmen Hotel eingeschlossen und entschieden uns La Paz am nächsten morgen zu verlassen. Es ist schade, dass wir La Paz nicht so genießen und entdecken konnten. Vielleicht ist das ein Grund für einen zweiten Besuch?

    Fazit: Urlaub in kalten und hohen Regionen bringt wenig fun 💩
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  • Dzień 11

    Bogotá, Kolumbien

    7 października 2022, Kolumbia ⋅ 🌙 17 °C

    Bogota war unser Zwischenstopp auf dem Flug nach La Paz. Knapp 8 Stunden hatten wir Zeit um die Hauptstadt Kolumbiens kennenzulernen. Es war der wohl kürzeste und komischste Flug. Da der Flughafen von Medellín schon nah an der Wolkendecke ist, waren wir nach einem kurzen Start auch schon über den Wolken und nach etwas mehr als 30 min dann in Bogota. Trotz der geringen Luftlinie war der Vibe in Bogota ein ganz anderer im Vergleich zu Medellin. Es war weder tropisch, noch so touristisch.
    Im Zentrum von Bogota angekommen, haben wir uns in Richtung La Candelaria begeben. Dieses Viertel besticht durch viele kleine bunt bemalte Häuser sowie imposante Architektur aus der Kolonialzeit.

    Leider war Marvin etwas erkältet und nicht sehr angetan von Deryas Zick-Zack-Erkundungstour. Blieb ihm aber nichts anderes übrig 😃 Eine kleine Erholung und Stärkung gab es dann in einem einheimischen Restaurant. Nur wegen des Essens hat sich der Ausflug bereits gelohnt.

    Dann ging es wieder hoch und runter durch die Straßen Bogotás. In einem kleinen Café mit nur vier Sitzplätzen gab es einen kolumbianischen Kaffee für noch mehr Energie.
    Eine weitere kolumbianische Spezialität, die wir uns nicht nehmen lassen wollten, war heißer Kakao mit Käse. Uns wurde erklärt, dass der Käse in den Kakao getunkt und geschmolzen genossen wir. Wir möchten es beide nicht 🤫

    Marvin hat gegen seine Erkältung mit einheimischen Tee von den Straßenständen angekämpft. Und wir haben ein Alpaka names Tony kennengelernt. Alpakas sind richtig drollige Tiere.

    Am Ende des Tages musste natürlich noch ein bisschen Action in den Tag gebracht werden: Wir haben fast unseren Flug verpasst. Wenn man keine Ahnung vom Bussystem hat, ist es ziemlich kompliziert vom Stadtzentrum zum Flughafen zu kommen.
    Aber wir haben es schließlich geschafft. Während des Fluges ging es Derya auch zunehmend schlechter. Lag es am Kakao mit Käse?
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