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  • Day 142

    Einer geht noch

    November 12, 2021 in France ⋅ ☀️ 10 °C

    Da der Weg von der Atlantikküste bis nach Deutschland doch ziemlich weit ist, machen wir noch einen Zwischenstopp mitten in Frankreich. Hier gibt es einen der wenigen Campingplätze, die noch offen sind.
    Abends kommen wir dort schon im Dunklen an, so dass wir nur erahnen, wie schön wir hier stehen. Am nächsten Morgen sehen wir dann die Sonne aus dem Nebel über dem Loiretal aufsteigen. Ein kleiner Weg führt direkt vom Stellplatz am Fluss entlang bis zu einem Wasserschloss. Auch wenn wir heute noch weiter fahren wollen, lassen wir es uns nicht nehmen das imposante Schloss Sully-sur-Loire im Morgengrauen anzusehen.
    Dann müssen wir aber doch weiter, aber das Loiretal steht ganz sicher auf unserer Liste der Orte, die man sich noch mal genauer ansehen sollte.
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  • Day 140

    Saisonende

    November 10, 2021 in France ⋅ ☀️ 11 °C

    Auf neuen Reifen soll es durch Frankreich gen Heimat gehen. Leider gibt es kaum noch offene Campingplätze, sodass wir unsere Etappen davon abhängig machen wo wir überhaupt einen Platz finden.
    Zum Glück hat ein schöner Platz in der Gascogne noch geöffnet. Ohne Probleme kommen wir an der französischen Atlantikküste an. Abgesehen von ein paar Dauercampern sind wir die einzigen auf dem Platz. Es ist herrlich ruhig. Gerade nach den letzten Nächten an der Schnellstraße genießen wir die Stille.

    Ein Stück vom Stellplatz entfernt gibt es ein großes Vogelbeobachtungsgebiet, das wir uns nicht entgehen lassen wollen. Am Mündungsdelta des Flusses Eyre befindet sich der Vogelpark, welcher leider an diesem Tag für Besucher geschlossen ist, aber es führt ein Wanderweg um ihn herum. Ein wenig enttäuscht laufen wir los, doch nach wenigen Metern entdecken wir einen und dann mehrere Eisvögel. Danach sehen wir Löffler über uns hinweg ziehen. Schnell vergessen wir, dass der eigentliche Park geschlossen ist.

    An der nächsten Biegung erspäht Reni einen neuen noch unidentifizierten Vogel.Und auch die üblichen verdächtigen Vögel sind hier zu sehen.
    Zum krönenden Abschluss lassen sich dann auch noch Säbelschnäbler blicken. Diese Vögel mit ihren merkwürdig gebogenen Schnäbeln sollte es schon öfter zu sehen geben, nur haben wir sie nirgends entdeckt.
    Kurz vor der Dämmerung und mit zunehmender Kälte begeben wir uns auf den Rückweg.

    Die Kälte am Abend wird allmählich unangenehm. Im 3000 schmeißen wir erstmal die Heizung an, kochen und legen alle Decken und Schafsfelle aufs Bett.
    Leider hat Reni Timms Erkältung verzögert doch noch erwischt und der zweite Tag auf dem Campingplatz wird der Erholung und Ruhe gewidmet. Ausser einem kleinen Spaziergang durch die noch immer blühende Heide passiert nichts weiter.

    Die frühe Dunkelheit und die unsympathische abendliche Kälte machen uns deutlich, dass Herbst und Wintercamping nicht so richtig etwas für uns sind. Wir begeben uns auf den Heimweg.
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  • Day 136

    Reifenpanne in der Halbwüste

    November 6, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 10 °C

    Wir versuchen es noch mal mit einer Wüste, naja, fast. Die Bardenas Reales im Norden Spaniens darf sich nur Halbwüste nennen, obwohl die Landschaft gerade deutlich trockener und weniger bewachsen aussieht, als die Tabernas Wüste im Süden.
    Da sich das Naturschutzgebiet auf 41.845 ha erstreckt, lässt es sich am besten mit dem Auto erkunden. Das begrüssen wir auch, weil gerade ein sehr starker Wind mit Böen bis zu 60 km/h weht und Timm leider etwas erkältet ist.
    Also machen wir uns auf den Weg, den etwa 50 km langen geschotterten Rundweg zu erkunden. Zwischendurch kann man immer wieder halten und die unwirtliche Landschaft bestaunen. Das Kreide- und Tongestein wurde von sintflutartigen Regenschauern und Wind geformt. Weite Ebenen wechseln sich ab mit Schluchten, Steilhängen und Hügeln, die Höhen von bis zu 600 m erreichen. Besonders schön ist die Bardena Blanca, also das Gebiet mit fast weißem Gestein.
    Hier gehen wir auch ein Stück zu Fuß. Zu weit von den Wegen soll man sich jedoch nicht entfernen, weil die Wüste auch vom Militär genutzt wird. Ein Gebiet wird sogar als Bombodrom genutzt, also Bereich über dem die Bomber der NATO ihre Übungen abhalten. Das hören wir an einem anderen Tag bis zu unserem 30 Km entfernten Campingplatz.

    Eine Stunde vor Sonnenuntergang soll man den Park wieder verlassen. Auch wenn wir keine Schranken oder Kontrolleure sehen, halten wir uns brav daran und werfen einen letzten Blick auf die scheinbar unendliche, bizarre Halbwüste.

    Auf dem Campingplatz angekommen checkt Timm mal wieder den Reifendruck am Auto - das macht er immer wenn wir längere Strecken gefahren sind und am nächsten Tag noch eine lange Strecke ansteht. Diesmal stimmt was nicht mit dem linken Hinterreifen - er hat deutlich weniger Luft als die anderen. Timm pumpt noch mal auf, aber leider ist am nächsten Morgen schon wieder sehr viel Luft entwichen. Damit können wir nicht weiterfahren. Natürlich ist Wochenende und die Werkstätten sind geschlossen. Also müssen wir noch zwei Tage auf dem wirklich nicht schön gelegenen Campingplatz an einer Schnellstraße bleiben. Zum Glück ist das WLAN gut und Timm kann so noch ein bisschen seine Erkältung auskurieren.

    Am Montag früh sind wir noch vor dem KFZ-Mechaniker an der Werkstatt. Leider spricht er kaum Englisch, aber mit Übersetzungsapps und Renis Spanischkenntnissen aus Schulzeiten klappt es: wir bekommen zwei neue Hinterreifen und können das Auto noch am späten Nachmittag wieder abholen. Gut, dass uns das nicht auf der Autobahn mit Hänger passiert ist.
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  • Day 134

    (Ge)Heimt(r)ip(p)

    November 4, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 7 °C

    Unsere letzte Spanienstation stand schon lange fest, doch die Strecke zwischen Südküste und unserem Finale im Norden ist zu groß um sie an einem Stück zu fahren und so brauchen wir einen Zwischehalt.
    Hardcorekäsefans, Flugzeugliebhaber und Prähistoriker fassen sich jetzt an den Kopf, aber wir sind nur zufällig auf Albarracin gestoßen. Weil es eben auf halber Strecke lag und es einen offenen Campingplatz nahe des netten Ortskern gibt. Schon während der Fahrt dorthin haben wir aber gemerkt, dass die Region mehr als einen Übernachtungsstopp wert ist.
    Wir fahren vorbei an zerklüfteten roten Gebirgszügen, begleitet wird die Strecke von einem malerischen Bachlauf und vielen bunt gefärbten Laubbäumen. Ja, plötzlich sind wir im Herbst angekommen. Eben noch bei sonnigen 24 Grad gestartet, frieren wir nun bei wolkigen 5 Grad und Nachts geht es in den Minusbereich. So kommen wir tatsächlich noch mal dazu unsere Heizung auszuprobieren.

    Kurz vor Albarracin passieren wir einen Flugzeugfriedhof. Auf diesem stellen Airlines Ihre Maschinen ab, die entweder ausrangiert oder gerade nicht eingesetzt werden. Das sieht man auch nicht alle Tage.

    Angekommen beim Campingplatz mit Blick auf den historischen Stadtkern von Albarracin, der von Bergen umgeben sehr malerisch auf einem Hügel liegt, entscheiden wir, dass wir hier definitiv länger bleiben möchten.

    Am nächsten Morgen erkunden wir die perfekt sanierte Altstadt mit ihren roten Fassaden und engen Gassen. Seit 1961 gilt Albarracin als einer der schönsten Orte Spaniens. Zurecht wie wir finden. Darüberhinaus hält die Stadt viele Vergleiche mit Carcassonne stand. Hier gibt es nur weniger Touristen.

    In der Sierra de Albarracin gibt es schon seit sehr langer Zeit Menschen. Höhlenmalereien, welche 9 bis 11 Tausend Jahre alt sind zeugen davon. Einige "bemalte"Höhlen liegen entlang eines Wanderwegs auf den wir uns begeben. Die Malereien sind hinter Gittern, aber man kann sie recht gut sehen. Nicht zuletzt, weil auf einem Schild davor die Malereien abgedruckt sind, die man dort sehen soll.
    Während wir von Höhle zu Höhle durch den schönen Wald schlendern, sehen wir immer wieder Leute die riesige Pakete auf ihren Rücken tragen. Die Erklärung: Die Felsen von Albarracin gelten als Boulderparadies. Hier klettern die Boulderer ohne Seil an den Felsen und legen ihre großen Pakete ( Matten) zum Sturzschutz darunter.

    Im Anschluss an die Höhlenerkundung machen wir eine weitere tolle Wanderung durch einen Canyon ein paar Kilometer weiter. Vom Parkplatz aus erspähen wir schon eine Gruppe von Gänsegeiern. Diese fliegen immer wieder auf und landen an den Felskanten.
    Als wäre das nicht schon spektakulär genug, sehen wir zusätzlich noch 3 Steingeißen, die in den Felsen klettern. Alles bevor wir die Wanderschuhe überhaupt angezogen haben.
    Der Wandererweg geht dann entlang eines Flusses. Es gibt ein paar leichte Kletterpassagen und Metalstege und Brücken. Wir wandern hier scheinbar völlig allein und können ganz entspannt die Natur beobachten. Ab und zu lassen sich an den Hängen die Steingeißen blicken. Als wir den schönen Rundweg abschließen, sehen wir dann noch einen Steinbock, der majestätisch oben auf der Schlucht thront und alles (uns auch) im Blick hat. Begeistert von dem Anblick machen wir tausend und ein Foto und gehen weiter als der Bock schließlich auch weitertrottet.

    Auf der Fahrt zurück zum Campingplatz kommen wir noch an einem Wasserfall vorbei. Es ist gerade noch genug Licht um ihn zu bestaunen und ein paar Wasseramseln zu erspähen.
    Wir sind so begeistert von der Gegend, dass wir hier irgendwann nochmal herkommen wollen.
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  • Day 132

    Abbaden in Murcia

    November 2, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

    Weiter gehts entlang der spanischen Mittelmeerküste - diesmal nach Murcia und die Costa Calida. Eine Region, die wir auch noch überhaupt nicht kannten, aber zu der wir Insidertipps von Locals aus unserem familiären Umfeld bekommen haben. Der Ort in dem wir unser Lager aufschlagen sieht schon mal unheimlich herausgeputzt, aber auch verlassen aus. Auf einer kleinen Erkundungstour mit dem Rad fahren wir an endlosen Reihen schicker Ferienwohnungen mit Heruntergelassenen Rollläden vorbei. Auf der Seite zum Meer gibt es eine lange Promenade mit Holzstegen, die immer wieder abzweigt und über die Dünen führt.
    Unser Campingplatz ist dagegen alles andere als leer und schick: Fast alle Plätze sind mit monströsen Wohnmobilen besetzt, die ganz offensichtlich nicht nur ein paar Tage bleiben, sondern hier ihr Lager für den ganzen Winter aufgeschlagen haben. Fast alles sind deutsche Senioren, die auch das gebotene Programm mit Wassergymnastik, Boule etc. in Anspruch nehmen. Wir fühlen uns sehr deplatziert, aber haben auch keine Lust für zwei Nächte noch etwas anderes zu suchen. Wir stellen den 3.000 auf seinen völlig überdimensionierten Platz und sind die einzigen, die kein Vorzelt, Fußbodenplane und ganze Wohnzimmergarnituren auspacken.

    Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug zur Lagune Mar Menor - Europas größtes salzhaltiges Binnengewässer. Dieses wird durch eine 22 Kilometer lange, schmale Sandbank vom Mittelmeer getrennt. Weil sie fast komplett mit Hochhäusern bebaut ist, sieht es von Weitem aus, als würden diese im Wasser stehen. Am südlichen Ende der Lagune wandern wir entlang am Kap Cabo de Palos mit seinen schwarzen, skurrilen Felsformationen.

    Nicht weit davon entfernt liegt der Naturpark Calblanque, der uns vor allem wegen seiner schönen Strände empfohlen wurde. Und weil es noch so schönes Wetter ist und an den Stränden kaum Leute sind, beschließen wir nach einer kleinen Wanderung ein letztes Mal baden zu gehen, bevor wir wieder gen Norden fahren. Das Wasser ist angenehm, super klar und ordentliche Wellen gibt es auch.

    Am Abend machen wir noch Halt an den Salinen bei unserem Übernachtungsort. Dort nisten jedes Jahr viele Flamingos und andere Wasservögel. Als wir dort ankommen ist viel los: Am Himmel ziehen Vogelschwärme ihre Kreise vor einem dramatisch schönen Abendhimmel, der sich wiederum in den Salinen spiegelt. Im Wasser stehen große Flamingogruppen und zig Stelzenläufer waten auf ihren langen Beinen durch die Saline auf der Jagd nach Insekten.
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  • Day 130

    Almeria

    October 31, 2021 in Spain ⋅ 🌬 21 °C

    Wir bleiben noch eine Nacht auf dem Campingplatz an der Küste Almerias. Denn von hier ist es nicht weit zum Naturschutzgebiet Cabo de Gata. Eigentlich wollten wir es mit dem Kajak vom Wasser aus erkunden, aber es weht schon seit gestern ein extrem starker Wind übers Mittelmeer. Deswegen wandern wir lieber ein bisschen an der Küste entlang. Die Landschaft ist vulkanischen Ursprungs und hier wachsen die einzigen in Europa heimischen Palmen: Zwergpalmen. Wie Büsche wachsen sie überall gerade mal in einem Meter Höhe.

    Nach der Wanderung fahren wir weiter die Küste entlang zu dem kleinen Dorf Mojacar. Es soll, wie Ronda, eines der schönsten weißen Dörfer Spaniens sein. Es liegt malerisch auf einem Hügel mit Blick auf die Küste und eine Ebene, mit vielen weiteren Hügeln, die vereinzelt hervorragen. Deswegen trägt der Landstrich auch den Namen „Tal der Pyramiden“.
    In Mojacar führen viele steile, enge Gassen bis zum höchsten Punkt der Stadt mit grandiosem Ausblick. Leider ist Sonntag und die Läden haben alle geschlossen.

    Als wir zurück bei unserem Campingplatz ankommen, sehen wir jede Menge Skelette und Gespenster - es ist Halloween und die Spanier scheinen diesen Tag gern zu feiern. Vielleicht auch weil es für sie ein langes Wochenende ist (am Montag ist Allerheiligen). Der Campingplatz hat sogar einen Wettbewerb für den bestgeschmücktesten Stellplatz ausgeschrieben. Der erste Preis ist ein Schinken. Wir haben allerdings nicht teilgenommen und waren auch froh, dass die Kinder nicht noch von Caravan zu Caravan gegangen sind, denn so viele Süßigkeiten hatten wir nicht parat.
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  • Day 129

    Die Wüste lebt

    October 30, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 24 °C

    Timm wollte schon immer mal in die Wüste. Gut, dass es in Spanien Europas einzige natürliche Wüste gibt. Und unser Weg führt direkt an ihr entlang. Vorher fahren wir durch ein Meer von Gewächshäusern. Auf 31000 Hektar oder 43000 Fußbalfelder wird hier unter Plastikplanen Europas Gemüse gezogen. Das sieht sehr merkwürdig aus. Auch unser Campingplatz liegt in diesem Plastikmeer. Wir haben schon schönere Plätze gehabt, aber wir sind auch wegen der Wüste hier.

    Als wir in der Tabernas Wüste ankommen, wundern wir uns aber wie grün alles ist. Wie wir später erfahren, hatte es kurz zuvor geregnet und alles wurde zum Leben erweckt. Dabei regnet es hier nur 6 Tage im ganzen Jahr.

    Normalerweise sieht es in der Tabernas richtig wildwestmäßig aus, weswegen sie häufig als Drehort für Filme und Serien herhalten muss. Spaghettiwestern und große Kinofilme gleichermaßen. Schon 14 Westernstadtkulissen wurden hier erbaut. Bei dieser Atmosphäre will sich sogar Timm aufs Pferd schwingen und in den Sonnenuntergang reiten. Das braucht er Reni nicht zweimal zu sagen. Für den Nachmittag organisiert sie einen geführten Ausritt durch die Wüste.
    Vorher erkunden wir die Gegend ein wenig für uns. Die Westernstädte schauen wir uns aus der Ferne an, der Eintritt ist zu teuer und auf die dargebotenen Shows dort haben wir ebenfalls keine große Lust.
    Für den Auritt führt unser Guide Theo uns auf Pfaden quer durch die Prärie zu bekannten Drehorten. Er meidet einige seiner üblichen Streckenabschnitte da so kurz nach dem Regen unzählige Moskitos unterwegs sind. Theo erzählt uns viel über Flora,Fauna und Filme der Gegend. Während unseres Ritts hören wir hin und wieder Schüsse (wie im Wilden Westen). Die Anwohner hier jagen Füchse und Kaninchen. Ein wilder Galopp entfällt allerdings da das Gelände es nicht zulässt und einer der drei Reitenden auch nicht so fest im Sattel sitzt ;) .
    Als die Sonne langsam untergeht kehren wir zurück zum Stall. Hier wird man mit epischer Filmmusik begrüßt. Ganz beseelt vom Ausflug machen wir noch ein paar Bilder und fahren zurück zum 3000.
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  • Day 127

    Mehr ist mehr: Granada

    October 28, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 16 °C

    Auf unserer ‚Places to see‘ Liste standen nicht allzu viele Städte, aber eine war von Anfang an klar: Granada und seine Alhambra. Sie gilt als wohl schönstes Monument maurischer Architektur und ist Spaniens meistbesuchte Sehenswürdigkeit. Weswegen wir drei Tage vor unserer geplanten Besichtigung schon ziemliche Probleme hatten noch ein Ticket zu ergattern. Es gibt so viele verschiedene Buchungsmöglichkeiten und Anbieter, dass wir beinahe ein Ticket ohne die prächtigen Nasriden Paläste gebucht hätten, aber dazu später mehr.

    Die Stadtbesichtigung starteten wir auf den Spuren der Christen: zuerst im Kloster Monasterio de San Jerónimo, dann weiter in die Basilika San Juan de Dios und schließlich noch in die Kathedrale von Granada. Und was soll man sagen: wir waren überwältigt. Diese kunstvoll bemalten Decken, üppig dekorierten Altäre mit unzähligen Skulpturen und Schnitzereien. So viel Gold, Stuck, Bögen und Schnörkel, dass man gar nicht weiß, wo man zuerst hinschauen soll. Zum Glück gibt es jeweils Audioguides, die einem ein bisschen Orientierung und Erklärungen liefern.
    In der Basilika konnte man in die Kuppel des Altars gehen und dort einen Raum mit reich verzierten Reliquien besichtigen - Knochen, Zähne und ganze Schädel in gläsernen Vitrinen.
    Fast genauso faszinierend war aber das alltägliche Werkeln in der Kirche. Eine Seniora richtete die Blumenarrangements neu her, während der Priester mit zwei Gehilfen eine Heiligenfigur neu einkleidete.

    Nach diesem katholischen Prunk, folgt das Kontrastprogramm: die orientalischen Gärten, Paläste und Wehranlagen der Alhambra. Trotz Ticket mit Zeitfenster, müssen wir uns vor den Nasridenpalästen in eine lange Schlange einordnen und sogar die Ausweise parat halten. hier ist wirklich viel los, aber das ist es wert. Mehr als 4 Stunden brauchen wir um alles in Ruhe zu erkunden.

    Passenderweise lassen wir den Abend dann beim Marrokaner ausklingen. Wir haben noch nie Marrokanisch gegessen und bestellen auf Gut Glück: natürlich Tee und Tajine - geschmortes Fleisch und Gemüse aus Tongefäßen. Sehr lecker!
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  • Day 126

    Sierra Nevada Zipfel

    October 27, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 15 °C

    Das höchste Gebirge Spaniens liegt gleich bei Granada und so wählen wir unseren Campingplatz dazwischen.
    Hier gibt es einige heiße Quellen. Zugegeben bei den aktuellen Temperaturen in Südspanien braucht man das nicht dringend, trotzdem wandern wir am Anreisetag noch durch ein kleines Tal mit warmen Bächen. Die Anwohner haben sich hier drei Becken gebaut. Um von einem zum anderen zu kommen nehmen wir einen abenteuerlichen Pfad durchs Unterholz und durch den Matsch. Irgendwo soll es auch noch einen Wasserfall geben. Reni quert dafür einen Bach und schlägt sich durch den Busch schließlich entdeckt Sie Ihn. Für den Rückweg nehmen wir den befestigten Weg der parallel neben unserem "Pfad" verläuft.

    Am Tag darauf geht es in die Sierra Nevada. Wir wollen durch ein Tal mit Hängebrücken und spannenden Passagen und auf dem Bergrücken wieder zurück. Der Eingang des Wanderwegs ist nicht ganz leicht zu finden. Sowohl die Beschilderung als auch die digitale Navigation ist nicht eindeutig. Ein wenig genervt und zweifelnd laufen wir 1-2 km einen Weg entlang. Dann taucht die erste Brücke auf und wir entspannen uns und fangen an zu genießen. Der Weg durch das Tal und entlang des Baches wird immer besser. Nach der 3. Hängebrücke muss man ein wenig klettern und unter hervorstehenden Felsen weiter kriechen. Alle Hindernisse sind leicht zu bewältigen und bringen Spaß. Nach einem Anstieg geht es nun entlang des Tals zurück. Konzentriert schauen wir dabei auf alle Hänge. Hier soll es Steinböcke geben. Und dann sehen wir eine französische Familie die gebannt auf einen Hang schaut. Mehrere Steingeißen und ihre Jungen laufen unseren Hang hinauf und queren den Weg wenige Meter vor uns. Diese Wanderung hatte wirklich alles.

    Jetzt noch in eine heiße Quelle und dann ist der Tag perfekt. Ein paar Kilometer von Santa Fe in Olivenhainen soll es schöne Naturpools geben. Nach einer abenteuerlichen Pfad im Offroad Modus des VWs kommen wir an dem Ort an. Hier empfängt uns ein Wachmann und sagt die Quellen seien geschlossen, weil es hier in den letzten Jahren zu immer mehr kriminellen Vorfällen gekommen sei. Letztes Jahr sind dann 4 Leute hier gestorben und die Gemeinde hat die Quellen eingezäunt und den Besuch untersagt. Mit einem mulmigen Gefühl verlassen wir den Ort. Auf dem hinweg hatten wir ein paar Touristen in einem anderen kleinen Pool im Schilf gesehen. Um nicht ganz leer auszugehen steigen wir hier kurz rein. Das Wasser ist schön warm und duftet auch standesgemäß ein wenig nach faulen Eiern. Sehr schön.
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  • Day 124

    Über diese Brücke musst du gehn

    October 25, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

    Zu jeder Andalusien Reise gehören natürlich die weißen Dörfer, die mit ihren weißgetünchten Fassaden schon von Weitem aus den Grün, Braunen Landschaften hervorschimmern. Einige davon haben wir an der Costa de la Luz bereits gesehen - zu den wohl bekanntesten zählt aber unser nächster Halt: Ronda. Die Stadt thront über der 120 Meter tiefen El Tajo Schlucht. Ihre beiden Stadtteile sind verbunden über eine imposante Brücke Puente Nuevo. Sie entstand im frühen 18. Jahrhundert. Eine Legende besagt, dass der Architekt starb, als er sich von seiner Brücke in die Schlucht stürzte, weil er glaubte, nie wieder solch ein majestätisches Bauwerk erschaffen zu können. Auch wir bewundern die Brücke samt Schlucht ausführlich aus allen Perspektiven - erst von Weitem, dann aus der Stadt heraus, schließlich laufen wir darüber und später sehen wir sie uns auch im Dunklen mit Beleuchtung an.

    Ein weiteres Highlight in Ronda sind die arabischen Bäder aus dem 13 Jahrhundert. Sie wurden für religiöse Zwecke genutzt, aber auch um Besucher der Stadt erstmal zu ‚reinigen‘. Das Bad liegt daher an der Puente Viejo (der alten, kleinen Brücke, über die man früher in das Dorf kam).

    Nachdem wir auch noch ein bisschen durch die Gassen geschlendert sind, haben wir Hunger. Leider viel zu früh für spanische Verhältnisse, weswegen fast alles noch geschlossen ist. Dann finden wir aber ein Restaurant, das auch am Montag vor 20 Uhr aufmacht. Zum Glück bekommen wir gerade so noch einen Tisch und essen leckere Tapas - nach uns werden viele andere hungrige Deutsche abgewiesen.
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