Welt, wir kommen 🌐

juli 2023 - mai 2024
Nach 1,5 Jahren Planung - vielen Impfungen, unzähligen Recherchen, Reiserucksackvergleichen, der Suche nach Untermietern und wunderschönen Verabschiedungen - war es endlich soweit: Mit Backpack und dem Nötigsten gewappnet geht es um die Welt ♡ Les mer
Reiser for tiden
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  • 30kilometer
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  • Dag 111–115

    *Verfasst von Henne

    09.11.23 - AUA-ANKUNFT IN DEN ANDEN
    Wir haben es geschafft! Teils schlafend, oft wach durch Berg und Tal, tollen Landschaften, vorbei an Maya-Ruinen und tiefen Schuchten kommen wir endlich in Cusco an. Wir verlassen den Bus und atmen erstmal durch, und nochmal und nochmal. Die 3.400m Höhenunterschied machen sich direkt bemerkbar. Wir sind nun in einem Zustand aus Übermüdung, Körperbus-Gelenkstarre, Restkater und Höhenanpassung. Sehr gewöhnungsbedürftig. Aber die Sonne scheint, wir werden von einem coronalen Regenbogen begrüßt, und wir sind guter Dinge. Wir besorgen uns ein Taxi und fahren zum Hostel. Dieses ist ein Familienbetrieb, aber dennoch recht groß. Unser Zimmer liegt in der zweiten Etage. Der Aufstieg ist schwerer als gedacht, oben angekommen sind wir echt fertig. Wir sgellen hier schon fest: Wir werden uns einige Tage an diese Höhen anpassen müssen, das haben wir doch etwas unterschätzt. Wir ruhen uns erst einmal in unserem 3-Personen-Zimmer aus und üben das Atmen 😁
    Am Abend schauen wir dann, wie das mit dem Laufen geht. Der Weg führt durch seeeehr enge Gassen, die Aussicht auf den Berghang gegenüber mit all seinen Lichtern ist phänomenal. Es geht zu einem fancy Restaurant, upper class, vegetarian. Das Essen ist wirklich ausgezeichnet und sehr abgefahren. Wir können viele lokale Spezialitäten probieren, von besonderen Getränken über unterschiedliche Bohnenarten bis hin zu kartoffelähnlichen Wurzeln, die sehr lecker schmecken.
    Nach dem Rückweg sind wir dann auch wirklich fertig und versuchen, etwas Schlaf zu finden. Leider haben wir eine Mitbewohnerin, die nicht gerade leise ist und sehr oft auf Toilette muss, wie das eben in Hostels so ist...

    10.11.23 - LAUFEN ÜBEN
    Der Titel sagt eigentlich alles - heute wollen wir einfach nur gucken, wie das mit dem Laufen im Allgemeinen klappt. Jede Treppe ist noch eine Herausforderung, jeder weitere Weg (100+m) gefühlt eine Tagesaufgabe, vor allem bergauf. Nach einem leckeren Pancakefrühstück wollen wir daher in aller Ruhe die Stadt etwas erkunden. Wir sind so zentral und Cusco eher klein, dass wir uns das trotz unsere Zustandes zu Fuß zutrauen. Das Ziel ist der zentrale Marktplatz, der echt toll sein soll. Wir machen los - und es beginnt zu regnen. Sintflutartig. Zu viel für unsere Capes und vor allem unsere Schuhe. Also müssen wir uns erst einmal unterstellen und das Gröbste abwarten. Weiter geht's dann zum Plaza del Arma, der wieder ein zentraler großer Platz mit Kirchen, Pubs, Marktständen (heute: Bücher), Souveniershops, Straßenhändlern (Churros! 😍) und vielem mehr ist. Die goldene Inkastatue in der Mitte sieht beeindruckend aus!

    Auf den Straßen herrscht reges Treiben, und je näher wir der Markthalle kommen, desto voller werden die Straßen von herumlauflaufenden Menschen und Straßenverkäufern. Die riesige Markthalle betreten wir schließlich durch den denkbar falschesten Eingang: Der Fleischecke. Der Geruch ist mehr als unangenehm, und viele Schädel unterschiedlicher Tiere starren uns aus toten Augen an; Körperteile, die in Europa zum Verkauf nicht so gängig sind, liegen in der Auslage (oder wann hattet Ihr Eure letzte Kuhschnauze?). Wir eilen weiter, nur um in dem nächsten Gang, der Essensabteilung, komplett reizüberflutet zu werden. Hier riecht es gut, Stand reiht sich an Stand, wir werden direkt von den Verkäufern anvisiert und auf die großen Karten neben ihnen aufmerksam gemacht. Die Gemüseabteilung ist beeindruckend. So viele unterschiedliche Kartoffeln und Maissorten! Dieser gigantische Markt hat außerdem noch eine Obst- und Backabteilung, Bekleidungs- und Gewürzstände, Süßigkeiten, Ritualutensilien ( z.B. getrocknete Tierembryos 👀), eine Blumenabteilung und einen Smoothieverkaufsgang. Wir schaffen es nicht, uns alles anzuschauen. Zu viele Menschen, zu viele Gerüche, zu viele Reize!
    Wir verlassen den Markt und suchen uns eine ruhigere Seitenstraße und essen zum Mittag erstmal eine Pizza, die wir uns teilen 😁
    Danach entdecken wir noch ein Kakaomuseum, das jedoch unser Weltbild zum Einsturz bringt: Auf einer Infotafel erfahren wir, dass Kakaoblüten von... Steckmücken bestäubt werden! 🤯 Oh nein! Wie soll man nun ruhigen Gewissens jemals wieder eine Mücke erschlagen? Zumindest in kakaoproduzierenden Ländern? 😓
    Zum Abschluss des Tages gehen wir in ein sehr günstiges veganes Restaurant, was sich eher als so eine Art Suppenküche herausstellt. Wir sitzen noch gar nicht richtig, da steht schon die Suppe vor uns. Danach können wir eine von drei Mahlzeiten auswählen, die an einer Tafel zur Auswahl stehen, uns nebenbei frischen Salat nehmen, und Nachtisch und ein Getränk gibt es auch! Für ca. drei Euro pP! Krasses Kontrastprogramm zum Vortrag. Als sie uns die Rechnungssumme sagt, glauben wir uns verhört zu haben. Aber alles ist sehr lecker und sättigend. Ein Laden, den wir ebenfalls weiterempfehlen werden!

    Wir haben uns übrigens planungstechnisch gegen die Rainbowmountains entschieden, einer sehr touristischen, jedoch sehenswerten Felsformation, die (vor allem bei Fotos mit Farbfiltern) sehr beeindruckend aussehen soll. Aber sie ist in 5.300m (!) Höhe, und das trauen wir uns definitiv nicht zu! Statt dessen soll es morgen ins Sacred Valley gehen, ins Geheiligte Tal!
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  • Dag 107–111

    Hola Perú - Ankunft in Lima

    5. november 2023, Peru ⋅ ☁️ 18 °C

    *Verfasst von Henne

    05.11.23 ANKUNFT IN LIMA
    Perú! Mit dem Uber geht es zu unserem Hotel. Der Fahrer schaut anerkennend und meint, ja, dies sei eine gute Gegend. Für Touristen sicher und sehr hipp. Okay, das nehmen wir mal so hin 😅
    Nach eine Weile kommen wir im "Waikiki"-Hostel an, wir werden empfangen mit Armbändchen und einem Begrüßungsgetränkegutschein. Die Bar auf dem Dach hat einen netten Flair, mit dem Billardtisch und dem Riesen-Jenga. Wir gönnen uns auf Empfehlung der Barkeeperin einen Pisco-Sour, dem Nationalgetränk Perus, wie wir erfahren. Aber auch Chiles, aber er kommt aus Perú! Wer saure Cocktails mag, wird ihn jedenfalls lieben. Wir kommen noch mit ein paar netten Menschen ins Gespräch, dann begeben wir uns in unseren 6-Personen-Dormroom zum Schlummern. Kurz stellen wir noch fest, dass das Riesenjenga genau über unserem Zimmer gespielt wird, aber auch diese Leute gehen irgendwann ins Bett.

    06.11. DIE SUCHE NACH DER SIM & CASH
    Am nächsten Tag wollen wir uns - wie immer in einem neuen Land - erst einmal eine SIM besorgen. Dies geht hier nur ganz offiziell in einem großen Shop, mit Anstehen und Ausweis zeigen etc. Nachdem dies erledigt ist, laufen wir an der Hauptstraße des belebten Viertels lang und vergleichen Gebühren am Geldautomaten, eine wirklich spannende Angelegenheit. Anschließend wandern wir noch ein bisschen umher und nehmen diese neue Atmosphäre in uns auf. Wir gehen noch einkaufen, bestaunen dabei fremdartige Früchte, sonderbare Gemüsesorten und gelb leuchtende Cola (Inka-Cola!).

    07.11.23 SURFSTUNDEN KLAPPE DIE 2TE
    Direkt für den nächsten Tag hat Kelly Surfstunden organisiert. Der Strand ist nur ein paar Gehminuten vom Hostel entfernt, wenn man denn den richtigen Weg findet und nicht am Klippenrand herumstolpert 😅
    Die schmale Strandpromenade ist voller Surflehrer, kleine Pavillons begrenzen die Reviere. Wir finden unseren, ziehen unsere Neoprenanzüge an und beginnen mit den Trockenübungen sowie dem Dehnungs- und Aufwärmsport. Im Gegensatz zu Tamarindo haben wir hier eine Einzelbetreuung, zwei Lehrer für uns beide, wovon einer kein Englisch spricht. Auch andere Unterschiede gibt es: Das Wasser is ziiiemlich kalt, der Wellenintervall sehr kurz, die Bretter kürzer als gewohnt und vor allem sehr viel schwerer. Sprich: Wir kommen nicht so wirklich zurande 😬 Auch dass wir nun keine Pause mehr haben (in der sich der Lehrer um andere Schüler kümmert und man kurz verschnaufen kann), macht sich alsbald in den Armen und Beinen bemerkbar. Wir ziehen es aber dennoch bis zum Ende durch, auch wenn wir nicht wirklich eine Welle gut erwischen, und lernen: Jedes Board, jeder Strand und jedes Meer kann komplett anders sein als das vorangegangene. 🏄🏼‍♀️

    08.11.23 STADTBESICHTIGUNG IM TOURISTYLE
    Für heute steht eine vom Hostel organisierte Stadtführung an. Eine kleine aufgedrehte Peruanerin sammelt uns auf, und bevor wir zum Stadtkern Limas gehen, vervollständigen wir die Gruppe noch vor einem anderen Hostel. Wir sind nun vielleicht zehn Leute, viele davon Deutsche, und sind nun genau so unterwegs wie diese Gruppen, die man sonst belächelt. Unsere Tourführerin bleibt vor alten Gebäuden oder Denkmälern stehen und spricht in ihr Headset, der Verstärker an ihrem Gürtel bewirkt, dass auch Einheimische etwas von ihrem Wissen haben. Wir bestaunen eine alte eindrucksvolle Kirche und den zentralen Plaza del Arma. Hier werden gerade Rekruten vereidigt, wir können also eine Militärparade und einen vermutlich wichtigen Regierungsbeamten beobachten. Die Musik der Marschkapelle erinnert an irgendwas von John Williams. Danach besuchen wir (endlich wieder) ein Kakaomuseum, wo wir viel naschen können und uns auch mit Leckereien eindecken. Ein kostenloses Nationalmuseum ist ebenfalls mit im Programm, leider können wir uns hier nur an den Bildern erfreuen; Unser Spanisch ist noch ausbaufähig und hier nicht wirklich brauchbar. Die Tour wirkt insgesamt etwas zu voll, wir werden sehr angetrieben, fast schon gehetzt, aber die Dame ist immer nett und beantwortet gerne Fragen, außerdem sehen wir viel von der Stadt, da gibt man am Ende gerne einen kleinen Obolus.
    Im Hostel erwartet uns dann das heutige Abendprogramm (gegen einen kleinen Aufpreis): Dickes Buffet mit gebratenen Sachen und vielem Allerlei. Auch fleischlos werden wir hier sehr gut sehr satt. Wir witzeln rum, als wir uns gegenseitig die grünen sauren Brechbohnen auf unseren Tellern hin- und herschieben (Kuba-Trauma 😅). Die Happy Hour wird heute spontan auch verlängert, alle haben gute Laune. Beim Bierpong schauen wir nur zu (dieses Spiel ist mir immer noch suspekt - was tun die nur dem guten Bier an?). Die Musik können wir auch mitbestimmen, und wir entdecken ein kleines buntes Jengaspiel am Tresen. Die Barkeeperin fragt, ob wir sicher seien, dass wir das spielen wollen? Der Clou ist nämlich, dass auf den gezogenen Steinen Regeln bzw. ToDos stehen. Was kann da schon schief gehen? Derweil geht der andere Barkeeper umher und verteilt Shots direkt aus der Flasche. 👌 Es geht ausgelassen weiter. Einer muss Barbie-Girl von Aqua karaoke-singen und stellt dabei fest, wie sexistisch dieses Lied DOCH ist. Ich kann keine Shots kopfüber aus haarigen Bauchnabeln trinken, und seit wann tragen wir alle diese komischen Kopfbedeckungen...?

    09.11.23 HANG-OVER-THE-MOUNTAINS
    Als wir am Morgen wach werden, wissen wir: Das war keine gute Idee. 😄 Das erste Mal auf der Weltreise und seit sehr langer Zeit mal wieder so doll eskaliert... Wie gut, dass unser Bus nicht zu früh geht. Das nächste Ziel ist nämlich Cusco. Da kann man entweder zwei Stunden hinfliegen (was irgendwie wie Schummeln ist) oder mit dem Bus fahren. 22 Stunden quer durchs hoffentlich sehenswerte Land (was mit unserem Zustand betrachtet vielleicht doch nicht die beste Idee zu sein scheint 😅). Es ist ein relativ geräumiger Doppeldecker-Nachtbus. Der sehr schwingt auf diesen kurvigen Straßen. Wir sitzen natürlich oben. 😵‍💫😊
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  • Dag 104–106

    Chilln in Uvita & Adiós Costa Rica 👋

    2. november 2023, Costa Rica ⋅ 🌧 27 °C

    *Verfasst von Kelly

    02.11.23 DAS MULTIKULTURELLE AIRBNB
    Am Nachmittag kommen wir in Uvita an und checken in unser AirBnB ein, welches wir mit zwei anderen Familien teilen. Nachdem wir all unsere Sachen ins Zimmer geschafft haben, setzen wir uns in den Gemeinschaftsbereich und lernen die anderen kennen. Wir erfahren, dass das ältere Pärchen aus Frankreich mit ihrer erwachsenen Tochter reisen und das junge Paar aus Chile mit ihrer einjährigen Tochter unterwegs ist. Alle sind sehr freundlich, und nach einem gemütlichen Nachmittag fahren wir noch einkaufen und kochen am Abend.

    03.11.23 EINFACH MAL DIE SEELE BAUMELN LASSEN
    Eigentlich sind wir nach Uvita gekommen, um eine Walbeobachtungstour mitzumachen. Allerdings erzählt uns die junge Frau aus Frankreich, dass die Saison so gut wie vorbei ist und sie bereits einige Male gehört hat, dass keine Wale mehr gesichtet wurden. Da die Touren kostenintensiv sind und wir das Geld bei Nicht-Sichtung nicht zurück bekommen, entscheiden wir uns dagegen. Stattdessen nutze ich den Tag und mache einfach gar nichts. Also nicht ganz - ich gestalte mein Reisetagebuch, lese, telefoniere und quatsche mit den anderen. Eigentlich wollte ich noch raus an die frische Luft, doch ich kann mich nicht aufraffen, also bleibe ich in meinem Hängestuhl und genieße das Nichtstun. Die französische Familie ist bereits abgereist und die chilenische ist unterwegs. Als es Henne irgendwann zu langweilig wird, geht er an den Strand und ich bin für einige Minuten ganz für mich. Großartig ♡
    (Anm.v.Henne: Der Strand selber ist ein kostenpflichtiger Nationalpark. Da es jedoch kurz vor Feierabend ist, überrede ich die nette Dame, mich für zehn Minuten kostenlos reinzulassen. Durch große Palmen und andere Bäume kommt man dann an einen wunderschönen Sandstrand, die Wellen sehen atemberaubend aus. Ich stelle mich mit den Füßen ins Wasser und koste die kurze Zeit voll aus. Hier ließen sich durchaus ein paar Tage verbringen. Ich bin froh, noch einmal kurz rungergegangen zu sein.)

    Am Abend erzählen wir Felipe und Conzuela, dem jungen Paar aus Chile, dass wir auch noch nach Chile wollen. Sie geben uns jede Menge Reisetipps und Empfehlungen, die ich versuche, alle mitzuschreiben. Als sie hören, dass wir beide einen Tauchschein haben, ist Felipe ganz aufgeregt und fügt gleich noch eine Insel hinzu, an der wir unbedingt tauchen gehen müssen. Am Ende seines Vortrages sind die drei Wochen Chile komplett durchgeplant. Besser geht's nicht 😄
    Im Anschluss essen wir gemeinsam und quatschen den restlichen Abend, bis Henne und ich zu müde sind und wir uns verabschieden.

    03.11.23 ABSCHIED VON NEUEN FREUNDEN
    Am nächsten Morgen frühstücken wir gemütlich, packen unsere Sachen und checken aus. Nachdem wir Nummern ausgetauscht haben, verabschieden wir uns von unseren neuen Freunden und hoffen, dass wir uns tatsächlich in Chile wiedertreffen. Für uns geht es nun zurück nach San José, wo wir den Mietwagen wieder abgeben und noch eine Nacht verbringen.

    Morgen verlassen wir Costa Rica. Die letzten drei Wochen waren herausragend schön. Anstrengend, denn wir waren jeden Tag unterwegs, haben hunderte Kilometer zurückgelegt, neun Nationalparks besucht, durften viele liebe Menschen kennenlernen und hatten so viele erste Male: Wir haben das erste Mal beobachten dürfen, wie Babyschildkröten ihren Weg ins Meer findet, haben neue exotische Früchte gekostet, waren das erste Mal surfen, haben erstmals ein Faultier beim großen Geschäft beobachtet, waren das erste Mal in einem Nebelwald, haben das erste Mal in einem heißen Fluss gebadet und bestimmt noch einige Dinge mehr. Zudem habe ich meine Begeisterung für Tierfotografie weiter vertieft. Costa Rica ist definitiv einer meiner Lieblingsorte geworden, und das nächste Mal komme ich mit einer ordentlichen Kamera 😁
    Danke für diese wunderschönen Erinnerungen. Ich hoffe ich kann mir ein bisschen von dem Pura Vida - Lebensgefühl bewahren ♥️

    Nun freuen wir uns auf unser nächstes Ziel - Perú.
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  • Dag 102–104

    Drake Bay - Corcovado NP 🐗🦨🦜🦎🐜🦂🦀

    31. oktober 2023, Costa Rica ⋅ 🌧 27 °C

    *Verfasst von Kelly

    31.10.23 MEHR SCHLAGLÖCHER ALS STRAßE
    Der Weg war bisher einer der herausforderndsten auf der aktuellen Strecke. Von unzähligen Schlaglöchern über geflutete Straßenabschnitte (zum Glück gab es noch einen anderen Weg), plötzlich einsetzenden Regenschauern und dichtem Nebel - der aus dem Nichts zu kommen schien - war alles dabei. Glücklicherweise hat Henne sich von davon nicht aus dem Konzept bringen lassen und uns trotz aller Widrigkeiten unbeschadet nach Drake Bay gebracht. Dort angekommen beziehen wir unser Hostel und drehen eine Runde durch den Ort. Wir landen recht schnell am Strand und bewundern die Aussicht aufs Meer. Da sich die vegetarischen Optionen in den Restaurants in Grenzen halten, gehen wir noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen und kochen uns Abendessen. Unser Zimmermitbewohner schläft bereits komplett bekleidet auf seiner Decke und gibt bei jedem Geräusch, was wir machen ein genervtes Schnauben von sich. Etwas verunsichert machen wir uns bettfertig und versuchen dabei möglichst leise zu sein.

    01.11.23 CORCOVADO NATIONALPARK
    Wir treffen uns bereits um 5 Uhr morgens am Strand und fahren kurze Zeit später mit einem kleinen Motorboot los Richtung Corcovado. Am Treffpunkt treffen wir auch unseren genervten Mitbewohner vom Vorabend wieder, der mittlerweile besser drauf. Er ist einer der Guides und grüßt uns freudig. Hat wohl ausgeschlafen 😅

    Als die Boote da sind, steigen wir alle ein und legen und die etwas muffeligen Schwimmwesten an. Die einstündige Fahrt mit dem Boot ist der einzige Weg zum Nationalpark, der auf einer großen Halbinsel liegt. Aufgrund mittelhoher Wellen wird es zum Teil recht turbulent und wir sind alle froh, trocken am NP anzukommen.

    Da die Wellen am Ufer zu hoch sind, müssen wir im kniehohen Wasser aussteigen und den Rest laufen. Danach heißt es erstmal Füße waschen und Schuhe anziehen. Leichter gesagt als getan. Aufgrund der hundert anderen Menschen mit dem gleichen Ziel ist es gar nicht so einfach, meine Füße unter dem Wasserhahn abzuduschen und trocken zu rubbeln, bevor ich meine Socken und Schuhe wieder anziehe, denn die Schlange hinter mir fängt sofort an zu drängeln, als ich das Wasser ausschalte. Ich solle meine Schuhe woanders anziehen. Das Problem dabei ist, dass ich sofort wieder matschige Füße habe, wenn ich zur Seite gehe. Der menschliche Egoismus kommt hier wunderbar zur Geltung. Ich frage mich immer, warum Menschen im Urlaub so wahnsinnig ungeduldig und genervt sind. Ich versuche mich von dem Gemurre hinter mir nicht allzu sehr stressen zu lassen (was mir nur geringfügig gut gelingt) und stelle mich im Anschluss mit halbwegs sauberen Füßen mit Henne in die nächste Schlange. Nun kommt die Identitätsprüfung und die Taschenkontrolle. Es ist streng verboten Lebensmittel und Plastikflaschen mit auf die Insel zu bringen, um Vermüllung und "Übergriffe" von Tieren zu vermeiden. Es kam in der Vergangenheit vor - und auch wir haben das bereits im einem anderen NP beobachtet - dass Affen die Rucksäcke von Touristen geöffnet und Essen herausgeklaut haben. Um dem entgegenzuwirken und die Tiere im NP zu schützen gilt nun ein Essens- und Plastikverbot.
    Nachdem wir namentlich aufgerufen und unsere Gruppe vollzählig ist, folgen wir unserem Guide in den NP.

    Die folgenden Stunden sind überwältigend, und wir sehen so viele tolle Tiere. Zuerst laufen uns ein paar Wildschweine mit Babys über den Weg. Alle sind ganz aufgeregt und versuchen eine tolle Aufnahme hinzubekommen. Wir laufen weiter und ich lasse mich irgendwann zurückfallen, weil Henne nicht nachkommt. Er hat einen Skorpion entdeckt! Der Guide wird zurückgerufen und mithilfe meines Handyvideos finden wir heraus, wo er sich versteckt hat. Wir locken ihn nochmal heraus, damit alle ihn sehen können, und lassen ihn dann wieder seiner Wege gehen. Der Guide erklärt, dass er sich vor den Wanderameisen versteckt, die räuberisch umherziehen jnd dabei alles auffressen, was ihnen vor die Mandibeln kommt. Auch andere Tiere flüchten, wir sollen aufpassen, dass wir selber nicht in die Ameisenstraße treten, da die Tiere sofort alles angreifen. Er erzählt uns außerdem von den Bullet-Ameisen. Diese Ameisenart ist mit 1,5-3cm die Größte in Costa Ricas Regenwäldern. Er warnt uns mehrmals vor ihnen, denn ihr Biss ist schmerzhafter als der Stich einer Hornisse und mit der Skala „4+“der schmerzhafteste aller Insektenbisse bzw. -stiche. Auch Stunden später tut es noch höllisch weh.
    Wir laufen also schnell weiter und beobachten verschiedene Vögel, bevor jemand plötzlich etwas größeres auf einem Baum entdeckt. Es ist ein Ameisenbär, der geschäftig den Baum langwandert und nach Futter sucht. Wahnsinn. Wieder ein neues Tier auf der Liste 😍 Wir sind alle hin und weg und beobachten ihn noch eine ganze Weile.
    Dann treffen wir auf eine Tapirmutter mit Kind. Sie überqueren den Weg und verschwinden im Unterholz. Unser Guide gibt uns ein Zeichen, ihm leise zu folgen. So können wir sie wenige Minuten später beim Fressen beobachten. Es ist so friedlich. Im Anschluss laufen alle zügig aus dem Busch wieder heraus, denn das Verlassen der Wege ist streng genommen nicht gestattet.
    Unser weiterer Weg führt uns zum Strand und vorbei an weiteren tollen Vögeln, sehen noch andere Tiere wie Nasenbären, einem großen schlafenden Tapir, einer wunderschönen Eule und einer kleinen Affenfamilie ♥️

    Völlig überwältigt kommen wir beim Pausenhaus an, wo es erstmal Mittagessen gibt. Reis, Bohnen, Salat, Curry und Obst - fantastisch. Gesättigt setzen wir unseren Weg fort und treffen direkt auf eine kleine Gruppe Totenkopfäffchen (engl. Squirrelmonkey). Zudem zeigt uns der Guide einen Termitenbau und einen Baum, der seine Rinde abwirft. Er wird von den Einheimischen oft als Touristenbaum bezeichnet, weil diese sich nach zu viel Sonne auch immer pellen 😅

    Zurück am Wasser sehen wir bereits die Boote und laufen ihnen wieder ein paar Meter entgegen. Aufgrund des Wellenganges und des steinigen Bodens gar kein so leichtes unterfangen. Doch als alle aus der Gruppe halbwegs trocken an Bord sind, fahren wir zurück Richtung Drake Bay. Wir fahren noch an ein paar interessanten Felsen vorbei und ich lausche dem Guide, ohne aktiv zuzuhören. Insgeheim gehe ich die Erlebnisse des Tages durch und fühle mich selig. Ich habe so viele spannende Tiere beobachten dürfen und kann einige neue auf meine Liste der Tiere setzen, die ich in der freien Natur gesehen habe. Die Tour mit dem Guide hat sich wirklich gelohnt und ich bin sehr dankbar, dass wir das machen konnten.

    02.11.23 WEITER GEHT DIE REISE
    Am Morgen darauf packen wir unsere Sachen, checken aus und fahren den rumpeligen Weg zurück ins nächste Abenteuer. Danke Drake Bay und bis irgendwann wieder 👋🏼🌞
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  • Dag 100–102

    Manuel Antonio NP in Quepos 🐒🦎🦀🌿🐚🐛

    29. oktober 2023, Costa Rica ⋅ 🌧 29 °C

    *Verfasst von Henne

    29.10.23 - ANKUNFT IN QUEPOS
    Die Krokodilbrücke hinter uns lassend, fahren wir weiter durch dieses grüne Land. Wir passieren große Wälder, Palmenplantagen und wunderschöne Flusstäler. Schließlich wird es hügeliger und die Straße immer steiler. Unsere Unterkunft ist kurz nach dem Örtchen Quepos. Die gesamte Region ist auf Tourismus bzgl. des Nationalparks Manuel Antonio ausgelegt, der sehr gut besucht und leicht zu durchwandern sein soll. Wir kommen auf dem total schrägen Parkplatz des Hotels an. Also wirklich schräg, die Neigung ist beachtlich. Alles ist auf einem Berg gebaut!
    Wir teilen unser kleines Zimmer mit einem redseligen Typen, der im Doppelstockbett gegenüber liegt. Er verdient sein Geld mit Drahtbiegekunst, kleine Fahrräder sind es, und riecht stark nach Gras, was nicht so richtig aus dem Zimmer geht. Zumal er offensichtlich auch hier drinnen geraucht hat, wofür er sich entschuldigt.

    In der Nähe haben wir ein ansprechendes Falafelrestaurant entdeckt, zu dem wir anschließend fahren. Wir bekommen eine ordentliche Platte voll und können Saucen und Salat nachholen, so oft wir wollen. Satt begeben wir uns zurück. Der Typ steht nun vor unserem Zimmer mit einem Kumpel und raucht dort - es zieht dennoch alles uns Zimmer. Wir ziehen stark in Betracht, morgen doch das Zimmer zu wechseln.

    30.10.23 - NP MANUEL ANTONIO
    Wir freuen uns auf einen weiteren Nationalpark und fahren nach einem guten Frühstück in der kleinen Gemeinschaftsküche los.
    Kurz vor dem Park winken uns vermeintliche Parkplatzwächter raus. Schnell und mit Hilfe einer anderen deutschen Gruppe in einem Auto stellen wir fest, dass das wieder einmal ein Abzockeparkplatz ist. Der Weg zum Park ist noch etwas, und hier bezahlt man einen Obolus an 'freiwillige Helfer' auf öffentlichem Parkraum, der eher zum Stand gehört. Wir fahren also weiter und kommen zu dem offizielleren Parkplatz, der relativ leer ist. Und sich gut was kosten lassen will! Dafür bieten sie auch Parkführer mit an, etwas, was wir jedoch gar nicht wollen! Ach, Kartenzahlung geht auch nicht? Wie ungünstig, also stiefel' ich los und suche einen Automaten, da wir zu wenig dabei haben. Kelly will derweil schon zum Parkeingang, damit unser schmales Zeitfenster nicht verfällt. Welch Stress! 😅 Auf der Suche nach einem Automaten sehe ich fast direkt vor dem Park freie Parkplätze an der Straße, die zumindest nicht ganz illegal zu sein scheinen. Also schnell zurück und weg da, die Angestellten gucken mir böse hinterher.

    Am Parkeingang treffe ich wieder auf Kelly. Da sie uns die Tickets online besorgt hat, können wir an der Warteschlange vorbei und sind schwupps im Nationalpark. Dieser ist anders als die vorangegangenen: Ein sehr breiter befestigter Holzweg führt durch einen mangrovenartigen Wald. Man merkt sofort, dass hier alles auf mehr Tourismus ausgelegt ist. Riesige Infotafeln (yay 🤗), feste barrierefreie Wege, später noch ein Restaurant mit Souvenirshop, sowas sind wir nicht gewohnt. Große Tourigruppen und ganze Familien mit lärmenden Kindern machen Tiersichtungen hier eher unmöglich, befürchten wir. Dennoch entdeckt Eagle-Eye-Kelly sehr bald ein Aguti, das sich gut getarnt in etwas Entfernung durchs Unterholz arbeitet. (A. v. Kelly: Ich bin eher auf die amerikanische Fotografin aufmerksam geworden und habe gesehen, dass sie ein Aguti fotografiert 😁).
    Während wir versuchen, es zu fotografieren, rennen einige einfach nur vorbei, manche versuchen es aber doch und freuen sich mit uns, als sie es sehen.
    Als wir weitergehen, stellen wir bald fest, dass weiter unten (dieser Holzweg ist ja auf Stelzen) viele Krabben sind mit blauen Panzern und leuchtend roten Beinen. Sie sehen wunderschön aus, sind aber sehr schüchtern: Sobald man ihnen zu viel Aufmerksamkeit schenkt, verschwinden sie in ihren Erdlöcher, von denen sie sich nie weit zu entfernen scheinen.
    Als wir weitergehen, kommt es zu einer sehr aufregenden Szene: Ein Rudel Panama-Kapuzineräffchen greifen einen Klammeraffen (engl. Spider Monkey) an. Neben mir steht ein aufgeregter Guide, der meint, dass es für den Klammeraffen nun um Leben und Tod geht und die Kapuzineraffen gnadenlose Jäger sind, die dann auch gerne ihre Beute verspeisen. Eine seltene Szene, auch für ihn! Der Affe kann glücklicherweise entkommen. Und für mich sind diese kleinen Kapuzineräffchen plötzlich nicht mehr ganz so süß 😅
    Der Nationalpark besticht auf jeden Fall durch seine unterschiedliche Natur: Nach den mangrovenartigen Gewächsen kommt ein kleiner Palmenwald- die alle überall fiese lange Stacheln haben. Die Früchte sind wohl sehr begehrt. Danach kommt eine Sumpflandschaft, anschließend wieder hohe Laubbaumwälder. An der zentralen Kreuzung vor besagtem Restaurant sammeln sich viele Menschen - ein Faultier wurde genau hier entdeckt. Alle Guides stellen ihr Teleskop auf, rund um das Geschehen sammeln sich vielleicht 20 oder 30 Leute? Auch wir können ein Blick erhaschen (der Teleskop-Blick bleibt uns allerdings verwehrt, die Guides sind eher unhöflich zu den nicht zahlenden Gästen).
    Anschließend geht es weiter, up the hill! Wir beschließen, zuerst zum Strand zu gehen. Also führt der Weg irgendwann bergab und wir betreten einen eher wenig besuchten Strand, wir sind nahezu alleine. Viele lange eindrucksvolle Schwarzleguane liegen im Sand und auf den Felsen. Sie können fiese Wunden verursachen, indem sie ihren Schwanz wie eine Peitsche einsetzen. In die Wunde dringen dann Keime ein, die ebenfalls am Schwanz sind. Hier aber sind sie friedlich, posieren possierlich, und die Männchen tanzen sogar etwas für die Weibchen (was aussieht, als ob sie Liegestütze machen 😅). In einer zugewachsenen Flussmündung lungern ein paar Geier herum - hier liegt leider ein totes Faultier 😓
    Wir gehen lieber wieder Richtung Meer, klettern um und auf den Felsen herum, sehen viele sehr scheue Krabben und unterschiedliche Wasserschnecken.
    Dann verlassen wir diesen idyllischen Strand (gerade kommen auch immer mehr Touris) und gehen einen anderen Weg, dieser führt durch einen sehr hohen Wald. In den Baumkronen entdecken wir ein paar Aras. Gruppen von Totenkopf- und Kapuzineräffchen streifen an uns vorbei. Die interessanten unterschiedlichen Pilze, die hier überall wachsen, animieren uns, das beste aus unseren Kameras rauszuholen.
    Schließlich kommen wir auf einer Aussichtsplattform an, die eine beeindruckende Sicht von sehr weit oben über die Wälder und den Küstenabschnitt bietet. Und auf eine Eidechse, die auf einem Stöckchen sitzt und sich sonnt und von Kelly das Fotoshooting ihres Lebens erhält 🤭
    Auf dem Rückweg - wir sind mit der "Tierausbeute" schon recht zufrieden - raschelt es im Gebüsch: Eine große Famile Nasenbären wurschtelt sich auf der Suche nach Nahrung durchs Laub, es sind wirklich viele. In aller Ruhe lassen sie sich fotografieren und rennen anschließend flink hintereinander über den Weg. Und auch die Aras sind zeitgleich wieder da! Später entdecken wir noch ein weiteres Aguti, dann kommen wir beim Restaurant und Souvenirladen an. Außer, dass ich hier einen Geldschein finde, gibt es davon nicht so viel zu berichten. Wir setzen uns hin und essen unsere Stulle ^^
    Als wir weiter wollen, werden wir auf eine weitere interesante Spezies aufmerksam gemacht: Ein Reh! Das wirkt hier so ungemein exotisch 😁 Es verschwindet alsbald im Wald, und wir machen uns auf den restlichen Rückweg.

    Als wir in unserer Unterkunft ankommen, riecht es im Zimmer nun noch zusätzlich nach Bier. Wir gehen zur Rezeption und bekommen ohne Probleme ein neues Zimmer. Am kommenden Tag soll es dann weiter gehen, eine unserer längsten Tagesfahrten steht bevor...
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  • Dag 97–100

    Surfen in Tamarindo 🏄🏽‍♀️🏄🏼‍♂️

    26. oktober 2023, Costa Rica ⋅ 🌧 27 °C

    *Verfasst von Kelly

    26.10. ANKUNFT IM SEHR GECHILLTEN TAMARINDO
    Wir kommen erst am frühen Abend vor Ort an, checken in das wirklich gemütlich aussehende Hostel ein und beziehen unser Zimmer. Im Anschluss bereiten wir Abendessen vor und fallen bald darauf ins Bett.

    27.10. AUSRUHEN & STRANDSPAZIERGANG
    Die vergangenen Tage waren aufgrund des streng getakteten Zeitplans zuweilen etwas stressiger. Demnach bin vor allem ich froh, heute keinen Plan zu haben und einfach etwas zu entschleunigen. Nach dem Frühstück erkundigen wir uns, wie das mit den Surfstunden läuft, und buchen eine Gruppenstunde für den kommenden Tag bei Marco. Ein Lehrer, der von wirklich jedem ganz begeistert empfohlen wird. Wir sind gespannt und freuen uns, einen offenbar phänomenalen Lehrer für unsere erste Stunde gefunden zu haben. Bald darauf machen wir uns los, um am Strand spazieren zu gehen, der leerer ist als gedacht. In den angrenzenden Bars sitzen ein paar Leute, ansonsten kommen uns hauptsächlich einige wenige Surfer entgegen - man merkt durchaus, dass Nebensaison ist. In Ermangelung von Badesachen ziehen wir weiter und durchstöbern die Souveniershops, in denen wir allerdings fast nie etwas kaufen. So auch dieses Mal. Allerdings ist aufgrund der Nebensaison in einigen Läden SSV, und ich kaufe mir nach bester Beratung von Henne einen neuen Bikini. Anschließend geht es zurück ins Hostel, denn heute ist BBQ-Abend. Beim Essen kommen wir mit ein paar anderen Gästen ins Plaudern und haben einen wirklich schönen Abend.

    28.10. ERSTE SURFSTUNDE
    Auch heute starten wir wieder gemütlich in den Tag, denn unsere Surfstunde ist erst am frühen Nachmittag. Wir frühstücken und machen uns auf den Weg zum Farmers Market. Neben vielen lokal hergestellten Lebensmitteln gibt es auch tolles Kunsthandwerk. Die mit Kaffee bemalten Lesezeichen sehen wirklich klasse aus und ich überlege einige Zeit, entscheide mich aber aufgrund des Preises von $10 dagegen. Stattdessen kaufen Henne und ich uns jeweils eine Kette, deren Anhänger aus einer 10-Pesos-Münze besteht, in die in filigraner Feinarbeit kleine Bilder reingesägt wurden. Henne entscheidet sich für das Faultier und ich mich für das Surfermädchen. Insgeheim hoffe ich, dass ich mich bei der Surfstunde am Nachmittag nicht zu doof anstelle und den Kauf nicht bereue 😅. Im Anschluss machen wir uns auf den Weg zu einem Friseur - Henne benötigt eine kleine Sanierung 🤭. Leider ist der Kurs hier so schlecht, dass Henne in Peso draufzahlen müsste. Da wir keine Dollar haben, gehen wir wieder und machen uns auf die Suche nach einem anderen Friseur. Leichter gesagt als getan - die nächste Stunde verbringen wir mit der Suche und sind kurz vorm Verzweifeln, als wir endlich einen finden. Blöderweise ist der Friseur gerade in der Mittagspause, sodass Henne einen Termin für später vereinbart. Nun geht's schnell wieder ins Hostel, ich bin nämlich zum Telefonieren verabredet 😁.

    Am frühen Nachmittag werden wir von Marco abgeholt. Er verteilt an alle UV Shirts, legt uns ans Herz, unsere Gesichter dick mit Sonnencreme einzuschmieren, und dann fahren wir auch schon los. Es geht mit dem Auto ein paar Meter zu einem Strandabschnitt, der gern für Surfstunden genutzt wird.

    Die erste Stunde bleiben wir an Land und Marko geht mit uns einige Grundsätze durch, welche später im Wasser sowohl unserem Schutz als auch dem anderer Surfer dienen. Nachdem wir die Regeln alle halbwegs verinnerlicht haben, geht's an die Trockenübungen. Wir loten durch Übungen unsere Beinstellung aus (Henne ist Regular - linkes Bein vorne und ich bin Goofy - rechtes Bein vorne). Danach erfahren wir, wie man am besten aufsteht, warum es so wichtig ist, eine Banane zu sein, und wie man die "Turtle Roll" macht, wenn beim Rauspaddeln eine große Welle auf einen zukommt. Es macht riesigen Spaß, und die Zeit vergeht wie im Flug. Nun heißt es ab ins Wasser und das Gelernte in die Tat umsetzen. Wir paddeln alle raus und Marco nimmt sich immer einen Schüler zu Seite, wartet auf eine geeignete Welle und gibt das Kommando, wann man anfangen soll zu paddeln und aufzustehen. Mir gelingen einige gute Wellen, und auch Henne findet nach einigen Plumpsern ins Wasser sein Gleichgewicht und surft elegant Richtung Strand.
    Zwischendurch kommen uns einige andere Surfer etwas zu nah, was Marco gar nicht lustig findet und auch kund tut. Es ist nämlich tatsächlich recht beängstigend, wenn ein Surfbrett frontal auf dich zugerast kommt. Ansonsten verläuft die Stunde aber durchweg positiv, und nach 3h, als die Sonne schon fast untergegangen ist, geht es für uns zurück Richtung Hostel.

    Unsere Lieblingssätze heute waren definitiv die Ausrufe von Marco an Henne: "Be a Banana, Bro!" (Sei eine Banane, Bruder)🍌 und "Ninja Move" 🥷. Beides bezieht sich auf korrekte Körperhaltungen auf dem Brett.

    🍌 Banane: Man liegt auf dem Brett und spannt den ganzen Körper an, während man den Oberkörper hochdrückt, sodass man ein Hohlkreuz hat. Das verhindert, dass das Kinn auf dem Brett aufschlägt, wenn du über Wellen paddelst. (Anm.v.Henne: Und verursacht für ca. drei Tage blaue Rippen 😅)
    🥷Ninja: die korrekte Armhaltung, wenn man bereits auf dem Brett steht und auf einer Welle reitet, um zum einen die Richtung anzuzeigen und zum anderen das Gleichgewicht zu halten.

    Als wir wieder im Hostel ankommen, gehen wir duschen und essen Abendbrot. Wir sind dermaßen platt von der Surfstunde, dass sonst nichts mehr geht. Dennoch fühlen wir uns selig und sind stolz auf uns. Immerhin haben wir heute etwas cooles Neues ausprobiert, und vermutlich kommt das Glücksgefühl auch ein wenig durch die Endorphine, die durch Sport ausgelöst werden ☺️

    29.10. ABREISE & CROCODILE BRIDGE
    Ich wache recht früh auf und nutze die Zeit, in der alle anderen noch schlafen, um in Ruhe zu duschen und ein wenig Reisetagebuch zu schreiben. Eigentlich wollten wir heute Tauchen gehen, aber der Ausflug wurde wegen Unwetterwarnungen abgesagt. Tatsächlich hat es auch die ganze Nacht durchgeregnet und die Luftfeuchtigkeit ist "Krause-Haare-hoch" ➿️😅. Irgendwann steht Henne dann auch auf und wir frühstücken, packen unsere Sachen und checken aus. Heute geht's nämlich weiter in den nächsten Ort auf unserer wundervollen Costa Rica Liste. Auf dem Weg dorthin halten wir aber noch an einer empfohlenen Touristenattraktion - der Krokodilbrücke.

    Als wir ankommen, blicken wir auf eine lange Brücke, auf der ein Dutzend Touristen stehen und gebannt nach unten starren. Wir gesellen uns dazu, folgen ihren Blicken und da sind sie! Riesige freilebende Krokodile 🐊 Aufregend, immerhin kennt man diese massiven Kreaturen ja nur aus dem Tierpark oder TV. In diesem Moment sitzen sie aber ca. 10 Meter unter uns im Wasser und auf einer kleinen Sandinsel und harren aus. Zwischendurch wechseln sie sich ab, einer geht an Land, der andere nimmt ein Bad, und dann gibt's noch kurz Knatsch, als das eine Krokodil dem anderen zu nahe kommt. Nachdem alle ihren Platz eingenommen haben, ist es wieder ruhig und wir setzen unseren Weg fort ♡
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  • Dag 96–97

    Ein Vulkan kommt selten allein 🌋🐍🌞

    25. oktober 2023, Costa Rica ⋅ 🌧 26 °C

    *Verfasst von Kelly

    25.10.23 VULKAN ARENAL NATIONALPARK 🌋
    Nach dem entspannten Start im warmen Fluss geht's weiter zum Vulkan Arenal Nationalpark.

    Dort angekommen laufen wir einen Weg entlang, der an beiden Seiten bewuchert ist mit hohem Bambus, Palmen, Farn und anderen Büschen. Es sind unzählige Grüntöne, und der Weg verschwindet fast inmitten der Natur. Es ist wunderschön.
    In all diesem Grün finden sich natürlich auch massenhaft Insekten. Henne ist im Himmel 😁 Zudem springt uns ein Aguti vor die Füße - ist aber so erschrocken, uns zu sehen, dass es sofort weiterrennt.

    Oben am Aussichtspunkt angekommen, stehen wir fast am Fuße des Vulkans, der allerdings zur Hälfte hinter Wolken verschwindet. Auch wenn der letzte Ausbruch 2010 war, ist es aus Sicherheitsgründen verboten weiterzulaufen. Wir bleiben also, wo wir sind, genießen die Aussicht auf den halben Vulkan und in die andere Richtung auf den See. Ich jage mal wieder ein paar Eidechsen hinterher, und so vergeht die Zeit. Nach ca einer Stunde ist nur noch die Spitze bedeckt, und wir machen noch ein paar Fotos, bevor wir unseren Weg fortsetzen.

    Der Park ist wirklich schön und beherbergt riesige Bäume, die vermutlich schon mehrere hundert Jahre alt sind. Zudem haben wir Glück und entdecken unsere erste Giftschlange. Sie ist gelb und liegt eingerollt auf einem Ast und ist sehr viel kleiner als erwartet. Kaum zu glauben, dass sie auch für Menschen so gefährlich ist. Wir machen einige Fotos, bei denen sich Henne sehr viel näher rantraut als ich. Die Schlange scheint das glücklicherweise nicht zu stören, denn sie bewegt sich keinen Millimeter. Aufgrund der Zeit müssen wir uns auf den Rückweg machen, der sich endlos in die Länge zieht. Obwohl wir uns sehr beeilen und nicht mehr bei jedem Krabbeltier stehen bleiben, schaffen wir es nicht rechtzeitig zum Ausgang und das Tor ist bereits geschlossen. Doch wir haben Glück und das Schloss ist noch offen, sodass wir nicht im Park übernachten müssen, sondern das Tor wieder aufmachen und zurück ins Hostel fahren können.

    26.10.23 VULKAN TENORIO NATIONALPARK 🌋
    Nach dem Frühstück checken wir aus. Heutiges Tagesausflugsziel der Vulkan Tenorio. Auf dem Parkplatz angekommen, weist uns ein Mann in eine Parklücke, die ich vermutlich sogar mit verbundenen Augen getroffen hätte. Schon bevor er uns seine ausgestreckte Hand hinhält, ist klar, dass er Geld für den "Parkservice" möchte. Henne ist wenig angetan, denn der Service ist nicht nötig. Doch nachdem er erklärt, dass er hier auf alle Autos aufpasst und wir keine Lust mehr haben zu diskutieren, bezahlen wir ihn einfach. Am Eingang des Nationalparks angekommen müssen wir unsere Eintrittskarten erstmal online kaufen. Dafür wurde ein kleiner WiFi Unterstand eingerichtet, unter dem bereits einige andere Touristen stehen und versuchen, ihre Eintrittskarten zu erwerben. Nach wenigen Minuten haben wir uns durchgeklickt und erhalten per Mail unsere QR-Codes, mit denen wir eintreten dürfen.

    Zuerst machen wir uns auf den Weg zum Wasserfall Catarata Rio Celeste. Auf dem Weg dahin begegnen wir riesigen Tausendfüßlern. Auch wenn sie wie gigantische Würmer aussehen, gehören sie zur Gattung der Arthropoden, was bedeutet, dass sie wirbellose Tiere mit einem Außenskelett, segmentierten Körper und gegliederten Gliedmaßen sind. Sie gehören zu den ältesten Lebewesen, die an Land laufen können. All das wusste ich vorher auch nicht und bin nun noch beeindruckter von diesen Tieren. Endlich erreichen wir eine Treppe, die zum Wasserfall führt. Nach 250 steilen Stufen erreichen wir den hellblau leuchtenden Wasserfall. Es ist unglaublich schön und ich bin begeistert. Die Legende zum Wasserfall findet ihr in der Bilderreihe. Wir schauen einige Minuten einfach nur dem herunterfallenden Wasser zu und machen dann natürlich noch ein paar Bilder, bevor wir uns auf den elendig steilen Aufstieg machen. Ich überlege, wie lange ich hierbleiben könnte, bevor es schwierig wird und ob ich jemals wieder diese Treppe erklimmen muss 😅 Nach den ersten Stufen treffen wir auf eine Gruppe Touristen, die aufgeregt auf etwas zeigen. Uns war beim Abstieg schon erzählt worden, dass hier eine Schlange gesehen wurde. Und tatsächlich schlängelt sich vor uns eine sehr dünne Schlange die Blätter entlang. Und dann sehen wir noch eine und noch eine. Insgesamt sind also drei schmale Schlängchen auf dem Weg die Blätter hoch. Henne lässt es sich dabei nicht nehmen, jedem neuen Touristen persönlich die Schlangen zu zeigen. Nach einigen Minuten wird es mir dann eindeutig zu voll und ich vergesse meine Unlust, die Treppe nach oben zu steigen.

    Oben angekommen, kommt auch Henne irgendwann nach, und wir setzen unseren Weg durch den Nationalpark fort. Wir kommen an der Laguna Azul an, wo das Wasser ebenso wie am Wasserfall hellblau leuchtet. Es sieht aus, als wenn unzählige Eisbonbons im Fluss aufgelöst wurden. Den Grund, wieso das Wasser so herrlich blau leuchtet, findet ihr in der Bilderreihe 🩵
    Am Rand des Flusses findet Henne etwas, was für mich auf den ersten Blick wie Vogelkot aussah. Tatsächlich ist es aber eine Schmetterlingsraupe. Noch nie zuvor habe ich eine so hässliche Raupe gesehen. Ihr kleiner braun-weiß gefärbter Körper ist schrumpelig und ihr Gesicht sieht dem eines Schweins nicht ganz unähnlich. Wir machen einige Bilder und laufen dann weiter, bis ich auf einem anderen Blatt etwas neues entdecke, was ebenfalls Kot sein könnte, sich aber auch als Raupe herausstellt. Diese ist jedoch länger als Hennes Zeigefinger und hat Stacheln auf dem Rücken. Wir sind fasziniert von diesem Wesen und machen nach wenigen Minuten einer Gruppe mit Guide Platz, der uns erzählt, dass es die Raupe eines Eulenfalters ist.

    Wir gehen weiter und kommen an einen Aussichtspunkt, an dem man bei guten Wetter die Vulkane sehen kann. Heute sind sie durch Wolken verdeckt, was den Ausblick allerdings nicht weniger schön macht. Wir schauen auf ein Blätterdach, so dicht bewachsen, dass man meint, man könnte draufspringen ohne hindurchzufallen. Ich halte mich mit dem Springen zurück und gehe lieber weiter. Am Ende des Weges treffen wir wieder auf die Gruppe mit Guide, der gerade auf eine hinter einem Blatt verborgene Lanzenotter aufmerksam macht. Das ist die zweite in zwei Tagen. Wir können unser Glück kaum fassen. Dieses Exemplar ist hellgrün und guckt ähnlich fies wie ihre gelbe Artgenossin.

    Auf dem Rückweg bewundern wir noch einige bunte Blumen und verlassen kurze Zeit darauf den Nationalpark. Zurück auf dem Parkplatz ist weit und breit nichts von den "Aufpassern" zu sehen. War ja klar... 😅 Wir futtern unsere Pizza vom Vorabend auf und machen uns auf den Weg. Immerhin liegen noch 160km bis Tamarindo vor uns.
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  • Dag 95

    Wenn das Faultier mal muss.. 🦥

    24. oktober 2023, Costa Rica ⋅ 🌧 25 °C

    *Verfasst von Kelly

    Am Morgen machen wir uns nach dem Frühstück auf dem Weg zum Bogarin Trail. Nach einiger Recherche habe ich herausgefunden, dass dieser Park eine kostengünstige Alternative zum Faultierpfad ist und die Chance auf Faultiersichtungen ähnlich hoch. Aufgeregt und voller Zuversicht kommen wir also dort an und studieren die Infotafeln, auf denen nachzulesen ist, welche Tiere man hier sehen kann. Und wir haben Glück - schon nach wenigen Minuten wird uns eine rundliche Form hoch oben in den Baumwipfeln gezeigt, die ein Faultier sein soll. Ehrlich gesagt könnte es auch eine Kokosnuss sein, doch wir freuen uns trotzdem und laufen weiter. Anschließend treffen wir auf jede Menge Blue-Jeans-Frösche, die auf beiden Seiten des Weges ihre Konzerte quacken.

    Nach einiger Zeit treffen wir auf zwei Frauen, die von einem Guide begleitet werden. Er hat ein großes Fernglas bei sich und erklärt Ihnen etwas. Wir bekommen mit, dass sie auf der Suche nach einem Faultier sind, welches sich hier aufhalten soll. Aufgeregt schauen wir nach oben und ich höre ein Geräusch, welches ich nicht einordnen kann. Ich mache Henne auf das Geräusch aufmerksam, der plötzlich aufgeregt in die Baumwipfel zeigt. Ziemlich weit oben ist tatsächlich ein kleines Faultier zu sehen, welches gerade gaaaanz langsam den Baum herunter klettert. Das Geräusch kommt von ihm. Wir rufen den Guide, und der stellt sogleich sein Fernglas auf, um es sich vom Nahen anzusehen. Aus Dank für unsere Unterstützung macht er sogar ein paar Fotos und Videos mit unseren Handys durch das Fernglas (was normalerweise den Leuten, die den Guide bezahlen, vorbehalten ist). Die nächsten 45 Minuten stehen wir wie gebannt da und schauen dem Faultier beim Herunterklettern zu. Es ist eine wirklich langsame Angelegenheit. Immer wieder hält es an und schaut sich um, bevor es seinen Weg nach unten fortsetzt. Doch von Langeweile keine Spur. Wir sind so entzückt, das kleine Tier zu sehen, dass wir gar nicht auf die Zeit achten. Mittlerweile hat sich eine größere Menschentraube eingefunden, die mit uns gemeinsam das Spektakel verfolgt. Als das Faultier endlich den Waldboden erreicht hat, bleibt es für wenige Minuten nahe am Stamm sitzen und klettert sogleich wieder seelenruhig den Baum hoch. Ich habe das Bedürfnis zu applaudieren, halte mich aber zurück. Als es nach weiteren 30 Minuten in den Baumwipfeln verschwunden ist, tauschen wir uns aufgeregt mit einigen anderen Touristen aus, welche anbieten, uns einige ihrer Kameraaufnahmen zu senden. Nachdem wir unsere Kontaktdaten ausgetauscht haben, verabschieden wir uns und gehen allein weiter. Wir folgen schweigend dem ausgeschilderten Weg durch den Park, jeder in eigenen Gedanken zu dem eben erlebten Moment. Ein Faultier kommt im Schnitt nur einmal die Woche nach unten auf den Boden, um sich zu erleichtern. Die restliche Zeit verbringt es hoch oben in den Baumwipfeln. Uns ist also bewusst, wie viel Glück wir mit diesem Erlebnis hatten ♡

    Auf unserem Weg durch den Park kommen wir noch an an einem Kapok Tree vorbei. Die Besonderheit des Kapokbaums liegt darin, dass er bis zu 75m hoch, einen Stammdurchmesser von über 3 Meter erreichen und über 500 Jahre alt werden kann. Er ist einer der größten Bäume des tropischen Regenwaldes, der das umliegende Kronendach um 10 bis 20 Meter überragt.* Ziemlich beeindruckend! Wir laufen um den beeindruckenden Baum herum, und mir fällt eine schwarze Stelle zwischen den Blättern am Fuße des Baumes auf. Beim näheren Hinschauen erkenne ich, dass es eine Ansammlung von vielen Weberknechten ist, die sich zu einer Art Kugel zusammengetan haben. Als ich beim Fotografieren gegen eines der Blätter komme, wackelt die Kugel ziemlich stark, doch die Spinnen halten sich aneinander fest, und nach wenigen Sekunden hört das Wackeln auf 😅

    Einige Zeit später treffen wir auf einen prächtigen Great Curassow (im deutschen: Tuberkelhokko) - einer der größten Vögel Costa Ricas. Er sitzt auf einem umgestürzten Stamm, der quer über einem Graben liegt, und putzt sich das Gefieder. Als wir den Weg entlang auf ihn zukommen, läuft er auf dem Ast ein Stück weg von uns, wo er sich zu entscheiden scheint sicher zu sein, und sich wieder seinem Gefieder widmet. Wir bleiben mit etwas Abstand stehen und beobachten ihn eine Weile, als eine Bewegung im Busch ein weiteres Tier verrät. Ich laufe langsam am Graben entlang und entdecke ein Aguti auf Futtersuche. Es läuft ohne Anzeichen von Angst auf der anderen Seite herum, wühlt sich durch das Laub und bleibt hin und wieder stehen, wenn es etwas Essbares gefunden hat. Ich gebe Henne ein Zeichen, und wir beobachten abwechselnd das Aguti und den Great Curassow.
    (Anm.v. Henne: Anschließend kam auch noch ein Eichhörnchen durch die hinteren Bäume gesprungen - wieder der Beweis, dass man sich in den Nationalparks einfach nur Zeit nehmen muss und die Natur dann ganz alleine zu einem findet!)

    Nachdem alle Tiere in den Tiefen des Parks verschwunden sind, setzen wir unseren Weg fort Richtung Ausgang, um eine kurze Pause zu machen. Wir setzen uns an die Futterstelle für die Vögel und beobachten das bunte Treiben. Neben den vielen Vögeln sind auch noch zwei Iguanas unterwegs. Wir vermuten, dass es sich um ein Pärchen handelt.

    Als es anfängt zu regnen entscheiden wir uns gegen eine weitere Runde durch den Park und machen uns stattdessen auf den Weg zurück ins Hostel - was sich als gute Entscheidung herausstellt, denn kurz nach Ankunft im Hostel fängt es an wie aus Eimern zu schütten. Während wir uns im Zimmer ausruhen, schauen wir uns die Bilder vom Tag an und lassen alles nochmal Revue passieren. Die vom Guide gemachten Faultier-Aufnahmen sind wirklich fantastisch geworden. Auch wenn dies definitiv unser Tages-Highlight ist, sind wir ebenso für jede andere Tierbegegnung dankbar. Es ist wirklich jedes Mal etwas Besonderes, die Tiere in ihren natürlichen Habitaten beobachten zu dürfen.

    *Quelle: Wikipedia
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  • Dag 94–97

    La Fortuna 🗻🦥🧖🏼‍♀️🧖🏻‍♂️

    23. oktober 2023, Costa Rica ⋅ 🌧 29 °C

    *Verfasst von Kelly

    23.10.23 DER WEG IST DAS ZIEL
    Auf dem Weg nach La Fortuna kommen wir an wunderschönen Landschaften vorbei. Die endlosen grünen Wiesen erinnern mich an Irland. Es ist sagenhaft und wird noch besser, denn wir kommen durch einen kleinen Ort namens Guanacaste, in dem es doch tatsächlich eine deutsche Bäckerei gibt. Wir gehen hinein und stellen erfreut fest, dass die Verkäuferin eine Deutsche ist. Wir plaudern ein wenig, erzählen von unserer Reise und sie erzählt uns, dass sie vor einigen Jahren nach Costa Rica ausgewandert ist und seitdem in der Bäckerei arbeitet. Danach fragt sie uns, was wir haben wollen, und wir bestellen uns beide jeweils ein Stück Käsekuchen, mit dem wir uns auf die Terasse setzen und dabei die schöne Aussicht genießen.

    Die restliche Strecke fahren wir ohne Pause und kommen zwei Stunden später an unserer Unterkunft an. Wir checken ein und stellen erfreut fest, dass wir vom Hostel aus eine tolle Sicht auf den Vulkan Arenal haben. Da es noch nicht so spät ist, drehen wir noch eine Runde durch die kleine Stadt.

    24.10.23 BOGARIN TRAIL
    Siehe Bericht: "Wenn das Faultier mal muss.. 🦥"

    25.10.23 HEIßE QUELLEN & VULKAN ARENAL
    Das Frühstück ist inklusive, und so kommen wir in den Genuss eines traditionellen costarikanischen Frühstücks, welches aus Toast, Rührei, Gallo Pinto* und Ananas besteht. Dazu gibt es eine Banane, Kaffee und Saft.

    *Gallo Pinto ist das Nationalgericht von Costa Rica und besteht aus Reis mit roten Bohnen, Zwiebeln und einer würzigen Sauce.

    Das Essen schmeckt hervorragend. Im Anschluss machen wir uns auf den Weg zu den heißen Quellen. Durch den Vulkan gibt es im Umkreis unzählige davon. Leider wurden so gut wie alle privatisiert und kosten Eintritt. Glücklicherweise habe ich mich vorher belesen und herausgefunden, dass der Fluss ebenso warm ist und als kostenloser "Geheimtipp" gilt. Ihr wisst ja, wie das ist mit Geheimtipps, die auf Reiseblogs geteilt werden - man sollte so früh wie möglich vor Ort sein! Am Fluss angekommen ignorieren wir das Hinweisschild, auf dem darauf hingewiesen wird, dass dies Privatgelände ist und der Zutritt verboten sei. Wir klettern durch das Loch im Zaun und haben Glück - wir sind allein und beeilen uns ins Wasser zu kommen. Wir sind für eine ganze Weile für uns und können das warme Wasser und die Ruhe genießen. Es ist wirklich schön und sehr entspannend. Nach etwa einer Stunde kommen andere Menschen, und wir machen uns auf den Rückweg, denn wir wollen noch zum Vulkan Arenal.

    Weiter geht's mit dem Bericht: "Ein Vulkan kommt selten allein... 🌋".
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  • Dag 91–94

    Monte Verde & Santa Elena 🌫

    20. oktober 2023, Costa Rica ⋅ ☁️ 21 °C

    *Verfasst von Kelly

    20.10. Ankunft in Monteverde
    Auf dem Weg nach Monteverde hüpfen wir noch in einen Supermarkt und decken uns mit Lebensmitteln für die kommenden Tage ein.

    Am späten Abend kommen wir dann an unserer Unterkunft an, checken ein und fallen nach einem schnellen Abendessen ins Bett. Reisetage machen müde. Mitten in der Nacht werde ich wach und bringe den Salat vom Vorabend wieder weg. Scheinbar war er nicht mehr gut oder nicht ganz sauber. Blöd gelaufen.
    (Anm.v.Henne: Die Fahrt nach Monteverde ist extrem abenteuerlich. Es wird sehr schnell seeehr dunkel, dann geht es zusätzlich durch Serpentinen, und die Straßenbeschaffenheit war... ausbaufähig, gelinde gesagt. Diese Fahrt verlangt mir höchste Konzentration und ich mache drei Kreuze, als wir endlich ankommen.)

    21.10. Kolibri Café
    Am nächsten Morgen gibt es also Schonkost zum Frühstück, bevor es Richtung Nebelwald geht. Uns wurde gesagt, dass der NP immer sehr voll ist, also wollen wir die Eintrittskarten für den kommenden Tag kaufen. Dort angekommen wird uns allerdings mitgeteilt, dass das nicht klappt. Wir sollen einfach so früh wie möglich da sein.

    Neben dem Nationalpark ist das berühmte Kolibri Café, in dem man neben Kaffee und Kuchen unzählige entzückende Kolibris beobachten kann. Es ist wirklich beeindruckend und wir sind ganz begeistert von den kleinen Vögelchen, welche unentwegt in Bewegung sind und von Vogeltränke zu Vogeltränke fliegen, abwechselnd daraus trinken und dann wieder weiterfliegen. Was für ein herrliches Gewusel ☺️ Wir beobachten die Vögel einige Zeit, drehen eine Runde durch den Souveniershop und machen uns dann auf den Weg zum Schmetterlingshaus. Der Preis ist mit 20€ pro Person zwar recht hoch, aber wir entscheiden uns dennoch für die kleine Führung. Zuerst geht es ins Insektenhäuschen, in dem der Guide uns etwas über die dort in Terrarien lebenden Skorpione, Vogelspinnen und verschiedenen Käfer erzählt. So erfahren wir spannende Fakten wie zum Beispiel, dass Skorpione unter Schwarzlicht leuchten, Kakerlaken sehr reinliche Insekten sind, die sich stundenlang putzen, wenn sie von Menschen berührt werden 😅 und der Bess Beetle der Käfer mit dem härtesten Panzer der Welt ist. Er ist so widerstandsfähig, dass er weiterlebt, nachdem er von einem Vogel gegessen und wieder ausgeschieden wurde. Völlig irre 🫣
    Am Ende des Raumes steht ein kleiner Brutkasten, in dem viele verschiedene Kokons hängen und ein Schmetterling herumflattert. Der Guide erklärt, dass das all die verpuppten Raupen aus dem Schmetterlingshaus sind. Der frisch geschlüpfte Schmetterling wird später aus dem Kasten geholt und zu den anderen Schmetterlingen gesetzt - wo es für uns nun hingeht.

    Auf dem Weg zum Schmetterlingshaus raschelt es neben uns in den Büschen, und uns läuft eine kleine Gürteltierfamilie vor die Füße. Wir sind super aufgeregt und versuchen die kleinen wuselnden Tierchen mit unserer Kamera einzufangen. Sie scheinen so mit fressen beschäftigt zu sein, dass sie uns kaum wahrnehmen. Nachdem sie wieder im Gebüsch verschwunden sind, laufen wir weiter und landen in einem kleinen Gewächshaus mit etlichen verschiedenen Schmetterlingen, von denen manche beeindruckend groß sind. Kein Vergleich zu den kleinen Schmetterlingen, die wir von Zuhause kennen. Unser Guide erzählt uns ein wenig über die Schmetterlinge und zeigt uns die verschiedenen Raupen, die unter den Blättern hängen. Wir erfahren, dass Schmetterlinge sich gegenseitig die Flügel zerstören, um selbst attraktiver und farbenfroher für das andere Geschlecht zu wirken. Er zeigt uns einen blauen besonders mitgenommen aussehenden Schmetterling auf einem Blatt. Wer hätte gedacht, dass Schmetterlinge so gemein sein können? Wir auf jeden Fall nicht. Außerdem erfahren wir, dass die Früchte, von denen sich die Schmetterlinge hier ernähren, gegorren sind und sie deshalb manchmal Schlängellinien fliegen, weil sie vom Obst beschwipst sind 😵‍💫😄 Wir machen noch einige Fotos und erfreuen uns am allgemeinen Herumgeflatter. Dann ist die Führung auch schon wieder vorbei und es geht zurück zum Eingang, wo wir auch nochmal Fotos machen, denn die Aussicht ist wirklich wunderschön.

    Eigentlich wollen wir noch ins Froschhaus, aber das kostet ebenfalls 20€ pro Person, und so geht's für uns zum Ficus la Raiz - ein außergewöhnlich gewachsener Baum. Die Wurzeln sind waagerecht gewachsen und bilden dadurch eine Brücke über einen kleinen Bach, was wirklich hübsch aussieht.

    Da es langsam dunkel wird, treten wir den Rückweg an und fahren fürs Abendessen in die Baumhausbar - ein Restaurant, deren Besonderheit ein riesiger Baum in der Mitte ist. Wir lassen uns Burger und Süßkartoffelpommes schmecken und fahren zurück zur Unterkunft, wo wir auch heute wieder ins Bett fallen, müde von vielen tollen Erlebnissen. Außerdem soll es morgen sehr früh in den Nebelwald gehen.

    22.10. Monteverde Cloud Forest
    Um 6 Uhr klingelt uns der Wecker aus dem Bett. Wir machen uns fix fertig, frühstücken und ab geht's in den Nebelwald!

    Dort angekommen, entscheiden wir uns zuerst für den Camino Weg, der uns zu einem Aussichtspunkt führt. Wir laufen los und tauchen ein in eine neue Welt. Die Luftfeuchtigkeit im Wald ist verrückt hoch, die verschiedenen Grüntöne und die Blumen strahlen in satten Farben und die ganze Atmosphäre ist wie in einem Märchenwald. Wir kommen an einer Brücke an, deren anderes Ende man aufgrund des Nebels nicht sehen kann. Wir überqueren sie und versuchen trotz des Nebels etwas zu erkennen. Nach einigen Minuten erreichen wir den Aussichtspunkt, an dem es nieselt und sehr windig ist. Auch hier sieht man nicht sehr viel, und doch ist es eine tolle Aussicht. Man kann die Weiten des Waldes nur erahnen. In der Bilderreihe finden sich noch Infos zur interkontinentalen Wasserscheide.

    Wir verbringen einige Stunden mit staunen und fotografieren. Viele Säugetiere treffen wir im Wald nicht, allerdings ist die Insekten- und Pflanzenvielfalt sehr groß.

    23.10. Santa Elena Cloud Forest
    Am kommenden Morgen packen wir all unsere Sachen ins Auto. Beim Frühstück lassen wir uns Zeit und quatschen noch mit den anderen Hostelbewohnern - besonders redselig ist der ehemalige Armysoldat. Er erzählt uns, dass er durch seine Zeit in der Army eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickelt hat und dass er lange brauchte, um den Mehrwert des Therapieprogramms zu erkennen. Die Gesprächsthemen sind ernst und gehen tiefer als der übliche Smalltalk, und trotzdem schwingt immer eine gewisse Fröhlichkeit bei ihm mit. Er ist wirklich ein schräger, aber durchaus liebenswerter Kerl und möchte so gern anderen helfen, dass er immer wieder in Schwierigkeiten gerät, weil andere seine Hilfsbereitschaft ausnutzen. Wir tauschen Nummern aus und verabschieden uns von ihm. Er bleibt noch einige Zeit in Monteverde.

    Für uns geht's nun weiter zum nächsten Nebelwald der Gegend - dem Santa Elena Cloud Forest.
    Dort angekommen, hoffen wir sehr auf ein paar Tiersichtungen und starten optimistisch unsere Wanderung. Der Regenwald ist ebenso groß und zauberhaft wie der andere - alles strahlt in unterschiedlichen Grüntönen, in der Ferne ist alles in Nebel gehüllt - was auch diesem Ort etwas mystisches verleiht. Leider wird das Wetter zunehmend schlechter und das Prasseln des Regens immer lauter, was es unmöglich macht, Tiere zu hören. Nach einer Stunde geben wir uns geschlagen und machen uns völlig durchnässt wieder auf den Weg zum Ausgang. Auch wenn die Suche nach etwas größerem als Tausendfüßler erfolglos verlief, hat sich der kurze durchaus Besuch gelohnt 🌿🪱🕷
    (Anm. v. Henne: Ein grõßeres Tier haben wir bzw. ich noch entdecken können: Eine Tayra, die eine sehr große Marderart ist. Rund 60 cm lang plus Schwanz (nochmal rund 40 cm) war da plötzlich ein rund ein Meter langes Raubtier vor mir auf dem Weg. Es blickte mich direkt an, wir waren beide erschrocken, dann ist es schnell weitergehuscht. Blöderweise hatte ich das laut raschelnde Regencape an, das auf dem schmalen Weg auch noch komplett die Sicht für Kelly, die hinter mir lief, verdeckt hat, sodass sie es leider nicht sehen konnte.)

    Am Auto entledigen wir uns der nassen Capes und Schuhe und machen die Heizung an. Nächstes Ziel: La Fortuna 🚙
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