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- Päivä 51
- keskiviikko 23. heinäkuuta 2025
- ☁️ 20 °C
- Korkeus: 1 406 m
RanskaSéchilienne45°5’4” N 5°49’43” E
Auf eigenen Wegen
23. heinäkuuta, Ranska ⋅ ☁️ 20 °C
Letzten Endes folgen wir doch alle einem eigenen Weg, der sich mal mehr mal weniger an einen vorgegebenen Weg hält. Es spielt auch keine Rolle, ob man bei einem Weg bleibt oder zwischendurch einen anderen Weg nimmt, hauptsache man selbst fühlt sich auf dem richtigen Weg.
Mit den ersten Sonnenstrahlen geht es los und um weitere Geröllfelder zu vermeiden, steigen wir ins Tal ab. An der nächsten Berghütte legen wir eine Pause ein, um unsere Zelte zu trocknen und die Sonne zu genießen. Nachdem wir wieder ein paar Meter laufen, treffen wir einen Mann beim Blaubeeren sammeln, woraufhin wir uns auch die Zeit nehmen und eine Dose voll sammeln. Bei diesem Abschnitt kommen wir zusätzlich an Unmengen von Himbeersträuchern vorbei, von denen die meisten unzugänglich in zweiter Reihe stehen. Kurz bevor wir Praputel, einen Skiort erreichen legen wir eine Mittagspause direkt am Weg ein.
In Praputel stellen wir fest, dass der Supeemarkt geschlossen hat und erst um 16 Uhr wiedee aufmacht. Da ändere ich die Pläne und wir versuchen ins Tal zu trampen. Der Mann, der uns mitnimmt, bringt uns auch fasst direkt zum Supermarkt, wo wir gemütlich einkaufen gehen. Eine Weile sitzen wir unter dem Vordach und essen Joghurt mit Schoko Stückchen und Banane. Es regnet leicht, hört aber auch schon wieder auf. Ich habe mir überlegt, dass wir in Richtung eines anderen Skiorts auf dem HT trampen und dort in einer unbewirteten Hütte übernachten. Immer wieder laufen wir win Stück und werden dann wieder ein Stück mitgenommen. Zwischendrin schauen wir bei winer Konditorei vorbei, bei der wir ein Erdbeer- und ein Apfelküchlein kaufen.
Wie wir mit dem letzten Auto am Punkt ankommen, von wo aus wir zur Hütte wandern, regnet es wieder. Knapp über 2 km geht es durch den Regen, aber immerhin folgen wir bequem einer leicht ansteigenden Bergstraße. Wie wir ankommen, steht ein Zelt in der Nähe und drinne begrüßt uns Marlene, eine deutsche Wanderin. Die Holzhütte mit einem Dachboden zum Schlafen reicht vollkommen aus und wir freuen uns auf das Abendessen. Über Marlene erfahren wir, dass sie den HT anders herum in Abschnitten läuft, da sie immer eine begrenzte Zeit hat. Zudem ernährt sie sich ganz vegan, was mich sehr begeistert, ich aber aktuell nicht auf den französischen Käse verzichten möchte. Ein Ast kratzt anfangs noch über das Dach, aber allmählich kehrt Ruhe ein.Lue lisää
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- torstai 24. heinäkuuta 2025 klo 7.42
- ☁️ 5 °C
- Korkeus: 2 008 m
RanskaChamrousse45°7’53” N 5°55’3” E
Jede Sekunde ein anderes Bild
24. heinäkuuta, Ranska ⋅ ☁️ 5 °C
Das Licht durch die Sonne verändert sich und die Wolken ziehen weiter über den Himmel. Jeden Augenblick entsteht ein völlig neues Bild, dass eine eigene Stimmung mitbringt.
Der Tag startet bergauf bis nach Chamrousse, wo wir uns im Supermarkt versorgen. Mit leichtem Nieselregen im Nebel genießen wir ein frühes Mittagessen direkt vorne dran, während mein Handy auflädt. Der Weg folgt ein Stück einer Skipiste, bis es um den Berg zum Achard See geht. Dort stoppen wir für ein kleines Nickerchen. Über drei Pässe erreichen wir die Robert Seen und auf dem Weg begegnen wir einer Gruppe Steinböcke. Auch ein Murmeltier schleicht langsam über eine Wiesenfläche. Ich renne schon zur Hütte runter, während Helena noch den Ausblick vom Pass auf die Seen genießt.
Die Hütte (Cabane de Lacs Roberts) ist mit 4 Matratzen und einem kleinen Tisch eingerichtet, wobei ein unangenehmer Geruch von Nagetieren in die Nase steigt. Ich lege mich für einen Moment hin und dehne mich anschließend. Helena setzt sich aufgrund des Geruchs vor die Hütte und wir beobachten eine Gruppe, die eine Menge Ausrüstung von einem Lift auf die andere Seite des Tales trägt. Ein Mann, der einen schweren Wasserkannister trägt, hält alle paar Meter an und nach einer Weile nehme ich eine Decke, um ihm damit zu helfen. Die Decke als Tragehilfe funktioniert nicht so, wie ich es mir vorstelle und der Mann bekommt auch schon Hilfe von den anderen aus der Gruppe, aber immerhin habe ich ein nettes Gespräch. Eine Expedition über 4 Tage, bei der sie Wasserproben nehmen und Kameras/Mikrofone an verschiedenen Orten zur Beobachtung aufstellen. Sie laden mich zum Werwolf spielen ein, wobei dass eine zu große Herausforderung für mich wäre.
Am späten Nachmittag peilen Helena und ich eine kleine Spitze neben den Seen an. Erst finde ich den Weg beim Einstieg nicht, wobei dieser steil eine Mischung aus Gras, Geröll und Fels hoch geht. Ein Stück höher hält Helena an und ich eile alleine zur Spitze. Auf dem Weg erschrecke ich eine Gamsfamilie und aufgrund der Sichtverhältnisse bin ich sehr schnell wieder unten. 10min später klart es ein bisschen auf und ich hätte zumindest die Seen von oben gesehen. Noch eine kleine Runde um einen See und dann zurück zur Hütte, um das Abendessen vorzubereiten. Zwei Männer übernachten ebenfalls in der Hütte, wovon einer den Hexatrek und der andere eine Runde um Grenoble wandert.
Da der Geruch in der Hütte festsitzt, sitzen wir noch eine Weile draußen und beobachten die Wolken, die sich teilweise in entgegengesetzte Richtung bewegen. Mit der Abendsonne beginnt ein faszinierendes Naturschauspiel. Die Wolken enthüllen zwischendrin die Bergspitzen und die Sonne taucht das Tal in ein mystisches Licht. Der Nebel bildet geheimnisvolle Kreise auf dem See und Sonnenstrahlen durchbrechen die Baumkronen. Einen Moment später verschwindet die Sonne hinter der nächsten Wolke und ich verabschiede mich in den Schlafsack.Lue lisää
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- Päivä 53
- perjantai 25. heinäkuuta 2025
- ☁️ 23 °C
- Korkeus: 216 m
RanskaGrenoble45°11’6” N 5°43’32” E
Halber Tag in Grenoble
25. heinäkuuta, Ranska ⋅ ☁️ 23 °C
Ich laufe Fernwanderwege bewusst, um Städte zu vermeiden, aber ab und zu kann es mal ganz schön sein, eine Stadt zu besichtigen und andere Eindrücke zu sammeln.
Auf einem anderen Weg steigen wir wieder ab nach Chamrousse. Es geht am Berg entlang bis zu einer blauen Piste. Diese führt uns zu einer schwarzen Piste, wobei parallel ein Trampelpfad etwas sanfter bergab geht. Unterhalb taucht Recoin, ein Skiort aus dem Nebel auf und unser Weg verläuft weiter um den Berg. In Chamrousse eine kleine Toilettenpause und anschließend nimmt uns direkt das erste Auto mit bis nach Grenoble. Eine Läuferin, die ihren Spaß im Berglaufen gefunden hat. Sie bringt uns in einen Vorort am Fluss Isère, von wo aus wir eine Schleife am Fluss entlang nach Grenoble reinlaufen. In einem ruhigeren Park legen wir eine Mittagspause ein und recherchieren, was wir uns in Grenoble anschauen möchten. Helena findet ein kostenfreies Museum und den Stadtteil Saint Laurent. Ich checke, wo das Museum liegt und merke kurz danach, dass ich das falsche Museum mit fasst identischem Namen nachschaue. Letztlich liegt das Museum direkt neben dem Park und der Stadtteil dahinter auf der anderen Flussseite.
Im Musée de Grenoble geht es einmal durch die Kunstgeschichte mit über 600 Ausstellungsstücken. Das erste Museum 1798 vor der Revolution als Schutz gegründet, umfasst eine Sammlung von über 40.000 Kunstwerken. Ein paar bekannte Künstler, aber auch viele mir neue Namen aus verschiedensten Kunstepochen veranschaulichen den Verlauf der Geschichte. Zwischendurch springen wir in der Zeit und laufen entgegen der Zeitachse durchs Museum.
In Saint Laurent laufen wir an vielen geschlossenen Bars vorbei, bis wir in einer Konditorei ein Blaubeerküchlein erblicken. Tagelang habe ich davon geredet, auch wenn dieses nicht genau dem meiner Vorstellung entspricht, lacht es uns dennoch an. Dazu noch ein Croissant und etwas später sitzen wir im Park der Delphine. Mit frischen Blaubeeren schmeckt der Blaubeerkuchen nochmal besser und verschwindet somit in wenigen Augenblicken. Ein leichtes Nieseln setzt derweil ein. Kurz bevor wir uns aufmachen, um zu Katia, einem Trail Angel zu gehen, steigen wir zu einem Aussichtspunkt hoch, von wo aus die Regenwand deutlich zu sehen ist.
Naja, mit Regenschutz laufen wir parallel zur Wand in die Stadt, wobei sich der Regen zu uns bewegt und im Sonnenschein die Stadt glänzen lässt. Zu Katia im 4ten Stock noch die Treppen rauf, wo wir uns erstmal frisch machen und erzählen. Sie selbst war schon in den USA auf dem PCT und kennt Großteile des Hexatreks. Zudem ist sie die oder einer der ersten Trailangel, da es zum Zeitpunkt, wo sie über den Hexatrek erfuhr, noch keine Trail Angel gab. Fürs Abendessen gehen Helena und ich noch etwas Gemüse und Tomatensoße einkaufen. Mit roten Linsen beigemischt und Reis als Beilage ein super Essen, auch wenn mich der Inder sehr gereizt hat. Da wir alle sehr erschöpft sind, Katia von der Arbeit, geht es im Anschluss direkt ins Bett.Lue lisää
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- Päivä 54
- lauantai 26. heinäkuuta 2025
- ⛅ 17 °C
- Korkeus: 1 406 m
RanskaSéchilienne45°5’4” N 5°49’43” E
Déjà vu
26. heinäkuuta, Ranska ⋅ ⛅ 17 °C
Der Weg kommt mir bekannt vor, aber doch ein wenig anders. Als wäre ich diesen schonmal gegangen, nur schien da wohl die Sonne.
Morgens bringe ich Helena zum Bahnhof, wobei wir einen Zwischenstop bei eimer Bäckerei einlegen, die uns Katia empfohlen hat. Da wir etwas früh am Bahnhof sind und der Zug schon da steht, setze ich mich noch mit rein. Kurz vor Abfahrt setze ich mich an den Bahnsteig und esse ein Croissant. Ein letztes mal winken, wobei neben Helena auch zwei Kinder nebendran mir zuwinken. Für mich gehts zurück zu Katia, wo ich noch etwas entspanne und nachfrage, von wo ich am besten trampen kann. Um möglichst bald wieder auf dem HT zu sein, starte ich direkt und laufe eine Weile durch Grenoble.
Kurz vor der Autobahn komme ich an eine Tankstelle, von wo aus ich nach Gières mitgenommen werde. Wahrscheinlich wäre es besser, ich hätte eine andere Mitfahrgelegenheit abgewartet, aber ich wollte da weg und näher an die Berge. Immer wieder laufe ich zum nächsten Kreisel und fahre ein Stück bei jemandem mit. Beim Supermarkt in Froges hole ich mir noch Verpflegung für den Tag und mit drei weiteren Autos erreiche ich Prapoutel um 12:30 Uhr. Ich verlasse den Ort und genieße an einem geschlossenen Restaurant außerhalb mein Mittagessen. Fasst genau den selben Weg geht es nun zurück auf den HT, wo ich um 14:34 Uhr am Pass ankomme. Eine knappe Stunde später erreiche ich den höchsten Punkt am Brèche de Roche Fendue (2480m). In den Wolken ohne Sicht habe ich kein Grund zur Pause und verfolge so den HT.
Weit bergab und wieder steil rauf zum nächsten Pass, nur um wieder runter zu rennen. Wie oft habe ich mich schon gefragt, warum man nicht einfach Tunnel oder Brücken in die Berge baut. Für die Autos machen wir das doch auch!?!?! Spaß, es ist zwar schon sehr anstrengend und die Gelenke finden es nicht so schön, aber es wird doch meistens mit einer Aussicht belohnt. Am Crozet See treffe ich auf viele Wanderer, die hier zelten, was ich sehr gut nachvollziehen kann, da man einen traumhaften Blick ins Tal hat und wenn man früh genug dran war, sogar eine Insel für sich beanspruchen kann.
Auf dem Weg zum nächsten Pass treffe ich eine Frau, die mit einer Gruppe die Berge säubert und mich bittet, 4 Metallteile mit hoch zunehmen. Diese finde ich ein paar Meter weiter am Rand und ich stelle fest, dass diese deutlich schwerer sind als mein Rucksack. 4 Eisenstangen, die ich über 100Hm den Berg hoch schleppe. Immer wieder bin ich kurz davor diese abzulegen, aber ich halte bis zum Ende durch und werde zum Schluss von einem anderen Teil der Gruppe bejubelt. Diese sind dabei weitere Metallteile aus dem Berg zu schneiden. Vorbei am Refuge de la Pra nähern sich so langsam die Robert Seen. Davor noch ein paar andere Seen, von denen einer kristallklar ist.
Von den Robert Seen aus nehme ich den selben Weg zurück nach Chamrousse, wie beim letzten Mal, um ein paar Höhenmeter zu sparen und um das Lichtspiel der Abendsonne über Grenoble besser beobachten zu können. Wie beim letzten mal verändert sich auch hier jede Sekunde das Bild und auch ich bekomme noch Sonnenstrahlen zu spüren. Bei Chamrousse freue ich mich auf die erneute Toilettenpause und renne dann weiter bergab. Ich habe mich entschieden, bis zur Hütte zu laufen, wo Helena und ich auf Marlene getroffen sind. Diese erreiche ich kurz nach 22 Uhr, wobei ich diesmal die Hütte ganz für mich habe. Ich esse noch eine Kleinigkeit und lege mich in die nächstbeste Ecke zum Schlafen.Lue lisää
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- Päivä 55
- sunnuntai 27. heinäkuuta 2025
- ☁️ 15 °C
- Korkeus: 1 753 m
RanskaVillard-de-Lans45°1’39” N 5°34’21” E
Die Aufholjagt beginnt
27. heinäkuuta, Ranska ⋅ ☁️ 15 °C
Ich renne zwar schon, aber ich weiß noch nicht wohin. Mal schauen, wann ich das erfahren werden. Ich weiß, dass es ein paar Tage dauern wird.
Morgens führt mich der Weg bis weit ins Tal runter. Bei einem Brunnen lege ich eine Frühstückspause ein und kühle meine Füße ab. Bis nach Vizille folge ich dem Bergrücken, wobei dieser so steil wird, sodass der HT einen Schlenker nach Norden zieht. In Vizille mache ich einen kurzen Stopp bei Lidl, wo ich nicht auf eine 1kg Erdnussbutterdose verzichten kann. Der gekaufte Kokosjoghurt ist leider sehr enttäuschend, aber mit ein paar m&ms und Banane gerade noch zu retten. Auf der anderen Talseite geht es bergauf an einer Kirche mit einem schiefen Kirchturm vorbei. Weiter um den Berg finde ich einige Informationstafeln am Wegesrand, wobei ich einerseits mir die Zeit nicht nehmen möchte, andererseits ich mir sowieso kaum sowas merken kann. Im nächsten Ort namensSaint Georges de Commiers nehme ich zwei winzige Verlängerungen mit, da ich den Weg nicht finde.
Anstatt über den Berg geht es nun zwischen zwei Bergen hindurch, wobei ich eine Autostraße entlang laufe, die teilweise keinen Seitenstreifen oder Ausweichmöglichkeit hat. Dieser folge ich bis zum nächsten Supermarkt. Im Intermarché kaufe ich für die nächsten Tage ein, wobei ich zu viel für eine Magicjar habe. Während ich bezahle werden schon die ersten Rollläden geschlossen, da es Sonntag ist und dieser um 12:30 Uhr schließt. Den Einkauf packe ich erst während dem Mittagessen um. Dabei setzt sich ein Rabe direkt neben mich auf die Bank und beobachtet mich gespannt. Einmal probiert er sogar meine Socken, wobei ich doch viel besseres im Angebot hätte. Nach und nach trifft sich eine Gruppe Männer, die direkt neben mir Boul spielen.
Ein kleiner Anstieg steht bevor, der in der Sonne dennoch sehr anstrengend ist und der Weg kaum Schatten bietet. Auf dem Abstieg gibt es dafür als Belohnung eine schöne Aussicht auf Grenoble. Im nächsten Tal wird mir ein Bach kurz vor dem größten Anstieg des Tages angezeigt. Kirz davor laufe ich an einem HT Wanderer vorbei, den ich schonmaö gesehen habe, der aber nicht sehr gesprächig scheint. Wie ich über die Brücke des Bachbettes laufe, sehe ich nur Leitungen, aber kein Wasser. Da ich nicht nochmal zurück in den Ort laufen möchte, heißt dass knapp eine Stunde mit minimal Wasser den Berg hoch. Ich eile auf halbem Weg an einem anderen Wanderer vorbei und freue mich tierosch, wie ich endlich das Plätschern von Wasser höre.
Ein Stück höher komme ich an eine in der App markierte Wasserquelle, die ein viel tropfender Felsen darstellt. Davor und danach gibt es jeweils zugänglicheres Wasser, aber immerhin gibt es einen Hinweis. Ich verschiebe eine Pause immer weiter nach hinten und erreiche früher als erwartet den Arc Pass (1736m). Etwas über eine halbe Stunde spätee um Punkt 18 Uhr stehe ich auf den Rochers de l'Ours (2038m). Eine Wolkenmauer auf der einen Seite und eine halbwegs schöne Aussicht auf der anderen. 100Hm unterhalb der Spitze verlasse ich den HT und folge Wegen möglichst auf einer Höhenlinie. Den ersten Abzweig über ein Geröllfeld verpasse ich fasst. Anschließend renne ich ein Geröllfeld 100Hm bergab, um anschließend weitere 100Hm weiter unten mein Abendessen auf dem Weg zu genießen. Ich beklecker mich schön dabei, aber meine Hose hat sowieso schon alles abbekommen.
Während ich dunkle Wolken beobachte, führt mich der Weg unterhalb des Vercor Hauptkamms leicht bergauf. Ich höre ein kontinuierliches Murmeltier Pfeifen und wundere mich schon, warum es denn dieses Konzert abhält. Wie ich nah genug heran komme, entdecke ich einen Fuchs, der scheinbar die Murmeltiere verärgert. Eine Gams schaut dabei von einem Felsen zu. Etwas weiter denke ich für einen Moment einen Bach zu hören, aber stattdessen erblicke ich mindestens 40 Steinböcke überhalb von mir. Um die nächste Ecke treffe ich auf einige Gämse. Ich bin völlig überrascht von den vielen Begegnungen, geschweige den Vögeln, die ich immer wieder versehentlich erschrecke.
Die ersten dunklen Wolken sind mit wenigen Tropfen über mich hinweg, wobei eine größere Wolkenfront nachrückt. Diese bringt mehr Regen mit und hängt so tief, dass ich die letzte halbe Stunde kaum mehr als 20m vorausschauen kann. Ich überlege noch, ob ich bergab zu einem Restaurant oder bergauf zu einer Gondelstation laufen möchte. Die Gondelstation liegt vom weiteren Weg her besser, aber das Wetter führt mich eher zu dem näher gelegenen Restaurant. Letzten Endes steht direkt an der Wegteilung, wo ich mich entscheiden müsste, ein offenes Holzhäusschen, das mir perfekten Schutz vor dem Wind und dem Regen bietet. Da mache ich es mir dann auch schon gleich im Schlafsack gemütlich.Lue lisää
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- Päivä 56
- maanantai 28. heinäkuuta 2025
- ☁️ 11 °C
- Korkeus: 1 878 m
RanskaGresse-en-Vercors44°51’13” N 5°31’13” E
Wetter in den Bergen
28. heinäkuuta, Ranska ⋅ ☁️ 11 °C
Da schaut man jede 15 Minuten auf den Wetterbericht und jedes Mal steht was anderes da. Noch einmal Regen und dann teilweise bewölkt. Eine halbe Stunde später genau das gleiche und so über Stunden.
Morgens in einer Wind und Regenpause überwinde ich mich zum Losgehen. Bergauf zur ersten Liftstation und weiter zur nächsten. In der Wolke sehe ich kaum, wo mein Weg lang führt und ich checke immer wieder auf der Karte nach. An tropfenden Felsen halte ich für eine Weile, da ich nicht weiß, wann die nächste Wasserquelle kommt. Leider passiert es häufiger, dass markierte Quellen versiegt sind oder abgeleitet werden und ich kein Wasser bekomme. Diesmal habe ich aber Glück und stoße wenig später auf eine Quelle, die aus dem Felsen entspringt.
Ein wenig auf und ab und schon bin ich auf einer Alternativroute des HT. Der Weg folgt dem Vercor Hauptkamm und anschließend ein Stück am Berg entlang. Ich suche Schutz vor Wind und Regen bei einem kleinen Häusschen kurz bevor es auf den Grat geht. Aufgrund des starken Windes und des leichten Regens, der sich aber stark anfühlt, entscheide ich mich direkt auf die andere, windgeschützte Seite abzusteigen und am Berg entlang zulaufen. Eine großköpfige Pflanzenart bringt mich dafür um die Nerven. Die wachsen über den Weg und verhaken sich in meinem Regencape. Zudem übertragen die mir Unmengen an Wasser, wodurch sich meine Hose gleich fünfmal so schwer anfühlt.
Nach einer gefühlten Ewigkeit im Nassen erreiche ich um 11 Uhr eine Hütte, wo ich mich erstmal in trockene Kleidung umziehe. Es gibt einen Holzofen, wobei ich nicht verstehe, wie ich diesen öffnen kann. Nach 1 1/2 h kommen drei junge Männer, die vergeblich versuchen, den Ofen anzumachen. Erst wie ein Wanderpaar erscheint und der Mann mit Zündhölzern den Ofen anheizt, wird es warm in der Hütte. Das Paar verlässt kurz darauf wieder die Hütte und ich erzähle mit den Männern, die mich fragen, welche Berge schöner sind, die in Deutschland oder Frankreich. Natürlich die in Deutschland, aber das ist auch sehr subjekiv. Wer Gletscher und viel Schnee auch im Sommer bevorzugt, wird in Deutschland mittlerweile kaum noch fündig.
Gegen 16 Uhr gehen die drei Männer, wobei sie nach wenigen Sekunden kurz nochmal reinkommen, um ihren Regenschutz anzuziehen. Laut dem Wetterbericht soll es um 16 Uhr aufhören, aber es fängt stattdessen wieder an. So geht es bis 18 Uhr weiter, dass ich sehe, es soll noch einmal in einer Stunde regnen und dann ist trocken. Der Wetterbericht ändert sich jede viertel Stunde und immer wird neuer Regen angekündigt, der vorher nicht angesagt war. Über 6 h verbringe ich in der Hütte und esse dabei fasst alle m&ms auf. Da ich Anne am nächsten Tag einholen möchte und mindestens noch über die nächste Spitze kommen will, um eine Chance zu haben, starte ich mit dem Wissen, das es wahrscheinlich regnen wird und der Weg bei Regen laut App besonders schwierig ist.
Mir bläst der Wind um die Ohren und dunkle Wolken ziehen an mir vorüber.
Kurz bevor ich zum Pass hochgehe, sorgt die nasse Wiese dafür, dass meine Hose und Schuhe nochmal in Wasser getränkt sind. Mental eine Herausforderung, wenn man sowieso schon in nassen Sachen losläuft und dann der Weg einen durch tiefes Gras schickt. Immerhin kein Regen und um 21:07 Uhr stehe ich auf dem Ville Pass (1925m). Auf dem Weg über den Kamm gibt es eine kleine Senke, in der der Wind durchrauscht und ich echt nicht mit den Leuten in ihren Zelten hier tauschen möchte. Nun steil den Grashang auf der windgeschützten Seite entlang. Aufgrund der Wolke sehe ich die Spitze nicht und wundere mich immer wieder, wenn es noch weiter den Hang hochgeht, ohne das ein Ende in Sicht ist. Nach unter einer halben Stunde erreiche ich um 21:35 Uhr die Spitze des Grand Veymont (2341m), wobei eine Wolke festhängt. Dementsprechend mache ich mich auf zum Abstieg und erreiche das Plateau um kurz nach 22 Uhr. Ja, ein Teil des Abstiegs springe/renne ich im Halbdunkeln runter.
Das letzte Stück zur Hütte mit nur leichtem auf und ab und einem einfachen Wanderweg durch die Dunkelheit erreiche ich diese 10min später. Mit lautem Knarzen öffne ich die Türe und sehe dutzende Rucksäcke auf dem Boden stehen. 3 Personen schlafen drinnen in den vorgesehenen Kabinen und der Rest wohl in den Zelten, die um die Hütte stehen. Ich lege mich möglichst schnell und geräuschlos unter den Tisch, da ich sonst im Weg liegen würde. Meine Beine ragen dennoch weit über die Tischkante hinaus, während sie von den Tischbeinen eingeklemmt werden. Nachts setzt sich eine Person mit Isomatte als Rückenpolster auf die Bank direkt über mir. Ansonsten knarzt die Tür immer wieder durch den Wind und ich weiß nicht, wie man diese befestigt.Lue lisää
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- Päivä 57
- tiistai 29. heinäkuuta 2025
- ☀️ 21 °C
- Korkeus: 990 m
RanskaRimon-et-Savel44°39’47” N 5°18’29” E
Grenzen testen
29. heinäkuuta, Ranska ⋅ ☀️ 21 °C
6200 Höhenmeter auf knapp über 30 Kilometer ist schon viel auf und ab. Was ist, wenn man dies auf die doppelte Strecke aufteilt?
Morgens um 5:54 Uhr werde ich von meinen Mitbewohnern geweckt und um kurz nach 6 Uhr laufe ich los. Der Grand Veymont in voller Pracht in der Morgenröte. Der Weg führt mich über das Vercor Plateau, eine wunderschöne Landschaft auf 1800 Metern Höhe und außer den Wanderwegen kaum Spuren von Menschen. Gänsegeier kreisen über meinem Kopf und genießen die Aufwinde über den Kilometer langen Steilwänden. Der Mt. Aiguille, der sich im HT Zeichen befindet, versteckt sich ein bisschen in den Wolken. Vom Plateau geht es ein spannendes Tal, ebenfalls mit Steilwänden geschmückt, bergab. Der Weg lädt mich zum Rennen ein und so bin ich recht schnell in Archiane, wo ich an einer Unterkunft meine Frühstückspause einlege.
Nachdem meine Socken etwas trockner sind und das Handy geladen, geht es bergauf, von wo ich den Cirque d'Archiane bestaunen kann. 400m hohe Felswände in einem Halbkreis das Tal umgebend. Es geht auf gleichbleibender Höhe um den Berg und als ich herausfinde, dass der nächste. Supermarkt um 12:15 Uhr die Mittagspause startet, heißt das für mich, die letzten 3km runter zu rennen. So komme ich um kurz nach 12 Uhr in Châtillon en Diois an, wo ich mir nur Mittagessen kaufe und am Dorfbrunnen genieße. Kinder führen Erwachsenen Kartentricks vor, einige Menschen sitzen draußen vor Restaurants und der Wind bringt den Brunnen manchmal dazu, mich nasszuspritzen.
Die markierte Toilette finde ich leider nicht und dennoch esse ich die restlichen Chips auf dem weiterführenden Weg. Deshalb renne ich nach dem nächsten Pass den Berg runter um mir ein geeignetes Plätzchen im Tal zu suchen. Zweimal auf und ab und schon komme ich nach Die, von wo aus Anne heute gestartet ist. Ich bin über viele unterschiedliche Sprachen und all den jungen Leuten überrascht. Beim nächsten Supermarkt hole ich mir zur Feier der 1400km ein Brownies Eis und genieße. Das unter einem Baum in der Nähe.
Um 18:35 starte ich meine letzte Etappe für den Tag, um Anne einzuholen. Ich folge einem Fluss, an dem mich eine Frau frägt, ob ich den Eingang zum Campingplatz suche, da es schon recht spät ist, ich aber dankend weitergehe. Eine Schotterpiste bringt mich auf den nächsten Berg zu Justins Kreuz, was zwar hässlich aussieht, aber von der Aussichtsplatform einen schönen Panoramablick bietet. Auf dem Berg folge ich verschiedenen Wegen, mal mehr mal weniger schön zu einem Pass, von wo aus ich die letzten Sonnenstrahlen genieße. Ab dann folge ich einer Schotterpiste, die sanft bergab dem Berghang folgt und mich zum Joggen einlädt. Mein Ziel, um 22:15 Uhr bei Anne zu sein, scheint immer realistischer.
Bei einer Schafherde rennen mir die Hüterhunde hinterher und bellen mich an, wobei ich ungemindert weiterlaufe und schon bald hinter mir lasse. Kurz zuvor habe ich noch Lavendelblüten gepflückt und mich damit etwas eingeduftet, aber den Hunden ist das egal. Die Dunkelheit schreitet voran, aber auf dem breiten Fahrweg gehe ich bei gleichem Tempo weiter. Das letzte Stück nochmal etwas mehr abfallend, weshalb ich in einem raschen Schritt nur darauf achte, dass ich nicht in die Wasserrinnen trete. Plötzlich rutsche ich mit meinem linken Bein einen halben Meter nach links weg und ich kann mich gerade so noch mit dem rechten Bein auffangen. Da bin ich in der Mitte gelaufen und aufgrund der unterschiedlichen Höhe der Fahrspuren, ging es nach links etwas runter. Ohne zu zögern geht es weiter und um 22:15 Uhr schaffee ich es Punkt genau nach Rimon et Savel.
Dort laufe ich an einem Hässchen vorbei, wovon mir Anne ein Bild geschickt hat, da sie den Bürgermeister kennengelernt und der ihr einen Raum zum Schlafen gezeigt hatte. Zuerst aber noch kurz Wasser auffüllen und dann begrüße ich Anne. Ohne das Licht anzuschalten, bereite ich meinen Schlafplatz vor und wir erzählen eine ganze Weile. Nach knappen 70km beende ich meinen längsten Tag auf dem HT.Lue lisää
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- Päivä 58
- keskiviikko 30. heinäkuuta 2025
- ☀️ 24 °C
- Korkeus: 1 512 m
RanskaLa Chaudière44°38’30” N 5°12’3” E
Zwei Seiten eines Berges
30. heinäkuuta, Ranska ⋅ ☀️ 24 °C
So unterschiedlich wie Tal und Berg sind, so unterschiedlich sind Berge selbst je nach Region, aber auch je nachdem von welcher Seite man diesen betrachtet.
Weit ins Tal startet der Tag und das Frühstück genießen wir am Fluss Roanne, wo ich mich und meine Kleidung mal ein bisschen wasche. Der Weg folgt anschließend wieder den nächsten Berg rauf zu einem Sattel und runter ins nächste Tal, wo ich entscheide, einen Wanderweg statts der Straße zu nehmen. Bei einer Kappelle finden wir einen markierten Wasserhahn und unweit auf einer Wiese im Schatten eines Baumes gibt es Mittagessen. Anfangs der Wind noch sehr verhalten, nimmt immer mehr zu und sorgt dafür, dass wir unser Nickerchen verlagern. Wir suchen uns einen anderen Baum aus, wobei wir nach kurzer Zeit feststellen, dass es auch hier noch sehr zieht.
Ein großer Anstieg zu den drei Schnäbeln (trois becs) steht bevor. Von unserer Seite aus eine Wand, die nur an einzelnen Stellen durch eine steile Scharte unterbrochen wird. Der Weg führt uns steil durch den Wald zu einem Pass hoch. Auf der anderen Seite ein kleines Tal mit steil abfallenden Bergrücken. Den Kamm entlang geht es zweimal steil hoch, wobei ich nach dem ersten Mal schon denke, dass wir an der ersten Spitze sein müssten. Naja, der Weg wird etwas angenehmer und wir erreichen eine Senke mit faszinierenden Felsformationen. Der Schafhirte erzählt mir, wo wir übernachten könnten, wobei wir uns schon einen anderen Ort überlegt haben.
Nun steigt es zu den drei Schnäbeln nochmal 200 Hm an, wobei der Weg befestigt wurde und somit zum Großteil gut begehbar ist. Der erste Schnabel Roche Courbe (1545m) erreichen wir gegen 20:20 Uhr und der Wind pfeift uns um die Ohren. Um kurz vor 21:00 Uhr erreichen wir Le Signal (1559m), wonach wir eine flache und windgeschützte Stelle suchen. Die Aussicht ist grandios, wobei die Sonne schon hinter Wolken am Horizont verschwunden ist. Ursprünglich wollte ich an einem Informationspunkt der HT App mit Warnhinweis schlafen, aber da es von der Spitze aus an der Stelle sehr windig aussieht, halten wir schon kurz danach an einem geeigneten Platz, den wohl schon andere vor uns genossen haben.
Das Wasser fängt an zu kochen und zack, eine völlig unerwartete Windböe schmeist den Becher um. Nun denn, es gibt hier oben kein Wasser, aber immerhin für ein erneutes Kochen bekommen wir noch genug zusammen, sodass es bis zum nächsten Tag reicht. So gibt es dann auch noch was warmes zum Essen und wir legen uns auf den durch hohe Pflanzen und Büsche begrenzten Bereich mit klarem Sternenhimmel über uns.Lue lisää
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- Päivä 59
- torstai 31. heinäkuuta 2025 klo 21.47
- 🌙 21 °C
- Korkeus: 562 m
RanskaBourdeaux44°34’28” N 5°7’30” E
Mittagspause bis zum Morgen
31. heinäkuuta, Ranska ⋅ 🌙 21 °C
Da sucht man sich ein schattiges Plätzchen für die Mittagspause und nach einem kurzen Mittagsschlaf ist es schon 20 Uhr. Naja, dann gehts wohl erst morgen weiter.
Im Morgengrauen geht es auf den dritten Schnabel, den Veyou (1589m) hoch und dieses mystische Tal erstrahlt Stück für Stück im glänzenden Sonnenlicht. In dieses steigen wir ab und am Pass kann ich mich fasst in den Wind lehnen, ohne umzufallen. Im Wald geschützt vor Wind und Sonne fühlt es sich am Morgen sehr kühl an. Erst wie es nach dem nächsten Pass steil bergab geht und die Sonne langsam über die Bergspitzen klettert, ist die Jacke zu viel. Frühstück gibt es im Schatten direkt neben der Straße, wo wir über einem Zaun unsere Schlafsäcke trocknen lassen, die über Nacht Feuchtigkeit aufgenommen haben.
In Bourdeaux, nicht Bordeaux, ein kleines Dorf als erstes eine Toilette suchen, wobei wir uns erst in einem Haus verirren. Bei unserem Glück finden wir sogar Steckdosen, die funktionieren. Beim Supermarkt versorgen wir uns für die nächsten beiden Tage und suchen uns anschließend in der Mittagshitze einen schattigen Ort, während wir uns durch die Menschenmengen zwischen den Ständen durchkämpfen. Das Dorf verlassen wir über eine Burgruine, die zwar einen schönen Platz bietet, aber da es noch nicht Essenszeit, also 13:30 Uhr ist, folgen wir dem Weg, vorbei an einem luxus Campingplatz. 500m weiter finden wir ein kleines Wiesenstück mit einer hohen Hecke, die Schatten spendet.
Hier genießen wir die Ruhe mit ein wenig Schlaf und wie ich das nächste Mal auf mein Handy schaue, ist es schon 20 Uhr. Vom Campingplatz ertönt laute Musik und ein DJ unterhält die Bewohner. Im Gebüsch raschelt es und seltsame Quiekgeräusche sind zu hören. Dennoch entscheiden wir uns die Mittagspause bis zum nächsten Morgen zu verlängern und zum Abendessen gibt es das Mittagessen, da wir begrenzt Wasser haben, aber ein Stück zu laufen nicht in Frage kommt. Vor Mitternacht gibt der DJ dann auch endlich Ruhe und nur das seltsame Quieken ist ab und zu zu hören.Lue lisää
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- Päivä 60
- perjantai 1. elokuuta 2025
- ☀️ 28 °C
- Korkeus: 493 m
RanskaAleyrac44°29’45” N 4°56’37” E
Halfwaypoint Hexatrek
1. elokuuta, Ranska ⋅ ☀️ 28 °C
Nach +-1517km erreiche ich die Hälfte des Hexatreks, was ein schöner Grund zum Feiern und sich selbst etwas Gutes zu tun ist. So gibt es jeden Tag, ja sogar jeden Moment genug Gründe, sich selbst oder andere zu beschenken. Ob mit materiellen und nicht materiellen Geschenken, eine kleine Aufmerksamkeit, ein Moment der Dankbarkeit, der Wertschätzung und vieles mehr, was ein jeden Moment mit possitiver Energie füllen kann.
Wie wir uns zum Losgehen vorbereiten, erreicht uns ein HT Wanderer, den ich an den Robert Seen kennengelernt habe. Da er es nicht eilig hat, wartet er auf uns und wir starten den Tag zu dritt. Als erstes suchen wir die nächste Wasserquelle, wobei uns auf dem Weg ein Hund ablenkt und wir einen Abzweig verpassen. An einer Kirche mit Friedhof finden wir einen Wasserhahn und ein schattiges Plätzchen für das Frühstück. Das nächste Ziel, der Ort Dieulefit, von dem wir von einem Trail Angel gehört haben, da es eine Eisdiele geben soll, bei der es die Herausforderung gibt, so viele Kugeln Eis wie möglich zu essen.
Im Ort angekommen treffen wir uns bei der ersten Toilette, um uns von dort zur Eisdiele durch die Menschenmengen zu kämpfen. Dort stellen wir fest, dass es diese Herausforderung gar nicht gibt und lediglich eine Person vor 2 Jahren 30 Kugeln Eis gegessen hat, was sich herum spricht. Etwas enttäuscht nehmen wir jeweils 3 Kugeln Eis, die dennoch sehr lecker schmecken. Für mich Café, Marrone und Joghurt. Nach dem Einkauf suchen wir uns einen schattigen Tisch in einem kleinen Park aus, wo wir diesen wie immer umpacken und mit der Magic Jar rumexperimentieren. In der Mitte befindet sich ein Stromkasten mit Anschlüssen, die leider nicht funktionieren. Bei der öffentlichen Toilette in der Nähe finde ich leider nichts. Immerhin die Powerbank kann ich mit dem Solarmodul aufladen.
Heute als Spezialaufgabe, den Innenschlafsack von Anne auf andere Weise weiter verwenden. Geplant ist ein Stück für das Loch in meinem Handschuh und eine neue Bekleidung für den Kiwi, die mir bei der turbulenten Aufholjagt verloren ging. Zudem war ein Kleid oder kurze Hosen für mich die Überlegung, wobei es dafür doch mehr Expertise benötigen würde. Ich schneide mir ein kleines grünes Stück heraus und verwende die Fäden, die Anne beim Löcher flicken eingenäht hat. Erst stelle ich mich ziemlich dämlich an und weiß garnicht, wie ich anfangen soll. Beim Handschuh gebe ich mir keine Mühe, da der Faden begrenzt ist und es vor allem als Übergangslösung dienen soll. Für den Kiwi schneide ich mir einen Umhang zurecht und benutze die Naht für eine Schleife. Beim Umhang nähe ich zudem einen verstärkten Kragen mehrlagig zusammen. Dazu noch ein glitzerndes Haargummi und das Outfit ist vollendet.
Der HT führt uns auf die letzte Spitze des dritten Abschnittes, dem Mont Rachas (898m), von woaus wir einen schönen Blick über das Rhône Tal haben. Der Abstieg etwas steiler über viele lose Steine zieht sich entsprechend länger, wobei wir dennoch im Hellen bei einem Friedhof ankommen. Dort treffen wir auf einen netten Herrn mit seinem Camper, der uns bittet, den Platz wieder sauber zu hinterlassen, da hier wohl öfters Wandernde übernachten und nicht immer sich so verhalten, dass man einen Ort ohne Spuren hinterlässt. Eine Grasfläche, Wasser und Ruhe, perfekt für ein Zuhause für die Nacht.
Da wir wussten, dass wir kurz vorher die Hälfte des HTs erreichen, haben wir in Dieulefit eine kleine Flasche Rotwein gekauft, die Anne getragen hat und mit der wir jetzt diesen Moment feiern. Wir fühlen uns wie zwei Teenager, die sich das erste Mal betrinken und das auf einem Friedhof. Mit einem leichten Alkoholpegel lässt es sich dann auch gut Schlafen.Lue lisää
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- Jaa
- Päivä 61
- lauantai 2. elokuuta 2025
- ☀️ 26 °C
- Korkeus: 400 m
RanskaBourg-Saint-Andéol44°22’58” N 4°34’56” E
50km Tag mit Nachtwanderung
2. elokuuta, Ranska ⋅ ☀️ 26 °C
Mit einer kleinen Vorwarnung am Vortag habe ich für heute 50km geplant, die wir fasst von Anfang an vor hatten, da Anne diese noch nie offiziell an einem Tag gewandert ist. Der Plan hat sich etwas verzögert und der Tag zog sich ein wenig in die Länge.
Um 6:30 Uhr starten wir mit einer halben Stunde Verspätung den 50km Tag. Der Weg führt mit kaum Höhenmetern durch sanfte Hügel, bis wir bei der Abbatiale Notre-Dame d'Aiguebelle ankommen. Dort genießen wir im Schatten bei einem Picknickplatz unser Frühstück, während Schmetterlinge um uns herum fliegen. Anstatt des HTs laufen wir anschließend 1 km die Straße, da das Tagesziel über 52km entfernt liegt, wobei uns 50km reichen und für mich der Weg parallel zur Straße keinen Sinn ergibt. Auf dem nächsten Hügel geht es an einigen Windrädern vorbei und ich spiele mit dem Schatten eines davon Seilspringen. Kurz darauf stelle ich fest, dass wir ausversehen vom HT abgekommen sind und wenige Meter abgekürzt haben.
Es geht über eine Autobahn und eine Zugstrecke durch ein kleines Industriegebiet, wo ich ein Art Schleife für meinen Hut aufsammle und Anne eine Packung Zigaretten für ihre Schwester findet, die wir in wenigen Tagen mit ihrer Familie zum Geburtstag von Anne treffen. Nach dem nächsten Hügel verlassen wir den HT, um bei einer Kapelle in einem winzigen Dorf namens Rac mit Mittelmeer Flair das Mittagessen zu genießen. Von dort auf direktem Wege zum Supermarkt in Châteauneuf du Rhône, um für den nächsten Tag einzukaufen und dann zum Ende des dritten Abschnittes über die Rhône nach Viviers. Der Start des vierten Abschnittes beginnt aber nicht am Ende der Brücke, wo der dritte aufhört, sondern an irgendeiner Straßenecke im Ort. Wir versorgen uns noch mit etwas Brot und folgen weiter dem HT über den nächsten Berg. Wir lassen eine kleine Kappelle aus, die wir auch ohne Umweg gut sehen können. Auf dem Weg sammeln wir viele Brombeeren, die hier meiner Meinung nach weniger geschmackvoll sind als die, die ich auf dem NST in Deutschland gegessen habe.
Ein kleiner Anstieg zur Ermitage de Saint Beaume, eine kleine Kappelle, die in eine Grotte gebaut wurde. Der Abstieg sehr steil und mit Geröll kleinere Rutscher dabei, die mir manchmal bisschen Gänsehaut bereiten. In Saint Montan treffen wir kurz vorher auf einen HT Wanderer, der uns ein bisschen was zuruft, wobei wir direkt weiter zu einer Wasserquelle gehen, um dann einen Platz für das Abendessen zu finden, wofür sich eine Mauer am Ende des Dorfes gut anbietet. Ein weiterer kleiner Hügel und ein letzter etwas längerer Anstieg, wobei es bei der Hälfte schon so dunkel ist, dass Anne ihre Stirnlampe benutzt. Zwar scheint der Halbmond recht hell, aber im Schatten ist es sehr duster.
Im Mondschein erreichen wir das Plateau, auf dem wir noch die letzten Kilometer über breitere Wege zu einer Kappelle laufen. Kurz vor Schluss verpassen wir einen Abzweig, wodurch wir ein paar hundert Meter zusätzlich gehen, aber abgesehen, dass wir schlafen wollen, geht es uns sehr gut. Die letzten Meter auf einer geteerten Straße und nach einer gefühlten Ewigkeit erblicke ich die Chapelle de Chalon. Dort legen wir unsere Rucksäcke an einem Tisch ab und laufen einmal drum herum, um auf der Rückseite ein Vordach mit Bänken zu finden, wo wir uns kurz darauf zum Schlafen hinlegen.Lue lisää
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- Jaa
- Päivä 62
- sunnuntai 3. elokuuta 2025
- ☀️ 27 °C
- Korkeus: 83 m
RanskaLabastide-de-Virac44°20’48” N 4°27’47” E
30km...oder doch nicht
3. elokuuta, Ranska ⋅ ☀️ 27 °C
Da plant man 2 lange Tage zu einem Trail Angel, da die Höhenmeter sehr gering sind und in der zweiten Hälfte des erszen Tages merkt man, dass das nicht machbar ist, da der Weg teilweise zur Kletterpassage wird.
Wir starten möglichst früh aufgrund der Hitze, die ab 11 Uhr schon unangenehm wird. Der Weg führt uns kreuz und quer über das Plateau, ohne dass ich irgendeinen Sinn darin sehe und jede Kreuzung auf mein Handy schaue, weil ich keinem Wegweiser folgen kann. Da bin ich schonmal richtig gut gelaunt....nicht. Irgendwo im Nirgendwo genießen wir im Schatten unser Frühstück. Wie es zur Adèche runter ins Tal geht, lässt sich der Weg recht einfach finden, wobei dieser dennoch seltsamen, unnötig steilen Pfaden folgt. Ein kleiner Abstecher zu einem Eingang einer Grotte, der aufgrund von Forschungsarbeit verriegelt ist, wobei sich die kühle Luft sehr angenehm anfühlt.
Auf dem Fluss sehen wir einige Kanufahrende und auch einige Badegäste. Wir folgen der Ardèche flussaufwärts und stellen schon bald fest, dass die geplanten 30 km für den Tag nicht schaffbar sind. Über Felsen, Sand und Geröll ein leichtes Auf und Ab mit großen Stufen dazwischen. Da stehen wir an einer Felswand, wobei vor uns ein Kreuz darauf hinweist, dass der Weg hier nicht weiter geht, aber sonst auch nichts zu erkennen ist. Anne weist mich auf Wegweiser über einem Loch hin und ich realisiere, dass wir an der Stelle angekommen sind, die auch in der HT App als Warnhinweis markiert ist. Das Loch ist grade groß genug, um ohne Rucksack durchzugriechen. Im Felsen führen Metalltritte wie eine Leiter eine Etage tiefer, wo sich ein anderes Loch befindet, aus dem wir wieder herauskommen. Da werde ich als erstes gefragt, ob dies der Weg sei.
Weiter auf den Beinen über Stock und Stein, sowie Sand suchen wir nun eine geeignete Stelle für ein Mittagessen. Vorbei an faszinierenden Gesteinsformationen, die über die Zeit durch das Wetter geformt wurden. Ich sehe eine Spur, die zu einem Höhleneingang führt und gehe einige Meter hinein. Wie ich merke, dass es wahrscheinlich noch ein gutes Stück weiter geht, drehe ich um und hoffe, dass Anne noch nicht vorbei gelaufen ist. Wieder auf dem Weg, sehe ich, dass mein Tischdeckchen wenige Meter zurück an einem Dornenzweig hängt und ich denke, dass Anne dieses wohl mitgenommen hätte, wenn sie vorbei wäre. Wir gehen gemeinsam in die Höhle und nach ca. 50m fällt es steiler ab. Ich folge den Spuren alleine weiter und finde im nächsten Raum eine kleine Leiter, um eine große Stufe zu überwinden. Hier merke ich, wie die Luft dünner wird und mein Atem sich nicht mehr beruhigt. Ich entscheide mich umzudrehen und sehe über mir Annes Licht. Auf halber Höhe in der Schrägen rutsche ich einen Meter runter und versuche dabei meine Finger in den harten leicht feuchten Boden zu krallen. Einmal tief durchatmen und vorsichtig noch einmal Schritt für Schritt.
Aus der Höhle raus gehe ich bis zur nächsten Stelle, wo ich an den Fluss komme, um meine Hände zu reinigen. Eine kleine Wunde am Handgelenk, an den Schulterblättern und am Ellenbogen, wo ich mich mindestens einmal gestoßen habe. Wieder auf dem Weg warte ich ein paar Minuten, um zu realisieren, dass Anne wohl an mir vorbei ging, ohne es zu sehen. Dementsprechend renne ich los und erreiche sie auf die Minute pünktlich für die Mittagspause. Diese verzörgert sich ein bisschen, bis wir einen halbwegs schattigen Platz finden. Dieser direkt neben einer kleinen Höhle, die zwar etwas kühler ist, aber nicht zum Essen eignet. Anne setzt während dem Mittagessen zweimal um, da die Sonne ungünstig durch das Blätterdach scheint und während sie mit ihrer Magic Jar zugange ist, packe ich heimlich die Tomaten ein, die sonst Anne immer trägt.
Entlang des Flusses führt uns der HT mitten durch ein nudistischen Zeltplatz, wo ich mich etwas falsch verkleidet (under/overdressed?) fühle. Dabei hatten Anne und ich am Morgen darüber gesprochen, nackt zu wandern, wobei es mit den Rucksäcken nicht sehr angenehm klingt. Beim nächsten Camp füllen wir nochmal unsere Wasserflaschen, um uns dann einen Platz zum Schlafen am Fluss zu suchen. Dabei steht noch ein Hindernis bevor, eine Flussdurchquerung. Diese machen wir schon früher als vorgesehen, da wir anstelle des Weges, der Wasserkante folgen, bis es nicht mehr weiter geht und dann auf die andere Flussseite wechseln. Auf den rutschigen Steinen im Wasser fällt uns dies auch ohne starke Strömung sehr schwer, vor allem, weil wir unsere Schuhe nicht so kurz vor der Nacht nass machen wollen. Dennoch erreichen wir ohne größere Strapatzen das andere Flussufer. Nur wenige Meter später finden wir einen flachen Felsen, der sich für die Nacht eignet.Lue lisää
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- Jaa
- Päivä 63
- maanantai 4. elokuuta 2025
- ☁️ 31 °C
- Korkeus: 350 m
RanskaSampzon44°23’46” N 4°19’53” E
Höhlenexpeditionen
4. elokuuta, Ranska ⋅ ☁️ 31 °C
Da hab ich zwar eine unangenehme Erfahrung am Vortag im der Höhle gehabt, aber genug davon kann ich nicht bekommen.
Während wir zusammenpacken läuft ein HT Wanderer an uns vorbei. In der morgendlichen Ruhe mache ich immer wieder Abstecher in kleine Höhlen rein, wovon die eine runter, die nächste hoch führt. Immer wieder faszienierende Kalksteinformationen, die sich von den Decken bis zum Boden ziehen. Das Frühstück gibt es hinter einem Felsen versteckt im Schatten, da die Sonne schon intensiv ins Tal scheint. Beim nächsten Stück sind immer wieder gesicherte Stellen dabei. Bei einer dieser Stellen nehme ich Annes Stöcke, da diese dabei eher hinderlich sind. Wie ich ihr diese wiedergebe, rutsche ich beim Zurückdrehen aus und schlage mir dabei meinen rechten Arm am Felsen auf.
Zwei Kurven weiter steht die zweite von zwei Flussüberquerungen an und da wir aus der ersten gelernt haben, ziehen wir zwar die Socken aus und nehmen die Innensohle aus den Schuhen, ziehen diese aber wieder an, um trittsicherer zu sein. Das gefährlichste hier an der Überquerung die unzähligen Kanus, die wie auf einer Autobahn an uns vorbeifahren. Zwei Personen scheinen dabei mich im Visier zu haben und ich spiele mit, in dem ich versuche "panisch" im Wasser weg zu rennen.
Mit halbwegs trockenen Füßen folgen wir weiter der Adèche nun auf einem leichteren Pfad. Kurz bevor wir die Straße erreichen, führt uns der Weg durch eine traumhaft schöne Regendusche, wobei ich mit dem Rucksack versuche, möglichst wenig nass zu werden. Die Straße entlang nach Chames, wo wir Wasser auffüllen und uns mental auf die Menschenmassen vorbereiten, die im nächsten Abschnitt auf uns warten. Wir folgen weiter der Straße abseits des HTs, bis ein breiter Fußgängerweg uns zur Aussichtsplatform des Pont d'Arc führt. Eine riesige natürliche Brücke über die Ardèche, die lange Zeit die einzige Möglichkeit war, um den Fluss zu überqueren. Auf breiten Wegen geht es einmal auf die andere Seite, wo sich ein großer Parkplatz befindet und entsprechend viele Menschen sich hin und her bewegen.
Nach einem Toilettengang führt uns der Weg aus dem Tal zu einem Aussichtspunkt, wobei dieser Weg beliebter ist, als ich gedacht hätte. Nach dem ersten Aussichtspunkt suchen wir uns ein schattiges Plätzchen für die Mittagspause. Zwischendurch suche ich dabei meinen Löffel, wobei ich zweimal meinen Essenssack checke und erst als Anne diesen nochmal überprüft, findet sie diesen. In der Mittagshitze geht es nach Vallon Pont d'Arc, wo wir uns mit neuem Essen versorgen und das zweite Mittagessen genießen. Während wir aus der Stadt raus der Straße folgen, telefoniere ich mit meiner Mutter und beantworte Nachrichten. Ein kleiner Anstieg steht uns bevor, wobei es sehr gemütlich ansteigt. Auf dem Berg folgen wir einem Fahrweg für ein paar Kilometer, bis wir eine flache Stelle finden, die sich zum Schlafen eignet. Der Untergrund ist zwar ein bisschen steinig, aber für die Nacht reicht es. Während wir das Abendessen zubereiten, laufen zwei HT Wanderer an uns vorbei, die wahrscheinlich noch bis zur nächsten Wasserquelle laufen. Kurz bevor wir uns hinlegen, fährt noch ein Auto vorbei, wobei die es nicht zu stören scheint, dass wir hier übernachten.Lue lisää
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- Jaa
- Päivä 64
- tiistai 5. elokuuta 2025 klo 22.08
- ⛅ 23 °C
- Korkeus: 895 m
RanskaLes Vans44°23’49” N 4°4’60” E
Spontaner Besuch
5. elokuuta, Ranska ⋅ ⛅ 23 °C
Seit ein paar Tagen schreibe ich mit meine Cousine, die mit einer Familie ganz in der Nähe auf einem Campingplatz übernachtet. Da ich selbst selten weiß, wann ich wo bin, hat es ein wenig gedauert, bis wir einen günstigen Zeitpunkt gefunden haben, damit sie ein Stück mitwandern kann.
Morgens führt der Weg uns an einer Kappelle vorbei, die ich zuerst als Schlafmöglichkeit angedacht hatte, aber dann doch zu weit gewesen wäre. Vor der nächsten Kirche Saint Priest finden wir Mülltonnen und Wasser bei einem Friedhof. Nun noch Toiletten und ich bin wieder glücklich. Dafür folgen wir dem HT zu einem Campingplatz, wo wir einer freundlichen Empfangsdame begegnen. Dort essen wir unser Frühstück, während neben uns zwei deutsche Kinder auf ihren Handys spielen. Um vom Campingplatz nicht den selben Weg zurück zum HT zu nehmen, folgen wir einer Straße parallel, bis wir über einen Feldweg wieder zurückkommen. Durchs Feld geht es bis nach Berrias und dann durch eine karge Landschaft bis zum Fluss Chassezac. Dieser formt hier wie die Ardèche eine weite Schlucht mit faszinierenden Felsformationen. Von einem Aussichtspunkt beobachte ich, wie Personen von einer Klippe ins Wasser springen, wobei das Geräusch des Aufpralles eine Sekunde verspätet ertönt.
Kurz bevor wir den Rand der Schlucht verlassen, führt ein Weg ein kleines Stück in diese runter zu einer kleinen Höhle, zu der wir ohne Rucksäcke absteigen. Es geht weiter durch einen verwunschenen Wald mit einer wunderschönen Komposition der Felsformationen mit den Bäumen und dem Moos. Durch die Hitze ohne Schatten führt das letzte Stück vor Les Vans uns einen ungepflegten Pfad runter, der teilweise zugewachsen ist. Am Friedhof suche ich zuerst Wasser, erfolglos. Anne findet dann doch einen Wasserhahn und ich ärgere mich bisschen über mich selbst. Auf direktem Wege laufen wir zum Supermarkt, wo wir zuerst im Nachbargebäude uns umziehen, um dort unsere Wäsche zu waschen. Im Supermarkt setzen wir uns nach dem Einkauf direkt gegenüber der Kassen auf zwei Sitze und essen Joghurt mit Apfelmus, während wir auf die Wäsche warten.
Zurück am Friedhof hängen wir die Wäsche über Geländer zum Trocknen und setzen uns vor ein altes Haus in den Schatten. Von meiner Cousine erfahre ich, dass sie heute dazustoßen wird und uns gerne zum Abendessen bei einem Indonesen einladen möchte. Da aber die Öffnungszeiten online nicht stimmen, laufen Anne und ich vorab nach der Mittagspause hin und erfahren, dass dieser erst wieder ab 19 Uhr öffnet. Während ich auf eine Ankunftszeit meiner Cousine warte, setzen wir uns erst unter einen Baum in den Schatten und wechseln nach einer halben Stunde zu einer Kirche, in der es angenehm kühl ist.
Zu dritt verlassen wir Les Vans und folgen dem HT den Berg hoch. Ich erzähle viel mit meiner Cousine, mal auf englisch und mal auf deutsch. Auf halber Höhe erreichen wir Brahic, ein kleines Dorf mit rustikalem Scharm. Ein Stück unterhalb geht es an der Spitze vorbei, um dann schräg den Berg hochzusteigen. Zum Sonnenuntergang erreichen wir die Spitze des Serre de Barre (909m), wo unter anderem Funkmasten stehen. Diese geben im Wind unterschiedliche Töne von sich, der hier oben stark über den Kamm bläst. Ein kleiner Aussichtsturm ist leider zugesperrt und die geschützte Seite mit einer kleinen Platform total zugeschissen. Wenige Meter von den Mästen entfernt gibt es windgeschützt Plätze, wenn man sich hinlegt, da der Wind nicht direkt über den Boden geht, wobei das Geräusch schon sehr lästig ist. Anne und ich kochen unser Abendessen, während meine Cousine ihr belegtes Baguette genießt und eine Gurke mit uns teilt. Im Dunkeln bereiten wir unsere Schlafplätze vor und versuchen mit Wind und Pfeifen irgendwie Schlaf zu finden.Lue lisää
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- Jaa
- Päivä 65
- keskiviikko 6. elokuuta 2025
- ☁️ 21 °C
- Korkeus: 1 324 m
RanskaPont de Montvert - Sud Mont Lozère44°22’25” N 3°49’21” E
Der Riesenzapfen
6. elokuuta, Ranska ⋅ ☁️ 21 °C
Da verlässt man mal wieder den HT, weil es schöner ist, den Wanderwegen zu folgen und wird dafür mit einem Riesenzapfen belohnt, der die Mahlzeiten verschönert.
Vor Sonnenaufgang stehen wir auf, um die kühle Morgenluft auszukosten. Meine Cousine begleitet uns noch ein Stück auf dem Bergkamm, da sie genau so neugierig ist wie ich, wie das auf der Karte als anspruchsvoll markierte Stück (gepunktet bei Mapy) wohl sein wird. Ich schaue regelmäßig aufs Handy und stelle im gepunkteten Teil fest, dass der Teil davor mit diesem verwechselt wurde, wobei es dennoch wesentlich einfacher ist als erwartet. An der nächsten Kreuzung verabschieden wir uns von meiner Cousine, die nun ins Tal absteigt und wir verlassen den HT, um weiter dem Bergkamm anstatt der Straße zu folgen.
Dies zahlt sich auch direkt aus, da ich einen Riesenzapfen finde. Als erstes sammle ich lauter Quarze, mit denen ich nach und nach alle Fächer belege. Wie ich damit fertig bin und Anne einhole, spricht sie gerade mit Irene, einer HT Wanderin aus den Niederlanden, die jedes Jahr für ein paar Monate vor allem in Frankreich wandern geht. Irene verlässt den HT, um etwas abseits in einem kleinen Dorf mit Wasserquelle eine Pause einzulegen, da auch bei ihrem Schlafplatz der Wind so stark war, dass ihr Zelt zusammengefallen ist.
Da mir die Steine mit dem Zapfen zu schwer sind, lasse ich diese auf wenigen Metern verstreut fallen und sammle stattdessen wieder Brombeeren, mit denen ich die Fächer belege. Bei einem Kletterpark setzen wir uns an einen Tisch und packen unser Frühstück aus. Kurz darauf kommt einer der Mitarbeitenden und weist uns darauf hin, dass wir etwas bestellen müssen, wenn wir hier sitzen bleiben wollen. 50m weiter setzen wir uns auf eine Wiese und dekorieren den Riesenzapfen mit unserem Frühstücksobst.
Im nächsten Tal kommen wir nach Villefort, wo wir uns ein wenig mit Essen versorgen, wobei der Angestellte des kleinen Supermarktes uns misstrauisch beobachtet. Leider gibt es kaum, was wir gerne hätten und die Chips mit Pilzgeschmack sind sehr enttäuschend. Zügig verlassen wir den Ort, der für uns wenig einladeten war, wobei meine Cousine davon geschwärmt hat. So kommt es, dass jede unterschiedliche Erfahrungen an gleichem Ort sammelt und anders in Erinnerung behält. Wir folgen dem Bergkamm, bis zur Mittagspause, welche ausnahmweise nicht im Schatten stattfindet, da der Himmel bedeckt ist. Diese wird dann aber auch nach 2 Stunden beendet, wie sich die Sonne wieder zeigt und uns auf den Kopf brennt.
Bei einem kleinen Bergbach füllen wir unsere Flaschen auf, die bei der Ankunft fasst ausgetrocknet sind. Auf dem Plateau erreichen wir Mas de la Barque, eines der schönsten Dörfer Frankreichs laut der HT App, wobei es aktuell halb wie eine Baustelle aussieht, um es Touristen freundlich herzurichten. Wir suchen uns einen Tisch im Schatten und genießen unser Abendessen. Am Ende des Dorfes finde ich ein neues Kleidungsstück, einen weißen Schal mit orange schwarzem Muster. Dieser zwar etwas zu viel in der Sonne, wobei es sich im Schatten hier oben recht kühl anfühlt. Die Sonne verschwindet hinter dem nächsten Bergrücken und wir nehmen eine Abkürzung zu unserem Schlafplatz, um den eigentlichen Weg bei Nacht zu laufen. Im Dunkeln kommen wir an einer Brücke am Pont du Tarn an und kuscheln uns in unsere Schlafsäcke, da die Luft erstaunlich kalt auf diesem Plateau zu sein scheint.Lue lisää
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- Päivä 66
- torstai 7. elokuuta 2025
- ☀️ 31 °C
- Korkeus: 238 m
RanskaSainte-Cécile-d'Andorge44°14’10” N 3°59’8” E
Kleiner Nachtspaziergang
7. elokuuta, Ranska ⋅ ☀️ 31 °C
Was wäre schöner als ein Nachtspaziergang zu der Uhrzeit, wo man geboren wurde. Vielleicht eine andere Uhrzeit, aber was solls, der Plan wird durchgezogen.
Um kurz nach Mitternacht wache ich auf und wecke Anne, da wir einen Nachtspaziergang zu ihrem Geburtstag machen möchten. Die Motivation bleibt dabei eher gering, da es sich unglaublich kalt an dem Fluss anfühlt und wir am liebsten im Schlafsack bleiben möchten. Mit dem Mondschein folgen wir dem HT rückwärts das Stück, was wir am Vorabend abgekürzt haben. Weiter weg von der Tarn wirkt die Luft wärmer und wir genießen die Ruhe der Nacht. Nach kurzer Zeit drehen wir dennoch um, da es noch eine halbe Stunde dauern würde und die Gliedmaßen schon am Zittern sind.
Voll eingepackt folgen wir im kalten Morgengrauen der Tarn flussabwärts an den Rand des Plateaus, wo wir nach Le Pont de Montvert absteigen. Anne kennt dieser Ort bereits, da sie mit einer Freundin einen Teil des Stevenson Weges gelaufen ist, der hier durchführt. Bei der Bäckerei stellen wir uns in eine Schlange und neben einem Croissant gibt es dazu einen Blaubeerkuchen, den Anne und ich an der nächsten Ecke verputzen. Wir folgen dem Stevenson Weg einen Hügel hoch an einigen Wandernden vorbei und wieder runter zu einem Bach, wo wir frühstücken. Die Kiwi aus dem kleinen Supermarkt in Villefort schmeckt leider schon leicht gegoren und verzieht uns das Gesicht.
Nach einem kleinen Bad im Bach steht schon der letzte Anstieg an, der uns zum Signal du Bougés (1421m) führt. Eine schöne Aussicht über den Cévennes Nationalpark. Weiter an einer schönen Berghütte vorbei kommen wir an den Sapet Pass, von wo aus wir auf eine Mitfahrgelegenheit nach La Grand Combe (ca. 50km) hoffen. Da nur ein einziges Auto auf dem Parkplatz steht und auch sonst kein Verkehr herrscht, folgen wir der Straße ins Tal, welche nach 7 km auf eine Schnellstraße führt. Zum Glück gibt es nach 3 km eine Wasserquelle, wobei wir kurz davor mitgenommen und ins Tal gebracht werden. Dort gibt es zu unseren Gunsten ebenfalls direkt an der Straße einen Brunnen. Hier stehen wir eine Weile und sehen einige leere Autos an uns vorbeifahren. Dennoch schaffen wir es nach zwei Fahrten bis auf 8km vor unser Ziel.
Nach nur 5 Minuten fährt ein Auto auf den Parkplatz, an dem wir stehen und eine Frau steigt freudestrahlend aus dem Auto. Annes Schwester, Marie rennt auf Anne zu und umarmt sie ganz fest. Dann steigen auch ihre beiden Söhne Luis und Simon aus, die Anne nacheinander anspringen. Sebastian, der Vater, der gefahren ist, begrüßt uns zum Schluss. Als Familie auf einer langen Autofahrt auf dem Weg in den Urlaub haben sie viel Essen dabei, was sie uns direkt anbieten, da wir es noch nicht zum Supermarkt geschafft haben. Sebastian räumt das Auto um, sodass wir doch noch irgendwie mit unseren Rucksäcken reinpassen. So fahren wir zu sechst mit einem randvollen Auto zum Gardon d'Alès, einem Stausee, wo sie sich für zwei Tage einen Schlafwagen gebucht haben. Um allerdings dort hinzugelangen müssen wir einen Umweg über einen Pass nehmen, da die Brücke zur anderen Seite des Sees tagsüber aufgrund von einer Baustelle gesperrt ist.
Das Anne und ich kommen, ist den Besitzern nicht vorab gesagt worden und das Zelt auf der Rasenfläche oder nur die Isomatte auf eine kleine Terrasse zu legen, sind keine Optionen. Stattdessen verweist er uns auf eine Biwakstelle auf der anderen Seite des Sees hin. Marie, Sebastian und Luis gehen für das Abendessen einkaufen, während Anne, Simon und ich Halli Galli und andere Spiele spielen. Wir hatten ursprünglich vor zum Abendessen Omlette zuzubereiten, aber da zu viel Tomate und Pilze in der Eiermasse gemischt ist und sich das nicht richtig ausbraten lässt, machen wir spontan Rührei daraus. Um 22 Uhr nachdem Anne und ich noch schnell geduscht haben, fährt uns Sebastian auf die andere Seeseite, wobei wir den Biwakplatz erstmal nicht finden können. 15min fahren wir umher in Sackgassen, bis wir irgendwann an einem Ort ankommen, der danach ausschaut und nur 200m entfernt auf der anderen Seeseite liegt. Da suchen Anne und ich den nächstgelegenen Platz aus und schlafen in Kürze ein.Lue lisää
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- Päivä 67
- perjantai 8. elokuuta 2025
- ☀️ 32 °C
- Korkeus: 223 m
RanskaBranoux-les-Taillades44°14’36” N 3°59’1” E
Familienbesuch mit Offday
8. elokuuta, Ranska ⋅ ☀️ 32 °C
Zwischendurch mal ein bisschen Familienzeit als Abwechslung zum Wandern ist mal ganz schön, auch wenn es nicht meine Familie ist und ich die Herausforderung habe, dass hauptsächlich französisch gesprochen wird.
Um 6 Uhr stehen wir auf, da Sebastian gefragt hat, ob er uns um 6.30 Uhr abholen soll, bevor die Brücke schließt. Da er auf unsere späte Bestätigung noch nicht geantwortet hat, laufen wir zur Straße, wobei das Tor durch das wir gestern durch gefahren sind, geschlossen ist und wir über einen Zaun klettern müssen. Bis 7 Uhr versuchen wir eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen, aber es scheint hier in der Region weniger üblich zu sein zu trampen. Wir gehen zurück an den See und werden gegen 9 Uhr dann mit dem Kanu abgeholt. Anne landet beim Versuch ins Kanu zu steigen halb im Wasser, aber immerhin ist sonst nichts nass geworden. Nach dem Frühstück gehen wir im See baden und nach einer kleinen Mittagspause geht es auf eine kleine Kanutour über den See zu einem Wasserfall. Dabei stellt sich heraus, dass der Wasserfall noch mindestens 30min zu Fuß den Bach hoch entfernt liegt und weder Anne noch ich Schuhe dabei haben.
Hauptsächlich durchs Wasser über rutschige Felsen und Steine eignet sich der Weg weniger für die Kinder, wobei es ein tolles Abenteuer darstellt. Durch kleine Becken gibt es immer wieder eine schöne Abkühlung. Da das Bachbett sich stark verengt und mit größeren Felsen für Luis und Simon schwer zu überwinden wird, warten sie mit Marie, während wir anderen uns den weiteren Verlauf anschauen. Sebastian reicht es mit den Kindern, wobei Anne und ich noch wenige Meter bis zum geplanten Wasserfall über Felsen steigen. Nach einem kurzen Bad heißt es nun den ganzen Bach zurück zu den Kanus.
Sebastian, Anne und ich fahren nachdem wir zurück sind zum nächsten Supermarkt, um für den Abend und auch die kommende Etappe einzukaufen. Zwischendurch wurde Anne vom Besitzer blöd angemacht, da wir die Küche und die Kanus mitbenutzt haben und es ja Sicherheitsvorschriften gibt. Aufgrund dessen kaufen wir Gemüse mit Antipasti und Brot, um möglichst keine weiteren Berührungspunkte zu haben. Nach dem Abendessen verabschieden wir uns schon wieder von Luis und Simon, die schlafen gehen, da wir wieder wo anders die Nacht verbringen und morgens direkt versuchen zu trampen. Eine Weile erzählen wir noch mit Sebastian und Marie bis es dunkel wird und uns langsam auf den Weg machen. Wir haben überlegt, bei einer Kirche zu schlafen, wobei diese 2km in die falsche Richtung liegt und wir uns entscheiden, neben der Brücke am Staudamm zu biwakieren.Lue lisää
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- Jaa
- Päivä 68
- lauantai 9. elokuuta 2025
- ☀️ 34 °C
- Korkeus: 500 m
RanskaGorges du Tarn Causses44°20’59” N 3°31’13” E
Das pünktliche Sommergewitter
9. elokuuta, Ranska ⋅ ☀️ 34 °C
"Der frühe Vogel fängt den Wurm" heißt es so schön, aber beim Trampen hilft das leider nicht unbedingt, wenn keine Autos kommen und die Region sowieso nicht fürs Trampen geeignet ist.
Um 6 Uhr packen wir zusammen und laufen 300m an die Hauptstraße. Es dauert ca. eine Stunde, bis uns das erste Auto bis zum Parkplatz bringt, wo uns Annes Schwester vor zwei Tagen abgeholt hat. So klappern wir mit 2 weiteren Autos genau die Stationen ab, an denen wir schonmal abgesetzt wurden. Zum Pass hoch laufen wir die ersten 2km und auch dann hält ein Paar für uns an, dass auf dem Weg zum wandern ist. Zum Frühstücken habe ich eine Schutzhütte rausgesucht, wobei wir ein Steinmäuerchen daneben belegen, da die Steinhütte sehr dunkel und ausladend wirkt.
Im nächsten Tal erreichen wir Florac, wo wir uns vor allem mit Essen für die Mittagspause versorgen, da abends ebenfalls ein Supermarkt auf dem Weg liegt. Wir setzen uns zu einer Mutter mit Sohn an einen Tisch, den diese mit einer Tischdecke dekoriert haben. Nachdem sie gegangen und wir fertig mit Essen sind, zieht eine Gewitterwolke auf. Mit den ersten Regentropfen wechseln wir zu einem Tisch unter einem Baum. Da es aber wenig später aus Eimern anfängt zu schütten, wechseln wir auf eine überdachte Bank. Mit den letzten Regentropfen geht es weiter nach Ispagnac an dwr Tarn entlang, wo wir nochmal einkaufen. Auf einem Spielplatz genießen wir unser Abendessen, während neben uns auf dem Campingplatz laute Musik ertönt.
Über die Brücke nach Quézac folgen wir dem HT bis zur nächsten Grünzone (Biwakzone), mit einer kleinen Toilettenpause dazwischen. Im Dunkeln erreichen wir eine Hütte mit Grünfläche, sowie einem Tisch und Stühlen, wo wir es uns für die Nacht gemütlich machen.Lue lisää
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- Päivä 69
- sunnuntai 10. elokuuta 2025
- 🌩️ 34 °C
- Korkeus: 432 m
RanskaLa Malène44°18’3” N 3°18’42” E
Wo ist das Kanu?
10. elokuuta, Ranska ⋅ 🌩️ 34 °C
Da sucht man sich einen schönen Platz fürs Abendessen heraus und witzelt noch darüber, dass jemand das Kanu mitnimmt. Da schauen wir ziemlich blöd auf einen leeren Strand, wo vorher unser Kanu stand.
In der Morgendämmerung geht es los auf einem recht entspannten Wanderweg, der auch schon vor langer Zeit genutzt wurde, um am Fluss ins nächste Dorf zu gelangen. In Mont Brun laufen wir an Campingplätzen vorbei, wo sich die Kanus reihenweise stapeln. Als nächstes führt uns der HT durch Castelbrouc, ein am Felshang erbautes Dörfchen aus kleinen Steinhäusern und einer Burgruine auf einem Felsen. Das Frühstück gibt es bei einer Freizeitanlage, wo wir uns erst auf eine kleine Brettwippe setzen, wobei dies doch zu viel des Guten ist. Das letzte Stück zu Fuß nach Sainte Enimie, wo ein Kanu auf uns wartet. Eine zweitägige Kanufahrt steht an, wobei wir vorher noch Kleinigkeiten einkaufen.
Wir werden ausgestattet mit Schwimmwesten, Paddel und einer Wasserdichten Tonne ohne Garantie und bekommen eine kurze Einweisung, wo wir stoppen, um 2km flussabwärts ein neues Kanu zu erhalten. Dazwischen liegt der Pas de Sousy, der wohl nicht mit dem Kanu überwindbar sein soll. Ansonsten keine weiteren Hinweise, außer dass Biwakieren und Feuer anzünden verboten ist. Die Rucksäcke geben wir ab und verstauen Essen und bis auf das Zelt alles zum Schlafen in der Tonne. Am Strand bekommen wir ein Kanu zugewiesen und los geht es. Mit zig anderen paddeln wir die Tarnschlucht runter. Faszinierende Felsformationen prägen das Tal und Fluss gleitet vor sich hin, während wir kräftig am Padeln sind, um die ganzen Kanus vor uns zu überholen.
Sainte Chély du Tarn, ein kleines Dörfchen, verbunden mit einer hohen Steinbrücke zur anderen Seite und daneben ein Wasserfall, der über Moos wie eine Regendusche in die Tarn rieselt. Aufgrund der Menschenmassen paddeln wir schnell weiter, bis wir eine kleine "Insel" für uns zum Mittagessen finden. Wir beobachten, wie auf der anderen Flussseite ein Kanu anhält und eine Teenagerin das Ufer bis zu einem anderen Kanu hochläuft. Diese scheinen Schwierigkeiten zu haben, da der Fluss sehr wenig Wasser führt und an manchen Stellen so flach ist, dass auch ich immer wieder aussteige und es ein bisschen schiebe. Ohne Schuhe ist es unangenehm und anscheinend hat eine der Personen keine Schuhe und kann dementsprechend kaum im Fluss stehen. Wie sie alle zusammen sind, rufen sie den Kanuverleih an, wobei sie gesagt bekommen, dass sie hier nicht abgeholt werden können und noch weiter paddeln müssen.
Das nächste Dorf, Hautrives ist nur zu Fuß oder per Boot erreichbar, da es hier keine Brücke gibt. Sehr beliebt für eine Pause, vorallem wenn man Geld ausgeben möchte, was wir nicht haben. Bei La Malène legen wir an, um einen Ort für das Abendessen zu finden. Am Strand treffen wir einen Mann im Auto vom Kanuverleih, dem wir sagen, dass wir das Kanu noch benötigen. Er weist uns darauf hin, dass wir 100m weiter besser das Kanu abstellen können. Da wir aber nur zum Essen halten, lassen wir es an Ort und Stelle stehen und suchen uns einen Tisch nahe der Toiletten aus. Auf dem Rückweg scherzen wir darüber, dass das Kanu weg ist und so kommt es auch. Wir schauen den Strand an, wo wir das Kanu abgestellt haben, aber keins mehr liegt. Wir laufen etwas weiter zu dem Ort, den uns der Mann genannt hat, wo sich ein anderer Kanuverleih befindet. Anne ruft bei unserem Kanuverleih an und ich höre ein Telefon in der Nähe klingeln. Eine Frau geht ans Telefon und ich merke schnell, dass diese mit Anne verbunden ist. Wenige Minuten später haben wir alles bis auf das Kanu, wobei wir ein neues von diesem Verleih erhalten. Diese sagen uns nochmal, dass Biwakieren verboten ist.
Um die Ecke an einem Strand vorbei, wo uns Kinder freudig begrüßen, paddeln wir bis zu einer kleinen Felshöhle im Wasser, wo wir übernachten möchten. Das Kanu binden wir mit meinem Schnürsenkel am Felsen fest und packen unsere Schlafsäcke langsam aus. Bei jeder Bewegung wackelt das Kanu und es gibt keine richtig bequeme Möglichkeit, sich hinzulegen. Auf einmal taucht ein Bieber 2m neben uns auf und dann unter dem Kanu durch, bis er erschrocken verschwindet. Die Nacht wird sich wohl ein bisschen ziehen, da es definitiv kein guter Ort zum Schlafen ist.Lue lisää
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- Päivä 70
- maanantai 11. elokuuta 2025 klo 6.07
- 🌩️ 17 °C
- Korkeus: 853 m
RanskaVeyreau44°10’22” N 3°14’49” E
Wer hat hier eigentlich einen Plan?
11. elokuuta, Ranska ⋅ 🌩️ 17 °C
Da läuft man zum nächsten Kanuverleih, die auch bescheid wissen, das wir kommen, aber keiner gibt uns klare Anweisungen oder unterschiedliche Anweisungen, weshalb wir am Ende blöd rumstehen und vergessen werden.
Die Nacht auf dem Kanu ohne größere Vorkomnisse überstanden, paddeln wir zuerst ans Ufer, um uns ein bisschen zu organisieren. In den Morgenstunden genießen wir die Ruhe als einziges Kanu auf dem Fluss. Wir paddeln gemütlich vor uns hin und bestaunen die steilen Wände mit zylinderförmigen Felsen. Die Campingplätze erwachen langsam aus dem Schlaf und zwischen den Bäumen huschen die ersten Menschen hin und her. Vor dem Pas de Sousy weisen uns Schilder darauf hin, wo wir stoppen müssen, da dieser Flussabschnitt nicht für Kanus geeignet ist. Wir nehmen nur die wasserdichte Tonne und beginnen die 2km an der Straße entlang nach Les Vignes. Das Frühstück am Aussichtspunkt am Pas de Sousy verschieben wir, da wir es nicht einsehen, einen Euro zu bezahlen, um eine Treppe hoch zusteigen.
In Les Vignes laufen wir nach dem Frühstück zum nächsten Kanuverleih, wo Anne einen Mann anspricht, der uns sagt, wo wir unsere neue Ausrüstung erhalten. Ein anderer Mann verweist uns dann zu einer Frau, die unsere Buchung überprüft und wieder zurück zu dem Mann verweist. Wir erhalten von unterschiedlichen Personen die neue Ausrüstung, die diesmal zusätzlich einen Helm beinhaltet und setzen uns in den Schatten, wo wir auf weitere Anweisungen warten. Da warten wir länger, bis es uns komisch vorkommt und Anne einen Mitarbeiter anspricht. Dieser wundert sich, dass wir nicht mit dem anderen Kollegen mitgegangen sind, aber auch kein Grund sieht, sich für dieses Durcheinander zu entschuldigen.
Wir bekommen eine kurze Einweisung, was bei diesem Flussabschnitt zu beachten ist, wovon ich das meiste halbwegs verstehe und werden nacheinander eine schräge Böschung ins Wasser geschoben. Schon stehen wir im Stau vor einer Rampe, die uns die kleine Staumauer runterbringt. Um ein wenig Abstand zu den anderen 20 Kanus vor und hinter uns zu bekommen, paddeln wir kräftig los. Anfangs gibt es kleinere Stromschnellen und nach 6km kommen größere, wo ich als Steuermann ins Straucheln komme. Bei Le Rozier halten wir an einer halb eingestürzten Brücke zum Mittagessen und paddeln dann die letzten 500m zum Treffpunkt. Nachdem wir unsere Rucksäcke wieder haben, trampen wir zum nächst größeren Supermarkt, wo wir einige Zeit verbringen, um unter anderem die 1800km zu feiern. Zudem erhalten wir von einer Familie jeweils ein Eis, während wir neben einer Bank im Einkaufszentrum auf dem Boden unsere Einkäufe sortieren. Mit dem Eis, was wir uns gekauft haben, ist es dann ein bisschen viel.
Auf dem Rückweg kommen wir mit 3 Autos zurück nach Le Rozier, wo wir unser Abendessen neben dem Fluss genießen. Ein letzter Anstieg, den ich im Eiltempo hochsteige, um den Sonnenuntergang von einem Aussichtspunkt zu genießen. Nachdem die Sonne verschwunden ist, erreicht Anne ebenfalls das Ende des Anstieges. Wir nutzen das letzte Sonnenlicht und folgen einer Bergstraße bis in die Dunkelheit hinein, bis wir bei der Ruine des Priorat Saint-Jean-de-Balmes angelangen. Ein kurzer Blick auf den Kirchturm hoch, wobei wir lieber im Freien schlafen, da für die Nächte viele Sternchnuppen angekündigt sind. Davon bekomme ich auch eine zusehen, wobei ich für mehr zu müde bin.Lue lisää
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- Päivä 71
- tiistai 12. elokuuta 2025
- ⛅ 35 °C
- Korkeus: 492 m
RanskaNant44°1’20” N 3°17’49” E
Unerwarteter Trail Angel
12. elokuuta, Ranska ⋅ ⛅ 35 °C
Wir sitzen bei einer Kirche im Trockenen und ich überlege seit einiger Zeit, ob ich an der nächsten Haustür klingeln soll, da ich schon seit längerem auf die Toilette muss und es in Strömen regnet. Da taucht eine Frau mit Regenschirm auf und frägt uns, ob wir was brauchen...
Wir laufen gemütlich in der Morgendämmerung los und erreichen schon bald das erste Dorf, wo wir noch andere HT Wanderer sehen. Von Weitem lässt sich schon eine markante Felsformation erblicken, die wir als nächstes anpeilen. Wie wir dort ankommen, scheint die Sonne schon mit unangenehmer Stärke. Am Rand des Berges vorbei an weiteren faszinierenden Felsformationen steigen wir langsam und dann immer schneller ab, bis wir einen schattigen Platz für unser Frühstück finden. In Roque Sainte Marguerite spricht ein älterer Franzose auf deutsch mit mir, der längere Zeit in Deutschland gearbeitet hat und gibt mir einen Tip, wo wir auf der nächsten Etappe an Wassee gelangen. Mit Anne spricht er dann französisch, wobei er doch lieber zu deutsch wechselt, wo er schonmal die Chance hat.
Auf den nächsten Berg hoch und duech die Mittagshitze bis nach Saint Sauveur, wo wir unsere Mittagspause an der Kirche genießen, aus der kalte Luft strömt, aber leider verriegelt ist. Ein Sommergewitter zieht auf und ich flüchte aufgrund des Windes auf die andere Seite des geschützten Bereiches. Der Regen nimmt rasant zu und Donnergrollen sind in regelmäßigen Abständen zu hören. Ich fühle mich zunehmend unwohl, da ich schon seit einiger Zeit auf Toilette muss. Da taucht eine Frau mit Regenschirm auf und nachfrägt, ob wir Wasser oder so benötigen. Da stehe ich blitzschnell auf, wobei Anne vor mir schon die Frage stellt, ob ein Toilettengang möglich wäre. Daraufhin führt mich die Frau ins nächste Gebäude und zeigt mir das Badezimmer. Wie ich zurück komme, erkläre ich Anne den Weg und setze mich erleichtert hin.
Der HT führt uns sanft den Berg rauf, wo wir die Abendsonne genießen, bis diese hinter den Bäumen verschwindet. Mit dem letzten Tageslicht steigen wir ins Tal ab, wo ich ein Haus rausgesucht habe, wobei dieses eine Ruine ist und eine Kappelle nur 1,5km weiter liegt. Im Dunkeln schauen wir uns diese an, wobei wir über ein Gatter klettern und es nach einem Privatgrundstück ausschaut. Der Verdacht verfestigt sich, wie ein junger Mann im Auto uns darauf hinweist, dass wir hier nicht erwünscht sind. Bis wir das Gelände verlassen, beobachtet er uns und ruft uns irgendwas nach. Also laufen wir weiter nach Nant und als nächstes peile ich einen Parkplatz an, bei dem sich ein Tisch befinden soll, was für mich auf einen flachen Grund hindeutet. Dort legen wir uns auf ein leicht feuchtes Wiesenstück, wobei immer wieder Menschen unweit von uns vorbei spazieren. Ab und zu werden wir von Autoscheinwerfern angestrahlt, bis wir gegen Mitternacht unsere Ruhe haben.Lue lisää

Schönwetterwanderer
Wunderschönes Pastellbild, du solltest den unteren Teil abschneiden, dann ist die Wirkung wahrscheinlich noch stärker 🥰
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- Päivä 72
- keskiviikko 13. elokuuta 2025
- ⛅ 32 °C
- Korkeus: 746 m
RanskaLauroux43°49’9” N 3°17’2” E
Die Mittagshitze umgehen
13. elokuuta, Ranska ⋅ ⛅ 32 °C
Bei 35 - 40°C über den Nachmittag möchte man jede Stunde nutzen, in der sich die Sonne entweder noch hinter dem Horizont versteckt oder nur knapp über den Baumwipfeln hervorscheint.
Um 5:14 Uhr wache ich auf und wecke Anne auf, um in der Dunkelheit zu starten. Die Straßenbeleuchtung in Nant befindet sich noch im Schlaf, während wir durch die Straßen streifen. Beim Bäcker läuft der Betrieb bereits auf Hochtouren und um 6:00 Uhr gehen die Lichter an. In der Morgendämmerung steigen wir auf die nächste Hochebene, über die wir 2 Stunden laufen, bis wir um 9:00 Uhr uns im Schatten an den Wegrand setzen und das Frühstück zu uns nehmen. Das nächste Dorf, La Couvertoirade befindet sich in einer beeindruckenden Festungsanlage, wo ich mich in den kleinen Gassen verlaufe. Kurz vor Le Caylar schauen wir auf einem Campingplatz nach neuem Gas, wobei wir beim Eintreten ins Gebäude nur ein kleines Regal mit Verkaufsartikeln sehen. Auf Nachfrage werden ebenfalls nicht fündig und gehen nach Le Caylar zum Supermarkt, wo wir kurz vor der Mittagspause noch einkaufen.
Vor dem geschlossenen Laden neben einem anderen HT Wanderer essen wir gemütlich Joghurt mit Apfelmus. Weitere Hexatreker kommen an und setzen sich dazu. Wir suchen uns einen Ort für die Mittagspause, wobei wir schon nach 100m eine überdachte Sitzmöglichkeit mit Toilette und Steckdosen finden, wo wie unsere Handys laden und an einem Waschbecken unsere Kleidung waschen. Da hier direkt eine Straße verläuft und viel Passanten vorbeikommen, suchen wir uns für einen Mittagsschlaf einen ruhigeren Ort aus, wobei ich vorhee noch den anderen bescheid gebe, die immer noch vor dem Supermarkt hocken. Bei einer Spielwiese mit Tischen, wo sich ebenfalls eine Toilette mit Steckdose befindet, genießen wir die Ruhe und bleiben bis zum Abendessen.
Gegen 19 Uhr geht es für uns weiter und leicht bergab über eine Autobahn erreichen wir den Escalette Pass. Die N9, eine alte Passstraße, nun teilweise zugewachsen, gibt uns eine schöne Aussicht auf das Tal, das Richtung Mittelmeer führt. Im nächsten Ort treffe ich am Wasserbrunnen einen Nobo (Northbound, in Hendaye gestartet), der wohl bei der N9 übernachten möchte. Für uns geht es nochmal ins Tal und um einen Berg herum auf eine Hochebene. Dabei kommen wir an den HT Wandernden vorbei, die wir in Le Caylar schon gesehen haben und irgendwie an uns unbemerkt vorbei gingen. Ich verstehe erst nicht, warum wir fasst ganz um den Berg laufen, da anders herum viel kürzer wäre, wobei der Weg durch eine wunderschöne Waldlandschaft mit verwunschenen Felsformationen führt.
Mit dem letzten Tageslicht erreichen wir die Hochebene und in der angehenden Dunkelheit erreichen wir eine Schutzhütte, die unter einen Felsen gebaut wurde. Dort zünden wir uns Kerzen an und beobachten, wie Eichhörnchen über die Felswände klettern. Da diese überall herum turnen, schlafe ich auf einem Sofa und Anne daneben auf dem Tisch. Immer wieder schaue ich mit dem Handy, ob eines nicht gerade wieder direkt über unseren Köpfen entlang huscht und uns mit kleinen Steinchen berieselt.Lue lisää
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- Päivä 73
- torstai 14. elokuuta 2025
- ☀️ 33 °C
- Korkeus: 574 m
RanskaAvène43°45’10” N 3°5’45” E
Tag der Trail Angel
14. elokuuta, Ranska ⋅ ☀️ 33 °C
Trail Angel gibt es vieler Art: Die Offiziellen, die einen meist rundum versorgen und die Unbekannten: die Fahrenden beim Trampen; die Versorgenden, die einem Essen schenken; die Gastgebenden, die einem eine Übernachtungsmöglichkeit bereitstellen und viele mehr.
Vor der Morgendämmerung brechen wir auf und laufen um die Hochebene an den Rand eines halbkreisförmigen Tales, dass von Felsformationen geprägt ist. Auf meiner Karte sticht die rot markierte Labeil Höhle hervor, wobei diese erst später öffnet und ich mich mit Bildern vergnüge. Zudem möchte ich keinen Eintritt zahlen. Am nächsten Aussichtspunkt sehen wir doch tatsächlich das Mittelmeer am Horizont. Es liegt zwar nicht auf dem Weg, aber bestimmt ergibt sich eine Möglichkeit, da mal kurz hinzutrampen. Im nächsten Abstieg setzen wir uns in den Schatten für das Frühstück, da das nächstd Dorf noch zu weit entfernt liegt. In Roqueredonde fege ich eine sehr verschmutzte Toilette, was mich immer wieder sehr traurig macht, wenn Menschen so mit öffentlichen Bereichen umgehen.
Bis zum nächsten Ort mit einem kleinen Einkaufsladen sind es noch knapp 10km wobei wir weniger als 2h Zeit haben. Der Weg geht immerhin langsam eine Bergstraße runter und den Rest an der Landstraße entlang. In der letzten dreiviertel Stunde fange ich an zu joggen und zähle immer wieder die Striche des Seitenstreifens, bis ich bei 50 in ein schnellen Marschschritt wechsle. Um 12:15 komme ich mit genug Zeit vor der Schließzeit an und kaufe Kleinigkeiten für das Mittagessen. Während ich auf Anne warte, unterhalte ich mich mit einer jungen Frau aus Deutschland, die auf einer Campingreise mit ihrer Familie durch Spanien und Frankreich fährt. Wie der Vater aus dem Supermarkt kommt, schenkt er mir einen Ziegenkäse und die Mutter geht extra nochmal rein, um mir Croissants zu kaufen. Der Vater kann sich sowas selbst nie vorstellen, da er sich in seiner Heimat sehr wohl fühlt und sich das einsam vorstellt.
Anne kommt die Straße entlang in dem Moment, wo die Familie sich verabschiedet. Der Laden hat immer noch geöffnet und man kann sich nie auf die Öffnungszeiten im Internet verlassen. Ich präsentiere ihr direkt das Geschenk, welches wir an einem See genießen. Nach dem Mittagessen heißt es 2h durch die Mittagssonne, um von Avène zum nächsten Supermarkt zu trampen. Der Weg führt uns die meiste Zeit am Stausee entlang, der sich hier im flachen Tal langzieht. Bei der letzten Gelegenheit nehmen wir noch ein Bad mit und laufen erfrischt die Straße bis ins Dorf, wo wir eine Weile an der Straße warten. Es hält ein Auto an, mit dem wir direkt zum Supermarkt gelangen und dabei liegt dieser nicht auf der Route. Nachdem Einkauf sitzen wir vor den Waschmaschienen und genießen mal wieder Quark mit Apfelmus, da es keinen guten Joghurt gibt. Die Magic Jars stehen auf dem Randstein des Parkplatzes und wie ein Auto rasant genau da einparkt, bekomme ich einen Schreck, wobei sie unversehrt hinter dem Auto stehen.
Auf der Rückfahrt nimmt uns ein Herr bis zur Kreuzung mit, wovon die Straße fasst nur noch nach Avène führt und nach ein paar Minuten nimmt uns eine junge Frau mit, die kurz davor wohnt, uns aber bis zum Ende fährt. Beim Trampen haben wir sehr warmherzige Menschen treffen dürfen. Zum Abendessen setzen wir uns an einen Tisch neben dem Fluss Orb und brechen in der Abendsonne auf, um einen Schlafplatz auf dem nächsten Berg zu finden. Davor nochmal kurz ins Dorf, wo ich von der grünlich gestalteten Toilette begeistert bin. Der Anstieg recht steil den Bergkamm hoch und das Tageslicht kaum mehr über dem Berg. Die Dunkelheit nimmt überhand und bei der nächsten Bergstraße mit flachem Seitenstreifen halte ich an. In der Ferne sehe ich die Windräder blinken und auf einer Bank finde ich ein frisches Stück Oliven Seife. Ein kleines Geschenk, dass ich wohl weitergeben werde.Lue lisää
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- Päivä 74
- perjantai 15. elokuuta 2025 klo 14.27
- ☀️ 32 °C
- Korkeus: 977 m
RanskaRosis43°38’23” N 2°58’11” E
Wo ist Anne?
15. elokuuta, Ranska ⋅ ☀️ 32 °C
Ich laufe den Berg runter zum nächsten Fluss und ohne Rucksack den selben Weg zurück, um Anne Wasser zu bringen, was wir sehr knapp bemessen hatten. Immer weiter hoch, bis ich im Schatten mich hinsetze und warte...
Noch im Dunkeln starten wir ein Stück bergauf und auf der anderen Seite in ein kleines Dorf wieder runter. Das gleiche Spiel bei Tageslicht nochmal, wobei wir das zweite Dorf nur streifen. Bis zur Frühstückspause folgen wir langsam einer Bergstraße hoch, wo wir unerwartet einen Tisch vorfinden. Diesen gab es schon lange nicht mehr zum Frühstück. Weiter die Bergstraße den Kamm entlang bis zu einer Passstraße, wo sich ein Stück unterhalb eine Wasserquelle befinden soll. Da es unsicher ist, ob es Wasser gibt und ich sowieso auf die Extrameter verzichten wollte, habe ich einen Liter extra mitgetragen. Anne sage ich, dass ich die Wasserquelle bin und fülle ihre Flasche auf. Vom Croix de Marcou (1093m) haben wir einen tollen Panoramablick, wobei die Sicht sehr trüb ist.
Ab der Hälfte des Abstiegs gehe ich vorraus, da ich kaum noch Wasser habe. Ich stoppe bei einer Kreuzung, wobei der eingezeichnete Bach in der Nähe trocken liegt. Also bis runter zum Dorf, wo ich mir direkt am Fluss die Flasche auffülle und meinen Rucksack bei einem anderen HT Wanderer lasse. Im Eiltempo folge ich meinem Weg zurück den Berg rauf. Nach 100 Hm setze ich mich in den Schatten und warte 5min. Keine Anne zu sehen. Ich renne runter zum Fluss und frage den HT Wanderer, ob er Anne gesehen hat, aber auch er hat keinen Wandernden über die Brücke laufen sehen. Also nochmal ein Stück den Berg hoch und wieder warten, wobei es mir sehr komisch vorkommt, da schon zu viel Zeit vergangen ist. Im letzten Stück vor dem Dorf weist ein Schild auf eine geänderte Wegführung hin, wobei man nur am anderen Ende sieht, dass hier ein Haus gebaut wurde und der Weg nicht mehr existiert. Ich komme wieder am Fluss an und auf einmal ist noch ein HT Wanderer, Merlin hier, den ich verpasst habe. Er hat Anne nicht getroffen und da wird mir klar, dass Anne wohl an mir vorbei ist, an dem Stück, wo der Weg eigentlich umgeleitet wird, wo ich wohl auch Merlin verpasst habe.
Ich gehe ins Dorf, wobei ich Anne nirgends finde. In der Toilette lasse ich eine Seife zurück, die ich den ganzen Tag bis dahin mit mir mitgetragen habe und schaue auf mein Handy. Anne hat mir ihren Standort geschickt, der 2km weiter auf dem HT liegt. Da "schlich" sie wohl schon beim ersten Mal, wo ich zurückgelaufen bin, an mir vorbei. Ich folge der Straße bis zum nächsten Ort, wo Anne an einer Brücke auf mich wartet und wir um 15 Uhr etwas verspätet unsere Mittagspause starten. Es stellt sich heraus, dass sie dem HT an dem Schild vorbei gefolgt und dann am Zaun entlang geklettert ist, wo sie von Hunden angebellt wurde. Diese habe ich wohl auch gehört, wie ich der geänderten Wegführung gefolgt bin. Das Abendessen gibt es ebenfalls neben der Brücke am Fluss, wo wir zum Abschluss der Pause baden gehen.
Der letzte Anstieg geht die Bergseite hoch, wo ich ein bisschen genervt bin, da ich mit meinen abgelaufenen Schuhen sehr leicht auf dem trockenen und staubigen Boden mit Geröll rutsche. Nach dem ersten Teil klettere ich auf einen kleinen Felsen und genieße die Aussicht. Am Ende des hochgelegenen Tales kommen wir an eine schöne Hütte zwischen Ruinen, in der wir Salz und Kurkuma finden, wovon meine Handinnenfläche danach ganz gelb ist. In der angehenden Dunkelheit steigen wir bis zum Ourtigas Pass hoch, wo wir zwei Autos auf einem Seitenstreifen vorfinden. Die auf der Karte markierte Bank in der Nähe stellt sich als sehr ungeeignet heraus. Wir hoffen darauf, dass die Personen von den Autos irgendwo auf dem Berg übernachten und legen uns neben ein Auto an den Rand.
Aus dem Tal ertönt immer wieder Musik und ein paar Autos fahren vorbei. Nachdem wir in unseren Schlafsäcken liegen und die Sterne beobachten, sehen wir das Licht von Taschenlampen den Berg herunter kommt. Da ich direkt am Auto liege, nehme ich meine Schlafausrüstung, setze mich um und schalte meine Handytaschenlampe ein, damit die Personen bescheid wissen. Kurz darauf kommen diese an ihre Autos, wobei sie uns erst nicht bemerken. Etwas überrascht steigen sie ein und fahren weg. Da nun unser Sichtschutz verschwunden ist, strahlen uns die vorbeifahrenden Autos direkt an, wobei dieser in der Nacht kaum geschiet.Lue lisää
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- Päivä 75
- lauantai 16. elokuuta 2025
- ☀️ 33 °C
- Korkeus: 1 031 m
RanskaFraisse-sur-Agout43°34’46” N 2°49’52” E
Müllmann Magic
16. elokuuta, Ranska ⋅ ☀️ 33 °C
Ich sammle gerne Müll ein. Meistens kleine Plastikschipsel, da die gut in die Hosentasche passen, aber heute hing es eine sehr beliebte Schlucht zum Baden hoch, wo ich vieles mehr gefunden habe. Eine Tasche voll Müll hat mich dann länger begleitet als mir liebt ist, wobei ich dann doch noch auf wunderbare Menschen getroffen bin.
Wir starten später als geplant in der Morgendämmerung. Den Bergkamm entlang bestaune ich die Felsformationen und die Heidelandschaft. Die Sonne geht auf, verschwindet bei einem kleinen Abstieg hinter einer anderen Bergkette und steigt erneut empor. Auf einem kleinen Plateau kommen wir an einer Hütte vorbei, die weniger einladend wirkt im Vergleich zu der gestrigen. Dafür aber der umliegende Wald und die Heide, die in schönem lila blüht. Kurz vor einem größeren Abstieg gibt es eine kleine Aussichtsplattform abseits vom Weg, wo ich am Abzweig den Rucksack stehen lassen möchte. Da der HT hier die markierten Wege verlässt und Anne gerne Markierungen folgt, weise ich sie an der nächsten Kreuzung daraufhin, dass sie nicht mehr auf dem HT ist. Von der Aussichtsplattform soll man wohl die Pyrenäen sehen können, wobei es zu trüb ist und auch das Mittelmeer im Dunst verschwindet.
Auf halber Strecke im Abstieg genießen wir unser Frühstück. Aif der zweiten Hälfte klettere ich zwischendurch auf einen größeren Felsen, wo ich Sicherungen vorfinde. Ein schöner Blick in die nächste Schlucht, wo bereits viele Menschen in den Wasserbecken baden. Durch die Schlucht folgen wir einer Straße und ich finde eine kurze Hose, die zwar passt, aber nicht zum Schwimmen geeignet ist. Die Unterhose und die Socken die ich danach aufsammle, sind mir deutlich zu klein. Als nächstes steht eine Kühltüte unterhalb der Straße, gefüllt mit Chips, Joghurt, Früchten und belegten Broten, aber uns ist unklar, wem diese gehört. Wir stellen unsere Rucksäcke daneben und gehen uns im Wasser erfrischen, in der Hoffnung, dass die Tüte dann immernoch da steht. Leider nicht. Ein Herr kommt vorbei und nimmt diese mit zu einer Frau und einem Jungen unweit von uns.
Etwas weiter in der Schlucht beobachte ich einen jungen Mann, der erst von der Straße und dann von einem Felsen in ein Becken springt. Wenig später springe ich ebenfalls, wobei ich auf dem Felsen sehr vorsichtig eine Position suche, von der ich mich einen Vorwärtssalto traue. Die Straße führt bis zu einem winzigen Dorf, bis wohin ich einiges an Müll aufsammle und hoffe, dass es dort Mülleimer gibt. Bei einem kleinen Kiosk sehe ich welche, wobei mich der Verkäufer unfreundlich darauf hinweist, dass er kein Müll von Gästen annimmt. Aus Trotz gehe ich zum Eingang des Dorfes zurück und schütte den gesammelten Müll in eine herumstehende Badewanne. 10min nach dem Dorf halten Anne und ich an einem Bach an, wo wir unser Mittagessen genießen. Ich merke schon am Anfang, dass mir das mit dem Müll nicht gefällt und entscheide mich nach der Pause zurück zum Dorf zu gehen, um den Müll zu holen. Mir war davor nicht bewusst, dass sich hinter dem nächsten Berg ein weiteres Dorf befindet, was größer aussieht.
Dort angekommen höre ich einem jungen Mann beim Klavier spielen zu und frage nach, ob ich ebenfalls spielen darf. Dieser verweist mich zu einer Frau, der dieses Anwesen gehört, wobei ich sie nicht finde. Anne und ich suchen nach einer Wasserquelle und Mülltonnen und treffen dabei eine deutsche Familie. Ich frage nach, aber sie nehmen ihren Müll selbst mit ins Tal, weshalb sie uns anbieten, meinen Müll entgegen zu nehmen. Eine andere Art von Trail Angel! Für eine Sekunde sehe ich einen Vogelstrauß zwischen den Häusern durchlaufen, wobei wir die Wasserquelle nicht finden. Da kommt zufällig der junge Mann vorbei und zeigt uns einen Schlauch.
Im nächsten Abstieg verpassen wir den Abzweig und stellen dann auch schnell fest, dass hier ein Teil des Weges kaum erkennbar ist. Da wurde wohl die Wegführung geändert, aber der HT folgt noch dem alten Weg. Nach einer Stunde bergauf und einer weiteren halben Stunde am Berg entlang kommen wir an eine Schutzhütte, in der man auf Anfrage übernachten kann, wobei es auch einen Winterraum gibt, in den man so rein kommt. An einem schrägen Tisch lassen wir uns das Abendessen schmecken und ich probiere mit einem kleinen Kiefernzapfen die m&ms darauf zu platzieren. Zudem habe ich die Schale von Buchenfrüchten, mit der ich versuche die m&ms aufzunehmen. Am Ende werfe ich alles wieder zurück in den Wald, wobei die m&ms im Mund landen.
Mit leichtem Auf und Ab folgen wir einer Bergstraße zum Fontfroide Pass und weiter an Windrädern vorbei. In der angehenden Dunkelheit verpassen wir wieder einen Abzweig, wobei wir dies erst bemerken, nachdem zwei Frischlinge uns unerwartet entgegenkommen, bis sie uns wenige Meter entfernt bemerken. Anstatt zurück zu laufen, nehmen wir einen kleinen Umweg, bis wir wieder auf dem HT sind. Im Dunkeln suchen wir einen Schlafplatz, bis wir eine Grasfläche am Rand der Straße finden. Dort legene wir uns hin, wobei erstaunlich viele Autos vorbei fahren. Eines hält an und ein Mann frägt nach, ob wir hier abgeholt werden, wobei Anne ihm sagt, dass alles gut ist. Um 3:21 Uhr laufen auf einmal zwei junge Männer vorbei, die nach einer Party fragen, wobei wir von nichts wissen.Lue lisää






























































































































































































































































