traveled in 21 countries Read more
  • Day 18

    Narva - ein Blick auf Russland

    July 17, 2023 in Estonia ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach unserem Besuch in Tallinn geht es als letzte Etappe noch knapp 2h weiter in die drittgrößte und östlichste Stadt der Republik Estlands. Schon auf dem Weg dorthin wird die Nähe zu Russland deutlich, Sankt Petersburg ist keine 200 km mehr entfernt.
    Von den knapp 60.000 Einwohnern sind ca. 95 % russischsprachiger Herkunft. Das würden wir auch hören, wenn man hier etwas hören würde, denn obwohl die Stadt wirklich schön am Narvafluss liegt und die Sonne scheint, herrscht hier irgendwie eine ganz seltsame Stimmung bzw. Totenstille. Familien spazieren an der Uferpromenade entlang, einige Angler versuchen ihr Glück und auch auf der Brücke über den Fluss stehen einige Autos und warten auf die Einreiseerlaubnis nach Russland. Aber dennoch hören wir einfach nichts und auch etwas weiter oben zwischen den Wohnhäusern erblicken wir kaum eine Menschenseele. Ohne genau zu wissen, ob das nun ein Resultat des russischen Angriffskrieges ist, wir uns das ggf. nur einbilden oder dieses Bild auch einfach ganz andere Gründe hat, machen wir nur noch ein paar Fotos von der Hermannsfeste, der nach schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs restaurierten Festung des Deutschen Ordens. Sie liegt genau gegenüber der russischen Festung Iwangorod und beide Flaggen wehen nur einige Meter voneinander getrennt im Wind…

    Und dann heißt es Abschied nehmen und wieder Kilometer reißen.
    Gut 2.300 km sind es von hier zurück nach Oberbayern. Viel Zeit, um noch einmal die Tage Revue passieren zu lassen, während wir über die Felder der drei baltischen Staaten blicken und froh sind, diese Reise gemacht und einen etwas anderen und für uns neuen Teil Europas gesehen zu haben.
    Wir müssen uns dabei auch eingestehen, dass es noch gewöhnungsbedürftig ist, „nur“ drei Wochen Zeit zu haben und wir noch nicht in unserem früheren Reisemodus, in dem quasi jeder Tag eine Planung hatte, zurückgekehrt sind.
    Vielleicht wollen wir das aber auch gar nicht 🤷🏻‍♀️😅.
    Read more

  • Day 18

    Tallinn

    July 17, 2023 in Estonia ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute ist leider irgendwie schon unser letzter richtiger Urlaubstag und wir fahren nach Tallinn, die Hauptstadt sowie das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Estlands und mit rund 450.000 Einwohnern auch die weitaus größte Stadt des Landes. Sie liegt am Finnischen Meerbusen der Ostsee, nur etwa 80 Kilometer südlich von Helsinki.
    Die Bevölkerung besteht nur zu gut 50% aus Esten, die andere Hälfte ist größtenteils russischer Herkunft (ca. 35%), sodass neben Estnisch und Englisch auch viel Russisch gesprochen wird.
    Wir parken etwas abseits der Altstadt nahe des Hauptbahnhofs und spazieren bei schönem Sonnenschein und erfrischendem Wind in die Altstadt. Zuerst geht es auf den Domberg, ein Kalkberg, der als Wahrzeichen der Stadt gilt. Auf dem Domberg befindet sich die sog. Oberstadt, die bis 1877 von der Unterstadt Tallinns getrennte war.
    Neben dem heutigen Sitz des Estnischen Parlaments im sog. Stenbockhaus befindet sich unter anderem die Alexander-Newski-Kathedrale auf dem Domberg, genauer auf dem Lossi plats („Schlossplatz“) zwischen dem Estnischen Parlament und der Residenz des deutschen Botschafters. Benannt wurde sie nach dem russischen Nationalhelden und Heiligen Alexander Jaroslawitsch Newski. Erbaut wurde die russisch-orthodoxe Kathedrale um 1900 in dem damaligen Gouvernement Estland des Russischen Kaiserreiches erbaut. Allerdings war ursprünglich an diesem Standort ein Lutherdenkmal vorgesehen, dessen Errichtung von den russischen Behörden jedoch untersagt wurde.
    Nach dem Zusammenbruch des russischen Reiches entstand das Bedürfnis, dieses als Symbol der Russifizierung angesehene Bauwerk wieder loszuwerden. In Warschau wurde die unter ähnlichen Umständen erbaute orthodoxe Kathedrale abgerissen, in Helsinki bzw. Suomenlinna wurde das orthodoxe Gotteshaus der russischen Garnison in eine protestantische Kirche verwandelt. In Tallinn gab es zwar ähnliche Pläne, aber hier lebte auch eine beträchtliche orthodoxe Minderheit, die sich für den Schutz der Kathedrale einsetzte.
    Heute ist die Kirche zwar nicht mehr bedroht, aber immer noch umstritten. Im Stadtbild der mittelalterlichen Hansestadt ist sie ein Eindringling. Für Touristen, die mit dem Kreuzfahrtschiff in die Stadt kommen, ist sie ein attraktives architektonisches Motiv und jeder Reiseführer, der in der ehemaligen Sowjetunion für das Reiseziel Tallinn wirbt, zeigt ihr Bild. Obwohl die Esten sie nicht mehr abreißen wollen, bleibt sie ein Fremdkörper, der in ihren Augen kaum ihre Nation repräsentiert.
    Und so thront sie dort oben wirklich in beeindruckender Weise, passt aber zugleich auch wirklich nicht so richtig ins Bild, wie wir finden.
    Wir spazieren weiter durch die kleinen Gassen der Oberstadt und wieder hinab in die Altstadt, besuchen den „Hof der Meister“, eine nachgebildete Mittelaltergasse mit Gasthäusern und Handwerksstätten und lassen einfach das Treiben auf uns wirken. Die Altstadt Tallinns ist eines der weltweit am besten erhaltenen Stadtzentren aus der Hansezeit. Das nicht weit entfernte Geschäftszentrum der Stadt mit modernen Hochhäusern und Luxushotels, trendigen Stadtvierteln und großen Einkaufszentren sparen wir uns und gehen zum Abschluss lieber noch in dem sog. Kreativzentrum eine Kleinigkeit essen bevor wir die letzte Etappe antreten.
    Read more

  • Day 17

    Keila-Wasserfall

    July 16, 2023 in Estonia ⋅ ☁️ 26 °C

    Eigentlich wollten wir auf einem kleinen Parkplatz mit Leuchtturm und Klippen die Nacht verbringen. Es ist aber doch noch relativ früh und auch wenn die Klippen zur Ostsee nun etwas spannender sind 😅, beschließen wir zum Abschluss des Tages noch einen kurzen Abstecher zum Keila-Wasserfall zu machen, der in einem richtig schön angelegten Park liegt. Auch wenn der Wasserfall momentan wenig Wasser führt, können wir einen schönen kleinen Spaziergang durch den Park machen und die meisten Touristen sind auch schon weg 👌.

    Die Nacht verbringen wir auf einem Parkplatz mit toller Aussicht auf die Ostsee und zwischen dem nun immer wieder einsetzenden Regen können wir hier noch einen tollen Sonnenuntergang erleben ❤️ (und den passenden Wohnanhänger für den Smartie finden 🤣🤣).
    Read more

  • Day 17

    Rummu Steinbruch / Murru Gefängnis

    July 16, 2023 in Estonia ⋅ ☁️ 26 °C

    In einer Doku haben wir einmal von diesem für uns damals so weit entfernten und spannenden Lost Place gehört.
    Estland, das haben wir uns gemerkt und jetzt wo wir in diesem Land sind, wollen wir natürlich selber dort hin.
    Das Gefängnis wurde in den 40er Jahren von den Sowjets errichtet und deren Insassen zu Zwangsarbeit im um die Ecke gelegenen Kalksteinbruch Rummu verdonnert wurden.
    Das Besondere an Rummu ist, dass es gut zur Hälfte unter Wasser liegt. Dazu kam es, weil der Steinbruch, in dem es liegt, früher immer aufwändig mit Pumpen trocken gehalten wurde. Das Gefängnis wurde zu Beginn der 90er Jahre, im Zuge der estnischen Unabhängigkeit, für immer geschlossen. Als das Areal dann ebenfalls zu Beginn der 90er verlassen wurde, gingen auch die Pumpen mit – und das Wasser kam.

    Heute ist die Gegend rund um den Steinbruch und das Gefängnis ein sehr beliebter Badeort, das wussten wir auch. Aber was uns dann hier erwartet hat, war dann doch ganz schön krass. Neben 5 Euro Eintritt für eine Tageskarte, gibt es hier nichts, was es nicht gibt. Eine schicke Bar, Tretboot- und SUP-Verleih, aufgeblasene Wasserrutschen und vieles mehr. Von einem Lost Place kann man wirklich nicht mehr sprechen und an dem heutigen wirklich warmen Tag ist hier auch die Hölle los. Aber immerhin kann man noch auf die steilen Kalkhügel klettern und das wahnsinnig schöne Wasser mit den versunkenen Gebäuden bestaunen.
    Read more

  • Day 17

    Haapsalu

    July 16, 2023 in Estonia ⋅ ☁️ 21 °C

    Die kleine Stadt Haapsalu hat knapp 13.600 Einwohner/innen und liegt an der Westküste Estlands. Das Klima ist mild hier und die Stadt als Heilbad bekannt. Aufgrund der vielen Wasserläufe nennen die Esten die Stadt auch das „Venedig des Nordens“ oder auch das „Venedig an der Ostsee“.
    Wir spazieren die Seepromenade entlang und bestaunen den alten Kursaal, eine Holzvilla in typischer Bäderarchitektur mit hölzernem Spitzenmuster, in dem heute ein (vermutlich) hochpreisiges Lokal zu finden ist. Im 19. Jahrhundert war Haapsalu ein bedeutendes Heilbad für Meeresschlamm.
    Auf dem Wasser entdecken wir einige Kajaks, die gegen Wind und Wellen anpaddeln und die Skulptur eines Eisbären - anscheinend ein Kunstwerk ohne Zusammenhang mit der Klimaerwärmung 🤷🏻‍♀️.
    Neben der wirklich schönen Promenade bietet die Stadt wunderschöne kleine Holzhäuser, die sich links und rechts der Straßen entlang verwinkelt zeigen und in allen Farben leuchten.
    Ein lohnenswerter kurzer Besuch ❤️.
    Read more

  • Day 13

    Von Riga bis nach Estland

    July 12, 2023 in Latvia ⋅ ☀️ 23 °C

    Am nächsten Tag ging es langsam weiter in Richtung Estland, aber nicht ohne vorher in den Wäldern des Gauja Nationalparks nach Pilzen Ausschau zu halten. Hier soll man bereits ab Juni/Juli bis Oktober verschiedene Pilze sammeln können. Und so streifen wir durch das ein und andere herausgesuchte Pilzgebiet, stellen aber schnell fest, dass die letzte Zeit einfach viel zu trocken für Pilze war. Neben einem alten einsamen ehemaligen Zugsteig mit Wartehäuschen entdecke ich einen einzigen Pilz, der aber nur ein Einzelgänger gewesen zu sein scheint. Dafür finden wir unzählige Sträucher von Himbeeren und Erdbeeren, die aber bis zur Genussreife auch noch etwas brauchen 🥺. Also kaufen wir eben die lokalen Beeren am Straßenrand, verbringen die nächste Tage mit gemütlichem Campen, überqueren die Grenze nach Estland und sind mal wieder beeindruckt, was es für tolle, kostenlose Stellplätze/Parkplätze hier gibt, direkt an der (uns immer noch nicht beeindruckenden) Ostsee, mit sauberen Toiletten, Grillmöglichkeiten, Zelten und Campen erlaubt…Read more

  • Day 12

    Riga

    July 11, 2023 in Latvia ⋅ ⛅ 22 °C

    Heute geht es nach Riga, die Haupstadt Lettlands und mit rund 600.000 Einwohnern die größte Stadt des Baltikums. Riga ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Die alte Hansestadt ist berühmt für ihre Jugendstilbauten sowie für die schöne Altstadt.
    Und hauptsächlich diese wollen wir uns anschauen, daher bietet sich einer der drei Stadtcampingplätze in der Nähe hervorragend an. Wir wählen den, mit den besten Bewertungen, bei allen handelt es sich natürlich nicht um mehr als einen großen Wiesenparkplatz, aber immerhin sind die Sanitäranlagen sauber und wir können für 6€ unsere Wäsche waschen. Als diese durchgelaufen ist und wir sie auf einem Zaun aufgehängt haben, schnallen wir die Räder vom WoMo und radeln die knapp 3 km in die Altstadt von Riga.

    Zuerst wollen wir unseren kleinen Hunger in dem mittelalterlich daherkommenden Restaurant Restorāns Rozengrāls (Vinarium civitatis rigensis) mit einer Käseplatte stillen. Die Bedienungen in dem kühlen Gewölbe sind mittelalterlich gekleidet und auch sonst sieht es hier wirklich cool aus. Nur die Käseplatte enttäuscht uns sehr. Keiner der dargebotenen Varianten haben überhaupt wirklich einen Geschmack, die Konsistenz ist ziemlich trocken und zu allem Überfluss muss auch hier überall Kümmel rein 🤢😅. Vielleicht sind wir aber von der Quba-Käseplatte auch einfach zu verwöhnt 😘!

    Anschließend schlendern wir zu den „Drei Brüdern“, einem Gebäudeensemble in der Altstadt von Riga. Das Haus 17 ist das älteste profane Steingebäude im Stadtgebiet, es wurde bereits im 15. Jahrhundert mit Merkmalen niederländischer Renaissance-Häuser errichtet. Das Haus könnte einst einem Bäckermeister gehört haben, man fand ein aufgemaltes Zunft- oder Familienwappenbild mit Getreideähren unter dem Putz. Die Fassade von Haus 19 wurde im Stil des Manierismus bauplastisch geschmückt, das Haus 21 erhielt einen barocken Giebel. Auf kleinsten Parzellen als Gewerbe- und Handelshäuser errichtet, wurde in diesen Häusern gewohnt, gearbeitet und Handel getrieben. Alle drei Häuser sind mit Holzdecken ausgestattet, in deren Mitte sich eine Lücke befindet, durch die man Waren in die verschiedenen Stockwerke mit einem Seil herablassen konnte.
    Die Drei Brüder wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört und in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Heute beherbergen die Gebäude das Museum der lettischen Architektur und die Büros der Denkmalschutzbehörde.

    Weiter geht es zum Schwarzhäupterhaus auf dem Rathausplatz. Es diente sowohl den Kaufleuten als auch der vorwiegend deutschen Bürgerschaft Rigas für Zusammenkünfte. Das Haus mit seiner reich mit Skulpturen und Reliefs verzierten Giebelfassade, das nach dem Vorbild holländisch-flämischer Zunfthäuser im manieristischen Stil umgestaltet wurde, ist nach ihrer originalgetreuen Rekonstruktion wieder Symbol und eine der Hauptsehenswürdigkeiten Rigas und gefällt uns neben dem ganzen Platz richtig gut.

    Auf dem Weg zur Petrikirche gehen wir vorbei am Dom zu Riga, der Kathedralkirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche, die die größte baltische Kirche ist.
    Der Rigaer Dom wurde auf Veranlassung des ersten Bischofs von Riga, Albert von Buxthoeven, erbaut.
    Auch dieser Platz ist wie im Grunde die ganze Altstadt wirklich toll anzuschauen. Daher lassen wir uns in der Petrikirche mit dem Fahrstuhl auf den Kirchturm fahren und schauen uns das ganze von oben an.
    Die Petrikirche war im Mittelalter die Pfarrkirche Rigas und bis zur Umsiedlung der Deutsch-Balten 1939 die Hauptkirche der deutschen lutherischen Gemeinde. Seit 2022 ist sie wieder im Besitz der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lettland, 120,7 m hoch und bietet einen wunderbaren 360 Grad Blick über die Stadt. Wir genießen den schönen Ausblick bevor es nach einem sehr üppigen Abendessen wieder zurück auf den Campingplatz geht.
    Read more

  • Day 10

    Über Kuldiga bis an den See Usmas

    July 9, 2023 in Latvia ⋅ ☀️ 23 °C

    Nach dem schönen Platz in Aizputes fahren wir weiter. Ziel ist nun der See Usamas. Der Weg führt uns an der Stadt Kuldiga vorbei, die einen kurzen Besuch wert ist. Hier befindet sich die Backsteinbrücke über die Venta. Die Straßenbrücke ist mit 164 Metern die längste mit dem Auto befahrbare Backsteinbrücke Europas. Sie wurde von 1873 bis 1874 erbaut. Die Stromschnellen (manche nennen sie auch einen Wasserfall 😅) der Venta (deutsch Windau) sind mit 270 bis 275 Metern die breitesten Europas. Die Gegend hier ist wirklich sehr schön, viele Leute erfrischen sich in der Venta und schlendern über die Brücke. Uns ist es zwar immer noch etwas zu frisch, ins Wasser zu hüpfen, aber einen Spaziergang gönnen wir uns durch die hübsche Landschaft natürlich auch, bevor es weiter zum See Umas geht. Laut Internet soll man hier ganz besonders fischen können und es gibt unzählige Campingplätze, sollte der Stellplatz nicht so toll sein.
    Wir kommen an einem kleinen Hotel an, auf dem Parkplatz daneben steht bereits ein WoMo aus Augsburg 🙈, aber ein paar Meter weiter finden wir einen super Platz direkt an der kleinen Bootsrampe, wo wir unser nächstes Lager aufschlagen.
    Den ganzen Tag über kommen immer wieder Autos mit ihren kleinen Booten oder Jetskis im Schlepptau und fahren zum angeln raus. Also wird auch unser Wassergefährt aufgepumpt und startklar gemacht und ab geht es auf‘s Wasser.
    So langsam wissen wir aber auch nicht, was wir falsch machen, einen Fisch ziehen wir jedenfalls nicht an Land 🥺.
    Am nächsten Morgen macht Manu sich dennoch wieder für den nächsten Versuch bereit, während ich beschließe, eine Fahrradtour um den See zu machen. Wie sich noch herausstellt, von uns beiden eine doofe Idee 🤣🙈.
    Während Manu nach einer Weile der Motor „kaputt“ geht - die Motorschraube dreht sich nicht mehr - und er einen ziemlich langen Weg zurück paddeln muss, entpuppt sich die Fahrradstrecke als Vollkatastrophe - von Kies mit ekeligen wellblechartigen Bodenwellen über Sand und umgestürzten Bäumen ist alles dabei und ich fluche die letzten 20 km nur noch laut vor mich hin, will das Rad in den Busch werfen und es macht einfach gar keinen Spaß 😅🙈😡🥵.
    Und so treffen wir uns am Nachmittag kaputt und etwas genervt am WoMo wieder, erholen uns und planen lieber die nächsten Tage.
    Read more

  • Day 8

    Hazenpot / Aizputes

    July 7, 2023 in Latvia ⋅ 🌬 19 °C

    Nachdem wir das WoMo mit Frischwasser und Sprit befallt haben, sind es nur noch wenige Kilometer bis zur lettischen Grenze. Wir fahren durch weitere kleine Ortschaften, auch hier finden sich ganz schön übel aussehende Wohnhäuser und steuern irgendwann weiter nördlich, immer entlang der Ostsee, einen Parkplatz direkt am Strand an. Allerdings ist uns hier zu viel los und wir stellen fest, dass der Blick von den Dünen zwar hübsch ist, der Strand und die Ostsee selbst uns (immer noch) nicht so sehr begeistert wie andere 😅🤷🏻‍♀️. Also fahren wir noch ein paar weitere Plätze ab, entscheiden uns dann aber, das „Meer“ hinter uns zu lassen und uns lieber auf das Landesinnere einzulassen. Die Landschaft gefällt uns richtig gut, weite Felder, keine Autos und Menschen, nur ein paar verlassene Höfe.
    Wir steuern schließlich die Stadt Aizputes und den dortigen See an. Hier finden wir einen wunderschönen Parkplatz mit Grünanlage, Grill- und Badestelle vor und freuen uns um so mehr, dass außer uns nur ein paar Radfahrer vorbeikommen. Schnell ist entschieden, dass wir hier bleiben, Manu wirft ein paar mal seine Angel ins Wasser, während ich schon einmal alles für unser Abendessen am Lagerfeuer herrichte. Sogar Brennholz liegt ordentlich gestapelt für uns bereit 😍. Und so haben wir hier einen schönen einsamen Abend, mit Musik, ein paar kühlen Bier und uns. So lässt es sich leben und wir genießen die Zeit sehr.
    Read more

  • Day 7

    Palanga

    July 6, 2023 in Lithuania ⋅ ☁️ 18 °C

    Auf dem Weg zur Ostsee fahren wir weiter an der Memel entlang, die nun die Grenze zur Oblast (oder auch „Gebiet“) Kaliningrad, die zugleich die westlichste Oblast der Russischen Föderation Russlands bildet. Die Hauptstadt ist Kaliningrad, das ehemalige Königsberg (Preußen). Die frühere deutsche Hauptstadt Ostpreußens wurde im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges von der Sowjetunion unter dem Namen Kaliningrad russifiziert und Bestandteil der Russischen Sowjetrepublik. Seit der Unabhängigkeit der baltischen Staaten 1991 ist die Oblast Kaliningrad – von der Erreichbarkeit über die internationalen Gewässer der Ostsee abgesehen – eine Exklave Russlands zwischen Polen und Litauen. Einreisen kann man von hier aus nur über die Königin-Luise-Brücke in die russische Stadt Tilsit, seit 2022 allerdings nur noch zu Fuß!
    Wir machen einen kurzer Abstecher zum Litauischen Ufer, irgendetwas anziehendes hat so eine Grenze ja doch immer irgendwie. Während vor 2022 noch einige Berichte zum Grenzübergang von langen Autoschlangen und ewiger Wartezeit berichten, ist hier nun absolut tote Hose, nur ein paar vereinzelte Fußgänger mit kleinem Rollkoffer überqueren die Grenze. Da wir keinen Reisepass dabei haben, erübrigt sich für uns die Überlegung, ob wir überhaupt Lust haben „rüber zu machen“. Und so fahren wir weiter Richtung Westen, und gönnen uns erst einmal eine gute und günstige Hausmannskost im Nirgendwo zu Mittag.
    Wir haben mittlerweile auch erfahren, dass in Litauen heute Feiertag ist 🙈. Am 06.07 wird an die Staatsgründung und Königskrönung von 1253 erinnert. Der Tag ist auch als Krönungstag des Königs von Litauen bekannt. An diesem Tag wurde unter Großfürst Mindauga der erste litauische Staat gegründet. Das ist für uns nur insofern ungünstig, dass nun vermutlich viele Litauer ein langes Wochenende an der Ostsee verbringen wollen. Das bestätigt sich auch, je näher wir der Stadt Klaipėda kommen, von wo aus wir eigentlich auf die Kurische Nehrung wollten. Aufgrund dieser Umstände und der hohen Kosten für Fähre und Maut planen wir kurzerhand um und fahren ein Stück weiter nördlich bis in das kleine Örtchen Palanga.
    Palanga ist ein Seebad in Litauen an der Ostsee und weniger als 20 km bis zur lettischen Grenze entfernt und wartet mit einer langen Strandpromenade mit Seebrücke auf uns.
    Wir parken etwas abseits auf einem Parkplatz, schnallen die Räder ab und radeln auf einem tollen Radweg durch einen wunderschönen Wald bis zur Seebrücke. Auch hier ist natürlich jede Menge los, aber immerhin alles ein bisschen gemütlicher. Wir mischen uns unters Volk, schlürfen einen Aperol Spritz und fahren am Abend wieder zurück zum Parkplatz, wo wir auch die Nacht verbringen.
    Am nächsten Morgen wachen wir erst spät auf (irgendwie könnten wir gerade unendlich lange schlafen), steuern einen Supermarkt an, können hier auch Dosen- und Flaschenpfand abgeben (für alles gibt’s jeweils 10 Cent und jeder Laden muss alles annehmen), füllen Tank und Wasser an einer Tankstelle auf und machen uns weiter auf den Weg nach Lettland.
    Read more

Join us:

FindPenguins for iOSFindPenguins for Android