- Geziyi göster
- Yapılacaklar listesine ekleYapılacaklar listesinden çıkar
- Paylaş
- 17 May 2024
- ☁️ 29 °C
- Yükseklik: Deniz seviyesi
- PanamaGuna YalaMiria TiatupoIsla Miriá9°35’14” N 78°44’46” W
Fucking bueno!
17 Mayıs, Panama ⋅ ☁️ 29 °C
Während Grobi mit dem Containerschiff Columbien erreichen soll, segeln wir mit 8 weiteren Vergnügungssüchtigen - alles junge, schöne Menschen, deren Eltern wir vom Alter her sein könnten- über die San Blas Inseln nach Cartagena. San Blas ... der Inbegriff von paradiesischer Karibikinselwelt! Wir erleben einen Traum, wie ihn Werbung in Hochglanzillustrierten nicht wiedergeben kann: Eine Insel schöner als die andere, Korallenriffe mit fantastischen Fischen, ein Meeresblau wie nicht von dieser Welt. Wir springen vom Dach des Seglers in die klare Karibik. Wir schwimmen im warmen Wasser. Wir schnorcheln. Wir erkunden die kleinen Inseln. Wir essen Ceviche oder auch Hühnerbeine mit Salat. Wir grillen am Strand. Wir sitzen am Lagerfeuer. Wir beobachten Haie direkt am Heck des Bootes und sehen Delfine springen. Die Bemerkung unseres Kochs - "Fucking bueno!" - wird zum geflügelten Wort.
Jörg und ich besuchen Prado, einen Indigenen, der für seine bestickten Tücher, Mola genannt, berühmt ist. Die Kuna, die Einwohner des von ihnen Kuna Yala genannten autonomen Inselreiches, leben vom Verkauf von Molas und Kokosnüssen und traditionell vom Fischfang mit Speeren. Geheiratet wird innerhalb der Gemeinschaft, Homosexualität und Transgender ist nicht nur anerkannt, sondern komplettiert eine Familie erst. Wer bei einem Bild genau hinschaut und erschrickt - mir ging es jedesmal beim Anblick der Swastika so -, den kann ich beruhigen. Das Symbol ist das Zeichen des erfolgreichen Dule-Aufstandes der Kunas von 1925 gegen die Unterdrückung durch die Zentralregierung. In der Folge wurde den Kuna Yala viel Autonomie zuerkannt.
Jetzt könnte ich den Blogeintrag schließen ... alles prima und perfekt, doch dann stände da nur die halbe Wahrheit. Es gibt 2 Bereiche, die ich bisher ausgespart habe: Einen die Inseln betreffend, der andere ist persönlicher Natur.
Das Inselreich San Blas wird den Klimawandel nicht überstehen. Keine Insel ist höher als 1m über NN. Auf meine Frage, was die Kuna dazu sagen, ist die Antwort des Kapitäns: "Sie wissen, dass ihre Welt durch das Verhalten des Restes der Welt untergehen wird. Noch nie kam etwas Gutes von außerhalb ihrer Gemeinschaft zu ihnen. Sie werden sich auf das Festland in die Berge zurückziehen." Und fügt hinzu: "Das Müllproblem gehört auch dazu. Kuna produzieren, wenn sie traditionell leben, keinen Plastikabfall. Das meiste hier ist angeschwemmter Müll. Das ist der Rest der Welt."
Nun zum Persönlichen: Die Hitze macht uns erheblich zu schaffen ... unsere Füße werden so dick, dass wir die Zehen kaum bewegen können. Außerdem fehlen uns Menschen, die dieselben Interessen wie wir haben. Die "Jugend" ist gut drauf und bester Stimmung, trotz Sonnenstich und -brand und Hangover, scheint sich aber nicht so sehr für die Na- und Kultur um uns herum zu interessieren. Kapitän John gibt sich große Mühe mit meinen Fragen, aber wir scheitern oft an der Sprachbarriere - ich kann immer noch viel zu wenig Spanisch.
Und dann ist da noch die aufregende letzte Nacht. Wir fahren bei Gewittersturm über die offene See. Das Boot stampft motorbetrieben durch die mehr als 5m hohen Wellen. Der Donner nach dem Blitz folgt oft unmittelbar. Als der Koch gegen 2:00 Uhr die Wache übernimmt, legt sich der Kapitän in voller Bekleidung kurz auf die Bank, auf der ich sitze. Doch der Koch legt sich ebenfalls hin! 10 Minuten später fühlt es sich an, als hätte das Schiff in einem Wellental Grundberührung. Im Nu ist der Kapitän wieder am Steuerrad, schaltet den Autopilot aus und navigiert fast 2 Stunden von Hand. Er gibt die Wache nicht mehr ab, bis in der Morgendämmerung der Sturm nachlässt und endlich der letzte Blitz über den Himmel zuckt. Abenteuer ...Okumaya devam et
Gezgin Hört sich super an. Wie lange ist der Törn? Die Passage für Grobi ist ja nur kurz. Das Problem mit dem Altersgruppen werden wir ja auch bald haben, so ist es halt, aber es ist ein Privileg so was machen zu dürfen. In 2 Monaten geht es bei uns auch los LG Ulli & Alwine
Landcruisers Horizon Zu unserem Glauben, dass die Überführung von Grobi nur kurze Zeit beansprucht ... dazu demnächst mehr auf diesem Kanal. Unser Törn dauerte 5 Tage ...
Gezgin Wie traumhaft das alles aussieht 🥰 und ihr habt einen Hai angefasst 🙏💫 ich will auch 😭
Landcruisers Horizon Nein, angefasst haben Jörg und ich sie nicht. Es gab Situationen vor der gezeigten Aufnahme, die verdeutlichten, dass es wilde Tiere sind, die zwischen dem angebotenen Fleich und deiner Hand nicht unterscheiden. Das Zuschnappen war manchmal sehr unpräzise, da der Steuermann das Fleisch in Schlangenlinien durch das Wasser zog. Außerdem waren auch Zitronenhaie dabei, die anders als Riffhaie durchaus aggressiv auf Provokationen reagieren können. Ist Berührung durch Menschen eine Provokation für den Hai? Wir wollten es nicht ausprobieren.