Weltenwandel

October 2023 - May 2024
Annie und Rolf entdecken die Welt ❤️ Read more
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  • Day 11

    Auf der Sonnenseite Srinagars

    October 11, 2023 in India ⋅ ☀️ 22 °C

    Nachdem wir gestern noch den Shankaracharya Tempel mit Aussichtspunkt erklommen haben (na gut, wir haben ein Tuk Tuk genommen, aber alleine die letzten Stufen haben mir gereicht), sind wir den heutigen Tag gemütlich angegangen und haben eine Shikara-Fahrt (so heißen die kleinen Boote hier) durch den Dal Lake gemacht. Saleem, der Shikara-Fahrer unseres Hausboots, hat uns den Floating Market gezeigt. Auf dem Wasser gibt es alles, was das Herz begehrt, von sämtlichen Speisen und Kleidung bis hin zu Massagen und Friseuren. Wir haben uns für kaschmirische Süßigkeiten und Kawatee (das ist Tee mit Safran) entschieden. Aufgrund des Besuchs der indischen Präsidentin und der damit verbundenen großzügigen Absperrung des Sees haben wir kleinere Pfade mit vielen Seerosen erkundet. Das war sehr idyllisch, und die Ruhe hat uns richtig gut getan. Zum Abschluss des Tages haben wir einen Garten aus der Mughal-Zeit besichtigt. Auch wir waren Foto-Objekt - Srinagar wird vorwiegend von indischen Touristen besichtigt, und wir waren die einzigen Europäer im Garten.
    Dieser Sonnentag hat uns insgesamt richtig gut getan und war Balsam für meine der Genesung entgegenstrebenden Bronchien :)
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  • Day 12

    Im Garten Eden

    October 12, 2023 in India ⋅ ☀️ 24 °C

    Frau Präsidentin war heute wieder weg, die Gärten also wieder offen. Und das haben wir intensiv genutzt und drei wirklich wunderschöne Gartenanlagen besucht.

    Annie ging es heute wieder besser; wir hatten die erste ruhige Nacht seit einer Woche. In den Gärten waren wir die einzigen Europäer und mussten alle paar Meter für Fotos bereitstehen, sogar mit dem Militär.

    Insgesamt waren die drei Tage in Kaschmir für uns genau das richtige: Annie konnte endlich wieder gesund werden, und auf dem Boot hatten wir eine tolle Rückzugsmöglichkeit. Morgen geht es dann weiter nach Amritsar.
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  • Day 13

    Manchmal ist alles Gold, was glänzt

    October 13, 2023 in India ⋅ 🌙 26 °C

    Herzlichen Willkommen in Amritsar - der Stadt mit dem spektakulären Goldenen Tempel. Das ist die heiligste Stätte im Sikhismus - und die meist besichtigte Sehenswürdigkeit der Welt mit ca. 150000 Besuchern pro Tag. Ihr könnt euch also vorstellen, in welchem Trubel wir unterwegs waren. Reizüberflutung war nach 5 Minuten (zumindest für mich) vorprogrammiert. Gleichzeitig ist es wirklich ein sehr besonderer Ort mit wahnsinnig netten Menschen und einer besonderen spirituellen Energie. Die Menschen verweilen dort meist länger, die Sikhs baden im heiligen Wasser rund um den Tempel. Alles ist kostenlos, sogar das Essen in der Suppenküche, in der pro Tag ca. 100000 Essen ausgegeben werden.
    Vor der Besichtigung gilt es, sich an ein paar Verhaltensregeln zu halten: Schuhe am Shoe Counter abgeben, Tasche beim Baggage Counter, Kopf bedecken (es werden Tücher ausgegeben), Hände waschen, mit den Füßen durch Wasser gehen (ich hoffe wir bleiben vom Fußpilz verschont!). Und schon kann es losgehen.

    Neben dem Goldenen Tempel selbst waren auch wir eine Attraktion. Wir wurden von allen Seiten angesprochen. Bilder von uns sind nun in sämtlichen indischen Handys wiederzufinden, schön retouschiert mit Beautyfiltern oder auch Hundeohren, zusammen mit Menschen aller Altersklassen, inklusive Kleinkindern, die uns auf den Arm gesetzt wurden. Das hört sich jetzt anstrengend an (was es auch war), aber die Menschen waren alle sehr freundlich und die Atmosphäre sehr nett.

    Abgesehen vom Tempel lernen wir in Amritsar nun ungefiltert das indische Goßstadtleben kennen. Es herrscht wahnsinniger Trubel auf den Straßen, die Tuk Tuk-Fahrten sind abenteuerlich, die Basarstraßen kunterbunt und dreckig - alles ist enorm laut und grell und voll. Und schön :-)
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  • Day 19

    Der inneren Balance entgegen

    October 19, 2023 in India ⋅ ☀️ 15 °C

    Hier war es in den letzten Tagen still, aus Gründen. Wir haben 1,5 Kranke zu verzeichnen. Die indischen Magen-Darm-Keime haben uns erwischt. Ob die Suppenküche beim Goldenen Tempel oder die Straßenstränden Schuld sind, ist fraglich. Zumindest Rolf hätte vielleicht doch ein bisschen vorsichtiger sein sollen. So hat er ganz groß aufgefahren und ist während unserer Busfahrt nach Dharamsala am Montag (wo der Dalai Lama wohnt) ohnmächtig zusammengebrochen. Stark zitternd hat er es danach mit Hilfe unserer Gastgeber noch gerade so ins Zimmer geschafft, wo er sehr nett mit Heizdecke und sämtlichen dicken Decken versorgt wurde. Hohes Fieber versuchte in der folgenden Nacht vergeblich gegen die Keime anzukämpfen. So war die Nacht für mich eine große emotionale Herausforderung. Nach meinen eigenen Erkrankungen war mein Nervensystem eh noch nicht wieder zur Ruhe gekommen. Glücklicherweise hatte ich Support von Familie/Freunden aus der Heimat und einen stark unterstützenden Freund (dem ich leider nicht ganz glauben konnte ;-) ).

    Wie ihr auf den Bildern seht, geht es jetzt wieder bergauf. Unser Host hat einen befreundeten indischen Arzt ans Telefon zitiert (nach eigenen Angaben auch der Leibarzt des indischen Premierministers) und Rolf ein Antibiotikum verschrieben. So sind wir um einen Krankenhausbesuch im Krankenhaus des Dalai Lama herum gekommen (es hatte tatsächlich sehr gute Bewertungen). Wir sind sehr dankbar darüber, hier so gut versorgt zu sein. An das Airbnb ist ein Café angegliedert, wo uns nach unseren Bedürfnissen Essen gekocht wird. Das Gastgeberpaar diskutiert regelmäßig darüber, welches Essen das Richtige für uns sein könnte.

    Wir verweilen hier also noch ein bisschen und hoffen, in ein paar Tagen endlich ein bisschen die Gegend erkunden zu können.

    PS: Auf den Bildern seht ihr auch noch unseren Besuch im hinduistischen Mata-Tempel. Jede Geisterbahn auf dem Wiener Prater kann hiergegen einpacken. Man wird auf eine Reise durch ein Labyrinth mitgenommen, auf der an jeder Ecke eine neue Gottheit wartet. Wegen des beginnenden Navratri-Fests war der Tempel mehr als gut gefüllt (sehr zu meinem Leidwesen). Rolf hat es super gefallen… aber vielleicht hätte er das mit den Händen ausgegebene Essen lieber nicht nehmen sollen :-)

    Rolfs Sicht: Alles halb so wild, Unkraut vergeht nicht :-D
    Naja, schön war es nicht. Aber heute ist es wieder gut. Dank unermüdlicher, fürsorglicher und liebevoller Pflege <3
    Und jetzt muss Annie ihren Magen auch erstmal wieder in den Griff kriegen ;)

    Morgen früh gehen wir dann mit dem Dalai Lama joggen.
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  • Day 23

    Wir sind dann mal weg…

    October 23, 2023 in India ⋅ 🌙 10 °C

    …vielleicht 😉

    In den letzten Tagen haben wir uns gut erholt und verschiedene Mini-Ausflüge gemacht. Rolf musste nämlich auch noch eine Erkältung überstehen (ist jetzt geschafft).

    Morgen hoffen wir, mit einem 10-tägigen Kurs „Introduction to Buddhism“ in einem renommierten Meditationszentrum hier in der Gegend starten zu können. Wegen unserer unsicheren Gesundheitslage hatten wir uns zu spät angemeldet, und der Kurs ist eigentlich schon voll. Wir sollen jedoch einfach morgen kommen, und vielleicht rutschen wir noch nach. Drückt uns also gerne die Daumen.

    Wenn es klappt, dann müssen Handy und co abgegeben werden, und wir 10 Tage schweigen. Wundert euch also nicht, falls kein Post von uns kommen sollte.

    Dafür sehen wir dann am Mittwoch hoffentlich tatsächlich den Dalai Lama 🦙
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  • Day 33

    Auf den Spuren der Erleuchtung

    November 2, 2023 in India ⋅ ☁️ 17 °C

    Danke an alle, die uns die Daumen gedrückt haben! Wir ihr euch vielleicht schon durch die Stille hier gedacht habt, wir haben es in den Buddhismus-Kurs geschafft und sind (auch nach dem Kurs noch) sehr happy darüber.

    Mit uns sind knapp 100 Leute aus aller Welt angetreten, sich mit den Themen Buddhismus, Meditation und dem eigenen Bewusstsein zu beschäftigen. Es folgen Einblicke in unsere jeweiligen Gefühls- uns Erlebniswelten, die doch ein bisschen unterschiedlich aussahen.

    Annies Welt im Rückblick:
    Juhuu, ich freue mich total, den letzten Platz im 12er Dorm ergattert zu haben und schiebe ins Unterbewusstsein, dass die Wand hinter meinem Bett verschimmelt ist. Das Kopfkissen schaue ich mir erst gar nicht an (Anm: Leider mussten wir zum Schluss noch die Betten abziehen. Den Anblick hätte ich mir gerne erspart).

    Das Essen ist mega lecker und wird zum Höhepunkt meines Tages. Es gibt selbst gemachte Erdnussbutter und allerlei Backwaren und frisch gekochtes Essen mit viel Gemüse - alles ohne Knoblauch oder Zwiebeln. Es ist ein Traum! Ich muss mich beherrschen, nicht jedes Mal nach den Kursen direkt zum Essen zu rennen. Ich erkenne, dass ich an meiner Anhaftung an Genuss arbeiten könnte. Aber wehe, ein Affe klaut mir meine Banane!

    Um 6 Uhr aufzustehen und den ganzen Tag ein strukturiertes Programm zu haben, ist eigentlich ganz cool. Ich muss überhaupt keine Entscheidungen treffen und kann mich nach den turbulenten ersten Reisewochen entspannen und diesen friedlichen, ruhigen Ort genießen. Ich bin total berührt davon, wieviel Mühe sich hier alle geben, damit es uns gut geht. Ich fühle mich wohl. Dass wir unser Handy abgegeben haben und schweigen müssen, stört mich eigentlich wenig (über die vorher besorgten Wecker und Taschenlampen bin ich aber durchaus froh). Die ersten 7 Tage besteht der Hauptteil eh aus Teachings über Buddhismus. Wir hören also zu, können Fragen stellen und haben auch Discussion Groups über die bearbeiteten Themen. Wir haben zusätzlich täglich 3 Meditationen - einerseits stabilisierende Meditationen mit Fokus auf den Atem, andererseits analytische Meditationen, in denen man über Themen kontempliert mit dem Ziel, ein korrektes Verständnis davon zu erlangen, wie die Dinge wirklich sind.

    Zu den buddhistischen Teachings: Ich finde es super, mal einen strukturierten Einblick/Überblick in die (tibetisch) buddhistische Philosophie zu bekommen. Auch Themen wie Karma oder Wiedergeburt schaue ich mir interessiert an, ich chante die Mantren mit, entwickle Bodicitta (den Erleuchtungsgeist) und widme die Praxis zum Wohl aller Wesen. Aaaber der arme Rolf - für ihn ist das sicherlich ein bisschen zu viel. Hoffentlich hält er bis zum Ende durch.

    Die letzten zwei Tage sind Meditationstage mit 7 Mediationen à 45 Minuten. Ohjee, da schmerzt der Rücken schon sehr. Ich kann mich teilweise kaum auf die Meditationen konzentrieren. Wie halten Leute bloß Vipassana-Retreats durch?!

    Mein Highlight des Kurses: die Light Offering-Zeremonie: Jede Person bekommt eine Kerze und wir singen zusammen das Mantra Om Mani Padme Hung (Das ist DAS Mitgefühlsmantra. Die Bedeutung ist so in der Art: „Mögen Weisheit und Mitgefühl in dir erwachen.“) und stellen die Kerzen mit unserem persönlichen Wunsch für uns und die Welt an der Stupa ab. Sehr berührend!

    Und nun…
    Rolfs Welt im Rückblick:
    Cool war‘s! Tushita ist schon ein besonderer Ort. Man ist ganz oben auf einem Berg, die Luft ist kalt und klar, aber in der Sonne (wir haben jeden Tag blauen Himmel) ist es schön warm. Man kann ins Tal hinuntersehen, und in den Pausen schaue ich den Affen zu, die sich um Bananen streiten und ein wenig buddhistische Gelassenheit durchaus gebrauchen könnten.

    Ich bin sehr froh, dass wir vorher noch einen 2*1m-Riesenschal gekauft haben, in dem ich schön warm bin. Die Duschen dagegen sind eiskalt. Ich bin selbst erstaunt darüber, wie gut ich damit klarkomme, meinen Duschrhythmus auf zweitägig statt täglich umzustellen. Da man sich kaum bewegt, geht das eigentlich ganz gut. Und die Toiletten sind weniger schlimm, als ich dachte.

    Das Essen auch! Es ist richtig gut. Endlich mal keine Zwiebeln!!! Keine Ahnung, ob mir nach den üblen Magenproblemen jetzt einfach alles schmeckt, aber ich haue richtig rein. Und kämpfe sogar mit den Affen, wenn sie meine Banane klauen wollen.

    Ich brauche dafür lange, bis ich eine bequeme Meditationshaltung gefunen habe. Lotussitz kann ich irgendwie nicht. :-/ Rechtzeitig zu den Meditationstagen am Ende habe ich es dann aber geschafft. Überhaupt ist Meditation hier mein klarer Fokus. Ich habe einen Riesen-Wälzer von Wien aus mitgenommen und lese den hier in den Pausen fleißig durch, um besser zu verstehen, warum es so schwer ist, sich auf den Atem zu konzentrieren. ;-)

    Leider wird viel zu viel geredet. Den halben Tag lang sind Vorlesungen zum Buddhismus, und auch in den Meditationen selbst labern die Meditationsleiter viel zu viel. Insbesondere die „analytischen“ Meditationen bringen mir sehr wenig. Man soll über diverse Themen angeleitet nachdenken… aber wenn ich nicht schon im Vorfeld glaube, dass „jedes Wesen schon einmal meine Mutter war“ oder ähnlichen Unfug, ist es sehr schwer, dabei stillzusitzen. Ich komme zu dem klaren Schluss, dass „analytische Meditationen“ und die „Insights“, die man darin gewinnen soll, a) epistomenologisch vollkommen invalid sind und b) nichts als eine Form der Selbst-Gehirnwäsche darstellen. Das ist schade, da in meinem (sonst sehr guten) Buch der Autor mehrfach betont, die Insights seien absolut notwendig zur Erleuchtung. Anders gesagt: Erleuchtung kann ich wohl vergessen - ich bin nicht bereit, meinen klaren Verstand dafür aufzugeben. Ich werde mich wohl mit den Jhanas begnügen müssen. :-D Die habe ich noch nicht abgeschrieben, aber inzwischen ein deutlich klareres Bild davon, wie lang der Weg dorthin noch ist.

    Die „Einführung in den Buddhismus“ selbst ist sehr gemischt. Den Teil zur Ethik und Lebensführung kann ich noch - einigermaßen - mitgehen. Es ist klar, schon wenn man sich die Leute hier in Tushita ansieht, dass die Buddhisten etwas vom Glücklichsein verstehen. Ist vielleicht auch kein Wunder, wenn man sich damit 2.500 Jahre beschäftigt. Aber die Metaphysik!!! Karma, Wiedergeburt, Götter, Devas, der ganze Kram - was für ein Mist. Am schlimmsten ist, dass unser Teacher, ein amerikanischer Mönch, immer wieder betont, dass im Buddhismus ja Logik und Rationalität so wichtig seien und dann mit den haarsträubendsten Schlussfolgerungen daherkommt. Wenn einfach nur gesagt würde, „wir glauben dies und das“, hätte ich gar keinen Stress, aber so zu tun, als hätte man die Rationalität auf seiner Seite, wenn man Wiedergeburt und Karma „herleitet“, ist eine Beleidigung meiner Intelligenz.

    Bei Tag fünf bin ich deshalb kurz vorm Hinschmeissen, mache es aber Annie zuliebe nicht, und denke mir, Geduld und Langmut bilden ja den Charakter. ;-) Außerdem sind die Sitznachbarn total nett, ich bin froh, mal meine Handysucht ablegen zu können, und wir haben ja einmal am Tag für eine Stunde Diskussionsgruppe, und meine ist wirklich super. Außerdem ist es schon interessant, dass man sich mit Leuten anfreunden kann, mit denen man kein einziges Wort gewechselt hat (die meiste Zeit des Tages ist ja glücklicherweise Schweigen).

    Fazit: Ein Meditations- oder Schweige-Retreat mache ich gern wieder. Gern mit viel mehr Schweigen. Es war schon eine tolle Erfahrung! Nur vom Buddhismus weiß ich jetzt genug. Und es war toll, neue Leute kennenzulernen, und natürlich (an Tag 2) Seine Heiligkeit den 14. Dalai Lama direkt zu sehen. Er wirkt in echt schon seeeeehr gebrechlich und wird mehr geschoben und gehalten, als dass er geht. Aber sympathisch ist er und man wünscht ihm natürlich, dass er noch lange durchhält.

    Und wir begeben uns nun als nächstes auf die Spuren Ihrer Heiligkeiten, den Beatles!
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  • Day 37

    Am heiligen Wasser

    November 6, 2023 in India

    Wir sind seit 3 Tagen in Rishikesh… „Yoga-Hauptstadt der Welt“ 🤷‍♂️🧘🏼‍♀️
    Hier ist sogar ein ganzes Stadtviertel nach den Ashrams benannt.

    Die Busfahrt über Nacht war schrecklich. Annie war es ziemlich schlecht… nur Reisekaugummis haben das Schlimmste verhindert. Danach hat sie dann aber geschlummert wie ein Baby 🥰

    In Rishikesh kommt der Ganges aus dem Himalaya (ist also - noch - ziemlich sauber). Hier ist es wärmer als bisher - wir haben angefangen, die warmen Sachen auszusortieren. Es ist hier, noch mehr als in Dharamshala, sehr westlich geprägt und recht kommerziell. Schuld daran sind wahrscheinlich die Beatles, die in den 60ern hier im Ashram waren.
    Wir waren natürlich auch da - der Dschungel hat vieles zurückgeholt. Das sorgt für eine ganz coole Atmosphäre.

    Toll war auch der „Ganga Aarti“ - eine allabendliche am Ganges stattfindende Zeremonie zur Verehrung des heiligen Flusses. Hier haben wir andächtig ins Hare Krishna eingestimmt. Naja, die Lautsprecher waren so laut, dass ich (Annie) mich mal wieder geärgert habe, meine Ohrenstöpsel zu Hause gelassen zu haben. Es war aber insgesamt schon sehr stimmungsvoll.

    Nachdem wir leider keine Rückmeldung zu einer angefragten Klangmassage bekommen haben, sind wir zu einer Meditationssession im größten Ashram hier gegangen. Wir sind fest entschlossen, eine täglich Meditationsroutine zu etablieren.

    Morgen geht es schon weiter (wohin verraten wir noch nicht), auch wenn der 5-tägige Kurs in „Himalayan Mystic Sound Therapy“ schon spannend geklungen hätte.
    Rolf hätte in der Zeit Didgeridoo lernen können, aber das möchte er dann doch lieber in Australien machen.
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  • Day 39

    Stochern im Nebel

    November 8, 2023 in India ⋅ 🌙 22 °C

    Wieder eine Busfahrt!

    Busfahrten buchen ist hier ein Abenteuer für sich. Deutsche Kreditkarten werden nur in den wenigsten Fällen akzeptiert, und Paypal/Amazon Pay/Google Pay etc gehen auch fast nie. Nach ewigen Versuchen haben wir aber ein Busunternehmen gefunden, das eine unserer Karten akzeptiert. Leider kommt dann eine Stunde vor Abfahrt per Email die Nachricht, der Bus falle aus. 🤦‍♂️

    Immerhin gelingt es uns, bei einem Konkurrenten zwar kein Ticket zu kaufen, aber die letzten beiden Plätze durch wiederholte Kaufversuche so lange zu blockieren, bis der Bus da ist und wir einfach in bar bezahlen können. Heheheh!

    Der erste Bus geht dann nach Delhi. Dort ist die Luft heute unfassbar schlecht: Es stinkt furchtbar, und die Sonne ist nur schemenhaft zu sehen. Eine Stunde, nachdem wir ankommen, berichtet sogar die BBC darüber: https://www.bbc.co.uk/news/world-asia-india-673…

    Zum Glück sind wir nur ca 3h hier… denn dann geht es mit dem Nachtbus weiter. Darin sind wir jetzt. Der Zugang erfolgte über eine Art matschige Müllhalde, und wir sind froh, unsere dreckigen Schuhe jetzt ein paar Stunden nicht anschauen zu müssen, da wir ein Liegeabteil oben haben.

    Langsam sind wir nun auch aus dem Moloch wieder raus, und die Luft wird wieder besser!
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  • Day 40

    Heilig, heiliger, Varanasi

    November 9, 2023 in India ⋅ 🌙 27 °C

    Vom verdreckten Delhi aus reisen wir mit einer 13-stündigen Nachtfahrt im Liegebus weiter nach Varanasi, der heiligsten Stadt Indiens.

    Hier ist Indien so, wie man es sich immer vorstellt. Am Ganges werden Leichen verbrannt, daneben baden Pilger, daneben werden Klamotten gewaschen, daneben schmeißt jemand Abfälle in den Fluss. Abends gibt’s dazu noch Feuerzeremonien zur Verehrung von Mutter Ganges. Ganz schön wild!

    Varanasi ist uralt, die Altstadt hat winzige Gässchen, mal 2m breit, mal einen halben. Im Labyrinth habe ich mich einmal fast verirrt, als ich ohne Annie und Handy zu einem der zahllosen Hindutempel gepilgert bin. Zum Fluss geht es steile Treppen herunter; der Ganges steigt wohl stark an in der Monsunzeit. Wir laufen erstmal das Ufer entlang und staunen herum.

    Morgen beginnt Diwali, das höchste Fest im Hinduismus, 5 Tage lang. Wir haben mit enormen Menschenmassen gerechnet und sind sehr positiv überrascht, dass es zumindest aktuell noch sehr entspannt zugeht.

    Was man vom Verkehr nicht sagen kann. Der ist fürchterlich. Zum Glück ist die Altstadt selbst zu eng für Tuk Tuks.
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  • Day 41

    In Buddhas Fußstapfen

    November 10, 2023 in India ⋅ ☀️ 31 °C

    Tagesausflug nach Sarnath!

    Wir beschließen, vor den Hauptfeierlichkeiten zu Diwali, bei denen es bestimmt sehr voll und bunt und auch anstrengend wird, einen erholsamen Tag einzulegen und in den Norden Varanasis zu fahren.

    Hier hat Buddha vor 2.500 Jahren seine erste Predigt gehalten. Die Buddhisten nennen es lieber Verkündung oder Vortrag, aber der Text ist schon ziemlich predigend. (Annie: Die korrekte Terminologie ist "Hier hat Buddha erstmals die 4 edlen Wahrheiten verkündet".) Damals war es noch ein eigener Ort, Sarnath - inzwischen ist Varanasi längst drum herum gewuchert. Trotzdem hat sich der ruhige Charakter dank vieler schöner Parks und Tempel erhalten.

    Nur die Rückfahrt gerät zur Nervenprobe. Wir brauchen fast 2 Stunden für knapp unter 10km, mit Dauergehupe und Gestank und Abgasen und insgesamt grottenschlechter Luft. Langsam nervt sogar mich der indische Verkehr (anfangs war es einfach spannend) - Annie ist bestimmt noch viel genervter, hält sich aber tapfer.

    Wir beschließen jedenfalls, die nächsten Ziele anzupassen und indische Großstädte und den indischen Norden insgesamt erst einmal hinten anzustellen und uns in Bälde in den Süden aufzumachen. Da ist die Luft hoffentlich besser, und es geht endlich mal ans Meer!
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