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  • Day 3

    Zwischenstand

    Today in Austria ⋅ ☀️ 8 °C

    Guten Morgen Freunde, es gab diverse Anfragen, ob das Housekeeping Team auch bei Euch zu Hause eingesetzt werden könne oder ob zumindest der ein oder andere Problemehemann hier in die Ausbildung gehen könne.
    Beide Fragen kann ich leider nicht beantworten. Ich vermute aber , dass beides schwierig wird. Die angefragten Ehemänner kenne ich und weiß , dass sie beim Aufräumen als unbeschulbar gelten und das Personal ist auch hier knapp. Die Hälfte der Mitarbeiter wurde extra aus den Hotels in Paris und Madrid ausgeliehen und arbeiten hier nur temporär.
    Das machen sie aber grandios . Mein Lieblingsbeispiel ist der Föhn . Der liegt in einer kleinen Kiste mit Ledereinband unter dem Waschbecken im Bad und das Kabel ist perfekt darum gewickelt. Ich habe den Föhn gestern Abend nach dem Duschen ganz nur genutzt und einfach liegen lassen. Das hat das abendliche Housekeeping so natürlich nicht akzeptiert und das Kabel direkt wieder in Perfektion aufgerollt. Ich hatte kurz ein schlechtes Gewissen, als ich den Föhn heute Morgen wieder benutzt habe.
    Zum Beweis, weil auch danach gefragt wurde, dass ich das Bett wirklich benutzt habe, habe ich ein Vorhernachherfoto angefügt. 😄.
    Aber genug der Vorworte , kommen wir zum Rallyeverlauf.
    Wir sind halbwegs gut in den ersten Tag gestartet. Die Zeitprüfungen fahren wir alle innerhalb einer Sekunde zur vorgegebenen Sollzeit, bzw. zum vorgegeben Durchschnitt. Ihr müsst Euch die Aufgabe so vorstellen. Während ihr eine Strecke auf winzigen Nebenstraßen sucht, sollt ihr dort auf definierten Abschnitten eine exakte Durchschnittsgeschwindigkeit fahren, zB 42 km/h. Ihr wisst zwar, wo der Abschnitt beginnt und wo er endet, Ihr wisst aber nicht , an welche Stelle Eure Durchschnittsgeschwindigkeit gemessen wird. Also solltet Ihr den gesamten Abschnitt mit der richtigen Geschwindigkeit fahren. Und das ist nicht immer leicht, weil man in einer Kurve eben nicht so schnell fahren kann, wie auf eine geraden. Der Tacho des 911 zeigt unter 30 km/h gar nichts an und dann schlägt die Nadel gerne zwischen 30 und 50 hin und her. Der Tacho hilft also nicht. Wir haben dazu im Auto ein paar Hilfsmittel. Ganz wichtig sind die Stopuhren. Der Beifahrer nimmt die Zeit und vergleicht gefahrene Strecke mit der gefahrenen Zeit. Wir wissen ja genau , wie lange wir für jede 100 Meter bei der vorgegebene Geschwindigkeit brauchen dürfen.
    Mein Beifahrer kann das extrem gut, nachdem er aber auch noch andere Aufgaben hat, habe ich ein erlaubtes Hilfmittel verbaut, einen sog Averagemaster. Das ist ein kleines Gerät, das den Streckezeitabgleich automatisch vornimmt und mir die Abweichung von der idealen Fahrt in Metern anzeigt. So kann ich sofort nachjustieren , wenn ich nicht ideal unterwegs bin.
    Hört sich nach verbotenem Hilfsmittel an. Ist es aber nicht. So ein System nutzen viele Teams.
    Unser Weg führt uns durchs Salzkammergut entlang des Mond-, Atter-,Irr- und Traunsee. Die Landschaft ist überragend . Das ist einfach wunderschön hier. Wir nutzen überwiegend kleine Nebenstraßen und alle 90 Teilnehmer suchen den richtigen Weg. Der ist ziemlich tricky und deswegen verfährt man sich auch mal. Es baut dann einen ordentlichen Druck auf, wenn man in Richtung Süden fährt und aus Süden einen dann 6 andere Teilnehmer entgegen kommen. Wer hat ist jetzt richtig ? Dazu braucht es dann ein gesundes Selbstbewusstsein, seinen Weg einfach weiter zu fahren und entweder richtig zu sein oder - wie heute passiert - trotz ausdrücklicher Warnung anderer Fahrer am Ende einer Sackgasse ohne Wendemöglichkeit zu "stranden".
    Es ist alles dabei und wir beenden den Tag auf Platz 9 der Gesamtwertung und auf Platz 4 unserer Altersklasse ( es zählt das Fahrzeugalter, nicht das Fahreralter - wobei ich ja sogar zwei Jahre älter als der Elfer bin 😄 ) . Zum Platz drehen fehlen nur zwei Zehntel aus noch zu fahrenden 4 Sonderprüfungen. Der Gesamtsieg scheint weg zu sein, aber die Altersklasse können wir noch rocken.
    Also habe ich heute um 05:30 den Porsche aus der Garage gefahren und sehr weit nach vorne in die Startaufstellung gemogelt. Ich vermute , dass ich mir später wieder ein paar Höflichkeiten dafür anhören muss. Egal, man muss nicht mit jedem befreundet sein, man muss mit den Richtigen befreundet sein. 🙃😃.
    Der Porsche lief heute Morgen auch wieder richtig rund. Gestern gab es leider einige Probleme mit der Zündung und unter Last, wollte der Motor einfach kein Gas annehmen. Die Mechaniker haben gestern die Zündung nochmals eingestellt und die Verteiler alles sauber gemacht. Das hilft .
    Ich gebe jetzt frühstücken und melde mich später wieder.
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  • Day 2

    5 Sterne sind zu wenig

    Yesterday in Austria ⋅ ⛅ 12 °C

    Die Anfahrt nach Fuschl verlief problemlos . Ich hatte den benötigten Stau, um dem Tripmaster zu kalibrieren und trotzdem war ich auf die Minute pünktlich am Salzburger Flughafen und habe meinen Beifahrer eingesammelt.
    Wir mussten ein bisschen "Tetris" spielen, um wirklich beide Koffer ins Auto zu bekommen und sehen konnte ich beim Fahren dann auch nicht mehr wirklich viel, aber in meinem Alter kann man ohnehin nach Gehör schon besser fahren 😊.
    Natürlich war die Ankunft in Fuschl grandios. Das ist eben der ArabellaClassic Ort und die ArabellaClassic Familie.
    Wir starten direkt an der Feuerwehr, der mobilen Bar in Schlosshof und gehen fast widerwillig zum Fahrerbriefing. Scheint die Sonne doch soooo wunderbar an diesem Sehnsuchtsort.

    Aber natürlich lassen wir uns briefen und das ist auch wichtig , es gibt nämlich Neuerungen auf der Strecke.

    Neuerungen gibt es auch beim Hotel. Es wurde 20 Monate lang renoviert. Wer hier schon einmal war, fragt sich, warum ein sooooo tolles Hotel renoviert werden muss. Ich wusste es auch nicht und konnte mir nicht vorstellen, dass man es verbessern kann - konnte man aber. Das Haus hat seinen Charme nicht verloren und jetzt ist jetzt modern, old school. Hört sich gegensätzlich an und das ist es auch. Es geht aber trotzdem. Genau hier .

    Der Service ist unglaublich aufmerksam und mir ist es peinlich als ich nach dem Abendessen ins Zimmer komme und feststelle , dass das housekeeping nochmals da war und mein Zimmer "nachtfertig" gemacht hat. Dazu gehört das aufgedeckte Bett und die Badschuhe neben dem Bett. Ich bin kurz verunsichert , ob ich das Zimmer mit jemanden teilen muss , weil dort mehrere Schuhe stehen und während ich darüber nachdenke , sehe ich, dass sogar meine Dreckwäsche, die ich auf den Stuhl geworfen hatte, zusammengelegt wurde.
    Ja, ich werfe meine Wäsche auf den Stuhl im Zimmer. Wozu ist der sonst bitte da ?
    Dann stelle ich fest, dass die Sachen auf dem kleinen Tisch sortiert wurden und sogar die Kabel meines Ladegeräts entwirrt worden. Das ist jetzt schon fast ein bisschen Psycho 🤣🤣🤣🤣. Oder ist das hier vielleicht gar kein Hotel, sondern ein Aufräumausbildungscamp und mir wird nur der Erwartungshorizont gezeigt . Ich hoffe nicht.

    Schluss jetzt, ich muss auf die Strecke . Die erste Wertungsprüfung startet gleich. 100 Meter in 24 Sekunden. Hört sich einfach an - das Problem: ohne den Motor. Ich hoffe der Beifahrer hat sich aufgewärmt.

    Bis später 👋
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  • Day 1

    Es geht wieder los

    May 9 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    Ich starte nach einem Fussballhorrorabend trotzdem gut gelaunt zur ArabellaClassic 2024.
    In zwei Stunden hole ich meinen Beifahrer am Flughafen Salzburg ab und wir haben ein Projekt: Scheiss auf das Stockerl, wir wollen gewinnen und zwar den Gesamtsieg.
    Auf dem Weg nach Salzburg muss ich jetzt noch den Tripmaster kalibrieren und dazu brauche ich witzerweise einen Stau auf der Autobahn. Keinen Monsterstau, sondern einmal so einen kurzen 3 Kilometer Stau mit Schrittgeschwindigkeit. So kann ich exakt einen Kilometer fahren und mit dem Tacho abgleichen.
    Es ist Vatertag, ich fahre auf die A8 - ich glaube , da muss ich mir keine Sorgen machen.
    Los geht's .
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  • Day 135

    Finale dahoam

    December 12, 2023 in Germany ⋅ 🌧 8 °C

    Jetzt haben wir doch wirklich auf der letzten Etappe noch einen Bock geschossen und den Tag hier nicht rechtzeitig mit Euch geteilt. Verzeiht uns, wir holen es mit einem Tag Verspätung nach.
    Gestern starten Georg und Patrick mit einem frühen und deswegen frischen Reifenwechsel in den Tag. Micky und Anna beobachten das mit einem Cappuccino durch die große Glasfront des Hotels. So ein Kaffee mit Unterhaltung im Warmen ist schön.
    Der Reifenwechsel ist jedenfalls Formel 1 verdächtig schnell und deswegen springt dann auch noch ein Frühstück für die Boxencrew heraus. Zwar erst in Affi und nicht in Bardolino, aber das ist doch auch egal.
    Anna und Georg fahren spontan noch für einen Tag nach Verona, Micky und Patrick nehmen die letzten 400 Kilometer in Angriff. Bei wechselnden Wetterverhältnissen. Micky erkennt italiengerecht einen Schuhnotstand und fordert einen Stop am Brenneroutlet. Den legen wir ein, er passt ganz gut, weil es inzwischen tatsächlich schneit . Wir haben aber ja Winterreifen und freuen uns sogar über den Schnee.
    Der Rest der Fahrt ist schnell vorbei und wir sind glücklich wieder in Pullach zu sein.
    In den letzten 133 Tagen haben wir folgende Statistik "erarbeitet".

    - 24.600 Kilometer zurück gelegt, dass entspricht 0,6 x um die Welt und 0,1 x zum Mond.

    - die höchste Höhe über dem Meeresspiegel war der Brenner mit 1.374 Metern

    - der wärmste Ort war Porec mit 26 Grad

    - der kälteste Ort war nördlich von Genua mit 1,5 Grad. Wir hätten schwören können, dass es am Nordkapp kälter war, aber wir wollen da jetzt auch kein Fass deswegen aufmachen 😀.

    - die weiteste Entfernung von daheim waren 3.369 Kilometer ( Nordkapp) - gemessen auf der kürzesten Route.

    - wir haben 101 Footprints geschrieben ( plus den hier).

    - wir haben über 1.400 Fotos und 56 Videos hochgeladen.

    - Ihr habt uns 1.200 Likes gegeben und ingesamt wurde unser Blog 4.800 x gelesen.

    - wir waren mit dem Bulli in Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen, Kroatien, Slowenien, Italien, Österreich, Luxemburg, Belgien, England, Wales, Schottland, Frankreich, Monaco, Spanien, Portugal und Gibraltar. Das sind 19 Länder und damit haben wir 10 Prozent der Welt bereist - zumindest sagt Find Penguins das .

    - find Penguins sagt aber auch, dass wir 58 Kilometer geflogen wären, das schließen wir aber aus und vermuten, dass das die Kotzfährenüberfahrt von Moskenes nach Bodo war.

    - wir haben einen halben Außenspiegel und ein Fahrrad verloren.

    - wir haben uns einmal aus dem Auto ausgesperrt

    - Micky hat 84 x Fisch gegessen und Patrick hat sich 84 x Pizza bestellt .

    - wir haben eine Frontscheibe zerbrochen und am Eurotunnel 7 Stunden auf einem Zug gewartet - fast wie bei der Deutschen Bahn.

    Es war eine unglaubliche Reise. Wir sind froh und dankbar , dass wir das so erleben durften und konnten. Besonders gefreut hat uns, dass Ihr irgendwie immer dabei gewesen seid und Ihr könnt sicher sein : wir haben Euch vermisst - daheim bei seiner Familie und Freunden ist es nämlich am Schönsten.

    Wir wünschen Euch tolle Weihnachten und einen super Start in ein geniales Jahr 2024 .
    Eine Weihnachtskarte kommt dieses Jahr von uns nämlich nicht 😄😄😄.

    Bleibt alle gesund.

    Micky und Patrick
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  • Day 133

    Bardolino oder fast daheim

    December 10, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 7 °C

    Wir werden früh wach in Bella Italia. Die Sonne scheint, auch wenn wir sie nicht sehen können, weil alle Zimmer mit Seeblick heute Nacht ausgebucht waren.
    Es ist der 10. Dezember und hier am Lago ist die Hölle los.
    Kurz telefonieren wir mit Anna, die uns mit Georg zusammen die Winterreifen bringt.
    Sie starten kurz nach halb neun in München.
    Wir machen uns schnell fertig und packen unser Zeug zusammen, weil wir heute natürlich in eines der Seeblickzimmer wechseln. In der Lobby bekommen wir ein paar warme der Worte der Hotelinhaberin und eine leckeren Cappuccino.
    Wir haben einen Plan, wollen am Ufer entlang nach Garda laufen.
    Der Himmel ist wolkenlos und der See zeigt sich von seiner schönsten Seite.
    Wir laufen am Christkindlmarkt in Bardolino vorbei und da überholen uns schon die ersten Weihnachtsmänner/-Frauen. Es dauert ein bisserl, bis wir kapieren, dass es sich hierbei um einen Weihnachtsmann/-Frau-Rennen handelt.
    Micky kann Patrick nicht überreden, hier mitzumachen, obwohl er damals schon im rosa Bärenkostum mit Klein-Anna im Cluburlaub überzeugt hat….
    Wir gehen langsam weiter, ohne Kostüm, aber applaudieren jedem Laufenden.
    In Garda angekommen, setzen wir uns in ein kleines Café und trinken einen Cappuccino.
    Micky trinkt also noch einen….sie kann gar nicht genug bekommen, von diesem Zeug.
    Das haben die Italiener halt besser drauf als die Spanier!😜
    Entsprechend beschwingt wollen wir dann bisserl shoppen, aber: Fehlanzeige.
    Hier in Garda haben fast alle Geschäfte zu.
    Wir laufen also wieder zurück nach Bardolino.
    Auf dem Weihnachstmarkt gibt es sogar eine Kutsche…Micky kann Patrick gerade noch von einer romantische Kutschfahrt durch die Fußgängerzone Bardolinos abhalten….
    Ok, das war gelogen😂
    Langsam müssten Anna und Georg ankommen. Wir laufen zum Hotel zurück.
    Wir checken ins Seeblickzimmer ein und chillen erst einmal auf dem Balkon in de Sonne.
    Leider läuft es nicht wie geplant. Die Autobahn ist dicht. Anna und Georg stehen im Monsterstau. Ankunft erst gegen 19.30 Uhr….🙈
    Also machen wir den Sundowner zu Zweit mit einer Kugel Eis.
    Reifenwechseln müssen wir jetzt morgen, aber wir freuen uns gleich auf eine leckere italienische Pizza. Buon Appetito!
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  • Day 132

    Physikabitur gerade so bestanden

    December 9, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 5 °C

    In Monaco hat es die ganze Nacht geregnet - merkt Euch das, es wird nochmals wichtig. Mit dem Anbruch des Tages, verschwinden die Wolken und die Sonne kommt heraus. Auf dem Weg zu Mickys Morgenkaffee müssen wir die Jacken schon ausziehen, weil es in der Sonne einfach zu warm ist. Ein Sweatshirt reicht vollkommen aus. Wir sind beide nicht so richtig fit, der gestrige, lange, Trip steckt uns beiden noch in den Knochen. Also schlendern wir wirklich nur noch einmal am Port Hercule entlang und machen uns dann auf den Weg nach Bardolino. Die Sonne spielt uns in die Karten. Wir fahren noch auf Sommerreifen und müssen auf Höhe Genua über eine Bergkette fahren. Die Autobahn führt dort genau am Treffpunkt der Ligurischen Alpen und des Apennin von der Riviera nach Norden. Es ist jetzt dort nicht superhoch , aber immerhin steigt man auf über 600 Meter und das ist höher, als München. Und in München liegt Schnee. Gut, unsere Engstelle liegt fast 1.000 Kilometer südlich, aber ein Versicherungsangestellter geht unnötigen Risiken gerne aus dem Weg .....außerdem spielt Bayern um 15:30 Uhr gegen die krisengeplagte Eintracht. Das will Patrick gerne sehen. OK, wollte er . Spoileralarm: hat er nicht und bekanntlich war das dann doch ganz gut.
    Die Autobahn im Süden Italiens bietet wirklich einen tollen Blick auf die Küste. Und da stehen keine spanischen Hochhäuser. Es ist schön hier. Gut, die maroden Brücken machen Patrick Angst ( Höhenangst und Versicherungsangestellter!), aber das geht schon irgendwie.
    Bis wir in den Stau kommen. Nicht irgendwo, sondern wir kommen auf der Todesbrücke zu stehen. Patrick nennt die Brücke zumindest so, weil sie (er ist sich sicher ) mind 894 Meter hoch ist und die Leitplanken italienisch verrostet sind. Jetzt wird er immer stiller , während Micky wieder einmal "genervt" ist. Gut, das ist sie öfter und was ist ihr Genervtsein schon gegen Patricks Todeskampf. Patrick versucht auszurechnen, bei welchen Abstand der Fahrzeuge im Stau die Resonanzkatastrophe eintreten wird. Das ist immerhin eine italienische Brücke und wer schon mal in einem Fiat gefahren ist, weiß, warum Patrick rechnet. Nascha hatte übrigens mal einen Fiat Panda, dessen klappernden Auspuff haben Patrick und Nonno mit einer alten Coladose repariert, das hat besser gehalten, als die Originalkonstruktion der italienischen Ingenieure. Patrick scheitert mit der Berechnung, zu lange ist das Physikabitur schon her und zu schlecht war sein Abschneiden schon damals. Aber die halbe Stunde Stau auf der Todesbrücke ist so schneller vergangen und es geht weiter.
    Immer noch bei strahlender Sonne und 16 Grad. Kurz vor Genua kommen dann Wolken auf, der Himmel wird dunkel und wir fahren in Richtung Norden. In Richtung Berge. Die Temperatur fällt schneller als eine Aktie nachdem Patrick sie gekauft hat und das "Ping" des Eiswarners zeigt an, dass es jetzt weniger als 4 Grad hat. Dazu hätten wir kein Ping gebraucht, wir sehen es am Schnee auf der gesperrten Fahrspur direkt neben uns. Als es gestern Nacht in Monaco geregnet hat, hat es hier geschneit. Die Temperatur fällt auf 1 Grad und alle 5 Kilometer macht uns ein Schild darauf aufmerksam, dass aktuell Winterreifenpflicht besteht. Alternativ können Schneeketten genutzt werden. Das würden hier zwar nicht einmal die Holländer machen, aber auf Sommerreifen ist es jetzt trotzdem uncool. Wir fahren wie auf rohen Eiern und vergrößern den Abstand zum Vordermann. Das fordert die Italiener heraus. Wir werden angehupt, es wird von hinten aufgeblendet und riskanten Überholmanövern, folgt der Austausch von Höflichkeiten mittels Zeichensprache. Patrick will eigentlich durchfahren, weil ein Stopp das Risiko birgt, dass wir mit den Sommerreifen auffliegen. Micky besteht dann aber auf die technische Pause und sie wird durchgeführt. Dabei stellen wir fest. Es ist wirklich richtig glatt. Gut, dass es jetzt in tiefere Regionen geht. Richtig warm wird es heute nicht mehr , dazu liegt der Nebel zu bleiern über der Poebene. Aber wir bekommen 5 Grad angezeigt und damit fühlen wir uns sicher.
    Nach 6 Stunden kommen wir in Bardolino an. Die erste Halbzeit ist vorbei und Patrick stimmt einem Besuch des Weihnachtsmarkts in Bardolino zu. Fußball wird ja überbewertet.
    Es ist klamm am See, die feuchte Kälte geht wirklich bis auf die Knochen durch und deswegen sitzen wir um 18:15 Uhr schon am Kamin und essen sehr lecker zu Abend.
    Morgen kommen Anna und Georg mit unserem Reifen zu uns und wir stellen den Bulli auf geeigneteres "Schuhwerk", um am Montag die letzte Etappe unserer unglaublichen Reise anzutreten.
    Jetzt haben wir einen Tag zum Durchschnaufen und wir freuen uns auch auf Anna und Georg und einen gemeinsamen Abend.
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  • Day 131

    Noch einmal Monaco

    December 8, 2023 in Monaco ⋅ ☁️ 9 °C

    Wir wachen noch einmal in Barcelona auf und - wie sollte es anders sein - es scheint die Sonne. Patrick ist leider immer noch krank. Wir beschließen uns noch schnell den Arc de Triomf anzusehen; den haben wir nämlich beim letzten Mal vergessen und er steht ganz nah bei unserem Hotel.
    Der Arc de Triomf ( ja, man schreibt ihn wirklich so…🤪), war 1888 das Haupteingangstor der Weltausstellung und ist, wie wir finden, ganz nett anzusehen.
    Wir kaufen anschließend noch schnell einen Coronatest, weil wir nicht glauben können, dass das kein Corona sein soll. Wieder negativ.
    So gegen 10.30 Uhr fahren wir los; heute haben wir knapp 700 km vor uns.
    Wir wollen wegen der Bettwanzen Frankreich meiden und deswegen wieder in Monaco übernachten. Ok, eigentlich will Micky im Café Milano nur wieder den Thunfisch mit Ingwer und Mango essen….
    Die Fahrt ist übel.
    Der erste Stau kurz nach Barcelona…5 km vor dem Mauthäuschen….beim Ticketziehen🙈
    Zum Glück gibt es in Europa doch noch größere Deppen in Bezug auf die Digitalisierung…
    Dann wirklich viel Verkehr, immer wieder Unfälle und die letzte Stunde Starkregen bei einsetzender Dunkelheit.
    Aber zwischendrin haben wir auch mal einen Regenbogen gesehen und einen schönen Sonnenuntergang.🥳
    Ein reiner Transfertag geht zu Ende in unseren monegassischen Lieblingsrestaurant Café Milano .
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  • Day 130

    Willkommen daheim

    December 7, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 13 °C

    Wir sind heute von Alicante nach Barcelona gefahren. Das sind etwas über 500 Kilometer und dauert 5,5 Stunden reine Fahrzeit. Aber wir machen ja Pausen und deswegen ist das ein Tagestrip.
    In Barcelona sind wir wieder im NH Podium Hotel. Das liegt sehr günstig zu den Iberian Porc Ribs, die wir unbedingt heute bei Tapeo essen wollen und wir wissen , dass der Bulli in die Garage passt. Knapp, aber er passt.
    Aber Reihe nach: wir wachen in Alicante auf, die Sonne scheint, es hat um 09 Uhr schon fast 20 Grad und wir suchen als erstes eine Apotheke. Patrick ist jetzt wirklich krank - nein, kein Männerschnupfen- und wir vermuten dass es Corona sein könnte. Also kaufen wir einen Test, der ist aber negativ.
    Immerhin sehen wir jetzt den Hafen und die Uferpromenade von Alicante noch bei Tageslicht. Alicante ist mit fast 350.000 Einwohnern eine nennenswerte Stadt in Spanien und landestypisch wird natürlich alles mit Hochhäusern zugebaut.
    Wer Gera bisher hässlich fand, soll einmal hier her kommen - da stellt sich dann heraus, dass Gera durchaus pittoreske ist. 😉
    Alicante lebt vom Tourismus und seinem Hafen. Hier startete diesen Januar auch bereits zum 5. Mal das Ocean Race. Das ist die härteste Segelregatta der Welt, die auf 32.000 Seemeilen einmal um die Erde führt.
    Wir starten gegen 11:00 Uhr und die Autobahn führt uns entlang des Mittelmeers mit dem Blick auf die Hochhäuser, die wirklich in jeden noch so kleinen Ort gebaut wurden und werden.
    250 Kilometer vor Barcelona stoppen wir, um Tee zu kochen und bei der Gelegenheit bei einem Bauern Orangen zu kaufen. Die kommen wirklich direkt vom Baum - sieht man daran, dass der halbe Baum noch dran hängt 😄.
    Wir treffen ein Rentnerpaar aus Starnberg, die mit einem alten Bulli unterwegs sind und sich auch Gedanken über die Reifensituation und die Heimfahrt machen. Wir haben ja einen Plan, den haben die Starnberger noch nicht, aber es soll ja tauen und die beiden haben Zeit .....
    Ab hier fährt Micky weiter und daran sieht man, dass es Patrick tatsächlich nicht gut geht. Es gibt bei uns eine klare Rollenverteilung im Auto. Patrick fährt und Micky schläft - so sind wir es gewöhnt und auf unserer Reise haben wir das auf den letzten über 21.000 Kilometern so gemacht. Micky ist bisher genau 48 Kilometer gefahren. Wir glauben, dass ist damals im Norden Finnlands im Streit passiert. Genau wissen wir es nicht mehr. Egal.
    Kurz vor Barcelona wechseln wir dann doch wieder und wir erreichen das Hotel gegen 18:30 Uhr. Bulli schnell in die superenge Garage fahren und auf zu Tapeo. Die machen um 19 Uhr auf und um 19:08 Uhr ist dort voll. Wir kommen um 19:07 und 42 Sekunden im Tapeo an und bekommen den letzten Platz. Läuft bei uns. Das Essen ist wieder sensationell gut. Wir schlendern zufrieden heim, ins Hotel, und stellen fest, dass Barcelona sich irgendwie vertraut für uns anfühlt. Die Stadt gefällt uns extrem gut. Wir waren hier nicht das letzte Mal.
    Patricks Tante Gaby und sein Onkel Ulli haben ein Haus eine Stunde südlich von Barcelona. Die beiden wissen es noch nicht , aber da machen wir demnächst mal Urlaub und verbinden das mit Barcelona 🤣🤣🤣. War nur Spaß liebe Gaby, wir besuchen Euch nur und gehen ins Hotel .....
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  • Day 129

    1,345 Euro

    December 6, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 12 °C

    Heute Morgen wachen wir in unserem 4 - 2 Sterne Hotel auf und sind erstaunlicherweise gut ausgeruht.
    Micky hatte gestern noch ihren Schlafsack aus dem Auto mitgenommen, damit sie die Deckensituation (eine einzige 1,60 m Decke🤪) ein wenig entschärft.
    Wenn man den Schlafsack komplett schließt, liegt man ja auch relativ bewegungslos rum…quasi wie eine Mumie.
    Unser Zimmer bei Tag betrachtet war noch ein bisserl schäbiger, als am Abend zuvor und - unabhängig davon, ob Winston Churchill hier tatsächlich übernachtet hat oder nicht, wollten wir einfach schnell weg.
    Micky war sich nicht sicher, was passiert, wenn die freundliche Dame an der Rezeption nachfragt, ob wir denn zufrieden waren….wir schätzen, sie hat die Frage nicht gestellt, weil sie die Antwort kennt…
    Das Wetter ist heute Morgen leider ziemlich katastrophal. Deswegen fahren wir nicht mit der Gondel auf den Affenfelsen und auch nicht mit der Fähre nach Afrika.
    Lediglich den Europapunkt wollen wir noch sehen - sozusagen als Endpunkt unseres Trips, bevor wie wieder in die andere Richtung nach Hause fahren.
    Warum der Punkt Europapunkt heißt, wissen wir nicht. Es handelt sich hierbei lediglich um die Spitze der Landzunge. Aber hier huldigen wir feierlich unserer letzten Station.
    Generell fahren wir mit gemischten Gefühlen aus Gibraltar weg.
    Der Endpunkt unserer Reise lässt ein bisserl Wehmut aufkommen, gleichzeitig rekapitulieren wir, was wir alles gesehen haben und sind sehr dankbar dafür.
    Doch dann sieht Micky eine Tankstelle, an der man für 1,345 Euro den Liter Diesel tanken kann und Patrick wendet auf der Autobahn mit Handbremse.
    Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Freude Patrick das Billigtanken macht….
    Der Tag ist gerettet…..möchte man meinen…🤣
    Wir fahren vorbei an Estepona, Marbella und Málaga und sehen wir sich Tausende Ferienanlagen aneinanderreihen und den Blick aufs Meer versperren…Wer dachte, dass das am Atlantik schon nicht schön war, bekommt hier eine neue Dimension von Hässlichkeit präsentiert.
    Wir erreichen Alicante gegen 18.00 Uhr. Das Hotel, das Patrick gebucht hat, liegt leider direkt an der Autobahn. Micky will da nicht hin; sie will in ein anderes Hotel.
    Patrick fährt los und befindet sich wenig später mitten in der Fußgängerzone. Und damit nicht genug: mitten in einer Parade.
    Das Billigtanken wirkt nun leider nicht mehr. Die Laune ist im Keller.
    Irgendwie schaffen wir es raus, ohne jemanden zu überfahren und gehen ins nächstbeste Hotel. Dort müssen wir dann wieder etwas…..und auch noch einen Deposit leisten….Micky ist fix und fertig, bis sie endlich mit Patrick im Hotelzimmer sitzt.😅
    Dort bleiben wir aber nicht lange, schließlich haben wir Hunger.
    Wir laufen zur La Taberna del Gourmet und essen dort leckere Tapas-besonders empfehlenswert Burratasalat mit Birnen, Nüssen und Honig…mmmhhh!!!
    Heute schaffen wir nur 4200 Schritte. Patrick ist nun leider auch krank und wir gehen nach dem Essen sofort zurück ins Hotel. Morgen gehts weiter nach Barcelona…
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  • Day 128

    Gibraltar - vorherragend

    December 5, 2023 in Gibraltar ⋅ 🌧 15 °C

    Lissabon verlassen wir heute morgen mit gemischten Gefühlen. Die Stadt hat wunderbare Ecken und zugleich ist sie eben so dreckig und zerfallen - das fällt schon auf. Hervorragend war unser Hotel, in dem wir heute nochmals ein tolles Frühstück genießen und uns dann fast im Zeitplan auf die 700 Kilometer nach Gibraltar machen. Wir hatten überlegt , noch einen Zwischenstopp einzubauen , aber da ist einfach nichts mittig zwischen Lissabon und Gibraltar.....
    Die Fahrt verläuft ganz gut , die Autobahn in Portugal ist leer - kein Wunder bei den Mautpreisen - und die Straße ist trocken.

    Das ändert sich ab Spanien. Ab hier ist die Autobahn eine bessere Holperpiste und es fängt abwechselnd an zu regnen und zu stürmen. Irgendwann sind die Elemente sich einig und es stürmt mit Starkregen. Auf der Holperautobahn. In der absoluten Dunkelheit. Spaß ist das keiner , wir kommen dann leicht angestrengt um 20 Uhr in Gibraltar an.

    Gibraltar ist ein britisches Überseegebiet an der Südspitze der Iberischen Halbinsel. Es steht nach dem spanischen Erbfolgekrieg seit 1704 unter der Souveränität des Königreichs Großbritannien bzw. des Vereinigten Königreichs und wurde 1713 von Spanien offiziell im Frieden von Utrecht abgetreten, wird jedoch seitdem von Spanien beansprucht. Und alles das merkt man hier.
    Es gibt eine Grenze mitten in der Stadt und wir werden auch ordentlich kontrolliert. Auf der Grenze steht auch ein echter Grenzzaun, so dass man wirklich die Kontrollstelle passieren muss. Vertrauen geht anders.
    Wir werden eingelassen und sind vom markanten Felsen von Gibraltar schon beeindruckt. Der Felsen ragt über 400 Meter hoch und nimmt einen Großteil der Landfläche Gibraltars ein. Das Erscheinungsbild prägt er natürlich ohnehin sehr stark.
    Wir haben noch kein Hotel und die Auswahl ist auch sehr überschaubar. Die besten Empfehlungsquoten hat das Haus "the Rock" und es liegt auch noch dazu fast ideal .
    Also fahren wir hin und werden sehr freundlich empfangen. Der Bulli kann vor der Türe stehen , das ist in Gibraltar ein extrem wichtiges Kriterium. Platz ist Mangelware und Parkplätze erst recht. Also buchen wir das Zimmer fest und werden dann beim Anblick des Zimmers auch ordentlich enttäuscht. Unten ist das Hotel gepflegt , die Zimmer sind einfach abgewohnt und wir erinnern uns mit Freude an die Klosterkammer in Santiago de Compostela. Das hier ist wirklich ein vorherragendes Zimmer. Wir haben es aber schon gezahlt , sind hungrig, müde und es ist inzwischen 20:30 Uhr, also bleiben wir . Sicherheitshalber holen wir den Schlafsack aus dem Bulli. Die Decke mit nur 1,60 Meter Breite für uns beide könnte sonst zum Problem werden.
    Am Hafen essen wir noch sehr lecker zu Abend. Micky schwört, dass das heute die besten Garnelen seit Beginn unserer Reise waren. Und sie muss wissen, weil sie beinahe jeden Tag Garnelen bestellt 😁.

    Jetzt liegen wir im Bett und denken darüber nach, was wir bereits alles gesehen haben, seit dem wir am 03.08. gestartet sind. Das Motto der Reise ist ja "Vom Nordkapp nach Gibraltar" und genau das haben wir jetzt wirklich gemacht. Gibraltar ist also der Wendepunkt, ab jetzt gehts wieder nach Norden, in Richtung München. Das ist irgendwie alles Wahnsinn. So viele Eindrücke, Hotels, unterschiedliche Landschaften. Europa ist toll .
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