• 日109

    Verkehrszeichen in Südamerika

    2019年3月18日, コロンビア ⋅ ⛅ 29 °C

    Weil das Schlafaugenschild ein eher unbekanntes Schild ist muss ich jetzt nochmal das Thema aufgreifen. Arnd, mein Mitfahrer aus dem Norden meinte, ab da sei überholen wieder erlaubt. Natürlich Quatsch, in Südamerika ist überholen überall erlaubt. Auch direkt nach den Überholverbotszeichen, genauso wie über doppelte Mittellinien. Ich mache das jetzt seit 3 Monaten so, und alle Südamerikaner machen das so. Also kann es ja wohl nicht falsch sein. Sonst würde man auch nicht vorwärts kommen und überholen tut hier jeder jeden so gut er eben kann. Auch die LKW, wirklich jeder. Hier wird immer Anschlag gefahren. Sprit ist billig und jeder will vorne sein, obwohl er ja gleich wieder überholt wird. Da ist es auch ganz logisch die kreisrunden rotumrandeten Schilder mit zweistelligen Zahlen zu ignorieren. Die braucht hier nun wirklich kein Mensch, also wieso sich das Leben damit schwer machen. Auch sonst sind mir keine beachtenswerten Verkehrszeichen aufgefallen. In Chile und Argentinien gibt es allerdings ein paar Ausnahmen. Z.B. an Bahnübergängen, auch wenn sie bis zum Horizont einsehbar waren oder der Verkehr offensichtlich längst eingestellt. Da hielt fast jeder an. Da ich mich immer anpasse, habe ich eben auch angehalten. Schließlich haben wir Deutschen hier ein hohes Ansehen, das will man ja nicht beschädigen.
    Dann werden viele Tiere abgebildet, die man überfahren könnte. Manche waren gar nicht so einfach zu bestimmen.
    Und dann gibt es noch das Seitenwind-Schild in Patagonien. Sieht man das, hat man's meist auch schon gemerkt. Mit dem ist nicht zu spaßen, das mal zu überwachen wäre doch eine dankbare Aufgabe für die vielen Polizisten am Straßenrand. Sie sind aber oft gar nicht in der Lage zu kontrollieren, weil sie gerade so mit ihrem Handy beschäftigt sind.
    So gesehen hat der chaotische Straßenverkehr auch sein Gutes. Keiner erwartet vom andern, daß er sich an Verkehrsregeln hält. Also passt jeder auch viel besser auf.
    Und man braucht die Verkehrsregeln gar nicht zu kennen, irgendwie klappt es auch so.
    Die Vorfahrtsregeln z.B. scheinen vielen genauso fremd zu sein wie mir. Deshalb ist es auch vollkommen egal was das Zeichen mit den Schlafaugen bedeutet, es hat sowieso keine Bedeutung.
    So funktioniert das hier in Südamerika. Hat doch was, oder?

    Vielleicht zur Ergänzung: Ein Modell für Deutschland ist das nicht, es würde Mord und Totschlag auf der Straße geben.
    Erstaunlicherweise scheint sich nämlich in Südamerika niemand über die Fehler anderer aufzuregen. Man macht sie ja selbst auch. Diese Erkenntnis ist uns Deutschen ja bekanntlich fremd ( mitlesende natürlich ausgeschlossen).
    Es gibt keine verbalen Auseinandersetzungen, keine Stinkefinger, keine Oberlehrer. Man nimmt es hin, bremst, weicht aus (nachdem man gehupt hat) und damit ist die Sache erledigt.
    Sehr sympathisch, die Südamerikaner 😍
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  • 日108

    Das andere Ende des Kontinents

    2019年3月17日, コロンビア ⋅ ⛅ 28 °C

    Ich sitze im Sand, es ist 23 Uhr, es hat 25 Grad. Vor meinen Füßen plätschert das Karibische Meer. Ich bin am Strand Rodadendro bei Santa Marta. Um mich herum sitzen viele Kolumbianer mit lauter Musik, die alle 10 m aus einem anderen Lautsprecher kommt. Manche tanzen, manche singen mit.
    Für die letzten 260 km bis hierher, an das andere Ende Südamerikas habe ich lange gebraucht. Bin ich wirklich schon durch? Was in den letzten 3 1/2 Monaten Selbstverständlichkeit war soll hier enden? Ich halte immer wieder für irgend ein Foto an. Dann fahre ich links wahllos auf einer Piste vorbei an riesigen Rinderfarmen, höre das gleichmäßige an- und abschwellende Gezirpe der Grillen, welches hier eine Lautstärke hat, die wir uns nicht vorstellen können. Es übertönt alles. Ich sehe die Adler über mir und die Geier am Boden, die sich über die Reste eines Rindes hermachen. Dann taucht, unvermeidlich, doch das Meer vor mir auf. Mit Wehmut wird mir bewusst dass es hinter mir liegt, dass ich vom Fin del Mundo, dem Ende der Welt nach knapp 15000 km das nördliche Ende dieses Kontinents erreicht habe. Das muss ich erst noch verarbeiten.
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  • 日107

    Kolumbien ändert sein Gesicht

    2019年3月16日, コロンビア ⋅ ⛅ 29 °C

    Von Medellin geht es zuerst weiter durch das schon vetraute grüne Bergland. Wieder ziehen sich diesmal schnelle Kurven durch die langsam immer flacher werdende Landschaft mit viel Weideland. Unmerklich geht es bergab. Der Rio Magdalena, der schon gewaltige Ausmaße hat ist erreicht und damit das Tiefland. Es ist flach, Palmen stehen entlang der Straße, sonst könnte man sie manchmal mit dem Allgäu verwechseln. Nur die Temperaturen nicht. Es wird zunehmend wärmer und merklich feuchter. In Barrancabermeia auf 75 m Höhe am Rio Magdalena gelegen bin ich längst schweißgebadet. Hier hat es deutlich über 30 Grad und eine tropische Luftfeuchtigkeit. Ohne Klimaanlage geht gar nichts. Auf der Dachterrasse unseres Hotels mit Blick auf das riesige obere Ende des Flussdeltas auf der einen und den Ölraffinerien auf der anderen Seite bin ich nach 5 Minuten schon wieder nass. Nicht mein Klima. Ich fahre also am nächsten Morgen kurz nach 6 Uhr los um der Tageshitze zu entgehen. Meine Mitfahrer wollen so früh nicht aufstehen, aber zwischenzeitlich vermisse ich das allein fahren und genieße es, mache noch einen Abstecher in ein abgeleges Dorf. Hier ist die Piste zu Ende. Ich sehe viele Termitenhügel. Viele Palmölplantagen säumen die Straße, auf der der Verkehr und die Baustellen wieder zugenommen haben. In der kleinen lauten Stadt Curumani gibt's nur einfache Hotels. Die Dusche ohne Duschkopf geht nicht, kein Wasser, aber die Klimaanlage sofort. 45 Grad sind hier normal, aber die Luft ist trockener, heute hat es nur knapp 40 Grad, das ist schon fast kalt. Komisch ich habe schon in den Motorradklamotten gebadet, warum also duschen?
    Nach einer Stunde ist dann doch Wasser da, ich kann duschen.
    Die Berge durch die wir tagelang gefahren sind bleiben jetzt rechts von uns. Die Hitze soll laut unserem freundlichen Vermieter noch zulegen bis zur Karibik. Morgen also wieder um 6 Uhr. Kolumbien kann ganz schön hart sein.
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  • 日105

    Von Salento nach Medellin

    2019年3月14日, コロンビア ⋅ ⛅ 18 °C

    Natürlich muss man in Salento eine der Kaffeeplantagen besichtigen. Wir fahren mit einem der alten Jeeps zu einem Kaffeebauern. Unser Jeep ist Jahrgang 1967. Er habe viele Kilometer, aber der Tacho gehe schon lange nicht mehr, erklärt mir sein stolzer Besitzer. Bis zu 14 Personen werden damit befördert. Drei können hinten auf dem Trittbrett stehen. Auf der Rückfahrt auf der sehr schlechten Naturstraße dann ein lauter Schlag. Die Feder hinten rechts ist gebrochen, die Achse liegt am Rahmen auf. Gemerkt hat man die fehlende Federung nicht.
    Der Sohn des Kaffeebauern klärt uns in perfektem Englisch über Anbau und Weiterverarbeitung, auch über die Probleme seiner Branche auf.
    Abends treffen wir Alex und Rosa wieder und gehen gemütlich essen.

    Ich habe mir leider zum dritten Mal den Magen verdorben, nicht wegen des Kaffees und kann mich am nächsten Morgen nur schwer aufraffen aufs Motorrad zu steigen. Mir ist nicht wohl und meine beiden Mitfahrer biegen irgendwo falsch ab. Ich fahre alleine die nächsten 200 km, teils bei 40 Grad durch eine wunderbare bergige, immer sattgrüne Landschaft, für die ich leider kaum einen Blick habe. Die ganze Strecke reiht sich Kurve an Kurve, manche überraschend, manche tückisch, manche machen plötzlich zu und manchmal kommt auch auf meiner Spur einer der großen Sattelzüge entgegen, der gerade einen anderen überholt. Irgendwie geht es immer, Südamerika.
    Eigentlich bin ich platt und würde mich gerne mal irgendwo hinlegen. Aber das ist sogar in Sibirien einfacher als hier. Also nur eine Trinkpause. Danach lässt meine Konzentration merklich nach und ich ertappe mich immer wieder dass ich in nie endenden Kurven korrigieren muss. Ich bin froh Medellin zu erreichen, Stadt des ewigen Frühlings, hier ist es nicht mehr ganz so heiß, geht aber noch unangenehme 20 km durch den Stadtverkehr der 3 Millionen Stadt. Über 300 km enge und engste Kurven, über 6 Stunden Fahrt, normalerweise ganz viel Spaß, heute bin ich fertig. Schlecht ist mir immer noch und unterwegs konnte ich mich zu keinem einzigen Foto aufraffen.

    Am nächsten Tag steht Medellin auf dem Programm. Die Stadt ist hauptsächlich bekannt durch die Drogenkartelle und sein Oberhaupt Pablo Escobar. Dieser wurde in Medellin von amerikanischen Spezialeinheiten 1993 erschossen. Er hat bis heute viele Sympathisanten in seinem Wohnviertel, wo er u.a. Häuser für die Bewohner bauen ließ.
    Heute gibt es eine Rolltreppe durch die am Berg liegende comuna 13, die Drogen- Kriegsgebiet war. Ein Sozialprojekt der Stadt. Es ist die längste Rolltreppe der Welt und soll den meist armen Bewohnern der comuna 13 den Gang in die Stadt erleichtern. Im Hotel wird uns empfohlen nur mit einem Guide die Rolltreppen zu benutzen. Das stellt sich als völlig übertrieben heraus. Von dort allerdings weiter in die Gassen der eng an eng gebauten Häuser zu gehen erscheint mir nicht so sicher.
    Immerhin ist ja die Mordrate von 7000 im Jahr 1991 zwischenzeitlich unter den Durchschnitt lateinamerikanischer Großstädte gesunken. Von Morden an Touristen habe ich gar nichts gelesen.
    Abgesehen von dieser blutigen Geschichte gilt Medellin heute als Stadt mit den freundlichsten Bewohnern, als moderne innovative Stadt mit vielen Parks. Alles würde ich bestätigen, die Freundlichkeit der Medelliner ist vielleicht tatsächlich noch etwas ausgeprägter als im Rest des Landes. Einen Besuch ist Medellin auf jeden Fall wert.
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  • 日102

    Von der Wüste in's Kaffee-Land

    2019年3月11日, コロンビア ⋅ ⛅ 17 °C

    30 Grad waren es heute morgen beim Frühstück schon im beschaulichen Villavieja. Eigentlich wollten wir einen Tag verlängern um mit den Motorrädern in diese kleine Wüste zu fahren. Aber wir bekamen keine Zimmer mehr. So packten wir wohl oder übel und fuhren weiter Richtung Norden. Aber erst noch einen Abstecher in die Desierto de Tatacoa. Arnd fuhr schon mal weiter. Mit unseren Kühen fuhren wir auf schönen Pisten mit wenig Sand einige Kilometer in die Tatacoa und Holger ließ seine Drohne kreisen. Danach doch noch 50 km Piste bis wir die schmale Metallbrücke über den Rio Magdalena erreicht hatten. Danach ging es weiter auf der Ruta 45 durch eine abwechslungsreiche hügelige und grüne Landschaft mit Reisfeldern. Es folgte ein Pass auf knapp 3000 m Höhe durch eine steile und sattgrüne Berglandschaft.
    Davor allerdings öffnete jemand alle Schleusen am Himmel. Es schüttete wie aus Kübeln. Trotzdem machte die kurvenreiche Strecke mit viel LKW Verkehr viel Spaß. Immer wieder faszinierende Ausblicke wenn der Verkehr dies zu ließ. Auch die großen LKW überholen durch völlig unübersichtliche Kurven. Man muss mit allem rechnen. Vor allem damit, daß sich niemand an Verkehrsregeln hält. Doch der Regen hielt nicht lange. Im 2000 m hohen Salento war wieder schönes Wetter. Wir sind in den grünen Hügeln des Kaffeelandes. Die Temperatur liegt wieder bei 20 Grad und ist angenehm. Immerhin hatten wir heute schon knapp 40 Grad.
    Salento, eine kleine Stadt macht den Aufenthalt angenehm. Touristen sind hier keine Mangelware, es gibt alles, auch gute Cafés. Wir werden also 2 Tage bleiben.
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  • 日101

    Ein Stück Kolumbien

    2019年3月10日, コロンビア ⋅ ⛅ 29 °C

    Gerade mal 260 km weiter nach Norden sind wir heute gefahren. Rechtzeitig zum Frühstück legt sich der Regenwald noch mal ins Zeug. Es regnet unüberhör auf das Blechdach unserer Lodge. Bei knapp unter 20 Grad starten wir aber doch im trockenen. Noch kurz 600.000 Soles vom Geldautomaten, mehr gibt's da nicht, umgerechnet ca. 180€, eigentlich wollte ich eine Million in Händen halten.
    Nach San Agustin wird die Landschaft zunehmend trockener, aber bleibt grün. Wir fahren am tief unten fließenden Rio Magdalena entlang, der nahe San Agustin entspringt und in die Karibik mündet. Immer wieder bieten sich imposante Ausblicke.
    Ich setze mich an eine Blechhütte von denen es entlang den Straßen viele gibt. Ein paar Stühle und Tische und etwas zu essen und trinken. Es beginnt zu regnen und hört eine halbe Stunde später wieder auf. Typisch für die Jahreszeit. Wir haben schnell Kontakt mit anderen Zweiradfahrern, die ebenfalls dem Regen entgehen wollen. Von diesen Mopeds und kleinen Motorrädern gibt es Unmengen. Sie tauchen neben, hinter oder vor einem auf und verschwinden wieder. Man kann sie schwer einschätzen. Ähnlich ist es mit den Schlaglöchern, die in schöner Unregelmäßigkeit und an den unmöglichsten Stellen auftauchen. Immer mal wieder übersieht man dann doch eines.
    Etwas weiter wird Zuckerrohr in einer hölzernen Presse gequetscht bis der süße Zuckerrohrsaft herausläuft. Gefiltert probiere ich einen Becher. Wie Zuckerwasser, ich bekomme eine grüne Orange, die ich hinein tropfen lasse und habe einen wohlschmeckenden Saft.
    Dann eine der Militärkontrollen. Normalerweise werden wir durchgewunken, diesmal wollen sie unser Gepäck sehen. Ich öffne gemütlich meine Koffer. Oben liegt das was am meisten verschwitzt ist. Der Soldat hat keine große Lust darin zu wühlen, noch ein neugieriger Blick in den Tankrucksack, fertig. Ich frage ihn ob ich ihn fotografieren dürfe. Die beiden jungen Soldaten postieren sich mit ihren Kalaschnikows vor der GS. Die BMWs haben hier eine große Sympathie.
    Durch die große Stadt Neive das übliche Chaos und wir biegen nach Villavieja, einem Dorf in der Desierto de la Tatacoa ab. Hier übernachten und essen wir trucha, Forelle.
    Nach 260 km sind wir aus dem Regenwald in einer Wüste angekommen, gut 400 m hoch, abends als es längst dunkel ist hat es immer noch über 30 Grad. 50 Grad sind hier nichts ungewöhnliches.
    Nur ein kleines Stück Kolumbien.
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  • 日100

    100 Tage Südamerika

    2019年3月9日, コロンビア ⋅ ⛅ 15 °C

    Nach 100 Tagen könnte ich ein Fazit ziehen, aber Kolumbien ist noch zu frisch, mal abwarten bis Cartagena.
    Der Tag 100 jedenfalls scheint mir doch ein bisschen symptomatisch zu sein. Es regnet so ziemlich den ganzen Tag, aber schließlich sind wir im Regenwald.
    Aber es ist trotz viel schlechten Wetters nicht so, daß die Regentage überwogen hätten. Die Regenjacke hatte ich jedenfalls nicht besonders oft angezogen. Das Wetter war insgesamt nicht so schlecht wie es in letzter Zeit den Anschein hatte. Aber schließlich ist ein bisschen Regen auch noch kein Grund dafür.

    Die Abfahrt von Mocao jedenfalls verzögert sich schon mal. An seiner Honda Transkalb hat Arnd ein Spiel am Hinterrad festgestellt. Eigentlich noch kein Grund zur Panik, aber unsere freundliche Hotelrezeption organisiert sofort einen Mechaniker. Der kommt mit dem Moped, schaut sich das Rad an, treibt die Lager aus, fährt zurück und kauft irgendwo passende und baut sie ein. 1 1/2 Stunden später ist alles erledigt. 70000 Pesos verlangt er für Lager und Arbeit. Ca. 23€. Was für ein Service!
    Danach fahre ich schnell wieder allein, es gibt viel zu fotografieren bei der Fahrt dürch den nassen Regenwald. Und hinter jeder Kurve neue faszinierende Bilder . Wieder geht es hoch hinauf, wo landwirtschaftlich genutzte Flächen dominieren. In San Agustin auf 1600 m treffen wir uns in einer Lodge , die umgeben ist von Regenwald.
    Hier ist das Zentrum der San Agustin Kultur, während der von 100 bis 1200 n.Chr zahlreiche mit einfachsten Werkzeugen hergestellte Felsskulpturen und mystische Figuren entstanden. Sie gehören zum UNESCO Weltkulturerbe.
    Ich mache nachmittags noch eine Wanderung und komme durch abgelegene Wälder. Überall sind Häuser im Wald, die Bewohner überwiegend mit ihren Mopeds unterwegs, oft sitzt die ganze Familie darauf, meist auch ohne Helm. Bevor es steil zur Stadt zurück geht bietet mir ein Mopedfahrer an mitzufahren. Ich sitze hinten auf und ziemlich flott geht es geübt über den holprigen Pfad nach unten.
    Abends macht man für uns ein Lagerfeuer und wir werden den ganzen Abend unterhalten, was anstrengend ist, denn überall wird nur spanisch gesprochen. Die Kolumbianer sind offen, kommunikativ, sehr interessiert und freundlich. Immer wieder werden wir angesprochen was meist in längeren Gesprächen endet, auch wenn wir nicht immer alles verstehen. Natürlich fallen unsere Motorräder immer auf und viel mehr als in allen anderen Ländern Südamerikas interessieren sich die Kolumbianer für alles
    Dann am Tag 100 wandern wir also im Regen durch den archäologischen Park, suchen alle Cafés auf und hängen etwas ab. Kolumbien macht auf mich bisher einen sehr sympathischen Eindruck.
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  • 日98

    Regenwald und Regen

    2019年3月7日, コロンビア ⋅ ☁️ 20 °C

    In Pasto, unserer ersten Etappe in Kolumbien trafen wir uns zum Abendessen mit dem Kolumbianer von der Grenze, der zwar kein Englisch sprach aber viele interessante Infos über Kolumbien, die Sicherheit und das Land hatte. Er riet uns davon ab, von hier in den Regenwald zu fahren, die Straße sei zu schlecht. Google Maps gab für die 140 km über 5 Stunden Fahrzeit an.
    Heute morgen dann starke Bewölkung. Wir machen uns auf den Weg. Stadtverkehr in Kolumbien erfordert höchste Konzentration. Neben den Autos sind Unmengen von Mopeds unterwegs, für die keine Regeln zu gelten scheinen und die immer versuchen an uns dran zu bleiben.
    Raus aus der Stadt windet sich das Sträßchen in einer nie enden wollenden Folge von Kurven und Kehren, scheinbar geht es keinen Meter geradeaus, hinauf auf 3500 m. Die Motoren sind am Anschlag. Aber überall in dieser Höhe dichter Regenwald, Palmen und Kakteen, eine unglaubliche Landschaft. Nebelschwaden hängen in den Wäldern, immer wieder fallen Regentropfen.
    Nach 100 km ist es vorbei mit dem Sträßchen. Unsaft und abrupt. Eine harte, mit großen fest sitzenden Steinen, glattgewetzt von Auto- und Lkw-Reifen beginnt. Die GS macht Sätze. 2. Gang. Dabei wird es die nächsten 80 km bleiben. Wieder geht's über einen Pass. Links an der Felswand entlang, wo sich kleine Wasserfälle auf die Straße ergießen, rechts immer wieder traumhafte Blicke auf den dichten Regenwald und grüne Abgründe. Dann wird der Regenwald seinem Namen gerecht. Es regnet, erst wie ein Landregen, dann wie aus Kübeln. Ich ziehe die Regenjacke über als ich schon längst nass bin, aber in der Regenjacke koche ich auch im eigenen Saft, es ist warm und feucht. Die schmale Piste war schon bis jetzt nicht ganz einfach zu fahren, jetzt ist alles glatt und schmierig, Bächlein laufen die Straße entlang und die Wasserdurchfahrten werden immer tiefer. Das Fahren ist eine Herausforderung.
    Die Landschaft, die Streckenführung der sich zwischen Felswand, Abgrund und dem immer wieder im dichten Nebel verschwindenden Regenwald dahinwindenden Piste ist traumhaft schön, grandios, der Regen scheint dazu zu gehören, sonst würde etwas fehlen. Längst läuft mir das Wasser den Hals hinab, weil ich mit geschlossenem Visier nicht genug sehe, immer wieder muss ich anhalten um zu fotografieren. Meine Mitfahrer sind deshalb weit voraus. Ich genieße diese Fahrt wie selten. Alles scheint zu dieser Kulisse zu passen.
    Nach 80 km Konzentration und Spaß auf meinem von den Verhältnissen unbeeindruckten Motorrad habe ich Villagarzon erreicht. Holger hat irgendwo gewartet und wir lassen es die letzten km den Pass hinab nochmals krachen. Der Regen hört pünktlich auf, wir sind auf 700 m Höhe angekommen, Ende der Piste.
    Für die insgesamt 180 km haben wir heute 6 Stunden gebraucht.
    Einer der Tage die man nicht vergisst und an dem mir das Motorradfahren maximalen Spass gemacht hat. Ein perfekter Tag.
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  • 日97

    Adios Ecuador

    2019年3月6日, コロンビア ⋅ ⛅ 15 °C

    Nachts regnete es dann endlich im Regenwald. Aber auf der Fahrt hinauf auf über 3000 m in unendlichem Kurvengeschlängel bleibt es schön trocken. Die Kurven durch den dichten Regenwald machen Spaß. Zurück in Quito fahren wir noch weiter bis Otavalo. Hier gibt es viele Märkte. Aber es war Ferientag wegen des Carnevals und die Stadt sehr ruhig, sieht man einmal von den Wasser und Schaum spritzenden Kindern ab.
    Am nächsten Morgen dann Richtung kolumbianische Grenze eine eher langweilige Fahrt mit viel Verkehr. Wir sind wieder auf der Panamericana. Irgendwo auf der Fahrt treffen wir einen Kolumbianer mit einer KLR. Wir fahren zusammen zur Grenze was die Sache für uns erleichtert. Als Kolumbianer gibt es für ihn keine Grenzkontrolle. Aber er lotst uns vom Geldwechsler, der Migracion und dem Zoll zur Versicherung. Während wir ca. 2 Stunden an den Schaltern anstehen bleibt er bei den Motorrädern, die man hier nicht allein lassen sollte, erklärt er uns. Man soll auch keinesfalls nachts fahren, das sei zu unsicher.
    An der Grenze ist starker Betrieb. Große Zelte vom Roten Kreuz und UNICEF stehen hier wegen der vielen Venezulaner, die nach Kolumbien oder Ecuador einreisen wollen. Familien mit kleinen Kindern und viele Frauen sitzen hier und warten.
    Endlich sind wir in Kolumbien. Nicht wie in Ecuador haben wir auch hier wieder eine vorgeschriebene Versicherung für die Motorräder. Ob die im Falle eines Falles viel bezahlen wird darf bezweifelt werden bei gerade mal 20€ Gebühr.
    Ecuador hatte viele Gesichter, mal sehen was Kolumbien zu bieten hat. Die ersten 100 km auf der Panamericana Kolumbiens sind eine Baustelle mit wechselweisen Sperrungen und wir kommen sehr langsam voran. Aber die Landschaft durch steiles bergiges Gelände immer in der Nähe von 3000 m mit tiefen Tälern ist sehr schön.
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  • 日95

    Regenwald

    2019年3月4日, エクアドル ⋅ 🌧 18 °C

    Auf 4000m Meereshöhe war es grün. Ich habe mir ein noch grüneres Ziel ausgesucht. Mindo auf 1200m liegt im tropischen Regenwald. Aus Quito hinaus überqueren wir morgens bei angenehm wenig Verkehr den Äquator um gleich links auf seiner Höhe abzubiegen. Es geht auf 3500m Höhe, wo auf sattgrünen Berghängen Kühe weiden. Dann geht es auf meist nasser und schmaler, oft lehmig rutschiger Naturstraße immer weiter hinunter. Das Fahren macht Spaß, ein paar Mountainbiker sind hier auch unterwegs. Unten der Fluss, um uns dichtes Grün, Bananenstauden, Bambusbäume, kleine Wasserfälle links und Pflanzen die ich noch nie gesehen habe. Irgendwann erreichen wir wieder die geteerte Hauptstraße und bald darauf Mindo. Ein Dorf mit ausgeprägter touristischer Infrastruktur und vielen ecuadorianischen Touristen. Es sind wegen des Carnevals gerade Ferien. Hier bespritzt man sich mit Schaum oder Wasser. Der Inhalt eines Eimers Wasser trifft mich auf dem Motorrad als ich durch ein Dorf fahre. Die Kinder haben großen Spaß. Als ich das Spektakel in Mindo dann fotografiere bekomme ich noch eine Ladung Schaum.
    Wir finden nach einiger Suche einen Bungalow zwischen Bananen, Farnen, Palmen, Bambus und viel unbekanntem Grün. Es ist warm und feucht. Ich liege in der Dämmerung in der Hängematte, versuche nicht von den Stechmücken erstochen zu werden und lausche den Geräuschen des Regenwaldes um mich herum. Das ist ein besonderes Erlebnis und hat etwas faszinierendes. Erst kürzlich sind wir noch durch Wüsten gefahren, gestern auf 4000m, heute gerade mal 100 km weiter eine andere Welt.
    Und es hat gar nicht geregnet im Regenwald.
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