Hexatrek

Haziran – Ekim 2025
  • Georg Hellmann
Şimdiki
Diese Tour führt mich von meinen Eltern aus zu Fuß über 3000km bis an die Grenze Spaniens am Atlantik quer durch die französischen Berge. Der offizielle Hexatrek beginnt einen Tagesmarsch von meinem Geburtsort entfernt an der Grenze bei Weißenburg. Okumaya devam et
  • Georg Hellmann
Şu anda seyahat ediyor

ülkelerin listesi

  • İsviçre İsviçre
  • Fransa Fransa
  • Almanya Almanya
Kategoriler
Sırt çantasıyla seyahat, Kamp, Doğa yürüyüşü, Doğa, Kendini keşfetme, Yalnız seyahat, Dini, Spor, El değmemiş doğa, Yaban hayatı
  • 729kilometre seyahat etti
Ulaşım araçları
  • Uçuş-kilometre
  • Yürüme-kilometre
  • Yürüyüş-kilometre
  • Bisiklet-kilometre
  • Motosiklet-kilometre
  • Tuk Tuk-kilometre
  • Araba-kilometre
  • Tren-kilometre
  • Otobüs-kilometre
  • Camper-kilometre
  • Karavan-kilometre
  • 4x4-kilometre
  • Yüzme-kilometre
  • Kürek çekme-kilometre
  • Deniz motoru-kilometre
  • Yelkencilik-kilometre
  • Yüzen ev-kilometre
  • Feribot-kilometre
  • Cruise gemisi-kilometre
  • At-kilometre
  • Kayak yapmak-kilometre
  • Otostop-kilometre
  • Cable car-kilometre
  • Helikopter-kilometre
  • Çıplak Ayak-kilometre
  • 45ayak izleri
  • 60günler
  • 536fotoğraflar
  • 800beğeniler
  • Hoch hinaus in die Alpen

    27 Haziran, Fransa ⋅ ☁️ 18 °C

    Da freut man sich auf einen Bergsee und das einzige, was man davon hat, sind schlamige Füße und einen Schnitt im großen Zeh...

    Mal etwas länger bis 6 Uhr geschlafen, geht es Um 6:21 Uhr schon los. Ein langer Aufstieg steht bevor und bis zur Frühstückspause schaffen wir die ersten 900 Hm. Dort, sowie zwischendurch sehen wir gerade so die Spitze des Mont Blanc. Weitere 500 Hm weiter befinden wir uns auf dem Pointe de Peluaz (1908m), den wir eigentlich umrunden sollen, aber das erste Stück des Weges fehlt und die andere Alternative wäre ein größerer Abstieg, als der bis zur Spitze.

    Von dort geht es runter an den Lac de la Case, wo wir uns auf das Mittagessen freuen. Ansonsten ist der See zwar sehr schön gelegen, aber für eine längere Zeit ohne Schatten in der prallen Sonne nicht sehr reizend. Ich gehe ein paar Schritte ins Wasser, der Boden ist sehr lehmig rutschig und darunter befinden sich größere Felsen, die teilweise scharf sind. Erst wie ich wieder am Platz bin und eine Weile liege, merke ich, dass ich mir an meinem großen Zeh eine Schnittwunde im Wasser zugezogen habe.

    Wir entscheiden weiter zu gehen und auf eine schattigere Stelle zu hoffen, wo wir eine kleine Mittagsruhe einlegen können. Es geht über einen Sattel, auf dessen anderen Seite wir einen weiteren See erblicken, der aber 100m unter uns liegt. Wir trennen uns, sie geht am Berghang den HT weiter zur nächsten Kreuzung und ich renne runter, springe kurz ins Wasser, lasse mich von Fischen anknabbern und renne die andere Seite hoch. Abgesehen von meinen extra Touren sind auch viele Läufer unterwegs, die mal mehr mal weniger schnaufend an uns vorbei rennen.

    Um ein paar Höhenmeter zu sparen, nehmen wir einen sinnvolleren kürzeren Weg am Berghang entlang anstatt von runter und hoch und kommen dann auf einen wunderschönen Kammweg. Dieser führt einen nahe an das nordöstliche Ende des Genfersee, wobei man zwischen den Bergspitzen drumherum erst so richtig das Ausmaß des Sees begreift, der sich wie eine Mondsichel von den Alpen bis zum Schweizer Jura erstreckt. Hier erreichen wir nach 24 Tagem das erste Mal eine Höhe von über 2000m und kommen insgesamt für diesen Tag auf knapp 2000 Hm.

    Es geht bergab, aber steiler als gedacht, da der HT über einen gesperrten Weg am Hang entlang geht und wir stattdessen direkt den Hang runterkraxeln. Die nächste Wasserstelle ist ein reinfall und erst bei den nächsten Häusern nach zweimal fragen, finden wir endlich eine Wasserquelle. Da wir keinen Schritt weiter gehen wollen und der Weg uns erstmal wieder bergauf führen würde, frägt Anne bei Arbeitern einer Käserei nach, ob wir direkt neben dem Haus unsere Zelte aufstellen dürfen. Wir haben unser Zuhause für die Nacht gefunden und sogar Stühle und Tische zum Essen. Wie die Arbeiter kurz darauf weg sind, breiten wir uns gemütlich aus.

    Wir planen die nächsten vier Tage, da es weniger Einkaufsmöglichkeiten gibt, durch die vielen Höhenmeter die Distanz sich verringert und ein paar Optionen für Alternativrouten bestehen. Zumindest für die ersten beiden Tage wollen wir noch unsere üblichen Mahlzeiten mitnehmen und im Notfall gäbe es zwischendrin einen Supermarkt, der aber etwas weiter abseits liegt. Nachdem Abendessen wird es dann doch schnell kühl, ich probier noch ein paar Mal Handstand und ziehe mich in mein Zelt zurück.
    Okumaya devam et

  • Wandern am Genfersee

    26 Haziran, Fransa ⋅ ☁️ 25 °C

    Einen großen Dank an alle Trail Angel, die ein sehr warmherziger Teil meiner Reise sind!

    Nach einer kurzen Nacht gibt es vorbereitet Banane, Pfirsich und Hefezopf mit Honig zum Frühstück. Wir verabschieden uns von Vía und laufen an die Hauptstraße, um eine Mitfahrgelegenheit zu finden. Es dauert eine Weile und wir laufen weiter die Straße entlang. Zur letzten von drei Fahrten, sagt Anne vorher, dass das nächste Auto anhält, wobei dieses im selben Moment den Blinker setzt und zum Überholen ausschert, um dann doch vor uns stehen zu bleiben.

    Zurück in Yvoire schauen wir uns kurz in Ruhe die nun einsame Altstadt ohne Menschen an. Bei einem kleinen Laden auf einem Campingplatz stehen wir vor leeren Obstregalen, da Obst nur am Wochenende geliefert wird. Dementsprechend geben wir uns mit zwei Croissants zufrieden, die besser aussehen, als die in der Bäckerei zuvor.

    Wir finden eine schöne Sitzmöglichkeit direkt am See. Ein Mann, der seine Sachen halb auf dem Tisch ausgebreitet hat, kommt etwas später aus dem Wasser, nimmt diese schweigend und setzt sich etwas weiter weg an den Strand. Wir etwas unsicher, ob wir hätten fragen sollen, wobei wir nur eine Teil des Tisches einnehmen. Ich beobachte einen Vater mit Sohn, wie sie Steine übers Wasser springen lassen und bekomme selbst auch Lust dazu.

    Der Weg geht direkt am See an Privatgrundstücken vorbei, wovon die meisten wahrscheinlich leer stehen. Immer wieder finde ich geeignete Steine, die ich übers Wasser hüpfen lasse und ich merke, ich könnte Stunden damit verbringwn, bis mir der Arm abfällt. Am letzten Abschnitt direkt am Wasser entscheide ich mich noch reinzugehen, um wenigstens einmal kurz im Genfersee gewesen zu sein. Anne zögert erst, findet sich dann selbst auch ganz im Wasser wieder.

    In Thonon les Bains laufen wir über einen Markt, der gerade abgebaut wird und Anne meint, dass wir hier bestimmt ein Kleid für mich finden. Das Thema kommt immer wieder, da sie an Waschtagen ein Kleid trägt und ich in Daunenjacke oder Merino-Langarm und langer Unterhose rumlaufe. Ich hätte durchaus gerne eine grüne lockere Hose, die ich vor allem aus Südost-Asien kenne. Die Käserei hat leider geschlossen und somit gehen wir nur kurz zum Bäcker und dann in den nächsten Supermarkt, um uns für die ersten beiden Tage in den Alpen zu versorgen.

    Wir laufen durch den Bahnhof und machen kurz danach eine Früchtepause, da wir morgens noch keine Kiwi und Apfel hatten. Dann geht es weiter und es dauert eine ganze Weile, bis wir endlich eine geeignete Stelle zum Mittagessen finden. Ein Tisch, Bänke, Mülleimer und Schatten, alles was man braucht. Zvetta kommt vorbei, wir quatschen kurz und sie verabschiedet sich fürs erste. Wir treffen Zvetta mit einem weiteren HT Wanderer an einer Kirche im nächsten Dorf, wobei wir nur kurz Wasser auffüllen und weiter wandern.

    Auf diesem Abschnitt finden wir mal wieder einen Hang voller Walderdbeeren und die Geschwindigkeit reduziert sich fasst auf Null. Zwischendurch treffen wir Vinc und Georgi, Vater und Tochter, die als Familie mit 4 Kinder schon die Triple Crown (PCT, AT, CDT) in den USA gelaufen sind. So sehen sie auch aus, schlank, lange Beine und kleinere Rucksäcke als ich. Sie haben es ein bisschen eiliger, da sie noch in einem Restaurant essen möchten. Ich frage nicht welches und nehme an, dass sie in ein Dorf abseits des HTs gehen, da erstmal nix kommt und das markierte Restaurant auf dem Weg komplett verlassen ist.

    So treffen wir die beiden am besagten Restaurant wieder und erfahren, dass sie nicht geprüft hatten, ob das noch existiert. Für uns perfekt zum Übernachten, da es ein überdachten Teil gibt und ohne Zelt schlafen können. Ich schaue mich um, finde ein Toilettenfenster, was sich mit dem Taschenmesser öffnen lässt und untersuche das Gebäude von innen. Leider keim Strom und auch sonst nichts nennenswertes, außer Mäuse, die überrascht quieken. Als nächstes versuche ich einen Zugang zum Fluss etwas unterhalb gelegen zu finden, aber klettere stattdessen durch einen Baumkletterpark.

    Der Fluss auch nur über einen weiteren Weg zugänglich lasse ich erstmal sein und freue mich auf das Abendessen, wo es Kichererbsen-Curry gibt. Ein halbhoher Tisch, der sich perfekt zum auf dem Boden sitzen eignet und ein Staubwedel und kurze Zeit später ist es ein klasse Zuhause für sie Nacht.
    Okumaya devam et

  • Mont Blanc Blick im Morgengrauen
    La DôleAlpenpanorama mit dem GenferseeBlick auf NyonAnkunft in Yvoire

    Ende des ersten Abschnittes

    25 Haziran, Fransa ⋅ ☀️ 25 °C

    Da nimmt man sich extra viel Zeit und läuft dennoch mit einem Durchschnitt von 30 km pro Tag.

    Das erste Mal, wo ich vor Anne mein Zelt abbaue und schon losgehe. Den Rucksack lasse ich bei einer Informationstafel stehen, renne den Weg entlang, bis ich den Mont Blanc sehe und erleichtere mich. Wieder zurück nehme ich mir eine leere Erdnussbutter Dose und laufe ein Stück den Weg zurück, wo wir am Vortag sehr viele Walderdbeeren gesehen haben, aber die Hände schon voll waren. Ich komme zeitgleich wieder zurück und wir starten die heutige Etappe zum Genfersee.

    Die ersten 3 Stunden geht es bergauf bis zur La Dôle (1678m), die wir kurz nach 9 Uhr erreichen und zum dritten Mal das Frühstück mit Aussicht auf den Mont Blanc und den Genfersee genießen. Davon können wir nicht genug bekommen. Es ist jedes Mal ein neues beeindruckendes Bild, dass sich leicht von Spitze zu Spitze wandelt.

    Wir beobachten, wie eine Gruppe von Fachleuten vor der Wetterstation steht und darauf warten, dass ihnen jemand die Tür aufmacht. Kurz bevor wir gehen, kommt eine Kuhherde immer näher und stellt sich ein paar Meter von uns entfernt in einer Reihe auf. Wir verabschieden uns von ihnen und starten einen langen Abstieg, bis an den Genfersee.

    Zwischendurch nehme ich Fußbäder und sammle wenige Walderdbeeren, die hier eher rar sind. In sanften Serpentinen laufe ich in meinem Tempo den Weg runter, schreibe Buchstaben (HT) auf dem Boden, nur um Anne kurz danach von einer Abkürzung kommend zu sehen. Weiter unten nehme ich mal wieder einen falschen Abzweig, wobei ich das erst merke, nachdem ich gemütlich Walderdbeeren gepflückt habe. Zurück auf dem HT warte ich an einem kleinen Bach, wo ich ein weiteres Fußbad nehme und leicht unsicher bin, ob Anne doch schon an mir vorbei ist. Als sie dann aufholt, stellt sich heraus, dass sie den selben Abzweig genommen hatte und wieder zurück ist.

    Durch die pralle Sonne geht es nun auf den Genfersee zu und wir legen früher als gedacht die Mittagspause bei einem geschützten Springbrunnen mit Toilette und einer Sitzbank in Borex. Die letzte Stunde bis nach Nyon, wo der erste Abschnitt mit 670 km am Genfersee endet. Wir kommen kurz vor 16 Uhr an und sind pünktlich für die Fähre, die kaum nachdem wir an Bord gehen, auch schon ablegt. Was eine spannender erster Teil dieser Reise mit interessanten Begegnungen.

    In Yvoire gehen wir von der Fähre und befinden uns in einer Touristen Hochburg. Eine wunderschöne Altstadt, die wir gar nicht genießen können, weil wir noch nicht wissen, wo wir übernachten können und die Mittagssonne alle Energie raubt. Wir setzen uns vor eine Tür und gehe sämtliche Campingplätze durch: geschlossen, zu teuer, keine Zelte, ...

    Trail Angel gibt es auch keine direkt vor Ort, aber dennoch schreibt Anne Vía an, die in Évian les Bains etwas weiter am Genfersee wohnt. Mit einem Karton ausgestattet stellen wir uns an die Straße und nach 2 Mitfahrgelegenheiten sind wir schneller als erhofft in Évian. Dort gehen wir bei einem Supermarkt vorbei, um uns etwas zum Abschluss des ersten Teils zu gönnen. Einen frischen Ananassaft, Schokolade und Macadamia Eis. Das gibt es, während wir vor dem Tor von Vías Grundstück sitzen, da sie noch nicht zu Hause ist.

    Wir lernen Zvetta kennen, die auch den Hexatrek läuft und sich hier ein Tag pause genehmigt hat. Eine verspielte Hündin namens Pépite begrüßt uns, die sich von uns graulen lässt und sehr viel Energie über hat. Zvetti zeigt uns das Haus, während Chloé noch im Yoga ist. Ich freue mich wahnsinnig auf eine Dusche und Wäsche waschen. Ich spiele anschließend mit Pépite, wobei ich das Stöckchen immer wieder irgendwo hinwerfe, wo sie es nicht findet oder drankommt und ich dann selbst auf die Suche gehe.

    Nach einem super leckerem Abendessen telefoniere ich noch mit einer Freundin, während ich in einer Hängematte liege und beantworte alle möglichen Nachrichten, von Menschen, die sich wundern, dass sie eine Woche nichts vo. Mir gehört haben. Um kurz vor 1 Uhr bin ich mit dem wichtigsten durch und meine Augen fallen zu.
    Okumaya devam et

  • Das Alpenpanorama

    24 Haziran, İsviçre ⋅ ⛅ 25 °C

    Da will man nur seine Ruhe und plötzlich sind es mehrere Gruppen, die natürlich auch eine wunderschöne Aussicht genießen möchten.

    Wir starten kurz nach 6 Uhr und laufen knapp 4 Stunden bergauf bis zum höchsten Berg des Schweizer Juras, dem Mont Tendre (1679m). Dort treffen wir anfangs auf eine Schulklasse, denen fasst ein junger Hund wegläuft. Nach wenigen Minuten haben wir die Spitze fasst für uns alleine und wir genießen unser Frühstück mit sensationellem Ausblick auf den Genfersee und dem Mont Blanc-Massiv, den wir vorher schon zwischen den Bäumen erhaschen können. Ein spannendes Bild mit der flachen Seenebene hinter der es steil in die Alpen hochsteigt und einzelne Wolken die 4000er nochmals abhebt.

    Kurz nachdem die nächste Klasse am Gipfel ankommt, packen wir zusammen und treffen auf dem Abstieg eine Seniorengruppe. Tendenziell bergab gehts es dennoch immer wieder über kleinere Bergkuppen, bis wir Col du Marchairuz erreichen. Dort hat zwar das Restaurant geschlossen, aber wir finden einen funktionierenden Wasseranschluss und eine gepolsterte Sitzecke, in der wir fasst einschlafen. Von dort starten wir in die falsche Richtung, wobei den Weg, den wir nehmen, mehr Sinn ergibt. Das kommt regelmäßig vor und da ich nicht exakt der Linie in der App folgen will und manchmal auch nicht kann, nehme ich gerne auch mal andere Pfade.

    Nach einer schönen Strecke über Wiesen, die zwischen Bäumen wie ein Tal eingebettet ist, erreichen wir eine größere Hütte mit Tisch und Bänken und entscheiden uns kurzerhand hier zu bleiben, obwohl die Mittagspause 500m weiter mit Blick auf die Alpen vorgesehen ist. Ich setze mich auf die Bank und habe das Gefühl, als würde mir schwindelig werden, wobei ich merke, dass es die Bank ist, die sich hin und her bewegt. Anne hört etwas in der Hütte und kurze Zeit später erscheint ein junger Mann in der Tür, quatsch ein paar Sätze mit ihr über die nächste Etappe und verschwindet dann hinter der Hütte.

    Außer zwei Wanderinnen, die vorbei laufen, leisten uns sonst nur zwei Pferde Gesellschaft, die genüsslich die Wiese abgrasen. Irgendwann kommt der Herr von der Hütte wieder und verschwindet diesmal darin. Ich kreiere derweil ein neues Dessert aus einem Stück Schokolade, der Magic Jar und einer Blaubeere, welche ich stolz auf meinem Löffel präsentiere.

    Kaum 10 min nach der Pause stehen wir an einem Aussichtspunkt und genießen das atemberaubende Panorama, welches unrealistisch wirkt, wo wir doch gerade erst in Wissembourg gestartet sind. Es geht sanft ins Tal, wobei wir bei einem weiteren Ausblicn stoppen und ich beobachte ein Flugzeug beim Landeanflug auf den Genfer Flughafen. Das merke ich erst sehr spät, weil es erst ein gutes Stück über den Genfersee Richtung Alpen fliegt, bevor es dann eine Kurve nach Genf zieht und ich nur einen weißen Punkt erkennen kann, der sich geradlinig durch die Stadt bewegt, bevor dieser auf einer etwas freien Fläche langsamer wird.

    Ich renne das nächste steilere Stück, um nach einem Brunnen zu schauen, der etwas abseits auf der Karte markiert ist. Kein Erfolg. Ich komme kurz nach Anne wieder auf den HT und laufe ihr unauffällig mit genug Abstand hinterher. Irgendwann ziehe ich mir aus Spaß den Buff übers Gesicht, durch den ich noch halbwegs den Pfad erkenne. Erst als wir beim nächsten Haus ankommen, wo es ein Wasserhahn gibt, wundert sich Anne, dass ich nicht auf sie warte und schaut mich verwirrt an, als sie mich sieht.

    Wir trinken einiges, da wir ja am Wasserhahn sind. Ich fülle meine kleine Flasche und als sie ihre Flasche auffüllen möchte, kommen auf einmal nur noch Tropfen raus. Da war wohl nur noch Wasser in der Leitung, aber ansonsten ist es wohl abgedreht. Ich öffne ein Ventil auf der anderen Seite des Hauses und es kommt ein bisschen Wasser, wobei dies schnell wieder aufhört. Also doch kein Wasser. Immerhin genug zum Kochen und für den Morgen haben wir dabei.

    Auf dem letzten Stück sind wir wieder auf einer Höhe, wo die Walderdbeeren schon reif sind und pflücke eine große handvoll, bis sie mir vereinzelt wieder runterfallen. Auch Anne fängt diesmal mit an, damit sie nicht ewig auf mich wartet. Mit vollen Händen erreichen wir die Ruine der Notre Dame d'Oujon Kartause, die wir uns ausgesucht haben. Ich entwickle mein Dessert vom Mittagessen weiter und füge noch Walderdbeeren und Kokosraspeln hinzu. Der Anfang einer neuen Kariere?

    Die Wolken färben sich rosa und wir überlegen uns, was für Formen sie haben könnten. Ein Hund, ein Dinosaurier, ein Gesicht mit riesen Augen. Da es doch recht frisch ist, ziehen wir uns in unsere Zelte zurück und ich schreibe noch den Tag zu Ende, bevor es morgen dann an den Genfersee zurück nach Frankreich geht.
    Okumaya devam et

  • Nach dem Hoch das Tief

    23 Haziran, İsviçre ⋅ ☁️ 23 °C

    So gut die Zeitplanung die letzten Tage war, so daneben läuft es heute ab.

    1 Uhr nachts ein Blitz und kurze Zeit später ein Donnergrollen. Knapp eine Stunde später fängt es an zu regnen und wir flüchten zur Berghütte. Ich laufe zweimal außenrum, aber abgesehen vom Eingang gibt es keine Schutzmöglichkeit. Auch hier weht der Wind den Regen unters Dach. Nach etwas Überlegung und als der Regen aufhört, bleiben wir vor dem Eingang versuchen zu schlafen.

    Kurz nach Sonnenaufgang gehts um 6 Uhr los. Wir kommen an einem Stein vorbei, in dem die Zeichen verschiedener Religionen eingraviert sind. Ein Ort an dem wohl Kräfte aus aller Richtung kommen. Weiter geht es lange bergab bis wir in Sainte-Croix ankommen, wo ich eine Bäckerei ansteuere, die aber montags geschlossen. Das sehe ich frühzeitig, da ein Mann hinläuft und durch die Scheibe schaut. Am Supermarkt sehen wir den Mann wieder, wie er vor einer verschlossenen Tür steht, da es noch eine halbe Stunde zu früh ist. Der Mann steigt wieder in sein Auto und fährt weiter. Kurz darauf gehen wir zur nächsten Bäckerei, wo wir doch tatsächlich vor dem Mann ankommen.

    Anne holt sich ein Croissant, in der Hoffnung endlich wieder ein gutes zu finden. Da wir sonst nur Kleinigkeiten benötigen und nachmittags beim nächsten Supermarkt sein wollen, wandern wir wieder bergauf, um eine geeignete Stelle zum Frühstücken zu finden. Ein markierter Aussichtspunkt in der App stellt sich als totaler Reinfall heraus, da außer Betonblockaden und Bäumen direkt neben einer Straße nichts zu sehen ist und keine schöne Sitzmöglichkeit besteht.

    Einmal runter und rauf finden wir uns bei einem einsamen Haus mit Bank und Tisch wieder und freuen uns auf die Pause. Etwas später vor dem nächsten steilen Anstieg halten wir bei einem geöffneten Gasthof für die Toilette und hören junge Männer über das Wetter sprechen. Anne frägt nochmal nach und sie sagen, dass es die nächste Stunde und später nochmal bisschen regnen soll. Wir, nicht groß gezögert, ziehen unsere Regenbekleidung an und laufen zur nächsten Spitze hoch. Es kommen lediglich ein paar Tropfen, wobei der Wind auf der Spitze ordentlich weht.

    Diese etwas abseits vom HT nehme ich in erhöhtem Tempo mit und treffe Anne an der nächsten Gabelung. Nun noch 2 Stunden bis runter ins Tal, wo wir uns beim Schlafwandern verlaufen. Wir kommen durch Ballaigues, wo wir, im Gegenteil zu gestern, alle paar hundert Meter eine Quelle finden. An einem Picknickplatz gibt es dann alles, was wir noch fürs Mittagessen übrig haben. Wir entscheiden uns, eine Stunde länger zu bleiben, da mich und wohl auch Anne die Müdigkeit überkommt.

    In Vallorbe laufen wir auf direktem Weg an der Hauptstraße zum Supermarkt, wobei der HT hier wieder mit dem französischen Teil etwas oberhalb zusammenläuft und man eigentlich von der anderen Seite in die Stadt gelangt. Im Supermarkt suchen wir wieder kreuz und quer alles zusammen. Vor den Kassierern steht dann noch eine Tiefkühltruhe mit Eis, wobei diese mit 900ml zu viel sind. Wir laufen nochmal zum restlichen Eissortiment, um festzustellen, dass die andwre Größe viel zu klein ist und wir uns doch für die 900ml entscheiden. Ich zögere erst, weil der Preis hier in der Schweiz schon sehr hoch ist, aber Anne kauft es dann zur Feier der 600 km. Nachdem bezahlen lasse ich die Hälfte meines Einkaufs auf sen Boden fallen, weil ich da aktuell kein System habe und meine Essenstasche immer vergesse.

    Nach einer Wasserquelle setzen wir uns auf die nächstbeste Bank neben dem Fluss l'orbe. Das Eis verschwindet rasant und ich nasche noch ein paar Chips, um mehr Platz zu haben. Beim Schuhe anziehen vergesse ich mal wieder die Innensohle und Anne bekommt sich nicht mehr vor Lachen. Danach erzählt sie mir eine Geschichte, wie sie das Zelt einmal verkehrt herum aufgebaut hat und ich liege daraufhin vor Lachen auf dem Boden.

    Angenehm geht es eine halbe Stunde Fluss aufwährts und zum Schluss lege ich einen Zahn zu, da ich dringend auf Toilette muss. Grade wie ich bei den öffentlichen Toiletten ankomme, ist ein Mann dabei, diese abzuschließen, wobei er mir noch die Zeit gibt, mich zu erleichtern. Ich danke ihm mehrfach und eile dann Anne hinterher, die wahrscheinlich schon weitergelaufen ist.

    Ich warte eine Weile an einer übersichtlichen Stelle da ich mir nicht ganz sicher bin, wo Anne ist, entscheide mich dann aber doch weiterzugehen und im Notfall bei der nächsten Camping Möglichkeit zu warten. Beim letzten steilen Anstieg hole ich sie dann doch ein und wir freuen uns sehr, wie es wieder flacher ist. Kurz darauf am ersten Camp, wobei hier schon zwei andere Wanderer ihr Lager aufbauen, der Platz begrenzt ist und wir sowieso noch etwas weiter wollen.

    Eine Weile kommt nichts, dann sehen wir auf der Karte eine Höhle leicht abseits, die wir uns anschauen wollen und dann laufen wir durch eine Zugstrecken Baustelle, wo jetzt abends noch Tunnelarbeiten stattfinden. Ich frage scherzhaft, ob wir wohl im Tunnel übernachten können. Bei der nächsten Straßenkreuzung finden wir eine Schlafmöglichkeit und kurzr Zeit später stehen die Zelte. Ich kümmere mich ums Essen und laufe mehrfach zum Zelt, um noch meinen Löffel, Feuerzeug, Tasse und anderes zu holen. Um kurz nach 21 Uhr wünschen wir uns gute Nacht, wobei um kurz vor 22 Uhr immernoch Lärm durch die Baustelle ertönt. Ich schlafe übermüdet mit Ohropax ein.
    Okumaya devam et

  • Alpen wir kommen

    22 Haziran, İsviçre ⋅ ☀️ 22 °C

    Morgens geht es mit fast drei Stunden aufstieg los, bis wir gegen 9 Uhr oben am Creux Du Van ankommen. Eine halbrunde 150m hohe Felswand, die sich über ein Kilometer Länge erstreckt. Auf dem Weg höre ich eine Waldhorn oder ähnliches, aus dem eine bezaubernde Melodie ertönt und durch das natürliche Amphietheater getragen wird.

    Es geht auf Le Soliat (1465m), wo wir mit einer atemberaubenden Aussicht auf den Mont Blanc und die Alpen unser Frühstück genießen. Der Neuenburgersee versteckt sich hinter einer kleinen Bergkuppe und der Genfersee zeichnet sich leicht im Dunst ab. Eiger, Mönch und Jungfrau neben vielen anderen Spitzen der schweizer Alpen ragen beeindruckend hinter den Seen empor.

    Mit einer kurzen Pause zum Wasser auffüllen, wo wir diskutieren, wie weit wir laufen wollen, geht es bis zu einer voll eingerichteten Schutzhütte, mit einem Ofen, Stühle mit Polstern, eine Eckbank, Büchern, Spiele, Tee, Tassen und vieles mehr. Zuerst freuen wir uns aufs Mittagessen und anschließend lege ich mich auf eine Bank in die Sonne, die ich sonst zu vermeiden versuche. Anne fängt an ihr Tagebuch zu schreiben und liegt kurze Zeit später auch auf der Bank mit dem Buch auf dem Kopf.

    Meine Magic Jar stelle ich derweil mit Stücken Schokolade in die Sonne. Dazu ein paar Löffel gemahlene Haselnüsse und etwas Honig und ein wenig später genieße ich wieder mal eine neue Kreation, die sehr zum Naschen verleitet. Ich schreibe weiter an den Berichten und lege mich kurz vor Aufbruch nochmal auf die Bank in die Sonne.

    Als Ziel des Tages steht Le Chasseron (1607m) auf dem Plan, zu dem es noch ca. 450m hochgeht, weil wir erst nochmal runterlaufen. Immer wieder geht es mitten durch eine Kuhherde, die mal mehr mal weniger beeindruckt uns beobachtet. Wir kommen an der Spitze an und genießen das wunderschöne Alpenpanorama mit dem Neuenburgersee und dem Genfersee. Den Mont Blanc erkenne ich lange Zeit nicht, da einige Wolken auf selber Höhe den Horizont bestücken und im Dunst diese alle wie Berge aussehen.

    Wir gehen 200 m weiter zu einem Berggasthof, wo wir Wasser auffüllen wollen, da wir vorhaben, an der Spitze zu übernachten. Dort stellen wir fest, dass diese schon zu ist und sich kein Wasserhahn außerhalb befindet. Eine Frau auf der Terrasse meint, dass ein Restaurant etwas den Berg runter noch offen hat, wobei wir daran schon vorbeigelaufen sind, mit dem Gedanken, dass wir hier bestimmt Wasser bekommen. Da steht doch tatsächlich ein abgedeckter Whirlpool und so nehmen wir uns kurzer Hand etwas warmes Wasser daraus, was zwar leicht nach Chlor schmeckt, aber nach dem Kochen kein Problem sein sollte.

    Neben uns schaut sich auch eine deutsche Familie aus Würzburg den Sonnenuntergang an. Erst sehe ich der Tochter aus der Ferne beim Spielen zu und beginne ihre Bewegungen spielerisch nachzuahmen. Sie hüpft, ich hüpfe, sie fällt um, ich falle um, sie macht ein Hampelmann und ich dann auch. Daraufhin entscheide ich mich, näher zu ihnen zu gehen und mich mit den Eltern zu unterhalten. Der Mann erzählt mir später, dass dies wohl ein Ort sei, an dem viele Kräfte aufeinandertreffen und ein eiförmiger Stein mit Symbolen aus allen Weltreligionen sich in der Nähe befindet.

    Ich verabschiede mich und genieße mit Anne den Sonnenuntergang. Wie die Familie weg geht, warten wir nur noch auf einen jungen Mann, um uns dann ohne Zelt im Windschatten hinzulegen. Kuz nachdem er gegen 22 Uhr geht, kommen 4 junge Erwachsene und setzten sich 20m entfernt von uns hin. Wir packen zusammen und überlegen beim Berggasthof oder in der Nähe einen Platz zu suchen. Final finden wir 30m von der Spitze auf der anderen Seite eine geeignete Stelle, wo uns dann von etwas unterhalb Gämse schräg angucken.
    Okumaya devam et

  • Ab in die Schweiz

    21 Haziran, İsviçre ⋅ ⛅ 25 °C

    Ob schweizer Walderdbeeren anders schmecken als französische? Sie schmecken auf jedenfall lecker!

    Entlang des Doubs mit schönen Felsformationen starten wir den Tag. Es steigt immer weiter bis zum barrage du Châtelot (Staudamm) und anschließend entlang des Lac de Moron, wo schon einige Fischer mit Boten unterwegs sind. Die ruhige Oberfläche spiegelt die imposanten Felswände wieder und kreiert mit einem leichten Nebel in der Sonne ein wunderschönes Naturschauspiel. Am Ende des Sees erwartet uns Saut de Doubs, eine natürliche durch Erdrutsche entstandene Stufe, über der der Doubs "springt".

    Auf touristisch geteerten Wegen geht es bis zur Gabelung, wo wir uns entscheiden können, ob wir länger durch die Schweiz laufen möchten oder noch in Frankreich bleiben. Ich packe mein vom Wegesrand aufgegabeltes Taschentuch aus, streife meine nicht vorhandenen Tränen aus dem Gesicht und versbschiede mich vorerst von Frankreich. Endlich geht es in die Schweiz.

    Unsere Frühstückspause genießen wir oberhalb des Lac des Brenets, der sich direkt im Anschluss befindet. Durch Brenets durch nach Le Locle freuen wir uns auf schweizet Käse und Schokolade. Beim Supermarkt stellen wir enttäuscht fest, dass es nicht so eine tolle Auswahl gibt und am Samstag Nachmittag alle kleinen Läden schon geschlossen haben. Für Brot laufen wir einmal durchvdie Inmenstadt, wobei wir dafür eine Stunde zu spät dran sind und ich doch nochmal in ein Supermarkt gehe.

    Steil bergauf geht es erstmal aus der Stadt raus und dann an kleineren Höfen vorbei, wobei es wenig Schatten und keine geeignete Sitzmöglichkeit zum Essen gibt. Kurz bevor wir oben sind, suchen wir uns einen großen Baustumpf aus, auf dem wir uns ausbreiten. Ich, ohne groß nachzudenken, habe die Schokolade oben auf den Rucksack gebunden, die jetzt an einer Stelle ausläuft. So sitze ich da und schlecke meinen Rucksack ab, während mich Anne auslacht.

    Ich spüre einen Tropfen und über uns ist neben einer dunklen Wolke auch schon Donnergrollen zu hören. Laut der Wettervorhersage sollte es erst am nächsten Tag sein, aber da ich seit 3 Tagen im Flugmodus bin, hat sich der wohl bisschen verändert. Wir sitzen noch recht gemütlich da und beenden unser Mittagessen. Langsam wird es stärker und wir wandern im Regen mit nur vereinzelt riesigen Tropfen weiter. Erst an der ersten Gaststätte, dann an der zweiten vorbei, runter Richtung Les Ponts de-Martel, wobei die riesigen Tropfen zu Hagel wechseln und ein stärkerer feiner Regen dazukommt und wir unter einem Baum anhalten. In einer kurzen Regenpause laufen wir zum nächsten Baum und dann mit etwas mehr Zeit geht es eine kleines Tal (nicht der HT) mit schönen Felsformationen runter zum Dorf, wobei wir uns oberhalb in einem Pavillion wiederfinden.

    Dort entscheiden wir uns weiter zu laufen, als ursprünglich geplant, da eine längere Pause nicht in Frage kommt. Sobald der Regen nachlässt, geht es kurz durch das Dorf, welches mit den mehrstöckigen Gebäuden einen seltsamen Eindruck erweckt. Lange geht es zwischen Wiesen durch das breite Tal und es kommen mal mehr mal weniger Tropfen vom Himmel. Die Sonne bestrahlt teilweise die Berge um uns herum, blauer Himmel zeigt sich an verschiedenen Stellen, aber die graue grollende Wolke über uns hängt fest.

    Nach einem kurzen Aufstieg, wo wir uns aufgrund von fehlender Markierung verlaufen, steht ein langer Abstieg bevor. Die Forststraße, angenehmer als gedacht, verläuft in weiten Serpentinen bergab und wie ein kleines Kind strahle ich vor Freude, wie ich zwischen den Bäumen auf einmal den Neuenburgersee erkennen kann. Kurz ist auch der Umriss von höheren Bergen dahinter zu sehen.

    Da wir noch auf einem Übergangsweg sind, der gefühlt nicht geprüft wurde, laufen wir einen Umweg, danach über eine Wiese ohne erkennbare Spuren abseits der Linie und kommen gegen 20 Uhr unten am Bahnhof an, wo wir uns noch etwas Wasser bei einem Brunnen mitnehmen. Kurz darauf kommen wir an und stellen eine Bierzeltgarnitur für uns zum Abendessen auf, die an einem verlassenen Haus anlehnt.

    Ich das erste Mal Maischips gekauft, da mir die anderen alle zu teuer waren, esse über die Hälfte, um das Gewicht und gleichzeitig das Volumen der Tüte von 300g zu reduzieren. Ich habe mir erst vorgenommen einmal in der Woche eine Tüte zu kaufen und bin dann aber auf alle 100 km runter gegangen, was aktuell alle drei Tage der Fall ist. Gegen 22 Uhr geht es bisschen am frieren ins Zelt und ich widme mich der Zecke, um dann noch drei weitere zu finden, die mich anscheinend sehr gerne haben.
    Okumaya devam et

  • "Oh, so you are taking it slow today."

    20 Haziran, Fransa ⋅ ☀️ 22 °C

    Man könnte meinen, die Leute hier auf dem HT haben es alle eilig.

    Wir verabschieden uns von den vier Kühen, die uns im Liegen von der Weide anschauen und laufen runter an den Doubs, dessen Flusslauf wir den ganzen Tag folgen werden. Ich wieder fleißig am Walderdbeeren sammeln, die wir zum Frühstück an der Kapelle Notre Dame genießen. Kurz vorher kommen an einem Wasserfall vorbei, wo ich erstmal im Becken baden gehe. Wie ich in die Kapelle gehe, sehe ich zuerst ein Seil, woran ich natürlich ziehe und eine Glocke ertönt. Zudem gibt es eine Steckdose, die wir mit Freude benutzen und später gesellt sich noch ein Schmetterling zu uns aufs Geländer.

    Auf der Karte wird mir eine Grotte in der Nähe angezeigt, die ich aber vergeblich suche und stattdessen mehr Walderdbeeren finde. Zwischendurch läuft Mrs Puffin vorbei, eine deutsche Frau und es geht um den nächsten Schlafplatz. Da nennen wir ihr die Hütte und sie meint dazu: "Oh, da geht ihr es heute langsam an." Sie geht weiter und Anne und ich schauen uns verdutzt an. Also ja, wenn man 40km am Tag läuft, dann sind 31 km eher wenig. Das war ihr vielleicht nicht ganz bewusst, wie weit wir laufen und vielleicht auch nicht so gemeint, aber die Aussage klang schon herablassend.

    Weiter leicht bergauf nehmen wir den GR5 und bleiben so auf halber Höhe am Berg. Leicht auf und ab geht es an netten Zeltmöglichkeiten vorbei, bis wir an der Treppe des Todes ankommen. Es geht an einer Treppe wie bei Zäunen vorbei, wobei es keinen Zaun mehr gibt und mich Anne fragt, ob ich nicht diese nehme, da ich das schon öfters gemacht habe. Ich laufe die Treppe erst zurück, dann wieder dran vorbei und da ich nochmal Wasser hole, gehe bzw. renne ich noch zweimal drüber. Bei der Wasserquelle rutsche ich am Rand aus und tauche mit einem Schuh voll ein.

    Es geht die Treppen des Todes runter und wir laufen ein paar Kilometer, wo wir eine nette geschützte Stelle neben dem Fluss zum Mittagessen finden. Kurz davor treffen wir Katja, die aufgrund von Freunden eilig hat. In der Sonne sieht es aus, als wäre der Fluss eine Autobahn für Fliegen. Erst eine, dann zwei blaue Libellen, die sich in unserer Nähe aufhalten und wir diese begeistert beobachten.

    Das nächste Stück durch eine Straße betrübt, die ein Stück das Tal entlang läuft, aber der Pfad bleibt unverändert bezaubernd am Rand des immer wieder gestauten Flusses entlang, wo es mich einmal auch ins Wasser zieht zur Erfrischung. Kurz danach legen wir eine Pause ein, in der wir unsere Tagebücher bzw. hier den Footprint schreiben. Wir überlegen uns, die letzten 6 km mit einem Kanu hoch zu paddeln, da immer wieder Personen im Kanu vorbeikommen. Die 500 km Marke erreichen wir an einer kleinen Hütte, in der es sogar Solarstrom gibt und wir uns kurz mit einer Frau unterhalten, wobei unsere Zielhütte ein Stück weiter liegt.

    Gemütlich bis zur Hütte am Fluss entlang, steht diese 500m früher als auf der App markiert. Mit einem halbwegs guten Flusszugang freuen wir uns sehr auf ein Bad. Erfrischt gibt es Abendessen, wo wir mit allen Resten die 500 km feiern.
    Okumaya devam et

  • Den ganzen Tag nur am Essen

    19 Haziran, Fransa ⋅ 🌙 19 °C

    Heute mal keine 30 km sondern nur 28, aber dafür mehr Höhenmeter... es wurden dann doch 42 km und zusätzlich 500 Hm.

    Morgens bereitet Anne schon einen Tee vor, während ich zusammenpacke. Zum Frühstück gibts beim Trail Angel einen Aprikosenjoghurt, Apfelkompott und Hefezopf mit Honig, den ich nicht in einer kleinen Tube finden konnte.

    Der Weg geht sanft ein traumhaft schönes Tal hoch vorbei an einer natürlichen Felsbrücke. Den Bergkamm entlang in gemütlichem Tempo genieße ich das Vogelzwitschern und die Ruhe in den Morgenstunden. An der Schweizer Grenze angekommen folgen wir dieser an vielen Grenzsteinen entlang, wo wir auf einige Personen treffen, die gerade den Wanderweg pflegen. Schon steht dass zweite Frühstück an, wo es Apfel, Kiwi, Walderdbeeren, einen Haferriegel und meine Magic Jar gibt.

    Wir nehmen mal wieder unsere eigenen Weg, weil wir den Abzweig verpasst haben und kurze Zeit später biegen wir nochmal falsch ab, weil die Straße nach links abfällt, aber der HT nach rechts erst nochmal 20 m hoch und dann runter geht. Im Tal angekommen geht es in Saint Hippolyte zum Supermarkt und ich esse zu einer Banane den Rest Erdnussbutter, der nicht mehr in die Magic Jar passt.

    Gegen 14:30 Uhr legen wir dann eine lange Mittagspause bei einem tropfenden Wasserfall "Cascade de Tuf". Es gibt Brot mit Hummus, Tomate, Gurke und Comté. Als Nachtisch dann ein Stück Sesamschokolade, einen halben Pfirsich und eine halbe Nektarine und Magic Jar. Im Anschluss telefoniere ich lange Zeit mit meinwr Mutter, während ich mich in der Sonne bade.

    Nach einer längeren Entscheidungsfindung stehen noch ca. 14 km und ein Berg an, womit wir die 40 km überschreiten würden. Erst sehr steil und dann etwas flacher geht es Schritt für Schritt in der sengenden Sonne hoch. Ein Quatt erzeugt ohrenbetäubend Lärm, der durch die Felswände verstärkt wird und kurze Zeit später stecken wir beide in der Scheiße. Ja genau, es sieht zwar aus wie etwas Matsch bzw. feste Masse, aber wir treten schön in eine riesen Lake Kuhfladen, die über den ganzen Weg verteilt ist. Wir fluchen, lachen uns an und gehen weiter bergauf.

    In Courtfontaine oben auf dem Berg legen wir eine kleine Pause am Bürgerhaus ein, wo wir Wasser auffüllen ein bisschen die Handys laden und ich meine Magic Jar mit Kokosraspeln und Honig verfeinere.

    Es geht nochmal 100 m bergauf und dann steil bergab, wobei im Nadelwald auf der Südwestseite um 21 Uhr schon langsam die Dunkelheit einbricht. Wir kommen an der St. Anne Kapelle an und werden kurze Zeit später von 4 Kühen begrüßt, die frei umher laufen. Zum Abendessen vorab schon ein Stück Himbeerschokolade und dann bereiten wir uns Couscous mit Auberginen-Gemüse in Tomatensauce (aus der Dose) zu. Als Nachtisch nochmal ein Stück Schoki und während Anne beim Zelt aufbauen verzweifelt schaue ich mit einer Tüte Currychips zu.
    Okumaya devam et

  • Kanäle ziehen sich wie Kaugummi

    18 Haziran, Fransa ⋅ 🌙 20 °C

    Ich habe gehört, Engel gibt es wirklich und heute habe ich gleich einen ganzen Haufen getroffen...

    Morgens geht es gemütlich um 6:30 Uhr los und der erste Halt ist eine Bäckerei. Von da an aus geht es eine Ewigkeit an einem Kanal entlang. Relativ am Anfang legen wir noch eine kurze Frühstückspause ein, bei der Joan und Lettizia an uns vorbei laufen. Auf Kilometer langer grader Linie geht es durch schönes Grün, die Vögel zwitschern, Schwäne treiben gemütlich übers Wasser, Fische glänzen im Sonnenlicht und die Frösche quarken ein fröhliches Lied. 50 Meter rechts von uns eine Autobahn, die alles übertönt, links auch eine Schnellstraße und die prallende Sonne bei kaum Schatten auf sem Weg, die diese schöne Szene ruiniert.

    Wir laufen durch ein Industriegebiet, da ich beim Intersport ein neues Oberteil und Trinkflaschen kaufen möchte. Kurze vor der Öffnungszeit kommen wir an und Anne geht eine heiße Schokolade trinken. Ich laufe einmal durch das Geschäft und habe aus Elektrolyte nichts gefunden, womit ich was anfangen kann. Nachdem ich nachfrage, wird mir eine Flasche gezeigt, aber von dem, was ich ursprünglich haben wollte, finde ich nichts passendes. Ich stelle fest, dass ich mir Intersport mehr wie ein Decathlon vorgestellt habe und deshalb ein bisschen enttäuscht bin.

    Wieder am Kanal für ein paar Kilometer geht es kurz zum Intermarché Super, um Mittag- und Abendessen zu besorgen und dann weiter, bis wir wieder an einem Bauzaun stehen. Wir folgen erstmal den Schildern und versuchen möglichst schnell wieder an den Kanal zu kommen, wobei wir dann immer noch auf der falschen Seite der Baustelle an einer Brücke stehen. Anne spricht einen der Arbeiter an, die gerade ihre Mittagspaude genießen und er sagt uns, dass wir offiziell nicht durch dürfen, aber er drückt ein Auge zu.

    Kurz nach der Baustelle legen wir eine Mittagspause ein und flüchten auf eine kleine Wiese im Schatten. Die Autobahn mittlerweile in eine ander Richtung abgebogen, genießen wir hier die Ruhe mit frischem Obst und Gemüse.

    Die letzten Kilometer am Kanal ziehen sich in der Hitze und die Sonne lässt nicht nach. Zwischendurch tanze ich, laufe rückwärts oder singe zufällige Melodien. Endlich verlassen wir den Kanal und laufen verbotenerweise über ein Schleusentor anstelle der Brücke 20m weiter. Wir kommen durch ein kleines Dorf, wo ich mir auf sem Friedhof Wasser holen möchte. Ich komme durch den mittleren Eingang rein und kann erstmal keine Wasserstelle finden. Ich laufe raus und vom anderen Ende nochmal rein und erst wie ich über den ganzen Friedhof gelaufen bin, finde ich ganz am Anfang neben einem kleinen Hause eine kleine Wasserleitung mit einem kaum erkennbaren Wasserhahn.

    Es geht wieder in den Wald, wobei einige Wege kaum bis keinen Schatten bieten und wir in der prallen Sonne laufen. Worte fallen spärlich, wenn wir uns mal wieder verlaufen haben oder es ums Essen geht. Kurz durch Dasle und den Hügel hoch durchs Feld und schon sind wir in Vandoncourt, wo uns die Eltern von Chloe erwarten.

    Erst erzählen wir bzw Anne und Marie ein bisschen auf französisch und es gibt eine kleine Hausführung. Ich beginne mit einer Dusche und dann fahren Marie und ich zum Decathlon, was sie uns angeboten hat. Ich rufe vorher extra an, da ich einen Wasserfilter kaufen möchte und bekomme eine positive Rückmeldung. Wie wir dann im Decathlon die erste Verkäuferin ansprechen, sagt diese, dass es keine gäbe. Wir machen uns dennoch auf die Suche und stehen 10 m weiter vor Wasserfiltern. Zusätzlich kaufe ich mir noch ein Merino langarm, eine faltbare Gummiflasche und einen faltbaren Becher, womit ich sehr glücklich den Laden verlasse.

    Wieder zurück nimmt Marie unsere Wäsche und lässr sie kurz waschen, dass sie in der heißen Abendsonne noch trocknen kann. Kurze Zeit später kommt Chloe, ihr Partner, den sie ihren Eltern vorstellt und dessen Bruder, der zu Besuch ist. Auch Chloes Halbschwester, die im September ein Baby erwartet, erscheint kurze Zeit später und schon gleich steht ein Festmahl auf dem Tisch.

    Blattsalat mit Tomaten und Mozzarella, Karotten-Thunfisch-Salat, Kartoffel-Meerrettich-Salat, viererlei Würstchen und natürlich Baguette. Anschließend die klassische Käseplatte und als Nachtisch noch ein Orange- bzw. Zitroneneis in eer entsprechenden ausgehöhlten Frucht. Alles natürlich mit lokalen Weinen begleitet. Die Stimmung ist wunderschön, es wird viel gelacht und für mich erklären Chloe oder Anne immer wieder das Thema. Ich verfolge manche Gespräche mit, schalte zwischendrin ab und lasse mich dann wieder von Fremden Wörtern berieseln.

    Für diese überaus schöne Zeit, teile ich meine Freude an Holo Effekt Brillen und gebe der Familie eine mit Herzen und eine spiralförmige. Ganz begeistert schauen sie in die Lichter und reichen die Brillen weiter. Kurz darauf verabschieden wir uns und ich freue mich sehr auf mein Schlafsack.
    Okumaya devam et