traveled in 40 countries Read more Uster, Schweiz
  • Day 85–88

    Bangkok - der krönende Abschluss

    December 25, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 28 °C

    Die letzte Destination der Reise ist Bangkok. Es soll ein krönender Abschluss sein. Einerseits ist Weihnachten respektive der baldige Jahreswechsel, was alle ein bisschen in festliche Laune versetzt. Neben vielen lustig bunten Dekorationen gehen selbst einige Locals leicht weihnachtlich dekoriert umher. Vielerorts sieht man Angebote für rauschende Weihnachts- oder Silvesterparties.

    Andererseits ist der Königspalast und angrenzende Tempel ein Highlight. Letzterer, der Wat Phra Kaeo ist besonders imposant, pompös und reich verziert mit schimmernden, farbigen Steinchen und Mosaiken. Man weiss gar nicht, wo hinschauen und wie fotographieren. Alles ist so gross und die Bauwerke eher eng zusammen, sodass man kaum einen gescheiten Winkel einfangen kann geschweige die Gebäude ganz auf das Foto bekommt. Und letztendlich hatte es auch schlicht zu viele Menschen!

    Mit einer kurzen Bootsfahrt ging's Richtung Chinatown, wo wir unseren Weg durch die engen Marktgassen bahnten. Später am Tag besuchten wir eine weitere sehr eindrückliche Tempelanlage, den Wat Pho, mit seinem riesigen, liegenden Buddha. Danach begaben wir uns zu einer Rooftop-Bar direkt am Chao Phraya und vis-a-vis des Tempels Wat Arun, um diesen bei Sonnenuntergang zu bestaunen. Bei einem Bierchen und bester Abendstimmung schossen wir viel zu viele Fotos.

    Natürlich durfte auch ein X-treme Shopping am Siam Square nicht fehlen. Dort reihen sich teils Asien's grösste Shoppingmalls aneinander. Nach rund 4 Stunden ging uns beiden die Luft aus, die Beine wurden schwer und die Lust wich...
    Wir begaben uns zurück zu unserem einfachen aber günstigen Hostel in der Oldtown und machten uns parat für den echten krönenden Abschluss und zwar im Lebua State Building zuerst 54. und später 64. Stockwerk. Dort gibt es Drinks vom feinsten mit einer Getränkerechnung die genau so hoch und anmutig ist, wie das Gebäude selbst. Der Totalbetrag war so hoch, dass man etwa 28mal Gebratener Reis bestellen könnte. Aber die Aussicht war atemberaubed und war es den Luxus wert. Wir schossen wieder viel zu viele Fotos! Fun Fact: Auf dieser Rooftop wurde Hangover 2 gedreht.

    Nun aber steht die Heimreise an. Für mich sind es drei wundervolle Monate, welche sich dem Ende neigen. Immer wieder schwelge ich in den Erinnerungen, versuche mich wieder in bestimmte Momente zurück zu versetzen. Wie hat sich das angefühlt? Wie war die Stimmung? Ich bin dankbar und glücklich zugleich, dass es mir möglich war, wiedereinmal aufzubrechen und wo anders einzutauchen. Es ist ein Privileg, reisen zu können!
    An dieser Stelle muss ich aber auch sagen, dass ich mich freue, wieder in die Heimat zurückzukehren und alle Freunde, Verwandte und Bekannte wieder zu sehen. :-) Bis bald schon!
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  • Day 80–83

    Liveaboard Similan Islands

    December 20, 2023 in Thailand ⋅ ☀️ 29 °C

    Nachdem ich mich von Aurelio für die nächsten 3 Tage verabschiedet hatte, gings im Shuttlebus etwa 20 Minuten zu Khao Laks grossem Hafen. Währenddessen machte ich Bekanntschaft mit meiner Kabinengenossin und einem Bayer mit geschliffenem Mundwerk und trockenem Humor. Sofort schloss ich die beiden in mein Herz. Nachdem wir die MV Bavaria geboardet hatten, gab es erstmal einen Willkommensdrink und das Briefing über Tagesabläufe, Organisation und über das Schiff. Wie im letzten Blog erwähnt, war ich bereits vor fünf Jahren mit Loma Diving, einem deutschen Divecenter, auf der MV Bavaria. Steffi, meine Kabinengenossin wurde zudem auch mein Tauchbuddy. Sie wird allerdings die ganze Woche auf dem Schiff bleiben während ich nach der Hälfte der Zeit mit einem Speedboat zurück an die Küste gefahren werde.

    Schon bald hatten wir ein lustiges Grüppchen zusammen. Der Bayer namens Oli war auch in derselben Tauchgruppe und wurde zum 2. Buddy. Er ist eine Mischung aus John Travolta (optisch) und Michael Mittermeier (Mundwerk). Dann war ein älterer Schweizer dabei, der viel und herzhaft lachte. Ich nannte ihn Markus der Einheizer, weil er früher im Bereich Heizungstechnologie arbeitete. Dazu kam ein lustiges Ehepaar aus Osnabrück, die sich regelmässig mit Kopfschmerzen abwechselten, was augenblicklich in einige Sprüche umgemünzt wurde. Man muss aber sagen, dass die beiden mit 2500 Tauchgängen und Unterwasserkamera-Ausrüstung von mehr als 10'000 EUR am erfahrendsten waren und deshalb auch etwas Respekt verdienten. Da ist meine Kamera, die nur dann funktioniert, wenn sie will und meine 96 Tauchgänge ein Witz.

    Die Tauchspots sind zu meiner positiven Überraschung wesentlicher besser als erwartet. Korallengärten kommen zwar bei weitem nicht an diejenigen in Bali heran aber die Fischbestände scheinen sich deutlich zu erholen. Schwärme von Tausenden kleinen und mittelgrossen Fischen - so viele, dass man kaum mehr durchgesehen hatte. Dazu ein paar Raritäten, Grossfische, Oktopusse, Rochen, Haie, Feuerfische und Muränen. Die Tauchgänge waren mehrheitlich entspannt und boten eine gute Sicht.

    Zwischen den Tauchgängen musste ich jeweils meinen Fuss wieder neu verarzten. Tauchen und insbesondere Meerwasser hilft natürlich nicht für eine rasche Heilung. Im Gegenteil: Der Fuss schmerzt selbst beim Sitzen, was mich mit der Zeit quälte, wenn wir abends noch gemütlich beisammen sassen. Aber ich biss die Zähne zusammen und machte das Beste daraus.

    Zu meinem 100. Tauchgang gabs vom Grüppchen einen Siegesgesang und es wurde darauf angestossen.

    Die Zeit verging schnell, der Wind wehte stärker und das Boot schaukelte gemütlich im Wasser. Ich war dann aber auch froh, nach drei Tagen wieder an Land zu dürfen. Gleichzeitig bin ich glücklich wie dankbar, hat sich diese Tauch-Gelegenheit noch so spontan ergeben.

    Aurelio war unterdessen Surfen, hat sich ein Roller ausgeliehen und die weitere Gegend erkundet. Auch ihm war es nie langweilig geworden. Nun sind noch zwei Nächte in Khao Lak geplant, wo wir uns noch so richtig entspannen, ich meinen Fuss schonen kann und meine Anzüge abholen muss. Danach geht's auf zur letzten Destination namens Bangkok.
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  • Day 75–80

    Khao Lak

    December 15, 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 30 °C

    Bang Niang (Khao Lak)
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    Während Aurelio sich in Richtung Patong, dem berüchtigten Party- und Peepshow-Destination aufmachte, reiste ich direkt Richtung Khao Lak. Vor ziemlich genau 5 Jahren war ich zwar schon einmal am selben Ort aber das machte mir nichts aus. Es ist beschaulich, hat eine relaxte Atmosphäre, schöne Strände und ist nicht überrannt. Das von Thais geführte Resort, welches ich gebucht hatte, liegt in Bang Niang, sprich etwas nördlich von Khao Lak. Es ist klein, hat eine gepflegte Grünanlage, einen Pool und liegt etwa 300m vom Strand weg. Für den Preis ist das Zimmer resp. die Unterkunft spitzenmässig. Das ist auch gut so, denn hier werden wir (voraussichtlich) bis zum 25.12. bleiben.

    Tauchen: Ja oder nein?
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    Da ich noch nicht so gut zu Fuss unterwegs bin, habe ich mir ein Velo gemietet, um die nahe Gegend und das Städtchen zu erkunden. Das ging soweit ganz prima und es ist deutlich angenehmer in der Hitze.
    Abends in einer urigen Bar, wo ich lange mit einem Deutschen Paar gesprochen habe, erfahre ich, wie enttäuscht die beiden von ihrer Tauch-Tagestour waren. Oha! Ich hatte die Tauchgegend zwar auch nicht in bester Erinnerung und damals waren wir sogar auf einem Tauchboot gewesen. Da schwirrte mir direkt der Song durch den Kopf: "Soll ichs machen oder lass' ichs lieber sein..äh jein."
    Am nächsten Tag machte ich mich schlau auf der Website derselben Tauchschule wie damals. Es liess mir keine Ruhe, denn ich wollte unbedingt nochmals abtauchen und meinen 100. Tauchgang absolvieren. Und dann das: Zufall oder Schicksal!?...es gab auf dem Tauchboot mit 3 Tage / 3 Nächte noch genau einen Platz für eine Frau. In Absprache mit Aurelio ging ich persönlich im Divecenter vorbei und buchte diesen Ausflug vom 20. bis zum 23.12. inkl. Lastminute-Rabatt. Wie toll! Ein Liveaboard hat auf dieser Reise bisher noch gefehlt.

    Der Berner und sein Bistro
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    Aber auch sonst wurde es mir respektive uns, denn Aurelio ist unterdessen einen Tag später angereist, nicht langweilig. Ich habe mir zwei Massanzüge anfertigen lassen, denn das Arbeitsleben rückt in greifbare Nähe. Insgesamt gab es drei Anproben, welche ich zwischen unser Programm quetschen musste. Ausserdem war wieder eine Pedicure fällig. Und natürlich darf der Strandbesuch nicht zu kurz kommen. Stets waren wir mit Velos unterwegs und erlangten langsam Bekanntheit im Ort. Einige Touristen fragten uns, woher wir die Velos hatten.
    Viel Zeit verbrachten wir zudem im "Bistro", das wir durch Zufall entdeckt hatten (Aurelio einmal ganze 4 Stunden!). Ein kleines von einem Berner und seiner Frau geführtes Restaurant, die hauptsächlich Frühstück und Sandwiches anbieten. Das Besondere daran? Er macht dreierlei Brotsorten (inkl. Hefezopf), Schinken, Trockenfleisch, Fleischkäse und Yogurt alles selber! Eigentlich ist er gelernter Schreiner... doch während Corona hat er mit Hilfe von Youtube daran getüftelt, selber Schinken herzustellen. Die Gerätschaften musste er teilweise improvisieren und später selber zusammenschreinern. Da es so gut funktionierte, kamen immer mehr selbstgemachte Leckereien hinzu. Inzwischen ist er stolz sagen zu können, dass alles auf seinem Fleischplättli selbstgemacht ist - sogar das Holzplättli und die Tische und Stühle hat er selber gezimmert! Es war so lecker! Darum gingen wir oft bei ihm frühstücken.

    Khao Sok Nationalpark
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    Dann wollte ich eigentlich noch zwei Tage in den Khao Sok Nationalpark. Da mein Fuss aber noch schwächelt, kann ich eine Wanderung vergessen. Stattdessen buchte ich über ein Tourenbüro, das von einer schrulligen Schweizerin geführt wird, ein Tagesausflug auf den See des Nationalparks. Aurelio wollte nicht mit sondern gestaltete sein eigenes Tagesprogramm.
    Der Khao Sok NP liegt, sofern man aufs Boot steigt, etwa 2 Autostunden von Khao Lak entfernt. Zuerst machten wir einen Halt beim Emerald Pool. Von einem Dschungel umgebenen, künstlich angelegten Wasserlauf, kann man im kühlen Quellwasser baden und mit einfachen Kanus befahren. Danach ging's zum Staudamm des Sees Ratchaprapha in Khao Sok. Im Longboat hat man eine herrliche Fahrt auf dem zerklüfteten See, umgeben von Bergen und Kalksteinfelsen. Es war atemberaubend! Wir hatten Zeit für einen Sprung ins angenehme Kühl und in einem der schwimmenden Hotels gab es Mittagessen.

    Abreisetag aufs Tauchboot
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    Am Tag der Abreise auf das Tauchboot, musste ich feststellen, dass es meinem Fuss plötzlich schlechter ging. Naja, vielleicht war der stundenlange Spaziergang am Strand keine gute Idee. Das Teil pocht und ist wieder mehr geschwollen. Auch Sorgen macht eine verfärbte Wunde und der Ausblick auf das Tauchboot. Daher begab ich mich zu einer Apotheke. Die nette Apothekerin erfasste das Problem blitzschnell und gab mir Sallinlösung, Betadine, antibakterielle Salbe, Antibiotika und Pflaster. Mit diesem Notfallprogramm stieg ich kurze Zeit später in den Shuttle Richtung Pier...
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  • Day 71–74

    Koh Yao Yai

    December 11, 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 30 °C

    Von Phuket aus gingen wir mit der Fähre auf die Insel namens Koh Yao Yai. Sie liegt in der Bucht von Phan-Nga, ist kaum erschlossen und ist ein Teil vom dortigen Nationalpark. Die wenigen Strassen sind zu unserem Erstaunen grösstenteils aus Betonplatten. Wir sind davon ausgegangen, dass wir noch unbefestigte Strassen antreffen, wenn man sich auf Googlemaps verlässt. Aber auch gut, so ist das Fortbewegen schneller und angenehmer. Auf der Fähre haben wir zwei Schweizer Paare, alle in den 70ern, kennengelernt. Sie reisten schon immer einfacher und haben vieles selber via Internet organisiert, haben sie uns erzählt. Der Zufall will es und unsere Hotels liegen direkt hintereinander. Wir im einfachen Häuschen in blau. Sie in schönen, Strandbungalows mit Meerblick und Pool. So teilen wir ein Sammeltaxi, dürfen bei ihnen den Pool nutzen und man läuft sich auch sonst regelmässig über den Weg. Die Gespräche mit ihnen sind stets erfrischend und interessant.

    Schon nach der Ankunft stellt sich heraus, dass es nur wenige Restaurants in Gehnähe hat...und diejenigen, welche existieren sind nicht immer offen. Wir mussten also einen Roller mieten und kurvten bis zum Dorf etwa 5 Minuten entfernt. Ohne Roller geht nichts auf der Insel.
    Am zweiten Tag standen wir früh auf, um den Sonnenaufgang zu geniessen. Wir schlichen uns durch Nachbars Hotelanlage und genossen die malerische Landschaft... es hat sich echt gelohnt.

    Später wollten wir auf eine Inselrundfahrt los. Naja, "Rundfahrt"...es gibt nur eine Strasse in nord-südlicher Richtung. Ich war sehr motiviert nach der ersten Roller-Erfahrung in Vietnam wieder selber einen Teil zu fahren. Verkehr, Ampeln und komplizierte Kreuzungen gibt es nicht auf der Insel. Ideal für mich als Anfänger. Doch weit kam ich nicht. Schon auf meiner zweiten Versuchsrunde auf dem Vorplatz rutschte mir das Vorderrad weg und ich stürzte. Zuerst sah es danach aus als hätte ich nur ein paar Kratzer. Doch beim Aufstehen merkte ich die Schmerzen im Fuss. Au Weia! Hoffentlich nichts Schlimmeres. Nun musste Aurelio alles fahren und ich, je länger wir unterwegs waren, je mehr mit zusammengebissenen Zähnen, hintendrauf. Die Insel ist wirklich schön aber ruhig und mit wenig Infrastruktur. Sie ist von bewaldeten Hügeln, Landwirtschaft (Plantagen) und von der Fischerei geprägt. Sandstrände gibt es hier und da, wovon viele fast menschenleer sind. Regelmässig trifft man auf ein paar wenige Touristen, die alle irgendwo auf der Insel hausen. Um zu veranschaulichen, wie wenig los ist: Die Restaurants schliessen um 21Uhr. Dann ist Feierabend.

    Der Fuss schwoll an und hätte inzwischen auch von einem Gorilla sein können... geflucht habe ich über mein dämliches Missgeschick. Meine Motivation lag im Keller, Rollerkarriere hängt am seidenen Faden. An grossartige Touren oder die geplante Überfahrt zur Schwesterninsel Koh Yao Noi war kaum zu denken. Wir holten Eiswürfel im Mini-Supermarkt und so kühlte ich den Fuss mehrmals über Stunden.

    Thia, viel mehr gibts von der Insel auch nicht zu berichten...wir konnten im Hotel zu Glück nochmals eine Nacht verlängern, sodass ich etwas Zeit gewann, um zu beobachten, wie es dem Fuss geht. Dabei bewegte ich mich nur zwischen dem blauem Häuschen, dem Pool und dem nächstgelegenen Restaurant. So ein Mist.

    So änderten wir leider auch die Pläne. Meine Idee war ursprünglich, direkt in den Khao Sok Nationalpark zu fahren, der ca. 2 Autostunden von Khao Lak, unserer zweitletzten Destination, lag. Doch da Wandern momentan aussichtslos war und Aurelio unbedingt noch nach Patong wollte, peilte ich direkt Khao Lak an...mal sehen, wie's weitergeht.
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  • Day 67–72

    Insel Phuket

    December 7, 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 30 °C

    Mit dem Flugzeug gelandet, wollte ich etwas Abenteuer und ignorierte sämtliche Taxis, um zu einem der öffentlichen Busse zu gelangen. Für 50 Bath fährt ein klapriger Bus nach Phuket Town, was schon mal die richtige Richtung ist. Denn Ziel ist der südlichste Zipfel von Phuket, namens Ya Nui. In Phuket wollte ich umsteigen, doch man sagte mir, es fahre kein Bus nach Ya Nui. Ich konnte das Taxi zwar herunterhandeln aber eigentlich wäre ich lieber per Bus weiter. Im Nachhinein ist man immer schlauer... werde ich noch feststellen.

    Aurelio war bereits vor mir im Hotel angekommen. Nach der Begrüssungszeremonie hatten beide viel zu erzählen. Dies machten wir beim Bier am Strand und überlegten auch gleich, was wir am nächsten Tag machen wollen.

    Wir besuchten neben dem kleinen Ya Nui Beach den beliebten Nai Harn Beach. Dieser liegt etwa 25 Gehminuten von Ya Nui mitten im Grünen. Eine handvoll Strandbeizen und ein Kiosk liegen ein paar Meter weiter hinten im Schatten der Bäume. Und natürlich fehlen auch die fahrenden Strassenküchen nicht. Alles schön übersichtlich, idyllisch und nicht überrannt wie andere Strände Phukets.

    Nach drei Nächten ging es weiter Richtung Phuket Town. Wir wollten eigentlich nur kurz im Hostel einchecken, auf eine Tour und am nächsten Tag weiterreisen. Aber während der Hinfahrt hatten wir das Gefühl, dass dieses Städtchen relativ schmucke Gebäude hat und so verlängerten wir unseren Aufenthalt spontan um eine weitere Nacht.

    Die Tour, welche ausnahmsweise etwas teurer war, ist vom Anbieter John Gray's Seacanoe. Dieser urchige, bärtige Typ betreibt den Laden schon seit den 90er-Jahren und verspricht, nachhaltige Kanutouren abseits der grossen Touristenmassen. Wir fuhren mit einem grösseren Schiff Richtung Ao Phan-Nga Nationalpark zu Koh Hong. Es gab zuerst ein typisch thailändisches Mittagsbuffet plus Briefing über die bevorstehende Tour. Danach wurden wir einem der Guides zugeteilt. Irgendwann realisierten wir, dass wir nur ins Kanu sitzen müssen. Paddeln? Nein, dazu war der Guide da. Wir mussten nur geniesssn und fertig. Er fuhr mit uns entlang der Kalksteinfelsen, welche bis zu 200m über das Meer ragen. Die Kulisse war atemberaubend schön. Später ging es mit dem Kanu durch Höhlen, um in die Buchten innerhalb der Kalksteinformationen zu gelangen. Es war sehr eindrücklich. Anschliessend, am späteren Nachmittag, bastelten wir noch ein sogenanntes Kratong, also eine schwimmende, aus Bananenblättern, Blumen und anderen natürlichen Materialien bestehende "Laterne", welche bei Einheimischen eine wichtige Bedeutung hat z.B. beim jährlichen Lichterfest. Nach dem üppigen Abendessen genossen wir den Sonnenuntergang und begaben uns anschliessend mit den Kanus in eine Höhle, um einerseits die Kratongs schwimmen und strahlen zu lassen und andererseits, um die Biolumineszenz zu sehen - kleine selbstleuchtende Tierchen, sobald man das Wasser in Bewegung setzt. Fotografieren war allerdings nicht möglich: Die Fotos werden nur schwarz.

    Zurück in Phuket, haben wir am folgenden Tag einen Stadtbummel eingeplant. Phuket Oldtown ist tatsächlich viel hübscher als gedacht. Diverse Gebäude aus der Kolonialzeit sind gepflegte Zeitzeugen neben engen, bunt gestrichenen Häuserzeilen. Es gibt zwar keine Fussgängerzone aber immerhin eine Shoppingstrasse, die wenig befahren ist. Und Dutzende Restaurants und Kaffees sowieso Gelaterias säumen die Strassen. Alles in allem waren wir positiv überrascht von Phuket, das offenbar von vielen unterbewertet wird. Nun aber geht es weiter zu einem Mini-Inselhopping...
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  • Day 63–67

    Chiang Mai

    December 3, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 30 °C

    Die Busfahrt nach Chiang Mai dauerte etwa 4 Stunden und war relativ angenehm. Mein Homestay lag an der südwestlichen Ecke von Chiang Mai's Altstadt, die von einem "Wassergraben" umgeben ist. Heute zeugen noch ein paar Ruinen an eine ehemalige Stadtmauer. Das Quartier meiner Unterkunft war ruhig und gemütlich gelegen und dennoch konnte vieles fussläufig erreicht werden.

    Samstags und sonntags findet jeweils der grosse Nightmarket statt, den ich nicht missen wollte. Er war tatsächlich sehr weitläufig! Überall fanden sich Streetfood- und Getränkestände. Für wenig Geld konnte man sich durch alles mögliche probieren. Auch die Verkaufsstände waren vielseitig und boten unzählige, teils handgefertigte Waren an. Ich brauchte 3 Stunden, um einmal auf und ab zu schlendern und hatte noch immer nicht alles gesehen.

    Am nächsten Tag nahm ich an einem Ausflug zu einer Elephant-Sanctuary teil. Elefanten haben für Thais seit Jahrhunderten eine wichtige Bedeutung. Einerseits ist der Elefant im Buddhismus eine heilige Figur, andererseits wurden sie lange als Arbeitstiere in den Wäldern eingesetzt. In den 1990er-Jahren verbot der Staat allerdings die Arbeitselefanten und so wurden diese alle arbeitslos. Kurze Zeit später fand man viele von ihnen in der Tourismusbranche wieder als Reitelefanten. Da dies den Tieren nachhaltig schadet, sattelten viele Anbieter auf Sanctuarys um, bei dem Elefanten gefüttert, begleitet und gebadet werden. Tierschützern geht jedoch auch dies zu weit und fordern, man solle auf menschliche Nähe gänzlich verzichten.
    Meine Tour war mit dem Tierkontakt und ich weiss daher nicht, ob ich nun ein schlechtes Gewissen haben sollte. Normalerweise meide ich ja Massentourismus mit Tieren. Meine Erfahrung in dieser Sanctuary war allerdings positiv und es war ein interessanter Tag. Nur vom Elefantenbaden hatte ich Abstand genommen, weil mir das doch zu albern vorkam und ich weiss, dass die Tiere keine "Hilfe" brauchen.

    Die Zeit in Chiang Mai verging viel zu schnell. Ich nahm noch an einer Tour zum höchsten Berg Thailands, dem Doi Inthanon teil zusammen mit einer Dänin von meinem Homestay. Irgendwie war die ganze Tour sehr knapp getacktet, worüber wir uns mit der Zeit lustig machten. Auch die Wanderung ging zackig über die Bühne, dann noch zwei Zwillingspagoden, Markt, Kaffeetasting usw. Weniger wäre eben mehr... aber wenigstens hatten wir zusammen unseren Spass.

    Es war so, dass ich bereits am ersten Abend nach dem Nightmarket im Quartier vergebens eine Beiz für einen Schlummi gesucht hatte. Irgendwann blieb ich auf einer Strassenkreuzung stehen und überlegte, welche Richtung ich wohl einschlagen sollte, als ein paar Locals fragten, was ich suche. Meine Antwort war "Bier". Und schon winkten sie mich rüber und erklärten, sie hätten welches, ich solle mich doch setzen. Sie selbst, ein Grüppchen älterer Thais, hatten alle schon bedenklichen Seitenschlag vom Whiskey, der überall rumstand. Am nächsten Abend fand ich mich nach dem Abendessen erneut ein, diesmal war noch ein aufgeschlossenes Portugiesenpäärchen dort, mit denen ich sofort gute Gespräche hatte. Abend Nummer 3 hatte der Hausherr namens Tu seinen 50. Geburtstag. Die schrägen Gesangstöne der Karaokesinger waren bereits von weitem hörbar. Der Abend ging so lange und so laut weiter bis eine Polizeipatrouille wegen Lärmbelästigung auftauchte. Die Party war dann sofort für beendet erklärt.

    Ach und fast hätte ich es vergessen! Ich ging noch in eine Thai Cooking Class! Insofern wurden meine Erwartungen übertroffen, weil jeder Teilnehmer aus den Menüs "Suppe", "Stir Fried" und "Curry" auswählen konnte, was er kochen will. Ich entschied mich für Pad Thai, Panaeng Curry und die Tom Yum Suppe. Neben den Fotos, die sie von uns währenddessen machten, bekamen wir ein 40-seitiges Kochbuch aller Rezepte (zum Glück elektronisch, weil mein Rucksack... ihr wisst schon...).

    Lediglich vier Nächte Chiang Mai waren zu wenig. Man könnte noch so viel mehr machen und auch weitere Gegenden im Norden bereisen. Doch unterdessen haben Aurelio und ich in Phuket abgemacht, um unsere Reise wieder gemeinsam fortzusetzen, worauf ich mich freue. Daher war wieder Rucksack packen und Flugzeug besteigen angesagt.
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  • Day 59–63

    Nordthailand: Chiang Rai

    November 29, 2023 in Thailand ⋅ ☀️ 27 °C

    Etwas "langweilig" ist es schon, mit dem Flugzeug anzureisen. Eigentlich hätte es mich sehr gereizt mit Bus und Bahn auch die Orte zwischen Siem Reap und Chiang Rai zu erkunden. Doch die meisten Fernbusse ab Siem Reap steuern direkt Bangkok an, was ich nicht wollte. Zudem ist ja das Ziel, Aurelio wieder einzuholen.

    Die Stadt Chiang Rai ist nicht besonders schön. Die Häuser sind einfache, lieblose Bauten und oft vergittert oder mit Metallrollos verschlossen, wenn die Restis oder Läden nicht geöffnet sind. Es gibt auch keine hübsche Innenstadt. Das einzige, was mich fast allabendlich in den Bann zog, war der Night Bazaar. Neben Touri-Verkaufsständen, gab es einen überdachten Streetfood-Platz mit Livemusik. Für kaum Geld konnte man hier essen und trinken und das Treiben beobachten.

    Als erstes machte ich einen Ausflug mit Bus zum weissen Tempel. Die Fahrt dauert etwa 30 Minuten, irgendwo wird man abgesetzt und danach sind es fussläufig noch 2 Minuten bis zu dieser beeindruckenden Tempelanlage. Sie ist ein bisschen mein Ersatz für die verschneite Schweiz. Der in gänzlich weiss und funkelnd silbernen Steinchen gehaltene Tempel wirkt wie aus Schnee und Eis.

    Das andere Pendant nennt sich blauer Tempel und ist, ja richtig geraten, ganz in Blau und Gold gehüllt. Dieser erreicht man am besten mit einem Mototaxi oder Velo und kostet nicht einmal Eintritt.

    Dann gibt es etwas weiter nördlich der Stadt, wo bereits die ersten Hügel die Landschaft formen, eine 90-Meter hohe Bhudda-Statue, in der mit dem Lift bis ganz nach oben gefahren werden kann. Daneben befindet sich nochmals ein weisser aber längst nicht so prachtvoller Tempel und eine Pagode. Ich bin extra gegen Sonnenuntergang hingefahren habe etwas gewartet, bis alles schön beleuchtet war.

    Highlight war jedoch die über mein Hostel geplante Trekkingtour zu den Bergdörfern, die im Lamnamkok-Nationalpark liegen. Auch wenn das Team im Hostel superfreundlich, offen und hilfsbereit war, so wusste ich doch nicht genau, was mich erwartete. Zuerst fragte ich mich, ob ich wohl mit Trekkinghosen, -schuhen, Ersatz-T-Shirt, Hoodie und Rucksack übertrieben habe? Aber ich sollte es noch herausfinden. Der Guide war ein Verschnitt aus thailändischem Jack Sparrow auf Cannabis. Ein humorvoller, geselliger und zabbeliger Typ, der offensichtlich gut vernetzt ist bei den Locals. Auf dem Weg zum NP stoppten wir noch für Einkäufe beim Fleisch- Gemüse- und Gemischtwarenladen. Danach gings zum Ausgangspunkt, wo ein Securitydog (wtf?) zustieg. Da wir schon verspätet waren, fuhren wir noch einen ersten Teil. Der Securitydog hatte allerdings keine Lust, uns (Vietnamesin aus USA, mir und dem Guide) zu begleiten und blieb beim Auto. Wir steuerten auf einem schmalen Pfad direkt auf den Dschungel zu. Nicht lange, und ein Schwarm Moskitos begleitete uns. Obwohl schwülwarm, zog ich meinen dünnen Hoodie an, Kapuze über die Mütze gezogen. Sah idiotisch aus, nützte aber. Der Guide zeigte uns viele interessante Dinge z.B. dass der innere, weiche Teil von Bananenbaumstämmen resp. -Ästen essbar ist. Er liefert viel Flüssigkeit und wird beim Kauen zu einem natürlichen Kaugummi. Gerade, wenn es an Frischwasser mangelt, sei dies nützlich zu kennen. Oder er bastelte uns Chopsticks aus Bambus. Unser Besteck (aha) für das Mittagessen und als Souvenir. Beim ersten Dorf war mir auch klar, weshalb wir einkaufen gingen. Er wusste genau, wer was mag und so tauschte er kleine Gefälligkeiten unter den Locals aus, dafür durften wir fotografieren und einen Blick in die Häuser erhaschen. Die Wanderung dauerte noch an. Irgendwann bekam ich echten Kohldampf. Es war ja auch schon 13Uhr. Doch irgendwie kamen wir nicht vorwärts und er wurde immer lustiger und gesprächiger und brauchte mehr Pausen als wir.. ach! Was hat er wohl geraucht?! *Facepalm*
    Endlich kamen wir an einem einfachen Unterstand mit Feuerstelle an - mitten im Urwald. Es war nun Jungle-Cooking-Class angesagt. Und ich muss sagen, ich bin begeistert. Wir haben Klebreis, Gewürzpoulet und Rührei mit Kräutern, Zwiebel und Tomate in Bambusrohren über dem Feuer gegahrt. Dazu knusbriges Schweinefleisch am Spiess. Gegessen mit den Chopsticks auf Bananenblättern. Ja, der Guide ist wahrlich ein Jungleman. Aus selbstgefertigten Bambus-Shotbechern gab's noch Reiswein. Gegessen haben wir letztlich um 15Uhr. ;-)
    Danach gings weiter zu einem Wasserfall. Unterwegs hat er uns Stirnbänder aus Blättern und einen Selfiestick aus einem Ast gefertigt. Es war wirklich witzig. Und das schöne war nun auch, dass die frühe Abendsonne die Landschaft in zarte, warme Farben tauchte. Die ganze Wanderung war letztlich über 12km lang. Zuguterletzt schnitzte er uns noch zwei Bambusbecher als Souvenir mit unseren Namen in Thaischrift. Echt cool und unvergesslich.

    Bald geht die Reise weiter nach Chiang Mai, welche nur etwa 5 Autostunden von Chiang Rai entfernt liegt und als kulturelle Hauptstadt Nordthailands gilt.
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  • Day 50–59

    Siem Reap, Teil 2

    November 20, 2023 in Cambodia ⋅ ⛅ 30 °C

    Neben den berühmten Tempeln rund um Angkor Wat warten noch viele weitere Attraktionen. Ich konnte mir einen sehr abwechslungsreichen Aufenthalt gönnen. Von den 9 Tagen blieb am Schluss nicht mehr viel Zeit, um am Pool zu liegen.

    Siem Reap ist ein Touristenmagnet und das merkt man. Die Innenstadt bietet unzählige Restaurants und Spas an sowie eine gute Infrastruktur. Es ist viel weniger wuselig als anderswo aber dennoch sieht man überall die fahrenden Essensstände. Die Strassen haben teils illustre Namen wie Pub Street oder Charles de Gaulle. Es lässt sich entspannt entlang der Strassen und des Flusses spazieren. Ich habe mich so richtig wohl gefühlt.

    Was habe ich alles so gemacht?

    Einmal habe ich mich für eine Birdwatching-Tour angemeldet, welche auch das weniger touristisch überrannte schwimmende Dorf auf dem Programm hat. Mit einem schmalen Boot fuhren wir etwa eine Stunde in den Prek Toal Nationalpark, der an einer Flussmündung zum Tonlè Sap liegt. Im Verlauf vom Dezember werden Tausende Wasservögel erwartet wie der sehr seltene Milky Stork oder der Greater Adjudant. Es war dennoch bereits viel Betrieb zu beobachten. Hunderte Reiher, Störche und Pelikane kreisten am Himmel oder waren auf ihren Nestern zu sehen.

    Auch besuchte ich das Landminen-Museum, welches einem nachdenklich stimmt. Ich hole aus: Der Inhaber wurde während der Roten Khmer-Tyrannei zu einem Kindersoldaten und kurze Zeit später als Minenlegen eingeteilt. Er habe Tausende Minen verlegt und sich dabei zu einem Spezialisten entwickelt. Doch irgendwann merkte er, was er tat und so desertierte er und schloss sich den Vietnamesen an, die das Land befreiten und kämpfte danach lange gegen die Aufständischen. Er sagte, Waffen, Krieg und Minen waren sein Alltag, sein Leben. Als sich das Land endlich stabilisierte, setzte er sein unglaubliches Wissen ein und wurde zum meistgefragten Minenentschärfer und säuberte weite Gebiete. Er schätzt, rund 50'000 Minen und Blindgänger entschärft zu haben. Damit eröffnete er dann das Museum. Schlimm ist, dass noch heute in Kambodscha 1 bis 3 Millionen (!) Blindgänger und Minen geschätzt werden.

    Dann war ich in einem Schmetterlingsgarten mit einer grossen Sammlung an heimischen Tierchen. Es war sehr hübsch angelegt und im Preis war noch eine kleine Führung enthalten. Ein Teil vom Eintritt wird an die lokale Community gespendet.

    Dann fand noch das dreitägige Waterfestival statt, welches viele kambodschanische Pilger anzog und dadurch Siem Reap voller war als sonst. Entlang des Flusses gab es viele bunte Dekoration, Lichter, kilometerlang ein Essensstand am anderen, laute Musik und Party. War immer wieder wert, kurz entlangzuschlendern und das Treiben zu beobachten.

    Eines meiner Highlights war der Besuch des Zirkus Phare. Er ist mit dem Cirque du Soleil vergleichbar und feiert gerade 10-Jahr Jubiläum. Weit früher, im 1994, wurde von 9 jungen Männern eine Art Kreativschule ins Leben gerufen. Sie alle kamen aus einem Flüchtlingscamp zurück und erkannten Kreativität als gutes Mittel zur Rehabilitation. Heute ist der Zirkus allabendlich ausgebucht und eine grosse Erfolgsstory. Es kam schon vor, dass die besten Artisten den Sprung in den Cirque du Soleil schafften.
    Die Show selbst ist ein Mix aus gesellschaftskritischen Themen Kambodschas, Humor, Akrobatik, Lifemusik und Tanz. Es hat riesig Spass gemacht und am Schluss durfte das Publikum zu den Artisten für Fotos und Gespräche.

    Heute ist mein letzter Tag in Kambodscha. Mein Driver, der mich über mehrere Tage chauffierte, wird mich bald zum Flughafen bringen. Ein bisschen wehmütig bin ich, obwohl mit Thailand ein neues Kapitel beginnt....
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  • Day 50–59

    Siem Reap, Teil 1: Angkor Wat

    November 20, 2023 in Cambodia ⋅ ⛅ 30 °C

    Weil ich in Siem Reap 9 Tage einplante, teile ich den Blog in zwei Hälften auf. Es gibt wirklich viel zu unternehmen und zu erleben in dieser Stadt.

    Über Angkor Wat und die umliegenden Tempel zu schreiben, die alle zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert entstanden sind, sprengt allein schon den Rahmen dieses Blogs. Das Volk der Khmer, auf dem heute der Nationalstolz Kambodschas fusst, hat einst mit dem Bau der Tempel eine Meisterleistung vollbracht. Kein anderes religiöses Bauwerk ist (bis heute) so gross und eindrucksvoll wie Angkor Wat. Belegt ist es nicht gänzlich aber man schätzt, dass bis zu 300'000 Menschen am Bau beteiligt waren. Mehr als 1 Million Menschen lebten damals in und um Angkor Wat - keine andere Stadt auf der Welt war zu jener Zeit so gross! Auch die Steinmetz-Künste sind bemerkenswert in ihrer Ausführung, den Proportionen von Figuren, Menschen und Göttern sowie den Feinarbeiten. Ich komme ins Schwärmen! Vieles ist inzwischen durch frühere Kriege, die Natur und Roten Khmer-Tyranneri zerstört worden oder verschwunden. Heute zeugen einige Baustellen und gesperrte Bereiche, dass viel investiert wird, um Teile wieder zu restaurieren. Angkor Wat ist insofern in besserem Zustand als andere Tempel, weil dieser im 16. Jahrhundert bereits restauriert und wieder als heilige Stätte genutzt wurde.

    Die gesamte Anlage ist unvorstellbar weitläufig. Der grosse Rundgang ist über 26km lang! Ich brauchte 3 ganze Tage (mit Tuktuk), um die wichtigsten Tempel gesehen zu haben. Allein für Angkor Wat benötigte ich drei volle Stunden, bis ich das 163ha grosse Gelände hungrig und durstig verlies.
    Ich habe meine Besichtigungen letztendlich so aufgeteilt:
    Am ersten Tag die älteste Gruppe namens Roluos + Angkor-Museum.
    Am zweiten Tag die grosse Runde (exklusive Angkor Wat)
    Am dritten Tag Sunrise in Angkor Wat + kleine Runde.
    Danach brauchte ich eine Pause! Mein Driver hat mich dann kurzerhand ins Spa chauffiert, wo ich mir eine Fussmassage gönnte.

    Ja ich könnte noch endlos weiterschreiben. Aber das will ich hier niemandem zumuten. Wen es interessiert, besucht am besten Wikipedia, wo alles wunderbar beschrieben ist.

    Auf alle Fälle ist der Besuch der Tempel ein absolutes Muss, wer Südostasien bereisen will! Diesen Spirit, dieses Gefühl als sich die Türme Angkor Wats zum ersten Mal in meine Retina einbrannten, ist unbeschreiblich. Kaum ein Foto kann das festhalten. Ich wusste manchmal selbst nicht, wo hinschauen. Also, seid nicht enttäuscht, wenn euch die Bilder nicht aus den Socken hauen...
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  • Day 48–50

    Kratie - ein bisschen ins Abseits

    November 18, 2023 in Cambodia ⋅ ☀️ 29 °C

    Und wieder zieht es mich an den Mekong - einer der längsten Flüsse Asiens. Eigentlich ist er, zumindest was ich bis jetzt gesehen habe, nichts besonderes. Er ist vielerorts sehr breit (teils mehr als einen Kilometer), seine Farbe ist grösstenteils im Jahr bräunlich und aufgrund der flachen Geographie sieht man ihn kaum von oben. Letzteres gilt jedenfalls bis und mit Kratie. Aber eigentlich bin ich ja nicht deswegen über 5 Stunden Bus gefahren. Im Mekong lebt eine vom aussterben bedrohte Spezies namens Irrawaddy-Flussdelfine. Und die will ich gerne sehen. In Kambodscha gibt es unterdessen nur noch 90 Tiere. Problem ist die geringe Fertilitätsrate, die frühere Fischerei (mit Dynamit und Elektro) und die Zeit der roten Khmer. Um die letzten Tiere wirkungsvoll zu schützen, ist der WWF vor Ort und überwacht die Ufer und klärt die Bevölkerung auf. Ebenso scheint UNICEF Kindern die Wichtigkeit der Tiere aufzuzeigen. Man hat sogar den motorisierten Schiffsverkehr auf einer Teilstrecke untersagt, da die Delfine lärmempfindlich sind.

    Aus letzterem Grund habe ich mich entschieden, eine Kayaktour zu buchen. Im Reiseführer wurde ein Anbieter speziell empfohlen und der war wirklich toll. Mit dem Tuctuc gings zuerst etwa 20km flussaufwärts. Danach bestiegen wir die Kayaks. Zwei Engländer in einem, ich mit Guide im anderen.

    Als erstes musste der Mekong überquert werden, um in ein Labyrinth aus Sandbänken, Sträuchern und Bäumen zu gelangen. Da der Pegel aktuell ziemlich hoch ist, sind viele Bäume derzeit im Wasser. Es war eine traumhafte Landschaft! Bald schon sahen wir einen Reiher, der leider versucht hat, einen Fischerköder zu fressen und so natürlich am Haken hängenblieb. Der Guide steuerte ihn an und befreite ihn kurzerhand. Ich habe das ganze mit seinem Handy gefilmt.

    Danach gings weiter zu einer Sandinsel, bei der wir eine Pause einlegten und einen Bambusreis-Snack assen (Klebereis gegart im Bambusrohr). Nach ein paar Fotos ging es weiter zum 'versunkenen' Wald. Man fährt quasi durch einen Wald, der im Wasser steht. Anschliessend war wieder kräftiges Paddeln angesagt.

    Und schon bald sahen wir von weitem den ersten Delfin. Unerschöpflich paddelten wir weiter. Da wieder einer! Und immer näher kamen wir den scheuen Tieren. Es war fantastisch. Allerdings sind sie nicht so verspielt und zutraulich wie ihre Verwandten aus dem Meer. Man kann sie auch nicht zähmen oder gefangen halten. Und zum Glück sind sie ungeniessbar. Sonst wären sie wohl längst ausgestorben. Aber ich schweife ab. Da ich ja nur noch mein Handy zum fotografieren/filmen habe und sie auf Abstand blieben, naja, sind die Fotos nicht erste Sahne. Aber egal. Ich wollte sie auch einfach geniessen...und eine Spezies zu sehen, von der nur noch wenige Hundert (mit Laos) auf unserem Planeten existieren, ist ein unbeschreibliches Gefühl.

    Danach gings wieder zurück und ich gönnte mir einen gemütlichen Nachmittag, Besuch auf dem Markt und Lesen... und Sonnenuntergang.
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