Tom & Lary's Travelbook

December 2022 - July 2023
A 243-day adventure by Larissa & Tee Read more
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  • Day 28

    Luang Prabang

    December 28, 2022 in Laos ⋅ ⛅ 27 °C

    Die erste Stadt die wir nach unserer zweitägigen Flussüberfahrt erreicht haben - Luang Prabang im Norden von Laos. Das laotische Chiang Mai, mit kleinen Häusern und liebevoll geführten kleinen Cafés. Um die Stadt herum fließen der Mekong und der Namkhan River, welche schließlich ineinander fließen.
    Die ersten Tage liefen nicht ganz wie geplant, da ich erstmal krank wurde. Mir wurde auf der Bootsfahrt noch gesagt dass es mich entweder in Laos oder Kambodscha erwischen würde, so war es dann auch 🙈 Zudem wurden wir jeden Tag um 04 Uhr früh von einem Gong geweckt, der direkt hinter unserer Unterkunft in dem Tempel stand. Die Wände sind in Laos leider auch sehr dünn, wodurch wir so ziemlich jedes Detail unserer Nachbarn hören konnten. Dementsprechend haben wir unseren Aufenthalt erstmal in einer anderen Unterkunft verlängert.
    Die Stadt ist recht überschaubar. Man kann jeden Abend gemütlich was essen, über den Nachtmarkt schlendern und noch einen Drink nehmen und Leute beobachten, was wir ganz gerne machen 😊
    An einem Abend haben wir uns dann auch ein wenig Lao Kultur angeschaut. Es war ein Theater über die laotische Geschichte. Was soll ich sagen, wir haben die Geschichte die erzählt wurde leider nicht verstanden und das Ganze gestaltete sich etwas langatmig, aber hey wir haben es versucht 🙈 Zumindest die Kostüme waren lustig.

    Von hier aus ging es mit dem China-Laos "Highspeed" Train weiter in die Hauptstadt von Laos; Vientiane.
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  • Day 29

    Living Land Farm

    December 29, 2022 in Laos ⋅ ⛅ 23 °C

    An unserem letzten Tag in Luang Prabang haben wir noch einen Ausflug zur Living Land Farm gemacht. Hier leben einige Familien gemeinsam auf einer Farm um den leckeren Sticky Rice anzubauen und wie in unserem Fall den Touristen den Anbau von Reis zu zeigen. Wir hatten jede Menge Spaß und haben dabei auch noch was Gutes getan, da die Erlöse für die Bildung von Kindern aus armen Verhältnissen eingesetzt werden.
    Nicht so schön war allerdings, dass teilweise noch Wasserbüffel für das Umgraben der Reisfelder verwendet werden und einige Touris enorm viel Spaß daran hatten, den Büffel einmal quer übers Feld zu jagen. Die Tiere haben dabei eine Schnur durch ihre Nase, welche die empfindlichste Stelle ist und werden daran über das Ackerland gezogen, während sie mühsam den Pflug durch den Schlamm zerren. Zum Glück gibt es heutzutage Maschinen dafür und es wurde uns damit die traditionelle Art und Weise des Reisanbaus gezeigt. Diese wird allerdings nach wie vor bei Bauern eingesetzt, die sich keine Maschine dafür leisten können.
    Die Einnahmen der Farm werden in Englisch Kurse für die Kinder und das umliegende Dorf investiert.
    Der Besuch war wirklich schön. Am Ende gab es dann noch einige Snacks aus Sticky Rice und eine Urkunde, dass wir Reis in Luang Prabang gepflanzt haben 😊
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  • Day 31

    NYE in Vientiane

    December 31, 2022 in Laos ⋅ ⛅ 26 °C

    Ein verspätetes Happy New Year an euch 😊
    Unser Silvester war unspektakulär. Wir haben uns einen leckeren italienischen Rotwein gegönnt, der in Laos nicht ganz günstig ist, Karten gespielt und den Abend auf dem Rooftop unserer Unterkunft verbracht. Um 0 Uhr sind wir nochmal auf die Straße, aber hier gab es außer ein paar Touris in einer Bar, nicht wirklich die Wahnsinns-Silvesterparty oder Feuerwerk.
    Nun zur Stadt: Vientiane ist die Hauptstadt von Laos und liegt ca. 300 km weiter südlich von Luang Prabang. Wir haben hier viel Zeit damit verbracht unsere Wäsche vernünftig zu waschen, viele leckere Restaurants getestet und ansonsten die Zeit mit Reiseplanung verbracht. Die Planung nimmt übrigens immer sehr viel Zeit in Anspruch. Da wir bislang noch nicht geflogen sind müssen wir die richtigen Verbindungen finden, passende Hotels, uns über Sightseeing informieren und so weiter. Klingt für euch jetzt wahrscheinlich nach einem "Luxusproblem", kann aber mühsam sein. Wir wollen uns aber nicht beschweren, bisher verläuft alles super und dank der guten Infrastruktur in ganz Asien, hat man gute Anbindungen, um durchs ganze Land zu reisen. Auch wenn das dann stundenlang dauert und holprig werden kann.
    Hier dann auch die Überleitung zu unserem nächsten Abenteuer - die Nachtfahrt in einem "Sleeperbus" 🙈
    Ihr könnt euch das so vorstellen: wo sonst die Sitze sind, waren in diesem Bus ca. 1,80 lange Holzbretter bzw. sehr sehr dünne Matratzen mit Platz für zwei Personen. Auf dem Foto kann man das ganz gut erkennen. Um 20 Uhr ging unsere Reise mit geplanten 12 Stunden dann auch los. Laos hat zwar eine gute Anbindung an die Städte, jedoch sind nicht alle Straßen fertig ausgebaut, weshalb uns die ersten Stunden über einen Sandweg mit tiefen Schlaglöcher führte. Klingt erstmal harmlos, wäre es auch wenn der Fahrer nicht an einem gefühlten Busrennen teilgenommen hätte, jedes Schlagloch und jeden Baum, der ihm in den Weg kam, einfach ignoriert hätte. Die Straße endete dann irgendwann auf einem asphaltierten Weg. Hier ging es dann weiter zu einem gefühlten "Bullriding" 😅 bei jeder Bodenwelle bin ich in meinem Bett eine halbe Länge nach vorm gehüpft und musste mich dann wieder nach oben legen. Neben meiner Todesangst die ich hatte, musste ich irgendwann einfach nur noch lachen - während Tom tatsächlich 8 Stunden lang neben mir geschlafen hat wie ein Baby. Wie bitte geht das 😅 Nagut, morgens um 07 Uhr, kamen wir bei schönem Sonnenaufgang in Pakse an, wo uns ein kleines aber schönes Abenteuer erwartet hat.
    Mein Fazit, ich brauche es nicht unbedingt wieder 🙈 Diese eine Nacht hat uns übrigens mehr gekostet, wie eine Nacht in einem kuschelig weichen Bett.
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  • Day 35

    Zwischenstopp Pakse

    January 4, 2023 in Laos ⋅ ⛅ 31 °C

    Um die lange Anreise nach Don Det (4000 Inseln) aufzuteilen, diente uns Pakse im südlichen Teil von Laos als Zwischenstopp.
    In Pakse selbst gibt es nicht wirklich viel zu sehen, aber der Ort ist auch hauptsächlich für seine "Loops" bekannt. Von hier aus kann man verschiedene mehrtägige Motorrad-Touren starten. Da uns einige Ziele dieser mehrtägigen Touren nicht wirklich interessiert haben (angekettete Elefanten, 3 Kaffeeplantagen hintereinander, etc.), haben wir unsere eigene, eintägige Tour zusammengestellt.
    Direkt am Morgen ging es los nach Champasak zum Wat Phou. Die Gebäude auf dieser Tempelanlage stammen aus dem 11-13. Jahrhundert und versprühen einen ganz eigenen Charme, der sich wohltuend von den anderen modernen Tempeln abhebt. Die alten Ruinen inmitten des grünen Dschungels vor den hohen Bergen sind ein ganz besonderer Anblick und auf jeden Fall lohnenswert.
    Um der Mittagssonne zu entfliehen, folgte danach eine Lunch-Pause am Mekong in dem kleinen idyllischen Örtchen am Fluss bevor es dann weiter zu unserer Wasserfall-Tour ging. Um Zeit zu sparen, mussten wir aber zuvor noch den Mekong überqueren. Zum Glück hatte uns der Motorrad-Verleiher auf die Möglichkeit hingewiesen, dort eine "Fähre" zu mieten, da es weit und breit keine Brücken gibt. Die Instruktionen waren eindeutig und sind mir gut im Gedächtnis geblieben: "Fahrt mit dem Motorrad runter an den Strand, gebt dem Mann genau 40.000 Kip (2,25€), lasst das Motorrad auf das Boot fahren, steigt danach ein und lasst euch rüber fahren. Fragt nicht, was es kostet und gebt den Betrag passend. Wechselgeld werdet ihr nicht bekommen."
    Ja das war dann tatsächlich ein abenteuerlicher Spaß, da das Wort "Fähre" in uns eine andere Erwartungshaltung ausgelöst hat. Es war natürlich keine Fähre. Auch kein Boot. Nussschale hätte es am ehesten getroffen 😅
    Man muss dazu sagen, dass die Laoten nicht den Anspruch an ihr Böötchen haben, dicht zu sein. Bevor es los geht und auch während der Fahrt werden einfach ein paar Eimer Wasser aus dem Rumpf entfernt und schon ist wieder alles in Ordnung.
    Nach der lustigen Überfahrt ging es dann für gute 1,5h bergauf ins Bolaven-Plateau, um die beiden schönsten Wasserfälle anzuschauen, bevor es dann bei Einbruch der Dunkelheit zurück nach Pakse ging. Wir sind gerade noch in der Dämmerung zurück gekommen; glaubt mir, im Dunkeln möchte man in Laos nicht mehr mit dem Motorrad unterwegs sein 😱

    Eine Moped-Tour in Asien muss einfach sein und ist wirklich toll. Für 6€ pro Tag bekommt man ein super Bike und kann vollkommen frei und abseits des Haupt-Tourismuses die Gegend erkunden. Unbedingt zu empfehlen.
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  • Day 38

    4000 Islands of Laos

    January 7, 2023 in Laos ⋅ ☁️ 25 °C

    Angekommen auf Don Det - eine der 4000 (Fluss)Inseln des Mekongs, die auch Si phan don genannt werden. Das erste Mal, dass wir tatsächlich unsere saumässig schweren Backpacks auf dem Rücken tragen mussten 🙈
    Auf Don Det spaziert man erstmal vom Boot aus durch den tiefen Sand auf die einzige asphaltierte Straße, die ganze 100m lang ist. Danach besteht die Insel nur noch aus Feldwegen oder bei Regen auch einfach Matschwegen. Wir sind sehr froh, dass wir unsere Backpacks überwiegend ziehen können und uns nicht für einen "puren Rucksack" entschieden haben. Auf Don Det laufen die Uhren gefühlt rückwärts. Es gibt nichts zu tun, außer in der Hängematte zu chillen und ans nächste Essen zu denken 😊 Ok, an einem Tag haben wir uns zwei Fahrräder aus unserer Unterkunft gemietet. Eines davon war leider in einem desolaten Zustand und wir mussten uns mit dem Fahren abwechseln, um halbwegs bei den 30 Grad und Sonnenschein vorwärts zu kommen. Alles ziemlich normal auf Don Det.

    Etwas südlich liegt die Insel Don Khon. Die beiden Inseln verbindet nicht nur die alte französische Brücke, sondern auch eine interessante Historie. Mitte des 19ten Jahrhunderts hatten französische Abenteurer jahrelang eine Handelsroute durch die 4000 Inseln gesucht, aber die Inseln sind von steinigen Wasserfällen umgeben. Eine dieser Wasserfälle ist z.B. der Li Phi Somphamit. Um eine Route über den Mekong zu finden, hat man also "einfach" Bahngleise über beide Inseln von Nord nach Süd gebaut, die Inseln mit einer Brücke verbunden und dann ganze Dampf-Schiffe(!) über die Gleise zur anderen Seite gebracht. Die Schienen gibt es mittlerweile nicht mehr, aber ein Teil davon und die alte Lokomotive wurden erhalten und sind eine interessante Sehenswürdigkeit auf der Insel.

    Mit das Schönste war eigentlich unsere Unterkunft "Crazy Gecko" und unser Gastgeber. Wir waren in einem kleinen Holzbungalow direkt angrenzend an den Mekong untergebracht, hatten eine Liege und eine Hängematte auf dem Balkon und eine tolle Aussicht. Das Essen war mit das Beste welches wir auf unserer Reise hatten.
    Leider war das Wetter sehr durchwachsen, weshalb wir dann nach vier Nächten unsere Weiterreise nach Kambodscha angetreten haben.
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  • Day 41

    Angkor Wat Tempel in Siem Reap

    January 10, 2023 in Cambodia ⋅ ☁️ 24 °C

    Die Tempelanlagen von Angkor Wat sind die Beeindruckendsten, die wir auf unserer Reise bisher gesehen haben. Sie wurden zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert errichtet und dienten dem damaligen König der Khmer als Staatstempel. Die Khmer sind übrigens bis heute mit über 95% das vorherrschende Volk in Kambodscha.
    Gemeinsam mit unserem Tuk Tuk Fahrer Ly und Michael, den wir im Bus nach Siem Reap kennengelernt haben, bestaunten wir die fünf größten und bekanntesten Tempel. Einen davon solltet ihr alle kennen :-)
    Den Ta Prohm, also der Tomb Raider Tempel, den sicher alle aus dem gleichnamigen Film mit Angelina Jolie kennen. Dieser ist komplett umgeben von Urwald und uralten Bäumen, die sich durch das alte Gemäuer der Ruinen schlengeln. Für einen Moment fühlt man sich tatsächlich wie Lara Croft oder Indiana Jones 😜
    Dieser Tempel hat uns definitiv besten von Allen gefallen. Insgesamt waren wir ca. 7 Stunden unterwegs und das war aufgrund der Geländegröße schon eher knapp bemessen. Man kann auch 3-Tages-Touren in der Anlage buchen 😳
    Wir sind mit unserem Tuk Tuk entgegen dem "Besucher-Strom" gefahren und hatten den größten und scheinbar beeindruckensten Tempel ganz am Ende. Für uns waren die Anderen teilweise schöner und spannender anzuschauen. Vielleicht war nach 7h aber auch einfach die Luft raus. 🙈
    In den Tempelanlagen leben übrigens recht viele Affen, die gerne mal einen Snack oder Drink der Touris klauen. 🐒
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  • Day 45

    Phnom Penh - Hauptstadt Kambodschas

    January 14, 2023 in Cambodia ⋅ 🌙 27 °C

    Nach einer rund 6 stündigen Busfahrt in Phnom Penh angekommen, waren wir durchaus positiv von der Hauptstadt Kambodschas überrascht. Seit Bangkok wurden die Städte immer kleiner, die Gegenden immer ländlicher und spätestens seit Laos auch immer "ursprünglicher". In Phnom Penh ist das anders. Es gibt wieder verhältnismäßig schnelles Internet, größere Malls und eine ansehnliche Skyline. Wir hatten uns ein Apartment in einem der obersten Stockwerke eines Hochhauses gemietet und dort auch tatsächlich eine eigene Waschmaschine 😍
    Wer mal seine Klamotten für ein paar Wochen immer nur in unbekannte Reinigungen abgegeben oder in einem Waschsalon mit 20 Minuten Waschprogramm gewaschen hat, kann nachvollziehen welche Wohltat eine eigene Waschmaschine ist 😅
    Trotz der modernen Fassaden erkennt man aber dennoch recht schnell, dass man noch in Südostasien ist: spätestens wenn man morgens durch die Straßen geht und überall herumhängende Fleischfetzen (und Gedärme?) sieht, wird einem wieder klar, wo man sich befindet 🙈

    Wenn man Phnom Penh besucht, wird man ziemlich sicher mit der Geschichte Kambodschas konfrontiert und auch wenn man Geschichts- und Kulturmuffel ist, sind 2 "Sehenswürdigkeiten" absolut Pflicht: das Killing Field Choeung Ek etwas außerhalb der Stadt und das Foltergefängnis S-21 im Zentrum. Beides ist wirklich gut gemacht und man sollte einen Besuch einplanen.
    Ich muss zugeben, dass ich sehr überrascht war, dass ich bis dato noch nie etwas von dem Genozid an den Kambodschanern durch die roten Khmer (also das eigene Volk) gehört hatte.
    Kurz zur Geschichte: in den Jahren 1975-1979 errichtete die kommunistische Partei unter ihrem Anführer Pol Pot ein terroristisches Regime mit dem ideologischen Gedankengut, die Klassengesellschaft im Land abzuschaffen. Alle Kambodschaner sollten gleichgestellt werden und als Bauern ohne jegliches Eigentum auf den Feldern arbeiten. Der Kapitalismus und alles Westliche war der Feind. Da das Land durch die Bombardierungen der Amerikaner im Vietnamkrieg stark gebeutelt war, gelang es der Partei genügend Leute für diese Idee zu gewinnen und diese mit Waffengewalt durchzusetzen. Dabei setzte die Führung der roten Khmer fast ausschließlich auf den Einsatz junger Soldaten, die keine Bildung und keine Zukunft hatten. Die meisten waren maximal 15 Jahre alt.
    Insgesamt wurden in diesen 4 Jahren ca. 2 Millionen Kambodschaner getötet was 25% der Bevölkerung entsprach. Man kann davon ausgehen, dass jeder Einheimische, den man heutzutage in Kambodscha trifft, mindestens einen Bekannten oder Verwandten in dieser Zeit verloren hat oder selbst Überlebender des Terrors ist.
    Das Foltergefängnis S-21 diente der politischen Führung dabei als "Durchgangsstation". Hier wurden durch Folter falsche und teils irrwitzige Geständnisse erwirkt, die dann die Grundlage für die Exekution der Leute war. Alles wurde aufs Genaueste protokolliert und festgehalten, wodurch die Geschehnisse dieser Zeit recht gut rekonstruiert werden konnten.
    Nachdem ein Geständnis unterschrieben war, transportierte man die Gefangenen auf eines der über 300 Killing Fields, wo diese dann aufs Grausamste hingerichtet wurden. Zum Einsatz kamen dabei Hammer, Spaten, Knüppel oder andere Werkzeuge; alles andere wäre zu teuer gewesen. Dass viele Gefangene nicht sofort tot waren, sondern dann in den Massengräber langsam starben, ist nur eines der grausamen Details. Auch Kinder und Babys wurden hingerichtet. Diese wurden zum Beispiel an den Beinen gepackt und gegen Bäume geschlagen oder in die Luft geworfen und dann mit dem Bajonett des Gewehres aufgespießt. Wenn möglich im Beisein ihrer Mütter.
    Dabei verwendeten die politischen Führer Slogans wie "Unkraut jätet man von der Wurzel an." oder "Lieber einen Unschuldigen töten, als versehentlich einen Staatsfeind am Leben lassen."
    Als man die ersten Killing Fields fand, wunderte man sich über Blut und Hirnmasse an den Bäumen, bis Überlebende dann von den Gräueltaten berichteten.
    Die ganze Geschichte, auch mit ihren politischen Verflechtungen, ist viel zu lang und komplex, um sie hier in einem kurzen Text adäquat wiedergeben zu können. Wer sich dafür interessiert, findet viel darüber im Netz. Spielfilme, Dokus oder auch andere Reiseblogs berichten ausführlich darüber.
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  • Day 51

    Die Perle im Süden Kambodscha's

    January 20, 2023 in Cambodia ⋅ ⛅ 28 °C

    Angekommen im Paradies! Nach 1,5 Monaten durch traumhafte Landschaften und wundervolle Städte, viel Kultur und anderen Eindrücken konnten wir es kaum erwarten unsere Füße in den Sand zu stecken. Im Süden von Kambodscha gibt es zwei Inseln. Koh Rong, die Backpacker und Party Insel und die kleine Schwester Koh Rong Samloem, für die wir uns entschieden haben. Mit der Speedferry ging es von Sihanoukville aus ca. 45 raus aufs Meer. Angekommen auf Koh Rong Samloem! Die Insel ist komplett Autofrei. Somit hieß es auch direkt- Schuhe aus und rein in den Sand-normale Straßen gibt es hier bislang nämlich keine 😊 Statt 20 Minuten mit unseren Backpacks über den Strand zu unserem Hotel zu laufen, wurden wir mit einem "Gefährt" abgeholt 😄
    Es gab eine Holzplatte für das Gepäck und uns. Der Motor sah aus wie von einem großen Rasenmäher. Vom ersten Moment an hat es uns diese Insel angetan. Weißer, kilometerlanger Sandstrand, Bars, kleine Hotels oder Holzbungalows und sonst nichts. Einfach paradiesisch! Wir hatten vorerst nur 2 Nächte am Saracenbeach gebucht. Nach unserem Sonnenuntergangs "Cuba libre" am Strand sind wir abends meistens in die umliegenden Hostels zum Essen oder einfach nur Billard spielen gegangen.
    Koh Rong Samloem hat aber noch weitere wunderschöne Strände.
    Am ersten Tag ging es für uns zum Lazybeach. Nach ca. 25 Minuten quer über die Insel durch den Dschungel hat man die Bucht erreicht. Hier gibt es genau ein Resort mit kleinen Bungalows und einem Restaurant. Der Sand knirschte unter uns wie Schnee. Glasklares Wasser so ruhig wie ein See und ein abfallender, goldschimmernder Strand. Der einzige Nachteil: Sandfliegen! Man konnte gar nicht gemütlich im Sand sitzen ohne gebissen zu werden. Die Stiche jucken wie Hölle und man kann nichts dagegen tun 🙄
    Am nächsten Tag sind wir ausgerüstet mit festem Schuhwerk und einem "Abwehrstock" zum Sunsetbeach. Wir haben vorher was von Affenangriffen oder den Weg kreuzende Schlangen gelesen. Sind aber verschont geblieben 😊 Der Weg ist abenteuerlich und nur bei Tag gut zu laufen. Dieses Mal ging es wirklich richtig durch den tiefsten Dschungel. Über Steine einmal hoch auf den Berg krackseln und auf der anderen Seite über Steine wieder runter "klettern". Es gibt übrigens nur diese Option oder für 100$, one way, ein Taxiboot zu nehmen. Der Weg lohnt sich allemal. Ruhe und Natur pur. Vier kleine Resorts gibt es in dieser Bucht, eingebettet in die Palmen und Bäume. Restaurants gebaut aus Bambus, die auch die Affen ganz einladend finden und gelegentlich vorbeischauen um eine Banane zu klauen 🐒 Einen Sonnenuntergang haben wir dort zwar nicht einfangen können, aber dafür einen wirklich schönen entspannten Tag mit leckerer Pizza und netten Gesprächen. Da uns die Abende in den beiden Buchten zu ruhig geworden wären und wir es lieben, das bunte, abendliche Treiben der Einheimischen zu beobachten, haben wir unsere Unterkunft am Saracenbeach immer wieder verlängert. Zudem hatte man hier durch die ausgeprägten Gezeiten immer eine wechselnde Kulisse, was einfach wunderschön war. Letztendlich sind wir 6 Nächte geblieben, weil wir so verliebt in diese Insel waren. Das Chinese New Year hat die Preise dann leider sehr nach oben getrieben und die Hotels waren zudem fast alle ausgebucht, weshalb wir uns dann irgendwann doch dazu entschieden haben, weiterzuziehen. Man soll ja bekanntlich gehen, wenn es am Schönsten ist 😊
    Wir werden Koh Rong auf jeden Fall als eines unserer Top Ziele in Erinnerung behalten.
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  • Day 56

    The (Bokor) Hills Have Eyes 😱

    January 25, 2023 in Cambodia ⋅ ☁️ 26 °C

    DAS war tatsächlich unser bisher unheimlichstes Erlebnis; daher dafür ein kurzer Extra-Post. Wer sich im Horrorfilm-Genre auskennt, dürfte die Anspielung im Titel verstehen 🙂
    Wir hatten in Kampot mal wieder einen Scooter für ein paar Ausflüge gemietet und sind erstmal einfach drauf losgefahren. Da der Bokor Nationalpark direkt neben Kampot liegt, wollten wir diesen erkunden. Also kurz auf Google Maps geschaut und die "Bokor Hill Station" im Zentrum gesehen und irgendwo auch ein Restaurant. Ok, reichte an Vorbereitung und los gings.
    Wir starteten bei herrlichem Sonnenschein und nahezu 30 °C und fuhren den Nationalpark entlang. Da es straight bergauf ging, wurde es von Minute zu Minute kälter und vor allem auch extrem windig. Wir hatten natürlich keine langen Klamotten dabei. Auf 1080m Höhe war es zudem ziemlich diesig und das Licht einfach nur noch grau, fahl und kalt. Wir sind ungefähr eine Stunde durchs Niemandsland gefahren und die Menschen, die man unterwegs ab und zu sah, wurden immer weniger. Dafür standen regelmäßig Heerscharen von Affen aufgereiht am Wegesrand und starrten uns mit ihren schwarzen Augen an.
    Als wir dann endlich an unserem "Ziel" Bokor Hills Station ankamen, trauten wir unseren Augen kaum. Das ganze ist einfach eine wirklich riesengroße(!) Geisterstadt. Kilometerweise verlassene und heruntergekommene Gebäude, um die sich niemand kümmert. Riesige Hotelanlagen, verrottende Seen und Denkmäler und dazwischen ein an eine kommunistische Bahnhofshalle erinnerndes Hotel, welches tatsächlich in Betrieb war. Welcher Gast zahlt denn bitte Geld dafür, um HIER zu übernachten? 😳
    Highlight war dann wohl ein weiteres (Nobel-) Hotel, in dem die Übernachtung mehrere 100€ pro Nacht kostet. Auf Booking war das unbelebt aussehende Gebäude aus der französischen Kolonialzeit tatsächlich buchbar; wahrscheinlich wird dann extra für den Gast Personal hin beordert, denn als wir dort waren, war niemand im Hotel und die Tür verschlossen.

    Von der windigen Kälte getrieben und von dem Wunsch geprägt, einer tieferen Depression zu entgehen, haben wir uns relativ zügig wieder von diesem Ort entfernt. Wer jemals einen Horrorfilm drehen oder sich wie in einem fühlen möchte, dem sei Bokor Hills wärmstens ans Herz gelegt 👍
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  • Day 56

    Kampot: da wo der Pfeffer wächst 🙂

    January 25, 2023 in Cambodia

    Unser letzter Halt in Kambodscha sollte das mittelgroße Städtchen Kampot werden.
    Es liegt quasi direkt an der Grenze zu Südvietnam und ist sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen als gechillter Ort mit guter Küche bekannt. Im Süden von Kambodscha lassen sich Transporte nur noch per Minivan buchen; die großen und bequemeren Busse bieten in dieser Region keine Fahrten mehr an. Eigentlich hätte man da schon stutzig werden können/sollen aber laut Google gibt's ne Straße an der Südküste entlang. Nun wissen wir es besser: auch Herr Google weiß offenbar nicht alles und nur weil dort eine Straße eingezeichnet ist, heißt das noch lange nicht, dass dort auch eine Straße ist. Vielleicht etwas "Straßenähnliches" ... wir würden es wohl eher einen fünfspurigen Feldweg nennen 😱
    Die Durchschnittsgeschwindigkeit unserer Reise sinkt bereits nach kurzer Fahrt auf 15km/h ab, aber selbst das reicht aus, dass man bei jedem der gefühlt 384.000 Schlaglöcher Angst bekommt, dass das Vehikel (offiziell hieß es bei der Buchung: Minivan) vollends auseinander bricht. Straßenregeln, wenn es denn welche in Kambodscha gibt, sind auf dieser Straße gänzlich ausgesetzt und man fährt dort, wo das nächste Schlagloch geschätzt die geringste Tiefe aufweisen wird. Nun wird uns klar, warum für die geografisch doch recht kurze Strecke (100km) über 4h Reisezeit anberaumt wurden. Zum Glück müssen wir diese Strecke nur einmal fahren; dachten wir 😅
    Aber Kampot hat nicht nur deshalb den Titel "da wo der Pfeffer wächst" verdient. Tatsächlich wird dort der angeblich weltbeste Pfeffer, eben der Kampot-Pfeffer, angebaut. Dieser ist unter Feinschmeckern wohl bekannt; wir kannten ihn davor allerdings nicht. Dabei ist Kampot-Pfeffer ein geschützter Name des speziellen Anbaugebietes und der strengen Anbauvorschriften. Ähnlich wie Champagner und Gran Padano.
    Neben der Besichtigung einer Pfefferplantage haben wir noch einen Loop mit dem Kayak in der wunderschönen Flusslandschaft gedreht und einen Rollerausflug in der angrenzenden Nationalpark gemacht. Dazu gibt es noch einen eigenen Beitrag.

    Insgesamt kann man Kampot auf jeden Fall empfehlen, wenn es halbwegs auf dem Weg liegt und man weiß, was man dort alles machen kann: hervorragend Essen (selbstverständlich mit Kampot-Pfeffer), Kayak Ausflüge, Scooter Touren in die umliegenden Nationalparks und die außergewöhnlichen Bars auf Stelzen entlang der Flusslandschaft genießen. Wenn man von weiter anfährt und sich dann nur in der Stadt selber aufhält, wird man eher enttäuscht sein.

    Eigentlich wollten wir danach über die Grenze weiter nach Südvietnam. Deswegen hatten wir diese Route überhaupt gewählt. Aufgrund diverser Faktoren haben wir uns dann quasi im letzten Moment dazu entschieden, Vietnam vorerst zu skippen und das Land zu einem für uns günstigeren Zeitpunkt zu bereisen. Da wir demnächst Besuch in Thailand bekommen, ging es für uns nun also zurück nach Thailand. Jawohl, wieder entlang der Südküste Kambodschas 😩
    Also alles wieder zurück zum Ausgangspunkt und dann nochmal die doppelte Strecke nach Thailand dran gehangen. Wer denkt, dass die Straße Richtung Thailand besser werden würde, der irrt. Sie war genauso schlecht! Aber dafür war der Minivan auf dieser Fahrt nochmal drei Stufen ... schlechter. Zu dem standardmässig im Reisepreis inkludierten Platzmangel und dem Klappermarathon kamen diesmal noch unerträglicher Gestank nach Fisch oder Pippi (oder Fischpippi?), zerfetzte Sitze mit kleinen Tierchen drin und ungefähr 2 Tonnen Fracht im Rücken dazu. Aber zum Glück dauerte die Reise gerade mal 12h 😅
    Dafür lief der Grenzübergang nach Thailand wirklich sehr smooth ab. Die Grenzbeamten verlangten zum stempeln der Pässe nicht mal ein Bestechungsgeld; damit hatten wir nach der Einreise über den Landweg nach Laos und dann Kambodscha gar nicht gerechnet 😉

    Als wir im Dezember in Thailand angekommen sind, dachten wir: schönes Land, aber natürlich nicht so entwickelt wie unser westlicher Standard. Nach 6 Wochen Laos und Kambodscha wieder in Thailand angekommen, staunt man nicht schlecht: moderne und intakte Autos, saubere und gut ausgebaute Straßen und generell das Gefühl, wieder in der Zivilisation angekommen zu sein. Eine sehr interessante Erfahrung.
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