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  • Dag 6

    Tag 5: Zwischen 2 Ländern-Am Rio Minho

    10. september 2023, Portugal ⋅ ☁️ 20 °C

    Ausnahmsweise schreibe ich, Jan, diesen Tag nieder, weil Katja wahrscheinlich bei dessen Revue in Tränen ausbrechen würde. Zu dem Grund hierfür später mehr.
    Beginnen wir dort, wo der letzte Tag endete: In Vila Praia de Ancora. Wir verabschiedeten uns von Christina, der immer lachenden Herbergsmutter, welche uns fast schon unterbewusst überzeugt hat, auch nach Portugal auszuwandern und surfende Hostelbesitzer zu werden; aber eben nur fast. Statt unseren Umzug vorzubereiten, sagten wir Ciao zu den Eseln, Meerschweinchen und Kaninchen und begaben uns wieder auf den Caminho Richtung Moledo. Diese Entscheidung brachte uns innerhalb kürzester Zeit zum Strand zurück zu unserer geliebten Küste, die wir schon schmerzlich vermissten. Hier pilgerten wir mit einer Ziegenherde die Strandpromenade entlang, bis wir schließlich den ersten Blick auf Spanien in Form eines Berges auf der anderen Seite des Rio Minho erhaschten. Interessanterweise ist es auf diesem Berg aufgrund der Zeitzoneneinteilung eine Stunde später als in Portugal. Endlich sind wir einmal ohne Stress früher dran als jemand anderes!
    Ab jetzt führte uns unser Weg entlang des Flusses und somit entlang der Landesgrenze Richtung Osten. Ein toller Fußgänger und Fahrradweg entlang des Minõ bot eine schöne Möglichkeit, dessen Natur ununterbrochen zu genießen.
    Doch dann passierte es. Eine abgemagerte, einsame Katze kam uns maunzend entgegen und wollte gestreichelt werden. Als wir uns wieder auf den Weg machten, folgte sie uns über eine gefühlte Ewigkeit, unaufhörlich und herzzerreißend miauend. Selbst über die Eisenbahnschienen folgte sie uns. Katja war dafür, sie mitzunehmen (ihr kennt sie ja =D). Das kam für mich nicht in die Tüte, stattdessen aber die Katze selbst. Sie hielt uns beim Laufen auf, weshalb wir uns einigten, sie wenigstens per Tüte in ein Gebiet zu bringen, wo es für sie mehr Hoffnung auf ein gutes Mahl oder menschliche Kontakte gab. Sobald die Katze im Sack war, hörte sie auf zu klagen und schien beruhigt und neugierig. Hoffnungsvoll brachen wir auf. Als wir an die stark befahrene Strasse kamen, bekam das Kätzchen es mit der Angst zu tun und sprang panisch aus der Tüte. Ein Vorankommen schien unmöglich. Katja hütete unsere neue Freundin, ich versuchte etwas Thunfisch aufzutreiben. Leider war Sonntag und alles bis auf ein Restaurant hatte geschlossen. Ich ging ca. einen Kilometer in den nächsten Ort und zurück und kam mit einer Schale und Wasser wieder. Leider kam in der Zwischenzeit ein Zug vorbei, wo die Katze sich noch aufhielt... weshalb sie vor Schreck das Weite suchte und nicht mehr aufzufinden war. Wir hoffen noch immer, dass sie das Wasser findet und sich jemand anderer mit Verwurzelung im Ort Lanhelas sich ihrer annehmen wird. Ihr Miauen klang noch den restlichen Weg in unseren Ohren.
    Am Ende kamen wir zu einem pittoresken Refugium für Pilger am Strand, wo wir unglaublicherweise die einzigen Gäste waren! Wir schauten uns den Sonnenuntergang am Wasser an und genossen die Ruhe und Zweisamkeit, mit umherwandernden Gedanken.

    Orte: Vila Praia de Ãncora, Moledo, Caminha, Seixas, Lanhelas, Gondarem
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  • Dag 5

    Tag 4: Mittelalter, Esel und Hape

    9. september 2023, Portugal ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute Nacht hatte es stark gewittert. Es gab fast die ganze Nacht Donner, Platzregen und Blitze. Trotzdem haben wir erstaunlich gut geschlafen und mussten heute nicht ein einziges Mal unterwegs die Regencapes auspacken! Wir haben wieder mal großes Glück gehabt. 😄
    Heute ging es fast nur durch Dörfchen, die einem das Gefühl gaben, inmitten einer Filmkulisse eines historischen Films zu sein. 😅 Es war so süß, überall krähten zudem Hähne, gackerten Hühner und bellten Hunde. Katzen lagen in der Sonne und man sah oft kleine Eidechsen hin und her flitzen. Auch waren wir viel im Wald unterwegs und waren sehr dankbar, dass es mal kühler und schattiger war. Die Füße werden auch immer besser. Noch nicht tiptop, aber besser. :D
    Eigentlich hatten wir heute nur eine kleine Etappe geplant (23 km) aber irgendwie sind es dann doch wieder 27 km geworden und es war doch recht anstrengend gegen Ende.
    Wir haben heute auch das Hörbuch von Hape Kerkeling zum Camino Frances, welches ich Jan geschenkt habe, fertig gehört. Es hat irgendwie so gut gepasst und wir mussten ständig über seine Art es zu erzählen lachen und zustimmend nicken. Er hat uns vor allem das Ende sehr erleichtert, denn es ging viel bergab und bergauf.
    Abends sind wir dann (natürlich wieder viel später als geplant 😂) in der Herberge Quinta da Quinhas in Vila Praia de Ãncora angekommen. Witzigerweise war die Herbergsmutter sogar eine Deutsche, welche sich einfach in den Ort verliebt hat und nicht mehr fortgehen konnte. Jetzt ist es so ein toller Ort geworden; es gibt ein riesiges Haus für die Pilger mit schönen Einzelbetten 😍 (anstelle von Stockbetten) und ein weiteres Haus auf dem wunderschönen Gelände wo immer wieder verschiedene Leute wohnen und Coliving und Coworking betreiben.😊 So cool einfach!! Es gab auch Gott sei Dank wieder einen Fußpool und so saßen wir abends glücklich mit einem kühlen Bier und selbstgebackenen Keksen mit unseren geschundenen Füßen am Pool. Sehr süß waren auch die beiden Esel die auf dem Gelände mitwohnten. 😂 Man hat sie nachts immer mal wieder schreien gehört. Auch Leben dort Kaninchen und Truthähne (die sind größer als man denkt 😂). Echt ein super Ort! Wir werden ihn uns auf jeden Fall merken, falls man mal hier Urlaub machen will, oder surfen oder einfach ein bisschen in netter Gesellschaft arbeiten möchte.
    Auch wieder so nett: Als wir ankamen hatten die meisten Geschäfte schon zu und das Restaurant war zu weit weg und die Herbergsmutter hat uns ALLES was das Haus zu bieten hatte hergebracht und geschenkt, sodass wir uns ein tolles Essen kochen konnten ohne das Haus zu verlassen oder Geld auszugeben. So lieb einfach!!! ❤️❤️❤️

    Orte: Viana do Castelo, Areosa, Carreço, Afife, Ãncora, Vila Praia de Ãncora
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  • Dag 4

    Tag 3: Fußwalks & Fußtalks

    8. september 2023, Portugal ⋅ ☁️ 19 °C

    Der dritte Tag auf dem Camino ging viel besser los, als der letzte aufgehört hatte. Wir hatten ein lustiges Frühstück mit zwei älteren Kanadierinnen und dem sympathischen Rory aus Manchester. Sogar Spot saß in einem Stuhl neben uns am Frühstückstisch, so knuffig! 🐕‍🦺
    Wir waren ganz froh, dass die drei älteren deutschen Herren (die die letzten beiden Nächste per Zufall immer in den gleichen Hostels verbracht haben wie wir) schon losgegangen waren, denn sie machen einfach alle völlig verrückt mit der irrationalen Angst keinen Schlafplatz mehr zu bekommen. Ständig hörte man sie lauthals die Herbergensituation beklagen (wobei sie selber natürlich einen Ort zum übernachten haben) oder den anderen panisch zuzuschreien: "Everything ist full!!! EVERYTHING!!!!!! You won't get ANYTHING!!" Furchtbar. Und das stimmte natürlich so nicht. Rory und die Herbergsmutter hatten uns noch am selben Morgen ein ganz süßes Hostel "Carolinas Place" empfohlen und wir haben zum Glück direkt eine Zusage bekommen. 🥳 Beschwingt wie wir waren, dachten wir eine letzte kleine Abkühlung im Pool bevor wir los gingen, könnte doch nicht schaden. Aufgrund dessen, des längst überfälligen Wäschewaschens und immer längeren Fußabklebaktionen an Jans Füßen, sind wir leider erst viel später losgekommen als wir es vorgehabt hatten.
    Der Weg führte uns heute weg von der Küste und viel mehr durch Felder und Dörfchen. Doch hin und wieder konnte man trotzdem einen kurzen Blick an die Küste erhaschen. 🥰
    Eigentlich haben wir nur eine Pause zum Mittagessen gemacht und sind sonst die 26 km fast komplett am Stück durchgegangen. Trotzdem wurde es immer später und später und wir hatten immer noch recht viel Strecke vor uns.
    Leider wurde es auch noch nicht leichter, die Füße beginnen schon nach kürzester Zeit zu schmerzen. Jan hat wirklich große Probleme mit seinen Blasen an den Zehen und wegen der Fehlbelastung machen sich anschließend die Knie bemerkbar uns immer so weiter.
    Und dann habe ich auch noch einen fatalen Fehler beim Navigieren gemacht: Ich habe nicht gemerkt, dass noch ein Zwischenziel 6 km vor der Herberge eingegeben war. Somit haben wir all unsere Kraft auf dieses Zwischenziel ausgerichtet und sogar 800m vorher schon etwas zu essen für den Abend eingekauft. Natürlich ist uns nicht aufgefallen, dass es noch zu früh für das Tagesziel war, da sich mit schmerzenden Füßen jeder Kilometer mindestens 3x so lang anfühlt. 😬
    Dann bemerkte ich den Fehler und es war einfach nur noch eine Quälerei. Die Kraft war aufgebraucht, die Füße schmerzten schlimmer als je zu vor und wir hatten sogar noch die blöden Einkäufe dabei. 🥵 Es war am Ende wirklich nicht schön. Es wurde auch schon langsam dunkel und wir wollten heute einfach nur noch ankommen und die Schuhe und den Rucksack ablegen.
    "Casa da Carolina" war dann der Himmel auf Erden. Wir wurden so warm und herzlich aufgenommen, uns wurden direkt Getränke und Snacks angeboten (Wasser hatten wir auch keins mehr) und wir wurden von vielen netten Pilgern begrüßt. Schnell duschen wir, wuschen Wäsche und setzten uns dann an den "Fußpool". Es war so herrlich. Wir haben ein kaltes Fußbad (und ein kühles Super Bock) noch nie in unserem Leben so sehr wertgeschätzt. So langsam spürten wir wie das Leben wieder in uns zurückkehrte.
    An diesem Abend lernten wir sehr viele coole Leute kennen, unter anderem ein paar Finninen und mehrere Spanier mit denen wir uns sehr gut verstanden haben.😊 Das Gesprächsthema Nummer 1 war: Füße.
    Ich habe noch nie so viel über Füße nachgedacht und geredet wie hier. Jeder gab seine erfolgreichsten Anti-Blasen-Tipps zum Besten und es wurden sehr viele Schauergeschichten über Füße erzählt und viele Füße gemeinsam untersucht. 😂 Es war schon sehr witzig. Über die Füße lässt sich nämlich auch erstaunlich viel über einen Menschen erfahren.
    Dieser Abend war einfach so schön und wir hatten das erste Mal so ein richtiges Gemeinschafts-Camino-Feeling. ☺️🥰 Genau solche Abende wir der heute wo jeder einfach befreit was über sich, sein Leben oder sein Leiden erzählt und man einfach gemeinsam glücklich ist, haben mir sehr gefehlt. ❤️
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  • Dag 3

    Tag 2: der Soldat mit der Bibel

    7. september 2023, Portugal ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute morgen waren wir nicht gerade in Bestform. 😅
    Jan hatte überall Muskelkater und mehrere Blasen die ihn plagten und mir war irgendwie übel.
    Doch nach einem Weilchen an der frischen Luft, einem tollen Frühstück und ein paar guten Gesprächen ging es uns wieder gut und wir waren wieder motiviert und bereit loszuziehen.
    Da wir gestern so spät angekommen waren, hatten wir keine Zeit mehr Vila do Conde richtig anzuschauen. Das holten wir heute morgen nach und probierten dabei noch eine kleine Flasche des typischen Bieres hier "Super Bock". 😂 Das hat uns auch noch mehr Kraft gegeben.
    Dann waren wir auch schon wieder an der Küste und liefen weiter nach Norden. Es war wie auch schon gestern ein unglaubliches Naturschauspiel den Wellen dabei zuzusehen, wie sie an an die Felsen prallen und dann meterhoch in den Himmel schossen.
    Auf dem Weg holte uns Ralf ein, ein junger Soldat, der mit Jan auf einem Zimmer war. (Ja, die Zimmer waren in dem letzten Hostel nach Geschlechtern getrennt 😆). Es war sehr interessant sich mit ihm zu unterhalten, er erzählte von seinen Motiven für die Pilgerreise, aber auch wieso er zur Bundeswehr gegangen sei und was er dort erlebt hatte. Er war sehr sympathisch und es war schwer zu glauben, dass er noch so jung ist. Er interessiert sich sehr für Psychologie und empfahl uns direkt ein paar Bücher, die er gelesen hatte und schon gut fand.
    In einer Snack- und Eincrem-Pause bemerken wir, dass er ein großes Buch in seinem Rucksack hatte. Es war ein riesiges Exemplar der Bibel. Er erzählte uns auch von seinen religiösen Motiven und hat uns mit seiner Art sehr beeindruckt.
    Wir liefen noch ein paar Stündchen zusammen weiter und trennten uns dann, als Jan und ich eine gute Stelle fanden um endlich im Meer schwimmen zu gehen! 😍 Ralf wollte heute noch zwei Orte weiter als wir bis zur Herberge laufen und ging daher wieder los.
    Es war absolut herrlich, wir haben eine wellenarme Stelle gefunden, wo sich das Wasser noch besser aufwärmen konnte und es war einfach so angenehm. 🥰
    Lange lagen wir aber nicht herum, die Füße wollten weiterlaufen. 😂
    Und so ging es dann weiter, jetzt auch mal weg von der Küste durch Naturschutzparks und kleine Dörfchen. Leider meldeten sich auch jetzt wieder die Füße... und es war auch leider wieder schlimm. 😂 Obwohl wir uns heute ca 10km weniger als gestern vorgenommen haben, taten uns die Füße schon echt früh weh. Ich vermute, dass das an dem Steinboden liegt über den wir bisher 90% der Zeit laufen mussten. Ich kann mich wirklich nicht an so etwas erinnern und kann mir nur diesen Grund vorstellen.
    Trotz der schönen Landschaft fingen die letzten Kilometer an sich hinzuziehen, sodass wir uns Fado Musik und dann später noch ein Hörbuch zum Ablenken von den Schmerzen anmachen mussten. 😂
    Endlich kamen wir dann um 20 Uhr beim "Spot Hostel" in Fão an. Es war eine private Pension wo man zusammen mit den Gastgebern wohnt. Mein Gott, waren das herzliche Menschen!! Man hatte wirklich das Gefühl man übernachtet bei Freunden. 😄 Sie hatte mich sogar schon angerufen, weil sie sich Sorgen gemacht hatte! Direkt begrüßte uns auch Spot, der kleine Hund der dort auch mitwohnte und der Namensgeber des Hostels war.
    Es war so ein schönes Hostel!! Überhaupt habe ich das Gefühl, dass wir nur in Luxusunterkünfte geraten, diese hatte sogar einen Pool! 😂
    Zum Wäschewaschen waren wir zu kaputt und da wir noch was essen mussten sind wir in eine Tapasbar um die Ecke gegangen. Leider habe ich dort dem Fehler begangen den Tapas "Gambas nach Hausart" zu bestellen. Das Resultat dessen wird uns wahrscheinlich noch jahrelang verfolgen. 😂 Es war einfach schrecklich: 6 riesige Gambas/ Garnelen die einen mit ihren Augen traurig angeschaut haben. Jan und ich konnten uns kaum überwinden sie anzuschauen, geschweige denn diese zu essen. Natürlich haben wir beide auch promt vergessen wie man die überhaupt essen soll, sodass sich bei meinem ersten zaghaften Schnitt in der Nähe des Kopfes jede Menge schwarzer Flüssigkeit ergoss. Mach ein wenig Recherche kamen wir zu dem Schluss, dass das wohl der Darm war. 🤢🤮 Es war so grausam und ekelhaft, dass dann auch die Stimmung bei uns etwas geknickt war. Ich glaube wir waren einfach von den Gambas traumatisiert und bereuten jeden Bissen. Immerhin war aber der Sangria gut! 😉

    Orte: Vila do Conde, Póvoa de Varzim, Estela, Apulia, Fão
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  • Dag 2

    Tag 1: 34 km & endlich Vila do Conde!

    6. september 2023, Portugal ⋅ ☁️ 18 °C

    Wir sind wirklich verrückt. Beschließen einfach 34 km am ersten Tag zu laufen. Wer macht denn sowas?! 😂
    Rückblickend war es zwar wunderschön und wie haben jetzt schon viele kleine tolle Dinge erlebt, aber die Füße...!! Es ist schlimm... Äußerlich gar nicht mal so übel, aber sie sind einfach nur 2 schmerzende Klumpen. 😂
    Es ist eine Wohltat sie gerade hochzulegen.
    Dabei hätten wir uns wirklich mehr Zeit lassen können, die Küste war einfach herrlich!!!
    Wir sind viel über Sand und Holzstege gelaufen und haben eine Miniflussüberquerung hinter uns. 😂
    Natürlich war die erste Mitpilgerin, die mit uns fast den ganzen Tag gelaufen ist aus München. 😄 Sie ist sehr lieb gewesen, aber unsere Wege haben sich in Labruge getrennt (km 23.5) weil sie lieber dort schon einkehren wollte. Hätten wir das mal lieber auch gemacht. 😄 Aber nein, wir hatten ja schon 10km weiter etwas reserviert. Leider ist es auf diesem Camino wirklich so, dass man nicht spontan irgendwo einkehren kann. Alles ist immer schon voll. Und weil alle reservieren, muss man leider auch reservieren um dann nicht zum nächsten Ort gehen (wo wahrscheinlich auch wieder alles voll ist) oder draußen schlafen zu müssen. Ich finde das echt schade, es nimmt einen schon ein Stück Freiheit wenn man (so wie wir heute) zu einem bestimmten Ziel auf Teufel komm raus gehen muss. Ich kenne das von meinem letzten Camino auch viel spontaner. Naja, egal wir sind ja Gott sei Dank noch (selbstverständlich im Dunkeln nachdem wir den Sonnenuntergang geschaut haben😄) angekommen. Wir waren übrigens die letzten und niemand in unserem Hostel hat die Strecke an einem Tag gemacht, alle haben sich 2 Tage Zeit gelassen. Wir sind echt verrückt...
    Im Hostel waren die Leute aber sehr freundlich und hilfsbereit, was uns auch wieder Kraft gegeben hat.
    Übrigens gab es heute den ganzen Tag über das magische Phänomen der "Unmöglichkeit sich zu velaufen". Jedes Mal wenn wir (wirklich nur!) 1 Sekunde stehen blieben um nochmal nachzuschauen wo es lang geht kam ein Portugiese oder eine Portugiesin und haben uns direkt!!! In die richtige Richtung geschickt. So schnell kann man weder auf das Handy schauen noch den Reiseführer rauskramen. Das ist so ein tolles und merkwürdiges Phänomen und ich hatte das genauso schon beim letzten Camino erlebt. Ich hoffe es bleibt so! 😄
    Das lustigste Ergebnis war heute auf jeden Fall der Fisch.
    In der ersten größeren Stadt auf unserem Weg Matosinhos wollten wir den dort sehr guten, frisch gegrillten Fisch probieren. Wir haben dann alle 3 irgendwie ausversehen eine Portion für 2 Personen gekauft und es war wirklich mit der größte und leckerste Lachs den wir jemals gegessen hatten. 😍 Das Problem war nur, dass wir kein Besteck dazubekommen oder dabei hatten.... 😅 Wir mussten also diesen mega Lachs, die Pommes und den Kohlsalat als Beilage komplett mit den Händen essen. 😂 Das war wirklich wild.... Wir sind aber extra wieder zum Strand zurückgegangen und haben uns ein ruhiges Eckchen gesucht um diesen Anblick niemandem zumuten zu müssen. 😄 Naja, so ist es eben manchmal beim pilgern....

    Orte: Porto, Foz do Douro, Nevogilde, Matosinhos, Perafita, Lavra, Labruge, Villa Chá, Vila do Conde
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  • Dag 1

    Portwein in Porto!

    5. september 2023, Portugal ⋅ ☁️ 25 °C

    Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub! 😄
    Heute mittag sind wir in Porto angekommen. Diese Pilgerreise wollten wir schon seit 3 Jahren unternehmen und immer ist uns etwas dazwischen gekommen.... Aber jetzt sind wir endlich am Ziel! Oder eher gesagt am Anfang, am Anfang des portugischen Caminos nach Santiago der Compostela. 😍
    Natürlich sind wir auch auf dem Weg hierher nicht um ein bisschen Stress herumgekommen. 😂 Die S19 hatte selbstverständlich Verspätung und beschloss dann ganz auszufallen. Die RE-Bahn die wir dann genommen hatten, hatte es fertig gebracht es nicht mal eine! Haltestelle vom Hauptbahnhof zum Flughafen ohne einen "unplanmäßigen Halt von wenigen Minuten" zu fahren. Dieser unplanmäßige Halt dehnt sich dann auch eine halbe Stunde aus und so weiter. 😆
    Gott sei Dank haben wir es trotzdem irgendwie geschafft.
    In Porto angekommen sind wir fast 2 Stunden nicht vom Flughafen weggekommen. Das System mit dem man dort Karten für die S-Bahn kaufen soll ist einfach komplett unverständlich. 😂
    Dann wurde es aber noch schön, wir liefen mit unseren Rucksäcken durch dei Stadt und checkten in das "Wine Hostel" ein. Wir bekamen sogar einen Portwein-Welcome-Drink! 😍 Die Rezeption ist übrigens gleichzeitig die Bar, jedes Zimmer ist nach einer Portweinsorte bekannt und ungefähr jeden Tag finden hier Pubcrawls statt. 😄 Sehr sympathisch! Die erste Person die wir kennengelernt haben, war eine sympathische Australierin die alleine eine Europareise unternimmt kennengelernt. Die will ihren Fernbeziehungsfreund in Italien überraschen, so süß!
    Merkwürdigerweise waren die anderen 5 Personen in unserem 6-er Zimmer uns eingeschlossen Deutsche. 😂😂 Immerhin aus anderen Städten aber trotzdem! Mega witzig wie man sich zuerst auf Englisch unterhält und dann nach dem Namen fragt und bei der Antwort "Leonie" dann so fragt: "so you are German too, huh?" 😆
    In Porto haben Jan und ich dann noch einen Bummel unternommen und waren bei vielen, vielen Kirchen, einem coolen Markt wo wir auch Köstlichkeiten probiert haben. Wir haben noch das älteste Café der Stadt gefunden und haben die Kirche besucht, von der aus die meisten ihre Pilgerreise beginnen. Dort sind wir auf den höchsten Turm hinaufgestiegen und hatten einen Wahnsinnsausblick auf Porto. 😍 Die Kirche war leider für den normalen Besuch geschlossen, aber es gab eine Hammer Show!! Sowas habe ich echt so nie gesehen, vor allem in einer Kirche!!! Es war ein bisschen wie im Atelier des Lumieres in Paris, aber noch etwas psychedelischer. 😂
    Am Ende des Abends wollten wir noch eine portugiesische Spezialität probieren die "Francesinha". Oder auch "die kleine Französin". Was das mit Frankreich zu tun hat war uns schleierhaft aber es war echt eine Bombe. Sowohl kalorien- als auch geschmackstechnisch. 😂
    Dann gönnten wir uns noch einen Portwein-Cocktail an der Rezeption/Bar und gingen relativ früh schlafen.
    Morgen geht's dann schon los! Uns erwartet eine 33km Etappe! 😱
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  • Dag 15

    Back to Kiel!

    3. september 2023, Tyskland ⋅ ☁️ 18 °C

    Und da sind wir wieder! 14 Tage später wieder zurück in Kiel. 😁
    Nach dem letzten Frühstück an Bord mussten wir das Schiff leider verlassen. Natürlich kamen Gedanken auf wie "vielleicht können wir uns ja noch irgendwo verstecken und einfach weiterfahren.... vielleicht werden wir ja gar nicht bemerkt... vielleicht können wir einfach dem Schiffsarzt bei seiner Arbeit helfen" 😂
    Aber es half alles nichts, man musste leider mit der Bordkarte auschecken. 😅
    Aber es wird auch wieder Zeit aus dem Luxus herauszukommen und sich wieder den wesentlichen Dinge des Lebens zu widmen.
    Vor allem werden Jan und ich wieder viel weniger trinken und gesünder essen. 😂 So geht es echt nicht mehr weiter... Aber Gönnung musste auch mal sein. 😉 Ich bereue keinen einzigen Cocktail und kein einziges Dessert. 😂
    Zu meiner Überraschung haben wir sogar die Zeit in Kiel gut nutzen können. Die Koffer haben wir am Bahnhof weggeschlossen und waren dann wieder unterwegs durch die Stadt. Witzigerweise war heute der letzte Tag der Körperwelten Ausstellung in Kiel und ich musste da einfach hin. (Jan war schon mal vor dem Studium da, aber er war neugierig ob neue Plastinate dazugekommen sind). Es war dort echt cool! Sehr verstörend, aber echt interessant. Danach sind wir noch an der Kiellinie entlang spaziert und waren in einem schönen Strandcafé. 😊
    Auf dem Rückweg zum Bahnhof waren wir noch im Aquarium (für 2€/Person! Wo gibt's noch sowas? 😂). Das war auch mega!
    Jetzt sitzen wir schon im Zug und freuen uns auf unser Zuhause und den nächsten Urlaub. 😉😄
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  • Dag 14

    Hallo Dänemark! - Aarhus, Stadt des :)

    2. september 2023, Danmark ⋅ ☀️ 18 °C

    Tschüss Norwegen, Hallo Dänemark!! 👋
    Die Stadt Aarhus hat mir vorher absolut gar nichts gesagt. Eigentlich hat mir auch nur Kopenhagen etwas gesagt. Und das auch nur weil ich da schon mal ein lustiges Wochenende verbracht habe. 😄
    Aber Aarhus ist so eine coole Stadt und hat es mir wirklich angetan.
    Jan und ich sind den ganzen Tag herumgelaufen und haben bei weitem noch nicht alles was sie zu bieten hat gesehen!
    Dort gibt es zum Beispiel einen hammer Roof Garden mit einer Treppe in den Himmel von dem man die ganze Stadt überblicken kann. Es gibt auch eine berühmte Straße dort (den "Møllestien") die schon vor 1300 existierte mit süßen Häuschen aus dem 19. Jahrhundert. Wir waren auch noch im Botanischen Garten, bei dem man das Gefühl hatte man würde gerade eine Weltreise durch alle Klimazonen unternehmen. Ich fand ein Gewächshaus besonders cool, weil es dort vor Schmetterlingen nur so wimmelte! 😍🦋
    Außerdem gibt es dort ein riesiges Kunstmuseum für moderne Kunst mit einer sehr interessanten Installation auf dem Dach, einem bunten Ring durch den man hindurchlaufen kann. Wenn ich nochmal nach Aarhus komme, gehe ich auf jeden Fall noch in das Freilichtmuseum "Den Gamble By", welches mit ganz viel Liebe gemacht ist und Dänemark zu Anfang, Mitte und Ende des 20. Jahrhundert darstellt. Es sieht so echt aus, dass man das Gefühl hat eine richtige Zeitreise zu unternehmen. 😄 Leider haben wir es selbst nicht mehr geschafft, aber wir haben uns davon erzählen lassen. 😉
    In Aarhus gibt es auch eine der wenigen vollautomatischen Tiefgaragen, es ist so unfassbar praktisch: Auf Knopfdruck wird das Auto wegtransportiert oder eben wieder hergebracht. 🤩 Wir haben das auch selbst beobachtet.
    Die Leute sind auch extrem freundlich und hilfsbereit zu uns gewesen. Überhaupt schienen sie uns generell gut drauf und in Feierlaune zu sein. Vielleicht weil dort gerade ein Musikfestival stattfindet und das Wetter wirklich absolut fantastisch war? 🤔😊 Wir haben noch so viel mehr gemacht und gesehen, aber ich glaube dass Jans Highlight das Hotdog mit der typischen roten, dänischen Wurst (Rød pølse) war. 😂 Das war aber auch wirklich gut!
    Abends haben wir noch mit Jans Familie nochmal das hammergeile Essen genossen und ordentlich auf die Reise und den letzten Abend angestoßen (und waren auch mit die allerletzten in der Bar) 😁.
    Wir sind alle schon ein wenig traurig, dass die Reise morgen früh zu Ende ist, weil wir uns (leider?) schon an das Schiff als fahrendens Zuhause gewöhnt haben. Auch kennt man mittlerweile viele von der Crew persönlich und weiß dass man diese tollen Menschen wahrscheinlich nie mehr sehen wird. Trotzdem sind wir nach den 2 Wochen echt gut erholt und haben den Urlaub so gut wir konnten genutzt und 1000 Eindrücke sammeln können. Dieser Urlaub wird uns auf jeden Fall für immer in Erinnerung bleiben. ❤️
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  • Dag 12

    Bergen!

    31. august 2023, Norge ⋅ ☀️ 17 °C

    Heute waren wir das erste Mal in einer größeren Stadt "Bergen", der Heimatstadt des berühmten Edvard Grieg.
    Wir hatten mal wieder unverschämtes Glück mit dem Wetter, es war sonnig und echt warm! ☀️
    Wir haben eine lange Busreise mit Jans Familie unternommen und haben uns die Gegend und die benachbarten Fjorde angeschaut, einer davon war sogar der zweitgrößte Norwegens!
    Wir haben z.B. den Steindalsfossen-Wasserfall, Wildpferde, jede Menge schöner Buchten, Klippen, kleine Inseln, eine Riesenbrücke (größer als die Golden Gate Bridge!) und einen Riesenregenbogen gesehen. 😄 Und endlich, endlich gab es Unmengen an gegrilltem Norwegischen Lachs zu essen! Davon habe ich seit Beginn der Reise geträumt! 😂 Eigentlich wollten wir noch den typischen Braunkäse (Brunost) probieren, aber es hatte sich leider keine Gelegenheit ergeben.
    Nach diesem Tag ist mir aber wieder bewusst geworden, dass ich wirklich ein "Fußmensch" und kein "Busmensch" bin. 😅😆 Irgendwie fand ich den Aufstieg auf den Berg weniger anstrengend als 7h im Bus zu sitzen und pausenlos Infos zu bekommen. 😅 Ich meine es ist schon praktisch, man sieht viel und lernt viel und so aber man fühlt es einfach nicht richtig. Außerdem habe ich nach ein paar Stunden ständig gegen das Einnicken kämpfen müssen (Müdigleit von gestern oder einfach die beruhigende Stimme des Guides?). 😅😂 Außerdem sind mittlerweile 60% des Schiffes erkältet und dementsprechend hat fast der ganze Bus im Chor genießt und gehustet. 😬🤧
    Es war schlimmer als in der Kölner Philharmonie, wo die Leute wenigstens nur in den Pausen Husten. 😄 Ich hoffe einfach nur, dass wir alle gesund heim kommen und nicht auch noch eine Erkältung anschleppen...
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  • Dag 11

    Åndalsnes-Fail und Rosenstadt Molde🌹

    30. august 2023, Norge ⋅ ☀️ 16 °C

    Heute morgen waren wir immer noch in Åndalsnes und hatten leider ein bisschen gefailt. 😅
    Irgendwie war uns gestern beim Wandern/Klettern/Kraxeln auf den Hausberg nicht klargewesen, dass wir heute früh morgens eine geplante Gruppenwanderung zu dem gleichen! Hausberg haben... 🫠Also mussten wir uns schon wieder diesen steilen Aufstieg hochkämpfen, nur diesmal noch viel schneller wegen der Gruppe.
    Naja, wir haben versucht es sportlich zu sehen und als ein Training für den bevorstehenden Jakobsweg. 😉
    Es war schon witzig mit der Gruppe und wir haben noch sehr viele interessante Sachen über Norwegen gelernt: Z.B. ist das Nationalgericht einfach mal Pizza 😆 (weil die typischen Eintöpfe meistens selbst für die Norweger geschmacksneutral sind) oder auch dass Kälte und Schnee oft gar nicht das Problem sind im Winter, sondern der extrem starke Wind! Manchmal bekommt man deswegen gar nicht erst seine Haustür auf oder das Auto wird beim Fahren aus der Fahrbahn gedrängt. In Norwegen gibt es wohl auch Staus die schlimmer sein sollen als in München oder Berlin. Eigentlich kaum vorstellbar, da das 8. größte Land der Welt mit nur 5 Millionen Einwohnern eine sehr kleine Bevölkerungsdichte (15-17/km2) aufweist. (Bei Deutschland sind es 232/km2) Aber das liegt wohl daran, dass jeder Ort nur eine (!) Hauptstraße (ohne die Möglichkeit diese zu umfahren) hat und da zur Rushhour eben Jeder durchmuss. 😅
    Der Ausblick war heute auch ganz anders als gestern und uns tat es sehr leid für die Gruppe, dass sie sich trotz der Mühe des Aufsteigs fast nur Wolken und Nebelschwaden anschauen konnten... (Natürlich sagten wir ihnen NICHT, dass wir schon mal oben waren und dabei richtig Glück mit dem Ausblick gehabt haben, das wäre wirklich gemein 🤐)
    Danach ging es wieder durch wunderschöne Fjorde in die Stadt Molde. Sie ist für ihre Rosen bekannt und auch dafür, dass man um sie herum 222 (!!!) Gipfel zählen kann! Wir haben es versucht, sind aber immer wieder durcheinander gekommen. 😅 Dort haben wir jedenfalls (zur Erholung von den Bergstrapazen) eine leichte Wanderung am Strand zu einem Minileuchtturm gemacht. :)
    Es war wieder ein toller Tag mit vielen Eindrücken gewesen. 🥰
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