Down Under in Australien

September - December 2017
A 79-day adventure by Annett Read more
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  • Day 37

    The big feast oder das große Futtern

    October 26, 2017 in Australia ⋅ 🌙 19 °C

    Am Donnerstag Morgen verlassen wir Mackay und fahren weiter gen Süden. Unser nächster Stopp ist Rockhampton, die Hauptstadt des Beef, die ausnahmsweise mal nicht am Strand liegt. Kühe am Strand sind auch nur schwer vorstellbar.....

    Es wird eine lange Fahrt, Google Maps sagt 3 1/2 Stunden. Eigentlich wollten wir solche langen Strecken ja vermeiden aber zwischen Mackay und Rockhampton gibt es einfach nichts, gar nichts, nur australisches Buschland. Unterwegs sind die Straßen wie immer fast leer, obwohl wir auf der A1, der Hauptverbindung zwischen dem Süden und Norden Australiens (vergleichbar mit der A7 bei uns) unterwegs sind. Vermutlich gehen die Australier hier lieber ihrer zweitliebsten Beschäftigung nach dem Autofahren nach: dem Fliegen.

    Unterwegs machen wir Rast auf einem Campingplatz, auf dem auch gerade ein Bus eine Gruppe australischer Rentner abgeladen hat. Sie machen einen Tagesausflug. Wir unterhalten uns mit einem sehr netten älteren Mann, der mich sehr an Opa erinnert. Luise schläft eine ganze Weile. Danach übernehmen mal Leo, mal ich, je nachdem, wer fährt, die Board-Animation für Luise: diverses Spielzeug nach hinten reichen, singen, in die Hände klatschen, Kuckuck-Kuckuck spielen, den x-ten Quetschie essen und wenn gar nichts mehr geht, mit Keksen rumkrümeln.... zur Zeit Luises Lieblingsbeschäftigung beim Autofahren. Ich hoffe, die Autovermietung weigert sich am Schluss nicht, den völlig verschmantelten Babysitz zurückzunehmen.

    Am frühen Nachmittag sind wir in Rockhampton auf dem Campingplatz, wo wir eine Cabin gebucht haben. Mit 74 AU$ bislang unsere günstigste Übernachtung. Es ist ganz ok, sehr solide aber ausreichend sauber. Leo und Luise probieren wie immer erst mal den Pool aus, für Luise nach dem langen Stillsitzen eine wahre Wonne.

    Danach haben wir Hunger. In der Hauptstadt des Beef sind wir ausnahmsweise mal nicht auf der Suche nach Fish&Chips, sondern...? Ja genau..... nach einem ordentlichen Steak! Schließlich haben wir ja bei der Unterkunft gespart......

    Wir landen bei Sizzler. Hier ordert man gleich beim Reinkommen noch bevor man sitzt. Wir nehmen jeder ein Steak mit Ofenkartoffel bzw. Kartoffelbrei und Champignons. Dann wird uns das Prinzip erklärt: alles weitere ist frei. Es warten eine warme und kalte Salatbar, Suppen, Deserts, Obst, Eiscreme, kalte und warme Getränke. Da wir heute noch nicht viel hatten - das Mittagessen fiel mit einer Eiscreme für zwei recht mager aus - haben wir mächtigen Hunger und schlagen zu. Es gibt unter anderem die leckerste Mousse au Chocolat, die ich je gegessen habe (sorry Leo) und so viele Eiscreme-Toppings, dass eigentlich auch schon das Desert-Buffet ausgereicht hätte, um satt zu werden. Auch Luise futtert fleißig mit. Sie ist richtig gut drauf und strahlt und brabbelt jeden an, der an unserem Tisch vorbeikommt, so dass wir - wie meistens - ziemlich viel Aufmerksamkeit auf uns ziehen.

    Als wir gehen, kann ich mich nur noch Richtung Auto schleppen. Aua aua mein Bauch.... die letzte Eiscreme mit Vanillesoße und dickem Smarties- und Cookietopping hätte ich wohl doch lieber weglassen sollen.....

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  • Day 41

    Bundaberg Gingerbeer

    October 30, 2017 in Australia ⋅ ⛅ 28 °C

    Am nächsten Morgen sind wir "on the road again", unterwegs nach Bundaberg. Wir hätten zwar gern im Surferparadies Agnes Water oder der Town of 1770 Halt gemacht, haben dort aber beim besten Willen keine finanzierbare Unterkunft mehr gefunden. .... ist wohl nur was für betuchte Surfer. So sind es jetzt halt wieder 3 1/2 Stunden Fahrt.

    Unterwegs kommen wir wieder an unendlich vielen Zuckerrohrplantagen und an einem Café mit einer großen Plastik-Giraffe vorbei. Wir entschließen uns spontan, hier Mittag zu machen. Der homemade Pie und das Sandwich sind sehr lecker und wir müssen uns arg zurückhalten, nicht noch bei den umwerfend köstlich aussehenden Desserts zuzuschlagen. Die Besitzerin ist sehr nett und zeigt Luise ihren ganzen "Plastik-Zoo", den sie im Hof stehen hat.

    In Bundaburg haben wir über Airbnb ein Bed&Breakfast gebucht. Wir wollten uns früh endlich mal wieder an den Tisch setzen und nicht mehr selber schmieren müssen. Gegen drei kommen wir, früher als geplant, an. Das Grundstück ist ein wenig verwahrlost oder vielleicht auch nur naturnah.... das kann man sich aussuchen. Wir parken das Auto und steigen aus, um nach der Klingel zu suchen. Als wir uns umschauen, merke ich plötzlich mehrere Stiche, gleichzeitig an Armen und Beinen. Mücken. Ich schlage zu und das Blut spritzt... ohne Witz! Eine Invasion und sie greifen an.... ich schreie......wir rennen.... schnell zurück ins Auto. Obwohl wir uns beeilt haben, haben es mindestens fünf Mücken mit uns ins Auto geschafft. Da sie sehr groß sind, sind sie jedoch gut zu sehen und schnell erlegt (von Buffy, der Mücken-Meister-Jägerin). Ich sehe aus, mit Blut beschmiert und um gut 20 Mückenstiche reicher. Leo ist mit zwei Mückenstichen davongekommen, Luise hat keine. Ich bilde scheinbar quasi ein Mückenschutzschild.....

    Wir flüchten und ich habe keine Absichten wiederzukommen. Jetzt müssen wir irgendwo einen Internetzugang finden, um dort Bescheid zu sagen und etwas Neues zu finden. Ich hoffe, wir bekommen unser Geld zurück. Wir fahren zu einem Café an den Strand in der Hoffnung auf Free Wi-Fi. Leider vergebens. Zumindest gibt es eine öffentliche Telefonzelle..... Mhm, die allerdings nur Karten nimmt. Als ich im Café unsere Lage schildere lassen sie uns netterweise sogar umsonst telefonieren. Die Besitzerin des Bed&Breakfast lässt mit sich reden und will uns das Geld zurück erstatten. Ich bin echt erleichtert. Jetzt müssen wir nur noch eine neue Bleibe finden. Nach einigen erfolglosen Versuchen finden wir ein sehr schönes Bed&Breakfast, allerdings ohne Breakfast. Das käme noch mal 20 AU$ extra pro Person. Da die Unterkunft auch so schon teurer ist als die ursprünglich geplante, schmieren wir dann doch lieber wieder selbst. Dafür ist sie sehr sauber, groß und alles wie neu.

    Am gleichen Abend bekommt Luise 38,5 Fieber, irgendwie hat sie schon den ganzen Tag etwas durchgehangen. Wenn es schlimmer wird, müssen wir den Arzt rufen. Der kommt hier ins Haus. Wird es dann aber -Gott sei Dank- nicht. Am nächsten Morgen ist das Fieber schon bei 38 und am Abend ganz weg. Mir geht es auch nicht so doll, ich habe allerdings nur Schnupfen, Husten, Halsweh... mal wieder.... aber zum Glück haben wir ja die dicke Reiseapotheke dabei. Ich kann mir gut denken, woher das kommt. Der Einkauf im Supermarkt gleicht hier nämlich einem Trip in die Antarktis. Im gesamten Markt herrschen Temperaturen wie in einer Kühltruhe. Ich habe nicht geahnt, dass ich für die Reise nach Australien auch noch Schal und Mütze mitnehmen muss. Luise bekommt immer die dicken Socken und eine Strickjacke über und wir huschen in Windeseile durch. Umsatzsteigerung geht irgendwie anders aber vielleicht wollen sie ja ihr Online-Geschäft ankurbeln, who knows?

    Die nächsten Tage verbringen wir in Ruhe. Am Samstag bleiben wir drinnen und bummeln nur Abends noch am Strand entlang und probieren die örtlichen Fish&Chips. Am Sonntag machen wir einen Ausflug zur Bundaberg-Gingerbeer-Brauerei. Das Bundaberg-Gingerbeer trinken wir in Deutschland immer sehr gern und wollen uns jetzt natürlich die Chance nicht entgehen lassen, zu gucken, wo es herkommt. Eindeutig das beste an der Tour sind die Trinkproben am Schluss, außer Gingerbeer gibt es noch viele andere leckere Limonaden und "Biere", die zwar so heißen aber ohne Alkohol sind. Luise verzieht bei der Blubberbrause sehr das Gesicht, Leo entdeckt seine neue Vorliebe für Rootbeer, was doch sehr an Hustensaft erinnert und ich mag Mangolimonade am meisten, sehr schön fruchtig. Wir nehmen gleich noch ein 6er Pack mit verschiedenen Sorten mit.

    Luise ist wieder obenauf und bekommt bei unserer Abreise noch ein singendes und sprechendes Kinderhandy geschenkt, welches sie die letzten Tage zum Spielen hatte und ins Herz geschlossen hat. Dann kann es ja morgen weitergehen.....für Unterhaltung auf der Rückbank ist jedenfalls gesorgt 😀
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  • Day 44

    Meeresrauschen ..... und Luise lÀuft!

    November 2, 2017 in Australia ⋅ ⛅ 27 °C

    Diesmal geht die Fahrt nach Hervey Bay und ist mit 1 1/2 Stunden angenehm kurz. Da unser Zimmer noch nicht fertig ist als wir ankommen, gönnen wir uns noch ein Sandwich in der Marina, die gleich ums Eck ist. Bei umgerechnet 8 Euro für das Sandwich springt allerdings sofort mein Preis-Leistungs-Detektor an, also gibt es für jeden nur ein halbes Sandwich, von dem Luise noch mal die Hälfte für sich reklamiert. Dick wird man dabei auf jeden Fall nicht, satt allerdings auch nicht immer 😒 Aus meinem Plan, mit mindestens zwei Kilo mehr zurück zu kommen, wird dann bei unserer FDH-Diät wohl nichts.

    Beim Aufschließen der Tür zu unserer Unterkunft erwartet uns eine Überraschung...... Leo und mir klappen die Kinnladen runter.... wir haben Meerblick! Ein echt großes Apartment mit Küche, Wohn- und extra Schlafzimmer und einem Riesenbalkon, von dem aus man direkt auf den Strand schaut. Der Ausblick ist atemberaubend schön und die Wellen rauschen. Es ist herrlich!

    Wir haben vier Übernachtungen gebucht. Einen Tag wollen wir nach Fraser Island, auf die größte Sandinsel der Welt. Außerdem würde ich gerne zu den Walen fahren, die hier von August bis Anfang November direkt vor der Küste Rast machen sollen, um ihre Jungen aufzuziehen. Es soll Ökotouren geben, die sich besonders um den Schutz der Wale bemühen, nicht zu nah an sie heranfahren und nur kleine Gruppen an Board haben. Dort fragen wir nach. Zu meinem großen Bedauern sind wir zwei Tage zu spät dran. Die Touren sind für dieses Jahr vorbei, die Wale ziehen weiter. Oh je, ich brauche eine Weile, um darüber hinwegzukommen. So ist das halt, es kann nicht alles klappen und schließlich haben wir sie ja schon gesehen, wenn auch nur von Weitem.

    Die Tour für Fraser Island buchen wir für Freitag. Bis dahin haben wir drei Tage, um uns die Umgebung anzuschauen und zu entspannen. Wir planschen im Pool, in welchem Leo leider auch sein Handy versenkt, spazieren die 1 km lange Seebrücke hinunter und den Strand entlang und gönnen uns jeder! ein Stück Kuchen, trotz der umgerechnet 6 Euro für das Stück. Dafür gibt es im Café kostenloses Internet, was dringend nötig ist, denn in unserem Resort gibt es keins (wahrscheinlich der Grund, warum wir uns ein Zimmer mit Meerblick leisten konnten â˜ș).

    Am Mittwochabend gibt es noch eine freudige Überraschung: Luise läuft. Leise hat sie sich losgemacht und tappselt auf mich zu. Das waren gute 1 1/2 Meter. Bravo! Den nächsten Tag, als ich versuche, sie mit der Kamera festzuhalten, möchte sie allerdings lieber wieder krabbeln.... warum soll man auch sein ganzes Pulver mit einem Mal verschießen, man hat ja Zeit.

    Am Donnerstag probieren wir den örtlichen Wasserspielplatz aus. Er ist nicht so schön wie die Lagune in Mackay aber Luise hat trotzdem jede Menge Spaß beim Versuch, die Wasserfontänen zu fassen zu bekommen. Zum Mittag gibt es Fish&Chips und am Nachmittag baut Leo am Strand die Strandmuschel auf und Luise sortiert Muscheln. Abends kochen wir wieder lecker, einmal gibt es Steak mit Kartoffelbrei und Champignons in Sahnesoße und den anderen Abend Schweinebraten mit Kartoffelbrei und Zucchini. Verhungern müssen wir also nicht 😉 zum Glück gibt es auch hier den guten Kartoffelbrei, mmhhhh!

    Die salzige Meeresluft ist toll und das Rauschen der Wellen so beruhigend. Wir haben alle lange nicht so gut geschlafen wie hier, auch Luise schläft Abends innerhalb von 10 Minuten ein. Dafür klinke ich mich doch gern mal ein paar Tage aus dem World Wide Web aus....
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  • Day 47

    If you travel then travel in style

    November 5, 2017 in Australia ⋅ ⛅ 28 °C

    .........wenn du verreist, dann reise mit Stil

    Ein wunderschöner Tag! Manchmal hab ich ja auch ein bisschen was zu meckern 😉 - die Zimmer dreckig, das Essen zu teuer, zu viele Touristen aber heute passt wirklich alles.

    Der Wecker klingelt 5:30 Uhr, so zeitig sind wir schon lange nicht mehr aufgestanden. Heute geht unser Aufenthalt in Hervey Bay zu Ende und wir packen unsere Sachen. Vier Tage haben wir bereits vom Balkon aus auf Fraser Island geguckt, heute geht es rüber. Ich hatte die ganzen Tage ein wenig gemischte Gefühle zu unserem Ausflug - den ganzen Tag in der Sonne bzw. im Auto (Fraser ist riesig, ich war damals drei Tage dort) und dann die Mücken und Bremsen. Um letzterem vorzubeugen habe ich mir zumindest schonmal die Kalaschnikow unter den Mückensprays besorgt und hoffe, es wirkt. Wie sich dann herausstellt, alles unbegründet....

    Es geht zum Flughafen von Hervey Bay. Air Fraser bringt uns auf die Insel. Wir fliegen im Privatjet... staun staun! Als wir starten, ist mir ein wenig flau im Magen aber gleichzeitig ist es so atemberaubend schön, die Bucht von Hervey Bay und die Insel von oben zu sehen. Wahnsinn, wie gut Gott es mit mir meint. Ich bin so dankbar, das alles erleben zu dürfen.

    Wir landen am Strand. Der ist auf Fraser 75 Meilen lang! Strand, Meer und tosende Brandung so weit das Auge reicht. Unser Mietwagen für den Tag - er kommt einem fahrenden Wohnzimmer gleich - steht schon bereit. Da die ganze Insel aus Sand ist, kommt man hier nur mit einem 4WD voran und auch das wird sich teilweise als schwierig herausstellen. 😬

    Nach einer kurzen Einweisung geht es los, zunächst ins Inland zum Lake McKenzie, einem großen Süßwassersee mit kristallklarem Wasser und allerfeinstem weißen Sandstrand. Der Weg dorthin ist abenteuerlich. Enge Straßen, nur aus Sand, führen mitten durch den Urwald. Das Auto hat ganz schön zu kämpfen. Wir fahren mit durchschnittlich 20 km/h und das Schild sagt noch 11 km bis zum See 😳. Tatsächlich kommt von vorn nun auch noch ein Bus?! Zum Glück fährt Leo, spätestens hier hätte ich vermutlich das Handtuch geworfen. Er managt das problemlos. Luise freut sich hinten einen ab, sie gickert und juchzt wenn das Auto über die Piste holpert.

    Wir hüpfen abwechselnd in den See und Leo schwimmt eine große Runde. Luise schließt Freundschaft mit einem australischen Jungen (er hatte das Buddelzeug dabei) und läuft an einer Hand im knietiefen Wasser auf und ab.
    Dann geht's zurück. Diesmal kommt uns wenigstens niemand entgegen. Wir machen erstmal Mittag im Inselbistro.
    Luise bekommt wie immer ihre Bio-Baby-Mahlzeit. Es gibt hier leider nur drei Sorten aber die futtert sie bereitwillig.

    Dann darf ich fahren. Ich habe eindeutig den besseren Part erwischt, denn jetzt geht es den Strand runter. 80 km/h sind erlaubt. Das macht einen Spaß! Bald sind wir am Maheno-Schriffswrack, dass 1935 während eines Zyklons dort gestrandet ist und über die Jahre langsam im Sand versinkt. Anschließend geht es zum Ellie-Creek, einem klaren Bach, in dem man baden kann. Wir sind überall natürlich nicht die einzigen und viele haben sich ihr Campingzeug mitgebracht und sitzen mit dem 6er Pack Bier am Wasser aber es ist erträglich. Am Schiffswrack sind wir zeitweise sogar allein. Mit dem sehr komfortablen Mietwagen, in den wir uns auch mal zurückziehen können, ist es sehr entspannt (so einen möchte ich zuhause auch) und die Zeit vergeht wie im Flug. Schon müssen wir die Rückfahrt antreten. Vor dem Abflug gibt es noch ein Eis und dann müssen wir uns auch schon wieder von der Insel verabschieden. Auf zurück fliegt noch ein französisches Paar mit uns. Ich bin noch ganz im Freudentaumel als wir kurz nach vier wieder in Hervey Bay ankommen. Es war traumhaft.

    Jetzt geht es noch circa 1 1/2 Stunden nach Rainbow Beach aber das ist ja zum Glück gleich "down the road", also quasi um die Ecke, wie unser Pilot meint. Australische Entfernungen eben.....
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  • Day 48

    Delphine fĂŒttern in Tin Can Bay

    November 6, 2017 in Australia ⋅ ⛅ 27 °C

    Die zwei Tage in Rainbow Beach, einem etwas in die Jahre gekommenen Hippie-Surfer-Mekka (die Hippies hier sind mindestens schon unsere Generation) verbringen wir ohne aufregende Aktivitäten, Vormittags schwimmen wir meist eine Runde im Pool und Nachmittags bauen wir am Strand unsere Strandmuschel auf und packen unsere Futtervorräte aus. Damit sind wir hier, anders als an der heimischen Ostsee oder den Berliner Parks, in denen die türkischen Großfamilien mit ihrem halben Hausstand anrücken, die einzigen. Hier kommt man nur mit dem kleinen Weißen..... dem Handtuch.

    Unser Apartmentkomplex liegt etwas außerhalb des Ortes. Die Anlage ist ganz nett, mit einem recht guten Restaurant und mehreren Swimmingpools. Nur leider ist das Apartment etwas schmuddelig. Auf Nachfrage kommt zwar noch mal ein Reinigungsdienst aber sauberer sieht es hinterher trotzdem nicht aus, der Dreck liegt jetzt nur in einer anderen Ecke 😒. Dann greife ich halt selbst noch mal zum Schrubber...

    Am Montag Morgen, unserem Abreisetag (das erste Mal, dass ich darüber gar nicht sooo traurig bin, auch, weil es heute nach Noosa geht), starten wir schon um 6:15 Uhr. Irgendwie werden wir hier noch zu Frühaufstehern...

    Bevor wir nach Noosa fahren, wollen wir um 7 Uhr zur Delphinfütterung in Tin Can Bay sein. Dort kommen jeden Morgen Delphine in den Hafen, um sich ihr Frühstück von den Touristen abzuholen. Fünf von ihnen sind an diesem Morgen da und ich darf einen Fisch an sie verfüttern. Wir erfahren, dass die Flussdelphine bereits seit Generationen hierher kommen, manchmal auch, wenn sie verletzt sind und Hilfe suchen. Einige Delphine tragen deutliche Haibissspuren von Bullen- oder Tigerhaien auf ihrem Rücken. Die Haie dringen bis zu 100 km landeinwärts in die Flussläufe vor. Dass die Australier hier ganz selbstverständlich mit Haien, Krokodilen und anderen gefährlichen Tieren leben, flößt mir immer wieder großen Respekt ein. Deutschland ist dagegen ja wie ein Kinderspielplatz.

    Australien hat wahrhaftig eine atemberaubende Natur und Tierwelt zu bieten: scheinbar endlose und zu großen Teilen unberührte Strände mit Palmen, Inseln aus feinstem Sand mit Korallenriffen, malerische Buchten und Flusslagunen, die sanft zum Meer hin auslaufen, tropischer Regenwald mit beeindruckenden Wasserfällen, Schluchten und Bergen, deren Kuppen in den Wolken verschwinden, dann wieder sanft geschwungene Hügellandschaften wie aus Tolkiens Auenland und überall fliegen bunte Papageien und Kakadus und hüpfen Kängurus. Zugleich ist das Land aber auch die Heimat von gefährlichen Krokodilen, Haien, Schlangen, Spinnen und Quallen, die zwar dem menschlichen Auge zumeist verborgen bleiben aber mit denen man dennoch rechnen muss. Es ist alles wie im Bilderbuch..... nur zum Angucken aber nicht zum Anfassen.
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  • Day 51

    Wellness fĂŒr die Sinne

    November 9, 2017 in Australia ⋅ ☁ 20 °C

    Nach der Delphinfütterung geht es am Montag Morgen direkt nach Noosa. Endlich! Darauf habe ich mich schon die ganze Zeit gefreut. Vor 17 Jahren war ich mit meiner Mama hier und habe es als wunderschön in Erinnerung. Diesmal sind es nur 1 1/2 Stunden Autofahrt und so stehen wir bereits um 11 vor unserer nächsten Bleibe. Ich bin beeindruckt, es liegt direkt an der Spitze einer Landzunge und hat zu drei Seiten Wasser. So genau hatte ich bei der Buchung gar nicht hingeguckt. Wow! .......Leider haben wir nur ein Zimmer mit Gartenblick gebucht đŸ˜Ș

    Mein Herz hüpft dafür umso mehr, als ich unser tolles Apartment betrete. Es ist total liebevoll eingerichtet und der Ausblick vom Balkon..... zum Wasser! Jipppiiii! Ich muss erst mal fünf Minuten stehen bleiben, um zu gucken und zu genießen. Freu freu freu.....
    Wir packen aus, futtern was und Luise macht ein Mittagsschläfchen. Danach machen wir noch einen Spätnachmittagsspaziergang und erkunden ein wenig die Umgebung. Ab halb sieben ist es aber stockfinster und herumwandern möchte man da nicht mehr.... man weiß ja nie, was da so alles im Busch oder auf dem Baum hockt 🐍
    Es ist eh Abendbrotszeit und wir haben bei Woolworths (die hier mit Lebensmitteln dick im Geschäft sind) ordentlich zugeschlagen. Leo hat mich mit dem 40 Flaschen-Bier-Kasten überrascht đŸ€Ș .....“war im Großpack viel günstiger“.... jaja, da hat die Marketingabteilung ganze Arbeit geleistet.

    Leider ist der Wetterbericht für die nächsten Tage deprimierend. Regen und Abkühlung auf 20 Grad. Oh nein!!! Sommer fängt bei mir ja erst an, wenn ich nicht mehr friere, also ab etwa 30 Grad. Wir hoffen auf‘s Beste. Am nächsten Morgen sieht es gar nicht so schlecht aus, die Sonne scheint und von Gewitterwolken keine Spur. Wir mieten uns ein Boot. Von der Vermietung wird uns nochmal versichert, dass es hier GRUNDSÄTZLICH, wenn überhaupt, dann nur Nachts regnet, tagsüber ist immer bestes Wetter.
    Oh ha! Wie waren hier gleich nochmal Einwanderungsbestimmungen? đŸ€”

    Na dann..... auf geht’s. Noosa ist ein bisschen wie Venedig. Es gibt viele Kanäle mit dicken Supervillen aber auch viel Natur und Vogelschutzgebiete. Die Bebauung in Noosa ist wirklich durchdacht. Die Häuser sind meist niedrig und überall ist es üppig grün, teilweise fährt man mitten in der Stadt wie durch einen Dschungel. Später lesen wir, dass die Einheimischen sich sehr für ihre Stadt und die Erhaltung der Natur engagieren.
    Auch Luise gefällt es auf dem Boot, die Reling ist so hoch, dass sie frei laufen kann..... jetzt, wo man das alleine kann, möchte man das selbstverständlich so oft es geht noch weiter perfektionieren.

    Nachmittags regnet es.... na, die einheimischen Wetterfrösche sind auch nicht mehr das, was sie mal waren....
    Mhm, drinnen sitzen wollen wir nicht also machen wir’s wie die Locals und fahren in den Baumarkt. Wir bräuchten ja für unser Häuschen in Rechlin noch ein WC im englischen Stil (damit die Handwerker edel sitzen). Die hier gefallen uns aber alle nicht. Wahrscheinlich wäre der Versand eh teurer als die Schüssel selbst.....
    Wir hoffen auf Wetterbesserung am nächsten Tag, mein Interesse an weiteren Baumarktartikeln hält sich nämlich in Grenzen.

    Mittwoch Morgen ist das Wetter durchwachsen. Wir starten trotzdem.... als Deutsche bewegen wir uns hier wettertechnisch ja sozusagen in unserem natürlichen Umfeld.... nass..... kalt. 😬 Angeblich gibt es ja kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Mhm, ja, allerdings haben wir genau die eingepackt. Egal, wir entscheiden uns für das Zwiebelprinzip.
    Heute Morgen wollen wir in den Noosa Nationalpark. Es gibt einen schönen Wanderweg auf Holzbohlen direkt am Meer entlang, welchen ich damals schon mit meiner Mama entlanggelaufen bin. Das Eingangsschild zum Park erkenne ich sogar vom Foto wieder. Wenigstens etwas! Unsere damalige Unterkunft wurde mittlerweile durch eine Luxusvilla ersetzt und überhaupt sieht alles anders aus....

    Wir haben Glück, es nieselt nur einmal ganz leicht und sonst bleibt das Wetter stabil. Zum Mittag gehen wir gemütlich essen und bummeln danach noch die Einkaufsstraße ein bisschen rauf und runter. Der einsetzende Platzregen stört uns deshalb nicht wirklich. Hinterher fahren wir noch zur Lagune, wo sich Noosa-River und Meer treffen, setzen uns ein bisschen in den Sand und genießen die Aussicht. Das ist Wellness für die Sinne. Am Abend probieren wir selbstverständlich noch den angesagtesten Fish&Chips-Shop in town bevor wir uns zur Ruhe begeben. Leider, leider ist unsere Zeit in Noosa schon wieder vorbei.

    Mein einziger Trost.... wenn wir Rentner sind, kommen wir wieder!
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  • Day 54

    Byron Bay

    November 12, 2017 in Australia ⋅ ⛅ 22 °C

    Auf dem laaangen Weg nach Byron Bay machen wir über Mittag Halt in Brisbane, der Stadt, in der wir vor etwa 5 Wochen mit dem Flieger gelandet sind. Die Zeit vergeht....

    Wir waren jetzt so lange auf dem Land unterwegs, dass ich schon beim Anblick der vielen Hochhäuser, Autos und Leute in der Stadt das große Gruseln kriege. Am liebsten würde ich weiterfahren. Wir brauchen aber eine Pause und Hunger haben wir auch, Luise den größten, zumindest den Protestbekundungen nach zu urteilen. Irgendwann finden wir einen Parkplatz und gerade, als wir das Geld für‘s Parkticket eingeworfen haben, fängt es an zu regnen. Wir werfen die Regenplane über den Buggy und ab geht’s Richtung Parkanlage und Cafés. Bei schönerem Wetter wären wir gern in die künstlich angelegte aber dennoch sehr nette Lagune gehüpft. Das hat sich aber nun erledigt, da es dazu auch ein wenig zu kühl ist. Zuerst gibt es Futter, heute entscheiden wir uns für asiatische Küche und Teriakybeef. Luise scheint die internationale Küche auch zu schmecken. Ich freue mich allerdings schon wieder auf ordentliches deutsches Essen, mhmmm.... gute Königsberger Klopse mit Kartoffelbrei...

    Anschließend kann Luise noch ein wenig auf dem Spielplatz rumturnen, es wird geschaukelt und den anderen Kindern beim Rutschen zugeguckt (für die große Tunnelrutsche ist man selbst noch zu klein, sehr schade). Bevor wir zum Auto zurückgehen, kommt dann doch noch die Sonne raus und Luise stapft noch ein wenig in der Lagune rum. Oh das ist toll!

    Am Nachmittag kommen wir in Byron Bay an. Wir haben zur Abwechslung mal wieder eine Unterkunft in den Bergen gleich oberhalb des Ortes. Der Ausblick auf die Landschaft ist grandios und am nächsten Morgen hüpfen gleich mehrere Kängurus vor uns auf der Wiese rum. Hier oben mitten im Nirgendwo lebt man mit dem Wildlife auf du und du, mit dem netten Getier aber auch dem unangenehmen. Am Abend zuvor müssen wir eine dicke aber ungefährliche Spinne aus der Dusche nach draußen befördern, ich quetsche leider versehentlich einen Gecko, der zu uns rein wollte, in der Türe ein (das tat mir ganz fürchterlich leid) und unter der Palme neben unserem Haus wohnt eine giftige Schlange. Das Leben in Deutschland hat ganz klare Vorteile! Da kann man Abends auch noch mal raus, ohne befürchten zu müssen, dass man nicht mehr wiederkommt.

    Leider erreicht das Tiefdruckgebiet über der Ostküste Australiens am Freitag und Samstag seinen Höhepunkt, 17 Grad tagsüber und unser Apartment hat - wie überall in Australien- weder eine Heizung noch Wärmedämmung! Da bleibt dann nur der Backofen, um dem Raum wenigstens etwas anzuwärmen. Drinnen vor dem Backofen sitzen wollen wir aber trotzdem nicht. Wir mummeln uns also ein und fahren in den Ort. Byron Bay ist wie erwartet sehr hip und relaxed mit vielen kleinen netten Cafés und Läden und einem tollen Strand. Batik-Kleider, Ballonhosen und Rastazöpfe liegen hier noch voll im Trend. Selbst von den ansonsten von den Australiern so heiß geliebten Badelatschen trennt man sich hier und läuft barfuß. Leider wollen natürlich alle Australien-Touristen mal das Flair der 68er genießen und daher ist der Ort ziemlich überlaufen und hat einiges von seinem ursprünglichen Charm als kleine Hippie-Kommune eingebüßt.

    Zu unserem Glück scheint hier aber unten an der Küste sogar die Sonne und es ist etwas wärmer. Wir hocken uns daher noch mit dem Buddelzeug an den Strand. Luise ist wahrscheinlich das erste Kind, was in Byron Bay am Strand im Overall mit Fellkapuze spielt.

    Am nächsten Tag fahren wir Vormittags zum Farmers Market nach Bangalow. Die Bauern aus dem Umland verkaufen hier ihre größtenteils biologisch angebauten Produkte. Wir nehmen ein bisschen was mit und schauen uns noch ein wenig das nette Örtchen an.

    Nach dem Mittagsschlaf steht ein Besuch des Leuchtturms am Cape Byron, dem östlichsten Punkt Australiens, an. Das Wetter ist recht stürmisch und kühl aber die Aussicht herrlich. Vorher erkunden wir aber noch den Strand südlich des Capes, der, obwohl nur wenige hundert Meter vom Zentrum entfernt, völlig unberührt und menschenleer ist. Hier tost die Brandung und hohe Wellen schlagen an den Strand...... wildromantisch.

    Als wir vom Leuchtturm zurückkommen beginnt es auch schon zu dämmern. Wir hüpfen noch mal schnell in den Supermarkt, um das Abendessen zu besorgen und dann geht es wieder rauf in unsere Berghütte.
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  • Day 55

    Nambucca Heads

    November 13, 2017 in Australia ⋅ ☀ 23 °C

    Am Sonntag Morgen geht es weiter nach Nambucca Heads. Hier kommen wir für zwei Nächte in einem recht netten Airbnb-Apartment unter. Sie haben sogar einen Elektroheizkörper, den ich natürlich sofort bei voller Power anwerfe. Bei den australischen Strompreisen werden die Vermieter dann allerdings wohl nicht mehr viel an uns verdienen. Das böse kalte Wetter ist schuld......
    Leider haben wir auch hier noch zwei weitere Mitbewohner...... der Vermieter hilft uns aber netterweise die zwei dicken Spinnen, die ich im Schlafzimmer und im Bad erspähe, loszuwerden. Ich bin ja sonst manchmal recht blind aber Leo meint, für Krabbeltiere hätte ich ein Adlerauge.

    Am nächsten Morgen laufen wir zum Captain Cook Lookout. Wie immer ist der Ausblick eine Wucht (wunderschön, traumhaft und atemberaubend nutzen sich langsam etwas ab). Ein älterer Herr, der gerade in seinem Garten herumwerkelt, kommt, als er uns sieht, über die Straße gelaufen und fragt, ob er ein Foto von uns machen soll. Sowas würde einem Deutschen ja im Traum nicht einfallen! Die Australier sind wirklich extrem aufgeschlossen, hilfsbereit und nett. Wir werden ganz oft von Leuten angesprochen, vor allem Luise wegen ihrer natürlichen, kindlich fröhlichen Art. Sie sind dabei gar nicht aufdringlich, sondern strahlen einfach so eine gute Laune aus... ganz anders als in Deutschland, wo schon morgens in der S-Bahn jeder mit einem zerknirschten Gesicht vor sich hin grummelt (auch ich schließe mich dann rasch dem Gruppengrummeln an). Andererseits muss man zu unseren Gunsten wiederum eingestehen, dass das Vitamin D in Berlin doch wesentlich knapper ist als hier.

    Am Nachmittag geht es wieder an den Strand. Diesmal finden wir sogar ein halbschattiges Plätzchen, wo Luise schön buddeln kann.
    Abends besuchen wir noch den örtlichen Fish&Chips-Shop, um unseren Testreihe weiter zu vervollständigen. Lange geht das allerdings nicht mehr gut, als das Pack dann nämlich vor uns auf dem Tisch steht, bin ich mir schon nicht mehr so recht sicher, ob ich überhaupt noch Hunger habe....

    Eh wie uns versehen, ist der Tag auch schon wieder vorüber. Dabei hätte es noch viele weitere schöne Ausflugsziele gegeben..... deren Erkundung ich dann wohl den nachfolgenden Generationen überlassen muss. Das ist aber völlig ok so, morgen folgt schließlich schon das nächste Ziel....
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  • Day 58

    Neugierige Delphine und scheue Wale

    November 16, 2017 in Australia ⋅ ☀ 25 °C

    Auf dem Weg nach Port Stephens überbrücken wir nochmal 350 km am Stück. Wir sind also wieder eine Weile unterwegs. Luise schlägt sich tapfer. Sie tut mir teilweise sehr leid, wenn sie so lang stillsitzen muss. Zum Glück hält sie Vormittags während der Fahrt oft ein Nickerchen und danach machen wir meist Mittagspause. Immerhin sind wir Sydney jetzt schon ziemlich nahe, von Port Stephens aus sind es nur noch 200 km bis zu unserem Endziel und dazwischen gibt es noch zwei Stopps.

    Unsere Unterkunft liegt diesmal in einem ziemlich waldigen Campingpark. Auf dem Grundstück gibt es auch ein Koala-Hospital, das erst kürzlich eröffnet hat und in dem gerade zwei kleine Patienten liegen sollen, wie wir erfahren. Leider werden die Koalas hier oft von Autos und LKWs angefahren, die ohne Rücksicht die Straßen entlang donnern.

    Unser Zimmer erinnert mich ziemlich an ein Motelzimmer, vor allem an ein bereits arg in die Jahre gekommenes. Auf den Fotos im Internet sah das alles aus wie neu, hell und freundlich?! Wahrscheinlich sind wir einfach 20 Jahre zu spät dran..... übrig ist nur noch eine kleine dunkle Kammer...

    In der Nacht gibt es Programm, die Koalas grunzen um die Wette und ab circa 4 Uhr morgens startet wildes Vogelgeschrei (Gezwitscher kann man das wirklich nicht mehr nennen). Da es den Sonnenstrahlen aber schwer fällt, bis in unser Zimmer durchzudringen, schläft Luise trotz des Lärms noch ein bisschen weiter.

    Nach dem Frühstück für Luise und Leo (mein Appetit wollte sich bei dem ansprechenden Ambiente nicht so recht einstellen) fahren wir zum Hafen. Port Stephens liegt auf einer Halbinsel und ist an drei Seiten von Wasser und dementsprechend vielen Stränden umgeben. Am bekanntesten jedoch ist es für die Delphine, die hier in großen Gruppen vor der Küste leben sollen. Das wollen wir uns unbedingt anschauen und so buchen wir für den Nachmittag eine Delphintour. Die Dame am Schalter meint, wenn wir Glück haben, sehen wir vielleicht auch noch einen Wal, der spät dran ist (genau wie wir). Ich bin gespannt.....

    Da die Tour erst um 2 Uhr startet haben wir noch Zeit, um zum Leuchtturm raufzuwandern. Die Aussicht ist (da ist es wieder!) traumhaft und eine sehr liebe ältere Dame, die ehrenamtlich einmal die Woche den Ausblick genießt und den Touristen Auskunft zum Leuchtturm gibt, erzählt uns eine Menge über dessen Geschichte und die sehr gefährliche Küste, auch die Schiffswrackküste genannt, an der etwa 600 Schiffe gesunken sein sollen. Auf der ausgehängten langen Liste der gesunkenen Schiffe kann ich kein Delphin-Ausflugsboot ausmachen.... sehr beruhigend.

    Im Leuchtturm befindet sich auch ein Teahouse mit einer herrlichen Terrasse. Das kommt doch wie gerufen! Hier machen wir erst mal Mittag. Gleich neben uns hockt eine Gruppe von Nymphensittichen und vor der Terrasse hoppelt ein Hase vorbei. Sehr knuffig. Hier sitzen wir erst mal eine Weile, essen lecker und schauen auf die Bucht, die unter uns liegt. Das sind Momente, die man gern festhalten möchte.

    Da wir bis zur Bootstour noch eine Weile Zeit haben, laufen wir noch runter an den Strand, den wir uns gerade von oben angeschaut haben. Hier spielt Luise noch ein bisschen und wir halten alle mal die Füße ins Wasser. Dann geht es auch schon wieder zum Hafen und rauf auf‘s Boot.

    Obwohl wir eine Öko-Tour gebucht haben, sind wir heute mit dem Schnellboot unterwegs. Und wahrhaftig, als der Kapitän den Motor aufdreht, scheinen wir über’s Wasser zu fliegen. Hurra, gerade, als wir aus der Bucht von Port Stephens herauskommen, sehen wir in vielleicht 20 Meter Entfernung die ersten Delphine.
    Wir fahren ein Stück weiter, wo sich einige Seehunde auf den Felsen sonnen. Hier ist die See sehr rau und ich möchte nicht mit den Seeleuten von früher getauscht haben, die bei den vielen Felsen unter Wasser um ihr Leben fürchten mussten.
    Wir fahren noch etwas weiter die Küste entlang als der Kapitän tatsächlich einen Wal sichtet. Ah, große Aufregung! Ich sehe kurz etwas auftauchen und schwups, ist es wieder weg. Er meint, es sei eine Mutter mit ihrem Jungen. Irgendwo unter uns schwimmt jetzt ein dicker Wal, zig mal so groß wie unser Schiff. Ich bin ganz schön aufgeregt. Als sie wieder auftauchen schaut der Wal mit einem kleinen Teil des Rumpfes aus dem Wasser und stößt anschließend eine Fontäne aus. Dann verschwinden sie wieder in der Tiefe. Leider können wir die Wale nicht weiter verfolgen, denn wir müssen wieder heim.....
    Auf dem Rückweg stoppen wir aber noch einige Male und sehen jede Menge Delphine, die ganz dicht an unser Boot herankommen und drumherum schwimmen. Sie scheinen sich sehr für unser Boot und die freudig kreischenden Amerikanerinnen, die mit an Bord sind, zu interessieren. Der Kapitän meint, die Delphine haben ein sehr gutes Gehör und sind sehr neugierig.... wir bestaunen uns wohl grad gegenseitig 😳

    Luise, die kleine Seemaus, hat auch fleißig Delphine angeschaut und das Boot untersucht. Ein anderes Pärchen (ein Deutscher und eine Australierin) hat sich während der Fahrt allerdings mehr für Luise als für die Delphine interessiert, „so süß so süß“!!! Stimmt! 😍
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  • Day 60

    Im Hunter Valley

    November 18, 2017 in Australia ⋅ ⛅ 22 °C

    Am Donnerstag Morgen machen wir uns von Port Stephens auf den Weg ins Hunter Valley, einem bekannten Weinanbaugebiet in Australien. Das liegt ausnahmsweise mal nicht an der Küste und hat keinen Strand. Dafür aber viele Berge. Es geht rauf und runter und die kurvenreichen Straßen erinnern mich sehr an den Harz, nur dass anstatt des roten „Achtung Wildwechsel“ Verkehrsschildes hier gelbe „Kangaroos and Wombats crossing“ Schilder stehen. Die Wombats-Schilder sehen wir hier zum ersten Mal, wahrscheinlich klettern die lieber als dass sie surfen und haben sich deshalb hier niedergelassen.

    Ansonsten ist es eine sehr grüne Region, es scheint also auch öfters mal zu regnen. Das ist ja schön doch bitte bloß nicht in den kommenden drei Tagen! Wir haben ein Bed&Breakfast in Wollombi gebucht, eines der wenigen im Hunter Valley, was unter 500 AU$ (etwa 360€) die Nacht kostet. Für einen Ausflug in die Berge legen die Aussies schon ein bisschen was auf den Tisch, Strand gibts ja überall.

    Wollombi ist sehr süß und beschaulich, drei Hütten, eine Kirche, ein Pub und eine Dorfschule. Unser Bed&Breakfast liegt etwas außerhalb, das Haus ist schon sehr alt und wurde von irischen Strafgefangen gebaut. Im Kellergewölbe hängen noch die alten Eisenketten, an denen sie Abends wieder festgeschnallt wurden. 😬

    Unser Zimmer ist rustikal aber sehr niedlich. In der ersten Nacht sind wir die einzigen Gäste und ganz allein im Haus. Wir verriegeln und verrammeln uns ordentlich. Man weiß ja nie, ob hier nicht noch der Geist eines Strafgefangenen durch das Haus spukt oder der Enkel der Herbergsmutter. Der machte nämlich auch einen etwas merkwürdigen Eindruck.
    Wir schlafen aber erstaunlich gut und frühstücken am Morgen auf der Terrasse. Leider ist mein Magen seit dem gestrigen Mittagessen beim Japaner etwas angeschlagen und für mich ist Diät angesagt. Dann trinke ich heut eben nur......
    .......den guten Wein bei den Weinproben, Leo fährt ja das Auto.

    Mhm, nach dem ersten Weingut müssen wir wechseln, das scheint auch nicht das Richtige für meinen Magen zu sein... dafür fahren sich die Kurven jetzt gleich viel leichter. đŸ€Ș Wir machen erst mal Mittag in einem sehr idyllischen kleinen Restaurant und ich versuche mich an ein paar Kartoffeln. Das geht halbwegs. Im nächsten Weingut testet Leo und danach beschließen wir, mit Zwischenstopp beim Supermarkt, zurück in unsere Unterkunft zu fahren. Wir machen noch einen kleinen Spaziergang und danach das Abendessen.

    Am nächsten Morgen gibt es Breakfast a la carté inklusive. Wir nehmen die Frühstücksplatte für zwei, wovon eigentlich auch locker vier essen könnten.
    Meinem Magen geht es zum Glück auch wieder besser, so dass ich ordentlich zuschlagen kann (nur das Fassungsvermögen hat leider etwas gelitten 😕). Leider lässt sich das Frühstück nicht ganz ungestört genießen, da sich außer uns auch noch etwa eine Million Fliegen dafür interessieren. Das gesamte Valley ist voll davon. Leo meinte, es sollte deshalb von Hunter in Fliegen Valley umbenannt werden.

    Bevor wir wieder abfahren, machen wir noch eine Wanderung zu alten Höhlen, in denen in früheren Zeiten die Aborigines wohnten. Da war unser Zimmerchen aber eindeutig gemütlicher.
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