Reise

października 2023 - sierpnia 2024
grobe Richtung Südamerika, gerne unter Segeln Czytaj więcej
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  • Dzień 102–106

    Charlotteville, Tobago

    7 lutego, Trynidad i Tobago ⋅ 🌬 27 °C

    Viel zu kurz war die Zeit die wir auf dieser wunderschönen Insel verbracht haben. Nach 19,5 Tagen auf dem Atlantik konnten wir es kaum erwarten, wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Wir gingen in der Pirate Bay vor Anker, am ersten Tag sind wir dann allerdings erstmal nach Scarborough gefahren um einige organisatorische Dinge zu erledigen. Ich brauchte ein neues Handy, da meins schon auf dem Weg zu den Kap Verden abgesoffen ist, wir haben uns lokale SIM Karten gekauft und Timo wollte gerne noch das ein oder andere Zubehör zum Speerfischen haben.
    In den nächsten Tagen haben wir die Gegend rund um Charlotteville erkundet. Wir waren auf Fort Campbleton (das zu unserer großen Enttäuschung nur aus zwei Kanonen und ein paar Sitzbänken besteht), sind auf einem schmalen Dschungelpfad den Flagstaff Hill hochgewandert und waren stundenlang Schnorcheln und Speerfischen. In der Pirate Bay gibt es einige Riffe mit vielen schönen Korallen, manche sind klein, gelb und röhrenförmig, manche schwingen im Seegang hin und her und manche sind riesengroß und sehen aus wie ein Gehirn, das die Felsen am Meeresboden bedeckt.
    Zwischendurch kommen wir immer wieder mit Locals ins Gespräch, was auf Grund der Landessprache (Englisch) auch meistens ganz gut funktioniert. Nur manchmal ist die Aussprache so verwaschen, dass wir nicht wissen was die uns erzählen wollen... Aber alle sind super nett und immer hilfsbereit. Einen Abend hören wir von einem BBQ, das in einem Innenhof in Charlotteville stattfindet und gehen kurzentschlossen sofort hin. Das war wohl das leckerste BBQ seit Jahren 😋
    Sonntagabend segeln wir leider schon weiter nach Trinidad, da wir in Port of Spain am Dienstag Karneval feiern wollen. Ich werde wohl irgendwann nochmal nach Tobago zurückkommen müssen, die Zeit hier war wie gesagt viel zu kurz!
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  • Dzień 107–111

    Karneval in Trinidad

    12 lutego, Trynidad i Tobago ⋅ ☀️ 32 °C

    Nach einer entspannten Nachtfahrt erreichen wir am nächsten Tag den Hafen in Chaguaramas, Trinidad. Wir wollen uns unbedingt am Dienstag die Karnevalsfeier in Port of Spain angucken. Erstmal treffen wir aber einige bekannte Gesichter wieder und lernen einige Neue kennen: David von der Blueberry kommt uns schon eine Meile vor dem Hafen mit dem Beiboot und lauter Musik entgegen. Im Hafen begegnen wir dann den boatboys, das sind vier junge Briten die ebenfalls mit ihrem Segelboot unterwegs sind und die wir bereits in Las Palmas und Mindelo getroffen haben. Außerdem lernen wir ein paar Deutsche, Norweger, einen Holländer und zwei Spanier kennen, von denen die meisten ebenfalls vor einigen Tagen über den Atlantik gesegelt sind. Die beiden Spanier hingegen sind Hitchhiker, die mit ihren BMX-Rädern auf Segelbooten durch die Karibik trampen.

    Dienstagfrüh werden wir nach Port-of-Spain gefahren, dort ist wider Erwarten noch gar nichts los. Also holen wir uns erstmal Kaffee und was zu essen an der nächsten Tankstelle. Unkreativ aber einfach...
    Die Karnevalsfeier in Port-of-Spain ist beeindruckend, so eine riesige Party habe ich bisher noch nicht gesehen. Hunderte, vielleicht sogar tausende verkleidete Trinidadier, die meisten von ihnen fast nackt, ziehen in einem großen Umzug durch die Stadt. Begleitet werden sie von LKWs, die bis oben hin mit Lautsprechern vollgestopft sind und Soca und ähnliche Musik auf voller Lautstärke spielen. Wir feiern nach besten Kräften mit und sind nach kurzer Zeit ebenfalls ein wenig verkleidet.

    Als der Umzug abends wieder am Ausgangsort ankommt, fahren einige LKWs spontan nochmal los und drehen eine zweite Runde durch die Stadt. Die Straßen sind jetzt nicht mehr gesperrt, was den Karnevalsumzug zu einem kleinen Verkehrschaos werden lässt. Der DJ weiß zu helfen: "Everyone make way for the oncoming car!!" Gegen 22:30 wird es langsam ungemütlich, nach und nach werden die Straßen mit hunderten bewaffneten Polizisten geflutet, die um Mitternacht dafür sorgen sollen, dass die Feierlichkeiten aufhören. Uns wird es jetzt langsam zu bunt und wir trampen zurück nach Chaguaramas zum Hafen.

    Den nächsten Tag nutzen wir erstmal zum ausschlafen und verarbeiten der Riesenparty. Zwei Tage später wird es nochmal kurz spannend: Ich bin gerade dabei, die Windsteueranlage der Ente zu reparieren, als es in der Bucht einen ziemlich lauten Knall gibt. Ich kann leider nicht sehen, was passiert ist, bemerke aber, dass die Leute auf den Nachbarbooten erst neugierig, dann unruhig in die Richtung gucken, aus der der Knall kam. Wenige Sekunden später fährt ein unbemanntes, qualmendes Polizeiboot in mein Sichtfeld ein, verfehlt knapp den Katamaran neben uns und schlägt im Bug der Ente ein. Dort bleibt es leider auch, die Motoren dröhnen weiter und aus dem Rumpf steigt langsam weißer Rauch auf. Binnen Sekunden sind sehr viele Menschen mit Feuerlöschern unterwegs auf die Ente, um von dort auf das Polizeiboot aufzusteigen. Es darf auf keinen Fall direkt vor allen anderen Booten in Flammen aufgehen. Der Motor wird abgestellt und die ersten Feuerlöscher betätigt. Das Feuer ist zwar klein, kommt aber aus einem Loch im Rumpf wo sich der Sprittank und zwei Sturmgewehre befinden. Außerdem fällt uns auf, dass dort, wo das Loch im Rumpf ist, mal eine Sitzbank gewesen sein muss. Später erfahre ich, dass es da unten eine Explosion gab und die Polizisten mitsamt Sitzbank rauskatapultiert wurden und im Wasser gelandet sind. Den "Totmacher"¹ haben sie anscheinend nicht getragen, sonst wäre der Motor sofort ausgegangen.
    Wir machen uns daran, das Boot an den Mooringleinen² von den anderen Booten wegzuziehen. Gar nicht so einfach, da sich die Schraube einer der Motoren in einer Mooringleine verhakt hat. Nach einiger Zeit kommt auch ein Lotsenboot vorbei, das das Polizeiboot ins Schlepptau nimmt und erstmal an einer Boje festmacht. Die Polizei rückt gleich mit drei Speedbooten voll mit bewaffneten Polizisten an, die allesamt mit Vollgas durch die Bucht fahren. Interrssante Taktik, wenn man bedenkt, dass ihr havariertes Boot längst sicher an einer Boje hängt. Von uns wollen sie lediglich wissen, wie viele Waffen an Bord waren und wo die jetzt sind. Wir haben die nicht angefasst, schließlich hatte es direkt daneben gebrannt...
    Und was wird aus der Ente? Der geht es zum Glück gut, sie wurde lediglich an einem massiven Stahlbeschlag am Bug getroffen. Timo begutachtet den Schaden nur kurz, dann verschwindet er wieder unter Deck in einer Videokonferenz (er versucht eigentlich gerade zu arbeiten...)
    Weitere zwei Tage später machen wir uns gemeinsam mit der Blueberry auf den Weg nach Grenada. Es war eine kurze, aber äußerst intensive Zeit in Trinidad und wir sind sehr gespannt, was als nächstes passiert. Für mich ist es meine letzte Etappe auf der Ente, ich möchte gerne nach Kolumbien und werde deshalb auf Grenada aussteigen und Leute suchen, die dorthin segeln. Timo und Andi hingegen wollen weiter Richtung Saint Lucia und Martinique.

    ¹Totmacher: eine Klammer an einer Leine, die Klammer wird hinter einen herausziehbaren Knopf geklemmt und die Leine legt man sich ums Handgelenk. Wird die Klammer herausgezogen (z. B. wenn man ins Wasser fällt), wird die Zündung unterbrochen und der Motor geht aus.
    ²Mooringleine: lange Leine, die vorne am Boot befestigt wird und im Wasser verankert ist
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  • Dzień 112–128

    Grenada

    17 lutego, Grenada ⋅ 🌬 29 °C

    Hier verlasse ich nach über 3 Monaten die Ente. Timo und Andi segeln weiter Richtung Martinique, ich möchte aber lieber nach Kolumbien. Also springe ich nach der Abfahrt kurzerhand über Bord und schwimme rüber zur Blueberry, auf der gute Freunde von uns segeln. Es werden noch ein paar Orangen zwischen den Booten ausgetauscht (per Wurfexpress), danach wird die Ente langsam kleiner und verschwindet schließlich am Horizont. Vielen Dank Timo, dass ich solange bei dir mitsegeln durfte!
    Die nächsten 11 Tage verbringe ich mit Lukas, David und zwei Freunden von Lukas aus Deutschland auf der Blueberry. Wir schnorcheln im Underwater Sculpture Park, pflücken Breadfruit, sammeln Kokosnüsse und feiern die Eine oder Andere Party auf dem Boot und in der West Indies Brewery Company. Währenddessen suche ich nach Booten, die Richtung Kolumbien weitersegeln und ein weiteres Crewmitglied gebrauchen können. Leider stellt sich schnell heraus, dass ich zum falschen Zeitpunkt auf Grenada angekommen bin und so buche ich mir schließlich einen Flug nach Bogotá, Kolumbien.
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  • Dzień 128–136

    Bogotá

    4 marca, Kolumbia ⋅ ☁️ 14 °C

    Im Hostel angekommen, bringe ich nur kurz meinen Rucksack aufs Zimmer und setze mich an die Bar. Binnen fünf Minuten habe ich drei neue Freunde, die zu meinem Bedauern allerdings alle am nächsten Tag abreisen. Das Hostel selbst ist ziemlich bunt, es läuft den ganzen Tag Musik und es ist super leicht neue Leute kennenzulernen. Kurz: Nach ca. 15 Stunden habe ich es als mein neues Zuhause (wenn auch nur vorrübergehend) anerkannt.

    Bogotá ist eine ziemlich große, laute Stadt. In den Straßen von La Candelaria stehen Händler und verkaufen Arepas, Empanadas, verschiedene Früchte, Säfte, Kleidung, etc. Alle preisen lautstark ihre Ware an und sprechen mich im Vorbeigehen an, ob ich nicht was kaufen möchte. Dazwischen tummelt sich eine bunte Mischung aus Straßenkünstlern, Restaurantmitarbeitern, die mir ihre Speisekarte unter die Nase halten und mich auffordern hereinzukommen, Lamas, mit denen ich mich doch bitte fotografieren lassen soll und viele Polizisten. Sehr viele Polizisten.

    Ich nehme mit Joni und Kara, zwei deutschen Geschwistern, an einer Graffititour teil, dort lernen wir Ria kennen und gehen danach zu viert ins Goldmuseum. Abends im Restaurant treffen wir zufällig meine beiden Zimmernachbarinnen wieder. Scheint so, als ob wir ähnliche Ziele haben 🤔

    Eines der Standardziele in Bogotá ist der Hausberg Monserrate. Um den Wanderweg, der dort hochführt, ranken sich wilde Gerüchte: Die Einen sagen: "Geh da nur am Wochenende hoch, wenn Leute da sind, in der Woche ist es viel zu gefährlich.", die Anderen behaupten: "Geh lieber in der Woche, am Wochenende ist es fürchterlich voll." Fest steht nur, dass der Wanderweg um 13 Uhr geschlossen wird und man danach nur noch mit Seilbahn oder Zahnradbahn hochkommt. Ich treffe mich am Mittwoch mit einem Freund aus Rostock und einer Kolumbianerin und zusammen fahren wir mit der Zahnradbahn hoch (die Seilbahn ist gerade geschlossen). Nachdem wir uns die riesige Stadt von oben angeguckt haben und den Sonnenuntergang genossen haben nehmen wir die Seilbahn wieder runter (diesmal ist die Zahnradbahn geschlossen 🤔).

    Am nächsten Tag möchte ich aber den berüchtigten Wanderweg ausprobieren und mache mich ein zweites Mal auf den Weg zum Monserrate, diesmal mit Ria. Der Weg ist vollständig gepflastert und mit Treppenstufen versehen, es sind relativ viele Leute unterwegs und wie in der Innenstadt stehen an jeder Wegbiegung Händler, die versuchen, uns Wasser, Obst und Snacks zu verkaufen. Außerdem sind auch hier wieder sehr viele Polizisten entlang des Weges aufgestellt. Gefährliche Wanderung? Ganz bestimmt nicht. Das Einzige, das uns mehr zu schaffen macht, als erwartet, ist die Höhe. Bogotá liegt auf 2600 Metern und die Wanderung führt uns nochmal gute 400 Meter höher. Schon nach wenigen Schritten empfinden wir das Wandern als anstrengend.

    Die nächsten Tage arbeite ich sozusagen das Bogotá-Standardprogramm durch: Salzkathedrale, noch eine Stadtführung, ein bisschen kolumbianischen Kaffee (auch wenn ich eigentlich gar keinen Kaffee trinke), mehrere Museen und am Sonntag eine Fahrradtour. Jeden Sonntag findet hier die Ciclovia statt, dann sind die Hälfte der Spuren mehrerer großen Straßen für Autos gesperrt und werden für Radfahrer geöffnet.

    Ich werde häufiger gefragt, wie ich es schaffe, eine Woche in Bogotá zu bleiben. Die Standardaufenthaltszeit im Hostel scheint eher drei Tage zu sein. Aber da ich sowieso zwei Monate in Kolumbien bleiben möchte, finde ich eine Woche in Bogotá genau richtig. Außerdem habe ich dann genug Zeit, mir zu überlegen, was ich noch so vom Land sehen möchte. Nachdem ich meinen Aufenthalt im Hostel zweimal verlängert habe, checke ich am Dienstagmorgen um kurz vor 11 aus. Der Rucksack ist wieder gepackt und es geht weiter! Wo ich heute Abend wohl sein werde? Ich weiß es zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch nicht.
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  • Dzień 136–140

    Finca la Aurora

    12 marca, Kolumbia ⋅ ☁️ 16 °C

    Als ich Dienstagmorgen aus dem Hostel in Bogotá auschecke, weiß ich noch nicht, wo ich am Abend sein werde. Ich überlege, nach Suesca zu fahren und dort am Mittwoch Felsklettern zu gehen, doch dann meldet sich Ria mit einer Antwort, die sie über workaway¹ bekommen hat. Wir können für ein paar Tage auf einer Farm in Cáqueza bleiben und dort in der Küche und bei der Gartenarbeit mithelfen. Also machen wir uns auf den Weg dorthin. Dabei ist es wieder mal erstaunlich, wie lange es dauert in Bogotá "mal kurz zum Busterminal" zu fahren. Es gibt mehrere Busterminals in der Stadt, an denen jeweils verschiedene Busfirmen Fahrten in die umliegenden Städte und Dörfer anbieten. Das Terminal Salitre, an dem wir uns treffen, hat 5 Module und wirkt eher wie ein mittelgroßer Flughafen.
    Auf der Finca la Aurora werden wir gleich herzlich begrüßt. Es tut sofort wahnsinnig gut, nicht mehr den ständigen Straßenlärm Bogotás zu hören... Außer den Menschen, die sowieso dort leben, lernen wir noch Lucy kennen, eine Französin, die ebenfalls über workaway hier ist. Ich fahre noch am selben Abend mit David, Santiago, Geoffrey und Andrés zum Fußballspielen und Bier trinken.

    In den darauffolgenden Tagen pulen wir Bohnen, räumen den Keller auf, putzen die Jacuzzi, wässern Pflanzen, machen Saft aus verschiedenen kolumbianischen Früchten und backen haufenweise Pizza. Außerdem gehen wir viel wandern, wir sind zwar auf einem workaway aber es gibt gar nicht so viel zu tun, dass wir jeden Tag arbeiten müssen. An den Abenden spiele ich ein wenig Gitarre.

    Das Leben auf der Finca spielt sich hauptsächlich draußen ab. Bis auf die Schlafräume und Badezimmer gibt es keine Wände, die Küche, das Esszimmer und das Wohnzimmer sind lediglich überdacht und gehen fließend ineinander über. Da hier Selbstversorgung angesagt ist, gibt es keinen Anschluss an das öffentlich Wassernetz, stattdessen befinden sich überall auf dem Gelände Regenwasserauffangbecken und Wassertanks. Beim Abwaschen mit Regenwasser kann es schon mal passieren, dass eines der beiden Pferde vorbeikommt und zuguckt.

    Am letzten Abend kommt noch Kari dazu, eine Amerikanerin, nun sind wir schon vier "workawayer". Kari hat eine Ukulele dabei und gemeinsam genießen wir den Abend am Lagerfeuer mit Gitarre und Ukulele.

    ¹Plattform, über die Kurzzeitjobs mit Unterkunft und Verpflegung vermittelt werden
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  • Dzień 141–143

    Cartagena

    17 marca, Kolumbia ⋅ 🌙 29 °C

    Am Samstag fahre ich zurück nach Bogotá. Dort steige ich in einen Reisebus nach Cartagena, weil Swantje für ein paar Tage nach Kolumbien kommt. Die Busfahrt nach Cartagena dauert fast 24 Stunden, dabei steigen unterwegs immer wieder Leute ein und aus, die Arepas, Empanadas und Getränke verkaufen. Ich fange aus einem mir zuerst unerklärlichen Grund auf der Hälfte der Fahrt an zu kotzen, als kurz darauf noch Durchfall dazukommt wird mir klar, dass ich wahrscheinlich eine Lebensmittelvergiftung habe. Das macht den Rest der Fahrt nicht gerade angenehm aber wenigstens kann ich ein bisschen schlafen. In Cartagena angekommen nehme ich ein Uber zum Flughafen und hole Swantje ab. Nach ca. 30 Stunden Reisezeit (pro Person) erreichen wir völlig fertig unser Hostel in Cartagena: La Buleka. Dort schlafe ich erstmal eine Nacht durch, in der Hoffnung, dass sich mein Magen möglichst bald wieder beruhigt.
    Am nächsten Tag schauen wir uns die Altstadt von Cartagena und das Castillo San Felipe de Barajas an. Cartagena ist an sich eine sehr schöne Stadt, allerdings hat Swantje ein bisschen Jetlag und ich fühle mich auch noch krank. Außerdem ist es heiß (was eigentlich ganz schön ist) stinkt nach Müll (nicht so schön) und das Obst der Straßenverkäufer ist viel teurer als in Bogotá (weil hier mehr Touristen sind). Wir haben beide Lust auf mehr Ruhe und Natur und werden daher wohl bald weiterfahren.
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  • Dzień 143–146

    Santa Marta

    19 marca, Kolumbia ⋅ ☁️ 29 °C

    Am Dienstag machen wir uns auf den Weg nach Santa Marta, wir wissen zwar noch nicht genau wo wir hinwollen aber der Tayrona Nationalpark soll ganz schön sein und Minc würden wir auch gerne sehen. Beides ist von Santa Marta aus gut erreichbar. Am Busterminal werden wir sofort von zwei wichtig aussehenden Männern vom Busunternehmen Exalpa abgefangen, die uns fragen wo wir hinwollen. Als wir "Santa Marta" sagen, haben wir in wenigen Sekunden zwei Bustickets in der Hand und sitzen im Bus. Die Beiden haben es sichtlich eilig... Die Tickets sind ein wenig günstiger als bei dem beliebten, sicheren Busunternehmen expreso Brasilia. Wir überlegen noch kurz, ob es eine gute Idee war, Exalpa zu vertrauen, entscheiden uns dann aber, sitzenzubleiben. Die Fahrt beginnt unspektakulär, in Barranquilla stehen wir dann allerdings eine halbe Stunde still und werden anschließend alle rausgeschmissen. Dieses Prozedere kenne ich inzwischen: Aus irgendeinem Grund wollen die Fahrer uns doch nicht nach Santa Marta bringen und lassen uns kurzerhand in einen anderen Bus (Firma SuperStar) umsteigen. Im "SuperStar" fahren wir eine kurze Strecke, stehen dann allerdings wieder über eine halbe Stunde still, während eine Familie ihren Umzug in den Gepäckraum lädt. Zwischendurch kommen natürlich immer wieder Händlerinnen und Händler mit Agua, Arepas und Empanadas in den Bus. Wir kaufen so eine Art Milchbrötchen...
    Nach sechs Stunden sind wir endlich in Santa Marta und werden noch in der Tür vom ersten Taxifahrer abgefangen, der uns liebend gerne für den dreifachen Preis zum Hostel fahren würde. Draußen vorm Bus stehen außerdem drei Mototaxis und einige weitere Taxifahrer auf dem Bürgersteig, die uns alle mit "Taxi, Taxi, Santa Marta, Taganga, Minca!" begrüßen. Nachdem wir den ersten drei abgesagt haben, die Anderen aber trotzdem nicht lockerlassen, rutscht mir ein "¡Dejame en paz!" raus, was nicht nett ist, aber wirkt. Als nächstes machen wir uns auf die Suche nach einem Bus ins Centro, nach einigen kurzen Gesprächen mit Einheimischen wissen wir, wo der Bus hält und wie viel er kostet. Für umgerechnet 58 Cent werden wir dann bis in die Nähe des Hostels gefahren, die letzten Meter laufen wir. Ein anstrengender, lehrreicher Reisetag...

    Santa Marta erweist sich als anstrengender Mix aus Hotels, Taxen und Tourunternehmen. Man kann für alles eine geführte Tour buchen, egal ob nach Taganga an den Strand, in den Tayrona Nationalpark oder nach Minca. Wir überlegen kurz, eine Schnorcheltour zu machen, weil wir schon gerne Schnorcheln gehen wollen, aber erstens keine Schnorchel haben und zweitens müssen wir schnell feststellen, dass die guten Schnorchelspots nur per Boot zu erreichen sind. Da ich mir erst noch eine Badehose kaufen muss und die Schnorcheltour in wenigen Minuten losgeht entscheiden wir uns stattdessen für den Strand "Playa Grande" bei Taganga. Der liegt ein bisschen außerhalb und ist angeblich nicht so belebt wie der direkt am Ort.
    Der Strand ist bis zur Wasserlinie gepflastert mit Stühlen, es wimmelt nur so vor lauter Menschen, die Bars versuchen sich gegenseitig mit ihrer Musik zu übertönen und zu allem Überfluß werden wir ab Betreten der Sandfläche von einer Frau begleitet, die uns hartnäckig die Restaurants und Bars am Strand vorstellen möchte. Während wir die ca. 50 Meter Strand entlanglaufen werden wir von 20 Händlern angesprochen, die Bier und Wasser verkaufen. Ich bin total genervt und frage mich schon, ob der Tayronapark und Minca wohl genauso überfüllt und anstrengend sind. Zum Glück finden wir am anderen Ende von Strand einen schmalen Küstenpfad, auf dem gehen wir ein Stück weiter. Nach ca. 100 Metern kommen wir an eine steile Treppe, die runter ans Wasser führt. Dort sind wir erstaunlicherweise alleine, gehen baden, essen Mango und Papaya und beobachten das Getümmel am Strand und auf dem Wasser. Ab und zu fährt ein Jetski vorbei, ein Fischerboot zieht eine riesige aufgeblasene Banane mit johlenden Menschen drauf durch das Wasser. Aus dieser Entfernung sieht es eigentlich ganz schön aus 🙂 Dabei schmieden wir in Ruhe einen Plan für die nächsten Tage. Ziel: Raus aus Santa Marta.
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  • Dzień 145

    Parque Tayrona

    21 marca, Kolumbia ⋅ ☁️ 27 °C

    Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg in den Tayrona Nationalpark: Ohne geführte Tour, wir steigen einfach am Mercado Público in den Bus und sind kurze Zeit später am Parkeingang in Calabazo. Dort wird uns dringend empfohlen, ein Mototaxi zu nehmen, dass und ein Stück in den Park reinfährt. Wir möchten aber lieber durch den Park wandern, darauf entgegnet die Frau am Eingang, dass wir dann weniger Zeit haben uns am Strand zu entspannen.
    Das mit den Stränden ist hier so eine Sache: Als wir nach Informationen über den Tayrona Nationalpark gesucht haben, sind wir hauptsächlich auf Ratgeber gestoßen, die die Strände im Nationalpark bis ins letzte Detail miteinander vergleichen und unterschiedliche Empfehlungen aussprechen, welcher Strand denn der schönste ist. Dass der Park flächenmäßig zu 99% aus wunderschönem kolumbianischem Regenwald besteht, scheint hier niemanden zu interessieren.
    Wir schaffen es, die Frau davon zu überzeugen, dass wir kein Mototaxi nehmen wollen, müssen dafür aber neben dem Parkeintritt 5.000 Pesos Passiergeld bezahlen. Interessant, aber wenigstens fließt das Geld direkt an die Kogi-Ureinwohner, durch deren Gebiet wir laufen. Außerdem sind 5.000 Pesos umgerechnet nur 1,18€.

    Die Wanderung durch den Park ist wunderschön! Den ersten Teil der Strecke geht es bergauf, was bei der Hitze und Feuchtigkeit ziemlich anstrengend ist. Aber der Ausblick auf die umliegenden Berge ist dafür umso schöner! Am höchsten Punkt kommen wir in ein Kogidorf (El Pueblito), dort gibt es einen Aussichtspunkt mit Hängematten. Der kostet zwar nochmal 5.000 Pesos pro Person, aber wenigstens ist das wieder Geld, was direkt an die Ureinwohner fließt. Bisher sind wir im Nationalpark nur wenigen Leuten begegnet und hier oben in der Hängematte genießen wir die Ruhe und den Ausblick und ich fahre langsam vom Stress der letzten Tage runter. Nach einer etwas längeren Pause wandern wir weiter Richtung Strand, vorbei an weiteren Hütten und einem Schild, das uns erklärt, dass hier Jaguare leben. Als wir kurze Zeit später unheimliche, laute Geräusche hören, die langsam näherkommen, kriegen wir Schiss und drehen lieber um. "Das sind nur Brüllaffen!" erklären uns drei Briten, die aus der Richtung der Geräusche kommen. "Aber ihr seid spät dran, wenn ihr bis zum Strand wandert schafft ihr es nicht zurück zum Eingang bevor der Park schließt! Biegt am Strand rechts ab und nehmt ein Pferd zum El Zaino Eingang." Also versuchen wir es erneut und machen uns wieder auf den Weg. Diesmal bleiben die Geräusche aus, dafür können wir jetzt ab und zu zwischen den Bergen die ersten Blicke aufs Meer erhaschen.
    Nach ca. fünf Stunden Wanderung erreichen wir einen Strand und ich muss zugeben: Der ist wirklich richtig schön. Wir setzen uns hin, ziehen die Schuhe aus und essen und trinken erstmal ein bisschen was von unseren Vorräten. Danach gehen wir in der Brandung baden.
    Jetzt gilt es allerdings, rechtzeitig wieder aus dem Park herauszugelangen. Zu Fuß schaffen wir das nicht mehr, da hatten die Briten recht. Wäre es vielleicht doch besser gewesen, eine Nacht im Park zu bleiben? Es gibt hier mehrere Campingplätze, außerdem kann man sich eine Hängematte mieten. Wir fragen uns am Strand durch, wie wir zum Cabo San Juan kommen und treffen dabei auf eine Polin, die von dort kommt und in die Richtung weitermöchte, aus der wir kommen. So können wir uns gegenseitig den Weg erklären, Karten und Schilder der Wanderwege sind hier nämlich rar gesät und schwer zu interpretieren. Wir gehen los, am Cabo San Juan treffen wir dann auf einen gut gefüllten Strand mit angrenzendem Restaurant und Campingplatz. Hier sind zwar viele Menschen, aber es ist nicht so voll wie in Taganga. Außerdem finden wir hier etwas, das unsere Aussichten auf einen erfolgreichen Rückweg deutlich aufhellt: Es gibt Boote nach Taganga. Kleine, offene Fischerboote mit je zwei 200 PS Außenbordmotoren, die in der Brandung vorm Strand kräftig schaukeln, aber immerhin Boote. Wir fragen kurz, was die Fahrt kostet und lassen uns für die Tour um 16:30 eintragen. Erst später überlegen wir, ob wir wirklich bei anderthalb Meter Welle mit diesen offenen Booten fahren wollen. Bis zur Abfahrt haben wir ja noch ein wenig Zeit. In der Zeit entdecken wir ein kleines Krokodil, liegen faul am Strand und ich renne zweimal aufs Klo, weil sich mein Durchfall zurückmeldet. Auf einem dieser Wege zum Klo treffe ich Luis und Martín wieder, zwei Argentinier die ich aus dem Hostel in Bogotá kenne. Ich muss mich beeilen und als ich vom Klo zurückkomme sind die beiden schon wieder weg. Kolumbien wirkt in diesem Augenblick recht klein.
    Um 16:30 steigen wir dann tatsächlich ins Boot. Die Handys haben wir gut verpackt, weil wir bestimmt nass werden. Beim "ablegen" vom Strand dreht das Boot noch kurz gefährlich auf die Felsen zu, der Fahrer weiß sich mit viel Gas und einer engen Kurve zu helfen. Die Beiden 200 PS Außenborder bringen das fast vollbesetzte Boot mühelos auf ca. 20 Knoten Fahrt. Die Welle kommt schräg von hinten und der Fahrer fährt genau so schnell, dass wir fast die ganze Zeit auf einer Welle entlangsurfen. Nur ab und zu wird er ein bisschen zu schnell und wir krachen in das nächste Wellental. Kurz vor Taganga wird die See ruhiger und jetzt hält den Fahrer nichts mehr zurück: Er legt beide Hebel auf den Tisch und wir rasen in einem wahnsinnigen Tempo auf den Strand zu. Nach einem gekonnten Ankermanöver liegen wir wieder mit dem Heck am Strand und steigen aus. Was für ein wilder Ritt!
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  • Dzień 146–151

    Minca

    22 marca, Kolumbia ⋅ ⛅ 31 °C

    Eines der ersten Dinge, die wir in Minca entdecken, ist eine sehr gute Eisdiele. Wir beschließen, dass wir uns bis zur Abfahrt durch alle Sorten durchprobieren wollen. Es gibt nur 14 Behälter mit Eis, wenn wir jedes Mal jeweils zwei Kugeln nehmen, sollten wir das schaffen.

    Am nächsten Tag machen wir eine kurze, aber erstaunlich anstrengende Wanderung zur Finca la Candelaria, wo Kaffee und Kakao angebaut und Führungen angeboten werden. Dort machen wir eine Kaffeeführung, bei der wir die Kaffeebäume sehen, Kaffeebohnen schälen, rösten und mahlen und schließlich Kaffee trinken. Ich bin kein großer Kaffeetrinker, würde aber schon sagen, dass der Kaffee nach "mehr" schmeckt als der den ich bisher in Deutschland und in Kolumbien getrunken habe.
    Auf dem Rückweg von der Finca kommen wir unterhalb des Wasserfalls "Cascada la Escondida" an eine sehr schöne Badestelle im Fluss. Nach der ersten Abkühlung folgt die zweite im Dorf: Eis. Leider müssen wir feststellen, dass einige Sorten über Nacht ausgetauscht wurden. Es gibt also deutlich mehr Sorten, als in die 14 Behälter passen. Für unser Experiment bedeutet das: Wir müssen noch mehr Eis essen. Für heute belassen wir es allerdings erstmal bei zwei Kugeln pro Person, dulce de leche und pie de límon entpuppt sich als sehr gute Kombination.

    Sonntag wandern wir auf den Los Pinos, einen Berg ein Stück südlich von Minca. Unsere Route verläuft die meiste Zeit auf einer Straße, wo wir regelmäßig von Mototaxis und Autos mit Allradantrieb überholt werden. Die Aussicht neben der Straße ist trotzdem ganz schön und am Ende geht es noch ein Stück auf einem Wanderweg durch den Dschungel. Oben angekommen ist es leider so diesig, dass wir nicht besonders weit gucken können. Bei besserem Wetter müsste Santa Marta und das Meer von hier oben zu sehen sein. Der Rückweg führt dann eine längere Strecke auf Wanderwegen durch den Dschungel. Teilweise ist der Weg so steil, dass wir mehr runterrutschen als gehen. Bevor wir wieder in Minca ankommen machen wir noch einen Stopp bei den Marinka Wasserfällen. Das sind zwei Wasserfälle in denen man duschen und im Fluss schwimmen kann. Die Wasserfälle an sich sind wunderschön, allerdings sind hier sehr viele Leute und wir müssen einen für Kolumbien extrem teuren Eintrittspreis zahlen (für einen Wasserfall...).
    Nach der Wanderung zum Los Pinos sind wir so fertig, dass wir den nächsten Tag (meinen Geburtstag) fast ausschließlich auf dem Hostelgelände verbringen. Erst in der großen Schaukel am Fluss, dann im Pool und später auf Liegestühlen. Wir schaffen es gerade eben so, nachmittags einmal ins Dorf zu gehen um Geburtstagskuchen (Schokobananenkuchen mit Vanilleeis) zu essen.
    Für den Tag danach haben wir uns eine Vogeltour mit Eduardo von der Kaffeefinca vorgenommen. Es geht schon um 5:30 am Hostel los und während die Sonne aufgeht wandern wir hoch zur Kaffeefinca. Unterwegs bleiben wir immer wieder stehen und Eduardo zeigt uns die Vögel, die hier leben. Er hat Ferngläser mitgebracht, damit können wir sie auch dann sehr gut sehen, wenn sie etwas weiter entfernt im Baum sitzen. An der Finca angekommen, versucht Eduardo Tukane anzulocken. Aus seinem Handy schallen Tukanrufe übers Tal, die Tukane antworten aus der Ferne. Nach etlichen Bemühungen setzt sich ein kleiner Tukan auf einen Baum neben uns, lässt sich fotografieren und ist dann auch gleich wieder weg. Die Anderen fliegen ab und zu mal vorbei, verstecken sich dann aber wieder in den Bäumen, von wo aus sie uns lauthals auslachen. So klingt es zumindest. 😄
    Den Rest des Tages verbringen wir damit, alle Schaukeln am Hostel auszuprobieren (es sind so viele und wir sind so müde, dass wir damit nicht fertig werden), Eis zu essen und mit der kleinen Katze zu spielen, mit der Swantje sich inzwischen gut angefreundet hat. So gut, dass sie in der Nacht versucht in unser Zelt zu kommen (wir haben hier statt eines Zimmers ein großes Zelt mit Bett 😉) und es sich auf dem Innenzelt gemütlich macht. Beim Einschlafen hängt also so eine Art Katzensack mitten im Zelt herum. Morgens ist sie wieder weg, aber beim Frühstück hören wir von unserem Nachbarn, dass sie die zweite Hälfte der Nacht auf seinem Zelt verbracht hat.
    Nach diesem lustigen Abschluss geht es per Bus zurück nach Santa Marta und von dort wieder nach Cartagena, weil Swantje von dort aus wieder zurück nach Deutschland fliegt.
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  • Dzień 151–155

    Cartagena - zum zweiten Mal

    27 marca, Kolumbia ⋅ 🌙 28 °C

    Jetzt bin ich also wieder in Cartagena. Noch ist Swantje dabei und wir treffen uns abends mit Alicia, die ich in Bogotá kennengelernt habe, in der Bonche Gastrobar (da gibt es sehr gute Margaritas 😉). Am nächsten Morgen schauen Swantje und ich uns noch das Museo Naval del Caribe an, danach fahren wir zum Flughafen.
    Die nächsten Tage bin ich hauptsächlich mit Umziehen beschäftigt: Das erste Hostel (La Antigua Capsula) war viel zu teuer, also ziehe ich auf die andere Seite des Blocks in ein Günstigeres (Pachamama). Als ich da bin erzählt mir Alicia von ihrem Hostel, das noch günstiger und netter ist und außerdem Frühstück hat. Also ziehe ich am dritten Tag wieder um, ins Hostal San Jacinto.

    Als ich an diesem Tag auf dem Weg zum Strand in Bocagrande über eine Brücke laufe, die die Stadtteile Manga und Getsemani verbindet, traue ich meinen Augen kaum: Auf der anderen Straßenseite läuft Ole. Ole ist wie ich als Hitchhiker über den Atlantik gesegelt, kennengelernt habe ich ihn in Las Palmas de Gran Canaria, als er gerade auf der Suche nach einem Boot war. Dann habe ich ihn zwei Monate später zufällig in Mindelo auf den Kap Verden wiedergetroffen und jetzt läuft er in Cartagena an mir vorbei. Ich hatte keine Ahnung ob und wo er auf dieser Seite des Ozeans angekommen ist, aber manchmal muss man das wohl auch nicht wissen um sich wiederzusehen.
    Den Abend verbringe ich dann mit Ole und Alicia am Strand und später am Plaza de la Trinidad in Getsemani mit Bier, arepas con queso (runde Teigfladen, mit Käse gefüllt) und Chocoramo (kleine Kuchen, mit Schokolade überzogen).

    Und am nächsten Tag? Richtig, ich ziehe wieder um. Das San Jacinto ist für die nächste Nacht nämlich schon ausgebucht. Also ziehe ich zu Ole ins Nahimara Hostel. Das ist bisher mit Abstand das günstigste (7€ pro Nacht) und in Cartagena bisher das gemütlichste. In der Küche steht ein einfacher Gasherd und ein Kühlschrank, draußen im Hinterhof ist eine Bar, zwei Tische und Sitzgelegenheiten. Dahinter steht ein lustiger Mix aus Zelten, Holzhütten und Hängematten. Und das mitten in der Stadt!
    Außerdem lasse ich mein Handy reparieren, das auf dem Weg nach Kap Verde eine Salzwasserdusche bekommen hat und wandere mit Ole zum Convento Santa Cruz de la Popa. Das ist eine Kirche auf einem Berg mitten in Cartagena. Bergauf lassen wir uns dazu überreden, ein Mototaxi zu nehmen, weil der Weg angeblich gefährlich ist. Entlang der Straße steht alle paar hundert Meter Polizei, so gefährlich sieht das gar nicht aus. Oben angekommen fragen wir ein paar Händler, ob es eine gute Idee ist, den Rückweg zu gehen, was diese kräftig bejahen. Um ganz sicher zu sein, fragen wir auf dem Rückweg nochmal bei der Polizei nach, die sagen uns, dass der Weg schon gefährlich sein kann. Angeblich soll es ab und zu vorkommen, dass hier Leute ausgeraubt werden. Wir kommen jedenfalls heil unten an, sind uns aber nicht sicher wem wir jetzt glauben sollen.

    Nach einem weiteren Abend in der Innenstadt mache ich mich am nächsten Tag auf den Weg zum nächsten Ort. Ja, das bedeutet: Nochmal umziehen.
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