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  • Day 92

    Zurück in die Schweiz

    May 30 in Switzerland ⋅ ⛅ 17 °C

    Gegen 22 Uhr heben wir in Buenos Aires ab und geniessen die Aussicht auf das Lichtermeer der Stadt. Die nächsten 11 Stunden versuchen wir es uns in den engen Plätzen gemütlich zu machen und etwas zu schlafen. In Madrid steigen wir um und fliegen die letzten 2.5 Stunden nach Zürich. Je näher wir der Schweiz kommen, desto bewölkter wird das Wetter.

    In Zürich warten schon unsere Eltern und wir freuen uns riesig über den Empfang. Als wir in unserer Wohnung in Schlieren ankommen, erwartet uns unser Untermieter Philip mit leckerer Pasta. Die Wohnung ist in top Zustand und als wir uns in unser langersehntes Bett legen, können wir es immer noch nicht ganz glauben, dass die 3 Monate jetzt bereits vorbei sind.
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  • Day 90–91

    Die letzten Tage

    May 28 in Argentina ⋅ ⛅ 15 °C

    Die letzten zwei Tage in Buenos Aires und unserer ganzen Reise stehen an. Heute erkunden wir das Arbeiter- und Hafenquartier La Boca. Hier entstand mit der Zeit eine kleine verwinkelte Siedlung aus farbigen Häusern, die teilweise aus Schiffscontainern gebaut sind und durch ihre Farbenpracht bestechen. Von hier schlendern wir durch die belebten Strassen in Richtung Norden der Promenade des Rio Dique entlang. Hier im Hafenviertel Puerto Madero säumen beeindruckende Frachtkräne das Ufer und wir tanken Sonne an einer der lauschigen Bars an der Promenade, bevor wir über die Puente de la Mujer zurück in Richtung Stadtzentrum stechen.

    Der nächste Tag startet mit einem leichten Frühstück in der Wohnung, gefolgt von einer Packaktion und dem Auschecken. Es ist der letzte Tag und wir haben eigentlich nur drei Ziele: Um 14 Uhr haben wir eine Reservation im weltbekannten Grillrestaurant La Cabrera, um 21:30 geht unser Flug und irgendwann dazwischen müssen wir noch unser restliches Bargeld ausgeben, das sonst mit dem Betreten des Flughafens praktisch wertlos wird. Wir gehen also auf Shoppingtour und finden leider heraus, dass elektronische Geräte hier rund doppelt so teuer zu sein scheinen wie in der Schweiz. Immerhin finden wir ein paar Schuhe für Marc und einige kleinere Andenken, bevor wir im La Cabrera ankommen. Das Essen ist fantastisch und üppig. Unser Fleischkonsum ist für die nächsten Wochen gedeckt und wir können uns kaum mehr bewegen.

    Am Nachmittag entscheiden wir uns für einen Verdauungsspaziergang im japanischen Garten von Buenos Aires, anscheinend der grösste ausserhalb Japans. Der Park ist toll gestaltet mit vielen liebevollen Details, aber durch die Vorankündigungen über die Grösse sind wir etwas unterwältigt. Nach einer knappen Stunde haben wir gefühlt alles zwei Mal gesehen, was sich gut trifft, denn es ist bereits an der Zeit unser Gepäck zu holen und uns auf den Weg zum 40km entfernten Flughafen zu machen. Wir rufen ein Uber und sind gespannt, wie die Heimreise wohl wird...
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  • Day 89

    Cementerio de la Recoleta und Tango

    May 27 in Argentina ⋅ ☀️ 11 °C

    Ein weiterer Tag, ein weiterer leckerer Brunch. Heute besuchen wir den weltbekannten Friedhof Cementerio de la Recoleta. Bei leichtem Regen geniessen wir eine Führung auf Spanisch und verstehen zu unserer Freude erstaunlich viel. Im Gegensatz zu anderen Friedhöfen sind die Gräber hier kunstvolle Häuschen und teilweise richtige Mausoleen. Wenn man durch die engen Gässchen zwischen den bis zu 12m hohen mit Statuen dekorierten Ruhestätten geht, erfüllt das uns mit Respekt.

    Im Anschluss statten wir dem Wasser- und Sanitäranlagenmuseum einen kurzen Besuch ab, das in einem architektonisch imposanten Gebäude liegt. Es war früher das Hauptpumpwerk der Stadt und Sitz der nationalen Wasserbehörde. Leider stellt sich das Museum als etwas konzeptlos und langweilig heraus, zumindest für uns als Laien.

    Gegen Abend steigen wir irgendwo in der Stadt in einen Keller hinab, wo heute eine Milonga stattfinden soll. Milongas sind anscheinend Tanzanlässe, wo sich Jung und Alt zum Tango tanzen trifft. Wir werden freundlich empfangen und nehmen gleich an einem Anfänger Workshop teil. Gegen 22 Uhr geht es dann los und bald schon ist die Tanzfläche voll. Wir sind fasziniert von den unterschiedlichen Stilen und von der lockeren und freundlichen Atmosphäre. Als wir uns auf die Tanzfläche wagen, wird uns aber schnell klar, dass wir noch viel zu lernen haben. Aber es macht Spass und wie man uns sagt, scheinen Zürich und Luzern für die Tango Argentino Szene bekannt zu sein. Wenn wir zurück sind, werden wir dem mal nachgehen!
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  • Day 86–88

    Buenos Aires

    May 24 in Argentina ⋅ ☀️ 12 °C

    Die letzte Busfahrt unserer Reise führt uns während 14 Stunden fast einmal quer durch Argentinien von Mendoza nach Buenos Aires. Wir sind auf alles vorbereitet, von Verspätungen durch Drogenkontrollen bis auf Komplettausfälle, aber diesmal läuft alles wie geschmiert und wir fahren pünktlich am nächsten Morgen in Buenos Aires ein.

    Unsere Wohnung für die kommenden Tage liegt im Stadtteil Palermo in einem Hochhaus im 9. Stock mit grossem Balkon und toller Aussicht. Leider zieht das Wetter schon wieder zu und bald schon ist es kalt und verhangen. Die nächsten Tage nehmen wir es sehr gemütlich, schlafen aus und geniessen die zahlreichen Brunchlokale in der Umgebung. Natürlich nehmen wir auch hier an einer Walking Tour teil, die uns in die Welt der zahlreichen Wandbilder im Quartier einführt. Es sind wirklich beeindruckende, teils meterhohe, Kunstwerke, die aber politisch deutlich weniger aufgeladen zu sein scheinen als beispielsweise in Oaxaca. Uns geht es gut in Buenos Aires und wir fühlen uns sicher.
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  • Day 84–85

    Herbstwetter und Thermal Spa

    May 22 in Argentina ⋅ ☁️ 7 °C

    Unser Tag startet regnerisch, grau verhangen und kalt. Und natürlich haben wir genau heute eine Velotour geplant, genauer gesagt eine Wine & Bike Tour.

    Wir holen unsere Fahrräder ab und bekommen eine Karte mit Weingütern, wo wir jeweils degustieren und etwas essen können. Natürlich nehmen wir bei diesem Abenteuer den freiwilligen Helm gerne an und machen uns auf den Weg. Entgegen unseren Befürchtungen finden wir den Weg problemlos und fühlen uns komplett sicher, denn die Velowege, oder eher Velostrassen, sind hier erstklassig. Wieder etwas, von dem wir uns in der so fortschrittlichen Schweiz, und in Schlieren im Speziellen, noch einiges abgucken könnten. Wir geniessen die Führungen und die Degustationen, die durchs Band mit viel Herzblut durchgeführt werden, und kaufen auch den einen oder anderen Wein. Sogar das Wetter spielt mit und obwohl es kalt und bewölkt bleibt, werden wir vom Regen verschont.

    Die nächsten und letzten Tage in Mendoza bleiben gemäss Wetterbericht verhangen und kalt, schönen Dank El Niño! Wir ändern unseren Plan und fahren in die nahen Berge in ein Spa Hotel mit thermischen Quellen. Was gibt es Schöneres, als in einem 45° heissen Aussenbecken zu liegen mit Aussicht auf ein wolkenverhangenes Flusstal und eingeschneite Berghänge? Wie wir herausfinden, gibt es tatsächlich noch eine Steigerung, nämlich 30 Minuten Massagen für 7'500 Pesos, was ungefähr 7 Franken entspricht, und wir buchen gleich mehrere Blöcke.

    Heute lassen wir es uns gut gehen, denn morgen steht die längste Busfahrt unserer Reise von Mendoza nach Buenos Aires an.
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  • Day 81–83

    Trautes Heim in Mendoza

    May 19 in Argentina ⋅ ☁️ 15 °C

    Ausser einem leichten Schnupfen haben wir uns von der Busfahrt gut erholt und erkunden die Stadt. Wir sind positiv überrascht davon, wie grün hier alles ist, denn neben den bekannten üppigen Pärken stehen auch entlang fast jeder Strasse grosse Laubbäume. Fantastisch!

    Die kommenden zwei Tage verbringen wir in einem winzigen charmant eingerichteten Häuschen auf dem Grundstück von Belen und Yasim, die uns auch gleich mit Apéroplättchen und Rotwein begrüssen. Hier fühlen wir uns schnell wie zuhause und geniessen es, den Kamin einzufeuern und in der kleinen Küche selber zu kochen. Unterdessen haben wir uns nochmals Geld geschickt und überlegen übertrieben lange, ob und wie wir die ganzen Geldbündel verstecken sollen, ein Problem, das wir aus der Schweiz nicht so kennen.
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  • Day 80

    Via La Rioja nach Mendoza mit Panne

    May 18 in Argentina ⋅ ☁️ 15 °C

    Die Fahrt nach La Rioja verläuft ohne Zwischenfälle und wir checken relativ erholt am frühen Morgen in der Unterkunft ein.

    Die Stadt mit ihren knapp 200'000 Einwohnern gefällt uns auf Anhieb und wir entdecken langsam ein Muster. Die Städte wurden von den Spaniern oft als Strassengitter angelegt mit einem Hauptplatz, der heute oft "9. Juli" (Unabhängigkeitstag) oder "25. Mai" (alternativer Unabhängigkeitstag der ersten patriotischen Regierung) heisst. Im Norden vom Hauptplatz steht eine protzige Kirche, im Süden das Regierungsgebäude. Der Hauptplatz war oft auch die Trennlinie zwischen Arm im Süden und Reich im Norden, was sich heute noch teilweise in den Quartieren abzeichnet. Wir erkunden den lebendigen Hauptplatz mit seinen Märkten und der allgegenwärtigen Musik.

    Was uns seit Tarija auffällt und gefällt, ist die familienfreundliche Ausstattung auf den Hauptplätzen. Neben öffentlich zugänglichen Hüpfburgen und Gokarts finden wir auch immer wieder Staffeleien, die Kinder dazu einladen, zu malen. Das Angebot wird rege genutzt und wir würden so etwas gerne auch in der Schweiz etablieren.

    Nach einer erholsamen Nacht fährt um 09:50 bereits der nächste Bus mit Ziel Mendoza. Wir freuen uns auf eine gemütliche Tagfahrt von 8 Stunden und hoffen, um 18 Uhr anzukommen. Wir fahren wieder durch beeindruckende Wild West Landschaften auf pfeilgeraden Strassen durchs Niemandsland.

    Plötzlich halten wir wegen technischen Problemen an. Nach einer Stunde ist das Problem noch nicht gelöst und wir sollen in einem anderen Bus zum nächsten Ort fahren und dort warten. Der Busfahrer besteht darauf, dass wir unser grösseres Gepäck im kaputten Bus lassen und sie es dann in den Ersatzbus umladen werden. Nach einer knappen Stunde werden wir gegen 16 Uhr in Chepes, einem kleinen Ort mit winzigem Busterminal abgeladen und stellen fest, dass wegen dem Pfingstwochenende alles geschlossen ist. Wir warten und warten, aber nichts geschieht und niemand informiert uns. Zum Glück sind neben uns auch noch einige Einheimische gestrandet und solange die entspannt ihren Mate trinken ist die Welt für uns auch in Ordnung. Als die Sonne untergeht und es merklich abkühlt macht sich eine nervöse Stimmung breit und als gegen 21 Uhr nach 5 Stunden Wartezeit immer noch kein Bus in Sicht ist, rufen wir als Gruppe beim Busunternehmen an. Wir verstehen bei Weitem nicht alles vom hektischen argentinischen Spanisch, aber anscheinend hat das Busunternehmen kurzerhand aufgelegt, worauf sich einige der Einheimischen auf den Weg zur lokalen Polizei machen. Was für ein Krimi. Wir warten weiter und plötzlich fährt gegen 22 Uhr unser Bus ein. Es ist eine komische Stimmung zwischen Wut und Erleichterung als wir einsteigen. Schliesslich kommen wir um 4 Uhr in der Früh in Mendoza an und sind froh, dass wir eine Unterkunft ganz in der Nähe vom Busterminal gebucht haben. Marc bekommt am nächsten Morgen noch eine Mail vom Busunternehmen mit einer Entschuldigung und einem 25% Rabattcode für die nächste Fahrt, worüber wir nur lachen können. Wir melden zurück, dass Unfälle natürlich passieren können, aber Kunden stundenlang ohne Informationen sitzen zu lassen, das ist kein guter Stil.
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  • Day 78–79

    Magische Landschaften um Cafayate

    May 16 in Argentina ⋅ ☀️ 28 °C

    Es ist kalt an den Abenden, und zwar Pullover mit Daunenjacke kalt. Als wir nach Salta kamen, hofften wir nur einen besonders kalten Tag erwischt zu haben, aber dem ist nicht so. Zwar ist es in Argentinien nun Herbst, aber im Moment sind die Temperaturen tiefer als normal, versichern uns die Einheimischen. Das bemerken wir auch auf unserer heutigen abendlichen Walking Tour durch Salta. Die Tour befasst sich diesmal mehr mit kulinarischen als mit geschichtlichen Highlights, und wir sind froh als wir danach im vorgeschlagenen beheizten Restaurant ein tolles Abendessen geniessen. Der Rest vom Tag ist schnell zusammengefasst: Planen der nächsten Tage, etwas Shopping, Haare schneiden und wieder Geld abheben.

    Der nächste Tag beginnt früh, denn heute steht eine ganztägige Tour ins 3 Stunden entfernte Dorf Cafayate an. Der Weg dorthin, die Ruta 68, ist für die abwechslungsreiche und magische Landschaft bekannt. Und tatsächlich sind wir an den Fotostopps von den Farben und den geologischen Formationen beeindruckt. Vor Jahrmillionen stand hier alles unter Wasser und zusammen mit den heute noch aktiven Bewegungen der tektonischen Platten, die die Anden rund 1cm pro Jahr wachsen lassen, lassen sich hier auf über 1500m Höhe Meeresfossilien finden. Leider kommt das Farben- und Formenspiel auf den Handyfotos nicht ganz so stark zur Geltung, aber wir könnten die Landschaft stundenlang bestaunen. Cafayate ist für den Weinbau bekannt und so degustieren wir an verschiedenen Orten Weine und geniessen die lokale Küche mit ihrer grossen Auswahl an Empanadas. Kurz gesagt, uns fehlt es an nichts.

    Gegen 20 Uhr sind wir zurück in Salta und machen es uns in einem Café gemütlich. Um 21:45 fährt nämlich unser Nachtbus, der uns in gut 10 Stunden, wahrscheinlich mehr mit all den Drogenkontrollen, nach La Rioja bringen wird. La Rioja liegt ziemlich genau auf halber Strecke nach Mendoza und wir werden dort eine Nacht Pause einlegen, bevor es per Bus weitergeht.
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  • Day 76–77

    Reich in Salta

    May 14 in Argentina ⋅ ☁️ 9 °C

    Der Bus nach Salta fährt erst am Nachmittag. Wir machen uns nach dem Frühstück wieder auf den Weg zum Geldautomaten, nur um festzustellen, dass die Schlange nun noch länger ist als gestern. Wir erkunden stattdessen noch ein bisschen Humahuaca, das mit seinen Wandgemälden, der charmanten Kirche und der tollen Landschaft einiges zu bieten hat. Besonders beeindruckend ist das Monument zum Gedenken der Helden des argentinischen Unabhängigkeitskrieges, das über 300 Treppenstufen erreichbar ist und an dessen Spitze ein 9m hoher indigener Krieger steht.

    Die Fahrt nach Salta verläuft bis auf eine weitere halbstündige Drogendurchsuchung problemlos. Wir haben eine Wohnung im Stadtzentrum und freuen uns schon darauf, wiedermal selber zu kochen. Zuvor machen wir uns aber abermals auf den Weg zu einem Geldautomaten. Der Erste ist kaputt, der Zweite hat kein Geld und vor dem Dritten ist wiedermal eine Menschenschlange. Jetzt oder nie denken wir uns, reihen uns ein, und sind einige Zeit später endlich an der Reihe. Wir staunen nicht schlecht, dass wir umgerechnet maximal 25 chf beziehen können zu einer Gebühr von 9 chf. Wir glauben an einen schlechten Scherz und lernen erst später, dass die horrende Gebühr für Ausländer eine der vielen Massnahmen der neuen Regierung ist um die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen. Nach einigen Recherchen haben wir einen Plan, den wir hier gleich teilen wollen, falls jemand in nächster Zeit nach Argentinien kommt: Wir schicken uns selber Geld via WesternUnion. Das haben wir noch nie gemacht, aber es klappt absolut reibungslos und wir kriegen sogar einen deutlich besseren Wechselkurs, der sehr nahe am inoffiziellen "Blue Dollar" Kurs liegt. Jetzt müssen wir das Geld nur noch in einem der zahlreichen WesternUnion Büros in Salta abheben, was auch erstaunlich einfach geht. Endlich haben wir Bargeld, das hier an jeder Ecke benötigt wird!

    Nach einem ausgiebigen Brunch verbringen wir einen gemütlichen Tag in Salta und kochen am Abend in der Wohnung. Uns erstaunen die Preise, denn während wir im Restaurant für 17'000 Pesos, etwa 17 chf, fürstlich essen und trinken, kostet unser bescheidener Einkauf für zwei Abendessen mit Pasta, Gemüse und einer Flasche Wein im Supermarkt mehr als 40'000 Pesos. Wir müssen uns noch etwas an Argentinien gewöhnen, aber jetzt haben wir immerhin das Gefühl, angekommen zu sein.
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  • Day 74–75

    Mit Adrenalin nach Argentinien

    May 12 in Argentina ⋅ 🌬 23 °C

    Um 9 Uhr verlässt unser Bus das Terminal in Tarija und wir sind auf dem Weg nach Villazón, ein Dorf das gleich an der Grenze zu Argentinien liegt.

    Wir haben uns für eine Tagfahrt entschieden, weil uns die Landschaft bereits auf dem Hinweg so gefiel. Das stellt sich nun als zweifelhafte Entscheidung raus. Wir haben im riesigen doppelstöckigen Bus oben die vordersten Plätze mit toller Aussicht gebucht, aber der Bus nimmt eine andere Strasse als wir dachten. Plötzlich befinden wir uns auf einer schmalen kurvigen unbefestigten Strasse, die sich steilen Berghängen entlang schlängelt. Als der Fahrer die Cumbia Musik ausmacht, die sonst auf diesen Busfahrten in Endlosschlaufe läuft, wissen wir, dass es ernst gilt. Leitplanken gibt es weit und breit keine und mehr als einmal haben wir das Gefühl, dass die nächste Kurve unmöglich zu kriegen ist und wir gleich ins Tal stürzen. Ausser ein paar Schweissausbrüchen und Verspannungen geht aber alles gut und wir atmen auf, als wir nach über 2 Stunden auf eine geteerte Hauptstrasse einbiegen.

    Der Grenzübertritt nach Argentinien klappt reibungslos und schon bald sitzen wir im ersten argentinischen Bus nach Humahuaca, wo wir die kommenden 2 Nächte verbringen wollen. Wir sind müde und froh, bald anzukommen, aber plötzlich stoppt der Bus an einem Militärposten. Wir sehen Hundeführer, und mehrmals patroullieren Polizisten den Bus. Wir erfahren, dass wir uns auf einer beliebten Drogen Schmuggelroute befinden und solche Kontrollen im Moment Routine sind. Ausserdem ist die Stimmung im Moment angespannt, weil Drogenbanden in Rosario der Regierung den Krieg erklärt haben sollen und es bereits mehrere Zivilopfer gab. Manche Neuigkeiten will man lieber nicht wissen und wir werden um Rosario herum einen grossen Bogen machen. Nach 90 Minuten dürfen wir endlich weiterfahren und fallen im Hostel Buena Vista nur noch erschöpft ins Bett.

    Der nächste Tag startet mit einer Überraschung. Als wir in der einzigen Bank im Ort Geld abheben wollen, treffen wir auf eine 20m lange Menschenschlage. Wir denken uns nichts dabei und reihen uns ein. Nach einer knappen Stunde sind wir gerade mal 4m weiter und machen uns langsam etwa Sorge, dass wir so unsere Tour am Nachmittag zum Horconal Synclinal, einer 14-farbigen Gebirgskette, verpassen. Wir lernen, dass soeben Zahltag war und die Leute nun ihre gesamten Finanzgeschäfte am Automaten erledigen. Zähneknirschend geben wir auf.

    Die Tour zu der 14-farbigen Gebirgskette führt uns auf 4350m, eine Höhe die wir uns unterdessen gewohnt sind. Wir bestaunen die vielfarbigen Gesteinsschichten, die über Millionen Jahre durch sukzessive Ablagerungen von Flüssen, Lagunen und Wüsten entstanden sind.

    Am Abend streifen wir noch etwas durch das Städtchen, das uns mit seinen Gässchen und Märkten gut gefällt. Morgen geht es bereits weiter nach Salta, aber heute geniessen wir den Abend noch hier.
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