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  • Day 50

    Bangkok, Thailand

    November 15, 2022 in Thailand ⋅ ☁️ 32 °C

    Am frühen Morgen haben wir mit der ersten Fähre die touristenüberlaufende Insel verlassen und das weite gesuchte. Wir fuhren auf die östlich von Thailand gelegene Inselgruppe, mit der größten Insel Koh Samui wollten wir beginnen und anschließend auf die anderen 2 Inseln Koh Phangan und Koh Tao hoppen.
    Endlich auf Koh Samui angekommen mussten wir unseren Hunger erstmal stillen und navigierten uns direkt zu einem Markt, Säfte und Spieße as usual. Den Tag wollten wir entspannt ausklingen lassen, deswegen haben wir es uns abends mit einer Thai Massage gut gehen lassen. Für die nächsten Tage war geplant, die Insel mit dem Roller zu erkunden, hier und da an schönen Spots anzuhalten und einfach mal die Ruhe und Natur zu genießen. Daraus wurde aber nichts. Irgendwas hat uns ziemlich auf den Magen geschlagen. Wir waren für die nächsten zwei Tage out of order. Beim Gedanken an das zuvor noch geliebte Thai-Essen drehte sich unser Magen um. Was hätten wir jetzt für Muttis Apfelpfannekuchen gegeben.
    Als langsam wieder Leben in unseren Körper einkehrte machte uns jedoch das Wetter einen Strich durch unsere Planung. Tropenregen soweit die Wetter-App vorhersehen konnte. Kein Lichtblick. Traurig verließen wir die Insel durch ihre überfluteten Straßen und flogen nach Bangkok.

    Unser Hotel in Bangkok war direkt neben der Party Meile. Uns fiel direkt das Krokodil auf und die Skorpione am Spieß, die hier anscheinend als Snack verzehrt werden.
    Noch etwas erschöpft von den letzten Tagen, wollten wir trotzdem Bangkok erleben und inspizierten die Kaufhäuser, Märkte und die Umgebung. Wir machten uns ein Bild von der Großstadt und versuchten die Gerüche der thailändischen Streetfood-Küche zu umgehen.

    Ganz zufällig waren wir während der Apex 2022 in Thailand, wie wir nichtsahnend von einem Einheimischen aufgeklärt wurden. In dieser Woche ist die Regierung in Bangkok und gleichzeitig werden die Touristen mit besonderen Rabatten zum Ankurbeln der thailändischen Wirtschaft animiert. So wie wir verstanden haben, wurde dies ins Leben gerufen, um die Tourismusbranche aus der Covid-Krise zu bekommen.
    Das Must-See in Bangkok, der große Tempel mit dem Regierungspalast, war aufgrund des hohen Besuchs für die Öffentlichkeit gesperrt und öffnete erst wieder am Tag unserer Abreise. Also wurde uns von einem Einheimischen eine alternative Sightseeing-Route vorgeschlagen. Die Tuktuks fuhren in der Apex-Woche zu besonders günstigen Preisen die Touris von einem Spot zum nächsten. Wir besuchten im wahrsten Sinne des Wortes den Glücks-Tempel, der tatsächlich nur 3 Tage im Jahr geöffnet ist und zufällig und total planlos waren wir genau zur Öffnung dort. Wir wurden über unser Glück von einem Thailänder aufgeklärt, der extra für den Besuch des Glückstempels von Phuket nach Bangkok mehrere Stunden mit seinem Auto gefahren ist. Er war ziemlich überrascht, dass wir so zufällig und so unwissend in dem Glückstempel standen. Wir ehrlich gesagt auch 😅
    Auf unserer Tuktuk-Touri-Tour sahen wir noch den 30m hohen Big Standing Buddha und den Goldenen Buddha, welche jedoch nicht die letzten gewesen sein sollten.
    Endstation war China Town, hier erlebten wir wirklich China. Es zeigte sich ein komplett konträres Stadtbild: andere Sprache, andere Gebäude, anderes Essen, makabere Essenspräsentationen und merkwürdige Gerüche nach viel totem Tier.

    In den folgenden Tagen haben wir die Eindrücke der Stadt aufgesogen, geschlemmt und uns ins Fitnessstudio gewagt, um uns wieder stark zu fühlen 😃 Das Schicksal hat uns auf der Suche nach einer Toilette in den 13. Stock eines Hochhauses geführt, wo wir von der Terrasse aus einen Logenplatz für das Schauspiel des Sonnenuntergangs hatten.

    Am Tag der Abreise war es endlich soweit, der große Tempel hatte seine Pforten wieder geöffnet. Am Eingang mussten wir uns erstmal eine lange Hose kaufen (ja auch Männer), im Partnerlook ging es durch die Tempel-Landschaften. Ein Tempel schöner als der andere. Es gab so viel zu sehen, viele wunderschöne Wandmalereien, die Geschichten erzählten, man hätte dort Tage verbringen können.

    Nach einem Rundgang ging es zum Highlight für Marvin: Der liegende Buddha, riesig und komplett in Gold erstreckte er sich vor uns.
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  • Day 46

    Koh Phi Phi Island, Thailand

    November 11, 2022 in Thailand ⋅ ☀️ 27 °C

    Früh am Morgen schipperten wir mit der ersten Fähre von Phuket zur Insel Koh Phi Phi, die für ihre traumhaften Strände und Inseln bekannt ist. Dort angekommen erlebten wir eine Überraschung mit der wir so nicht gerechnet hätten und uns auch überhaupt nicht der Sinn nach war. Wir waren auf einer Touristen-Hochburg gelandet. Amtssprache deutsch. Dazu kam noch, dass unsere Tour für diesen Tag abgesagt wurde. Also hingen wir zwei Tage hier fest. Nagut, machen wir das beste draus und erkunden die Insel, dachten wir uns optimistisch. Wir haben die Rechnung aber ohne dem tropischen Wetter gemacht. Am Mittag wurden wir von einem Monsunregen überrascht. Also nutzten wir das Wetter um uns mal wieder sportlich zu betätigen. Wir suchten ein Hotelgym mit Blick aufs Meer auf und powerten uns aus.
    Am Abend wurden wir dann von einer Feuershow am Strand doch noch begeistert.

    Am nächsten Morgen begann dann endlich unsere Bootsfahrt um die Inseln von Koh Phi Phi. Erster Halt war Monkey Island. Ja, schon wieder. Frei lebend, aber natürlich vollkommen abhängig vom Tourismus, schwang das schlechte Gewissen natürlich mit, dennoch war es schön wieder so süße Affen zu sehen.

    Anschließend schnorchelten wir im wunderschönen türkisen Meer mit unzähligen bunten Fischen, danach ging es zu einer atemberaubenden Insel - Shark Island. Marvin sprang enthusiastisch vom Bootsdeck mit einem sagenhaften Bauchklatscher ins Wasser. Und tatsächlich, dort konnten Haie beobachtetet und mit ihnen geschwommen werden. Genau genommen waren es Schwarzspitzen-Riffhaie.

    Next stop war Maya Beach. Der Strand ist unbeschreiblich, so kann nur das Paradies aussehen. Weißer feiner Sand und türkises Meer, wie wir es noch nie zuvor gesehen haben. Nicht umsonst hat Hollywood hier The Beach mit Leonardo Di Caprio gedreht und berühmt gemacht. Thailand bemüht sich diese Schönheit zu bewahren, deshalb dürfen keine Boote mehr in die Bucht einfahren und schwimmen ist auch verboten. Was in diesem Fall eine wirklich sinnvolle Lösung ist und atemberaubende Fotos ohne schwimmende Touristen ermöglicht. Nach einem Spaziergang über die Insel ging es weiter zu Bamboo Island, auf der wir für paar Stunden verweilen und die Insel entdecken konnten.
    Anschließend machten wir noch einen kurzen Abstecher zur Mosquito Island. Wie es der Name schon verrät, werden in der Nacht die Mosquitos aktiv und machen die Insel zu einem unerträglichen Ort.
    Wir fuhren mit dem Boot gemächlich durch die vielen Felsformationen zu unserem letzten Stop und genossen den Sonnenuntergang und die Stille auf dem Meer. Als die Sonne hinter dem Horizont verschwand und die Dunkelheit sich breit machte, ging es nochmal zum Schnorcheln ins Meer. In einer versteckten Bucht leuchtete Plankton auf, sobald man sich im Meer bewegte. Wie tausende Glühwürmchen - nur unter Wasser 🤩
    Mit diesem Lichterspektakel ging ein Tag zu Ende. Und jedesmal wenn wir uns fragen, ob es überhaupt noch besser werden kann, werden wir erneut positiv überrascht.
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  • Day 43

    Phuket, Thailand

    November 8, 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 28 °C

    Die Ankunft war verwirrend. Es fühlte sich an als seien wir in Vietnam. Die Enttäuschung, dass es mit Hanoi nicht geklappt hat, war nach kurzer Zeit verflogen. Es war alles spontan. Wir hatten kein Hotel, keine Route, keinen Plan. Wir ließen uns einfach treiben. Der Song „Lost“ von Frank Ocean war unsere Hymne und lief auf Repeat.

    Auf der Insel gibt es einen Ort für die partyfreudigen Touristen, aber auch sehr viele ruhige Gegenden mit wunderschöner Natur. Wir haben ein Hotel in Patong (dem Partyort) gebucht, um eine gute Ausgangslage für die Erkundung der Insel zu haben. Am Tag der Ankunft sind wir einfach nur spazieren gegangen und saugten alle Eindrücke auf, die uns nach der Woche Indien über den Weg liefen. Wie Außerirdische sind wir über das Sortiment im Supermarkt hergefallen. Einen richtigen Supermarkt gab es in Indien nicht wirklich, und das Angebot von Getränken und Essen ist ebenfalls anders als wir es in Europa kennen. Auf unserer Schlender-Route sind wir direkt über einen Streetfood Markt gestolpert, der uns wie das Paradis erschien. Fleisch-Spieße, Seafood, Dim Sum, frische exotische Säfte, Crêpes, usw. für’n Appel und ein Ei.

    Am zweiten Tag steuerten wir das Meer an. Zwar warm aber nicht ganz so sonnig, fühlten wir uns eher nach einem Spaziergang entlang des Strandes mit den Füßen im Andaman Meer. Nach dem hektischen und lauten Treiben in Indien, tat uns die Ruhe und Natur richtig gut, die Entspannung legte sich ein. Mit der Natur connected fielen uns jetzt die unzähligen kleinen und großen Krebse, die Einsiedlerkrebse und die See-Egel auf, die sich im Sand unter unseren Füßen einbuddelten oder im zügigen Crab-Walk ins Meer huschten. Wir waren im Entdecker-Modus und versuchten die Meereswesen zu fangen und zu verstehen.
    Am Ende des Tages peilten wir einen anderen Streetfood Markt an und schlemmerten was das Zeug hält. Wir probierten uns durch bekanntes und unbekanntes - mit Ausnahme von Krokodil und Fledermaus. Das wurde Marvin verboten 😂

    Nach zwei Tagen lost and free, machten wir wieder Pläne. Wir entschlossen uns weiter in Richtung Phuket City zu ziehen. Dort angekommen mieteten wir uns einen Roller und erkundeten die überschaubare Insel. Der erste Stop waren budistischen Tempelanlagen. Derya machte den anderen Besuchern ein Ritual nach, bei dem Stäbchen in einer Box solange geschüttelt werden, bis eins rausfällt. Die Zahl auf dem Stäbchen verweist auf das Fach mit Karten, von denen die obere Karte gezogen wird. Eine positive Karte behält man, andernfalls wird sie wieder zurückgelegt und ignoriert 😅 Good News: Deryas Karte war eine gute 😁

    Mit dem Freiheitsgefühl auf dem Roller kehrte eine Tiefenentspannung in uns ein, welche sich selbst durch den Linksverkehr nicht erschüttern lies. Die Weiterfahrt ging lange bergauf, bis wir am Ziel eine große Buddha Statue vor uns erblickten. Buddha wachte im Schneidersitz friedvoll über die ganze Stadt, vergleichbar wie Jesus über Rio.
    Nächstes Ziel unseres Trips war ein schöner, nicht all zu stark besuchter Strand, der uns von einer Thailänderin empfohlen wurde.
    Wir breiteten unsere Picknickdecke aus und aßen exotische Früchte.
    Bevor wir uns auf den Rückweg machten, fuhren wir zu einem beliebten Aussichtspunkt, um den Sonnenuntergang zu beobachten.

    Wieder in der City angekommen widmeten wir uns dem Lieblingshobby Streetfood. Und was wäre ein Besuch in Thailand ohne Massage? Unsere Füße hatten etwas Liebe verdient, eine einstündige, wohltuende Fußmassage kamen uns jetzt genau gelegen. #Welovethailand
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  • Day 36

    Mumbai, Indien

    November 1, 2022 in India ⋅ ☀️ 31 °C

    Über Abu Dhabi ging es nach Mumbai. Derya wollte eigentlich nach Neu Delhi aber der hashtag Mumbaistreetfood hat sie am Ende doch umgestimmt.

    First impression: Laut, hektisch, voll und übelriechend. Ein permanent beißender Geruch aus einer Kombination von Urin, Fäulnis, Kadaver stieg uns tagtäglich in die Nase. Daran gewöhnt haben wir uns bis zum letzten Tag nicht.

    Die Taxifahrt vom Airport zum Hotel war die wildeste Fahrt die wir je erlebt haben. Es waren so viele Autos, Roller, Schubkarren, Menschen und ab und zu auch mal Kühe auf der Straße. Jeder versuchte irgendwie voranzukommen. Jede noch so winzige freie Lücke wurde dafür genutzt. Der Verkehr erfolgte nach dem Tetris Prinzip, so haben wir es bezeichnet. Es wurde permanent gehupt. Der Verkehr in der Türkei ist eine Kinderfahrt dagegen. Zum Ende hin hatten wir auch noch fast einen Unfall mit einem von Links kommenden Roller gehabt.
    Wir sind bei Nacht im Hotel angekommen, es war ein gruseliger Ort und eine Welt fernab von unserer Vorstellung. Der Dreck, die Gerüche, die Armut.

    Der Eingang zu unserem Hotel war vermutlich auch mal der Drehhort für einen Horror-Film. Wir mussten durch eine enge Gasse voller Spinnweben gehen, um dann in einen klapprigen Fahrstuhl in den 5. Stock zu fahren. Auf der Fahrt nach oben konnten wir in jedes Stockwerk einen kurzen Blick erhaschen und uns das Leben dort ausmalen. Das ganze Gebäude war heruntergekommen, das Zimmer war auch dementsprechend. Allerdings ist es vermutlich für die dortigen Verhältnisse eine gute Unterkunft, wenn man bedenkt, dass viele Einwohner in noch viel schlimmeren Verhältnissen wohnen. Verrückt ist auch, dass es bislang eines der teuersten Hotels war, in dem wir nächtigten.

    Nachdem wir eingecheckt hatten, war es bereits nach Mitternacht. Wir gingen noch einmal raus, um einen Geldautomaten und etwas zu essen zu finden. Wir wurden mit der schonungslosen Realität konfrontiert. Während nachts die Ratten aus ihren Löchern krochen, schliefen die Menschen überall auf der Straße verteilt. Teilweise ganze Familien, die draußen schliefen und nicht mehr besaßen, als das was sie anhatten. Tagsüber verkauften sie auf ihrem Stand Obst, Streetfood, etc. Abends wurde der Stand zu ihrem Bett.

    Am nächsten Morgen begaben wir uns mutig raus ins Getümmel. Es war eine andere Welt, so voll, so laut, so staubig. Jeder lief mit dreckigen Klamotten rum, jeder hatte etwas zu tun. Ware gestapelt auf dem Kopf, auf dem Rücken oder meterhoch auf einer Schubkarre, wirrten die Menschen durch die engen Straßen. Vergleichbar mit Millionen von Ameisen, deren einzige Aufgabe darin besteht, Dinge zu transportieren, die größer sind als sie selber. Wir waren mit unserem Aussehen eine Attraktion und wurden häufig gegrüßt und angestarrt.
    Am ersten Sightseeing-Spot, dem Gate of India angekommen, wurden wir angesprochen und fotografiert als wären wir Stars. Und als solche fühlten wir uns auch nachdem wir mit Jugendlichen und Familien ein Selfie nach dem anderen machten.
    Die Menschen standen Schlange. Bei der ersten Gelegenheit sind wir aus dem Trubel geflüchtet und weiter durch Süd-Mumbai geschlendert. Überall auf den Straßen wurden wir vom Streetfood angelockt und probierten uns durch von Chai-Tea über exotischem Obst bis hin zu den vielfältigen Angeboten südindischer Küche.
    Das kulturelle Zusammenspiel in Mumbai war ebenfalls sehr erstaunlich. Moslems, Christen, Hindi leben friedlich zusammen und unterschiedliche Kasten (über die wir leider wenig erfahren haben) existieren nebeneinander in dieser 20 Millionen Stadt.

    Unser heimliches Hobby in Mumbai war das Bahnfahren. Es war einfach nur wild und kaum vorstellbar für den Europäer. Die Züge fuhren ohne Türen und ohne viel Zeit zum ein- oder aussteigen. Kaum erreicht der Zug den Bahnsteig, sprangen die Menschen aus dem fahrenden Zug, andere hangelten sich hoch in den Zug. Es war immer wieder erneut ein Highlight mitanzusehen und selber mitzumachen.

    Wir sind an einem Hindu-Tempel vorbeigekommen, welches Marvin sich auch von innen angesehen hat. Es war genauso voll wie alles andere in Mumbai. Marvin bewegte sich im Strom der Massen in den Tempel, ohne zu wissen, was genau passierte. Es war faszinierend zu sehen, wie die Menschen glauben und welche religiöse Rituale damit verbunden sind.

    Wir fanden im Internet eine Liste „50 things to eat in Mumbai before you die“ - challenge excepted. Schlendern, Kultur erleben, Must see‘s und Must eat‘s. So verbrachten wir unsere Woche in Mumbai. Wir blieben in unserem Viertel, es war immer noch gruselig, aber wir hatten uns arrangiert. Die Bahnstation war in der Nähe, sodass wir einen guten Ausgangspunkt hatten, um die Stadt zu erkunden. Warme Erdnüsse vom Straßenstand waren unser ständiger Begleiter. Und irgendwann gingen wir wie die Inder auf den Straßen, statt auf dem Bürgersteig, ganz ohne zu sterben (Wer hat den Linksverkehr erfunden?) .

    Das größte Slum Indiens und die größte Wäscherei Mumbais haben wir während unseres Aufenthalts ebenfalls noch sehen wollen. Durch den Slum Dharavi ist Derya fast gesprintet, alle Sinnesorgane wurden hier überreizt. Auch an der größten Wäscherei wollten wir nicht lange bleiben. Wir wurden von charmanten, englisch sprechenden Straßenkindern belagert, die man schweren Herzens abwimmeln musste. Die Eindrücke sind schwer zu beschreiben. Mumbai ist ein riesengroßes Moloch. Die Menschen sind hingegen freundlich und hilfsbereit, oft auch ungefragt wurde uns ihre Hilfe angeboten. Was uns jedoch zunächst irritierte und zum Ende hin amüsierte, ist die Körpersprache der Mumbis, wie wir sie liebevoll genannt haben. Der Kopf-Wobble ist vor allem im Süden Indiens eine Gestik, wie wir sie sonst nirgendwo auf der Welt sehen. Wofür das schütteln des Kopfes genau steht, bleibt uns wohl für immer ein Rätsel und wir können nur spekulieren. Es deckt auf jeden Fall alle Stimmungen ab: Ja, Nein, Vielleicht, Gern geschehen, Ich weiß, Ich weiß nicht. Man weiß nicht woran man ist, das war zumindest immer unser Gefühl 😅

    Zum krönenden Abschluss waren wir natürlich noch im Fitnessstudio. Die indische Masche war immer die gleiche. Erst kamen sie zu Marvin und fragten nach einem Foto, um sich dann dem eigentlichem Ziel zu nähern, ein Foto mit
    Derya. Aber dieses Mal sollte es nicht bei einem Foto bleiben. Es wurde zu einer Video Session für eine große Fitnesskette in Indien mit Studios in Australien. Sie filmten uns beim Sport und posteten es auf Instagram 😅

    Die Zeit bis zum Abflug wurde wieder etwas knapp, weil wir zum Abschied und zur Stärkung noch unser Lieblingsgericht Kaju Masala essen wollten (nein, nicht Butter Chicken, das ist typisch Neu Delhi, aber da wollte Monsieur ja nicht hin 😜)
    Am Flughafen angekommen, sagte man uns am Schalter, dass unser Gate für den Flug nach Hanoi bereits geschlossen sei. Unser Flug wurde vorverlegt und war bereits vor 3 Stunden gestartet - der Flugveranstalter hatte uns nicht Bescheid gegeben.
    Um 1 Uhr nachts am Airport von Mumbai mussten wir uns jetzt schnell eine Alternativplan überlegen. Der nächste Flug nach Hanoi ging erst in 2 Tagen, mit Mumbai hatten wir aber schon abgeschlossen, länger hier bleiben war also keine Option. Nach Recherchen und Telefonaten mit dem Veranstalter, beschlossen wir unsere Reise nach Thailand vorzuverlegen und buchten den nächsten Flug Last Minute nach Phuket (5 min vor Gate closing).
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  • Day 33

    Dubai, VAE

    October 29, 2022 in the United Arab Emirates ⋅ ⛅ 31 °C

    Mittlerweile die dritte Nacht ohne Bett.
    14 Stunden bis zum Zwischenstopp Doha und dann 2 Stunden bis zu unserem Ziel Dubai. Wir sind mit Qatar Airlines geflogen, was den langen Flug trotzdem angenehm machte. Da Derya vor dem langen Flug noch 1,5 Liter geext hatte, waren ihre Beine in Dubai voller Wasser 😐
    Erschöpft von der langen Reise sind wir um 5 Uhr morgens Ortszeit endlich im Hotel in Dubai angekommen. Wir verbrachten drei Stunden auf der Couch in der Lobby, als wir endlich einchecken durften.
    Es war ein kurzer Power-Nap geplant, der Wecker war für 10 Uhr gestellt. Als wir aufwachten waren es 17 Uhr und schon fast dunkel.
    Schlaftrunken rappelten wir uns auf um das höchste Gebäude der Welt zu bestaunen. Da sich der Burj Khalifa neben der Dubai Mall befindet, flanierten wir zuvor durch das imposante Kaufhaus: überall Luxus, Scheiche, ein Aquarium mit bunten Fischen und Haien. Die Dubai Mall war ziemlich beeindruckend. Aus der Mall raus, sahen wir den Burj Khalifa hinter einem riesigen Wasserbecken mit Fontänen und Lichtspielen. Wir waren geflasht von der imposanten City. Dieser erste Eindruck wurde in den nächsten 2 Tagen auch nur bestätigt. Dubai glänzt mit einer führerlosen, überirdischere Metro. Die öffentlichen Toiletten, die es überall gibt, sind besser als in so manchen Hotels. Dubai ist makellos. Viele Unternehmungen und Sehenswürdigkeiten in Dubai sind eine Frage des Geldes. Unser Budget zuliebe beschlossen wir, uns diese Dinge für ein nächstes Mal Dubai aufzuheben.
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  • Day 31

    Sao Paulo, Brasilien

    October 27, 2022 in Brazil ⋅ ☀️ 29 °C

    Sao Paulo

    7 Uhr morgens in São Paulo. Nach kurzer Ausrichtung und Ortung machten wir uns natürlich als erstes auf die Suche nach Kaffee. Und wir landeten wieder bei Starbucks - ja, wir stehen dazu. In einer hinteren Ecke haben wir unser Lager aufgeschlagen, uns ins WLAN eingehackt, das WC für eine Katzenwäsche blockiert und das schwarze Lebenselixier genossen. Akklimatisiert ging es dann mit schwerem Rucksack durch die größte Stadt Südamerika. Bis Derya einen Geistesblitz hatte. Wir buchten ein Tages-Ticket bei Smartfit (das McFit Südamerikas), schließen unsere Taschen sicher weg, und führten unsere Tour erleichtert weiter fort.
    Wir erreichten unser 1. Ziel, dem Mercado Municipal. Dieser verfolgte eine andere Verkaufsstrategie, als andere Märkte in Südamerika. Die Stände wollten mit Kostproben zum Kauf überzeugen und hofften darauf, dass sich die Touristen am Ende verpflichtet und überrede fühlen, etwas zu kaufen. Im Internet wird aufgrund dessen davon abgeraten etwas anzunehmen. Empfehlungen hin oder her, mit einer Kokosnuss schlürfend, signalisierten wir unsere Kaufbereitschaft. Wir ließen uns von jedem Obststand anlocken, taten so als würden wir nichts probieren wollen und wurden dann mit vielfältigen Obststücken, dessen Existenz wir bis Dato teilweise nicht kannten, überflutet. Derya war im 7. Obst-Himmel.

    Wir spazierten von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit bis wir in einem Park ankamen und uns in die Sonne am See setzten. Wir snackten ein paar exotische Früchte die wir im Supermarkt zu normalen Preisen gekauft haben.
    Erschöpft und entspannt schliefen wir einfach ein und wachten zum Sonnenuntergang wieder auf.
    Der letzte Ort den wir sehen wollten war eine Rooftop Bar mit Blick auf die Skyline von São Paulo. Natürlich durfte São Paulo bei Nacht nicht auf unsere Liste fehlen.

    Der Tag in São Paulo hat uns mindestens 26.000 Schritte eingebracht, aber unsere Muskeln wollten auch noch beansprucht werden, also ging es zurück zu Smartfit. Zum Abschluss hatten wir ein Restaurant aufgesucht mit indigenem brasilianischen Essen. Ein guter Abschluss um den Kontinent zu verlassen. Unser Flug ging um 02:40 Uhr in Richtung Dubai.
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  • Day 30

    Rio de Janeiro, Brasilien - Part 3

    October 26, 2022 in Brazil ⋅ ⛅ 28 °C

    Tag 6:
    Zwei Tage wurde uns nun schon der Anblick der Jesus-Statue verwehrt, da er von Wolken verschlungen wurde. Für heute hat uns die Wetter App zuversichtlich einen wolkenlosen Himmel versprochen. Allerdings sah es bei einem Blick aus dem Fenster überhaupt garnicht danach aus. Egal, letzter Tag, letzte Möglichkeit. Für das ultimative Erlebnis wurde uns empfohlen die Statue weder per Bus noch per Zahnradbahn sondern auf eigene Faust durch den Dschungel zu erklimmen - sofern wir körperlichen Herausforderungen gewachsen sind. Challenge accepted!
    Zuvor waren wir noch im Café Plage, welches sich im Lage-Park am Fuß des Berges befindet. Das Gebäude war wie aus einem Märchen entsprungen, mit einem Pool in der Mitte und einen atemberaubenden Blick auf die dahinterliegenden Berge. Normalerweise auch mit Sicht auf Christus, aber er wollte sich nach wie vor nicht zeigen.
    Jetzt gestärkt, beschlossen wir trotzdem ihm einen Besuch abzustatten.
    Direkt zu Beginn unserer Wanderung sind wir auf eine Grotte voller Stalaktiten gestoßen. Einige Irrwege und Wasserfälle später haben wir dann die offizielle 4 km lange Route gefunden. Wir stießen auf einen weiteren Wasserfall über den wir nur über einen quergelegten Baumstamm kamen. Viele steile und rutschige Wege über die wir uns an den Baumwurzeln und Ästen hoch hangelten. Es wurde immer steiler und die Luft dünner. Kurz vorm Ziel lag vor uns ein riesiger Steinfelsen. Hier haben lediglich Stahlstangen und eine Stahlkette halt geboten. Und als ob der 4km Hindernis-Parcours zum Himmel nicht schon Nervenkitzel genug ist, hofften wir während der gesamten Route nicht ausgeraubt zu werden. Vor allem einzelne Touristen außerhalb einer Gruppe sind hier vermehrt das Ziel, da sie sich hilflos irgendwo im nirgendwo befinden. Da wir auf dem Weg keine Gruppe fanden der wir uns anschließen konnten, mussten wir in den sauren Apfel beißen.
    Irgendwann wurde es um uns herum wieder lichter und wir konnten einen kurzen Blick auf das vor uns liegende Rio erhaschen. Paar Meter weiter legte sich um uns herum ein nebliger Schleier. Wir waren in den Wolken! Der Gedanke von unten bis in die Wolken zu klettern löste ein unvorstellbares Gefühl aus.
    Fast am Gipfel des 700m Berges angekommen, stolperten wir aus dem Dschungel auf eine asphaltierte Straße. Leider (oder zum Glück) bestand der letzte Kilometer nur aus einer sehr steilen und kurvigen Straße. Schweißgebadet riefen wir jedem Bus, der die Touristen hochfuhr „Langweiler“ hinterher 😅
    Endlich oben angekommen, wurden wir von Ameisenbären und Affen begrüßt.

    Wir standen endlich vor der 30 m hohen Statue und es war ein Gänsehaut Moment, der einem schon entwas ehrfürchtig werden lässt (egal ob religiös oder nicht). Einige beteten und andere machten Fotos. Leider hatte sich das Wetter noch immer nicht wie vorhergesagt verändert und alles um uns war komplett bewölkt, was uns den Ausblick auf Rio etwas vermieste. Zu wissen, dass man 700 m hoch ist, aber nicht zu wissen, was unter einem ist, war merkwürdig. Auch Christus Gesicht konnten wir nicht erkennen.
    Wann immer sich die Wolken kurz verzogen und wir die gesamte Staue sehen konnten, schrien die Leute auf, was für einen Magic Moment sorgte.

    Es wurde sehr spät und hoch oben wurde es noch schweißgebadet vom Hinweg schnell sehr kühl. Die ganzen 4km zu Fuß bei anbrechender Dunkelheit wieder runter war uns nicht ganz geheuer. Wir schauten uns gegenseitig an und waren uns einig, dass wir definitiv mit dem Taxi zurückfahren. Das Problem, es dürfen keine Taxen bis nach oben. Also schlichen wir uns in einen der Tourbusse und fuhren ca. 3 min bis zur nächsten Station hinab. Die Taxifahrer verlangten aber so horrende Preise, die wir nicht bereit waren zu zahlen. Nach paar erfolglosen versuchen ein Uber zu rufen, bemerkten wir, dass bis auf ein paar Mitarbeiter niemand mehr da war. Wir gingen die Straße abwärts, um ein Taxi zu finden. Es gab allerdings nur noch den Jungle und uns. Es war schon ziemlich dunkel und wir waren uns einig, dass der Rückweg sehr brisant werden könnte. Vorbeifahrende Autos fuhren ignorant an unseren Rufen vorbei.
    Wir standen vor einem Scheideweg. Der eine Weg führte durch die Micheal Jackson Favela, der andere Weg war deutlich länger und führte am Ende durch eine Favela, die wir nicht kannten. Wir entschlossen uns für das bekannte Übel und gingen in Richtung Micheal Jackson Favela. Nach einiger Zeit sind wir an dem Punkt angekommen, an dem die Abzweigung zur Favela laut Maps hätte sein sollen, allerdings war weit und breit nichts zu sehen. Die nahende Dunkelheit legte die Nerven etwas blank und mit der Zeit im Nacken mussten wir den Weg in die komplett gegensätzliche Richtung nehmen. Der Wettlauf gegen die Zeit wurde angekurbelt. Während wir uns mental auf das bevorstehende vorbereiteten, sahen wir die Lichter eines Polizeiautos. Wir hielten es an als ginge es um Leben und Tod. Wie erklärten unsere Lage und stiegen in den mit Maschinegewehr besetzten Polizeiwagen. Gefühlt war es für uns der sicherste Ort auf der Welt. Wir wurden bis in unseren Stadtteil kutschiert. (Shoutout an Masood, Polizei dein Freund und Helfer). Jesus Christus 🙏🏼

    Zur Belohnung haben wir uns Buffet mit Rodizio-Pizza im brasilianischen Stil gegönnt. Schoko-Pizza und Banane-Karamell Pizza waren unsere Sünde.
    Satt und Chao ging es noch am selben Abend mit dem Nachbus in Richtung São Paulo.
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  • Day 29

    Rio de Janeiro, Brasilien - Part 2

    October 25, 2022 in Brazil ⋅ ⛅ 26 °C

    Tag 5:
    Special-Tourguide Derya hat wieder das Zepter in die Hand genommen und einen Alternativplan aus dem Hut gezaubert. Der bewölkte Himmel machte uns auch heute einen Strich durch die Rechnung. Rios Jesusstatue versteckte sich seit 2 Tagen in den Wolken, sodass es wenig Sinn machte den Berg zu Jesus zu erklimmen. Derya führte uns stattdessen in eine für Touristen eher zugängliche Favela - Favela Santa Marta. Man sollte sie zwar nur in einer geführten Gruppe sehen, aber nach gestern Abend fühlten wir uns etwas brasilianischer.
    Direkt am Anfang noch am Fuß der Favela kam ein Mann auf uns zu der kein Wort Englisch verstand und ständig Micheal Jackson zu Marvin sagte. Wir waren uns nicht sicher ob er ein Verrückter ist oder ob Marvin ihn an Michael Jackson erinnert.
    So oder so war beides irritierend.
    Wir hatten jetzt also unbeabsichtigt einen einheimischen Tourguide, dessen Absicht uns allerdings nicht so ganz klar war. Wir folgten ihm nach oben durch die Favela. Wollten wir eigensinnig nach rechts abbiegen, ermahnte er uns ihm zu folgen. Wir hatten aber auch keine andere Wahl. Die Favela war ein unübersichtliches Labyrinth mit vielen Sackgassen und Irrwegen. Der Weg nach oben verlief gefühlt durch Wohnungen und Toiletten.
    Oben angekommen lief die kaputte Schallplatte weiter aus ihm „Michael Jackson, Michael Jackson“. Und jetzt löste sich alles auf. Eine Statue von Micheal Jackson stand oben auf dem Platz und Wandbilder umgaben diesen Ort. Wahrscheinlich wurde dort „don’t care about us“ gedreht, recherchiert haben wir es noch nicht.
    Auf dem Platz hatten wir eine tolle Aussicht über die Favela und Rio. Die vielen Stufen aufwärts haben sich mal wieder gelohnt.
    Auf dem Platz fragten wir eine Gruppe, ob es hier sicher sei. Besser spät als nie 😃
    Es waren uniformierte Personen, die zuerst nach Security aussahen, aber offensichtlich auch nur Besucher waren, da sie uns plötzlich mit dem Mann alleine oben gelassen haben. „Bis hier hin ist es sicher, aber nicht weiter hoch gehen“ war das Letzte was sie sagten, bevor sie uns verließen.
    Jetzt tauchte ein weiterer Mann auf und sprach mit unserem Favela-Guide. Marvin bemerkte ein Stockwerk tiefer eine Pistole liegen, ein Mann stand daneben. Jetzt kam unser unfreiwilliger Guide auf uns zu und zeigte sein Handy. In der Übersetzter App stand „Touristen die hier her kommen müssen bezahlen“. Wahrscheinlich hatte die App nur schlecht übersetzt, uns war das egal. Rio, Favela, alleine, ein zweiter Mann dazu gekommen, Touristen, eine große blonde Frau und eine Pistole. Und die Dämmerung trat ein. Blitzschnell machten wir uns auf den Weg nach unten durch die dunklen Gassen. Der Mann folgte uns. Marvin blieb kurz stehen, um Derya etwas Vorsprung zu verschaffen und ging dann selbst weiter. Als wir die Security-Gruppe einholten, ließ der Mann ab, bog irgendwohin ab und wir sahen ihn nie wieder 🙏🏼

    Nächstes Ziel des Tages: der legendäre Zuckerhut. Auf dem Zuckerhut hatten wir eine unglaubliche Aussicht über ganz Rio, auf die Favelas, das Meer und auf die vielen Berge. Mit dem Sonnenuntergang erleuchtete vor uns Rio bei Nacht.
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  • Day 25

    Rio de Janeiro, Brasilien - Part 1

    October 21, 2022 in Brazil ⋅ ☁️ 28 °C

    Ola Brasil! Als wir in Rio ankamen war es bereits dunkel. Die höchste Priorität war die Sicherheit. Wir haben üble Geschichten von Reisenden gehört und alles was man zu Rio lesen kann hat es natürlich noch verschlimmert. Mit dem Uber sind wir ca. 1 h gefahren bis wir unser Hotel im Stadteil Botafogo erreicht haben. Es gibt nur drei Stadtteile im Süden von Rio die Touristen empfohlen werden und selbst dort ist in der Nacht Vorsicht geboten. Der Norden von Rio ist selbst für viele Einheimische eine Tabuzone.
    In der Unterkunft angekommen, spiegelte sich ein ganz anderes Bild ab. Wir waren in der Sternschnanze von Rio angekommen. Wir spazierten im Viertel und wollten uns natürlich typischerweise den ersten Caipirinha in Rio genehmigen und auf unser Abenteuer in Brasilien anstoßen. Wir fanden auch eine richtig gute Bar mit fantastischen Cocktails. Am Ende sind es ganz andere Cocktail geworden, Deryas Drink war aber immerhin mit Chachaça gemacht worden.
    Am Ende des Abends landeten wir schließlich auf Deryas Wunsch wieder in einem peruanischen Restaurant mit Ceviche. Ein absolutes no go für Marvin, der nur Gerichte aus dem Land isst 😄

    Erster Eindruck: sicherer als gedacht, aber ein mulmiges Gefühl schwingt oft mit.

    Tag 2:
    Am zweiten Tag entdeckten wir die schönen Seiten von Rio. Das Rio wofür man kennt und liebt. Viele Kulturen und Lebensphilosophien treffen hier aufeinander, es wird ausgelassen gelebt und leben gelassen. Eines der berühmtesten Strände der Welt, die Copacabana. Mit einer Açai Bowl und einem Caipirinha ausgestattet, schlenderten wir an der Promenade der Copacabana entlang. Es gab unzählige Caipirinha-Stände, Stände mit Açai-Bowls, alle Sportarten die am Strand möglich sind wurden gespielt, Beachvolleyball, Beach-Fußballtennis etc., es gab Strandabschnitte für Rastas, für Gays usw. Es war ein kunterbuntes Treiben.
    Am Ende der Copacabana, dort wo die Ipanema beginnt, befindet sich eine alte Festung. Von hier hatten wir einen wunderschönen Blick auf die gesamte Copacabana und den Zuckerhut. Rio ist einfach wunderschön. Die bewaldeten Berge, die einfach wie in einer Fabelwelt aus dem Meer herausragen und der Millionenstadt noch das Dschungel-Feeling geben, machen die Stadt sehr malerisch.

    Die Zeit ganz vergessen, sind wir noch kurz vor Sonnenuntergang entlang des Strandes der Ipanema dann etwas zügiger entlang geschlendert. Bei Dunkelheit sollte man sich nämlich nicht mehr am Strand aufhalten. Verrückt wie so ein fröhlicher Ort bei Dunkelheit in etwas gefährlichem umschlagen soll. Aber wir wollten es nicht genauer wissen.

    Ein weiteres Highlight des Tages war botanischer Natur. Die brasilianische tropische Caju-Frucht haben wir im Supermarkt entdeckt und musste natürlich auch probiert werden. Das Fruchtfleisch des sogenannten Caju-Apfels ist saftig süß, aber auch zäh und fest, kaum zu beschreiben. Die eigentliche Frucht der Caju ist allerdings die für uns bekannte Cashew-Nuss.

    Tag 3:
    Marvin wollte unbedingt zu den berühmten Treppen Rios, bekannt aus dem Musikvideo von Pharell Williams und Snoop Dogg. Er sang den ganzen Tag den Song Beautiful. Und tatsächlich waren die Treppen auch wunderschön. Und wir waren nicht die einzigen 😅
    Aus vielen kleinen und bunten Mosaiksteinen sind an den Treppen Geschichten festgehalten worden.
    Um ein Foto auf den Treppen machen zu können, mussten wir bestimmt 20 Minuten warten. Wir hoffen, dass diese Fotos hier besonders Beachtung finden 😂

    Von den Treppen war die Kirche im Maya inka Style nicht weit und wir sahen uns die Colonial Brücke an.

    Der Tag war natürlich auch durchzogen von Essen. Auf einem Markt probierten wir gefüllte Tapioka mit Gemüse und frittierte Teigtaschen mit Rohrzuckersaft a la brasil.
    Abends hatten wir im Viertel Santa Teresa wohl unser bestes brasilianisches Essenserlebnis: Wildreis mit Bohnen und Kochbanane und Wildreis mit Käse auf eine ganz außergewöhnliche Art gewürzt und zubereitet. Davor gab es aus der Küche gekochte Erdnüsse in ihrer Schale serviert. Und begleitet wurde unser Mahl mit einem Cocktail aus Cachaca und Jabuticaba, einer brasilianischen Frucht die vom Aussehen an unsere heimische Weintraube erinnert. Beim Schlemmern haben wir über eine Idee gesprochen, die wir beide unabhängig voneinander hatten: unsere Lieblingsgerichte aus der Weltreise in Deutschland für euch nachzukochen. Und wir fantasierten über ein Restaurant mit den besten Kombinationen.

    In Santa Teresa unterhielten wir uns mit Brasilianern über die anstehende Präsidentenwahl. Die Leute unterstützen leidenschaftlich und ganz öffentlich zu jeder Tages- und Nachtzeit ihren Kandidaten mit Stickern auf T-Shirt oder Taschen. Vor allem der linksgerichtete Herausforderer LULA war überall präsent, die Brasilianer wollten eine Veränderung für ihr Land. In Deutschland unvorstellbar. Und wie wir uns während des Schreibens ergooglet haben, ist LULA Präsident geworden. Wir haben tatsächlich etwas mitgefiebert 😃

    Tag 4:
    Nicht das Wahrzeichen Rios, aber trotzdem etwas was wir sehen wollten, war die Altstadt. Ganz unscheinbar neben einer großen Hauptstraße fanden wir die Altstadt mit ihren kleinen Seitenstraßen, bunten Geschäften und Märkten. Und während Derya sich auf Obst und Säfte spezialisierte, entwickelte Marvin eine Leidenschaft für gebrannte Erdnüsse, die es in den warmen Regionen von Südamerika überall an kleinen Straßenständen zu kaufen gibt. Etwas Winter-Nostalgie bei 30 Grad.
    Nach einem Abstecher im Café Colombo, welches im Stil eines Wiener Kaffeehauses errichtet wurde, machten wir uns auf die Suche nach einem Afroshop für Marvins Rastas. Es war Montags und viele Geschäfte hatten zu, also fragten wir uns durch, klopften an geschlossene Türen und landeten schließlich im 2. Stock eines verwinkelten Wohnhauses. Ein Mann machte uns die Tür auf und es entpuppte sich eine Gay Videothek. Wir waren ganz schnell draußen und beendeten die Suche 😃

    So ruhig wie die Montage vergleichsweise tagsüber in Rio sind, sind die Abende das genaue Gegenteil. Die Abende in Rio sind legendär und nicht zu verpassen, wenn man wissen will, was Samba in Rio bedeutet. Eine unscheinbare Wohnstraße verwandelt sich jeden Montag Abend zu einem Samba Festival und zu einer riesigen Party, auf der die Menschen auf der Straße tanzen und feiern. Mittlerweile mutiger beschlossen wir mit der Bahn zu fahren und das letzte Stück zu Fuß zu gehen. Die Straßen waren menschenleer, die vereinzelten Personen die uns auf den verlassenen Straßen entgegenkamen machten das Unbehagen nicht besser. Aber irgendwann sahen wir das Licht bzw. hörten die Musik am Ende des Tunnels. Wir stürzten uns ins Gewusel. Die Musik war richtig nice und die Stimmung war übertrieben. Wir verloren uns aus den Augen und suchten bestimmt eine Stunde bis wir uns wieder fanden 😅.
    Auf dem Weg nach Hause wollten wir wagemutig oder auch leichtsinnig den selben Weg zurück wie hin nehmen. Ein Mann hielt uns jedoch zurück, weil es zu gefährlich sei. Uns wurde der offizielle Eingang/Ausgang eindringlich empfohlen 🤣 Hinterher ist man immer schlauer 😂
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  • Day 23

    Lima, Peru

    October 19, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 18 °C

    Früh morgens in der Hauptstadt Perus gelandet, mussten wir uns erstmal den Weg durch die chaotische Stadt zu unserem Hostel bahnen. Das einzige öffentliche Verkehrsmittel ist hier der Bus, und so brauchten wir 1,5 Stunden um in das Szeneviertel Barranco zu gelangen. Der Tag unserer Ankunft war geprägt von landestypischen Köstlichkeiten.
    Perus und insbesondere Limas Küche hat in den letzten Jahren einen großen Hype erfahren und spätestens jetzt wissen wir wieso. In Lima vereinen sich die peruanischen Spezialitäten des Amazonas, der Anden und der Küste.
    Wir gingen zunächst zum Mercado No. 1, wo wir frisch zubereitetes Ceviche und peruanische Paella aßen. Anschließend kamen wir in den Genuss von Kaffee aus peruanischen Bohnen und schlenderten weiter in Richtung Mercado No. 2. Selbstverständlich probierten wir uns auch hier durch.
    Am späten Nachmittag erreichten wir das Viertel Miraflores. Der Ort ist geprägt von gläsernen Hochhäusern und bunt bemalten Häuserwänden. Wir haben die wunderschöne Aussicht auf den pazifischen Ozean genossen und dabei den Sonnenuntergang beobachtet. Im Rausch der Geschmäcker wurde der Tag gekrönt mit einem Besuch im Restaurant Kjolle. Die peruanische Inhaberin wurde 2021 zur besten Köchin der Welt gekürt. Mit nur wenigen Zutaten zaubert sie einzigartige Gerichte.
    Selbstbewusst gingen wir in Leggings und Jogginganzug ins Restaurant. Am Eingang wurden wir durch den eigenen Kräutergarten ins Restaurant geführt. Der Weg war lang genug um zu erwähnen, dass wir auf Weltreise und im Honeymoon sind, um unseren Style zu erklären und trotz dessen die Chancen auf einen besonders schönen Tisch zu erhöhen 😃.
    Das Essen war köstlich!

    Nachdem wir den ersten Tag im schicken Süden Limas verbracht hatten, sind wir am zweiten Tag in den Norden der Stadt gefahren, um einen Eindruck von dem echten Lima zu bekommen. Hier sollte man sich vorzugsweise nur tagsüber aufhalten.

    Vorher machten wir aber noch einen kleinen Schlenker entlang des Strandes von Miraflores. Marvin konnte es sich nicht verkneifen seine Hände kurz in den Pazifik zu halten, als ihn eine Welle überraschte und seine Schuhe komplett durchnässte. Mit nassen und stinkenden Fischfüßen musste er jetzt durch ganz Lima watscheln 😂

    Wir fuhren mit dem Bus ca. 1 Stunde bis wir am Hauptplatz Plaza de Armas angekommen waren. Von da aus flanierten wir durch die City. Es war eine andere Welt. Es gab unzählige Straßenstände und jeder versuchte irgendwas zu verkaufen.

    Wir hatten alles gesehen was wir sehen wollten, und beschlossen zur letzten Sehenswürdigkeit zu spazieren. Ein Park mit einem ganz besonderen Licht- und Wasserspiel. In den Fontänen der Brunnen wurde über LED eine kleine Geschichte gespielt. Es war wirklich besser als wir gedacht haben und ein schöner Abschied von Lima und Peru.

    Nach knapp zwei Wochen in Peru sagen wir jetzt Good Bye und sind bereit ein neues Land zu entdecken.
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