Runde 3200 km sind es von Winnenden durch Schweden, Finnland und Norwegen zum Nordkap. Und zurück entlang der norwegischen Küste und einem Aufenthalt in Hamburg noch einmal 4600 km. Mit Motorrad und bald vier Wochen Zeit kein Problem. もっと詳しく
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    Die Tour im Rückblick

    2021年9月12日, ドイツ ⋅ ⛅ 15 °C

    7852 Kilometer mit dem Motorrad sind es geworden als ich gegen 16 Uhr in Winnenden heimkomme. Es sind von Hamburg aus noch einmal 650 km hinzugekommen. Autobahn, Baustellen, Staus, Regen und Sonne, das ist die Kurzfassung der Rückfahrt.
    7852 Kilometer durch wunderbare Landschaften, durch eintönige Wälder, bei Regen, Eiseskälte und Sonne. Auf Autobahnen und kilometerlange Geraden oder kurvenreich über Pässe und Fjorde entlang. Fähren wurden mit der Zeit Routine und kilometerlange Tunnel auch - mithin bis zu 24,5 km lang. Bei bis zu 12 Stunden Fahrtdauer an einem Tag war Sitzfleisch gefragt. Fiel auch manchmal schwer, man wird halt nicht jünger. Zelten fiel nahezu aus, des Wetters wegen, aber Hütten sind eine wunderbare (und meiste heizbare) Alternative.
    Es ist schon etwas besonderes mit dem Motorrad. Anders als von der Umwelt isoliert in Auto oder Wohnmobil. Man ist nah dran an der Natur, dem Wetter völlig ausgeliefert - auch den Unbillen. Man ist viel näher dran an den Menschen, wird immer wieder angesprochen, hat Kontakt mit anderen Reisenden und Einheimischen. Das Nordkap selber, das erste Ziel aber nicht das alleinige, es ist nicht mehr und nicht weniger als ein geographischer Punkt. Aber ein Besonderer. Auch wenn es nicht der nördlichste Flecken des Kontinents ist, macht nichts. Aber es ist ein Unterschied, ob ich selber auf eigener Achse dort ankomme, oder vom Schiff aus mit Bussen hingekarrt werde. War schon vor fünf Jahren so, als ich von Windhoek aus durch Wüste und über Berge 2500 km mit einer Enduro zum Kap der guten Hoffnung gefahren bin, dem südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents. Also entgegengesetzt, geografisch und klimatisch. Im Norden Kälte und Nässe, die in die Knochen zieht, im Süden Hitze und Staub.
    Norwegen selber, der Schwerpunkt der Fahrt, bietet wunderbare Landschaften, eine gute Infrastruktur, wunderbare Museen, sympathische Menschen. Und in meinem Fall ein sehr wechselhaftes Wetter, was beim Motorrad natürlich eine ganz andere Rolle spielt als beim Auto. Wenn es jedoch darauf ankam, am Nordkap, den Lofoten, die Fahrten am Trollstieg und Geirangerfjord sowie die durch den Jostedalsbreen- und dem Jotunheimen-Nationalpark, da stimmte einfach alles. Generell, die Fahrt über die Hochebene in den Nationalparks waren sicherlich Höhepunkte, die so gar nicht absehbar waren. Norwegen, wir kommen wieder - und zwar schon kommendes Jahr.
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  • 日26

    Kaffee, Basis für den Reichtum Hamburgs

    2021年9月11日, ドイツ ⋅ ⛅ 21 °C

    Der dritte und letzte volle Tag in Hamburg. Jetzt steht das Chokoversum bei Hachez, ein Schokoladenmuseum als erster Tagespunkt auf dem Programm. Vorher schaue ich aber noch bei einem Antikhändler in der Innenstadt vorbei, und er hat einiges, was mich interessiert. Ist selten geworden. Am Ende war es ein kleiner chinesischer Kompass aus Bein, etwa aus 1800 bis 1820. Der kam mit.
    Zurück zum Schokoladenmuseum, bei der Führung stellt man am Ende eine eigene Schokolade her. Leider sind heute schon alle Führungen ausgebucht. Corona reduziert die Teilnehmerzahlen doch erheblich.
    Also weiter zum nahegelegenen Zollmuseum und sich über Schmuggelverstecke schlau gemacht, weiß man nie, ob man es mal brauchen kann. Und mit dem Thema Kaffeekrieg Anfang der 50er beschäftigt. War etwas später auch ein Thema, als wir eine hervorragende Führung im nahegelegenen Kaffeemuseum machten. Eine wunderbare Sammlung und Führung, lohnt auf jeden Fall. Es basiert auf der privaten Sammlung von Jens Burg. Das Kaffeegeschäft und die Rösterei bestehen bereits seit 1923 und Burgs Leidenschaft für das Genussmittel verdankt die Stadt eine wunderbare Sammlung rund um dem Kaffee in den Speichern des Block R, St. Annenufer, heute Genuss Speicher genannt. Hier wurde schon seit 1896 Kaffee gelagert und bearbeitet.
    Hamburg selbst hat kein Kaffeemuseum - obwohl die Stadt ihren Reichtum und ihre Größe dem Kaffee verdankt - sowie einer gefälschten Bulletin von Kaiser Barbarossa aus 1189, das der Stadt ein Zollprivileg bescheinigte. Dies gilt als die Geburtsstunde des Hamburger Hafens. Nur entstand das Dokument erst nach seinem Tod, wie Wissenschaftler heraus fanden. In der Folge entstand in dem Dorf an Alster, Bille und Elbe gelegen ein Welthafen und daraus eine Metropole. In dem Kaffeemuseum verbrachten wir über zwei Stunden, mit musste natürlich auch einiges an Kaffee. Auf dem Moped hat es jetzt, nachdem die Lebensmittel aufgebraucht sind, auch wieder genügend Platz.
    Anschließend sind wir durch den Stadtpark Planten un Blomen geschlendert, die Gewächshäuser der Uni hatten jedoch geschlossen, Pandemiebedingt. Dann ging es verschiedene Einkaufsstraßen entlang Richtung Hotel, heute muss ja alles gepackt werden, da wir Morgen zurück nach Stuttgart fahren. Elke mit dem Zug und ich mit dem Motorrad.
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  • 日25

    Giganten und Geistliche

    2021年9月10日, ドイツ ⋅ ⛅ 20 °C

    Es regnet. Also mit der S-Bahn an die Landungsbrücken gefahren und kurzfristig eine Hafentour gemacht, der Regen wird immer stärker. Auf dem Schiff bleibt man trocken - jedenfalls solange man draußen keine Bilder macht. Aber es lohnt sich. Denn es geht zuerst zu den Container-Terminals im Hamburger Hafen, und was wird da gerade ent- und beladen? Die Ever Ace, derzeit (noch) der Welt-größtes Containerschiff. Es ist das Schwesterschiff der Ever Given, die durch die kürzlich erfolgte Havarie im Suez-Kanal Berühmtheit erlangte. Stellte sie sich doch im Suez-Kanal quer und blockierte ihn für mehrere Tage. Rund 400 m lang und knapp 62 m breit kann die Ever Ace etwa 240.000 Tonnen Fracht aufnehmen, mithin fast 24.000 Schiffscontainer. 6000 sollen in Hamburg umgeschlagen werden. Die Antriebsleistung, bescheidene 80.000 PS. Es ist schon beeindruckend, an solch einem Giganten wenige Meter entfernt vorbei zu schippern. Und es ist nicht der einzige Gigant, bei denen mit den riesigen und unzähligen Kränen Container umgeschlagen werden.
    Weiter geht es zur Werft von Blohm + Voss, hier wird u.a. gerade eine Yacht für einen 25-jährigen Saudi fertig gestellt, Kaufpreis 100 Mio. € plus. Und natürlich geht es an der Elbphilharmonie vorbei.
    Zurück hat es aufgehört zu regnen, also ein paar Meter weiter den alten Elbtunnel von 1907 besichtigt, hier wurden Autos noch mit Lastenaufzügen nach unten und oben gefahren, um die Elbe zu unterqueren. Auch heute noch nutzen ihn Fußgänger und Radfahrer. Er ist inzwischen ein Hamburger Wahrzeichen und gern genutzt für Hochzeitsfotos, wie wir feststellen.
    Nächstes Ziel an den Landungsbrücken ist die Cap San Diego, ein fast 60 Jahre alter Stückgutfrachter. Er liegt als fahrtüchtiges Denkmal am Kai und ist Museumsschiff, Hotel, Restaurant und an etwa 20 Tagen im Jahr noch unterwegs. Mithin der größte, noch fahrbereite Museumsfrachter weltweit. Fahrbereit halten ihn fünf festangestellte Mitarbeiter und rund 40 Freiwillige. Denen geht aber der Nachwuchs aus, besonders an Ingenieuren mit entsprechenden Seepatenten mangelt es. Absolut lohnenswert der Besuch, für mich besonders der Maschinenraum über mehrere Stockwerke mit dem MAN-Schiffsdiesel und die Brücke.
    Weiter zu Fuß zum Michel, dem Hamburger Wahrzeichen. Besser die evangelische Hauptkirche St. Michaelis, nach dem Erzengel Michael benannt. Hier die Kirche und Krypta besichtigt, vorher direkt daneben in den alten Krameramtswohnungen, Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert, einen Kaffee getrunken und eine Kleinigkeit gegessen.
    Zurück durchs Komponistenquartier, dem Jungfernstieg - die Luxusstraße überhaupt in Hamburg - und dem Rathaus geht es dann wieder zum Hotel.
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  • 日24

    Ein sonniger Tag in der Elbmetropole

    2021年9月9日, ドイツ ⋅ ☀️ 28 °C

    Heute hatten wir einen wunderbaren sonnigen Tag in Hamburg (28 ° Celsius). Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es auf eine erste Stadttour, die vom Tourismusverband empfohlen wird. Alles zu Fuß, etwa zwei Stunden reine Gehzeit. Gelaufen sind wir am Ende über 12 Kilometer in etwa acht Stunden. Zuerst ging es zum Rathaus, dann zu den Ruinen der Kirche St. Nikolai. Sie dienen heute als Mahnmal an der zweiten Weltkrieg. Der Turm steht noch, mit einem Aufzug geht es hinauf, wo man einen schönen Blick über Hamburg hat. Unterirdisch befindet sich noch ein Museum, auch das haben wir besucht. Es folgte eine Kaffeepause in einer Rösterei am Sandtorhafen.
    Nächstes Ziel mit einem längeren Aufenthalt war dann logischerweise die Elbphilharmonie. Derzeit dürfen wegen Corona aber nur eine begrenzte Anzahl Menschen in das Gebäude und auf die Plaza, entsprechend gab es eine längere Warteschlange für den Ticketkauf. Kann man aber problemlos umgehen: Einfach online ein Ticket für je 2 € gekauft, dann kann man direkt hinein gehen und die Schlange auslassen. Hat wunderbar funktioniert. Auf die Idee kommen aber anscheinend nur wenige, obwohl am Eingang auf den Online-Ticketverkauf hingewiesen wird und zahlreiche Leute sich die Wartezeit mit dem Handy vertrieben. Wir jedenfalls waren nach drei Minuten drinnen. Kurz gesagt, der Besuch der Elbphilharmonie lohnt, auch wenn man die Konzertsäle nicht sehen kann..
    Weiter ging es zum Überseequartier und die HafenCity zum nächsten längeren Stopp, den Maritimen Museum. Der dauerte auch ohne die obligatorische Kaffeepause anschließend deutlich länger als gedacht. Ich habe schon viele derartige Museen in der Welt besucht, aber das war sicherlich mit das größte und umfangreichste. Tausende Schiffsmodelle auf neun großen Etagen von Miniatur bis Metergroß, eine Schatzkammer mit Modellen aus Bein, Elfenbein, Bernstein, Gewürznelken (Ja, richtig gelesen), Silber und einem aus reinem Gold - nicht nur vergoldet. Auch zu Schifffahrt, Logistik, Schiffsbau, Geschichte, Militär, der Hochseeforschung und der Antarktis und vielen mehr gibt es Ausstellungen und natürlich einen wunderbaren Museumsladen und ein Cafe. Man könnte Tage hier verbringen, bei uns waren es über zwei Stunden, dann meldete sich ob des langsamen Ganges der Rücken. Man wird halt älter.
    Die letzten Stationen waren die Speicherstadt und das Chilehaus (beides Weltkulturerbe). Zurück im Hotel eine kürzere Ruhepause und mit der S-Bahn dann zu den Landungsbrücken. Dort einen guten Fisch verspeist und zurück ins Hotel.
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  • 日23

    Durch Dänemark nach Hamburg

    2021年9月8日, デンマーク ⋅ ☀️ 26 °C

    Pünktlich um acht Uhr ist die Fähre in Hirtshals angekommen, fünf nach acht bin ich schon draußen, es geht direkt auf die Autobahn Richtung Hamburg. Meist mit 130 km/h manchmal nur 110. Und das bei fast leeren Straßen. Da kommt man vorwärts. Sehenswürdigkeiten in Dänemark stehen nicht auf dem Programm, das ist eine eigene Reise wert. So erreiche ich nach einem kurzen Frühstücksstopp schon gegen 12 Uhr die deutsche Grenze. Coronakontrollen gibt es keine in Richtung Deutschland, umgekehrt schon. Die Straßen werden voller, und was macht man während über 500 km sturer Autobahnfahrt. Man beobachtet Dinge, die einem sonst nicht in den Sinn kämen. So fallen mir in der Summe ein gutes Dutzend gelbe DHL-LKWs auf, meist mit dänischem Kennzeichen. Kommen ja aus Dänemark, passt also. Aber die Zugmaschine, ausschließlich ostdeutsche Nummern, fast immer aus Polen oder Bulgarien. Hier sitzt ja der "teure" Fahrer. Fällt dann auch an anderen Zuggespannen auf. Sattelauflieger ist dänisch, niederländisch, deutsch - die Zugmaschine Nummernschild aus Osteuropa. Zudem kommt die Mehrzahl der Laster nicht aus Deutschland. Wir leben ganz gut von den billigeren ausländischen Arbeitskräften und die Firmen, wie DHL, verdienen noch mehr damit. Scheint auf jeden Fall so auf diesem Autobahnabschnitt. Vor Hamburg ändert sich das Bild dann etwas, hier kommt ja der Werksverkehr hinzu.
    Hamburg ist in Sicht und empfängt mit einem richtigen Stau, Stop and Go. Durch einen Unfall werden am Stauanfang fünf Fahrspuren auf eine reduziert, und das auf einer der Haupteinfallachsen. Es hat 26 °C, ich bin viel zu warm angezogen. Also durchgeschlängelt mit der breiten Maschine, denn Stopp and Go mag eine hohe, beladene Enduro gar nicht. Funktioniert auch gut, fast alle machen Platz. Nur einige wenige machen dicht, gönnen Motorrädern ein langsame Vorwärtskommen im Stau nicht - weil sie halt auch nicht weiterkommen. Aber das hält nur kurz auf. Dann macht einmal sogar ein LKW auf der rechten Spur Platz, weil ein PKW dicht macht. So konnte ich den 5-km-langen Stau mit nahezu Stillstand doch in guten 15 Minuten überwinden und kam gegen 14 Uhr im Hotel an. Eingecheckt, das Motorrad via Lastenaufzug ins Parkhaus ins Untergeschoss geparkt, abgeladen, ausgepackt und geduscht. Jetzt geht es zum nahegelegenen Bahnhof, Elke abholen.
    Der Zug ist pünktlich. Ungewohnt ist für mich, man muss wieder Maske tragen. Das war in ganz Skandinavien und auch Dänemark - jedenfalls wo ich unterwegs war - nur einmal nicht der Fall. Im Wohnhaus von Edward Grieg, da war es teilweise auch eng. Sonst nirgendwo. Ich habe aber noch eine halbe Stunde Zeit, also her mit einem Matjesbrötchen. Esse ich das Brötchen im Stehen am Stand am Bahnhof, alles klar, keine Maske, kein Impfnachweis. Setze ich mich aber hin, an fast der gleichen Stelle mit Abstand zu den nächsten von über fünf Metern, geht das nur mit Nachweis der Impfung. Was ja auch kein Problem ist. Ich habe halt jetzt, mein Impfzertifikat auf die erste Seite des Handy verschoben, Wird ja jetzt wohl häufiger gebraucht werden. Ich sage nur Deutschland. Nichts gegen Maske tragen wo kein ausreichender Abstand möglich ist aber sonst... Gut, am Hamburger Hauptbahnhof waren wohl mehr Menschen, als ich in drei Wochen in Skandinavien gesehen habe.
    Jetzt hole ich aber erst mal Elke ab, dann gehts ins Hotel und zum Bummel respektive Essen in die Stadt. Vorher stand jedoch noch ein Barbier auf dem Programm. Hat sich gelohnt. Dann gingen wir in ein Steakhouse gegenüber dem Hotel. Mit ein paar Gläsern Wein und gutem argentinischen Steak. Ich denke wir gehen noch einmal dort essen.
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  • 日22

    Von Bergen mit der Fähre nach Dänemark

    2021年9月7日, ノルウェー ⋅ 🌧 14 °C

    Heute Mittag geht es mit der Fjordline von Bergen über See zurück nach Hirtshals in Dänemark gelegen. Fahrtzeit etwa 16.30 Stunden. Von Hirtshals aus sind es etwas über 500 km nach Hamburg, wo ich Elke treffen werde. Also erstmal gut gefrühstückt, passend für das Schiff gepackt und ab aufs Moped die 20 km bis zum Terminal. Dort heißt es erstmal warten bis man nach dem Check In in einen abgesperrten Bereich kommt - wo es wieder warten heißt. Zweieinhalb Stunden genau. Es regnet seit der Abfahrt unablässig, keine Möglichkeit sich irgendwo unterzustellen oder einen Kaffee zu trinken. Man kann nur eins machen, im Regen dumm herumstehen. Was ich natürlich genau mache. Wenn ich mir bis dato bei den ganzen Schlechtwetterfahrten keine Erkältung geholt habe, dann jetzt. Im Regen fahren ist etwas anderes als nur rumzustehen. Alle anderen sitzen in ihren Autos oder Wohnmobilen, ich bin der einzige Motorradfahrer. Später kommen noch zwei Fahrradfahrer hinzu. Irgendwann öffnet sich das Gatter, dann geht es auch recht zügig. Moped verzurrt, die zwei großen Taschen. Helm, Handschuhe, Tankrucksack - alles zusammen über 30 kg - zur Kabine geschleppt. Die Koffer bleiben am Motorrad. Es steht übrigens am Heck, Deck 3 ganz hinten, Und wo ist meine Kajüte? Natürlich am Bug auf Deck 9, das oberste, mithin im langen Gang die vorletzte Kabine. Kenne ich ähnlich ja von der Herfahrt von Kiel nach Göteborg. Weiter kann man die ganzen Sachen auf dem großen Schiff nicht schleppen. Okay geduscht, einen Bummel über das ziemlich leere Schiff gemacht, später etwas gegessen. Und einen Vorrat norwegische Schokolade gekauft, ist hier zollfrei. Zudem das erste Glas Wein seit drei Wochen getrunken.もっと詳しく

  • 日21

    Bergen - die Stadt der Fjorde

    2021年9月6日, ノルウェー ⋅ ☁️ 14 °C

    Bergen ist die zweitgrößte Stadt Norwegens, das merkt man sofort am Verkehr und der Straßenführung. Wenn man dann aber erstmal die Innenstadt erreicht hat und einen Parkplatz, sieht man schnell, dass sie sich den Charme und Flair einer Kleinstadt erhalten hat. Das gilt besonders für das Hafenviertel, wenn auch die großen Schiffe der Hurtigruten nicht unbedingt zu einer Kleinstadt gehören. Der Grund für diesen Charme ist ein uraltes Stadtviertel, genannt Bryggen. Es entstand um 1343 als Handelsniederlassung der Hanse, später wurde die Niederlassung der Hansestadt Lübeck zugeordnet. 1702 brannte ein Großteil ab, wurde aber wieder aufgebaut. Ein weiterer Brand in 1955 zerstörte weitere große Teile. Übrig blieben 62 Gebäude, selbst deren Abriss wurde diskutiert. Man entschied sich jedoch anders und stellte den Rest ab 1965 wieder her.
    Heute ist das Viertel Welterbestätte der Unesco und zahlreiche Handwerksläden, Galerien, ein Museum, Restaurants und Touristenshops bieten hier ihre Waren feil. Mithin prägt die hanseatische Landungsbrücke das Erscheinungsbild des Stadtzentrums und ist ein auffälliges Überbleibsel aus der Zeit, als Bergen das Handelszentrum Norwegens und dem Rest von Europa war.
    Und dann ging es zurück zum Campingplatz, nochmal gut eingekauft für heute Abend (Steak, Zwiebeln, Senf...) und Morgen zum Frühstück (Eier, Lachs, Baguette). Das wars dann für erste in Norwegen. Geht es doch morgen mit der Fähre in knapp 19 Stunden nach Dänemark.
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  • 日20

    Im Fokus: Kirchengeschichte und Kultur

    2021年9月5日, ノルウェー ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute steht erst einmal Kirchengeschichte auf dem Programm. Respektive deren Bauten. Schon gestern habe ich mir ja eine Stabkirche in Lom angeschaut, und da das nicht reicht, bin ich nach Borgund gefahren. Hier steht eine weitere von noch 28 existierenden von ehemals weit über 1000. Das Besondere, sie wurde niemals größer verändert, ist noch so erhalten wie sie vor über 800 Jahren, um 1180 gebaut wurde. Jedenfalls stammt aus der Zeit das Holz und sie dürfte kurz danach errichtet worden sein. Geschützt mit Pech und auf einem steinernen Sockel überstand sie die Zeiten.
    Die meisten dieser Kirchen wurden ab 1130 nicht nur in Norwegen gebaut. Aber nur hier überstanden einige wenige die lange Zeit. 1350 beendete die Pest jegliche Bautätigkeiten. Der daneben stehende Glockenturm wurde im 13. Jahrhundert gebaut.
    Früher war es üblich, unter dem Kirchenboden Tote zu beerdigen, das wurde aber 1805 auch wegen des unangenehmen Geruches verboten. Dennoch wurden auch später noch kleine Kästen mit Fehlgeburten oder früh verstorbenen Kindern unter den Kirchenboden geschoben. Wurde zu früh geborenen oder ungetaufen Kindern doch ein Grab in geweihter Erde verweigert.
    Dann ging es auf die Straße Richtung Bergen, rund 220 km entfernt. Auch sie führt durch schöne Landschaften, an Fjorden entlang, ist aber halt eine Hauptachse - und je näher man Bergen kommt, desto dichter wird der Verkehr. Erwähnenswert sind aber die Tunnel. Etwa 74 Kilometer (rund ein Drittel) der Strecke führten nämlich durch zahlreiche kürzere und längere. Der längste Tunnel maß immerhin 24,5 km. Und man glaubt es kaum, Überholen ist nicht verboten. Das wurde ich auch mehrmals, hielt ich mich doch an die erlaubten 80 km/h. Und brauchte um die 20 Minuten allein durch diesen einen. Wie ich später recherchierte, heißt er Lærdalstunnel und ist tatsächlich der längste Straßentunnel der Welt. Er weist eine leicht kurvige Streckenführung auf, um Fahrer am Ermüden zu hindern. Zudem gibt es alle sieben Kilometer farbig erleuchtete Hallen, an denen das Halten erlaubt ist. Es handelt sich aber nicht um Notausgänge.
    Angekommen in der Nähe von Bergen dann erstmal die Hütte bezogen, das Gepäck abgeladen und gleich deutlich erleichtert zum Edward Grieg-Museum in Troldhaugen gefahren. Es liegt direkt an einem See und war 22 Jahre lang das Zuhause des norwegischen Komponisten bis zu seinem Tod 1907. Sein bekanntestes Werk dürften wohl die Peer-Gynt-Suiten sein. Im Haus kann man u. a. das Wohnzimmer besichtigen, im Zustand von 1907. Im Garten findet sich auch die kleine Gartenhütte, hier komponierte er viele seiner Werke. In einer Felswand im Garten direkt am See finden sich zudem die Urnengräber von Edvard und Nina Grieg.
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  • 日19

    Norwegen, wie es schöner kaum sein kann

    2021年9月4日, ノルウェー ⋅ ☀️ 0 °C

    Genau wegen solcher Tage wie heute macht man diese Art von Reisen. Besonders mit dem Motorrad. Dachte ich gestern noch, besser könne es kaum kommen, folgt schon völlig unerwartet die Steigerung.
    Es fing mit der Fahrt auf den Dasnibba, einen Berg an. Die erste und bis dato einzige Straße, auf der auch Motorräder Maut zahlen müssen. Doch die Straße und später der Ausblick ist jeden Cent der rund 25 Euro wert. Es geht durch eine fantastische Berglandschaft in eine eisige Landschaft auf 1476 m Höhe. Serpentine um Serpentine, und jedes mal ein neuer fantastischer Ausblick, zudem ist kaum jemand sonst unterwegs - was will man mehr. Und die Serpentinen können meiner Meinung nach problemlos mit dem weitaus bekannteren Trollstiegen mithalten - wobei auch dieser wunderbar ist.
    Der Blick von oben - auch Geiranger Skywalk genannt - ist phänomenal. Auch den Geyrangerfjord sieht man, doch der geht angesichts der schneebedeckten Berge und Landschaft sogar fast unter. Eisig ist es, das Moped steht in der Sonne und zeigt 1 ° Celsius an. Im Schatten ist alles noch gefroren. Da nichts los ist, kann ich sogar die Drohne aufsteigen lassen, die erste kurze Sichtung des Materials verspricht Wunderbares.
    Irgendwann muss man sich losreissen - oder loseisen? Bei diesen Temperaturen stellt sich diese Frage. Ich will ja heute noch nach Bergen kommen, das sind rund 460 km. Also weiter geht es wehmütig, aber ich komme wieder. Mit Elke. Schon kommendes Jahr.
    Die Berglandschaft bleibt wunderbar, Kilometer um Kilometer geht es durch wunderbare Gegenden. Langsam verliere ich Höhe, bleibe aber immer noch auf rund 500 m. Hier geht es durch Bergwälder an Flüssen vorbei, wie sie nur die Natur schaffen kann. Auch solch ein Fluss ist Ziel für die Drohne. Heute passt einfach alles.
    Wieder im Tal geht es nach Lom, dort steht eine der größten Stabkirchen. Es soll zudem eine der schönsten Norwegens sein. Sie wurde vermutlich in einer ersten Form um 1150 n. Chr. herum gebaut und im 17. Jahrhundert durch zwei Seitenschiffe ergänzt. Sie ist heute noch als Kirche in Benutzung und wirklich sehenswert. Inzwischen wird mir klar, dass ich es heute vermutlich nicht mehr nach Bergen schaffe. Egal.
    Dann kommt die nächste Passstraße. Es geht zuerst durch den Jotunheimen Nasjionalpark und anschließend durch den Jostedalsbreen Nasjonalpark. Kilometerweit - ich rede nicht von 5 oder 10, sondern von 50, 60 bis 70 km - fahre ich auf baumlosen Höhen von über 1400 m auf schön geschwungenen Straßen mit immer wieder fantastischen Ausblicken, die zu einem Stopp animieren. Rechts und links Seen, schneebedeckte Berge, Flüsse, grüne Wiesen - und ein blauer Himmel. Die Höhenunterschiede erfolgen natürlich auf Straßen mit zahllosen Serpentinen. Die Routine dafür ist längs da. Wieder ist kaum jemand unterwegs, so dass man es auch mal laufen lassen kann. Traumhaft. Hier befinde ich mich oberhalb der Schneegrenze, was natürlich ein Selfie beweisen muss.
    Wieder auf Meereshöhe geht es rund 100 km an Fjorden entlang, dann nähere ich mich meinem nächsten Ziel, dem kleinen Ort Borgund. Auch hier gibt es eine alte Stabkirche, doch die sehe ich mir erst Morgen an. Denn hier finde ich eine Hütte, nach Bergen sind es noch 200 km. Der Tag war einfach fantastisch, so wie der gestrige schon. Es scheint, der Wettergott will etwas gutmachen.
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  • 日18

    Der Mühe Lohn, Teil II - Geirangerfjord

    2021年9月3日, ノルウェー ⋅ ⛅ 9 °C

    Zu meinem heutigen Tagesziel sind es noch einmal 80 km, inklusive einer Fährüberfahrt. Inzwischen scheint sogar die Sonne, der Himmel wird blau. Also ein zweites Mal die Drohne steigen lassen, in einem wunderbaren Bergtal mit einem Fluss. Geiranger nähere ich mich von den Bergen her, also von oben herab. Wie will man sich sonst auch einem Fjord nähern, wenn man kein Boot hat... Wieder sind es wunderbare, kurvenreiche Straßen mit wenig Verkehr. Was hier in der Saison los ist, wenn Busse, Wohnmobile und Autos die engen Straßen teilen, will ich lieber nicht erleben. Dann der erste Blick in den Fjord. Ist schon etwas besonderes. Kein Wunder, dass inzwischen viele Menschen hierher kommen, in der Saison zu viele.
    Umgeben von bis zu 1700 m hohen schneebedeckten Bergen, Wasserfällen und grünen Tälern ist der Geirangerfjord von der Unesco als Welterbe geschützt. Die Region Geiranger ist zudem als nachhaltiges Reiseziel zertifiziert. Dieses Gütesiegel bekommen Touristenziele, welche die lokale Natur, Kultur und Umwelt bewahren und aktiv etwas gegen überbordenden Tourismus unternehmen. Dennoch ist der Geirangerfjord mit das meistbesuchte Touristenziel Norwegens.
    Ich selber habe mir einen Campingplatz etwas oberhalb und außerhalb ausgesucht, etwa fünf Kilometer entfernt, wunderbar gelegen. Denke, dass ich kommendes Jahr mit Elke auch wieder hierher komme, dann für drei/vier Tage.
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