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- Jan 31, 2017, 2:05 PM
- ☀️ 31 °C
- Altitude: 545 m
- ChileSantiagoQuinta Normal33°26’46” S 70°39’55” W
Santiago de Chile - ein letztes Mal...
January 31, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 31 °C
Huhu, wie ich so gerne sage, darüber machen sich Leo und Lina immer noch lustig...
Nun folgt ein letzter Eintrag zu meiner Reise durch Südamerika. Damit ist es aber nicht vorbei, schließlich wartet am 14.02. schon das nächste Abenteuer auf mich - dann geht es nach Sri Lanka! Aber dazu später...
Nach unserer letzten stundenlangen Busfahrt kamen wir in Santiago an. Es war ein wahrer Hitzeschlag. Wieder einmal war es das gleiche Prozedere: Eben sitzt doch in dickem Pulli und Schal draußen, um nicht zu frieren und als du wieder aus dem Bus aussteigst, kommst du aus dem Schwitzen nicht mehr heraus. Im Hostel angekommen, hieß es also erstmal umziehen! Anschließend sind wir in die Innenstadt gelaufen und haben uns die Fisch- und Obst und Gemüsemärkte angeschaut. Die ganzen Fische und anderen kulinarischen Tiere fand ich wirklich super! Aber man steht es dann ja durch. Außerdem sind wir hier endlich mal ein wenig shoppen gegangen. Erste Mission: Ein Outfit für Silvester finden. In Santiago gibt es sehr viele Secondhand-Läden, wo man sehr günstig schöne Dinge kaufen kann. Die Chilenen haben auch endlich wieder Geschmack! ;-)
Im Endeffekt waren wir alle sehr erfolgreich und haben ein paar schöne Teile ergattert. Für Silvester waren wir dann auch ausgerüstet. Zusätzlich sind wir mit der Gondel einen Hügel hinauf gefahren, haben den San Cristobal aus der Nähe gesehen und bei einer Free Walking Tour haben wir sehr viele interessante Sachen über Santiago erfahren und waren alle ziemlich begeistert von der Stadt! Viele meinen, es wäre ein billiger Abklatsch von Buenos Aires, aber da muss ich mich für die Stadt aussprechen. Natürlich sind viele Ähnlichkeiten da und Santiago hat auch großen europäischen Einfluss, aber trotzdem hat auch diese Stadt seinen eigenen Charme. Und die Chilenen sind so nett, da könnten sich viele Deutsche mal eine Scheibe von abschneiden!
Nach zwei Nächten wollten wir dann nach Valparaiso fahren, um dort drei Leute, die wir kennengelernt haben, zu treffen und gemeinsam Silvester zu feiern.
Leider musste ja noch irgendwas passieren und so kam es auch, dass vier Tage vor unserer Abreise mein Hostelbett Bettwanzen hatte und ich in Valparaiso alle meine Klamotten, Taschen, Rucksäcke und so weiter waschen musste, um diese loszuwerden. Wir haben eine Nacht umsonst bekommen, aber im Endeffekt hat uns das auch nicht viel geholfen. Naja, es gibt Schlimmeres...
In Valparaiso hatten wir uns ein AirBnB reserviert von einem Pärchen, die ihr Apartment das erste Mal vermieteten. Es war unfassbar! Zunächst war alles ganz in Ordnung und wir hatten für sechs Leute echt viel Platz! Aber es kam immer mehr dazu. Zuerst hatten wir das falsche Passwort und konnten uns nicht ins WLAN einloggen. Leider ging unser Wasser nirgends, sodass wir das Pärchen aber irgendwie erreichen mussten. Zufälligerweise hatte Leo, wie immer, das Passende dabei und durch ihre Batterien konnten wir das Telefon in Gang bringen und den Typen anrufen. Nach ewiger Diskussion hatten wir endlich WLAN und nach 2 Stunden funktionierte auch das Wasser endlich. Doch trotzdem war es kein schöner Aufenthalt. Im Badezimmer lagen benutzte Zahnbürsten, -pasten und Rasierer, der Gasherd war total verdreckt und das Schlimmste war, dass Leo und ich beim Kochen alte Chicken Wings im Ofen gefunden haben! Wirklich absurd!
Aber wir haben das Beste draus gemacht. Zunächst sind wir in die Innenstadt gefahren und haben uns ein bisschen die Stadt angeschaut. Leo hat endlich Ceviche, ein bekanntes Fischgericht, probiert und ich habe meinen letzten Empanada gegessen!
Abends haben Leo und ich Minipizzen, selbstgemachte Kartoffelspalten, Dip und eine - ohne jetzt selbstüberzeugt zu klingen - mega geile Bowle gemacht! :-D
Alle meinten, das wäre die leckerste Bowle, die sie je getrunken haben.
Zu sechst machten wir uns einen sehr lustigen Abend, spielten Spiele, aßen, tranken und lachten. Es war wirklich super! Gut drauf und dabei stiegen wir in den Bus und fuhren zum großen Platz, wo bereits eine riesige Masse an Menschen stand. Um Punkt 12 begann das spektakuläre Feuerwerk! Es war so schön, man kann es gar nicht beschreiben!
Anschließend standen wir weiterhin im Kreis, haben ein paar Leute kennengelernt und so weiter. Es war leider sehr schwer zusammenzubleiben, sodass wir uns natürlich immer wieder verloren haben. Wir hatten überlegt, in einen der berühmten Clubs zu gehen, von denen alle schwärmen, doch diese kosten um die 40 bis 50 Euro, weil man bis 10 Uhr morgens Freigetränke bekommt. Trotzdem war es uns das nicht wert und Lina, Leo und ich haben uns auf den Weg gemacht, ein Taxi oder Collectivo zu finden. Leichter gesagt als getan. Nach bestimmt mehr als einer Stunde fuhr endlich ein leeres Collectivo an uns vorbei und wir kamen heil im Apartment an.
Am nächsten Morgen hieß es dann aufräumen. Am Ende sah es besser aus, als zuvor!
Zurück in Santiago entspannten wir uns die letzten beiden Tage und an unserem letzten Abend ging es Sushi essen. Es war der perfekte Abschluss und wir haben den Abend wirklich genossen! Als Dessert gab es dann ein Eis aus einer Eisdiele, die unter den 25 besten Eisdielen der Welt ist. Sorten wie Rose, Minze-Basilikum-Zitrone (Mojito-Eis!!!) und Himbeere-Minze waren vertreten und genial!
Anschließend hieß es packen und ganz spontan kam David, unser schwedischer Freund, noch vorbei und wir tranken ein letztes Bier in der Bar von Gegenüber.
Nach 3 Stunden Schlaf mussten wir um 4 Uhr morgens wieder aufstehen und es ging los zum Flughafen. Um 7 ging auch schon Leos Flug und wir mussten uns verabschieden...
Dann hieß es für Lina und mich warten... Im Nachhinein haben wir es zu dem Zeitpunkt ein wenig bereut, so früh mitgekommen zu sein, weil völlig müde 5 Stunden in einem Dunkin Donuts zu sitzen, echt nicht die schönste Beschäftigung ist. Aber es war ja für Leo. :-)
Nach 15 h Flug waren Lina und ich zwar müde, bzw. Lina nicht, weil sie sich Schlaftabletten eingeflößt hat und schön 8 h durchschlief. Ich hingegen hatte so 2, vielleicht 3 h Schlaf. Auf jeden Fall waren wir wahnsinnig aufgeregt! Wie es das Schicksal will, war es das allererste Mal, dass unsere beiden Backpacks unter den ersten 5 waren und wir als Erstes aus dem Terminal kamen. Und schon habe ich meine Familie gesehen und bin losgerannt!
Es war so schön, seine Familie wiederzusehen nach so langer Zeit, das kann man gar nicht erklären. Dann hieß es kurz darauf aber auch Abschied von Lina nehmen, die mich nun die letzten vier Monate ununterbrochen begleitet hat. Schon ein komisches Gefühl. Aber nach so langer Zeit ist es auch gut, wenn man mal wieder voneinander loskommt.
Wir fuhren also durch schneebedeckte Gebiete mit Bergen, bis wir in Hamburg ankamen. Dort ging es auf meinen Wunsch in das Restaurant Peter Pane, wo wir Burger essen wollten. Leider ging mein erster Bissen voll daneben, weil sie mir einen Burger mit Fleisch brachten!
Aber das war dann auch schnell vergessen und wir kamen alle totmüde Zuhause an. Das erste Mal wieder seinen Kater sehen, ins eigene Bett werfen und sich auf das Sofa kuscheln, ist schon nicht schlecht!
Insgesamt war Südamerika die Reise meines Lebens und wird es wohl auch immer bleiben. Ich habe so viel gelernt, mitgenommen und bin selber gewachsen. Ich würde es jedes Mal wieder so machen und bereue es keines Falls!
Nun ist meine Mission momentan, so viele Freunde wie möglich zu sehen und besuchen!
Bis ganz bald,
XX JojoRead more