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- Kongsi
- 8 Feb 2024
- ☁️ 23 °C
- Altitud: Paras Laut
- New ZealandTasmanTasman DistrictAwa-itiTonga Roadstead40°53’1” S 173°2’57” E
Abel Tasman Nationalpark
8 Februari, New Zealand ⋅ ☁️ 23 °C
Ausnahmsweise beginnt unsere 3 tägige Reise durch Neuseelands meist beschäftigter Nationalpark nicht extrem früh am Morgen. Der Treffpunkt fürs Wassertaxi ist nur wenige Autominuten neben dem Camping. Um 07:00 Uhr stehen wir auf, packen die letzten Sachen in unsere Rucksäcke, und nach einem leckeren Instant-Kaffee, einem Müsli für Martina und einem Sandwich vom Vortag für mich gehts los. Am Treffpunkt stehen 6 oder 7 Boote bereit. Das spannende daran, die Boote sind auf Anhängern. Einige Personen sassen schon in den Booten, wir wurden auch nach einigen Minuten aufgerufen. Unser Aqua-Taxi-Dude hat knapp schulterlange Haare, die etwa gleich dunkel wie seine Sonnenbrille sind. Das Boot hatte für ca. 20 - 25 Personen Platz. Wir sitzen zu dritt und lange bleibt dies auch so. Gemütlich ziehen wir uns die Schwimmwesten an und kommen mit dem pensionierten Schweden neben uns ins Gespräch. Er erzählte uns, dass er vor 42 Jahren bereits einmal auf der Insel war. Damals sei alles anders gewesen, und doch sei vieles noch gleich. Kurz darauf stiegen noch weitere 4 Personen ins Boot. Unser Aqua-Taxi-Dude meinte, es sollen alle die Schwimmweste anziehen, die weiteren Sicherheitshinweise stünden auf einem Zettel am Sitz vor uns. Er würde dann später noch etwas sagen. Kaum beendete er seinen Satz, fuhren wir auf dem Boot, welches auf dem Anhänger von einem Traktor gezogen wurde, los. Spätestens jetzt macht das Wort Schifffahrt Sinn.
Kaum eingewässert starteten die Motoren. Wir fuhren zuerst noch etwas südlicher, um weitere Passagiere aufzuladen. Das Boot fuhr nahe an den Strand, unser Dude setzte die Anker und legte den Mini-Steg, der hinten am Taxi war, in Richtung Strand aus. Das Taxi war jetzt voll. Nochmals die Instruktionen und los gings. Erster Halt, Split Apple Rock. Gemäss unserem Fahrer der zweit meist fotografierte Stein der Welt, direkt nach dem Uluru in Australien. Er sei der Meinung, der Stein sehe einem betrunkenen Pacman ähnlicher als einem Apfel. Nach dem Touri-Foto-Stopp fuhren wir eine Bucht nach der anderen an, immer Richtung unseres Startpunktes, Awaroa Bay. An den jetzt angefahrenen Buchten konnte er den Steg nicht mehr ausfahren, da das Wasser zu seicht war. An gewissen Stellen Verschiebt sich der Meeresrand um 900 Meter bei Ebbe und Flut. Neunhundert Meter! Nach knapp einer Stunde waren wir an der Reihe. Mit stark reduziertem Tempo fuhren wir Rückwärts Richtung Strand. Der Anker am Bug wurde ins Wasser gelassen, das Schnellboot driftete langsam weiter Richtung Ufer. Der flinke Taxi-Dude hüpfte nach hinten, sprang vom Boot und lief im kniehohen Wasser Richtung Strand. Er zog das Boot noch ein oder zwei Meter weiter zu sich, dann legte er den Heck-Anker in den Sand. Wir durften aussteigen. Schuhe aus, Rucksack auf und los. Martinas Rucksack wurde vom Dude an den Strand getragen, ich durfte meinen selber mitnehmen.
Bevor wir losmarschierten wollte ich meinen Wassersack kontrollieren. Beim Tongariro-Crossing verlor ich viel Wasser, respektive mein Wassersack. Die defekte Stelle konnte ich nicht genau lokalisieren, daher packte ich fast den ganzen Sack in einen zusätzlichen Beutel. Dieser wurde Semiprofessionell mit Klebeband festgemacht. Jetzt war der Rucksack wieder nass. Während Martina ihre Blase leerte, kontrollierte ich meinen Beutel. Das Provisorium war dicht, das Wasser kam zwar aus dem zusätzlichen Beutel, lief jedoch nur aus, weil ich diesen oben nicht komplett geschlossen hatte. Alles Safe, wir können loslaufen. Noch ein letzter Kaffee, besonders hart für Martina, da die beiden Dosenkaffees, welche Sie mitnehmen wollte, in der Kühlbox im Büssli blieben.
Die ersten Meter waren voller Euphorie. Was würde uns alles erwarten? Werden wir endlich einen Kiwi sehen? Also den Vogel, denn Früchte und Menschen sahen wir genügend.
Der erste Teil war eher kurz, nur 8.2 km zur Bark Bay Hütte. Gut für uns, war es doch schon 11:20 Uhr und gemäss Tafel noch knapp 3 Stunden zu laufen.
Wir hatten gehört, dass es ab 14:00 Uhr sein kann, dass man in den Hütten keinen Platz mehr nebeneinander findet. Dies wollten wir natürlich um jeden Preis verhindern.
Daher los. Knapp eine Stunde später knurrte der Magen. Es gab den Käse-Pesto Dip mit Brot. Super lecker, diese Kombination aus Weichkäse mit Basilikum Pesto. Das luftige Brötchen passte hervorragend dazu. Frisch gestärkt nahmen wir den Rest in Angriff. Die Landschaft war unglaublich. Wie schon so oft erwähnt, waren die Wege ganz klar zu erkennen. Die Vegetation ein Mix aus Europäischem Wald und Dschungel gepaart mit Palmen am Meer. Eine einzigartige Kombination. Zu unserem Glück liefen uns sehr viele Wanderer entgegen. Die meisten wandern von Süden in Richtung Norden, was uns sehr entgegen kam. Nach Total 2h und 45 Minuten kamen wir an der ersten Hütte an. Als erstes legten wir unsere schweren Rucksäcke nieder. Zu unserem Glück war ein komplettes Zimmer mit 14 Betten, 7 unten und 7 oben, noch frei. Das zweite vorhandene Zimmer war schon gut besetzt. Wir legten unsere Schlafsäcke im freien Zimmer aus und zogen unsere Badekleider an. Fürs schwimmen wars uns beiden etwas zu frisch, aber da gerade Ebbe war, konnte man sehr weit hinaus laufen. Während dem laufen im seichten Wasser begegneten wir einem Stachelrochen, den wir wahrscheinlich beim Abendbrot störten. Die Ebbe und Flut war an dieser Bucht so gigantisch, dass ich am Nachmittag noch ein Bild im Meer an der selben Stelle machte, wo wir am Morgen noch Leute ausgeladen hatten.
Unser Abendbrot war nicht aus dem Meer, jedoch gut verschlossen in Stahldosen zubereitet. Ich hatte mit meinem BBQ Chicken etwas mehr Glück als Martina mit ihrem Chicken Teriaki. Obwohl wir uns beide wie Katzen vorkamen, mundete mein BBQ uns beiden doch eher. Da wir ja bewusst auf einen Gaskocher verzichteten, blieb uns ja nicht viel anderes übrig. Die Hütten haben gerade noch Strom fürs Licht und fliessend Wasser bei den Toiletten und in der Abwaschinsel. Jegliches Wasser muss abgekocht werden, Küchen findet man jedoch in den Hütten keine.
Den pensionierten Schweden hatten wir übrigens auch wieder getroffen und wir hörten eine Geschichte nach der anderen. Sein Znacht bestand aus Toastbrot und Käsescheibe.
Nach dem Essen zeigte sich der Sternenhimmel inklusive Milchstrasse in ihrer vollen Schönheit. Nicht einmal auf dem Susten, bei Leermond und um 2 Uhr morgens, habe ich den Sternenhimmel so klar und deutlich gesehen. Unvorstellbar und leider mit unseren Handys nicht abbildbar.
Gleichzeitig mit dem Sternenhimmel kamen leider auch die Mücken, weshalb der Spass nur von kurzer Dauer war. Egal, wir mussten uns eh erholen und hatten ein interessantes Stück vor uns.
Um ca. 08:00 Uhr liefen wir ohne Kaffee, dafür mit frisch angemachtem Gatorade-Ersatz, los in Richtung Anchorage Bucht los. Das Frühstück bestand aus Brot mit Erdnussbutter.
Die Route noch immer grandios. Führte sie uns an unzähligen Stränden und durch dichten Dschungel an die schrillsten Orte. Das einzig fiese an dieser Strecke war, dass man zwar auf Meereshöhe startet und endet, der weg dazwischen aber immer wieder hoch und runter geht. So machten wir am zweiten Tag total knapp 500 Höhenmeter, obwohl wir ständig am Meer entlang liefen. Diese Strecke hat eine besondere Stelle, bei Torrent Bay. Ursprünglich hätte hier Nelson gebaut werden sollen, aufgrund der Hügeligen Landschaft wählte man jedoch einen anderen Standort. Einige hatten jedoch schon Land erworben und dieses bebaut. Als der Staat das Gebiet zum Naturschutzgebiet erklärte, wollte er die Ländereien zurückkaufen. Der Preis war aber derart tief, dass viele ihre Häuser behielten. Gemäss unserem Taxi-Dude seien einzelne Häuser um die 12 Millionen Wert. Der Wanderweg führt einen mitten durch das kleine Dorf. Echt speziell und eher fremd, läuft man ja schon einen ganzen tag durch beinahe unberührte Natur. Kurz vor der Anchorage Hut kann dann der Weg bei Ebbe abgekürzt werden. Leider war an diesem Tag Ebbe erst am späten Nachmittag. So machten wir den stündigen Umweg. Dies hatte den Vorteil, dass wir näher an Kleopatras Pool waren. So nennen sie hier die eine Bade Möglichkeit am Fluss. Und ja, das Wasser war kalt, ich hatte mindestens 10 Minuten bis ich drin war, Martina verzichtete. Ein junger Mann rutschte in einer Wasserrutsche, welche von der Natur so geformt wurde. Dies war für mich genügend Motivation es ihm nachzutun. Was für ein Spass! Kurze Zeit später wollte ich mich wieder umziehen, denn mit nassen Hosen läuft es sich nicht so gut. Doch meine Wanderhose war nicht mehr auffindbar. Echt jetzt? Hat mir jemand meine Wanderhose geklaut? Mit Portemonnaie und Handy drin? Was soll ich jetzt tun?
Plötzlich hörte ich es rascheln neben mir. Ein Weka versuchte gerade, mit meiner Hose im Schnabel, im Wald zu verschwinden. Davor hatten sie uns noch auf Plakaten gewarnt. Wekas sind nichtfliegende Vögel, die alles klauen was sie in den Schnabel bekommen. Diese frechen Dinger! Schon ihr Blick ist verdächtig. Egal, ich war happy, dass ich meine Hose wieder hatte. Der ertappte Dieb wühlte mit seinem Schnabel noch verzweifelt im Laubhaufen umher, wo er die Hose fallen lies, als ich ihn ertappte. Das Brot in meinem Rucksack hatte er auch noch probiert, der freche Hagel!
Doch alles war noch da, weiter gings. Da wir ja nicht übers Meer laufen konnten, durften wir nochmals 104 Höhenmeter abspulen, bevor wir bei der zweiten Hütte ankamen.
Und wieder hatten wir Glück, ein ganzes Zimmer noch frei. Diesmal waren es etwa 5 Zimmer mit jeweils 4 Kajüten-Betten. Wir entschieden uns für das Bett im Ecken, Martina legte ihren Schlafsack unten hin, ich auf das obere Bett.
Danach gabs Zmittag. Hmm, fein, leckerer Lachs. Wäre er nicht auch aus der Dose. Nichts gegen Dosenlachs, aber.... Ich finde wirklich keine lobenden Worte, das Mittagessen war nicht gut. Wir teilten uns noch einen Energy-Riegel und spülten den Fisch mit Wasser runter.
Danach gings ans Meer, diesmal waren wir eher am Sonnenbaden als im Wasser. Auch hier wieder, grandiose Strände mit so klarem Wasser wie wir es selten gesehen haben.
Irgendwann gegen Abend kam dann der Moment, wir mussten uns an die letzte Dose wagen. Es war Mayo-Chicken angeschrieben, das Bild sah schon mal lecker aus. Aber auch das Lachsbild sah täuschend gut aus. Etwas vorsichtig aber trotzdem hungrig testeten wir das Hühnchen aus der Dose. Und siehe da, es war geniessbar. Ich würde mich sogar fast schon zu einem lecker hinreissen lassen, Martina fands ok. Mit je einem halben Energy-Riegel waren wir dann auch satt. Die Tutti-Frutti Mischung half bestimmt auch mit.
Egal, der Sternenhimmel war wieder zu sehen. Geduscht mit Anti-Mückenspray setzten wir uns am Strand auf einen angeschwemmten Baumstamm und studierten die fremden Sterne. Mit Hilfe von Apps erfuhren wir dann, dass der helle Stern nicht der Polarstern ist, sondern Merkur. Eigentlich wollten wir uns gar nicht schlafen legen, da wir aber den Sonnenaufgang am nächsten Tag in einer anderen Bucht sehen wollten, mussten wir.
Nach einer kurzen Nacht liefen wir um ca. 6:20 Uhr früh los. Den Sonnenaufgang um 06:40 in der Te Pukatea Bucht wollten wir auf keinen Fall verpassen. Glücklicherweise ist diese nur wenige Minuten von der Hütte entfernt. Wir waren tatsächlich die einzigen am Strand. Obwohl gleich nebenan ein Zeltplatz war, wollte niemand ausser uns beiden den Sonnenaufgang am Strand bestaunen. Tolles Erlebnis!
Das letzte Brot mit Erdnussbutter schmeckte gleich noch ein wenig besser mit den ersten Sonnenstrahlen im Gesicht. Weiter gings, wir hatten noch 17 Kilometer vor uns.
Und die Landschaft war wieder gigantisch. Es fällt mir schwer, die passenden Worte zu finden. Nicht nur die für die Augen war es grandios, auch die vielen Vögel waren wunderbar anzuhören. Einige klangen wie die Laserpistolen aus Starwars, gemischt mit R2D2 und anderen komischen Geräuschen. Echt speziell und einzigartig. Und die Zikaden erst. Das lauteste Insekt der Welt, zu tausende um einen herum. Es klingt teilweise so, als würde man an einem Fussballfeld voller Schiedsrichter vorbeilaufen, wo alle gleichzeitig pfeifen. Und trotzdem fehlte es irgendwie, wenn es durch Vogelgezwitscher ersetzt wurde.
Etwas mehr als 48 Stunden nach Start, 12 Stunden Wanderzeit, 42 Kilometer und 1200 Höhenmeter später erreichen wir gegen Mittag den Campervan in Marahau.
Was für eine Wanderung!
Jetzt wollen wir nur noch eines, einen saftigen Burger mit Pommes. Den gönnen wir uns im nahegelegenen Café, bevor wir dann überglücklich weiterfahren.Baca lagi
Pengembara Meega!! Ich bin fasziniert, wenn ich das alles lese😍👌🏾
Pengembara Was für eine wunderbare Landschaft!