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  • Day 271

    Resumee zu meiner Weltreise 🌏🌎🌍

    October 3, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 26 °C

    Alles in allem zu meiner Weltreise 🌏🌎🌍
    -ich habe 23 Länder im Jahr 2023 im Zuge meiner Weltreise bereist
    -Australierin oder doch Österreicherin? Ich bin mir nach der Reise wirklich nicht mehr sicher 😂 Ich weiß nicht wie vielen Menschen ich gefühlt den Unterschied zwischen den beiden Ländern erklärt habe und dafür nur verwunderte Blicke geerntet habe. Die Meisten hatten auch kaum Verständnis dafür, dass es sich hierbei sogar um zwei verschiedene Kontinente handelt 😌
    -Ja, ich bin alleine gereist. Ja, wirklich 😉 Ich weiß es ist schwer zu glauben, aber abgesehen von ein paar Besuchen, bin ich wirklich alleine gereist. Sicherlich hat alles seine Vor- und Nachteile. Aber nach der Zeit gewöhnt man sich voll dran.
    -Nein, ich habe kein Instagram. Nein, wirklich nicht 😅 Das war für Viele, die ich getroffen habe, kaum zu glauben. Im Nachhinein wäre es sicher von großem Vorteil gewesen, um sich mit den Menschen mehr zu connecten. Ich habe sicher von einigen Personen wegen meines fehlendem Accounts keine Kontaktdaten, aber ich bin mir bis zum Schluss treu geblieben und habe keinen Instagram Account erstellt.
    -Ich habe unzählige Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern im Zuge dieser Reise getroffen, sowohl Gute als auch Schlechte. Einige Begegnungen haben mich geprägt, im Positiven oder auch im Negativen Sinn. Insbesondere die schlechten Begegnungen habe mich teilweise stark verärgert. Ich bin gespannt welche Menschen ich irgendwann mal wieder sehen werde oder auch nicht.
    -Meine Top 3, wo ich sofort wieder hin reisen würde: Australien, Japan und Hawaii (alle sind auf der gleichen Ebene und waren auf ihre Art und Weise einzigartig), auf den geteilten 4. Platz befinden sich Mexiko und Guatemala
    -Auf der anderen Seite der Medaille befinden sich: Indonesien, Festland Ecuador und ein wenig Costa Rica (abgesehen von der unfassbaren Tierwelt)
    -meine Top Fluglinien waren Air Nepal, Hawaiian Airlines, Azul und Thai Airways
    -mich besucht haben: Sophie (bzw. hab ich sie dann besucht), Alex & Anna, Claudia
    Vielen Dank noch einmal dafür, ich hab mich sooo gefreut ❤️
    -Ich habe einen Tag im Jahr zwei Mal auf zwei verschiedenen Kontinenten leben dürfen (Neuseeland & Hawaii) und ich durfte zwei Mal mit Sophie Neujahr feiern und dabei in die asiatische Kultur eintauchen
    -Österreicher*innen sind definitiv nicht sehr reisefreudig. Ich hab kaum Landsleute getroffen außer Einige in Mexiko. Sonst nur vereinzelt in Guatemala, Indonesien, Ecuador, Australien,…
    -Corona hat nur den Beginn meiner Weltreise geprägt. Als ich losstartete gab es nur noch für China ein aktive Verpflichtung trotz Impfung sich davor noch zu testen. Dieses Land hatte ich aber bereits im Vorfeld meiner Planung aufgrund der damaligen Situation für mich ausgeschlossen. In Japan gab es noch sehr strenge Maßnahmen mit Einreiseformularen, Nachweis des Impfzertifikats und auch im Land oftmals Temperaturkontrollen und alle trugen noch die Masken. Ich kam mir vor wie in Österreich kurz vor einem Lock-Down. Ansonsten habe ich nur mit einigen Einheimischen immer wieder darüber gesprochen, aber ich musste mich an keine Maßnahmen mehr halten
    -Habe ich mich durch die Weltreise verändert? Das dürft ihr dann beurteilen, aber ich glaube, dass ich noch immer die Gleiche wie vor der Weltreise bin. Ich habe nur viel mehr von der Welt gesehen 😉
    -Apropos: leider habe ich auch sehr viel Leid und Armut gesehen und habe ja auch oftmals das Gesundheitssystem anderer Länder mit Unserem in Österreich verglichen. Nach der Reise bin ich extrem froh in Österreich leben zu dürfen und schätze unsere Lebensstandards sehr
    -eine meiner Erkenntnisse während der Reise: zum Leben braucht man wirklich nicht viel. Jetzt nachdem ich zurückgekehrt bin schätze ich es zwar schon einige meiner Besitztümer wieder verwenden zu können, aber viel von dem Zeug bräuchte ich gerade gar nicht mehr
    -zum Heimweh: das war zum Glück überraschenderweise aushaltbar
    -es gibt Marken auf der Welt, die gibt es wirklivh weltweit überall zu kaufen: bei der Mode waren es vor allem H&M oder auch Designermarken wie Tommy Hilfiger. Beim Essen waren es Godiva Pralinen, Kinder Schoko, Toblerone, Milka und Nutella
    -vor allem in den USA und Kanada habe ich mir Mietwägen augeborgt. Dies hatte mich im Vorfeld etwas besorgt, da ich nicht alleine ständig mit den Mietwagen fahren wollte. Teilweise hat es wirklich gut funktioniert über Kanäle wie Hostelworld oder Facebook Personen zu finden, die sich das Auto mit mir teilen wollten. Teilweise ist dieser Plan leider gar nicht aufgegangen (zB auf Kauai auf Hawaii & Jamaica)
    -zur besten Reisezeit im Zuge meiner Weltreise: in Indonesien bei den Vulkanen habe ich diese definitiv verpasst, da war ich sehr enttäuscht, in Japan hat es geschnien und es gab eine Kältewelle, in Brasilien hat es größtenteils geregnet, dafür habe ich die Regenzeit in Mexiko und Mittelamerika richtig gut erwischt und auch der Frühling in Südamerika war sehr angenehm; insgesamt muss ich dennoch sagen, dass ich über die Dauer meiner Reise gesehen gutes Wetter hatte, obwohl ich oftmals nicht während der besten Reisezeit unterwegs war
    -Song meiner Reise war definitiv Miley Cyrus Flowers. In jedem Land, wo ich vor allem zu Beginn meiner Weltreise war, wurde das Lied auf und ab gespielt.
    -Ich hab während dieser Zeit extrem viel gelernt. Handfestes wie zum Beispiel Kajak oder auf der linken Straßenseite mit dem Auto fahren oder auch zwischenmenschliche Erfahrungen, die mich auf die Eine oder Andere Art geprägt haben. Natürlich gab es auch den Einen oder Anderen peinlichen Moment, den ich allerdings für immer für mich behalten werde.
    -Natürlich hab ich auch extrem viel erlebt, was mir für immer in Erinnerung bleiben wird: mein erster Helikopterflug über das einzigartige Hawaii, meine Heißluftballonfahrt über die Ruinen Nahe Mexiko City, ich bin zum ersten Mal in meinem Leben getaucht und habe bei unzähligen Schnorchelgängen die unglaubliche Unterwasserwelt dieser Welt kennenlernen dürfen (Meeresschildkröten, Pinguine, Riffhaie,…), ich bin mit Walhaien mitgeschwommen und habe unzählige andere Tiere in der Luft und am Land beobachten dürfen
    -Für mein Leben geprägt haben mich definitiv auch meine Schnorchelverletzung und meine Narbe auf der Hand
    -Leider bin ich extrem viel geflogen, worauf im Nachhinein alles andere als stolz bin
    -4 Lebensmittelvergiftungen in 3 Monaten in Asien zu Beginn meiner Reise haben mir körperlich ziemlich zugesetzt
    -ein weiterer negativer Höhepunkt war sicherlich meine Schnorchelverletzung und das Sitzen gelassen werden in LA
    -das letzte Monat in Südamerika war definitiv auch auf vielfache Weise mühsamer als ich mir das vorgestellt habe. Vor allem, dass ich mehrmals komplett abgezockt und ein Mal bestohlen wurde haben mich teilweise wirklich sehr geärgert
    -gefühlt habe ich alles erlebt, was man immer wieder von anderen Reisenden hört: Flüge wurden gecancellt (Perth & Lissabon), ich wurde bestohlen, ich wurde Opfer von Kreditkartenbetrug, ich war im Krankenhaus, ich hatte Lebensmittelvergiftungen, ich wurde abgezockt, ich hatte Scherereien wegen eines Mietautos und wurde einmal Opfer von Urkundenfälschung… das Einzige was mir überraschenderweise nicht passiert ist: mein Gepäck ist immer an seinem Ziel angekommen (das ist dafür meinem Besuch von daheim Claudia passiert)
    -weitere interessante Zahlen zu meiner Weltreise: ich habe mir tatsächlich 93 Magneten gekauft und ca über 150 Postkarten versendet 😆 Was ich wirklich schade finde: von den ca 25 Postkarten (Strecke Toronto-Mexiko), die ich in San Cristobal de las Casas in Mexiko weggeschickt habe, sind bis jetzt nur 2 angekommen. Ich hoffe wirklich, dass da noch was nachkommt 🤞
    -ich bin täglich (außer an langen Reisetagen) zwischen 10 und 20 Kilometern gegangen. Teilweise, wie in Dubai und New York auch 30km am Tag. So fit wie jetzt war ich sicher noch nie 💪
    -mein großer Rucksack hat übrigens zwischen 16 und 20 Kilogramm gewogen, definitiv viel zu viel, das ist mir leider erst auf der Reise bewusst geworden. Ich hätte viel weniger einpacken sollen. Am Besten wäre eine kleine Reise mit dem Rucksack vor der Weltreise gewesen. Dafür war dann leider keine Zeit mehr. Im Nachhinein ist man immer gescheiter. Dann hatte ich immer noch meinen Handgepäcksrucksack vorne umgehängt und mein obligatorisches Essenssackerl. Ja, ich hatte definitiv zu viel mit 😆
    -wie viel hats gekostet, da bleibe ich dabei: im Wert eines Autos, welche Klasse das Auto hat, sag ich euch aber nicht 😉
    -was ich wirklich sehr vermisst habe an Österreich: unser Leitungswasser, unser Essen und natürlich meine Familie und Freunde
    -Ich weiß, dass es ein extrem großes Privileg ist, dass ich das machen durfte und ich bin auch wirklich sehr dankbar dafür.
    Und ich bin auch extrem dankbar für die Unterstützung, die ich für dieses Vorhaben bekommen habe. Ein besonders großes Danke an Johanna und Sophie, die mir egal von wo auf der Welt eine extrem große Stütze waren! ❤️

    Einige haben mich bereits gefragt, ob ich es bereue diese Weltreise gemacht zu haben. Und meine Antwort darauf ist definitiv aus voller Überzeugung: Nein. Mögen auch manche Blogbeiträge negativ geklungen haben, ich habe stets das Erlebte wieder gegeben und es war klar, dass eine so große und lange Reise nicht nur immer Sonnenschein bedeuten kann. Sicher hätte ich mir gewünscht das Ein oder Andere Tief augelassen zu haben, aber letztendlich werden für immer die positiven Momente im Gesamten überwiegen. Diese Weltreise zu machen war mein ganz großer Lebenstraum und ich bin so froh und dankbar, dass ich mir diesen jetzt erfüllen konnte! Es war tatsächlich der perfekte Zeitpunkt und ich würde alles genau so wiedermachen. Und ich bin auch richtig stolz auf mich dies alleine gemacht und geschafft zu haben 💪☺️

    Falls wer von euch jemals eine ähnlich große Reise plant, hier meine Tipps:
    -Standardausstattung: externer Akku, Multifunktionsadapter, Kopfpolster oder Nackenkissen, mehrere laminierte Zettel mit Notfallkontakten, Verstecke für Bargeld & Karten, mehrere Bankomat- und Kreditkarten
    -Krankenversicherung: Hanse Merkur, eine Rechtsschutzversicherung wäre definitiv sehr sinnvoll
    -beste Bank zum Reisen: DKB
    -wenn man sich nicht immer eine Sim Karte kaufen will, E Sim Anbieter: Airalo
    -günstiges Telefonieren im Ausland: Talk 360
    -Uber und ähnliche Apps sind als Alleinreisende oftmals schon sehr nützlich gewesen
    -Mietwagen ausborgen: Check 24
    -möglichst wenig einpacken, Probepacken und im Idealfall noch einmal damit verreisen und schauen was man wirklich braucht
    -mein Vorschlag: 4-5 T-Shirts, 1 lange Hose, 1 3/4 Hose, 1 kurze Hose, 1 dicke Weste, 1 normale Weste, Socken & Unterhosen für 2 Wochen, Bikini, 1 großes und ein ganz kleines Handtuch, Stirnband, Schal, Multifunktionsjacke, Regenschutz
    -zur Sicherheit: man muss echt immer wachsam sein und darf keinem Vertrauen (klingt hart, ist aber leider wirklich so, das musste ich auf die harte Tour lernen)

    Alles in allem DANKE auch an euch, die meine Reise mitverfolgt haben und mir auch immer wieder privat geschrieben haben. Das hat mich immer wirklich voll gefreut!
    Das war sicher die Reise meines Lebens und ich hoffe ich werde Vieles für immer in Erinnerung behalten und falls nicht, hab ich ja diesen Blog 😊
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  • Day 270

    Rückreise nach Österreich & Lissabon

    October 2, 2023 in Portugal ⋅ 🌙 24 °C

    Mit meinem letzten Bargeld kaufte ich mir ein Eis beim Mci. Dann wollte ich durch den Security Check gehen, der für internationale Abflüge separat war. Da anscheinend unser Flug der einzige Internationale des Tages war, war noch nicht genügend Sicherheitspersonal dort und ich musste über eine halbe Stunde warten bis ich durchgehen konnte. Die Ausreise verlief komplikationslos, der Polizist wünschte mir dann sogar auf Deutsch noch eine ‚Gute Reise‘.
    Im Vergleich zum nationalen Terminal gab es im internationalem Terminal einfach gar nichts: keine gescheiten Souvenirshops, kein Essen,… Zum Glück hatte ich schon vorgesorgt und noch Essen mit.

    Das Check-In begann dann leider fast eine Stunde verspätet, was mich etwas nervös machte, weil ich zum Anschlussflug nach Wien nicht so viel Spazi hatte.
    Von der Ausstattung des Flugzeuges war ich wirklich positiv überrascht: auch wenn ich einen richtig blöden Mittelsitz hatte, hatten die Sitze überraschend viel Beinfreiheit. Es gab Decke, Polster und Verpflegung, die gar nicht mal so schlecht schmeckte. Das Bordprogramm hätte etwas besser sein können, aber das ist Jammern auf sehr hohen Niveau.

    34. Flug ✈️ Brasilia - Lissabon Tap

    Nachdem wir mit Verspätung gelandet sind rannte ich sofort Richtung Security Kontrolle der Connection Flights. Ich musste noch meinen Boarding Pass scannen lassen, also plötzlich ‚cancelled‘ aufleuchtete. Ich traute meinen Augen nicht, der Security Beamte scannte dann auch noch einmal ein, aber mein Flug schien wirklich gecancellt worden zu sein. Er war dann so lieb und wies mir den Weg zum Ausgang. Dort angekommen war sehr überrascht wie groß der Flughafen in Lissabon war. Ich wollte möglichst schnell zum Schalter in der Hoffnung bald einen alternativen Flug zu bekommen. Ich musste mich mal durchfragen bis ich überhaupt zum Bereich von Tap kam. Dann wurde ich natürlich falsch verwiesen und stand ewig in der falschen Schlange an. Der Herr war zumindest kompetent und verwies mich an die richtige Stelle. Dort musste ich ein Ticket ziehen. Die Mitarbeiterin dort erklärte mir dann nicht einmal warum ausgerechnet mein Flug von allen anderen storniert wurde. Ich wurde auf einen Flug am Nachmittag umgebucht. Ich fragte dann auch, ob es nicht schon früher eine Verbindung geben würde. Sie meinte aber, dass das die beste Alternative (Direktflug) wäre. Hilft eh nix. Immerhin merkte ich, dass ich wieder in Eupopa war: ich hatte Anpruch auf Essensgutscheine im Wert von 34€. Als mir damals in Perth der Flug gecancellt wurde, durfte ich am Flughafen schlafen und bekam (fast) nichts. Schön wieder dem europäischen Fluggastrechten untergeordnet zu sein 😏

    Es war dann ca 9 Uhr, ich gönnte mir gleich mal ein leckeres Frühstück mit Schokocroissants und Pasteis de Nata (meiner Lieblingsmehlspeise in Portugal) und überlegte, was ich jetzt ca 5 Stunden tun sollte. Ich beschloss dann spontan in die Innenstadt zu fahren. Ich war vor einigen Jahren schon in Lissabon und kannte die Stadt sehr gut. Ich hatte dennoch das Gefühl mich bewegen und noch ein paar Sonnenstrahlen sehen zu wollen. Das Öffiticket hin und zurück kostete weniger als 4€, Portugal ist teilweise echt günstig!
    Ich ging dann zu drei tollen Aussichtspunkten, schlenderte durch die engen Gassen und genoss die Ausblicke auf die Stadt bei Sonnenschein, es war echt schön! 😇 Die letzte Stunde nutzte ich dann noch etwas zum Shoppen. Portugal hat fast die gleichen Geschäfte wie in Spanien, die ich aus meiner Zeit in Barcelona noch sehr gut kenne und liebe. Da hatte ich dann fast schon zu wenig Zeit eingeplant gehabt, etwas schade.

    Nach ca 3 Stunden fuhr ich mit der U-Bahn ca 45 Minuten zurück zum Flughafen. Ich habe das Gefühl echt das Beste aus meiner Situation gemacht zu haben, Lissabon ist schon eine sehr schöne Stadt!
    Dann wollte ich noch meine übrigen Essensgutscheine einlösen und entschied mich für einen Luxusburger von Burger King inklusive Eis. Leider war gerade Rush Hour und ich hatte nur mehr eine Stunde bis mein Boarding begann, das war dann alles sehr stressig.
    Dann kaufte ich noch eine Großpackung Pasteis de Nata für Familie und Freunde und mir noch zwei richtig luxuriöse Bäckereien. Schon cool was man sich mit Essensgutscheinen plötzlich alles Leckeres am Flughafen leisten kann 😏
    Nachdem ich mich mit Essen eingedeckt hatte, hatte ich eh schon einen Stress zum Boarding zu kommen. Der Flughafen ist echt nicht so klein wie gedacht.

    35. Flug ✈️ Lissabon - Wien Tap

    Zu meiner Überraschung hatten wir den großen Flieger, den ich auch zuvor bei der Langstrecke gehabt habe. Nur ohne die Extras. Es waren nicht einmal Getränke oder Snacks inklusive. Gut, dass ich zuvor schon so viel gekauft hatte. 😆
    Und natürlich hatten wie wieder mal Verspätung, Tap ist wirklich keine Vorzeigeairline habe ich das Gefühl.
    Im Flieger sprach ich dann mit einem netten Steward, dass ich 10 Monate gereist bin und er fragte mich dann, ob ich leicht trampe. Ich war sehr überrascht, anscheinend sah ich nach 72 Stunden auf Reisen nicht mehr ganz so frisch aus 😂🙈

    Endlich in Wien angekommen musste ich dann leider ewig auf mein Gepäck warten. Außerdem stand die Polizei beim Ausgang des Flugzeugtunnels und sah sich kurz die Ausweise an. Zum Glück durfte ich mit meinem österreichischen Pass gleich weiter gehen. Mein Rucksack kam zu meiner Überraschung dann auch unbeschadet an! Ich sah nur eine Markierung bei der Etikettierung, dass er anscheinend durchleuchtet wurde. Zum Glück ist aber alles noch da.

    Dann war es endlich so weit: ich ging zum Ausgang. Dort warteten (mittlerweile leider schon lange) Johanna, Sophie, meine Mama und Meisi auf mich. Ich freute mich riesig und vergoss gleich ein paar Freudentränen ❤️ Johanna und Sophie hatten noch voll ein nettes Schild für mich gestaltet und ich musste noch einen Einreisetest bestehen, der es ziemlich in sich hatte 😆
    Zur Belohnung bekam ich dann meine geliebten Tender und mein geliebtes Goodie Sackerl von der Uni. Vielen Dank dafür 🥰
    Ich hatte noch eine Großpackung Natas für uns alle mitgenommen und ich genoss einfach den Moment.

    Dann fuhren wir alle gemeinsam noch zum Hauptbahnhof. Netterweise wurde mein Gepäck sehr motiviert getragen. Am Hauptbahnhof stiegen Mama und ich in den Zug nach Aschbach, während die Anderen in Wien blieben.

    Das war es also, ich bin tatsächlich wieder von der Weltreise zurück! Ich kann es ehrlich gesagt noch gar nicht glauben wirklich wieder zurück zu sein!

    Alles in allem war ich wirklich extrem lange für die Rückreise unterwegs. Für das fühle ich mich noch überraschend gut. Über den Empfang am Flughafen habe ich mich richtig gefreut. Schön wieder in Österreich zu sein ❤️🇦🇹
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  • Day 269

    Resumee zu Brasilien

    October 1, 2023 in Brazil ⋅ ☁️ 23 °C

    Alles in allem zu Brasilien 🇧🇷
    -Währung: Brasilianischer Real oder ‚Reais‘ wie die Brasilianer:innen immer umgangssprachlich sagen
    -Sprache: Portugiesisch, wo wir schon beim großen Problem sind. Im Vorhinein wurde mir noch gesagt, dass viele Brasilianer:innen Spanisch verstehen und Englisch in der Schule haben. Das Gefühl, dass mich die Brasilianer:innen verstanden hätten, hatte ich aber nie 😅 mit Englisch würde man glaube ich fast unmöglich durchkommen, nur eine einzige Person im Parlamentsgebäude in Brasilia konnte meine Fragen beantworten, sonst hatte ich oftmals große Probleme zu kommunizieren oder auch im Flugzeug (beim Flug mit Azul wurde sowieso alles nur auf Portugiesisch und nichts in Englisch durchgesagt und bei meinem Langstreckenflug mit Tap konnten mir nicht alle Stewardessen auf Englisch antworten), mit Google Translate geht zwar Vieles leichter, aber alles lässt sich dennoch nicht so einfach lösen, irgendwie habe ich mich schon durchgekämpft, aber nach der langen Zeit in spanischsprachigen Ländern war die Unstellung sehr schwer für mich
    -im Gegensatz zu den restlichen südamerikanischen Ländern sind Zahlungen mit Kredit- oder Debitkarten kein Problem. In 90% der Fälle wird von Haus aus angenommen, dass man mit Karte zahlt. Sogar die Strandverkäufer laufen mit einem Kartenlesegerät herum, das ist echt schräg für mich. Wenn man ihnen dann doch einen Schein hinhält, dann schauen sie ganz verdutzt. Das Einzige, wo das nicht funktioniet: in öffentlichen Nahverkehrsbussen
    -die Banken in Brasilien sind so eine eigene Sache. Ich habe mich zuvor schon informiert, welche Banken ausländische Kreditkarten überhaupt annehmen. Beim zweiten Mal hat es dann zum Glück bei der Bank Bradesco ohne Spesen sofort funktioniert. Melissa meinte dazu, dass beim ersten Abhebeversuch die Bankomaten leer gewesen sein könnten, dies wird nämlich nie als fehlerhaft angezeigt. Es war auf alle Fälle sehr komisch und eine sehr blöde Situation.
    -was extrem auffällig überall in Brasilien war: Frauen und Männer legen wirklich extrem viel wert auf ihr Äußeres. Bei den Männern ist mir beispielsweise aufgefallen, dass sie sich Arme, Brust und Beine regelmäßig rasieren. Darüber hinaus habe ich überdurchschnittlich viele Männer herumlaufen sehen, die das Hemd schon fast komplett aufgeknöpft hatten oder sonst sehr viel Haut zeigten.
    Bei den Frauen merkt man es durch das Styling: Schminke, Haare, Outfits. Teilweise glaube ich auch, dass der Natur etwas nachgeholfen wurde, da die Oberweite oder der Po teilweise übernatürlich groß waren. Brasilien ist bei den Schönheitseingriffen weltweilt auch auf Platz zwei.
    In ganz Südamerika war die Bevölkerung nicht so durchgestylt wie in Brasilien, mir ist es wirklich voll aufgefallen.
    -Brasilien hat ein paar richtig coole Gesetze: Studenten müssen bei allen Veranstaltungen und Museen & Co 50% Rabatt bekommen. Sogar bei Festivals oder Konzerten ist dies gültig. Und es ist auch egal, wie alt der/die Student:in ist, hauptsache er/sie besitzt einen Ausweis. Außerdem gibt es ein Gesetz für vulnerable Bevölkerungsgruppen, die im Alltag Vorteile haben sollen. Am Flughafen gab es zum Beispiel eigene Check-In Schalter für diese Personengruppe (Menschen ab 80 Jahren, Schwangere, Menschen mit Einschränkungen, Familien,…) oder auch beim Security-Check gab es eine eigene Schlange
    -Sicherheit: Florianopolis war extrem ruhig und sicher, Rio war genau das Gegenteil; es kommt echt komplett darauf an, wo man hinfährt
    -man braucht in Argentinien, Chile und Brasilien zum Glück keinen Adapter mehr, alles ladet mit unseren Steckern, das ist echt voll praktisch
    -in Rio ist es zumindest noch so, dass man einen Portier im Eingangsbereich der Wohnungsblöcke sitzen hat, das habe ich aber auch schon in anderen südamerikanischen Ländern beobachtet; die Häuser waren auch extrem abgeschirmt durch Stacheldraht oder Metallgittern vor den Fenstern (wie im Gefängnis)
    -vom Wetter hatte ich Pech, es ist jetzt aber auch nicht die ideale Reisezeit für den Süden Brasiliens, sondern nur für den Norden
    -gefühlt habe ich eh gar nichts von Brasilien gesehen. Das Land ist so extrem groß, das könnte für sich ja schon ein eigener Kontinent sein. Alle Einheimischen haben mir von Fortaleza, Bahia und Salvador vorgeschwärmt. Wegen Sao Paolo bin ich nicht traurig es ausgelassen zu haben, da habe ich eher Gemischtes gehört. Der Amazonas würde mich in Brasilien noch einmal speziell reizen und ich würde gerne nach Fernando do Nohra (eine Insel, die einige der schönsten Strände weltweit beherbergen soll) fliegen
    -ich wollte immer schon hier meine Weltreise beenden und das ist mir dann coolerweise auch gelungen 😊

    Zum Essen in Brasilien:
    -sonntags wird eine Art Suppe/Eintopf in einem großen Topf gekocht, dies kann dann in traditionellen Lokalen gegessen werden, wenn man das probieren will, sollte man mit mehr Leuten essen gehen, da die Portionen riesig sind. Leider war ich zu kurz hier, um es selbst zu probieren
    -typisch für Brasilien sind die Buffetrestaurants, man kann sich so viel man will von einem Buffet nehmen und zahlt dann pro 100g am Teller, im Zuge meiner Rio Stadttour war ich in Einem essen, mir hat es gut geschmeckt
    -es gibt auch Spezialitätenlokale für Lasagne, diese schmeckt aber gar nicht wie bei uns. Wenn man mit der Erwartung dorthin geht eine typische Lasagne zu bekommen, wird sehr enttäuscht sein, es ist eher ein Fleisch/Nudelauflauf mit Käse drüber
    -die Açai Bowl kannte ich schon von Hawaii, hier ist es ein typischer Snack bei heißen Tagen, es ist eine pürierte Beere mit diversen Extrazutaten, je nach Wahl; ich hatte eine Açai Bowl mit Erdbeere gemischt, Granola und Bananenstücken, mit Kokosflocken bestreut, häufig wird es zu sehr gesüßt, ich bekam zum Glück die Empfehlung für ein Lokal, wo nur die natürliche Süße gegeben ist (Casa do Açai in Rio)
    -meine Lieblingsmehlspeise aus Portugal gibt es auch hier: Pasteis de Nata 😋
    -weitere Desserts, die hier typisch sind: kleine Schokokugeln mit Streuseln, Nuss- und Kokossminigebäck, eine Art Blätterteig mit (Vanille-)Creme dazwischen und was mir oft aufgefallen ist: es gibt große Kuchen ledig oder mit einem Topping oben drauf, die für ca 3€ (!) verkauft werden, es gibt auch eigene Geschäfte, die nur diese großen Kuchen verkaufen. Ich als Einzelperson konnte sie leider nie probieren, weil mir das doch etwas viel für mich alleine vorkam
    -Getränke: ein typischer Softdrink für Brasilien ist Guaraná (schmeckt komplett süß und künstlich nach den pinken Traubenzuckerstangen, die ich als Kind manchmal gegessen habe) und ein typisches alkoholisches Getränk ist der Caipirinha (ein Cocktail)

    zu den Öffis:
    -Langstreckenbusse sind überraschend teuer im Vergleich zu anderen südamerikanischen Ländern, wenn man früh genug bucht ist der Flug teilweise wirklich günstiger oder gleich teuer, das Land ist einfach so groß und der Bewerb durch zwei große Fluglinien auch gegeben,…
    -bei lokalen Bussen gibt es immer ein Drehkreuz oder einen eigenen Mitarbeiter, der die Busgebühr einhebt und seitlich erhöht beim Eingang sitzt

    Zu den Supermarktkuriositäten:
    Mir ist aufgefallen, dass es einige deutsche Produkte zum Kaufen gibt. In der Nähe von Florianopolis gibt es auch ein Dorf, wo nur deutsches Essen serviert wird und wo auch die Häuser an den europäischen Baustil angelehnt sind. Ich habe zum Beispiel gebrannte Nüsse und Lebkuchen gesehen. Knoblauch wird auch in enormen Mengen verkauft. Eine Joghurtmarke heißt hier Tirol. Typisches Joghurt mit Geschmack ist hier Naturjoghurt mit Honig oder Honig mit Orange und noch zwei Zutaten. Frische Früchte gibt es auch Zuhauf. In Rio gab es einen Supermarkt, der besonders günstig und aus diesem Grund besonders gefragt war, die Schlange war unglaublich lang und der Laden eigentlich gar nicht sooo groß.
    Manche Bäckereiabteilungen in den Supermärkten rechnen nach Kilopreis das Gebäck ab, dann ist es besonders günstig und man kann einfach alles mischen.

    Zum Gesundheitssystem konnte ich leider durch die Kürze meines Aufenthaltes Keinen so richtig befragen. Ich befürchte aber, dass die Kluft zwischen Arm und Reich und Ballungszentren und abgeschiedenen Amazonas Regionen enorm sein könnte.

    Tipps, wenn ihr mal selbst nach Brasilien reisen wollt:
    -Inlandsflüge ggf. früh buchen
    -Notfalldollar zum Wechseln mithaben, falls das Abheben nicht gehen sollte, Bradesco sollte aber grundsätzlich funktionieren
    -Grundsätze Portugiesisch lernen
    -Uber nehmen und bestellen
    -bei Rio sollte man sich wirklich sehr gut informieren, wo man in der Stadt hinwill und ob es sicher ist
    -ein Adapter ist nicht notwendig

    Alles in allem war Brasilien schon nett. Nur die Unsicherheit wegen der persönlichen Sicherheit und das Portugiesisch waren teilweise etwas herausfordernd für mich.
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  • Day 269

    Brasilia

    October 1, 2023 in Brazil ⋅ ⛅ 22 °C

    Da mein erster Flug Richtung Wien leider wieder so extrem früh ging und ich nicht in der Nacht mit dem Uber durch Rio fahren wollte, entschied ich mich nach dem frisch Machen von der Tour gleich zum Flughafen zu fahren. Zum Glück passte hier auch alles.
    Der Flughafen war leider überhaupt nicht schön und bot sehr wenige Sitzmöglichkeiten. Noch dazu kam, dass alles dort extrem runtergekühlt wurde. Außerdem machte ich mir natürlich Sorgen um meine Sachen. Die Nacht war also eher bescheiden.
    Das Gepäck konnte ich zum Glück dann nach Wien durchchecken lassen. Ansonsten lief alles nach Plan. Mittlerweile regnete es mal wieder. Dies war der Flughafen anscheinend nicht gewohnt, da es einfach so durch die Decke tropfte. Da konnte der eine Eimer auch nichts ausrichten.

    33. Flug ✈️ Rio de Janeiro - Brasilia Gol

    Als ich landete war es ca. 8.45 Uhr. Da mein Weiterflug erst um 17.35 Uhr wegflog, hatte ich noch über 9 Stunden Zeit. Ich beschloss dann noch mit dem Uber nach Brasilia reinzufahren. Es hatte über 30* und war wirklich warm. Ich hatte mich im Vorhinein etwas informiert und wusste, dass die Hauptsehenswürdigkeiten halbwegs nah beieinander liegen. Ich befragte den Uber Fahrer dann noch wegen der Sicherheit. Die Konversation war eine Mischung zwischen Spanisch und Portugiesisch, das Wichtigste verstand ich aber 😆

    Brasilia ist eine Planstadt. Zuvor war Rio de Janeiro Brasiliens Hauptstadt. Der Architekt plante Brasilia nach der Form eines Flugzeuges und entwarf alle Gebäude nach einem spezifischen Schema. Die Stadt ist nicht daraus ausgelegt zu Fuß erkundet zu werden. Das merkte ich auch, da die Gebäude mit sehr viel Platz gebaut wurden und die Distanzen dazwischen eher groß waren.

    Ich startete mit dem Präsidentenpalast und lieferte mir gleich einmal einen Fauxpas. Ich hatte im Internet nämlich gelesen, dass dieser am Wochenende für die Öffentlichkeit zugänglich ist und ging zum Haupteingang. Es kam dann gleich ein Herr des Militärs auf mich zu und meinte, dass ich auf der Brücke gar nicht stehen dürfe. Er konnte nur portugiesisch, aber das verstand ich dennoch. Dann ging ich zum Heimatmuseum, wo man zwar reingehen konnte, aber leider alles nur auf portugiesisch stand. Dann ging es weiter zum Obersten Gerichtshof (nur von außen). Weiter ging es für mich zum nationalen Kongress. Das war ganz klar ein Highlight für mich. Man konnte an einer einstündigen portugiesischen Führung teilnehmen. Ich bekam zumindest einen Zettel mit der englischen Transkription in die Hand gedrückt. War schon cool die Räume alle zu sehen.

    Dann ging ich an den Ministeriumsblock vorbei, wo ein Gebäude nach dem Anderen gleich aussieht und alles Ministeriumsgebäude sind. Die Architekur dieser empfand ich jetzt als nicht herausragend. Ich fand auch sehr schade, dass fast alles überwiegend nur auf portugiesisch angeschrieben war. Ich habe nicht das Gefühl, dass sich so viele Ausländer:innen hierher verirren.

    Am Ende des Blocks befand sich dann die Kathedrale, mein zweites Highlight. Die Form dieser war wieder so eigen, wie bei der Kathedrale von Rio. Nur innen war sie viel heller und es hingen Engel von der Decke. Man betrat die Kathedrale auch nicht durch ein eigenes Tor, sondern durch einen kleinen unterirdischen Tunnel. Dann wollte ich mir noch einen Magneten kaufen. Ich hatte leider nur mehr die Hälfte des Preises in bar dabei und bot an den Rest mit Karte zu zahlen. Die Verkäufer konnten leider nur portugiesisch und plötzlich hieß es die wollen mein Geld gar nicht, sondern schenken mir den Magneten! So etwas habe ich auch noch nie erlebt, richtig nett! 😃

    Dann ging ich noch zum Nationlmuseum, welches leider zu hatte, und zur Nationalbibliothek weiter. Da dann die Innenstadt angefangen hätte, die ich aus Sicherheitsgründen meiden wollte, nahm ich mir ein Uber zurück zum Flughafen.

    Alles in allem zu Brasilia: mehr als 4 Stunden benötigte ich nicht, um mir das Wichtigste anzusehen. Ich sah zwar schon immer wieder Menschen, aber viele Fußgänger:innen waren wirklich nicht unterwegs. Die architektonische Seite war schon ganz spannend, aber allgemein bin ich kein Fan von Planstädten, wie zum Beispiel auch Canberra. Highlights waren für mich der nationale Kongress und die Kathedrale. War schon cool, dass alles mal zu sehen, aber extra hierfür herfahren würde ich sicher nicht dafür.

    Das war mein letzter richtiger Stopp auf der Weltreise. Ich muss zugeben, ich kann es gerade gar nicht glauben 😆
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  • Day 267

    Rio de Janeiro

    September 29, 2023 in Brazil ⋅ ☁️ 23 °C

    Der Flug von Florianopolis nach Rio ging extrem früh, um 3 Uhr war bereits der Check-In. Aus diesem Grund blieb mir nicht viel anderes über als am Flughafen zu schlafen. Ich fuhr möglichst spät mit einem Uber zum Flughafen und war positiv überrascht: ein sehr moderner und zum Glück in der Nacht auch sehr ruhiger Flughafen. Dennoch war der Schlaf jetzt nicht traumhaft bei den harten Sitzen. 😆

    Alles lief reibunglos, man konnte sogar wieder Leitungswasser durch den Security Check mitnehmen, echt praktisch!

    32. Flug ✈️ Florianopolis - Rio de Janeiro Azul

    Ich hatte überhaupt keine Erwartungen an den Flug, weil er so extrem billig war. Das Flugzeug war aber sicher eines der Schönsten während der gesamten Weltreise. Nur 2er Reihen, sehr komfortable Sitze und man bekam neben dem Getränk sogar 3 Snacks serviert, einfach ein Traum! Was ganz spannend war: die Durchsagen wurden nur auf Portugiesisch und nie auf Englisch gemacht. Und ich konnte wieder einen tollen Sonnenaufgang, dieses Mal über den Wolken, sehen.
    Beim Anflug auf Rio konnte ich sogar schon das Maracana Stadion und den Zuckerhut sehen. Richtig cool! Leider war es ansonsten extrem bewölkt, sodass mir ein Weitblick auf Rio verwehrt blieb.

    Ich kam dann im kleineren regionalen Flughafen in Rio an und bestellte mir gleich mal ein Uber. Da dies hier ein sehr beliebtes Fortbewegungsmittel ist, gab es sogar einen eigenen Abholbereich.
    Alles lief glatt und ich kam gut in meinem Hostel Selina Copacabana an.
    Da es noch sehr früh war, hatte ich mich für eine Free Walking Tour etwas später angemeldet. Durch meine Bekanntschaften in Florianopolis wusste ich, dass es tagsüber sicher ist die U-Bahn zu nehmen. Es gab sogar einen eigenen Frauenabteil, womit ich bevorzugt fuhr.

    In der Innenstadt angekommen regnete es dann mittlerweile leider ziemlich. Die Walking Tour dauerte dann ca. 3 Stunden und führte mich zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt: eine berühmte Bäckerei ‚Confeitaria Colombo‘, die Selarón Treppe, die Lapa Bögen und einige andere wichtige Gebäude. Bei der Selarón Treppe handelt es sich um eine Treppe mit bunten Mosaiken. Aus aller Welt wurden dem Künstler Selarón Mosaike von dem jeweiligen Land zugesendet. Ich habe sogar zwei österreichische Mosaikbilder gesehen. 😆 Ich lernte bei der Walking Tour Lisa aus Deutschland kennen, wir waren beide sehr froh nicht mehr in Rio alleine herumgehen zu müssen.
    Nach der Walking Tour sahen wir uns dann noch gemeinsam die Kathedrale an. Die hat die Form eines Maya Tempels und schaut innen auch ganz spannend aus.

    Dann fuhr ich mit der U-Bahn alleine weiter zum Maracana Stadion, ein großer Traum von mir. Der Eintritt war dann durch meinen alten Studentenausweis auch noch 50% günstiger, richtig praktisch. Es war dann eine selbstgeführter Rundgang, wo man Brasiliens größte Fußballspieler*innen, Exponate zur WM und zu Olympia und die Räume des Stadions sah. Es sind sogar zwei Fußballvereine im Stadion beheimatet. Dann durfte man natürlich auch ins Stadion, das war schon beeindruckend.

    Beim Heimweg sah ich kurz vor meinem Hostel noch einen Nightmarket, der zum Glück schon vor Beginn der Dunkelheit öffnete. Der war richtig cool!

    Am nächsten Tag beschloss ich mir noch etwas die Viertel Ipanema und Copacabana in meiner Gegend anzusehen. Leider war das Wetter eher frisch und bewölkt. Dadurch kam bei mir nicht so richtig ein Strandfeeling auf. Ich ging dann noch zu einem Aussichtspunkt auf dem Ipanema Strand und besuchte das Fort von Copacabana. Das war zwar nichts Besonderes, aber kostete zum Glück auch kaum Eintritt.
    Dann traf ich mich mit Lisa in einem etwas belebteren Stadtteil von Copacabana. Wir gingen etwas herum und probierten die für Brasilien bekannte Açai Bowl. War gar nicht so schlecht. Dann fuhren wir mit dem Uber noch zum Red Beach am Fuße des Zuckerhuts. Leider hatte es mittlerweile komplett zugezogen, es war keine Menschenseele am Strand, er war etwas dreckig und es war auch relativ frisch. So hatten wir uns das nicht vorgestellt 😅 Lisa fuhr mit mir dann noch einmal mit zum Hostel, wo wir anschließend dann noch einmal zum Night Market gingen.

    Dann war auch schon mein letzter Tag in Rio angebrochen und ich hoffte wirklich, dass das Wetter dieses Mal besser als die letzten Tage war. Um die Hauptsehenswürdigkeiten von Rio sicher zu sehen, hatte ich mich für eine Tour entschieden. Lisa buchte diese dann spontan auch noch. Zunächst fuhren wir zu den mir schon bekannten Sehenswürdigkeiten: Selarón Treppe, Kathedrale und Maracana Stadion. Wir blieben dann auch noch ganz kurz beim Sambadromo stehen, ein Stadion, indem jährlich 3 Tage der Karneval stattfindet.
    Dann ging die Tour aber so richtig los für mich: wir fuhren zu Christus Statue! Für Rio ist diese relativ hoch gelegen. Das letzte Stück kann man dann mit einem Zug oder einen Shuttlebus zurücklegen. Unsere Tourfirma hatte sich für den Shuttlebus entschieden. Oben angekommen war dann sprichwörtlich die Hölle los. Die Plattform war jetzt nicht über drüber riesig und die Menschen drängten sich dicht aneinander. Das Durchkommen wurde nach der Zeit wirklich mühsam und das Foto machen ohne gefühlt 1 Mio Leute auch. Die Aussicht von der Statue war sehr schön und beeindruckend. Obwohl die Sicht definitiv nicht die Beste war, war das Wetter dennoch am Besten von allen Tagen, wo ich in Rio war. Von oben sieht Rio extrem friedlich und gar nicht gefährlich aus. Rund um die Statue gab es auch zahlreiche Affen. Leider waren einige Tourist:innen wirklich so blöd und gaben Essen her.
    Trotz der vielen Leute daugte es mir, denn ich hatte es wirklich auf ein weiteres Weltwunder geschafft, richtig cool! 😃

    Dann ging es weiter zum Mittagessen, wo es ein überraschend leckeres Buffet gab. Anschließend fuhren wir zum nächsten großen Highlight für mich: den Zuckerhut! Hier ging es mit einer Seilbahn zunächst einen Zwischenhügel und dann mit der nächsten Seilbahn zum Zuckerhut rauf. Und genau jetzt kam die Sonne raus, in Kombination mit dem Ausblick war es wirklich einzigartig! Wir hatten dann auf beiden Plattformen jeweils Zeit uns umzusehen, der Blick auf die Copacabana und der Christo Statue auf einmal war definitiv einer meiner Liebsten! Die Botanik dort oben war auch richtig schön: Orchideen, riesige Grünpflanzen, schwere Durian Früchte,… Es war zwar auch viel los, aber nur bei der Seilbahnrauf- und Seilbahnrunterfahrt staute es sich etwas. Ganz zum Schluss als die Sonne genau über dem Christus stand, das war einfach magisch!

    Noch allgemein zu Rio:
    Rio de Janeiro ist sicher eine der gefährlichsten Städte, wo ich bewusst hingefahren bin. Und das war ziemlich nervenaufreibend. Ich habe im Vorfeld die schlimmsten Geschichten gehört, vor allem werden hier anscheinend gerne und oft Handys gestohlen. Dabei werden gerne mal Fensterscheiben von Uber Taxis eingeschlagen oder wenn man bei Touristenattraktionen ein Foto schießt, ist das Handy gleich einmal mit dem Fahrrad weg. Und natürlich hört man immer wieder die Geschichten aus den Favehlas. Aus diesem Grund habe ich mich auch bewusst dazu entschieden keine Tour dorthin zu machen. Jede/n den man trifft sagt, dass Rio so extrem gefährlich ist, das hat sich bei mir dann richtig eingebrannt. Mit dem Hintergrundwissen fuhr ich hin und hatte wirklich ein ungutes Gefühl. Wenn ich das Handy mal heraus nahm, sah ich mich panisch um. Ich checkte ständig meine Umgebung auf mögliche Gefahren, trug meine Regenjacke, um alles wichtige zu verstecken obwohl es eigentlich viel zu heiß dafür war. Das stresste mich dann auf Dauer schon ganz schön. Wenn man sich nur ein paar Meter von der typischen Touristenstraße entfernte, sah man leider schon die armen Menschen auf der Seite sitzen. An der Copacabana sah man auch immer wieder Plastikflaschen- und Dosensammler, die den Pfand einsammelten.
    Zum Glück ging alles gut und mir passierte nichts!

    Auch wenn das Wetter definitiv nicht ideal war, konnte ich doch etwas in das tägliche Geschehen eintauchen: alle paar Meter gibt es eigene Strandposten mit Baywatch ähnlichen Bademeistern. Ich sah auch zahlreiche Bikini-, Ball- und Souvenirverkäufer:innen den Strand entlang gehen. Dann gab es noch einige Beachbars und Stände, die Strandequitment vermieteten.

    In der Umgebung und auch in Rio hätte es noch so viele weitere Aktivitäten gegeben. Leider hat das aus wettertechnischen und sicherheitstechnischen Gründen dann einfach nicht gepasst.

    Alles in allem war der letzte Tag Rio mit Zuckerhut und Christo Statue wirklich das Highlight für mich. Sonst war es vom Wetter und aufgrund meiner ständigen Sorge nicht ganz so perfekt. Ich bin sehr froh, dass ich sicher wieder weiterreise und auch, dass ich mir die Stadt dennoch angesehen habe.
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  • Day 262

    Florianopolis

    September 24, 2023 in Brazil ⋅ 🌬 21 °C

    Melissa bestellte uns dann so schnell ein Uber, dass ich gar nicht mehr zum zusammenpacken bzw. frisch machen kam. Der internationale Busterminal in Foz do Iguazu ist wirklich schön. Ich hatte schon im Vorhinein die möglichen Busfirmen rausgesucht, die wir nun abgingen und den Preis erfragten. Zum Glück konnte Melissa Portugiesisch. Da die eine Busfirma merkte, dass wir gerade im Begriff waren zur Konkurrenz zu gehen, beschlossen sie uns spontan einen Rabatt von 20% zu geben. Das überzeugte uns natürlich. Trotz des Rabattes schreckte es mich extrem wie teuer das Busfahren im Vergleich zu anderen südamerikanischen Ländern hier in Brasilien ist.

    Der Bus war dann ok. Am frühen Morgen wachte ich von komischen Geräuschen im Bus auf. Auf einmal standen vor mir 3 Polizisten, die alle im Bus genau befragten und die Ausweise kontrollierten. Sofort war ich hellwach. Ich zeigte meinen Pass und bekam ein paar Standardfragen, wie: Bin ich zum ersten Mal in Brasilien? Kenne ich hier Jemanden? Wie lange bleibe ich?,… gestellt. Meine Antworten schienen zufriedenstellend zu sein, sodass sie mich dann auch wieder in Ruhe ließen
    Wir befragten dann im Nachhinein ein paar Locals und die meinten, dass es strenge Kontrollen in unserem Bus gibt, weil wir von der Grenze kommen. Viele Brasilianer*innen überqueren die Grenze, um in Paraguay billig einzukaufen. Außerdem soll der boomende Drogenhandel eingedämmt werden. Im Hostel lernte ich dann ein Mädel kennen, dessen ganzes Gepäck nach Drogen gefilzt wurde. Ihr Tabak wurde auf Mariuana kontrolliert, alles lief anscheinend sehr streng ab. Da hatte ich echt Glück.
    Dann sah ich gleich auch noch einen schönen Sonnenaufgang vom Bus aus.

    Vom Busbahnhof in Florianopolis aus ging es dann mit dem lokalen Bus weiter. Am ersten Sonntag des Monats ist das Bus fahren hier gratis, das traf sich wirklich perfekt. Leider nutzten das extrem viele Einheimische, weswegen der Bus komplett überfüllt war. Nach 45 Minuten Fahrt mussten wir noch einmal umsteigen. Da wir gerade den Bus verpasst hatten und die Schlange für den nächsten Bus noch länger war als für den Ersten, beschlossen wir spontan uns ein Uber zu teilen. Es kam dann überraschenderweise mal eine Uber Fahrerin. Kaum 500 Meter gefahren standen wir dann leider auch schon im Stau. Statt ca 25 Minuten Fahrzeit saßen wir dann plötzlich über eine Stunde im Uber! Echt mühsam.

    Endlich im Hostel in Barra Da Lagoa im Hostel angekommen, wollte ich nur mehr meine Badesachen auspacken und ins Meer hüpfen. Das war nämlich der Hauptgrund warum ich hierher gekommen bin. Leider hatte es aber mittlerweile sehr stark zugezogen und es wehte ein kräftiger Wind. An im Meer Baden war leider gar nicht mehr zu denken.
    Melissa und ich machten dann noch einen Strandspaziergang. Wir sahen einen Adler oder Bussard, kleine Vögel, die am Strand Krabben fraßen und einige Muscheln. Mir fiel dann auf, dass mein linker Fuß ungewöhnlich geschwollen war. Anscheinend eine Nachwirkung des Bienenstichs am Tag zuvor. Nach dem Spaziergang schwoll der Fuß immer mehr an. Melissa ging dann netterweise zur Apotheke und besorgte mir Histamintabletten. Somit war der Tag dann eh schon gelaufen. Im Hostel lernten wir dann noch eine nette Britin kennen, die auch länger auf Reisen ist.

    Am nächsten Tag schüttete es leider fast durchgehend. Melissa und ich nutzten eine Regenpause, um wieder spazieren zu gehen. Leider fing es beim Zurückgehen wieder so stark zu regnen an, dass wir komplett nass im Hostel ankamen. Wir beschlossen dann im Ort essen zu gehen und entdeckten ein extrem leckeres regionales Lokal namens Restaurante Assador Brasa & Lenha. Wir bekamen ein sehr leckeres Menü mit Fisch serviert. Dann spazierten wir noch etwas durch den überschaubaren Ort. Leider schwoll mein Fuß immer weiter an, sodass wir uns dann wieder auf den Weg zurück ins Hostel machten.

    Das Wetter war echt eine herbe Enttäuschung. Der nächste Tag war erneut grau in grau. Langsam fiel mir die Decke auf den Kopf. Ich recherchierte viel wegen Rio und versuchte das Beste draus zu machen. So hatte ich mir meine letzten Tage am Meer wirklich nicht vorgestellt. Insbesondere weil die Woche davor eine Hitzewelle war und dort traumhaftes Wetter herrschte. Meinen Fuß ging es gleichbleibend schlecht, sodass ich nur eine kleine Runde am Strand durch den Regen ging. Melissa und ich wollten wieder zu unserem leckeren Lokal Mittagessen gehen, nur leider hatte es heute ohne Vorwarnung geschlossen. Es war eindeutig Nebensaison. Die einzige Alternative, die wir fanden, war ein Take Away Lasagne Lokal. Nur leider wird in Brasilien was ganz anderes unter Lasagne verstanden als bei uns. Mir hat es wirklich nicht geschmeckt.
    Am Abend reiste Melissa dann weiter. Ich musste noch bleiben, da ich nach Rio de Janerio bereits einen Flug gebucht hatte.

    Am letzten Tag regnete es zumindest nicht mehr und meinen Fuß schien es etwas besser zu gehen. Ich beschloss mit dem Bus nach Lagoa zu fahren. Die Shops dort waren eher überschaubar und hatten einen eindeutigen Schwerpunkt auf Bikinimode. Immerhin gab es günstige Supermärkte dort. Ich spazierte dann noch am See entlang. Leider war es heute extrem windig. Ich wollte dann noch Sanddünen zu einem Strand entlang spazieren. Jedoch wehte es mir brutal den Sand ins Gesicht, weshalb ich dann darauf verzichtete.
    Zurück in Barra Da Lagoa ging ich dann zu einem örtlichen Frisör, der leider nur portugiesisch sprach. Mit Google Translate ging es halbwegs. Am Ende wollte er mir noch gratis Locken machen, um ein Foto von mir auf Instagram zu posten, ich lehnte dankend ab 😅
    Im Hostel sah ich auf den Bäumen dann noch kleine Affen sitzen.
    An Abend ging ich dann noch am extrem windigen Strand spazieren. Zum Sonnenuntergang ließ sich zumindest kurz noch einmal die Sonne etwas blicken, das war ein versöhnlicher Abschluss.

    Es hätte so viele schöne Strände und auch Wanderwege in der Umgebung gegeben. Echt schade, dass ich davon nichts gesehen habe. Das mit meinem Bein war auch ein extrem großes Pech zum Schluss. Zumindest habe ich deswegen nichts verpasst.
    Ich glaube wirklich das war eines der schlimmsten durchgehenden Schlechtwetterperioden, die ich während meiner gesamten Reise erlebt habe.
    Alternativen gab es leider so spontan dann auch keine mehr, da ich ja bereits den Flug nach Rio gebucht hatte und es überall in der Gegend ebenfalls natürlich regnete.
    Ich hätte weit weg an die Nordküste oder nach Fernando do Nohra fliegen müssen, um dem Tiefdruckgebiet zu entgehen. Sehr schade.

    Alles in allem eine enttäuschende Zeit rund um Florianopolis zum Abschluss.
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  • Day 259

    Iguazú Wasserfälle

    September 21, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 27 °C

    Zur Sicherheit nahm ich mir vom Hostel ein Uber zum Busbahnhof. Ich sagte noch zum Uber Fahrer, dass ich ein wenig Respekt vor dem Busbahnhof habe, da ich von allen Seiten nur gehört habe, dass es dort so gefährlich ist und man nur ausgeraubt wird. Zunächst meinte der Busfahrer noch, dass alles so sicher ist und ich nur mein Handy nicht rausholen soll. Beim Aussteigen sah es schon anders aus: ‚traue niemanden, lass dir von Keinem helfen, achte auf deine Umgebung,…‘ 😅 na toll. Ich hatte vorher im Internet geschaut und es gab wirklich sehr viele Busverbindungen nach Puerto Iguazú, dem Ort auf der argentinischen Seite der Fälle. Nur leider bemerkte ich erst später, dass die alle von verschiedenern Busbahnhöfen wegfuhren. Das Hostel hatte mir eine Busfirma im Speziellen empfohlen nur die hatten erst einen verfügbaren Bus in ca 3 Stunden und ich war definitiv nicht bereit mich so lange an dem zwielichten Busbahnhof aufzuhalten. Ich ging dann noch zu einer anderen Firma, die erst in 2 Stunden einen Bus hatte. Dann ging ich zu der dritten in Frage kommenden Firma und zum Glück fuhr der Bus in 5 Minuten weg und war auch noch die ‚Luxustausstattung‘ mit Decke, Polster und sehr bequemen Sitzen, perfekt. Ich bekam auch wieder 20% Rabatt, weil ich so kurzfristig buchte, besser hätte es dann letztendlich gar nicht laufen können. Was mich sehr überraschte: ich bekam sogar ein kleines Snackpaket. Leider war die Qualität von diesem aber sehr überschaubar.
    Im Bus hatte ich aber leider echt Pech: ein extrem übergewichtiger Mann hatte das Gefühl er wäre alleine im Bus, sodass der Bus einfach für ihn stehen blieb, weil er sich eine Pizza bestellt hatte und er war extrem laut und machte immer wieder willkürlich irgendwelche (nervigen und lauten) Geräusche. Als er dann endlich eingeschlafen war schnarchte er extrem laut. Am Morgen begann dann der Typ vor mir lauthals eine TV Debatte für die bevorstehende Präsidentschaftswahl zu schauen. Und am Vormittag telefonierte der Kerl hinter mir ohne Kopfhörer mit seiner Familie. In Südamerika werden definitiv zu wenige Kopfhörer verkauft 🙄

    Um die Mittagszeit kam ich dann endlich an. Aus dem stark klimatisierten Bus ausgestiegen, traf mich gleich einmal der Schlag: es war unglaublich heiß und schwül hier!
    Im Hostel angekommen war mein Zimmer zum Glück schon fertig. Die Besitzerin erklärte mir dann die Möglichkeiten die Fälle zu erkunden. Dabei lernte ich eine nette Holländerin namens Margot kennen. Wir spazierten gemeinsam noch durch den Ort und dann für den Sonnenuntergang zum Dreiländereck: Argentinien, Brasilien, Paraguay. Da ich von Paraguay leider nur Schlechtes von anderen Reisenden gehört hatte, beschloss ich es bewusst auszulassen. Wir kamen dann schon etwas knapp für den Sonnenuntergang, der leider von unserer Position aus auch gar nicht so gut zu sehen war.

    Am nächsten Tag starteten Margot und ich sehr früh los: um 6.50 Uhr ging der erste Bus zum Nationalpark der Wasserfälle und den wollten wir erwischen. Wir waren dann wirklich eine der Ersten dort, da der Park erst um 8 Uhr aufsperrte. Wir hatten dann noch ca. 20 Minuten Zeit, um uns das Ticket zu kaufen. Die Schlange hierfür war auch sehr überschaubar zum Glück. Der Eintritt hatte noch vor wenigen Monaten 800 Pesos gekostet, nun kostet er 10.000 (ca 10€), das nenne ich mal eine Preissteigerung 😅 Die Niagara Fälle sind auf beiden Seiten gratis.
    Als der Nationalpark dann geöffnet wurde stürmten wir gleich zum grünen Wanderweg, während alle anderen zur Zugstation gingen. Wir schafften es dann mit schnellen Gehen sogar ca 20 Minuten vor allen anderen beim berühmten Aussichtspunkt ‚Garganta del Diablo‘ zu sein. Nur eine exklusive kleine Privatführung durfte mit dem Personalzug mitfahren und war schon vor uns dort. Von dem Aussichtspunkt konnte man auf die Fälle hinabsehen und man wurde innerhalb von ein paar Sekunden komplett nass. Damit hätte ich nicht gerechnet, aber die Gischt war so stark, dass ich wirklich innerhalb sehr kurzer Zeit komplett nass war. Margot und ich lachten beide einfach nur mehr, wenn die nächste leichhe Windböe mit dem ganzen Wasser auf uns zu kam. Was mich überraschte: es flogen extrem viele Vögel herum, das sah spektakulär aus. Als die ersten Tourist:innen vom Zug ankamen, gingen wir komplett durchnässt wieder zurück.

    Dann fuhren wir mit dem Zug zum Büro des lokalen Bootsanbieters. Dort hatten wir über unser Hostel eine Bootsfahrt reserviert. Diese ist auf der argentinischen Seiten viel günstiger als auf der Brasilianischen. Für die Fahrt bekamen wir einen großen wasserfesten Rucksack für unsere Sachen und ich zog mir lieber gleich einmal meinen Bikini an. Zunächst fuhren wir mit einem offenen Bus durch den Djungel, dann mussten wir einige Treppen hinab gehen und dann durften wir mit XXL Rettungsweste ins Boot steigen. Rund um den Bootsanleger gab es unzählige wunderschöne Schmetterlinge, richtig schön! Die Fahrt war wie eine Achterbahnfahrt, da im Fluss einige Stromschnellen waren. Wir fuhren zunächst die Wasserfälle ab, um von unten Fotos schießen zu können. Dann folgte das wirkliche Abenteuer: wir fuhren zwei Mal richtig nah zu einer Seite der Wasserfälle hin, sodass wir inmitten der Gischt waren. Am Schluss fuhren wir auf die andere Seite der Wasserfälle. Da wir ganz vorne saßen waren wir mit dem Kopf wirklich komplett unter dem Wasserfall! Der Druck war enorm und für ein paar Sekunden dachte ich, dass ich keine Luft mehr bekomme. Echt ein großes Abenteuer!

    Nach der Fahrt machten wir erst einmal Mittagspause und erkundeten dann noch gemeinsam den Rest des Nationalparks. Wir waren wirklich erstaunt, wie extrem voll plötzlich alles war. Die Züge waren komplett überfüllt und auch sonst ging eine Tourigruppe nach der Anderen herum.
    Es gab noch zwei Wanderwege, den unteren und den oberen Weg. Wir gingen zuerst den Unteren ab und hatten mehrmals spektakuläre Aussichten auf die Wasserfälle! Unbeschreiblich schön!
    Der obere Pfad war etwas anders, da war man wieder Näher dran, war aber auch sehr schön! Immer wieder sahen wir unzählige Regenbögen, richtig toll!
    Überraschenderweise hatten wir anscheinend ein sehr gutes Timing und begegneten kaum anderen Menschen, das war sehr angenehm.
    Von der Tierwelt sahen wir Affen, die den Müll der Tourist:innen nach Essbarem durchwühlten und auch Nasenbären, die auch auf Essenssuche waren, kleine Echsen, Vögel und unzählige Schmetterlinge.
    Es hätte noch einen längeren Wanderweg durch den Jungle etwas weiter weg von den Wasserfällen gegeben. Chancen auf Tiersichtungen hat man hier aber nur am frühen Morgen und die nötige Motivation dafür hatten wir auch nicht mehr.

    Wir fuhren dann mit dem nächsten Bus wieder zurück und waren Beide komplett fertig. Dennoch entschied ich mich dazu noch heute die Grenze nach Brasilien zu überqueren. Aus diesem Grund wollte ich noch meine letzten Pesos ausgeben und kaufte noch ein paar Souvenire und einen Proviant in einer Bäckerei. Da die Uhren hier mal wieder viel langsamer tickten, war ich dann schon ziemlich im Stress, um den Bus über die Grenze noch zu erwischen. Auf halben Weg bemerkte ich auch noch, dass ich mein Handy ladend in der Hostelküche vergessen hatte. Ärgerlich! Ich dachte dann schon, dass es sich nicht mehr ausgehen wird. Mit meinen ganzen Zeug rennend ging es sich dann zum Glück aber dennoch aus. In der Sekunde als ich im Bus saß, fuhr er auch schon weg. 😅

    An der argentinischen Grenze musste ich meinen Pass ein paar Minuten hergeben, dann war ich auch schon durch. Hier wartete der Bus noch auf alle. Auf der braslianischen Seite leider nicht. Man konnte aussteigen, musste dann aber auf den nächsten Bus warten. Die Einreise verlief komplett reibungslos: ein Stempel ohne weitere Fragen, das wars. Ich lernte dann an der Grenze zwei alleinreisende Amerikaner:innen, Melissa und Brandon, kennen und freundete mich mit ihnen an. Wir mussten dann eine Stunde auf den nächsten Bus warten. Zum Glück waren wir auch im gleichen Hostel. Sie hatten nur einen Tagesausflug auf die argentinische Seite gemacht und kannten sich zum Glück schon gut aus. Außerdem waren sie so nett und halfen mir beim Tragen meiner Sachen, ein echter Luxus! Besser hätte es nicht laufen können! ☺️

    Am Abend lernte ich dann noch andere nette Leute im Hostel kennen, kochte mir noch was und ging dann völlig erschöpft schlafen. Am nächsten Tag wollte ich auch wieder früh starten, leider hatte ich aber nicht mit dem gerechnet, was dann noch auf mich zukam: neues Land, das heißt neue Währung und somit wieder Bargeldbeschaffung. Melissa und Brandon erzählten mir von einem Bankomaten in einem Supermarkt gleich neben der Busstation, wo man Geld abheben konnte. Also ging ich da hin und stellte mich in der Schlange an. Nur leider akzeptierte der Bankomat meine Kreditkarte nicht. Also musste ich in die entgegengesetzte Richtung zur Innenstadt gehen, da sich dort alle Bankomaten befanden. Leider wollte keine Bank meine Karten (ich hatte alle 3 mit) nehmen. Insgesamt brauchte ich über 3 Stunden und ging von Bankomat zu Bankomat, um letztendlich mit leeren Händen dazustehen. Ich musste dann von Plan B Gebrauch machen und meine letzten Dollar in einer Wechselstube wechseln. Zum Glück war der Kurs gar nicht mal so schlecht und ich hatte zumindest 50$ in brasilianischen Reales, um zumindest mit dem Bus in den Nationalpark auf der brasilianische Seite der Fälle fahren zu können.

    Da der Bus dann natürlich auch nicht gleich kam, war ich erst gegen Mittag bei den Wasserfällen. Der Eintritt war hier noch höher, obwohl es hier viel weniger zu sehen gab. Zum Glück konnte man wenigstens mit Karte zahlen. Vom Eingang musste man einen Bus nehmen, der einem zum Spazierweg brachte. Auf der brasilianischen Seite sieht man die Wasserfälle von etwas weiter weg in der Panoramaperspektive. Aus diesem Grund sagen viele, dass man mit der Seite anfangen sollte. Ich finde sie haben Recht. Das Coole an der Seite ist jedoch, dass man viel weiter entlang gehen kann und so noch viel mehr von den Wasserfällen sieht. Sie sind so viel größer als ich mir von der argentinischen Seite gedacht hatte. Das war wirklich sehr beeindruckend für mich!
    Am Ende des Weges konnte man wieder weiter hinein gehen und wurde erneut sehr nass. Außerdem konnte man an einen Wasserfall ganz nah rangehen, es war extrem laut, wow!
    Leider stach mich genau auf der Plattform dann noch eine Biene in den Fuß. Ich entfernte den Stachel und dachte mir nichts weiter. Leider hatte ich den Stich jedoch unterschätzt. Mehr dazu im nächsten Eintrag.

    Der Rest dort war ausschließlich Gastro- und Souvenirzone, weshalb ich dann mit dem nächsten Bus zurück zum Eingang fuhr. Dort musste ich dann leider ca. 45 Minuten auf den nächsten Bus zurück in die Innenstadt warten und war ziemlich gestresst. Melissa und ich hatten nämlich ausgemacht, dass wir gemeinsam mit dem Nachtbus nach Florianopolis weiterfahren. Durch die Verzögerungen am Vormittag und die schleppenden Busverbindungen war ich leider wieder extrem im Stress, das nervte mich wirklich.

    Alles in allem haben mich die Iguazu Wasserfälle komplett begeistert, ein weiteres großes Highlight meiner Reise! 😃 Die Bootstour, wo ich förmlich in den Wasserfällen war, wird mir für immer in Erinnerung bleiben und es war voll schön eine Begleitung gehabt zu haben. ☺️ Auf die komplizierte Geldsituation zu Beginn in Brasilien hätte ich getrost verzichten können, dafür hatte ich bei der Grenzüberquerung großes Glück mit den netten Bekanntschaften.
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  • Day 258

    Resumee zu Argentinien

    September 20, 2023 in Argentina ⋅ 🌬 17 °C

    Alles in allem zu Argentinien 🇦🇷
    -Fußball ist hier wirklich noch ein sehr großes Thema: Maradonna und Messi sind nun auf der gleichen Stufen zu finden und werden Beide recht angehimmelt, auch die regionalen Fußballclubs erhalten sehr viel Zuspruch
    -den Papst habe ich auch öfters in Souvenirgeschäften entdeckt, er ist ja Argentinier
    -leider wurde ich wieder mal abgezockt, am Busterminal in Mendoza
    -Sicherheit: es gab leider schon immer wieder unsichere Gegenden und viel Sicherheitspersonal, Buenos Aires ist sowieso eine eigene Geschichte
    -Spanisch: Croissants heißen hier ‚Medialuna‘ (=Halbmond), in Mendoza im Westen waren die Argentinier überraschend einfach zu verstehen und ich hatte gar keine Probleme, weil der Dialekt nicht so stark ausgeprägt ist; in Buenos Aires merkte ich es schon viel stärker, die Angestellten im Hostel bemühten sich aber merklich mehr und falls ich mal was nicht verstand fragte ich einfach nach, bei den Iguazu Wasserfällen hatte ich wieder überhaupt kein Problem die lokale Bevölkerung zu verstehen
    -bei Verabschiedungen sagt man nur mehr ‚Ciao‘
    -vom Klima war es wieder höchst unterschiedlich: in Mendoza eher frisch, aber in der Sonne meist angenehm warm, in Buenos Aires eher bewölkt und eher kalt, im Norden bei den Iguazú Wasserfällen tropisch heiß
    -die Gegend rund um die Iguazú Wasserfälle hat auf mich besonders ärmlich gewirkt, das hat man auch an den schlechter werdenden Straßenverhältnissen gemerkt
    -Ende Oktober finden auch hier Präsidentschaftswahlen statt, man sieht überall schon Plakate, aber die Anzahl hält sich meiner Meinung nach noch in Grenzen, außer ein Stand an einem Fluss habe ich auch keine aktive Anwerbung gesehen
    -in Argentinien herrscht eine extrem hohe Inflation derzeit, dies ist ein riesiges Problem und macht sich auch überall bemerkbar: bei der Western Union waren stets ewig lange Schlangen, auf den Speisekarten werden die Essenspreise stetig überklebt, Jugendliche gehen ins Ausland, um sich dort ein Leben aufzubauen, in Buenos Aires konnte ich jeden Tag Demos mit Böllern (von Weitem) beobachten, manche Hostels schützen sich davor indem sie Dollarpreise verrechnen, (zwielichtige) Geldwechsler sind an jeder Ecke in Buenos Aires gestanden,…
    -ich habe auch immer bei der Western Union Geld abgehoben, da fühlt man sich gleich reich, was nach so einer langen Weltreise wirklich schön ist 😆 (im Bild unten sind ca umgerechnet 130€ in meiner Hand)
    -derzeit ist Argentinien relativ günstig für uns (wenn die Unterkünfte keinen Dollar Preis erheben)
    -eine richtige Bäckereienkultur konnte ich leider in der Kürze meines Aufenthalts nicht finden
    -was sich leider nicht mehr ausgegangen ist: die Region rund um Salta, die richtig schön sein soll zum Wandern (ähnlich wie die Atacama Wüste), Córdoba, der Süden mit der Spitze in Richtung der Antarktis, die Seenregion rund um Bariloche, die Pampasregion im Nordosten,… also gefühlt eh alles von Argentinien 😆

    Zum Essen:
    -Snacks: Empanadas, Sandwiches werden in Tüchern eingewickelt und in der Auslage hergezeigt
    -Hauptspeisen: ordentliches Stück Fleisch (normal, in ‚Mariposa’ (=Schmetterlingsform), in Peffersoße oder mit Käsekruste oder natürlich auch einfach ein normales Steak) mit Beilagen, Milanesa (schnitzelartig) mit Beilagen
    -Desserts: Milka ist hier sehr gefragt, Alfajores (runder Kuchenteig mit Dulce de Leche gefüllt) in diversen Variationen, Dulce de Leche ist erneut sehr beliebt
    Mostaza scheint der argentinische Mc Donald‘s zu sein
    -Trinken: Maté ist hier mit entsprechendem Trinkgefäß und Strohalm sehr beliebt

    Zum öffentlichen Verkehrssystem:
    Die Busse sind spürbar älter als in Chile, sonst läuft aber alles sehr ähnlich ab bis auf Eines: der Brauchtum mit dem Gepäckträgern bei den Autobussen war mir bis jetzt fremd: dafür, dass dir eine Person den Rucksack in den Kofferraum des Busses hebt oder ihn wieder rausgibt, wird Trinkgeld verlangt. Alles läuft auch wieder mit Ettiketiersystem, sodass man sich keine Sorgen machen muss, dass was gestohlen wird.
    Außerdem laufen in den Bussen viel weniger Filme während der Fahrt und wenn mal Einer läuft dann zum Glück sehr leise.

    Supermarkt:
    -Walmart heißt hier Chango Mas
    -Carrefour auch vertreten (große Supermarktkette in Spanien und Frankreich)
    -in Buenos Aires gab es die Día (am billigsten) und Carrefour Express als kleinere Supermärkte überall
    -Milka und Toblerone sind sehr stark vertreten
    -von Knorr habe ich zufällig unsere Buchstabensuppe gesehen
    -Churros gibt es auch als Müsliausführung

    Zum Gesundheitssystem konnte ich leider durch die Kürze meines Aufenthalts keinen befragen.

    Tipps, wenn ihr mal selbst nach Argentinien reisen wollt:
    -sich bewusst sein, dass es seit diesem Jahr keinen Stempel mehr in den Pass gibt
    -Langstreckenbusse spontan kaufen bringt teilweise bis zu -20%
    -wenn die Inflation weiter so hoch ist, dann immer bei Western Union Geld abheben und nicht am Bankomaten (immer mit ein paar Tagen Vorlaufzeit Geld sich selbst schicken, so spart man sich auch die Währungsumrechnungsgebühr bei der Bankomatkarte, 1. Transaktion bei neuem Konto gratis, möglichst viel dort gleich abheben), immer unter der Woche in der Früh zu einem großen Standort Geld abheben gehen, damit man nicht so lange warten muss
    -immer auf das Wechselgeld achten
    -Argentinien ist so ein riesiges Land: sich bewusst sein, dass man in einem normalen Urlaub definitiv nicht alles sehen kann
    -1x eine Öffi Karte (=Sube) kaufen reicht, einfach regelmäßig aufladen bzw. mir Bescheid geben, wenn ihr sie braucht, ich hab ja jetzt 2 Stück

    Alles in allem hat mir Argentinien gut gefallen. Die Reisezeit war nicht ganz ideal und etwas mehr Vorausplanung wäre auch sehr sinnvoll gewesen. Die Fußballkultur hat mir sehr gut gefallen und mein Highlight sind definitiv die Iguazu Wasserfälle. Sonst konnte Argentinien in der Kürze der Zeit keine wirklichen Eindrücke hinterlassen.
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  • Day 256

    Buenos Aires

    September 18, 2023 in Argentina ⋅ ⛅ 12 °C

    Ich kam dann gegen 9.45 Uhr mit dem Nachtbus in Buenos Aires an und war ein wenig geschockt, wir schirch der Busbahnhof und die Umgebung waren. Es fühlte sich höchst unsicher an. Aus diesem Grund bestellte ich mir gleich ein Uber und der Fahrer bestätigte, dass die Gegend sehr unsicher ist. Gleich neben dem Busbahnhof gibt es nämlich zahlreiche Favelas.

    Im Hostel angekommen ordnete ich mich wieder etwas und startete dann in die Erkundung der Stadt mit einem gemütlichen Spaziergang. Ich ging zunächst zum berühmten Obelisken von Buenos Aires und dann ein paar berühmte Gebäude ab. Man merkt wirklich, warum Buenos Aires als europäischste Stadt in Südamerika bezeichnet wird. Die Häuser sind architektonisch viel schöner als in anderen südamerikanischen Hauptstädten. Als ich mich dem Kongressgebäude näherte bemerkte ich allerdings eine große Menschenansammlung mit Böllern. Eine Demonstrtion schien gerade im Gang zu sein, also machte ich sehr schnell kehrt. Auf dem Wege entdeckte ich dann eine, anscheinend sehr berühmte Pizzaria namens Güerrin. Ich aß ein Stück der Hausspezialität: eine Art Cardinale mit extrem viel Käse und Zwiebeln drauf. Es war echt sehr sättigend. Es gab kleine Stehtische und das Lokal war extrem gut besucht. Ein Stück Pizza kostete ca. nur 1€. Ich habs lecker gefunden, aber auch sehr füllend. 😆
    Dann ging ich über die Kathedrale, die von außen ausschaut wie ein griechischer Tempel, zum lokalen Fluss. Dort verbindet eine berühmte Brücke, die Women‘s Bridge, die beiden Flusseiten. An den Uferseiten waren hippe und auch exklusivere Lokale. Langsam wurde es immer dunkler und dunkler und ich hatte das Gefühl, dass der Sonnenuntergang eine Stunde vorher war, als ich gegoogelt hatte. Also fuhr ich dann mit der U-Bahn, mit einem kleinen Umweg zu einer Churrería, zurück ins Hostel. Am Rückweg sah ich dann in der Straße meines Hostels noch einige Souvenirgeschäfte und stöberte durch das Sortiment: es herrschte eindeutig eine ‚Messimanía‘ im ganzen Land. Aber auch Maradonna war noch präsent. Und Papst Franziskus, der ja auch Argentinier ist, nicht zu vergessen. War ganz lustig zum Ansehen 😆

    Am nächsten Tag ging ich noch einmal Geld bei der Western Union abheben, da ich gesehen hatte, dass es bei den Iguazu Wasserfällen wieder nichts Gescheites zum Wechseln gab. Ich musste zwar wieder anstehen, aber zum Glück dieses Mal nicht so extrem lange wie beim letzten Mal in Mendoza.
    Dann begann ich meinen Sightseeing Tag indem ich in das Viertel ‚La Boca‘ fuhr. Als ich ausstieg verstand ich zunächst nicht, warum es so berühmt sein soll. Die Straßen sahen ziemlich ärmlich und eher verlassen aus. Ich war schon knapp davor wieder in den nächsten Bus zurück in die Innenstadt zu steigen als ich zufällig einen großen Touristenbus vorbei fahren sah. Ich ging dann an einem regionalen Fußballstadion vorbei und kam dann zur touristischen Zone, wo plötzlich extrem viel los war: ein Souvenirgeschäft neben den Anderen und eine Markthalle mit Souvenigeschäften nach der Anderen. Ich empfand es schon fast als zu viel. Das Viertel ist bekannt für seine bunten Häuser, aber mir kam das nur als Schaukulisse für die Touri Geschäfte vor. Außerdem war es ein starker Kontrast zu dem wie ich das Viertel zuvor wahrgenommen hatte.

    Dann fuhr ich noch einmal ins Zentrum, weil ich gerne bei der Guemes Gallery auf eine Aussichtsterrasse rauffahren wollte. Nur leider sind die Uhrzeiten dies zu machen sehr eingeschränkt und es hatte noch zu als ich hinkam. Ich sah dann zufällig eine Feriada auf einer Straße und kaufte mir einen extrem leckeren und günstigen Falaffelwrap 🥰
    Beim Herumspazieren sah ich wieder eine große Demonstration, das scheint hier alltäglich zu sein.
    Am Nachmittag fuhr ich dann zum Tres de Febrero Park. Durch den Übergang von Winter zu Frühling und den eher frischen Temperaturen blühte leider noch nichts und der Rosengarten sah auch etwas tot aus. Ich ging dann noch ins Zentrum von Palermo, alles wirkte sehr nobel und wohlhabend. Ich hatte bereits gehört, dass es im nördlichen Teil von Buenos Aires am sichersten ist. Dies bestätigte sich dann auch. Eigentlich wollte ich noch eine Bäckerei finden, um mich für meine Busreise zu stärken nur leider konnte ich nirgends was Gescheites finden. So eine Kultur wie in Chile scheint es hier nicht zu geben. Ich ging dann noch zur Floralis Genérica (eine Blume aus Metall), ein Wahrzeichen von Buenos Aires. In der Gegend hätte es auch noch den berühmten Friedhof La Recoleta und einen japanischen und einem botanischen Garten. Durch die Jahreszeit bedingt, war ich aber eh nicht so euphorisch mir dies genauer anzusehen und ich hatte auch nicht mehr so viel Zeit.

    Allgemein noch zu Buenos Aires: Die Öffi Karte scheint in ganz Argentinien die Gleiche zu sein. Als ich mir die Karte in Buenos Aires kaufte, wurde mir bewusst, dass ich die Gleiche schon von Memdoza hab. Das war etwas unnötig.
    Überall an Fußgängerpassagen stehen Menschen, die fragen, ob man Geld wechseln will. Es waren wirklich sehr viele und ich wurde natürlich besonders gerne angesprochen.
    Es scheint eigene Personen zu geben, die den Verkehr an großen Kreuzungen neben den Ampeln regeln.
    Zur Sicherheit: ich habe wirklich sehr aufgepasst, aber die Stadt ist nicht ohne. Gleich neben dem Busbahnhof konnte ich eine Favela sehen. Umso mehr man sich in den Süden der Stadt begibt, umso gefährlicher wird es. Zwischen dem Zentrum und La Boca gibt es noch das Viertel San Telmo, welchen man sich nicht nähern sollte. Man sollte nur große Hauptstraßen zu Fuß ablaufen und kleinere Straßen meiden.

    Ich hätte auch überlegt einen Tagesausflug nach Montevideo, der Hauptstadt Uruguays, zu machen. Nur hätte die Fähre dorthin einfach umgerechnet über 120€ (!) gekostet, das war es mir dann echt nicht wert.

    Alles in allem sticht Buenos Aires durch seine europäische Architektur definitiv hervor. Dennoch ist sie für mich eher nur eine weitere Hauptstadt in Südamerika.
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  • Day 255

    Anreise Argentinien und Mendoza

    September 17, 2023 in Argentina ⋅ ⛅ 19 °C

    Ich fuhr dann mit der U-Bahn von Lorenas Wohnung zum Terminal Sur. Der Terminal war wirklich ein Chaos, extrem viele Menschen und kaum ein Durchkommen. Durch die Feiertage reisen die Chilenen gerne und das merkte man wirklich sehr. Mein Bus war dann leider auch noch verspätet, was das Warten wirklich nicht einfacher machte. Als der Bus endlich ankam, dauertes es mehr als eine halbe Stunde bis ich meinen Rucksack abgeben und in den Bus einsteigen konnte. Etwas mühsam. Dazu gab es eigene Angestellte für das Gepäck, die sich ein Trinkgeld dafür erwarteten, dass sie für ein paar Sekunden den Rucksack in den Kofferraum des Busses legten. Der Busfahrer und der Schaffner des Busses fühlten sich hierfür nicht zuständig.
    Neben mir im Bus saß dann ein älterer Herr, der mit mir dann gleich einmal eine Diskussion zum Pensionssystem in Chile beginnen wollte.

    Die Fahrt war dann wirklich richtig schön, da wir durch die Berge fuhren (auf ca. 3150 Meter) und überall Schnee zu sehrn waren. Wir fuhren sogar an einem Skigebiet vorbei, wo es einen richtig langen Sessellift gab. Gondeln sah ich vom Bus aus nicht. Ich sah auch einige Familien Bob fahren. Mitten im September fühlt sich das für mich noch etwas komisch an muss ich gestehen. 😆
    Dann passierten wir die chilenisch argentinische Grenze relativ schnell. Ziemlich weit dahinter gab es erst den Grenzposten für die Aus- bzw. Einreise. Diese wird an einem Schalter durchgeführt. Das finde ich echt sehr spannend, da man normal immer zuerst aus- und dann einreisen muss. Es waren auch richtig lange Auto- und LKW Kolonnen zu sehen, zum Glück konnten wir mit dem Bus relativ weit nach vorne fahren. Ich habe ein Gespräch mitangehört, wo die Dame meinte, dass sie seit 7 Stunden warten. Ich musste ca. insgesamt maximal eine Stunde warten. Und die Hälfte dieser Zeit stand ich bei der Schlange für die Damentoilette. 🙄
    Die Passkontrolle ging dann sehr schnell ohne weitere Rückfragen. Ich bekam dann nicht einmal einen Stempel in den Pass (weder zur Aus- noch zur Einreise), was mich etwas verunsicherte. Ich fragte dann noch beim Busfahrer und beim Grenzbeamten nach und beide meinten, dass die elektronische Erfassung ausreichend sei und ich nicht mehr benötige. Ich hoffe wirklich, dass das stimmt.

    Dann war leider auch noch ein Unfall auf der Strecke, sodass wir stark verspätet erst in Mendoza ankamen. Wieder gab es Angestellte für das Gepäck. Da ich aber noch kein Bargeld hatte, war dies ziemlich mühsam bis ich endlich mal meinen Rucksack bekam. Eigentlich wollte ich die ca 20 Minuten zwischen Busbahnhof und Hostel zu Fuß hinlegen. Leider war es aber mittlerweile schon fast dunkel. Also fragte ich einen Sicherheitsbeamten um Rat. Der meinte, dass ich mir lieber ein Uber rufen sollte. Nun kam das nächste große Problem auf mich zu: Bargeld.

    Argentinien hat derzeit ein riesiges Problem mit der Inflation. Das Geld ist praktisch nichts mehr wert. Es gibt zwischen argentinischen Pesos und Dollar zwei Wechselkurse: den roten und den blauen. Der rote Wechselkurs wird beim Abheben von Geld beim Bankomaten oder bei Bargeldzahlungen genutzt. Der blaue Kurs ist doppelt so hoch und kann bei der Western Union ausgezahlt werden. Alle Traveller, die ich bis jetzt traf und die aus Argentinien kamen, rieten mir zur Western Union zu gehen, um diesen Kurs zu bekommen. Ich hatte mir im Vorfeld bereits selbst Geld gesendet. Zum Glück mit ein paar Tagen Vorlaufzeit, da ich dann noch dort anrufen musste, um meine Transaktion zu verifizieren. Ich hatte mir zwar im Vorfeld schon Filialen rausgesucht, die am Samstag Abend laut Western Union App offen haben sollten, aber laut Google Maps waren diese zu.
    Also fragte ich den sehr netten Uber Fahrer um Rat. Er meinte dann, dass die Standorte sicher nicht mehr offen haben. Zum Glück gab es dann doch noch eine Filiale in einem Supermarkt gegenüber meines Hostels. Ich war wirklich froh, dass alles so einfach ging. Das dachte ich mir zumindest. Letztendlich musste ich mich dann ca 45 Minuten anstellen, um dann gar nichts in den Händen zu haben. Vor mir war eine 3er Gruppe, wo das Mädel so extrem viel Geld abhob, dass nur mehr 125.000 Pesos übrig waren. Ich hatte aber zuvor 132.000 Pesos bei der Abhebung verlangt. Sie meinte, dass sie den Betrag nicht verkleinern könne und dass sie mir kein Geld auszahlen könne. Ich war dann die Erste in der Schlange, die kein Geld mehr bekam. Ich wurde verzweifelt, da morgen Sonntag fast nichts offen hatte und es mittlerweile kurz vor 21 Uhr war. Die Dame gab mir dann den Namen eines Supermarktes außerhalb der Stadt, der eine Western Union Filiale haben soll, die bis 22 Uhr geöffnet ist. Der Uber Fahrer zuvor meinte aber, dass diese gestern nicht offen gehabt habe.

    Ich ging dann zum Hostel zurück. Der Besitzer befragte auch einfach nur Google und meinte dann, dass es schon offen haben sollte. Ich benötigte unbedingt Bargeld also riskierte ich es. Der Besitzer des Hostels war dann wirklich voll nett und meinte sogar, dass ich auch erst am Montag beim Auschecken zahlen könnte und dass ich mich nicht so stressen sollte. Die ganze Situation stresste mich aber leider dennoch sehr. Neue Stadt, neues Land, es ist stockdunkel und ich muss da auf der Suche nach einer offenen Western Union durch die Gegend fahren. Ich bestellte mir dann ein Uber, wo der Fahrer abermals wieder wirklich sehr lieb war und meinte, dass ich sehr mutig bin diese Weltreise alleine zu machen.
    Im Supermarkt angkommen, war wieder eine ordentliche Schlange bei der Western Union zu finden. Aber der Standort hatte zumindest offen! Und es waren zumindest zwei Schalter offen und der Typ vor mir war sehr optimistisch, dass sich das in der letzten halbe Stunde vor Schließung noch ausgehen wird. Und siehe da: ich kam tatsächlich relativ schnell dran, der Herr war wirklich sehr nett und sie hatten auch noch genügend Bargeld da! Ich war sooo erleichtert!

    Als ich mir dann ein Uber zurück rufen wollte, kostete es plötzlich 3x so viel wie bei der Hinfahrt. Ich dachte mir, dass es das wirklich nicht sein könne und beschloss mir noch den Supermarkt anzusehen, der wie ein Walmart aufgebaut war. Ich wollte mir dann auch noch etwas kaufen, nur leider war die Schlange zum Bezahlen ewig lang und ich hatte das Gefühl heute wirklich schon oft genug gewartet zu haben. Ich checkte noch einmal die Uber App und siehe da: die Preise waren wieder auf normalen Niveau, zum Glück!
    Der Uber Fahrer war auch ein ganz Besonderer: er war so extrem begeistert von Mendoza, dass er mir eine gratis Stadtführung mit dem Taxi gab: wir fuhren zur Fortgehmeile der Stadt, zu einem großen Park und dem Justizpalast. Er meinte, dass er das gratis für mich macht, weil er mir die Angst nehmen will mich in Mendoza nachts zu bewegen und weil es ihm selbst so viel Spaß macht. Ein etwas mulmiges Gefühl hatte ich schon mit ihm da herumzufahren, aber zum Glück war er wirklich einfach nur nett.
    Ein komplett verückter Abend 😅
    Komplett erledigt ging ich dann ins Bett.

    Am nächsten Tag startete ich gemütlich indem ich ausgiebig frühstückte und dann mit dem Bus zu einer Olivenfarm fuhr. Zum Glück war der Besuch unkompliziert ohne Voranmeldung möglich. Zunächst bekam ich einen Film über die Olivenproduktion gezeigt und dann eine Erklärung einer Mitarbeiterin. Anschließend ging es zur Verkostung, wo ich diverse Olivenölsorten und auch diverse Olivenarten probieren konnte. Das war wirklich sehr spannend.
    Dann fuhr ich noch zur Bodega Lopez, die aber leider gerade beim Zusperren war und keinen mehr empfang. Ich sah mich dann noch so ein wenig um, da sie ein kleines Museum hatten.
    Dann fuhr ich mit einem Zug zurück in die Innenstadt und erkundete den berühmten Plaza de la Independencia.

    Am Nachmittag fuhr ich dann mit dem Bus zum Parque San Martín und ging den kleinen Hügel Cerro de la Gloria rauf. Hier war ich leider etwas enttäuscht, da es sich nur um ein Monument handelte und die Aussicht durch die zahlreichen Bäume rundherum eher beschränkt war. Spannend war jedoch, dass ich an einem geschlossenen Zoo vorbei ging und dort einfach so frei einige Affen herumspazierten. Ich glaube ja, dass das nicht so sein sollten und dass sie entwischt sind. Der Zoo sah nämlich auch ziemlich desolat aus. 😅
    Dann wollte ich durch den Park spazieren, nur leider war eine Straße gesperrt, da gerade das regionale Fußballteam ein Heimspiel hatte. Auf dem Cerro hörte ich schon die Trommeln und Schreie vom Stadion. Als ich dann in die Richtung ging hörte ich auch einige ‚Schüsse‘, ich gehe davon aus, dass es Pyrotechnik war. Ich wollte dann nur vorbei gehen, jedoch warnte mich ein entgegenkommendes Pärchen, dass es dort für mich gefährlich sei. Also ging ich einen riesen Bogen drum herum. Der Hauptteil des Parkes war dann ganz nett, weil es einen großen See und zwei kleine regionale Märkte gab, wo ich etwas durchspazierte. Dann wollte ich mit dem Bus zurück zum Hostel fahren, nur war dies leider nicht möglich, da gerade alle Fußballfans ebenfalls auf dem Heimweg waren. Also ging ich zu Fuß zurück.

    Am nächsten Tag fuhr ich wieder nach Maipú, wo ich schon bei der Olivenfarm war, und borgte mir bei ‚Wine and Ride‘ ein Fahrrad aus. Leider war sehr viel los und die Firma wollte mir noch voll viel andrehen, sodass ich für das Ausborgen des Fahrrads über eine halbe Stunde benötigte. Mendoza ist sehr bekannt für seine Weine und für seine Oliven und das wollte ich mir heute noch genauer ansehen. Dann fuhr ich zur Bodega Dominiciana. Ich hatte am Tag zuvor in einer Vinothek den Tipp bekommen, dass man hier auch ohne Reservierung bei einer Führung teilnehmen könnte. Leider begann die nächste Führung aber erst relativ spät, sodass ich es dann nicht zu meiner nächsten bereits reservierten Führung geschafft hätte. So musste ich unvollendeter Dinge leider wieder weiterfahren. Dann fuhr ich noch zwei weitere Bodegas, die am Weg lagen, ab. Die Eine war komplett unfreundlich, bei der Anderen hätte ich sogar noch einen Platz bekommen, aber das überschnitt sich erneut mit der geplanten Tour. Sie hätte mir auch noch so eine Weinprobe angeboten ohne Führung, nur lehnte ich aufgrund des Zeitdrucks der anderen Tour ab. Im Nachhinein bereue ich es voll nicht bei der Bodega Trapiche zumindest einen Wein probiert zu haben. Dann fuhr ich weiter zu meiner reservierten Führung bei der Bodega Tempus Alba. Die Führung begann sehr spät und dauerte auch mit der Verkostung viel länger als die angegebene Stunde. Die Führung war ok, die Verkostung auch. Mendoza ist anscheinend für seinen Rotwein bekannt. Aus diesem Grund produzieren sie auch nur Rotwein, Malbac heißt die bekannteste Weinsorte. Ich probierte dann auch 3 Rotweine, aber so richtig schmecken tun sie mir einfach nicht 😆

    Am Nachmittag hatte ich dann einen Termin bei der Olivícola ‚Laur‘, die ich durch meinen Fahrradverleih zum Glück gratis bekam. Leider kam dann zeitgleich ein großer Torubus an, welcher alles ein wenig überfüllt machte. Dennoch fand ich die Führung noch einmal viel spannender als die am Vortag, da hier auch zwei Balsamicosorten hergestellt werden. Zunächst wurde dieser Prozess erklärt, dann der Prozess wie früher Olivenöl produziert wurde und dann der Prozess wie es heutzutage ist. Anschließend gab es eine Verköstigung von vier Olivenölen, zwei Balsamicoessigen und 3 Antipastiaufstrichen mit grünen Oliven. Hier fehte mir ein wenig die Varietät bei den Oliven. Auch hier begann die Führung wieder verspätet und es dauerte viel länger als gedacht. Eigentlich wäre ich noch voll gerne zurück zur Bodega Trapiche gefahren und hätte einen Weißwein probiert, den ich im Internet von ihnen gesehen habe. Das ist sich dann zeitlich leider nicht mehr ausgegangen, etwas schade.

    Ich fuhr dann ewig lange wieder Richtung Maipú zurück und machte noch kurz zwei Zwischenstopps: in einer Markthalle bekam ich gratis von dem Fahrradverleih das kleinste Eis, was ich je gegessen habe und Alfajores, die ich bereits gestern im Park schon probiert hatte. Aber alles was gratis ist, nimm ich natürlich mit 😆
    Dann stoppte ich noch in einer Vinothek, wo es ein gratis Glas Wein gab. Dort lernte ich zwei Brasilianer aus Rio de Janeiro kennen, wo wir gleich Nummern austauschten. Leider gab es wieder nur Rotewein. Dann war ich schon extrem spät dran und brachte das Fahrrad zurück, fuhr mit dem Zug zurück nach Mendoza, kurz im Hostel meine Sachen abholen und dann möglichst schnell zum Busbahnhof. Da auf Google Maps stand, dass dies nur 10 Minuten dauerte, vertraute ich dem und nahm kein Uber. Nur leider hatte ich den Abendverkehr nicht miteingerechnet. Aus 10 wurden plötzlich 30 Minuten und ich glaubte schon fast, dass ich den Bus nicht mehr erwischen werde. Am Schalter angekommen wurde mir zum Glück weniger als 10 Minuten vor Abfahrt noch das Ticket verkauft. Nur leider gelangte ich an einen zwielichtigen Angestellten. Ich wusste, dass das Ticket 21.000 Pesos kosten würde. Ich fragte dann noch einmal nach und auf dem Bildschirm stand auch 20.980 Pesos. Plötzlich gab er mir 3000 Pesos zurück und meinte, dass er mir durch die Kurzfristigkeit noch einen Rabatt geben könne. Dann begleitete er mich sogar noch zum Bus, weil ich so spät dran war und ich gelangte viel schneller zum Bus und war voll dankbar über diese Nettigkeit. Als ich dann später jedoch auf die Rechnung sah bemerkte ich, dass er mit ca 1.000 Pesos Wechselgeld unterschlagen hatte, so eine Frechheit!
    Dann durfte ich mein Gepäck nicht einfach so in den Kofferraum geben, sondern musste blöderweise wieder auf den Gepäckstypen warten. Ich gab ihm dann sogar Trinkgeld, weil ich schon von der Herfahrt wusste, dass sie da so anecken. Ich konnte es kaum glauben: er lehnte mein Trinkgeld ab, weil es zu wenig war. Da nahm er es lieber gar nicht! Mir sind diese Typen einfach so unsympathisch, ein Wahnsinn 😅 Und jetzt auch mal wieder hinters Licht geführt worden zu sein, ärgert mich einfach richtig. 😤😒

    Allgemein zu Mendoza: man hätte sicher noch viel mehr machen können. Bei Travellern ist die Stadt extrem gehypt. Einerseits hätte man zum Base Camp des höchsten Berg Südamerikas gehen können, den Aconcagua (fast 7.000m), dann hätte es voll viele Actionsportarten wie Rafting oder Zip Lining gegeben, man hätte mit einen Pferd einen Ausritt machen können, einen nahegelegenen See besichtigen können,… Was mich wirklich sehr gereizt hätte, für das ich aber leider kein Ticket mehr bekommen habe: eine Therme in der Nähe, wo es sogar ein eigenes Shuttle gegeben hätte
    Nur leider sind pro Tag nur 68 Besucher:innen zugelassen und da gab es leider keine freien Plätze mehr.

    Das mit den Bodegas hat eigentlich auch nicht richtig gut funktioniert. Ich habe noch von einen Typen, den ich im Hostel in Valparaíso getroffen habe, gehört, dass man da nirgends reservieren muss. Nur leider war das was er gesagt hat ein Blödsinn und ich habe drauf vertraut. Alle berühmten Bodegas ließen Keinen rein ohne Reservierung und am Vorabend für diese berühmten Bodegas eine Reservierung zu bekommen ist leider unmöglich. Ich bin dann spontan welche am Weg abgefahren, aber das hat ja dann leider auch nicht funktioniert, da ich diesen einen Termin mitten am Tag hatte und dadurch sehr unflexibel war. Im Nachhinein gesehen war es blöd mir den Termin auszumachen. Entweder man plant alles durch (sehr zu empfehlen) oder gar nichts. Im Nachhinein hätte ich das alles gerne vorgeplant oder einfach viel mehr Zeit in Mendoza gehabt, dann wär das auch gescheiter gewesen. Was dann leider noch erschwerend dazukam: ich war genau am Wochenende dort und sonntags haben 80% oder Bodegas und Olivenproduzenten geschlossen oder sperren schon um 13.00 Uhr zu. D.h. diesen Tag konnte ich fast komplett vergessen. Außerdem hätte ich mich vorher mal lieber informieren sollen, wo auch Weißweine produziert werden.
    Im Nachhinein ist man natürlich immer gescheiter.
    Und so malerisch wie man sich das vorstellt war es leider auch nicht: man musste immer an Hauptstraßen fahren, wurde immer wieder von LKWs überholt, mein Fahrrad hatte keine Gangschaltung und man fuhr durch sehr viele Städte bzw. Siedlungen. Außerdem wurde mir aufgrund von Sicherheitsbedenken von einigen Gebieten abgeraten. Also wie bei uns mit den Weinbergen ist es definitiv nicht hier.

    Alles in allem war Mendoza ganz nett aber nichts Außergewöhnliches. Ich hätte mir mehr Zeit nehmen sollen, dann hätte ich das gescheiter planen und auch noch die Therme machen können.
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