Die Jeeptour endet in Uyuni. Vom reichsten Land Südamerikas ins ärmste: ein kleiner Kulturschock ist da wohl unvermeidbar. Es ist sehr staubig auf den ungepflasterten Straßen.
Auf dem Busbahnhof werden die Namen der Ziele in lautem Singsang durcheinander gerufen. Auffallend sind sofort die Cholittas, die traditionenell bunt gekleideten Frauen. Sie tragen viele Röcke übereinander, damit sie gebärfreudiger wirken und schmücken ihre langen Zöpfe mit Bommeln. Ein Hut ist Muss und meistens schleppen sie irgendwas in bunte Tücher gewickelt auf dem Rücken.
Mein Ziel ist Potosí, die höchstgelegene Stadt Südamerikas auf über 4000 Metern, eine Bergbaustadt, die nicht allzu viele Touristen anzieht.
Der Weg dahin führt mich durch traumhafte Landschaft mit unzähligen Kakteen, die bis zu 1000 Jahre alt sind. Denn ein Kaktus wächst hier nur ein Zentimeter pro Jahr.
Potosí empfängt mich mit Pauken und Trompeten. Ein Umzug tobt durch die Stadt mit bunten Tanzgruppen, Kapellen und Feuerwerk. Ich probiere mich durch eine Menge leckeres Streetfood.
Am nächsten Tag steht die Besuchtigung einer Mine auf dem Programm.
Einst war die Silbermine im Berg Cerro Rico die reichste der Welt. Die spanischen Kolonialisten haben hier geschätzte 45.000 Tonnen reines Silber gefördert. Heute ist der Berg nicht mehr reich, denn die Vorkommen sind fast erschöpft. Es werden nur noch Zink und Zinn gewonnen. Dennoch lebt die Stadt noch immer vom Berg. 15.000 Menschen arbeiten in 250 Minen. Unsere Tour beginnt auf dem Mercado de los Mineros, dem einzigen Markt weltweit, auf dem es Dynamit zu kaufen gibt. Mit Schutzanzug geht’s dann immer tiefer in den Berg. Sprengungen sind zu spüren. Es ist eng, heiß und stickig, Das Atmen fällt schwer. Den Männer, die die 3 Tonnen schweren Loren schieben, sieht man die Anstrengung in den Gesichtern an. Der jüngste unter ihnen ist 15. Seine Lebenserwartung und die seiner Kollegen liegt bei 50. Jedes Jahr sterben im Berg rund 50 von ihnen.
Als ich nach nur drei Stunden wieder Tageslicht sehe und die auf der Höhe dünne Frischluft atme, bin ich dankbar für mein privilegiertes Leben und nachdenklich.もっと詳しく
DJ Alex Ach schön..
DJ Alex So stelle ich mir Bolivien vor