Projekt Freiheit

April - July 2023
Ein 85-Tage Abenteuer von Sharleen und Matthias Read more
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  • Day 16

    Kathmandu

    May 9, 2023 in Nepal ⋅ ☀️ 29 °C

    Sharleen und ich standen vor der Wahl. Entweder wir fahren 10h mit dem Bus nach Kathmandu oder wir fliegen für 30 min. Zum Glück entschieden wir uns für letzteres, so konnten wir nicht nur einen ganzen Tag mehr in Kathmandu verbringen, sondern auf dem Flug auch das Himalayagebirge bei bestem Wetter bestaunen. Gerne hätte der Flug auch doppelt so lange sein können. Angekommen in Kathmandu wartete auch schon ein Fahrer, der uns zum Hotel brachte. So waren wir bereits um 10 Uhr morgens in Kathmandu beim Frühstück während die restlichen Teilnehmenden erst gegen 18 Uhr eintreffen würden.

    Wir verbrachten unseren ersten Tag mit einem ersten Orientierungslauf durch die Stadt und entspannten uns in den verschiedenen Parks von Kathmandu. Diese waren aber mit Eintritt versehen, jedenfalls für Ausländer, denn wir sahen zu unserer Verwunderung stetig Einheimische eintreten ohne dergleichen tun zu müssen. Es war schön, aber wir fühlten uns in Kathmandu eher wie in Indien, statt in Nepal. Die Strassen waren voller und staubiger und die Verkäufer leider auch aufdringlicher. Froh waren wir insbesonders darüber, dass wir einen veganen Imbiss gefunden haben, in dem frisches und gesundes Essen serviert wurde (Link siehe Fussnote). Ein schöner Kontrast, ernährten wir uns doch seit Beginn der Reise gefühlt nur von Reis, Brot und Curry.

    Gegen Abend trafen wir dann die restlichen Teilnehmenden der Gruppe und gingen mit ihnen zum nun wirklich letzten Abendessen. Hier überreichten wir unserem Guide Kush eine Dankeskarte mit kleinen persönlichen Danksagungen und Unterschriften sowie einen kleinen Zustupf um seinen Lebenstraum hoffentlich bald in Erfüllung gehen zu lassen. Er hatte uns nämlich auf der Reise mitgeteilt, dass er unbedingt einmal mit seiner Familie nach Grossbrittanien reisen möchte. Bisher hatte er es sich nicht leisten können. Hier wurde uns bewusst wie priveligiert Sharleen und ich eigentlich sind, dass wir uns eine solch grosse Reise bereits in so jungen Jahren leisten können, während andere ihr Leben lang arbeiten müssen um es vielleicht einmal tun zu können. Auch Kush bedankte sich bei uns für die Reise, denn er habe sich unter uns wieder jung gefühlt. Er offfenbarte uns, dass er am Anfang tatsächlich nervös war. Es war auch coronabedingt seine erste Reise mit Leuten unter 30 Jahren seit Jahren und er hatte Angst, das er aufgrund seines Alters nicht so akzeptiert werden würde. Er hatte sich sogar seine Haare gefärbt um jünger auszusehen. Wir hatten von dieser Nervosität aber überhaupt nichts gespürt. Im Gegenteil, für uns war er der beste Tourguide, den wir uns hätten vorstellen können, war er doch immer zur Stelle und geduldig mit jedem auch noch so kleinen Wehwehchen, welches wir an ihn herantrugen. Beeindruckt waren wir auch von seiner Energie, die er bei allen Aktivitäten mitbrachte. Teilweise hatten wir das Gefühl er müsse einen Zwilling haben, nur so konnten wir uns erklären wir er regelmässig abends mit uns in Bars feierte und am nächsten Morgen der erste war, der dem Reisebus Anweisungen gab. Auch an dieser Stelle noch einmal ein riesiges Dankeschön an Kush!

    Am nächsten Tag durfte Matthias endlich ausschlafen. Zwar wollte man ein gemeinsames Frühstück um 9 Uhr organisieren, Matthias weigerte sich aber sich auf irgendeine Uhrzeit am Morgen festzulegen. Zu oft wurde sein Schlafbedürfnis mit Füssen getreten. Zu seiner Verwunderung wachte er dennoch bereits um halb 9 auf und war fit für den Tag. Unser Flieger nach Singapur startete erst um 23 Uhr, so hatten wir noch Zeit eine Führung im Tempelviertel "Durbar Square" und die Aussicht auf dem Tempelberg "Swoyambhu Mahachaitya" zu geniessen. Beides Orte, die wir sehr empfehlen können. Insbesondere der "Durbar Square" lieferte interessante Informationen über die Geschichte Nepals und den Kampf der Bevölkerung zur heutigen Demokratie. So wurde erst im Jahr 2015 eine wirklich demokratische Verfassung verabschiedet, welche ein Mehrparteiensystem, Frauenrechte und Gewaltenteilung beinhaltete. Mit diesen Eindrücken fuhren wir mit dem Taxi gegen 7 Uhr zum International Airport Kathmandu und verabschiedeten uns von Kathmandu, Nepal und unserer G-Adventures Tour.

    ALWAYS HAPPY FOOD CO , VEGAN VEGETARIAN
    +977 982-8999643
    https://maps.app.goo.gl/Z4ZpxVc4szghQb166
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  • Day 17

    Kathmandu und Singapur - ein Kontrast

    May 10, 2023 in Singapore ⋅ ⛅ 33 °C

    Der Airport in Kathmandu war laut und voll. Auffallend war, dass bereits beim Eingang sich viele junge Menschen tummelten, die offensichtlich länger weg bleiben würden. Nur so erklärten wir uns den Rosenschmuck, die prachtvoll verzierten roten Glückspunkte auf der Stirn und die ständigen Fotos mit ihren mehrköpfigen Familien. Wir vermuteten, dass es sich hier um die Nepalesen handelt, die derzeit ihr Glück als Gastarbeiter in den Golfstaaten suchen. Diese erhoffen sich wohl Möglichkeiten zum sozialen Aufstieg, denn Nepal ist ein armes Land, sogar noch ärmer als Indien. Auch hier wurde uns bewusst, wie glücklich wir uns schätzen können in einem so reichen Land wie Deutschland bzw. der Schweiz aufgewachsen zu sein.

    Wir kamen am frühen Morgen in Singapur an und verbrachten dort die ca. 6h Transitzeit. Der Kontrast zu Kathmandu hätte nicht grösser sein können. Wo vorher vereinzelt rudimentäre Kioske Tee und Kaffe verkauften, reihten sich nun Luxusboutiquen aneinander. Wir fühlten uns wie in einer anderen Welt. Es war sauber, die Menschen sprachen englisch und man konnte endlich wieder Wasser aus den Wasserhähnen trinken! Auch sonst glich der Airport in Singapur eher einem gigantischem Einkaufszentrum als einem Flughafen. Wir verbrachten die Zeit damit in verschiedene Shops zu gehen und die zahlreichen Gärten der Terminals zu bestaunen. Leider verpassten wir die kostenfreie Stadtführung und konnten aufgrund zeitlichen Missmanagements nicht in die "Jewel", das neu gebaute Einkaufszentrum in der Mitte des Airports. Den Lesern möchten wir hier empfehlen sich frühzeitig um einen Platz für die Stadtführung zu kümmern, falls er oder sie sich am Singapur Airport aufhalten werden. Auch muss man mindestens noch 4h Transitzeit mitbringen, damit die Security einem erlaubt das Terminal zu verlassen und in die "Jewel" zu gehen. Die Zeit am Airport in Singapur verging für uns trotzdem wie im Flug und wir stiegen gegen Mittag in den nächsten Flieger nach Tokio.

    Unsere Reise in Nepal hat uns sehr gefallen. Überall findet man wunderschöne Natur, geschmückte Tempel und nette Menschen. Insbesondere Pokhara glich mit seinem See und den hübschen Parks einem Paradies. Obwohl Nepal eigentlich ein ärmeres Land ist, waren die Sauberkeit und die hygienischen Bedingungen wesentlich besser als noch zuvor in Indien. Lediglich das Strassennetz ist im aktuellen Zustand eher gewöhnungsbedürftig, wird aber derzeit schon fleissig saniert. Würden wir wieder nach Nepal? Unbedingt! Vielleicht das nächste mal dann auf eine Treckingtour um natürlich auch die Berge näher kennenzulernen. Aber auch bei dieser Tour werden wir versuchen einige Tage in Pokhara zu verbleiben. Wann wir wiederkommen wissen wir noch nicht, es ist aber schon ziemlich weit oben auf unserer Liste an Orten die es zu besuchen gilt :).
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  • Day 18

    Die vielen Seiten Tokios

    May 11, 2023 in Japan ⋅ ☁️ 17 °C

    Nachts kamen wir mit dem Flieger von Singapur in Tokio an. Hier lief alles nach Plan und wir kamen gut zurecht. Wir freuten uns beide richtig fest auf das Hotel, welches wir gebucht hatten, denn es versprach Sauberkeit und Ruhe. Beides Dinge, die wir schon seit längerem vermisst hatten. Da es schon spät war und wir beide etwas faul waren nach der Reise, nahmen wir uns ein Taxi zum Hotel. Es fühlte sich an, als wären wir Celebrities. Es war sehr geräumig, bequem und blitzblank. Zudem fuhr der Fahrer sehr angenehm aber zügig durch die Strassen Tokios.
    Im Hotel angekommen, war es so schön wie erwartet. Es hatte ein Badezimmer mit abgetrenntem Bad- und WC-Bereich. Endlich mussten wir das Badezimmer nicht mehr fluten beim Duschen, was sonst in Indien und Nepal gang und gäbe war.

    Wir schliefen fantastisch und wachten am nächsten Morgen motiviert auf. Unser Ziel war es, zuerst im National Garden zu spazieren und dann dort im Starbucks zu frühstücken. Wir konnten zuerst den Eingang nicht finden, aber mit etwas Geduld und Nachfrage bei einem jungen Mann, fanden wir ihr, zahlten einen kleinen Eintrittspreis und liefen durch den Garten. Sharleen hatte ein bisschen Heimatsgefühle, da die Vegetation der zu Hause doch recht stark glich. In der Mitte des Parks, fanden wir den schönsten Starbucks, den wir bisher in unserem Leben antrafen. Er war sehr modern, mit viel Glas und Holz und bot eine Aussicht auf den nahegelegenen See und umliegenden Hochhäuser. Wow! Was für eine Pracht. Wir freuten uns auf guten Kaffee und (endlich) vegane Optionen.

    Danach genossen wir noch die verschiedenen Seiten des Gartens (Rosengarten und japanischer Garten) und machten uns unter beginnendem Regen zu unserem nächsten Ziel auf, dem Meiji-Schrein. Als wir gerade schon aus dem Park gelaufen waren, fanden wir ein nahegelegenes Infogebäude und liefen interessiert hinein. Hier wurden die verschiedenen Nationalparks Japans mit kreativen virtual reality Animationen vorgestellt. Wir waren beeindruckt und wollten am liebsten jeden Park besuchen. Sharleen plagte danach das schlechte Gewissen nicht mehr Zeit für Japan einberechnet zu haben. Sie konnte sich plötzlich nicht mehr erinnern, warum sie ursprünglich eigentlich nicht nach Japan wollte.

    Wir machten uns weiter auf den Weg zum Meiji-Schrein. Er war in einem Park mit viel Wald gelegen. Unter strömendem Regen erreichten wir ihn und fanden ihn sehr schön, waren aber auch langsam genervt vom starken Regen. Die Schuhe waren durchnässt, die Regenjacken liessen langsam durch - ehrlich gesagt, hatten wir uns das ein bisschen anders vorgestellt.

    Unser Wunsch nach schönem Wetter wurde erhört als wir auf dem Weg zur berühmtesten Strassenkreuzung Japans waren. Der Regen liess endlich nach. Wir erreichten mit der U-Bahn das Shibuya-Quartier und waren überwältigt von der Grösse des Bahnhofs. So viele Ausgänge! Welchen sollten wir nun nehmen?
    Wir nahmen einfach einen und hatten Glück. Die Strassenkreuzung "Scramble Square" war nur etwa hundert Meter entfernt und echt faszinierend. Es gibt dort einen Fussgängerstreifen der queer über die ganze Kreuzung verläuft. Alle Ampeln der Kreuzung werden gleichzeitig grün für Fussgänger*innen und dann beginnt das Gewusel. Wir amüsierten uns prächtig.
    Nun meldeten sich unsere Bäuche. Sharleen hatte sich bereits im Vorfeld ein Restaurant ausgesucht, in welches sie Matthias zu seinem Geburtstag einladen wollte. Es war im 14. Stock eines Hochhauses und servierte Sushi sowohl in traditioneller auch auch veganer Variante. Zum Glück fand es Matthias, denn es war recht versteckt, und sie hatten sogar ohne Reservation einen Platz für uns. Es war das beste Essen, auch rückblickend, welches wir in ganz Japan gegessen hatten. Wir waren glücklich.

    Nach dem Essen betrachteten wir noch verschiedene Bars, Läden und Restaurants von aussen und entschieden uns dann aber im Hotel noch im Onsen baden zu gehen. Wir mussten uns dafür trennen, denn das japanische Bad wird leider geschlechtergetrennt genossen. Es war sehr heiss, angenehm, aber für uns nach kurzer Zeit nicht mehr so interessant. Traditionelles europäisches Wellness sprach uns mehr an.

    Am nächstens Tag wollten wir am Fischmarkt frühstücken, da es da ganz viele Essensstände gibt und nicht nur frischen Fisch, wie man vielleicht zuerst denkt. Matthias war in seinem Element und es war schön, ihn so glücklich zu sehen. Auch Sharleen fand viele Früchte und einen leckeren Iced-Matcha-Latte.
    Als nächstes gingen wir in das Akihabara Viertel. Hier spiegelt sich die moderne und verrückte Seite Tokios wieder. Die Strassen waren bunt und gesäumt von Elektronikläden und Mangashops. In nebenliegenden Arcade-Hallen konnten wir Japaner beobachten, wie sie an Controllern und Tasten versuchten den Highscore für alle möglichen Arten von Games zu knacken. Soetwas hatten wir in noch keiner anderen Grosstadt gesehen.
    Wir wollten noch den berühmten Senso-Ji Schrein besuchen, da das Wetter an diesem Tag wundervoll war. Es war ein sehr touristischer Ort, aber auch ganz schön, trotz der vielen Menschen.
    Wir nahmen uns noch vor den Tokio-Tower zu besuchen und wie in Japan üblich, mussten wir auch nicht lange anstehen. Der Aufzug beförderte uns in Rekordzeit auf die 350m gelegene Aussichtsplattform. Hier, in schwindelerrender Höhe, stellten wir fest, dass Tokio riesig ist und keine Ende der Stadt erkennbar ist.

    Als wir dann den Turm verlassen hatten, freuten wir uns schon auf Kaoru, den Studienkollegen von Matthias, mit dem wir zum Abendessen abgmacht hatten. Wir trafen uns im Viertel Nishishinjuku und machten uns spontan auf die Suche nach einem Sushirestaurant. Nach mehreren Anläufen fanden wir eines mit zwei veganen Rollen für Sharleen und traditionelle Sushi welches in Matthias‘ Worten "atemberaubend" und "geisteskrank gut" war. Wir hatten auch interessante Gespräche darüber, wie Kaoru in Japan lebt und wie es ist, eine Beziehung in Japan zu führen. Z. B. ist es im Vergleich zur Schweiz üblich dass man früh heiratet, bevor man zusammen lebt.

    Wir haben noch lange nicht alle Seiten von Tokio gesehen und könnten noch viel länger da bleiben. Trotzdem freuten wir uns bereits am nächsten Tag mit dem Shinkansen (Expresszug) nach Osaka zu fahren und noch mehr Japan zu erleben.
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  • Day 21

    Osaka und die Rehe

    May 14, 2023 in Japan ⋅ 🌧 20 °C

    Unser nächster Stop hiess Osaka. Im Hochgeschwindigkeitszug, dem Shinkanzen, flitzten wir durch Städte und Berge Japans. Nach nur 2:15h erreichten wir dann die ca 450km weit entfernte Stadt. Wir waren beeindruckt wie schnell, pünktlich und gleichzeitig komfortabel die Reise war. Probleme hatten wir lediglich beim Finden der richtigen Gleise, denn der Hauptbahnhof in Tokyo glich mit seiner Grösse einem Labyrinth.

    Angekommen im vermutlich besten 3-Stern Hotel weltweit, fielen wir in eine für uns leider typische Touristenfalle. Es war 4 Uhr und wir hatten Hunger. Das Finden eines veganen Restaurants, welches um diese Zeit noch offen hatte, glich einer Quadratur des Kreises. Mit etwas Glück konnten wir in einer kleinen Seitengasse einen Foodcorner finden, welcher tatsächlich durchgehend offen hatte. In einer Salatbar "Niceday Salad" versuchten wir dem Koch mit Händen und Füssen zu erklären, dass Sharleen gerne nur Tofu ohne Käse oder Ei hätte. Dabei waren wir doch etwas erstaunt, denn in Tokio konnten eigentlich alle Menschen zumindest ein bisschen Englisch sprechen. Nachdem wir unseren Hunger stillen konnten, wussten wir aber nichts Bessere zu tun als direkt im Anschluss nocheinmal Essen zu gehen. Sharleen hatte sich nämlich schon das Restaurant "Sushi Roll Double quotation Iki" herausgesucht, welches veganes Sushi im Angebot hatte. Wir hätten es sonst vermutlich übersehen, denn das Restaurant glich von aussen eher einem Obdachlosenzelt als einem Ort mit Speisen und Getränken. Wir waren jedoch erstaunt über die Vielzahl an Sushi, die der nette und stets gut gelaunte Koch dort für uns zauberte. Ein Geheimtipp für alle, die veganes Sushi in Osaka suchen. Wir gingen früh wieder zurück ins Hotel und machten tatsächlich das erste Mal auf unserer Reise den Fernseher an und schauten die Serie "Eden" auf Netflix. Zu kaputt waren wir vom ununterbrochenen Reisen quer durch die Welt.

    Der nächste Morgen könnte bildlich für unsere Beziehung stehen. Sharleen ging am Morgen früh joggen, Matthias schlief aus bis um 10 Uhr. Er wurde jedoch liebevoll mit einem Cafe aus dem Starbucks geweckt, welches sich in Japan mittlerweile zu einem Ritual für uns beide entwickelt hatte. Sharleen erzählte von Rosengärten, veganen Cafes und Parks auf ihrer Strecke und so machten wir uns auf den Weg sie zu erkunden. Wir waren begeistert von der Stadt, hatte sie doch so viele schöne kleine Orte, die uns Freude bereiteten. Im Kontrast dazu stand jedoch unser Shoppingerlebnis, an welchem wir uns im Anschluss versuchten. Matthias brauchte neue Schuhe, also gingen wir zur nahegelegenen Osaka station. Das Angebot an Klamotten glich dort einer Utopie. Die Menschen wuselten nur so von einem Ort zum Anderen und wir versanken hoffnungslos in der schieren Unendlichkeit der Einkaufsläden. Für uns Normalschweizer blieb zumindest ein veganes Cafe von Stella McCartney in welchem wir unsere Reizüberflutung in den Griff bekamen. Wir entschlossen uns dazu in einem anderen Stadtteil, in einem separaten Nikestore unser Glück zu versuchen. Es war wesentlich ruhiger und Matthias konnte auch direkt einen Schuh finden. Zu unserer Überraschung waren die Preise verhältnismässig günstig. Wir hatten ein Preisniveau von der Schweiz erwartet, tatsächlich war es eher mit Spanien vergleichbar. Glücklich und zufrieden gingen wir Ramen essen in einem nahegelegenen Halal-Restaurant und dann ins Hotel unsere Serie weiterschauen :).

    Für den nächsten Tag hatten wir uns den Nara-Park vorgenommen. Es handelt sich hierbei um einen öffentlichen Park mit vielen Tempeln und weiteren Sehenswürdigkeiten. Nach einem ausgiebigem Brunch, im gleichen Cafe namens "Cafe Optimus", fuhren wir mit dem Zug dorthin. Das Wetter war sonnig, die Tempel beeindruckend und die Rehe knuffig. Insbesondere der grosse Buddha von Nara hat uns hier gefallen, einer der grössten Holzbuddhas Japans. Wir verbrachten Stunden damit durch den Park zu laufen und seine Sehenwürdigkeiten zu entdecken, bis wir leider von einem heftigen Gewitter überrascht wurden. Wir flüchteten mit einem Bus zurück zum Bahnhof und suchten verzweifelt ein Restaurant. Fündig wurden wir nach längerer Suche bei einem Chinesen, der tatsächlich eine vegane Speisekarte hatte. Zurück im Hotel schauten wir dann das Staffelfinale fertig und ärgerten uns über den obligatorischen Cliffhanger, der mittlerweile bei jeder Serie usus zu sein scheint.

    Wir verabschiedeten uns von Osaka mit einem gemütlichen Brunch bei Starbucks. Die Stadt hat uns sehr gefallen. Leider waren wir doch etwas zu kaputt um ihr in der knappen Zeit gerecht zu werden. Gerne würden wir wieder hierher kommen und mehr sehen von ihren eigentlichen Attraktionen, wie dem Disney-Land und dem Osaka Castle. Uns so verliessen wir die Stadt mit einem fröhlichen "Auf Wiedersehen" und widmeten uns dem nächsten Abendteuer.
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  • Day 24

    Kyoto

    May 17, 2023 in Japan ⋅ ☀️ 32 °C

    Unser nächstes Abenteuer führte uns nach Kyoto in nur 30 Minuten Zugfahrt, und das auch noch zu einem erstaunlich günstigen Preis von nur 3 CHF pro Ticket, direkt zu unserem Hotel. Wir nahmen uns dort sogar ein spontanes Upgrade für ein Zimmer im 8. Stock um eine bessere Aussicht zu erhalten. Matthias war wohl gut gelaunt, denn normalerweise würde er soetwas niemals zustimmen.

    Nach dem Check-in waren wir hungrig und entschieden uns für ein Sushi-Restaurant mit einem Laufband. Obwohl es nicht viele vegane Optionen gab, waren die, die Sharleen fand, von hoher Qualität und geschmacklich ausgezeichnet. Wir genossen die frischen Aromen und die Vielfalt der Sushi-Kreationen und waren erneut über den trotz allem sehr günstigen Preis überrascht.

    Als nächstes machten wir uns auf den Weg zum Stadtfluss, wo wir etwas Ungewöhnliches erlebten - eine Brücke die lediglich aus einzelnen Steinen im Wasser bestand. Es war eine erfrischende Erfahrung, dort unsere müden Füße im kühlen Flusswasser baumeln zu lassen und gleichzeitig die wunderschöne Umgebung zu genießen. Wir fühlten uns wie echte Trendsetter, denn rasch gesellte sich eine Gruppe Radfahrer zu uns, die es uns gleich tat.

    Später am Nachmittag besuchten wir den "Kyoto Gyoen National Garden". Allerdings übermannte uns plötzlich eine gewisse Erschöpfung, und Sharleen sehnte sich danach, einfach an einem Strand zu entspannen. Matthias überzeugte sie jedoch, noch einen Abstecher ins Gion-Viertel zu machen, um einen Matcha Latte zu genießen und einige hübsche Bilder zu machen. Als Ausgleich dafür vereinbarten wir, am nächsten Tag am Nachmittag zum "Omimaiko Beach" zu fahren.

    Am nächsten Morgen besuchten wir zuerst das "Nijo-jo Castle", das uns mit seiner prachtvollen Architektur und den kunstvollen Wandmalereien beeindruckte. Danach machten wir uns mit Proviant bewaffnet auf den Weg zum "Omimaiko Beach", um dort die Sonne und das Meer zu genießen. Wir verbrachten entspannte Stunden am Strand und erlebten einen wunderschönen Sonnenuntergang, bevor wir uns entschieden zurück nach Kyoto zu gehen und im Restaurant "Hyssop" zu essen. Obwohl das Restaurant eigentlich schon geschlossen hatte, konnte Sharleen den Koch überzeugen, uns eine Mahlzeit zuzubereiten. Wir waren sehr dankbar für ihre Überzeugungskraft, denn das Essen war köstlich.

    Am nächsten Tag begannen wir den Tag mit einem leckeren Brunch in einem lokalen Café. Anschließend machten wir uns auf den Weg zum berühmten "Kinkakuji", dem goldenen Tempel Kyotos. Obwohl es ziemlich touristisch und überfüllt war, beeindruckte uns die Schönheit und Pracht des Tempels. Danach besuchten wir den Rioanji Park mit seinem beeindruckenden Zen-Garten und dem malerischen Teich. Wir waren so begeistert von der Atmosphäre, dass wir sogar ein paar Jizo-Steine als Souvenir kauften, welche uns nach dem japanischen Buddhismus fortan als Schutzsteine dienen sollen.

    Nach unserer Erkundungstour in Kyoto trafen wir uns mit unserem Freund Adam auf einen Kaffee. Wir hatten uns auf der Gruppenreise in Indien kennen gelernt und er war zufällig auch in der Stadt um seine Freundin zu besuchen. Das Treffen entwickelte sich zu einem ausgedehnten Gespräch, das länger dauerte als erwartet. Wir schlenderten durch die Straßen und warteten geduldig darauf, dass das von uns geplante Restaurant öffnete. Leider hatten wir uns schlussendlich im Wochentag geirrt, und das Restaurant blieb geschlossen. Doch zum Glück erhielten wir vom Besitzer einen Zettel mit der Empfehlung für ein koreanisches Restaurant, das vegane Optionen anbot. Obwohl das Essen dort nicht gänzlich unseren Geschmack traf, machten wir das Beste daraus und genossen die Zeit zusammen.

    Anschließend kehrten wir zurück ins Hotel, aber bevor wir den Tag abschlossen, entschieden wir uns für einen kleinen Snack. Wir gönnten uns Donuts und Chai-Tee auf der Terrasse des Starbucks in der Nähe. Die entspannte Atmosphäre und der herrliche Ausblick machten diesen Moment zu etwas Besonderem. Wir amüsierten uns prächtig über das Flötenspiel eines musizierenden Jungen (siehe Video).

    Am nächsten Tag mussten wir früh aufstehen, denn der Flughafen von Osaka war doch weiter weg als wir dachte. Matthias hatte deswegen etwas schlechte Laune, kein Vergleich jedoch mit den Strapazen in Nepal oder Indien. Doch auch das ging irgendwann vorbei und so stiegen wir in den Flieger und verabschiedeten uns von unserem viel zu kurzen Trip durch Japan.
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  • Day 26

    Auf Wiedersehen, Japan!

    May 19, 2023 in Japan ⋅ 🌧 19 °C

    Unserer Meinung nach hat Japan einen besonderen Eintrag im Reiseblog verdient, denn dieses Land ist uns sehr ans Herz gewachsen. Die Menschen hier sind so freundlich und höflich. Sie bestehen fast darauf, dass man sich helfen lässt, wenn man etwas ratlos vor den Ticketmaschinen steht. Zu keinem Zeitpunkt hatten wir das Gefühl jemand würde auch nur daran denken uns übers Ohr zu ziehen. Etwas, was nach Indien und Nepal fast unmöglich klingt. Passend dazu gibt es an allen Ecken der Städte öffentliche Toiletten. Natürlich gratis und blitzblank! Etwas, was nach unzähligen gekauften Sanifair Bons auf deutschen Autobahnen auch erstmal unmöglich klingt. Natürlich sind alle Toiletten mit Wickeltischen, Stillräumen und Kabinen für beeinträchtigte Menschen ausgestattet. Rollstuhlgängig ist sowieso alles und Blindenleitsysteme am Boden säumen die Strassen. Auch das zeigt, wie rücksichtsvoll die Menschen hier sind. Etwas, was an anderen Orten definitiv nicht selbstverständlich ist.

    Wenn wir in Japan von Sauberkeit sprechen, dann müssen wir auch erwähnen, dass Mülleimer in Japan tatsächlich schwer zu finden sind. Stattdessen nimmt jeder Japaner seinen Müll wieder mit nach Hause. Unfassbar, dass das tatsächlich funktioniert, denn die Strassen sind immer so sauber, als wären sie frisch geputzt worden.

    Gleichzeitig haben wir ein bisschen in Japans Kultur eintauchen können. Die Städte sind gesäumt von Schreinen und Tempeln aller Formen und Farben. Auch abseits der typischen Touristenattraktionen findet man immer wieder solche geschmückten und sauberen Schreine und Tempel. Geht man durch die Strassen findet man auch Parks und Gärten, die liebevoll gepflegt werden. Brunnen und Rosengewächse scheinen dabei Lieblingsbestandteile der japanischen Architekten zu sein. Der Grossteil der Städte ist aber sehr modern gehalten, fast schon so wie in den USA mit ihren vielen Wolkenkratzern. Gefühlt hat jede Stadt auch einen eigenen Skytower, den es sich lohnt zu besichtigen.

    Japan hat aber auch Dinge, die für uns auf den ersten Blick etwas ungewöhlich waren. Die Toiletten, vor allem in Hotels, waren mit allem möglichen Schnickschnack versehen. Bidet und Beheizbarkeit der Klobrille waren dabei Standardrepertoire. Nicht schlecht staunten wir als manche Klos sich sogar automatische öffneten, wenn man den Raum betrat. Einige Exemplare konnten sogar Musik abspielen. Sharleen und ich hatten so grossen Gefallen an den japanischen Toiletten, dass wir uns defintiv eine solche installieren werden, falls wir mal die Möglichkeit haben sollten.

    Auch ungewöhnlich war die Tatsache, dass es unhöflich bzw. sogar verboten ist im Laufen zu Essen. Eine wirklich zufriedenstellende Erklärung dafür hatten wir aber nicht gefunden. Falls ein Leser dieses Blogs den Grund kennt, so würden wir uns freuen, wenn er uns das mitteilen könnte. Jedenfalls war es ungewöhnlich und an Orten, wie dem Fischmarkt in Tokyo, auch etwas unpraktisch. Wir konnten uns damit arrangieren und die Verbotsschilder an so manchen Essensständen sorgten auch dafür, dass wir es (hoffentlich) nicht vergassen.

    Das Essen in Japan war jedenfalls ausnahmslos hervorragend. Matthias konnte sich am frischen Fisch laben und verspeiste ein Sushistück nach dem Anderen. Selbst in eher rudimentären Restaurants, wie dem veganen Sushi in Osaka, war die Qualität hervorragend.

    Gleichzeitig waren wir überrascht von den günstigen Preisen. Selten zahlten wir mehr als 40 CHF für ein gutes Menü für uns beide. Auch allgemein war das Preisniveau eher mit Spanien als mit der Schweiz vergleichbar. Für unser Hotel in Kyoto zahlten wir bspw. lediglich 206 CHF inkl. Upgrade für 3 Nächte. Die Taxis waren sogar so günstig, das selbst Sparfuchs Matthias einwilligte sie zu benutzen.

    Das Nachtleben in Japan war für uns zwar nicht so interessant, aber wir konnten es zumindest von ausserhalb begutachten. Oftmals beginnen die Leute recht früh mit dem Feiern, denn die Metro in Tokyo schliesst bereits um 0:30 Uhr nachts. Nachtbusse gibt es nicht, sodass einem danach nur das Taxi bleibt. Bars gibt es natürlich auch in allen Formen und Farben. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, so fanden wir beispielsweise eine Bar, die von aussen einer christlichen Kirche glich, inkl. DJ am Altar. Ebenfalls speziell sind in Japan die Maid-Bars, in welchen die ausnahmslos weiblichen Barkeeper wie Hausmädchen verkleidet sind. Anscheinend hat das mit irgendwelchen Anime Serien zu tun, so genau wissen wir es leider auch nicht.

    Speziell an Japan ist, dass es für jegliche Stufe an gewünschter emotionaler Bindung zum anderen Geschlecht einen passenden kommenziellen Anbieter zu geben scheint. Angefangen mit sogenannten Girls-Bars, in welche Männer hineingehen können und die dort angestellten Mädchen aktiv das Gespräch mit einem suchen. Es handelt sich dabei lediglich um lockere Konversationen und keinerlei Angebot an Körperkontakt. Abgerechnet wird dabei im Stundentakt und in ausgegebenen Getränken. Wer jedoch eine engere Bindung bevorzugt, der kann in Host- oder Hostess-Bars sein Glück finden. Hier werden einem fixe "Partner" zugewiesen, welche sich mit einem unterhalten und sich um einen kümmern. Die Beziehungen sollen hier eher den Charakter eines boy- oder girlfriends haben, bleiben jedoch auch hier lediglich platonisch. Prostitution ist in Japan nämlich strikt verboten auch wenn gemunkelt wird, dass es solche Anbieter geben soll.

    Für unsere nächste Tour in Japan - sie wird definitiv früher als später eintreffen - möchten wir mehr Zeit einplanen um auch die Natur dieses Landes anzusehen. Insbesondere die zahlreichen Nationalparks haben es uns angetan. Auch die Insel Okinawa möchten wir nächstes Mal bereisen, denn sie soll Hawaii sehr ähnlich sein. Matthias hat zusätzlich noch historische Orte wie Hiroshima auf seinem Radar. Trotz unserer nur kurzen Reise von 10 Tagen können wir dieses faszinierende Land nur wärmstens empfehlen. In Zukunft werden sich unsere Destinationen wohl an Japan messen lassen müssen :)
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  • Day 27

    Seoul, im Herzen Südkoreas

    May 20, 2023 in South Korea ⋅ ⛅ 25 °C

    Nächstes Reiseziel war Seoul. Schon der Flug dorthin wurde mit seiner Sicherheitsinstruktion zur Party. Sharleen und ich amüsierten uns prächtig. Dort angekommen nahmen wir die sehr einfach zu findende Metro zum Hauptbahnhof und ab dort dann das Taxi. Eigentlich waren wir motiviert mit dem ÖV bis vor das Hotel zu fahren. Leider stellten wir jedoch mit grossem Erstaunen fest, dass in Südkorea Apple Maps und Google Maps nicht funktionieren. Stattdessen wird hier auf die Anbieter "Kakao" oder "Naver" zurückgegriffen. Mit Händen und Füssen konnten wir dem Taxifahrer, der kein einziges Wort Englisch konnte, erklären wo wir hinwollten. Die Fahrt war doch eher zäh, denn es hatte wesentlich mehr Verkehr als noch in Japan. Im Hotel angekommen freuten wir uns jedenfalls über ein kostenloses Upgrade, welches uns angeboten wurde. Und so fanden wir uns schlussendlich im Skyroom im 11. Stock eines sehr zentral gelegenen Hotels wieder und waren hoch motiviert diese Stadt zu erkunden.

    Es folgte nun ein Orientierungsspaziergang. Der erste Eindruck von Seoul war jedoch ganz anders als das, was wir in Japan erlebt hatten. Hier spürten wir eher den Einfluss von Südostasien, mit lebendigen Straßenmärkten und einer leider etwas größeren Präsenz von Müll. Die Stadt war dennoch gesäumt von Wolkenkratzern jeglicher Art. Unsere ersten Schritte führten uns aber auch über den Cheonggyecheon-Fluss, der uns mit seiner parkähnlichen Flussufern verzauberte. Zum Abendessen, es war schon spät, fanden wir ein erstklassiges veganes Restaurant namens Vegan Insa. Dort genossen wir köstliches Sushi mit scharfen „Shrimps“ und frischem Gemüse. Das Essen war ein Fest für unsere Geschmacksknospen und ließ uns die Vielfalt der koreanischen Küche entdecken, mit ihrer typischen süss-scharf-sauren Art. Matthias konnte sich sofort in sie verlieben.

    Am nächsten Tag besuchten wir den Changdeokgung-Palast und nahmen an einer Tour durch dessen geheimen Garten teil. Dieses Erlebnis war absolut empfehlenswert und ermöglichte uns einen Einblick in die reiche Geschichte und die beeindruckende Natur der Palastanlage. Die Paläste waren zwar ähnlich wie in Japan, die Farben prächtiger und allgemein verzierter. Während unserer Erkundungstour bekam Sharleen jedoch plötzlich eine Hungerattacke, da das Frühstück im Hotel leider keine wirklich veganen Optionen bot. Matthias überredete sie jedoch noch zu einem Abstecher zu einem weiteren Palast, in dem wir ein wunderschönes Gewächshaus bewundern konnten.

    Um Sharleens Heißhunger zu stillen, besuchten wir ein charmantes Café und probierten köstliche selbstgemachte Kuchen. Die freundliche Dame am Tresen verwöhnte uns mit einer Blueberry-Torte und einer Pistazientorte. Als besonderen Genuss wagten wir uns an ein selbstgemachtes "Ade", anscheinend eine Spezialität in Südkorea, die aus Fruchtsaft und Sprudel besteht. Wir waren entzückt, aber eigentlich schon so satt, als die freundliche Dame uns noch ein Stück ihres Zitronenkuchens zum Probieren gab. Hatten wir doch schon genug Süsses zu uns genommen. Tapfer assen wir aber auch dieses Stück auf und machten uns mit vollem Bauch auf zum Hotel.

    Auf dem Heimweg stolperten wir jedoch zufällig über das Lotus Lantern Festival, bei dem die Straßen festlich geschmückt waren. Wir mischten uns unter die Menge und wurden kurz darauf Zeugen einer farbenfrohen Parade, die uns an die Fasnacht erinnerte, jedoch mit einem südostasiatischen Flair. Es gab verschiedene Vereine, die zusammen durch die Strassen liefen. Immer mit anderer Trommelmusik, Verkleidung und Wägen. Sogar feuerspeiende Drachen konnten wir dort entdecken. Wir waren begeistert und strahlten von unserem unverhofften Glück.

    Nach der Parade suchten wir etwas veganes zu Essen. Leider gestaltete sich das doch etwas mühsam in einer so fleischlastigen Stadt wie Seoul und ohne brauchbares Google Maps. Fündig wurden wir Schlussendlich in einer Pizzaria, die zumindest eine vegetarische Pizza Margherita angeboten hat. Unseren veganen Lesern empfehlen wir an dieser Stelle, sich auf diese Umstände entsprechend einzustellen. Spontan veganes Essen zu finden ist in dieser Stadt sehr schwierig.

    Nach der Pizza folgten wir den Menschenmengen und fanden uns auf einer Strassenkreuzung wieder, auf der Menschen ausgelassen vor einer grossen Bühne tanzten. Natürlich konnten wir uns das nicht entgehen lassen und mischten uns unter die Leute. Eine Tanzgruppe tanzte dort zu koreanischer Musik und lud alle ein mitzumachen. Sharleen war begeistert und wir tanzten fröhlich auf der Kreuzung, bis die Show zuende war. Was für ein Tag!

    Am nächsten Tag startete Sharleen ihren Tag mit einem Besuch im Fitnessstudio, während Matthias sich noch ein wenig Schlaf gönnte. Doch er revanchierte sich, indem er ihr einen köstlichen Kaffee besorgte. Der Tag verlief entspannt und wir nutzten die Zeit, um Wäsche zu waschen und uns ein wenig auszuruhen. Anschließend begaben wir uns zu einem koreanischen veganen Brunch im Restaurant "Osegye Hyang" wieder. Das Ambiente war etwas gewöhnungsbedürftig. Die alte Dame an der Bedienung dort sprach keinerlei Englisch, es gab keine Fenster und der Fernseher im Hintergrund sendete eine Doku über Pferde-Menschen die telepathisch mit Tieren kommunizieren können. Doch das Essen entschädigte für alles, und wir genossen die vielfältigen Geschmacksrichtungen der koreanischen Küche. Wir assen uns voll mit veganem Cäsar-Salat und Bibimbap, einem Reisgericht mit verschiedenen kleinen Leckereien, die auf separaten Tellern angeboten wurden. Wir waren begeistert.

    Nach dem Brunch machten wir einen kurzen Abstecher zum veganen Teehaus nebenan, wo wir uns mit allerlei Desserts verwöhnten. Uns traf leider das gleiche Schicksal wie am Tag zuvor im Kuchenladen. Wir aßen viel mehr als geplant, denn die sehr freundliche Dame an der Theke schenkte uns großzügig weitere Leckereien. Wir erlitten einen erneuten Zuckerschock, durch gesüssten Zimttee, gesüsste Reisbällchen und Eiscreme, denn alles schmeckte viel zu gut um es liegen zu lassen.

    Danach machten wir uns auf den Weg zum zweiten Teil des Lotus Lantern Festival. Überall entlang einer Straße gab es kleine Stände, die Buddhismus bezogene Artikel anboten. Wir bewunderten einen prächtig geschmückten Tempel mit kunstvoll gefertigten Papierfiguren und Wandmalereien, die die Geschichte Buddhas illustrierten. Als Nächstes sahen wir uns die faszinierende SanMeon (?) Show an und setzten dann unseren Spaziergang am Fluss fort, der uns zum Myeongdong Shopping Center führte. Dort konnte sich Sharleen im Nike-Store austoben, während Matthias eine schicke Jeansjacke fand. Die Geschäfte waren sehr modisch und die Preise angenehm günstig, wenn auch nicht ganz so wie in Japan. Falls unsere Leser gerne die neusten Trends an Kleidung sehen und kaufen möchten, so können wir Seoul an dieser Stelle wärmstens empfehlen.

    Anschliessend stillten wir unseren Hunger auf einem nahegelgenen Streetfood-Markt. Hier konnte Matthias sich richtig austoben. Er labte sich sichtlich glücklich an flambiertem Hummer, Oktopus-Spießen und Bubble Tea. Hatte er doch bisher kein authentisches (=nicht veganisiertes) koreanisches Essen finden dürfen. Sharleen musste sich jedoch mit Erdbeeren zufrieden geben. Wir gingen im Anschluss noch einmal shoppen und genossen das einzigartige Gefühl, um 22 Uhr an einem Sonntagabend immer noch durch offene Geschäfte zu bummeln. Etwas, was in Zentraleuropa undenkbar wäre.

    Schweren Herzens machten wir uns dann auf den Heimweg, da wir am nächsten Morgen um 4 Uhr mit dem Taxi zum Flughafen fahren mussten. Matthias war äußerst schlecht gelaunt - wieso wohl? - aber wir waren froh, dass wir uns drei Stunden mehr Zeit genommen hatten, um das Gate zu erreichen. Der Flughafen war gross und etwas unübersichtlich. Matthias genoss hier sogar Sushi zum Frühstück, während Sharleen leider leer ausging.

    Obwohl unsere Zeit in Seoul viel zu kurz war, freuten wir uns nun auf Siargao, wo wir endlich am Strand entspannen konnten. Wir hatten genug von Städten und Tempeln und waren bereit, die Ruhe und Schönheit des Strandlebens zu genießen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedeten wir uns von Seoul und machten uns bereit für das nächste Abenteuer.
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  • Day 38

    Entspannen in Siargao

    May 31, 2023 on the Philippines ⋅ ☁️ 32 °C

    Unser Abenteuer in Siargao begann mit einer einstündigen Flugverspätung. Beim Umsteigen in Manila schafften wir es dank unseres persönlichen Fahrers in Rekordzeit zum Anschlussflug nach Siargao. Sogar unser Gepäck schaffte es in das kleine Propellerflugzeug. Doch zu unserem Schock stellten wir fest, dass wir kein philippinisches Bargeld hatten. Tatsächlich erfuhren wir so, dass in den Philippinen fast immer nur Bargeldzahlung möglich ist. Selbst im Flugzeug konnten wir somit auch nichts zu essen kaufen. Trotzdem brachte ein Flight Attendant uns freundlicherweise Wasser und ein kleines Stück Kuchen.
    Der Flug von Manila nach Siargao dauerte 2h20min. Wir erwarteten zwar einen kleinen Flughafen, doch der Mini-Flughafen an dem wir ankamen, hatte wirklich nur ein Gate. Somit hatten wir schnell unser Gepäck und hätten eine Müllgebühr von 20 Pesos bezahlen müssen um den Flughafen zu verlassen. Jedoch hatten wir noch immer kein Bargeld und mussten uns rausreden um dann glücklicherweise bei einem funktionierenden Geldautomaten vor dem Flughafeneingang endlich Pesos zu erhalten. Nach einer längeren Fahrt, mit Wartezeit auf andere Touristen, erreichten wir unser erstes Resort, Punta Punta. Dort erwartete uns endlich eine vollständig pflanzliche Küche (abgesehen von Joghurt und Ei). Unsere liebevoll eingerichtete Hütte im ersten Stock bot einen atemberaubenden Blick auf das Meer und Sharleen war begeistert.

    In den ersten drei Tagen liefen wir nur vom Bett zum Liegestuhl und zur Bar, da wir völlig erschöpft waren. Wir gingen zwar hin und wieder ins Wasser, aber leider gab es nicht viele Möglichkeiten zum Schnorcheln. Eigentlich ist die Meereswelt in den Philippinen sehr reich, doch bis vor kurzem wurde noch mit Dynamit gefischt. So wurden grosse Teile von Korallenriffen zerstört, was man heute natürlich noch immer sieht. An wenigen Stellen waren die Korallen aber noch oder bereits bunt und schöne farbige Fische und Seesterne konnten beobachtet werden.
    Am dritten Abend besuchten wir dann endlich ein Restaurant in General Luna, der nächsten Stadt. Wir entschieden uns für einen empfohlenen Italiener, der die wahrscheinlich beste Lasagne in Matthias' Leben servierte. Wir waren sehr zufrieden damit einfach mal nichts zu tun.

    Am nächsten Morgen starteten wir motiviert und mit Bewegungsbedürfnis mit einer Joggingrunde, bei der es sehr heiß war. Matthias schwörte sich, das nie wieder zu tun. Die hohe Luftfeuchtigkeit und Hitze war er nicht gewohnt.
    Danach gönnten wir uns eine erfrischende Nicecream und entspannten am Pool - eine wahrhaft wichtige Aktivität nach dieser Anstrengung am Morgen.
    Am nächsten Tag buchten wir unsere erste Surfstunde, aber leider hatten wir zu der Zeit keine guten Wellen. Stattdessen besuchten wir den Strand im nah gelegenen Santa Fe und beobachteten Skater beim Sonnenuntergang auf der Brücke. Wir diskutierten über die Attraktivität verschiedener Hobbys, schauten den Sonnenuntergang an und genossen anschließend ein Abendessen beim Mexikaner in General Luna.

    Am nächsten Tag entschieden wir uns für eine leichtere körperliche Betätigung und begannen den Morgen mit Yoga, geleitet von der ausgezeichneten und freundlichen Instruktorin Mars, die sogar Mantras sang. Sharleen war verzaubert.
    Danach stärkten wir uns im veganen Vedya Restaurant mit einem leckeren Mittagessen, bevor wir eine Inselrundfahrt mit dem Roller unternahmen. Wir besuchten den Human Drone Coconut Viewpoint und den Caridad Beach. Dort trafen wir einen netten alten Mann, der uns von der Hilfe der EU-Staaten nach einem Taifun erzählte. Er war sehr glücklich und wir hatten einen interessanten Kulturaustausch. Er war erstaunt, dass wir mit 28 Jahren noch keine Kinder hatten, während in seinem Dorf fast jeder schon mindestens drei Kinder hatte. Am Abend genossen wir ein traditionelles philippinisches Karenderia-Buffet, das Matthias überglücklich machte. Auf dem Rückweg erlebten wir einen Halo um den Mond mutmasslich aufgrund eines Taifuns in Manila.

    Am nächsten Morgen kombinierten wir Yoga mit einem köstlichen Brunch und buchten schließlich unsere erste richtige Surfstunde am Nachmittag. Obwohl wir keine Fotos hatten, schafften wir es beide aufs Brett. Ein Highlight war die Zeit, die wir morgens mit den Besitzern Gina und Ezekiel verbrachten. Wir unterhielten uns stundenlang während Kaffee und Frühstück und lernten diese sehr netten Menschen mit ihrem faszinierenden Werdegang kennen, von "normalen Jobs" bis hin zu Resortbesitzern in Siargao.

    Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zum nächsten Resort, Soultribe, und ergatterten das beste Bungalow mit direktem Blick auf den Strand. Matthias war begeistert, da das Schnorcheln hier einfacher war. Sharleen fühlte sich jedoch die erste Stunde etwas bedrückt, da sich Punta Punta wie ein Zuhause angefühlt hatte. Dennoch nahmen wir am nächsten Tag an einer Inselhüpfen-Tour teil. Zuerst besuchten wir Guyam, eine Art Spielplatz für Erwachsene mit Stühlen, Hängematten und vielem mehr. Anschließend ging es weiter zur Daku Island, wo wir ein Mittagessen genossen und einen wunderschönen Strand vorfanden. Das essen war fabelhaft und zu unserem Vergnügen wurden wir von den dortigen Restaurantbesitzern um ein Foto gebeten, da Matthias angeblich wie ein ihnen bekannter Schauspieler aussah. Schließlich besuchten wir auch den Naked Beach, der seinen Namen trug, weil er nur aus Sand bestand, ohne Felsen oder Gras. Nachdem wir ein paar Bilder gemacht hatten, machten wir uns darufhin wieder auf den Rückweg.

    An den folgenden Tagen praktizierten wir morgens Yoga und gingen nachmittags zum Surfen, da wir ein entsprechendes Paket gebucht hatten. Natürlich nahmen wir auch am letzten Tag noch Fotos auf dem Surfbrett auf. So genossen wir das Leben in vollen Zügen und waren mit den beiden Yogalehrerinnen, Jelly und Joph, äußerst zufrieden. Matthias mochte Jelly besonders gern, da ihr Unterricht intensiver war, während Joph Sharleen durch ihr einfühlsames Verständnis und die netten Gespräche überzeugte.

    Am vorletzten Tag hatten wir ein spontanes Mittagessen mit Gina und Ezekiel, das sehr schön war. Schließlich kam der letzte Tag und wir wurden abgeholt, um uns auf die Weiterreise nach Bali auf zu machen. Siargao war ein unvergessliches Erlebnis. Wir sind dankbar für all die wunderbaren Menschen, die wir getroffen haben und dass wir die atemberaubende Schönheit dieser Inselwelt erleben durften. Wir können den Besuch Siargaos wärmstens empfehlen, vor allem da es (noch) nicht so touristisch ist. Sonnencreme und Bargeld aber nicht vergessen!
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  • Day 46

    Reise nach Bali und Nusa Penida

    June 8, 2023 in Indonesia ⋅ ☀️ 30 °C

    Vom super kleinen Flughafen in Siargao, landeten wir auf einem super grossen Flughafen in Manila, wo wir einen Terminalwechsel hatten. Nachdem wir durch weitere Sicherheitskontrollen durch waren, machten wir uns auf die Suche nach etwas zu essen. Zu unserer Überraschung gab es im gesamten Flughafen nur ein einziges Restaurant, Subway, welches etwas Veganes anbieten konnte. Wir genossen unsere Sandwiches und machten uns nach einem Chai Latte im Starbucks nebenan gestärkt auf den Weg zum nächsten Flug.

    Am Abend erreichten wir schließlich Denpasar, Bali. Die Stadt war ruhig und die Straßen waren fast leer, als wir den Flughafen verließen. Es war bereits Mitternacht, und wir waren erleichtert, als wir unseren Airport Transfer erreichten und uns auf den Weg zu unserem Hotel machten. Matthias war etwas überrascht. Er hatte sich Bali ähnlich vorgestellt wie Nepal. Tatsächlich war es wesentlich entwickelter als er sich vorgestellt hatte. Die Strassen waren gut gepflegt, die Leute hielten sich an Strassenverkehrsregeln und es war allgemein auch dichter besiedelt. Kein Vergleich mit Nepal oder Siargao. Sogar Sharleen war etwas erstaunt, hatte sie die Insel seit ihrer letzten Reise vor 5 Jahren doch signifikant in diese Richtung verändert. Staunend verbrachten wir die Autofahrt. Es dauerte eine Weile, aber um 2 Uhr morgens waren wir endlich angekommen und durften in unser Zimmer.

    Der nächste Morgen begrüßte uns mit einem ausgiebigen Frühstücksbuffet im großen und äußerst hübschen Hotel. Wir fühlten uns nach den Strandhütten in Siargao wie in einer anderen Welt. Das Hotel war luxuriös und das Personal war äußerst zuvorkommend. Uns wurde sogar ein Deal angeboten. Wenn wir 90 Minuten unserer Zeit opferten, um an einer Verkaufsveranstaltung teilzunehmen, würden wir im Gegenzug einen kostenlosen Schnorcheltrip zur nahegelegenen Insel Nusa Penida im Wert von 120 CHF erhalten. Fast ohne zu zögern stimmten wir zu und fühlten uns wie wahre Privilegierte. Wir waren noch nie zuvor an einem Ort, der uns so verwöhnte. Nachdem wir uns den Rest des Tages am Hotelpool entspannt hatten, gönnten wir uns am Abend eine wohltuende Massage im Hotelspa. Der Duft von ätherischen Ölen und das sanfte Ambiente halfen uns, alle Anspannung des Tages abzuschütteln.

    Am nächsten Morgen brachen wir bereits früh auf, um den hart erkämpften Gutschein für den Schnorcheltrip einzulösen. Es ging zur nahegelegenen Insel "Nusa Penida". Wir wurden von einem Driver zum Beispiel Hafen gefahren, fuhren mit dem Schnellboot auf die Insel und begaben uns auf ein unvergessliches Schnorchelabenteuer in vier verschiedenen Buchten. Die Gewässer waren kristallklar, und wir tauchten in eine farbenfrohe Welt voller hübscher Korallen und exotischer Fische ein. Jeder Schnorchelgang bot uns die Möglichkeit, atemberaubende Unterwasserbilder festzuhalten. Matthias hatte dabei besonders viel Spaß und konnte gar nicht genug bekommen. Nachdem wir uns von den faszinierenden Meereswelten verabschiedet hatten, machten wir uns auf den Weg zu den berühmten Kelingking Klippen, aufgrund ihrer Form auch auch als T-Rex Bay bekannt. Obwohl dieser Ort stark touristisch geprägt war, konnten wir dennoch die Schönheit der beeindruckenden Klippen bestaunen. Wir genossen den atemberaubenden Ausblick und versuchten, dieses wunderbare Naturschauspiel in Erinnerung zu behalten. Die Fahrt durch die Insel gestaltete sich etwas mühsam, da die Straßen eng und rudimentär waren. Aber der Charme der Insel und die bezaubernde Natur entschädigten uns für die Herausforderungen der Reise. Matthias war insbesondere von den zahlreichen hinduistischen Tempeln begeistert. Am Abend kehrten wir mit dem Schnellboot zurück und waren erschöpft von den vielen Erlebnissen des Tages. Wir fielen früh ins Bett, um uns für die kommenden Abenteuer auszuruhen und neue Energie zu tanken.

    Am nächsten Tag war Sharleen an der Reihe, die Aktivitäten zu organisieren. Wir engagierten einen privaten Fahrer, der uns zu unserem ersten Ziel, dem faszinierenden Tempel "Pura Penataran Agung Lempuyang" brachte. Wie bei den meisten Tempeln auf Bali, war es erforderlich, einen speziellen „Rock“, den Sarong, zu tragen, um den Tempel betreten zu dürfen. Es gab dort auch explizite Verhaltensregeln, wie zum Beispiel das Verbot, die Füße nach oben zu strecken oder sich zu küssen. Frauen während ihrer Menstruation war der Eintritt ebenfalls untersagt, obwohl das nicht wirklich kontrolliert werden konnte. Der Tempel war von atemberaubender Schönheit, doch leider war er auch stark von Touristen frequentiert. Die Hauptattraktion war ein Foto im „Gate to heaven“ (Himmelstor), hinter den sich ein malerischer Blick auf den Mount Agung bot. Leider waren wir nicht bereit, drei Stunden in der Warteschlange zu verbringen, um das perfekte Foto zu bekommen. Stattdessen entschieden wir uns spontan, ein paar Bilder nebenan zu machen. Die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen! Wir posierten vor verschiedenen Hintergründen und Accessoires und hatten dabei eine Menge Spaß. Die Fotografen dort halfen uns mit dem Posieren und wiesen auf die besten Lichtverhältnissen hin. Die entstandenen Bilder waren ein wunderschönes Andenken an unseren Besuch auf Bali.

    Nach unserem Besuch im Tempel machten wir uns auf den Weg zum wunderschönen Wassertempel "Tirta Gangga". Die Gärten waren einfach zauberhaft, mit üppigen Pflanzen, sprudelnden Springbrunnen und einer Vielzahl von Kois, die in den Teichen schwammen. Dieses Mal war es interessanterweise nicht erforderlich, den Sarong zu tragen. Wir waren beeindruckt von den fratzengleichen Statuen im Tempelbereich, die Matthias besonders faszinierten. Ihre einzigartige Kunstfertigkeit und Ausdrucksstärke waren beeindruckend. Wir verbrachten eine gute Stunde im Wassertempel und machten uns nach einem üppigen balinesischen Mittagessen dann auf den Weg zum für uns nun besten Strand der Welt - Virgin Beach. Dieser Strand war abgelegen und weniger touristisch besucht. Der Eintritt kostete nur 50 Rappen, aber dafür wurden wir mit sauberen Toiletten und Duschen belohnt. Der weiße Sandstrand, die sanften Wellen und die Korallenriffe zum Schnorcheln faszinierten uns. Wir hatten sogar das Glück, Rochen und Schildkröten zu sehen. Wir mieteten uns Sonnenliegen und verbrachten fast drei Stunden damit, die paradiesische Umgebung zu genießen. Es fühlte sich an, als könnten wir ewig dort bleiben, aber am Abend mussten wir noch auf die andere Seite der Insel nach Balangen fahren, wo unser nächstes Hotel auf uns wartete.

    Glücklicherweise hatten wir unseren zuverlässigen Fahrer, der uns sicher dorthin brachte. Allerdings führte uns seine suboptimale Routenführung über einen Feldweg mit tiefen Schlaglöchern. Trotz der holprigen Fahrt genossen wir die Fahrt durch die malerische Landschaft und konnten uns auf das bevorstehende Abenteuer freuen.
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  • Day 48

    Balangan Beach und Uluwatu

    June 10, 2023 in Indonesia ⋅ ⛅ 28 °C

    Unser nächstes Abenteuer führte uns zu einem Hotel auf der südlichen Halbinsel bei Cengiling, in der Nähe von Uluwatu. Wir kamen nachts in dem weitläufigen Resort an. Während Sharleen noch genug Energie hatte, um etwas im Restaurant zu trinken, fiel Matthias erschöpft ins Bett und blieb regungslos liegen bis zum nächsten Morgen.

    Am nächsten Tag nahm Sharleen motiviert an einer Yogastunde teil und lernte dabei Menschen kennen. Früh morgens eroberte ein kleiner schwarzer Welpe vor dem Bugalow ihr Herz, und sie spielte sogar mit dem Gedanken, ihn zu adoptieren. In der Zwischenzeit verbrachte Matthias seine Zeit am Pool, hatte jedoch mit ein wenig Heimweh zu kämpfen. Er sehnte sich danach, endlich wieder Tennis spielen zu können.

    Am darauffolgenden Tag mieteten wir uns einen Roller und fuhren zum Uluwatu-Tempel, um den Sonnenuntergang zu genießen. Der Tempel war wunderschön, aber auch sehr belebt mit verspielten Affen und vielen Menschen. Wir durften zusehen wie eine Sonnenbrille von einem Affen geklaut wurde und der diese danach vehement verteidigte. Erst eine lokale Frau wusste, dass man ihn mit Nüssen bestechen konnte. Ausserdem waren wir erstaunt wie Affen Plastikflaschen öffneten und daraus tranken, als wäre es das Natürlichste der Welt. Wir amüsierten uns prächtig! Am Abend kehrten wir in ein veganes Restaurant ein und probierten Sushi-Burritos und vegane Burger. Es war sehr lecker, kein Vergleich mit dem eher lieblosen Essen im Hotel.

    Am nächsten Tag ging Sharleen erneut zum Yoga, während wir auch den wunderschönen Strand "Balangan" direkt am Hotel genossen. Wir fanden das tolle Restaurant Jimmy Beach Cafe, konnten da endlich guten Kaffee trinken und leckeres veganes Essen durfte auch nicht fehlen. Man konnte dabei wunderbar die zahreichen Surfer auf den imposanten Wellen beobachten. Ansonsten unternahmen wir nicht viel, sondern ließen die entspannte Atmosphäre auf uns wirken.

    Am Abreisetag machten wir uns mit einem Fahrer auf, um die Insel weiter zu erkunden. Wir machten einen Zwischenstopp im Garuda Visnu Kulturpark, wo wir die riesigen und ehrfurchtgebietenden Statuen der hinduistischen Gottheiten bewunderten. Außerdem sahen wir uns einen traditionellen Kecak-Tanz an, der uns beiden gefiel. Ein Anblick, der durch seine Musik und fratzenähnlichen Masken mit keinem europäischen Tanz vergleichbar ist. Danach fuhren wir weiter nach Ubud, machten jedoch vorher noch einen Stopp in Canggu, um etwas zu essen. Wir waren bereit, die Zeit in Ubud zu genießen und neue Erfahrungen zu machen.
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