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  • Dag 62

    Caye Caulker, Belize

    3 februari 2020, Belize ⋅ ⛅ 26 °C

    Ich wünsche Euch allen einen schönen und nicht zu stürmischen Sonntag, Ihr Lieben☺️ Von der Sturmwarnung habe ich gehört und hoffe, dass Ihr alle in Sicherheit seid und das Wetter vielleicht doch nicht ganz so wild wird, wie angekündigt. Ich bin mittlerweile in Valladolid auf der Halbinsel Yucatán in Mexiko und bereite mich schon ein bisschen auf Kuba vor, wo ich ab Mittwoch sein werde. Dort wird vermutlich die Internetverbindung nicht ausreichen, um Euch von meinen Erlebnissen zu berichten, deshalb nutze ich gerade noch ein bisschen das mexikanische Internet, das ganz hervorragend funktioniert. Hoffentlich ist das kolumbianische Internet ebenso gut, damit ich die Kuba-Berichte nachholen kann.

    Am vergangenen Montag ging es mit dem Bus von Flores aus nach Belize, ich beginne die Fahrt mit gemischten Gefühlen. Von Belize habe ich sehr unterschiedliche Dinge gehört und zuletzt eigentlich nur noch Negatives, es sei sehr touristisch und extrem teuer. Tatsächlich sind meine ersten Eindrücke nicht die besten. Die Stimmung an der Grenze ist seltsam angespannt, überall laufen einem Sortenhändler hinterher, die guatemaltekische Quetzales zu schlechten Kursen in Belize-Dollar umtauschen möchten und uns vorspiegeln, dies sei die letzte Wechselmöglichkeit. Die Fahrt von der Grenze bis nach Belize City erweist sich als schwerfällig, die Straßen sind deutlich schlechter als in Mexiko und Guatemala, weshalb wir nur langsam vorankommen. Zusätzlich werden wir zwischendurch mehrfach von der Polizei angehalten, die den Bus samt Insassen ausführlich begutachtet. Für mich ist es ein wirklich seltsames Gefühl, zumal es solche Kontrollen auf meiner bisherigen Reise nicht gab. In solchen Situationen merke ich auch deutlich, dass meine Generation in Europa nicht mehr mit Grenzen aufgewachsen ist und ich an Pass- und Grenzkontrollen schlicht nicht gewöhnt bin. Nach der Fahrt in Belize City anzukommen, macht den ersten Eindruck auch nicht besser. Die Stadt wirkt heruntergekommen, die Häuser sind größtenteils marode und man sieht auf Anhieb viele Menschen, die auf der Straße leben. Wieder ist die Stimmung angespannt und man muss sich mit den Taxifahrern um das Wechselgeld streiten, die genau wissen, dass niemand durch die Stadt zum Hafen laufen möchte, von wo aus die Wassertaxis auf die vielen Inseln Belizes starten.

    Der Abschied von Guatemala wird mir also nicht leicht gemacht, ich habe das Land in den fünf Wochen, in denen ich dort war, sehr zu schätzen gelernt. Zwar wird man nicht ganz so im Sturm erobert wie in Mexiko mit seinen sehr herzlichen, offenen, fröhlichen und höflichen Menschen. Die Guatemalteken sind deutlich zurückhaltender, fast ein bisschen schüchtern. Mit der Zeit, und wahrscheinlich auch mit zunehmenden Sprachkenntnissen, habe ich die guatemaltekische Art aber sehr zu schätzen gelernt und mich sehr wohlgefühlt.

    Die kreolische Kultur ist wiederum ganz anders - laut, fröhlich und auf den ersten Blick etwas aufdringlich, zumindest ist dies mein erster Eindruck. Auf der Insel Caye Caulker angekommen, habe ich also erstmal so etwas wie einen kleinen Kulturschock und bin mir unsicher, ob ich mich hier wohlfühlen kann. Dank eines sanften, aber doch bestimmten Hinweises 😉, die Insel doch erst einmal auf mich wirken zu lassen und nicht zu schnell zu urteilen, schaffe ich es jedoch recht schnell, die schönen Seiten der Karibik zu sehen und lasse mich auf die Kultur ein.

    Dabei helfen mir wieder einmal meine Mitreisenden, die ich gleich am ersten Abend in meinem Hostelzimmer kennenlerne. Meherin kommt aus Vancouver und Lara aus der Schweiz und gemeinsam erkunden wir die Insel. Glücklicherweise finden wir ein paar sehr günstige Essensmöglichkeiten, sodass wir uns schnell keine Sorgen mehr machen, in Belize über unserem Budget zu leben. Besonders lecker sind die für Caye Caulker typischen „fried jacks“ - frittierte Teigtaschen mit allerlei Füllungen von Ei mit Käse bis Hühnchen, Zwiebeln und Speck. Umgerechnet kosten sie nicht einmal 2 eur. Außerdem gibt es auf Caye Caulker genügend Supermärkte, in denen man günstig Gemüse und Reis oder Nudeln kaufen kann, um in der Hostelküche selbst zu kochen. Da Caye Caulker ein absolutes seafood-Paradies und besonders bekannt für gute Garnelen und Hummer ist, entscheiden wir uns einen Abend jedoch für die typisch kreolische Küche und werden mit sehr leckerem Shrimp Curry belohnt.

    Morgens gehen wir gemeinsam zum Insel-Yoga, das auf einer schönen Dachterrasse stattfindet und nach den vielen unterschiedlichen und nicht immer bequemen Hostel-Betten und den vielen Stunden des Rucksack-Tragens richtig guttut. Abends lassen wir uns durch die vielen Strandbars treiben und genießen das bis spätabends angenehm warme und leicht windige Wetter bei dem einen oder anderen Cocktail bzw. Bier (das belizianische „Belikin“-Bier ist richtig lecker!). Interessant ist auch, dass in Belize kein Spanisch, sondern nur Englisch und Kreolisch gesprochen wird, weshalb es sehr beliebt ist bei Urlaubern aus englischsprachigen Ländern. Etwas spannend finde ich, wie in Belize mit den Währungen hantiert wird. Neben dem Belize Dollar kann man überall in US-Dollar bezahlen und erhält die beiden Währungen auch ständig gemischt als Wechselgeld zurück. Ein USD ist doppelt so viel wert wie ein Belize Dollar und so bekommt man meistens eine wilde Mischung als Wechselgeld in die Hand gedrückt. Hmm, c‘est différent 😉...

    Mit Meherin und Lara an meiner Seite (Ihr könnt die beiden auf einem der Fotos sehen) bekommen wir aber sämtliche Situationen gelöst und fühlen uns nach kurzer Zeit sehr wohl. Wieder einmal freut es mich, wie viele alleinreisende Frauen es gibt, mit denen man schnell auf einer Wellenlänge ist. Meherin drückt es sehr schön aus, indem sie sagt: „It‘s just wonderful we all seem to be on the same page“. Tatsächlich treffe ich immer wieder alleinreisende Frauen, die alle zwischen Mitte 20 und Mitte 30 sind und sich dieselben Fragen im Leben stellen. Dabei ist es schön, die oft ganz unterschiedlichen Auffassungen und Herangehensweisen aufgrund unserer unterschiedlichen Herkünfte zu erfahren und so die eigene Perspektive zu erweitern. Alleinreisende Männer treffe ich deutlich weniger, die meisten sind mit ihren Partnerinnen oder in Gruppen mit mehreren Freunden unterwegs. Irgendwie interessant, diese Dynamik zu beobachten.

    Belize ist bekannt für seine unglaubliche Unterwasserwelt, da vor Belize ein großes Barrier Reef liegt und auch das besonders bei Frei- und Apnoe-Tauchern beliebte blue hole in Belize liegt. Mittwochs breche ich daher gemeinsam mit Meherin zu einer Schnorcheltour auf, die mich tatsächlich sehr begeistert. In unserer Gruppe sind insgesamt nur sechs Leute und zwei Guides, die uns als Schnorchelanfängerinnen gewitzt, aber gewissenhaft an die Hand nehmen. Schon auf dem Weg zur ersten Schnorchelstelle werden wir von einer Delfin-Familie begleitet. Sie waren wirklich sehr flink, aber ich habe es immerhin geschafft, Euch einen Delfinrücken auf einem der Fotos einzufangen. Im Laufe des Tages sehen wir Meeresschildkröten, Haie, Rochen und eine ganze Menge wunderschöner bunter Fische. Es ist ein bisschen so wie bei „Findet Nemo“. Ich bin wirklich fasziniert, wie friedlich die Fische um uns herumgleiten und vollkommen unbeeindruckt in ihrer Parallelwelt leben.

    Am nächsten Morgen fahre ich mit der Fähre von Caye Caulker aus nach Chetumal, Mexiko und bin froh, Belize eine Chance gegeben zu haben. Es ist zwar touristisch und ganz anders als Mexiko und Guatemala, aber nach ein paar Anlaufschwierigkeiten habe ich mich doch sehr wohlgefühlt und bin froh, mir selbst ein Bild gemacht zu haben.

    Euch allen wünsche ich einen guten Start in die Woche und melde mich noch einmal, bevor ich nach Kuba aufbreche. Ganz liebe und sonnige Grüße von Eurer Astrid 😘☀️
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  • Dag 61

    Tikal, Guatemala

    2 februari 2020, Guatemala ⋅ ☀️ 25 °C

    Meine Lieben☺️ Meine Weiterreise nach Belize hat prima funktioniert und mittlerweile bin ich sogar schon wieder in Mexiko, auf der Halbinsel Yucatán. Aber Schritt für Schritt, schließlich habe ich Euch erst einmal meinen Bericht über die Ruinenstadt Tikal angekündigt, den ich hiermit liefere 😉.

    Meine Reise von Rio Dulce nach Flores, dem Ausgangspunkt für einen Ausflug nach Tikal, ist ehrlich gesagt ein bisschen spannend. Ich fahre im sogenannten „Chickenbus“, also dem öffentlichen Nahverkehr in Zentralamerika. Samstags ist es allerdings völlig überfüllt im Bus, sodass ich keinen Sitzplatz mehr bekomme und die 4,5 Stunden Fahrt stehend im Mittelgang verbringe. Um mich herum sitzen ganz viele Kinder, die mich sehr umsichtig mit Chips und allen möglichen Snacks versorgen😆. Der Helfer des Busfahrers wird sogar ganz besonders kreativ und klettert durch den Mittelgang bis ganz ans Ende des Buses, um zu kassieren. Die Aktion wollte ich Euch nicht vorenthalten und habe Euch ein Video hochgeladen. Letztlich komme ich aber gut in Flores an und treffe Caroline im Hostel wieder, sie war schon einen Tag vorher in Rio Dulce aufgebrochen.

    Caroline und ich haben uns für die Sunrise-Tour nach Tikal entschieden. Sie ist zwar umgerechnet etwa 12 Euro teurer, aber aus meiner Sicht jeden Cent wert. Morgens um 3 Uhr werden wir am Hostel in Flores abgeholt und fahren etwa 1,5 Stunden nach Tikal. Dort geht es noch im Dunkeln los auf eine kleine Wanderung durch den Dschungel bis zum ersten Tempel Tikals, von wo aus wir den Sonnenaufgang beobachten werden. Es ist eine wirklich einmalige Stimmung. Da es noch dunkel ist, sieht man zunächst nichts, hört dafür aber umso mehr. Nach und nach erwachen die Tiere im Urwald und es ist unheimlich spannend, ihnen zuzuhören. Neben den vielen unterschiedlichen Vögeln wie Papageien und Tucane sind vor allem die Brüllaffen sehr eindrucksvoll und vor allem laut. Dann geht ganz langsam die Sonne über dem Urwald auf, um einen herum sieht man wirklich nur Wald in allen möglichen Grüntönen. Ich habe versucht, Euch die Stimmung in dem Video einzufangen, ich hoffe, Ihr könnt es etwas nachempfinden.

    Nach dem Sonnenaufgang laufen wir etwa vier Stunden lang durch die Ruinenstadt, die wirklich beeindruckend groß ist. Da die Besucherzahl bei Sonnenaufgang begrenzt ist, ist es nicht überfüllt und teilweise stehen Caroline und ich sogar alleine vor einem Tempel. Die Geschichte der Maya-Stadt Tikal reicht zurück bis etwa 700 v.Chr. und ist an vielen Stellen wirklich sehr gut erhalten. Besonders beeindruckend finde ich jedoch den dichten Dschungel, durch den man zwischen den Ruinen hindurchläuft mit seinen vielen Grünschattierungen, Affen, Ameisenbären und Vögeln. Ich hoffe, dass die Fotos dies ein wenig widerspiegeln. Wir lassen uns also durch den Wald treiben und müssen uns manchmal zügeln, die Zeit nicht ausschließlich mit Fotografieren zu verbringen.

    Mittags sind wir zurück im Hostel und kochen uns erstmal einen großen Topf Spaghetti mit Tomatensoße (sogar mit echtem Parmesan, den wir in einem gut sortierten Supermarkt finden☺️). Manchmal braucht man einfach Spaghetti, vor allem bei all den Tortillas, die man in Zentralamerika ständig zu Essen bekommt. Dabei fällt mir auf, dass ich Euch noch gar nichts über das typische Essen in Guatemala erzählt habe. Tatsächlich ist das Essen ziemlich anders als in Mexiko. Zwar gibt es auch Taco- und Burritoläden, aber dies ist kein klassisches guatemaltekisches Essen. Vielmehr ist es ganz typisch, Guacamole mit Rühr- oder Spiegelei, frijoles (eingekochte schwarze Bohnen), gebratenen Platanos (Kochbananen) und Tortillas aus Maismehl zu essen. Und das sowohl zum Frühstück als zu sonstigen Tageszeiten. Vorteil ist, dass das Essen lange vorhält und sehr günstig ist (was prima ist, weil Essen und Getränke in Guatemala nicht so günstig sind, wie in Mexiko). Der Nachteil ist jedoch, dass man es schlichtweg irgendwann nicht mehr sehen kann, vor allem die frijoles und die Tortilla. Auch das guatemaltekische Streetfood unterscheidet sich vom Mexikanischen. Es gibt z.B. sehr leckere Baguettes, die meist mit Guacamole (die wirklich absolut köstlich schmeckt, die Avocados wachsen im ganzen Land im Überfluss) und verschiedenen Salaten (meist mit Hühnchen, aber auch vegetarisch) belegt werden. Manchmal gibt es auch harte Tortillas, die ebenfalls mit Guacamole, Tomatensoße und Käse bestreut serviert werden - auch wirklich sehr lecker.

    Am Sonntag bin ich froh, dass Caroline auch keine Tortilla und frijoles mehr sehen kann und sie meine Liebe für Spaghetti teilt. Sie ist richtig gut ausgestattet und hat Gewürze und sogar echtes griechisches Olivenöl in ihrem Rucksack verstaut😆, sodass unsere Spaghetti ein richtiges Festmahl werden. Als Nachtisch gibt es Apfeltaschen, die abends neben allerlei anderen Speisen an Straßenständen verkauft werden (Süßspeisen können die Guatemalteken wirklich richtig gut!) und danach fallen wir völlig geschafft, aber glücklich ins Bett.

    Montags steht dann meine Reise nach Belize an, während Caroline weiter nach El Salvador fährt. So trennen sich unsere Wege und ich bin ein bisschen traurig, weil Caroline wirklich eine ganz liebe, lustige und unkomplizierte Reisepartnerin war. In Belize habe ich jedoch wieder richtig Glück mit meinen Zimmernachbarinnen und bin nicht lange alleine. Aber davon erzähle ich Euch im nächsten Beitrag☺️.

    Es ist schon Donnerstag, bei Euch sogar schon Freitagmorgen - das Wochenende steht schon vor der Tür. Ich wünsche Euch allen einen ruhigen und angenehmen Freitag!

    Ganz liebe Grüße und Umarmungen von Eurer Astrid 😘❤️
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  • Dag 58

    Livingston, Guatemala

    30 januari 2020, Guatemala ⋅ ☀️ 28 °C

    Meine Lieben☺️ Ich hoffe, Ihr hattet einen guten Wochenstart und es geht Euch allen gut. Ich liege gerade in einer Hängematte im Hostel und ruhe mich von meiner und Carolines Tour zum Sonnenaufgang in der Maya-Stadt Tikal aus. Bevor ich Euch davon erzähle, habe ich aber noch ein paar Eindrücke aus Livingston für Euch.

    Von unserem Hostel in Rio Dulce aus sind Caroline, Fanna, Truc und ich letzte Woche für einen Tag nach Livingston gefahren. Die Bootsfahrt dauert etwa 1,5 Stunden, unterwegs fährt man an einigen kleinen Inseln vorbei, auf denen man die unterschiedlichsten Vogelarten, Iguanas und Brüllaffen beobachten kann.

    Livingston selbst ist dann aber eine völlig andere Welt. Die Stadt ist bunt und quirlig und Guatemalas Tor zur Karibik. Die Farbenfreude hat Livingston größtenteils seinen Bewohnern zu verdanken, die überwiegend afrikanischer Abstammung sind, den sogenannten „Garifunas“. Zu Beginn unseres Stadtspaziergangs werden wir gleich von Philip abgefangen, der den Garifunas angehört. Er bietet uns an, uns durch die Stadtteile zu führen, in denen die Garifunas leben und wir freuen uns, auf diese Weise Einblicke in die Garifuna-Kultur zu erhalten. Tatsächlich ist der Rundgang sehr spannend für uns, auch wenn uns die Armut der Menschen erschreckt und berührt. Es gibt unheimlich viele Waisenkinder und die HIV-Quote ist mit 40% erschreckend hoch. Hinzukommt, dass Livingston in den vergangenen Jahren immer wieder von Hurricanes getroffen wurde, die viele Menschen das Leben gekostet haben. Da die Garifuna unmittelbar am Wasser leben, hat es sie besonders schwer getroffen. Hier wird mir ganz deutlich bewusst, wie viel Glück und Privilegien wir in Deutschland und Europa haben, auch aufgrund unserer geographischen Lage. Das ist nun wirklich alles andere als gerecht.

    Umso mehr freuen wir uns, wie fröhlich uns die Menschen begegnen - auch wenn wir alle paar Minuten ein Angebot auf Rastazopf-Flechten ablehnen müssen😆 Bevor wir uns wieder auf den Weg zurück nach Rio Dulce machen, müssen wir jedoch unbedingt noch „Tapado“ probieren, ein für Livingston typischer Meeresfrüchte-Eintopf mit Kokosnusssoße. Er schmeckt wirklich absolut köstlich, auch wenn ich mit einem ganzen Fisch, einer ganzen Krabbe, Garnelen und allen möglichen sonstigen Meeresbewohnern auf meinem Teller leicht überfordert bin. Zum Glück hat Truc Erfahrung im Essen von Krabben und Hummer und so bekommen wir auch das Problem gelöst😉. Die ganze Eintopf-Pracht könnt Ihr auf einem der Fotos bewundern.

    Gerade habe ich schon die Fotos von meinem Ausflug in die Maya-Stadt Tikal von meiner Kamera auf mein Handy geladen und freue mich schon, sie Euch in den nächsten Tagen zu zeigen. Vorher steht aber noch ein Länderwechsel nach Belize an, worauf ich sehr gespannt bin.

    Liebe Grüße und eine dicke Umarmung von Eurer Astrid 😘🎈
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  • Dag 56

    Rio Dulce, Guatemala

    28 januari 2020, Guatemala ⋅ ☀️ 30 °C

    Ihr Lieben☺️ Ich sende Euch allen ganz liebe Grüße aus Rio Dulce in Guatemala, wo ich seit Dienstag bin. Die Busfahrt von Guatemala City aus dauert knapp sechs Stunden und im Bus treffe ich bereits zwei Paare aus Deutschland und den USA, die jeweils Segelboote in Rio Dulce haben und den überwiegenden Teil des Jahres hier bzw. in der Karibik verbringen.

    Kurz nach meiner Ankunft warte ich in einem Café am Wasser auf den kostenlosen Boot-Shuttle meines Hostels und kann mir vorstellen, weshalb so viele Wasser- und Naturfreunde hier viel Zeit verbringen. Rio Dulce liegt am Lago de Izabal, der nach etwa 1,5h Bootsfahrt unmittelbar in die Karibik mündet. Der Ort ist besonders bei Wassersportlern und Eigentümern von Segelschiffen als dauerhafte Anlegestelle beliebt, weil man vom Lago Izabal aus direkt ins karibische Meer segeln kann. Wegen der relativ engen Einmündung vom See ins Meer bleiben die Anlegestellen jedoch weitgehend von Hurricanes verschont. In den nächsten Tagen wird der Nationalpark Rio Dulce zu meinem, zumindest vorläufigen, Lieblingsort in Guatemala. Der Lago Izabal liegt eingebettet in einen dichten Dschungel und Mangrovenwälder, man kann sich nur mit dem Boot oder dem Kanu fortbewegen. Mit meinem Hostel habe ich dieses Mal besonderes Glück. Pamela und Sheldon aus Kanada haben vor etwa drei Monaten ein Hostel bzw. Hotel mitten im Mangrovenwald von Rio Dulce gebaut und ich habe das Glück, ein Bett im Mehrbettzimmer zu ergattern. Das Hostel ist komplett auf Holzstegen gebaut und besteht aus mehreren Holzhütten mit Dächern aus Palmenblättern. Tatsächlich habe ich selten einen so friedlichen und schönen Ort erlebt. Ich habe Euch ein paar Bilder vom Hostel hochgeladen, vielleicht könnt Ihr meinen Eindruck ein wenig nachempfinden.
    Der einzige Minuspunkt sind die vielen Mücken, die sich fleißig an mir bedienen. Nach drei Tagen sehe ich so aus, als hätte mich die Windpocken wieder eingeholt 🙈😉
    Meine beiden Gastgeber kommen ursprünglich aus Calgary, wo ich 2004/2005 zur Highschool gegangen bin und so haben wir gleich ein Gesprächsthema. Die Welt ist mal wieder klein ☺️

    Mein Zimmer teile ich mit Caroline aus der Schweiz, Fanna aus den Niederlanden und Truc aus Vietnam, die jedoch mittlerweile in London lebt. Gemeinsam unternehmen wir eine Tour nach Livingston oder fahren Kanu, wenn wir nicht gerade damit beschäftigt sind, Wasserschildkröten, Salamander, Iguana-Leguane, große bunte Schmetterlinge oder Affen in den Bäumen zu beobachten.
    Gestern habe ich noch einen Ausflug mit Caroline zu einem Wasserfall gemacht, dessen Wasser etwa 40 Grad warm ist. Ihr könnt ihn auf einem der Fotos sehen. Da wir recht früh morgens mit dem Wassertaxi aufgebrochen sind, haben wir den ganzen Ort für uns alleine und werden zwischendurch nur vom Parkwächter darauf aufmerksam gemacht, dass man unter dem Felsen hindurchtauchen kann und nach etwa drei Sekunden in einer kleinen Tropfsteinhöhle ist, die wegen des warmen Wassers wie eine Natursauna funktioniert. Ich habe erst etwas Sorge, unter den Felsen zu tauchen, aber Caroline ist mutiger und zieht mich in die Höhle hinein. Ihr Mut lohnt sich - einmal kurz die Luft angehalten und schon sitzt man in der Natursauna innerhalb des Felsens. Ich bin wirklich fasziniert, was die Natur hier alles zu bieten hat.

    In den nächsten Tagen erzähle ich Euch gerne noch ein bisschen von unserem Tag in Livingston. Bis dahin wünsche ich Euch allen aber erstmal einen ganz guten Start ins Wochenende🎉✨ Seid alle ganz lieb gegrüßt und umarmt von Eurer Astrid 😘
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  • Dag 53

    Lago Atitlán

    25 januari 2020, Guatemala ⋅ ⛅ 22 °C

    Ihr Lieben, es war ein paar Tage ruhiger hier und tatsächlich war so etwas wie Alltag während des Reisens bei mir eingekehrt. Das wird sich in den nächsten Tagen aber wieder ändern, ich kann Euch beruhigen☺️.

    Letzte Woche Sonntag ist meine Freundin Pia aus Deutschland in Antigua angekommen und wir konnten ein paar Tage gemeinsam zur Sprachschule gehen. Dienstags sind wir nachmittags zusammen nach „Hobbitenango“ gefahren, einem kleinen Auenland auf über 3.000m, etwa eine halbe Stunde entfernt von Antigua. Ein Teil von mir hat sich gesträubt, da es schon ein ganz schön touristischer Ort ist, aber der Herr der Ringe-Fan in mir war letztlich stärker und so fühlen wir uns ein bisschen wie Frodo und Bilbo Beutlin, nur dass wir über den Wolken sind und es köstlichen Cappuccino gibt.

    Am Freitag hatte ich meinen letzten Tag in der Sprachschule und gehe wirklich mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn ich habe dort viel gelernt und werde meine Sprachlehrerin Jeimy und unsere Gespräche sicherlich vermissen. Ich freue mich sehr zu hören, dass die Sprachschule auch Spanischunterricht über Skype erteilt, was mit der Zeitverschiebung nach Deutschland sogar gut passen würde. Ob ich dies im Alltag schaffen werde, kann ich gerade nicht beurteilen, aber versuchen kann ich es ja mal, wenn ich wieder in Deutschland bin. Unser Abschluss wird sehr herzlich mit einer kleinen Zeugnisübergabe im Innenhof der Sprachschule gefeiert. Alle Schüler, die ihren letzten Tag haben, werden mit ein paar lieben Worten verabschiedet. Ich habe Euch ein Bild vom Abschlusstag hochgeladen.

    Die übrigen Tage verbringe ich überwiegend mit meinen amerikanischen bzw britischen Mitbewohnern, die mir nach drei Wochen doch ans Herz gewachsen sind, auch wenn sie alle deutlich jünger sind als ich und ich am Anfang manchmal etwas genervt war. Ihr könnt sie unten auf einem der Fotos sehen - da kamen wir gerade von einer mehr oder weniger erfolgreichen, dafür umso lustigeren Bachata-Tanzstunde😉. Neben dem Spanischlernen war es für mich super, mit vier Muttersprachlern Englisch sprechen zu können. Nach drei Wochen merke ich deutlich, dass es wieder viel besser klappt, als in den vergangenen drei Jahren, in denen ich auch beruflich nicht mehr viel Englisch gesprochen habe. Darüber freue ich mich wirklich sehr, denn ich hatte tatsächlich Sorge, sehr viel verlernt zu haben. Besonders mit Tara aus Dallas habe ich mich richtig gut verstanden. Da ihre Mutter deutsche Wurzeln hat, plant sie Ende des Jahres nach Deutschland zu reisen und ich hoffe sehr, dass wir uns wiedersehen.

    Gestern habe ich einen leider nur kurzen Ausflug zum Lago Atitlán gemacht. Ich hätte ihn gerne länger besucht, aber momentan ist das Wetter am See nicht ganz so gut, sodass ich mich entschieden habe, nach einem kurzen Besuch bei Becca in Guate City weiter an die Karibikküste Guatemalas nach Rio Dulce und Livingston zu fahren, zumal ich in neun Tagen schon in Belize sein und mich langsam in die Richtung begeben möchte. Die Fahrt zum Lago Atitlán lohnt sich dennoch, denn die Gegend ist das Zentrum der Maya. Neben den vielen Touristen sieht man fast ausschließlich Menschen indigener Abstammung, die wunderschöne bunte Trachten und Kopfschmuck tragen und nach wie vor vorwiegend von der Landwirtschaft leben. Besonders gut hat mir meine Mitfahrerin auf dem Boot nach Santa Cruz de la Laguna mit dem Rucksack gefallen, die Ihr auf einem der Bilder sehen könnt.
    Die Rückfahrt nach Antigua wird dann doch noch etwas spannend, denn der Shuttlefahrer vergisst es, mich am vereinbarten Treffpunkt abzuholen. Ich werde doch etwas nervös, weil ich am nächsten Morgen früh den Bus nach Guate City nehmen möchte und ab 17h keine Busse mehr zurückfahren. Zum Glück ist gleich am Treffpunkt eine kleine Reiseagentur mit einer lieben Mitarbeiterin. Sie ruft ihren Fahrer an, der bereit ist, in der nächsten Stadt auf dem Weg nach Antigua auf mich zu warten, obwohl er schon unterwegs ist, und verhandelt mit einem Taxifahrer einen günstigen Preis für mich. Der Taxifahrer protestiert zunächst und behauptet, ich sei ja nunmal Ausländerin. Mein Spanisch ist jedoch mittlerweile gut genug um mich höflich einzuschalten und ihm mitzuteilen, dass man als Backpackerin auch nicht unendlich Geld zur Verfügung hat. Er ist also einverstanden und fährt mit mir und einem Freund von ihm in Richtung des vereinbarten Treffpunkts. Dort ist von dem Reisebus, der auf mich warten sollte, jedoch keine Spur und mir wird doch ganz schön mulmig, da wir ziemlich in der Einöde sind. Es trägt auch nicht zur Verbesserung bei, dass meine beiden Fahrer nur noch in einer der unzähligen indigenen Sprache sprechen und ich nichts mehr verstehe. Nach einigen Telefonaten mit dem Busfahrer stellt sich heraus, dass wir am falschen Treffpunkt sind und wir fahren weiter zum eigentlichen Treffpunkt. Als dann dort jedoch auch keine Spur von einem Reisebus ist, werde ich doch richtig nervös, wobei mich die beiden Fahrer, jetzt wieder auf Spanisch, fortlaufend beruhigen. Endlich kommt der Bus um die Ecke gebogen und ich steige in den Bus Richtung Antigua. Die restlichen Fahrgäste sind von der Aktion natürlich wenig begeistert. Ich erkläre ihnen die Umstände und fange vor lauter Aufregung erstmal an zu heulen. Das geht aber schnell vorbei, denn ich verwechsle „olvidar“ (vergessen) mit „perder“ (verlieren), sodass meine Mitreisenden kurz glauben, der Busfahrer hätte mich verloren und ich wäre aus dem Bus gefallen🤣🙈 Das Missverständnis klären wir dann noch schnell auf und so ist es auch gar nicht mehr schlimm. Auch hatte mir die Mitarbeiterin aus der Reiseagentur ihre Handynummer gegeben und erkundigt sich abends nochmal per WhatsApp, ob ich gut in Antigua angekommen bin. So überwiegen auch bei dieser kleinen Aufregung am Ende eindeutig die Menschen, die mir geholfen und nicht diejenigen, die mich vergessen/verloren 😉 haben und mich auch nicht, wie ich ganz kurz befürchtet habe, ins guatemaltekische Hochland verschleppt haben.

    Heute Abend treffe ich noch einmal Becca in Guate City, um zum ersten Mal ins spanischsprachige Kino zu gehen. Morgen werde ich dann kurz zur Kubanischen Botschaft gehen, um mein Touristenvisum für Kuba abzuholen, bevor es am Dienstag weiter nach Rio Dulce geht.
    Ich wünsche Euch allen einen ganz guten Start in die neue Woche und sende Euch ganz liebe Grüße aus Guatemala City.
    Eure Astrid 😘
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  • Dag 39

    Acatenango Volcano

    11 januari 2020, Guatemala ⋅ ☀️ 25 °C

    Ich hoffe, Ihr verbringt alle ein schönes und nicht zu kaltes Wochenende. Ihr habt den Januar schon mehr als zur Hälfte geschafft☺️ Ich müsste gerade eigentlich unregelmäßige Verben lernen, erzähle Euch aber viel lieber von meiner Wanderung auf den Volcán de Acatenango, die ich letzte Woche mit einer lokalen Organisation unternommen habe. Mein Vorhaben stand kurz vorher noch etwas in den Sternen, weil Spiegel Online mit einer Meldung für Unsicherheit gesorgt hatte, was Papa und einige Freunde beunruhigt hatte. Laut Spiegel Online sei der Volcán de Fuego, der sich gleich neben dem Volcán de Acatenango befindet, wieder deutlich aktiver und stehe kurz vor einem erneuten Ausbruch. Dies äußere sich unter Anderem durch kilometerhohe Aschewolken, die in Antigua und Umgebung zu sehen seien. Der Volcán de Fuego ist zuletzt im Juni 2018 ausgebrochen, wobei über 200 Menschen ihr Leben verloren haben. Ich bin nun doch etwas beunruhigt, Spiegel Online ist ja nun kein Käseblättchen. Hier in Antigua, was quasi am Fuße des Volcán de Fuego liegt und von wo aus man den Vulkan beobachten kann, hat allerdings niemand etwas von Unregelmäßigen am Vulkan gehört. Ich bin zunächst etwas beunruhigt, ob das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist. Nachdem aber weder die Wanderorganisation noch meine Gastmutter oder meine Spanischlehrerin etwas von Unruhen gehört haben und man auch keine kilometerhohen Aschewolken von Antigua aus sehen kann, entscheide ich mich, am frühen Samstagmorgen zur Wanderung aufzubrechen. Wo Spiegel Online seine Informationen her hat, würde mich tatsächlich interessieren - vielleicht finde ich noch heraus, ob es einen lokalen Korrespondenten gibt. Oder ob ich mich bewerben kann😉.
    Der Tag startet mit einem sehr leckeren Frühstück in den Räumlichkeiten der Wanderorganisation, es gibt Baguette, Avocado, Melone, Ananas, Papaya und Pancakes (die hier ganz pragmatisch „panqueques“ heißen, in Lateinamerika wird einfach alles verspanisiert😆🙈) mit Ahornsyrup. Gut gestärkt fahren wir mit Bussen zum Startpunkt der Wanderung auf den Acatenango. In meiner Gruppe sind über 30 Leute aus aller Herren Länder (wobei Deutschland, die Niederlande und die Schweiz, wie übrigens in den meisten Wander-/Reisegruppen, am stärksten vertreten sind) und wir werden von sechs Guides begleitet, die alle am Acatenango aufgewachsen sind. Lustigerweise treffe ich in der Gruppe Johanna aus Nürnberg wieder. Wir hatten uns beim Frühstück im Hostel in Mazunte kennengelernt und bedauert, dass wir nicht mehr Zeit zusammen hatten weil sie schon weiterreisen musste. So haben wir nun etwas Zeit zusammen und wandern gemeinsam auf den Acatenango. Der Acatenango ist ein inaktiver Vulkan, der bis zur Baumgrenze unter anderem zum Anbau von Gemüse genutzt wird. Insgesamt ist er 3.976m hoch, unser Basislager, wo wir übernachten, liegt jedoch nur auf etwa 3.600m. Die Wanderung ist tatsächlich ziemlich herausfordernd, es geht etwa fünf Stunden lang bergauf. Erschwerend kommt hinzu, dass man teilweise über Vulkansand wandert, wodurch man immer wieder zurückrutscht. Ich bin richtig froh, meine Wanderschuhe dabeizuhaben. Es ist schon wirklich anstrengend und ich bin sehr froh, das mein Knie (ich habe mir letztes Jahr das Innenband gerissen) mitspielt. Im Basislager werden wir mit heißer Schokolade von den Guides versorgt und genießen den Ausblick auf den sehr aktiven Volcán de Fuego. Er spuckt etwa alle 5 bis 7 Minuten Asche und Lava bzw Feuer, was besonders nach Einbruch der Dunkelheit sehr beeindruckend und teilweise auch laut ist. Zum Glück haben wir alle warme Klamotten (teilweise von der Wanderorganisation) dabei und das Lagerfeuer ist wirklich notwendig, denn es ist ziemlich kalt und windig dort oben. Abends gibt es Spaghetti mit Tomatensoße und danach versuchen wir vom Lagerfeuer aus, die Ausbrüche zu bewundern und fotografisch einzufangen. Einige Gruppenmitglieder haben ordentlich Probleme mit der Höhe, ich bin heilfroh, dass ich verschont bleibe. Das Basiscamp ist kein Ort, an dem man krank werden möchte, wobei die Guides notfallmäßig gut ausgestattet sind. Für mich ist es ein wirklich beeindruckender Ort - man sitzt am Lagerfeuer, über einem ein Meer von Sternen und rechts neben einem bricht fröhlich ein waschechter Vulkan aus. Es ist wirklich kaum zu glauben.
    Die Nacht verbringen wir in Schlafsäcke und Decken gehüllt in Zelten und Hütten, bis wir morgens um 4:30h geweckt zu werden, um um 4:45h die Wanderung auf den Gipfel des Acatenango zu beginnen. Dies ist auf jeden Fall der anstrengenste Teil der Wanderung, zumal wir erst später frühstücken werden und es auf dem Weg zum Gipfel unfassbar windig ist. Leider ist das Wetter oben nicht allzu gut, wir laufen durch die Wolken, die auch oben nicht so recht verziehen und so haben wir nur ein paar kurze Ausblicke auf den Sonnenaufgang. So schlimm finde ich das allerdings nicht, weil man wegen der Kälte kaum die Handschuhe zum Fotografieren ausziehen kann und ich wegen des Windes auch Sorge habe, dass mir irgendwas wegfliegt. Auf einem der Fotos könnt Ihr mich (und meine Stirnlampe 😆) sehen. Danach hab ich mich aber schnell wieder hingesetzt, weil es einfach zu windig war. Der Abstieg vom Gipfel geht dann ziemlich schnell, weil man durch den weichen Vulkansand heruntergleiten kann, quasi als Belohnung. Nach einem kurzen Frühstück, es gibt Porridge mit Früchten am Lagerfeuer, beginnen wir den Abstieg und sind gegen Sonntagmittag wieder zurück in Antigua. Zurück in meiner Gastfamilie schlafe ich mehr oder weniger sofort ein, die Wanderung war doch ganz schön anstrengend.
    Mittlerweile habe ich mich aber gut erholt und freue mich gerade, dass morgen meine gute Bekannte Pia aus Deutschland ebenfalls nach Antigua kommt. Sie ist Stewardess bei der Lufthansa und hatte mir den Tipp mit der Sprachschule gegeben, die ein besonderes Sprachprogramm für Flugbegleiter hat. So habe ich also ab morgen wieder etwas Begleitung in Guatemala. Jetzt muss ich mich aber wohl doch wieder den unregelmäßigen Verben widmen und habe keine Ausrede mehr😉.
    Ein ganz schönes Wochenende wünscht Euch Eure Astrid 😘🎈
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  • Dag 28

    Antigua, Guatemala

    31 december 2019, Guatemala ⋅ ⛅ 23 °C

    In den letzten Tagen ist es etwas ruhiger geworden, denn seit einer Woche wohne ich in meiner Gastfamilie und gehe während der Woche zur Sprachschule, um mein Spanisch zu verbessern. Es hat sich also so etwas wie ein Alltag eingestellt auf meiner Reise, weshalb es nicht täglich etwas Neues zu berichten gibt.

    Zunächst aber möchte ich Euch erzählen, wie ich Silvester verbracht habe. Silvester wird in Guatemala ganz ähnlich gefeiert wie in Deutschland. Den Silvesterabend verbringen die Guatemalteken üblicherweise mit der Familie oder mit Freunden. Nach einem gemeinsamen Essen gibt es ein Feuerwerk, bei dem sich, wie in Deutschland, jeder fleißig einbringen kann😉. Wobei schon den ganzen Dezember über ganz begeistert, und vor allem nachts, geübt wird. Das gilt übrigens gleichermaßen für Mexiko und für Guatemala. Gemessen an den Malen, die ich nachts von irgendwelchen Knallern oder Feuerwerken aufgewacht bin, dürften sämtliche bösen Geister nachhaltig verscheucht sein.. Zu Silvester laufen die Einwohner Antiguas jedenfalls zu Höchstformen auf.
    Ich freue mich riesig, dass meine liebe Freundin Johanna mit mir zusammen Silvester feiert. Johanna und ich haben in Münster und Heidelberg zusammen studiert und waren schon gemeinsam in Istanbul, Lissabon und Barcelona. So hat sich Johanna zu einer meiner liebsten Reisefreundinnen entwickelt. Da sie eine Rundreise durch Guatemala, Belize und Mexiko macht, die in Antigua startet, können wir Silvester zusammen feiern und erkunden am 1. Januar gemeinsam das hübsche Städtchen. Gemeinsam mit einer Norwegerin aus meinem Hostel essen wir abends gemeinsam zu Abend und schauen uns zu Mitternacht das Feuerwerk auf der Plaza Mayor in Antigua an. Am Neujahrstag laufen wir durch die mit Kopfsteinen bepflasterten Straßen, bummeln durch die geöffneten Geschäfte, schauen uns die hübschen bunten Häuser an, besuchen den Aussichtspunkt oberhalb der Stadt und trinken leckeren guatemaltekischen Kaffee. Anders als Guatemala-Stadt ist Antigua sehr beschaulich und auch ziemlich touristisch. Besonders gut gefällt mir der Markt, auf dem man so ziemlich alles kaufen kann, was man sich vorstellen kann und das in allen möglichen Farben. Mir fällt, wie schon in México auf, dass man von den Verkäufern nie bedrängt wird, etwas zu kaufen. Vielmehr wird man höflich gefragt, ob man etwas Bestimmtes sucht und wenn man das verneint oder einfach weitergeht, wird sich höflich bedankt. Das war in Istanbul oder Israel definitiv anders und weniger zurückhaltend. Da Antigua in grüne Hügel eingebettet und von den Vulkanen Volcán de Agua, Volcán de Fuego, Pacaya und Acatenango umgeben ist, ist die Kulisse sehr beeindruckend und schön. Besonders der Volcán de Fuego ist sehr aktiv, sodass man tagsüber Aschewolken und abends Feuer und Lava bestaunen kann.

    Samstags nach Neujahr mache ich einen Kochkurs, wo mir beigebracht wird, wie man das Nationalgericht „Pepián“ zubereitet. Die Pepián ist eine Art Eintopf, der aus einer Reihe von Gemüsesorten wie Tomaten, Kartoffeln und Güisquil (einer Mischung aus Kürbis und Zucchini) mit einer leckeren Soße u.a. aus pürierten Sesam- und Kürbiskernen herstellt und mit Reis gegessen wird. Das Ergebnis ist sehr lecker und unten auf einem der Bilder zu sehen.

    Am 5. Januar ziehe ich vom Hostel um in eine Gastfamilie, die über die Sprachschule organisiert wurde. Nach den letzten Wochen in unterschiedlichen Hostelbetten tut es gut, für einige Zeit ein eigenes Zimmer und einen festen Rückzugsort zu haben. Meine Gastmutter heißt Sonia und lebt alleine in einem großen gelb-orangen Haus, das Ihr auf einem der Fotos sehen könnt. Ihre beiden Kinder leben nicht mehr zu Hause. Verrückterweise heißt die Tochter meiner Gastmutter auch Astrid und ist ebenfalls Anwältin - ein wirklich witziger Zufall☺️. Mit mir wohnen noch drei Amerikanerinnen und ein Amerikaner in meiner Gastfamilie. Ich hatte zunächst etwas Sorge, dass man sich dann nur auf Englisch unterhält, aber unsere Gastmutter nimmt sich immer Zeit, mit uns gemeinsam zu essen und ist sehr interessiert an unseren Heimatländern nebst Bräuchen und Traditionen, sodass wir alle üben, auf Spanisch zu berichten und zu erklären. Auch die Haushälterin Ana ist während der Woche da und unterhält sich mit uns auf Spanisch.

    Da meine vier Mitbewohner alle in Sprachschulen sind, gehen wir morgens alle gemeinsam zur Schule. Es fühlt sich tatsächlich ein bisschen an, wie damals in der Highschool in Kanada. Montags bis Freitags habe ich Spanischunterricht bei meiner Lehrerin Jeimy, die mit mir vor allem die Verben und die Zeiten wiederholt. Ihr könnt uns beide unten auf dem Foto in der Sprachschule sehen. Jeimy kommt aus einem kleinen Dorf am Fuße des Volcán de Fuego und beeindruckt mich mit ihrer offenen Weltanschauung, ihrer Toleranz, ihrem Humor und Wortwitz. Wie in Guatemala weit verbreitet, kommt sie aus einer sehr konservativen und gläubigen Familie, ist aber unglaublich offen und sehr interessiert an anderen Kulturen und Ländern. Wir sprechen viel über die Flüchtlingsströme, die von und durch Guatemala zur Grenze der USA laufen und über die Flüchtlingspolitik in Deutschland und teilen die gleichen Ansichten. Besonders beeindruckt ist Jeimy davon, dass es in Deutschland die Partei „Die Grünen“ gibt, hiervon ist man in Guatemala weit entfernt. Dennoch gibt es an einigen Orten Antiguas erste Ansätze, Plastik zu reduzieren, so zum Beispiel in meiner Lieblingsbäckerei, die nur noch Papiertüten verwendet. Ich habe Euch ein Foto von einem Schild aufgenommen, das auf die Möglichkeit von Recycling hinweist und in der Ladentheke der Bäckerei aushängt. Mir wird ganz deutlich bewusst, wie viel Nachhaltigkeitsbewusstsein bzw. Bildung zum Thema Umwelt wir in Deutschland zumindest haben, selbst wenn es natürlich auch bei uns in vielerlei Hinsicht an der Umsetzung scheitert.
    Der Unterricht bei Jeimy macht daher richtig Spaß, auch wenn ich ordentlich gefordert und nachmittags gut mit Hausaufgaben beschäftigt bin. Nach den letzten Wochen Reisen freue ich mich ehrlich gesagt, wieder ein bisschen mit dem Kopf zu arbeiten und nicht nur durch die täglichen Erfahrungen zu lernen. Zumal Jeimy mir auch allerlei hilfreiche und lustige Sachen beibringt. So habe ich heute beispielsweise gelernt, dass die „bessere Hälfte“ in Guatemala „la media naranja“, also die andere Hälfte der Orange, heißt. Da wir immer Sätze bilden, damit ich mir die Vokabeln besser merke, bildet Jeimy den Satz, dass sie mir keinen Guatemalteken als media naranja empfehlen kann, da sie klein und grundsätzlich Anhänger des Machismo sind. Die neue Vokabel habe ich mir blitzschnell gemerkt 😉.
    Am vergangenen Wochenende habe ich eine Wanderung mit Übernachtung auf den Vulkan Acatenango gemacht und habe noch ganz schön Muskelkater, aber das ist eine andere Geschichte. Ich wünsche Euch allen einen guten Start in die neue Woche und sende Euch liebste Grüße aus Antigua.
    Eure Astrid 😘😘
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  • Dag 26

    Guatemala City

    29 december 2019, Guatemala ⋅ ☀️ 25 °C

    Kurz vor Jahresende fahre ich von San Cristóbal aus mit dem Bus Richtung Guatemala, schließlich möchte ich Silvester in Antigua sein, um mit Johanna zu feiern. Die Busfahrt dauert insgesamt etwa 13 Stunden, wobei ich zweimal den Bus wechseln muss. Einmal an der guatemaltekischen Grenze und noch einmal zwischen dem Lago Atitlán und Guatemala City. Die Einreise von Mexiko nach Guatemala funktioniert vollkommen problemlos, der Grenzbeamte schielt nur halb interessiert auf meinen Pass und ehe ich mich versehe, habe ich einen weiteren Stempel im Pass und die Grenze passiert. Wieder einmal wird mir bewusst, wie leicht es sich mit einem deutschen Reisepass reist und wie privilegiert wir in dieser Hinsicht sind. Dies fällt einem meist erst auf, wenn man mit Reisenden aus anderen Ländern spricht. Andere Staatsangehörige müssen häufig länger warten und werden sehr deutlich befragt, warum und wie lange sie einreisen möchten bzw. müssen sogar mit einem Flugticket nachweisen, dass sie wieder ausreisen. Zum Glück gibt es Websites, auf denen man für etwa 10 USD Flugtickets zum Vorzeigen an der Grenze mieten kann und die nach zwei Tagen wieder verfallen. Hiervon habe ich sowohl bei der Einreise nach Mexiko als auch nach Guatemala Gebrauch gemacht, wurde jedoch beide Male nicht nach einem Rückflugticket gefragt. Vielleicht werde ich demnächst mutiger und lasse es darauf ankommen😉. Die Busfahrt verläuft zum Glück unproblematisch und da fast alle meine Mitreisenden auf dem Weg zu einem Techno-Festival am Lago Atitlán sind, ist auch für die musikalische Untermalung der Fahrt gesorgt🙈. Zum Glück gibt es Spotify und die Landschaft ist so faszinierend, dass ich die Techno mit Fassung trage. In dem Video könnt Ihr die vorbeiziehende Vulkanlandschaft in der Abenddämmerung sehen.
    In Guatemala City holt mich lieberweise Becca gemeinsam mit ihrer Schwägerin und ihrer Nichte vom Bus ab. Becca habe ich im Hostel im CDMX kennengelernt, wir waren in Kontakt geblieben und sie zeigt mir am 30. Dezember ihre Heimatstadt. Gemeinsam mit ihrer Nichte laufen wir durch die Innenstadt, erkunden den Markt und besichtigen den Palacio Nacional de la Cultura de Guatemala. Die beiden sind sehr darauf bedacht, dass ich sämtliche kulinarischen Highlights kennenlerne und kaufen mir an jeder zweiten Ecke irgendeinen Snack. Besonders leckeres (wenn auch ökologisch absolut inakzeptables) Highlight ist die Panaderia Berna, wo man verschiedene Sandwiches und Smoothies in Plastiktüten bekommt🤦🏼‍♀️😆. Ich habe Euch den Plastikhimmel unten auf dem Foto dokumentiert. Offensichtlich ist der Nachhaltigkeitsgedanke hier noch nicht angekommen, zumal der Staat andere Probleme als Nachhaltigkeit hat. Guatemala City empfinde ich als nicht sonderlich schön und vor allem ziemlich versmogt und amerikanisiert. Es gibt eine Einkaufsmall nach der nächsten, wo sich auch das Leben der wohlhabenderen Gesellschaft abspielt. Auch das Essen ist sehr nordamerikanisch geprägt - überall sieht man Ketten wie McDonald‘s, Burger King, Wendy‘s und Taco Bell. Unsicher fühle ich mich trotz des schlechten Rufs der Stadt nicht, was aber sicherlich auch daran liegt, dass ich mit zwei locals unterwegs bin und wir viel mit dem Auto und nicht mit dem öffentlichen Nahverkehr herumfahren. Abends sind wir bei Beccas Eltern zum Abendessen eingeladen, ich werde sehr herzlich empfangen und freue mich über sehr leckeres Essen jenseits der Fast-Food-Ketten. Der Tag in Guatemala City (oder auch „Guate“, wie die Stadt hier heißt) endet mit Becca in einer Bar, in der man unterschiedliche guatemaltekische Biersorten und vor allem Craft Beer ausprobieren kann, den Trend gibt es offensichtlich nicht nur bei uns. Da ich insgesamt einen guten Monat hier sein werde, verabreden Becca und ich uns für die nächsten Wochen und ich hoffe, dass sie mich irgendwann in Deutschland besuchen kommt. Mittlerweile bin ich schon in Antigua, wo am Montag mein Sprachkurs beginnen wird. Die Sprachschule liegt gleich um die Ecke von meinem Hostel und so war ich gestern schon einmal kurz dort. Ich wurde sehr freundlich empfangen und mit allerlei Tipps versorgt, sodass ich mich wirklich auf die Zeit in der Sprachschule freue.
    Ich wünsche Euch allen ein schönes und entspanntes erstes Wochenende in diesem Jahr✨
    Alles Liebe von Eurer Astrid 🌎🎈
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  • Dag 25

    Cañón del Sumidero, Chiapas

    28 december 2019, Mexico ⋅ ☀️ 27 °C

    Am Tag vor der Busfahrt nach Guatemala habe ich noch einen Ausflug in den Cañón del Sumidero gemacht, der ganz in der Nähe von San Cristóbal liegt. Eigentlich wollte ich gerne zu den Wasserfällen Agua Azul, die ebenfalls in Chiapas am sogenannten „Gringo Trail“ liegen. Die Busfahrt dorthin ist jedoch verhältnismäßig teuer und da die Wasserfälle durch das Erdbeben in Mexiko vom 8. September 2017 stark beeinträchtigt und noch nicht vollständig wiederhergestellt sind, entscheide ich mich gegen Agua Azul und für den Cañón del Sumidero. Ich fahre gemeinsam mit Daan, der aus Nijmegen kommt und den ich bereits aus dem Hostel in Oaxaca kenne. Zufällig sind wir in San Cristóbal wieder im selben Hostel und wir beschließen, die Tour in den Canyon zusammen zu machen.
    Der Cañón del Sumidero gehört zu einem Nationalpark, der sich zum Ziel gemacht hat, die teilweise vom Aussterben bedrohten Tierarten wie Kormorane, Pelikane, Klammeraffen und Flusskrokodile zu schützen. Da der Canyon mit Wasser gefüllt ist, fährt man (ganz schön schnell) mit Booten durch die bis zu 1.000 Meter hohen Schluchten und kann links und rechts die Dschungelvegetation anschauen. Neben unglaublich vielen Vögeln sehen wir Affen und sogar zwei Krokodile. Eins könnt Ihr auf dem markierten Foto am Ufer liegend zumindest erahnen😉.
    Mit der Tour in den Canyon endet meine Zeit in Chiapas, wo man sicherlich noch viel mehr Zeit verbringen könnte, da die Natur unheimlich vielfältig ist. Von Dschungel bis Pazifikküste ist alles dabei, sodass ich den Bundesstaat gut als Urlaubsziel empfehlen kann.
    Ich hoffe, Ihr hattet einen guten Start in das neue Jahr und konntet die ersten Jahrestage genießen. Ganz liebe Grüße von Eurer Astrid 😘✨
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  • Dag 21

    San Cristóbal de las Casas, Chiapas

    24 december 2019, Mexico ⋅ ⛅ 18 °C

    Ihr Lieben, ich hoffe, Ihr habt alle ganz schöne Weihnachtstage verbracht und seid nun bereit, in ein wunderbares neues Jahr zu starten☺️🎉✨🥂 Ich habe Weihnachten in San Cristóbal de las Casas im Bundesstaat Chiapas verbracht und möchte Euch gern erzählen, wie das so war. Heiligabend wird in Mexiko ganz ähnlich gefeiert wie in Deutschland. Üblicherweise geht man am späten Nachmittag zum Gottesdienst und danach werden Geschenke ausgetauscht und es gibt ein Abendessen mit der Familie und Freunden. Ich habe den Heiligabend im Hostel verbracht, wo es auch ein gemeinsames Abendessen gab. Wir waren etwa 15 Leute aus allen möglichen Ländern - Mexiko, Equador, Russland, Spanien, Deutschland, Frankreich, Holland und Frankreich - und haben uns gegenseitig erzählt, wie wir Weihnachten feiern. Zu Essen gab es selbstgemachte Salate, Tortillas und Quesadillas. Mein Highlight war allerdings mexikanischer Weihnachtspunsch, der aus Ananassaft und Gewürzen gemacht wird und ein bisschen an Weihnachtspunsch zu Hause erinnert.
    Am Ersten Weihnachtstag bin ich mit zwei Französinnen in eine Art Sauna gegangen. Das haben die beiden mir zumindest so erzählt und es war gut so, denn wenn ich gewusst hätte, was auf mich zukommt, wäre ich bestimmt nicht mitgekommen. Tatsächlich waren wir nämlich bei eben vierstündigen Temazcal-Ritual, bei dem alles mögliche veranstaltet wird und man letztlich mit knapp 30 Leuten in einem mit heißen Steinen erhitzten Zelt landet. Besser kann ich es leider nicht beschreiben, eine wahrlich unbeschreibliche Erfahrung😉. Unterschiedlicher hätte ein Erster Weihnachtstag für mich nicht sein können und so werde ich mich bestimmt noch lange daran erinnern.
    San Cristóbal liegt ganz im Süden Mexikos und verfügt über unheimlich viele unterschiedliche ethnische Gruppen und Volksstämme. Dies merkt man ganz deutlich an der Bevölkerung San Cristóbals, die sehr bunt gemischt und von ganz unterschiedlich aussehenden Menschen, häufig in wunderschön bunter traditioneller Kleidung, geprägt ist. Es gibt noch mehr und buntere Märkte als in Oaxaca, auf denen man sich wunderbar verlieren oder einfach lecker essen kann. Da es nachts sehr kalt wird, habe ich die perfekte Ausrede, einen schönen Schal zu kaufen, obwohl Gregy schon ganz schön schwer ist. San Cristóbal ist auch das Zentrum der Zapatisten, eine politische Gruppierung, die sich unter anderem für die Gleichberechtigung der indigenen Bevölkerung einsetzt. Ausgerechnet am 26. Dezember findet eine große Zusammenkunft der zapatistischen Frauen statt. Miléna, die ich im Bus nach Mazunte kennengelernt habe, geht zu diesem Treffen und versucht mich zu überreden, sie zu begleiten. Da die Zapatisten jedoch als Guerilla gelten und es bei den Treffen regelmäßig zu gewalttätigen Ausschreitungen und Kämpfen mit der mexikanischen Regierung kommt, entscheide ich mich dagegen. Ich habe doch etwas Zweifel, dass ich mich bei dem Treffen wohlfühlen würde. Da ich einige Punkte der Zapatistas jedoch gut nachvollziehen kann, kaufe ich zumindest ein paar Aufkleber und Postkarten im Laden der Zapatistas 😉. Im Hostel lerne ich unter anderem Sheima und Dulcie kennen. Sheima kommt ursprünglich aus dem Iran, wohnt aber in den Niederlanden und Dulcie wurde in Shanghai geboren, lebt aber seit dem Kindergarten in Brooklyn, NYC. Wir haben alle drei unsere Jobs gekündigt und haben daher viel gemeinsam und viel zu erzählen. Am liebsten tun wir dies in einer Tapas-Bar, in der es sehr leckere südamerikanische Weine und zu jedem Glas Wein einen kostenlosen kleinen Tapasteller gibt. So fühle ich mich in San Cristóbal wirklich wohl und bin fast ein bisschen wehmütig als ich weiterfahre. Das Gefühl hält jedoch nicht lange an, zu spannend ist die Busfahrt nach Guatemala, wo ich in Guatemala-Stadt herzlich von Becca empfangen werde, die ich in Mexiko-Stadt kennengelernt habe. Mehr dazu erzähle ich Euch ganz bald. Heute Abend treffe ich erstmal meine liebe Freundin Johanna aus Düsseldorf, mit der ich heute Abend Silvester in Antigua, Guatemala feiern werde. Euch allen eine guten Rutsch von Eurer Astrid 😘🎉🥂✨
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