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  • Day 3

    Weinstraße Saale-Unstrut Teil 2

    June 29, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Die Stadt Freyburg an der Unstrut ist das Zentrum des hiesigen Weinanbaugebietes und eine Besichtigung wert. Hoch über der Stadt thront das Schloss Neuenburg. Als Schwesterburg der Wartburg wurde es um 1090 gegründet. Schon auf den Weg dorthin kann man die umgebene Landschaft mit Mohnfeldern und das Schloss genießen.

    Montag ist Schließtag. Das gilt für viele Museen und auch für das Schloss Museum. Aber nicht schlimm: Man kann auf dem Schlossgelände umherlaufen und die alten Schlossmauern besichtigen. Das Schloss wird umgeben vom Stadtpark von Freyburg. Es handelt sicher eher um einen Wald, der an einigen Stellen einen Blick auf die Stadt öffnet.

    Freyburg ist bekannt als Heimat des Rotkäppchen-Sektes. Die Sektkellerei kann man bei Führungen besichtigen. In diesen Zeiten jedoch nicht möglich und ich beschränke mich auf den Shop.
    Vorbei an Resten der alten Stadtmauer und der St. Marienkirche geht es Richtung Süden zum Herzoglichen Weinberg. Ein kleiner Stop mit einem Gläschen Wein und dem Blick auf die Weinberge musste auch hier sein.

    Den schönsten Blick auf die Weinregion soll man vom Max-Klinger-Weinberg bei Naumburg haben. Also hoch auf den Berg. Leider war das kleine Café geschlossen. Den schönen Blick konnte ich trotzdem genießen. Kurz danach mündet die Unstrut in die Saale, der ich nun mit ein paar Umleitungen weiter folgte.

    Das Kloster Pforta bei Bad Kösen ist eine ehemalige Zisterzienser-Abtei, von der u.a. noch die alte Klosterkirche erhalten ist. Es wird noch heute als Schule genutzt. Ein Zugang in die Innenbereiche war aufgrund der aktuellen Situation nicht möglich. Zum Kloster gehört auch ein Weingut. In der im Kloster befindlichen Vinothek gibt es den Wein zu kaufen.

    Aufgrund einer Umleitung für eine nicht mehr vorhandene Baustelle, wie sich später herausstellte, führte mich mein Weg direkt nach Bad Sulza, dem Ende der Weinstraße. Nach etwa 63 km kann man wenn man möchte in der ansässigen Therme oder dem Kurhotel entspannen. Ein kleiner aber feiner Kurpark schließt sich an. Die Rekonstruktion eines Gradierwerkes zur Salzgewinnung war leider geschlossen. Weitere salinetechnischen Anlagen, wie ein Solereservoirgebäude, bieten einen Überblick über die Gewinnung von Siedesalz in Bad Sulza.

    Der Rückweg führte ich noch zu einem Highlight. Die alte Burgruine Rudelsburg bei Bad Kösen thront hoch über die Saale. Mit der langsam untergehenden Sonne erhält man einen wunderbaren Blick auf die benachbarte Burg Saaleck und die unter mir fließende Saale. Diese Reise hierher war definitiv lohnenswert. Die gesamte Weinstraße bietet eine wundervolle Landschaft, die man bei dem einen oder anderen Glas Wein bei einem der zahlreichen Weingüter genießen kann.
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  • Day 2

    Weinstraße Saale-Unstrut Teil 1

    June 28, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 24 °C

    Bevor es an den Beginn der Weinstraße ging, war das erste Ziel des Tages die Burgruine von Rothenburg. Doch beim Plan dabei blieb es. Die kurze Wanderung dorthin endete am Bauzaun. Der Zugang dahin war leider nicht möglich.

    Stattdessen stattete ich einem alten Steinbruch in der Nähe einen Besuch ab. Hier wurden früher Steine für den Straßenbau gebrochen und man erhält einen guten Einblick in das Urgestein des Kyffhäuser-Gebirges.

    Das Wetter hielt sich trotz dunkler Wolken gut und ich machte mich auf den Weg zu einem Aussichtspunkt namens Kyffhäuserblick. Doch diesmal trügte der Schein. Auf dem Weg zum Aussichtspunkt begann es plötzlich zu regnen, erst nur ganz leicht und dann goss es wie aus Eimern. Ich entschloss zu drehen und als ich am Auto ankam, hörte es auf zu regnen und die Sonne blitzte leicht durch die Wolken.

    Mein nächstes Ziel war das Esperstedter Ried. Die Salzwiesen bei Bad Frankenhausen sind die bedeutendste Binnensalzstelle in Thüringen und Heimat von derzeit 35 Salzwasserpflanzenarten. Es bietet auch Lebensraum für zahlreiche Vogelarten, wie Teichrohrsänger, Wachtelkönig oder Roten Milan. Auf einem Vogel-Beobachtungsturm kann man in aller Ruhe die Vogelwelt beobachten ohne die Vögel zu stören.

    Erneut zogen dunkle Wolken auf und ich entschied mich Richtung Memleben zu bewegen. Das Kloster Memleben stellt den Beginn der Weinstraße dar, die ich gern abfahren möchte. Die Weinstraße Saale-Unstrut ist ca. 60 km lang und führt von Memleben bis Bad Sulza.

    Memleben war eine Kaiserpfalz, wobei der genaue Ort unbekannt ist. Es war auch Sterbeort von König Heinrich I und Kaiser Otto des Großen. Sein Sohn Kaiser Otto II stiftete ihm zu Ehren ein Benediktinerkloster, das 979 erstmalig erwähnt wurde. Neben dem Grundriss einer Kirche aus dem 10.Jahrhundert kann man auch die Reste einer Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert besichtigen.

    Über Nebra mit Blick auf die Arche Nebra, einem Besucherzentrum über die Himmelsscheibe von Nebra, die hier gefunden wurde, ging es entlang der Weistraße über Reinsdorf, Karsdorf und Kirchscheidungen nach Laucha an der Unstrut. Bei einem kleinen Stop in der Glockenstadt konnte ich die Reste der Stadtmauer, die den Stadtkern umgibt und die Stadtkirche St. Marien und dem Rathaus besichtigen.

    Tagesziel war die Stadt Freyburg an der Unstrut als Zentrum des Weinanbaugebietes. Gleich nach dem Ortseingang lädt die Weingalerie am Schweigenberg zu einem Glas Wein ein. Die kleine Pause lohnt sich. Direkt an den Weinbergen und mit Blick auf diese kann man ein leckeres Glas des Saale-Unstrut Weines genießen.

    Es war schon spät und ein leckeres Abendessen im Hotel erneut mit Blick auf Weinberge rundete den Tag ab. Ich mag diese Region sehr und der zweite Teil steht noch bevor.
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  • Day 1

    Reise ins kleinste Mittelgebirge

    June 27, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 23 °C

    Aufgrund der aktuellen coronabedingten Situation ist ein Urlaub in Deutschland derzeit sicherlich am entspanntesten. Warum also nicht ein paar Tage nutzen und die wunderschönen Orte vor der eigenen Haustür erkunden.

    Mein erstes Ziel war der Kyffhäuser, das kleinste Mittelgebirge Deutschlands. Da für den Nachmittag Gewitter und Regen angesagt waren, änderte ich meinen Plan und fuhr geradewegs hoch auf den Kyffhäuserburgberg. Neben dem bekannten Kyffhäuserdenkmal kann man dort auch Reste der ehemaligen Reichsburg Kyffhausen aus dem 11. - 13. Jh. besichtigen. Zu Ehren Barbarossas, dessen Auffenthalt auf der Burg nur vermutet wird, aber nicht nachgewiesen ist, wurde nach ihm der Barbarossaturm benannt. Erhalten sind neben Resten der Oberbrug und Mittelburg v.a. eine gut erhaltene Ruine der Unterburg. Erst später im 19. Jh. wurde zur Ehren Kaiser Wilhelm I das Kyffhäuserdenkmal errichtet.

    Doch der Kyffhäuserkreis hat noch mehr zu bieten. Vom Burgberg ging es wieder die Serpentinen runter nach Bad Frankenhausen. Ich mag diese kleinen gemütlichen Städtchen in dieser Region. Auch Bad Frankenhausen als Kurort, in dem Salz für Heilzwecke genutz wird, bietet neben einer Therma auch eine Sole-Freibad.

    Das Wahrzeichen der Stadt ist wohl der Schiefe Turm von Bad Frankenhausen. Die Folgen der Salzgewinnung sind hier ersichtlichtlich. 25 Meter unter dem Turm fließt die Elisabeth-Quelle, die im nahen Kurpark zu Tage tritt. Unterirdisch entstandene Hohlräume brechen ein und lassen dieses Bild entstehen. In einem aufwendigen Verfahren wird versucht den Turm zu stabilisieren.

    1525 fand auf dem Schlachtberg am Nordrand der Stadt die letzte große Schlacht des Deutschen Bauernkrieges die Schlacht bei Frankenhausen statt. Ihm zu Ehren und Thomas Müntzers dem geistigen Anführer wurde auf diesem Berg das Panorama Museum errichtet. Die 360° Darstellung von Werner Tübke zählt zu den größten Tafelbildern der Welt.

    Abschluss des Tages bildetet die Kleinstadt Kelbra am Nordhang des Gebirges. Neben desn vielen kleinen Gassen sind dort u.a. Mauerreste eines ehemaligen Zisterzienserinnenklosters, Teile der ehemaligen Burg mit dem Bergfried oder das älteste Haus der Stadt.

    Ganz in der Nähe befindet sich die Talsperre Kelbra. Am Strand des 6 km² großen Sees konnte ich einen sehr schönen Sonnenuntergang relativ allein genießen.
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  • Day 5

    Besuch in Oranienburg

    February 18, 2020 in Germany ⋅ 🌧 6 °C

    Heute hieß es schon wieder packen und Abschied nehmen. Doch bevor es wieder Richtung Heimat ging, machten wir noch einen kurzen Stop im Fischereihafen von Ueckermünde mit direktem Zugang zum Strand. Leider war es sehr verregnet und um diese Jahreszeit sind auch nicht so viele Fischer unterwegs.

    In Altwarp, einem weiteren kleinen Fischerort, kann man vom Hafen nach Polen blicken. Während Altwarp zu Deutschland gehört, gehört Neuwarp zu Polen. Regelmäßig fahren im Sommer Fähren zwischen den beiden Orten hin und her. Das Wetter hielt uns davon ab die Gegend noch etwas zu erkunden.

    Wir machten uns auf den Heimweg. Kurz vor Berlin besuchten wir in Oranienburg die Gedenkstätte für das ehemalige Konzentrationslager Sachsenhausen. Bei einem Rundgang erfährt man dort viel über das Leben im Lager während des Nationalsozialismus. Alte Baracken wurden rekonstruiert und wieder aufgebaut. Und in Ausstellungen werden das Leben und die Arbeit im Lager dargestellt. Man bekommt Gänsehaut, wenn man sich vorstellt, was hier alles geschah.

    Nach diesem geschichtlichen Einblick ging es zurück nach Hause.
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  • Day 4

    Verkehrte Welt

    February 17, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 8 °C

    Bei der Diskussion welches Ziel wir an diesem Montag ansteuern, fiel die Wahl letztlich auf Trassenheide.

    Doch bevor es wieder auf die Insel Usedom ging, machten wir einen Stop in Mönkebude, einem kleinen Fischerort sechs Kilometer von Ueckermünde entfernt. Strand und Hafen befinden sich direkt nebeneinander. Bei ca. 4°C Wassertemperatur gönnten wir uns ein Fußbad und zogen die Schuhe aus. Der erste Moment im ziemlich kalten Wasser war nicht so angenehm, aber letztlich konnte man auch ein paar Schritte im Wasser laufen. Danach fühlten sich die Füße angenehm warm an.

    Weiter ging es auf die westliche Seite von Usedom. Wir steuerten Trassenheide an. Dort sind auf einer großen Fläche zahlreiche Attraktionen zu finden. Nicht alle Attraktionen waren geöffnet, aber man konnte dort gut seine Zeit verbringen.

    Wir steuerten zuerst die Ausstellung „Die Welt steht Kopf“ an. Von außen sieht man schon ein Haus, das auf dem Kopf steht. Und auch im Haus steht alles auf dem Kopf. Man hängt an der Decke und betrachtet alles Kopfüber. Mit den entsprechenden Fotos kann man hier die Erinnerungen festhalten, ob Handstand, Kopfstand oder an der Decke kleben, der Fantatsie sind keine Grenzen gesetzt.

    Einmal vor Ort besuchten wir noch die größte Schmetterlingsfarm Europas. Vom Eintritt doch etwas erschrocken, begaben wir uns in die Welt der Schmetterlinge. Überall schwirrten und saßen Schmetterlinge bei tropischen Bedingungen. Sitzt man lange genug still, kann es auch sein, dass sich einer niederlässt. Ein sehr schönes und irgendwie auch beruhigendes Schauspiel. Auch der Lebenszyklus eines Schmetterlings wird einem nahe gebracht. In einem Puppenhaus kann man sehr verschiedene Puppen beobachten und wir durften sogar dabei sein, als ein Schmetterling aus einer Puppe schlüpfte.

    In dem Eintrittspreis wäre auch der Eintritt in einem Bügeleisenmuseum in Zinnowitz inbegriffen. Wir steuerten zwar Zinnowitz an, entschieden uns aber gegen das Museum und schlenderten stattdessen entlang der Strandpromenade zum Strand. Am Ende einer Seebrücke hätte man sogar die Möglichkeit mit einer Kapsel hinab ins Meer zu tauchen. Trotz Ausschilderung war leider geschlossen und wir machten eine kleinen Umweg über den Strand zurück zum Auto.
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  • Day 3

    Einmal um Usedom

    February 16, 2020 in Germany ⋅ 🌧 8 °C

    Heute hieß es früh aufstehen. Unser Ziel war Usedom. Wir hatten uns mehrere Anlaufpunkte vorgenommen, um einen kleinen Einblick von der Insel zu bekommen, die wir vorher noch nie bereist sind.

    Wir hielten zuerst in Heringsdorf, einem der drei Kaiserbäder an der Nordküste. Im Sommer total überfüllt, finden sich im Winter ein paar wenige Urlauber und v.a. Einheimische an Strand und Seebrücke. Ein Einheimischer erzählte uns, wie voll es hier im Sommer ist und dass trotzdem immer mehr Ferienwohnungen für Touristen gebaut werden. Sie können das nicht so genießen wie die zahlreichen Urlauber.

    Nach einem kurzen Rundgang ging es weiter östlich nach Koserow. Unser Ziel dort war Karls Erlebnisdorf. Es war mein erster Besuch in einem dieser Dörfer, die über den Norden von Deutschland verteilt sind. Leider fing es auf dem Weg dorthin an zu regnen und dieser hielt sich mit einigen Unterbrechungen auch tapfer während unseres Aufenthaltes dort. Was natürlich schade ist, weil viele Aktivitäten draußen stattfinden. Spielplätze konnte man natürlich nicht nutzen. Schön gemacht ist es trotzdem. Der Eintritt ist frei und man bezahlt etwas, wenn man eine der zahlreichen Aktivitäten nutzen möchte. Sein Geld kann man dann in einem der zahlreichen Shop lassen, die alles Mögliche anbieten von der Erdbeermarmelade bis zur handgemachten Seife. Wir fuhren mit einem Traktor durch eine bäuerliche Welt und trauten uns als eine der wenigen auf die „Eisbahn“, die sich als Kunststoffbahn herausstellte und das „Eislaufen“ nicht einfach machte.

    Zum Abschluss noch ein paar Mitbringsel für die Familie und weiter ging es an den Nordwestzipfel der Insel, nach Peenemünde. Im Historisch-Technischen Museum wird die Geschichte der Entstehung und Nutzung der Versuchsanstalten Peenemünde aufgearbeitet. Sie waren von 1936 bis 1945 das größte militärische Forschungszentrum Europas. Auf einer Fläche von 25 km² arbeiteten bis zu 12.000 Menschen gleichzeitig an neuartigen Waffensystemen, wie etwa dem weltweit ersten Marschflugkörper und der ersten funktionierenden Großrakete. Beide wurden als Terrorwaffen gegen die Zivilbevölkerung konzipiert, größtenteils von Zwangsarbeitern gefertigt und gelangten ab 1944 als „Vergeltungswaffen“ zum Einsatz im Zweiten Weltkrieg. Das Museum ist sehr interessant. Man kann in die Geschichte einzutauchen und in zahlreichen Ausstellungsstücken sehen, was auf diesem Gelände damals alles gemacht wurde. Doch auch auf Usedom gibt es Winteröffnungszeiten. Hier haben viele Attraktionen immerhin geöffnet, aber verkürzt. So reichte die Zeit nicht um alles im Detail zu begutachten, aber wir bekamen einen guten Überblick, bevor das Museum schloss.

    Unseren letzten Stop des Tages legten wir in Karlshagen ein. Nach einem kurzen Strandbesuch wollten wir natürlich einmal richtig Fisch essen. Viele Möglichkeiten gab es in dieser Jahreszeit nicht und wir aßen Scholle und Seelachs in einem kleinen Restaurant an der Strandpromenade. Anschließend ging es zurück Richtung Ueckermünde.
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  • Day 2

    Seebad Ueckermünde

    February 15, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 5 °C

    Nachdem der Freitag für die 4-stündige Anreise genutzt wurde, sollte an unserem ersten Tag erst einmal Ueckermünde und Umgebung auf dem Plan stehen, so zur Eingewöhnung.
    Unsere Ferienwohnung liegt in dem kleinen Dörfchen Lübs ca. 10 km von Ueckermünde entfernt. Auf dem Heidehof Lübs wurden wir von unseren Freunden herzlich empfangen. Da die Entfernungen hier oben doch relativ groß sind, ist man ohne Auto ziemlich aufschmissen. Die Alternative wäre Fahrrad fahren oder laufen/wandern. Wir verbrachten einen Großteil der Reise im Auto. Das ist aber auch der Jahreszeit geschuldet, da, wie wir später selbst erfahren mussten, viele Anlaufpunkte in der Winterpause waren.
    Erster Stop war der Tierpark von Ueckermünde. Es hatten sich doch ein paar Leute in der Kälte bei 0°C vor der Eingangstür versammelt und schlenderten mit uns durch den Park. Sich im Licht wärmende Erdmännchen oder ziemlich zahme Affen konnten wir dort ebenso besichtigen wie „wilde“ Löwen oder Rehe und Hirsche.
    Am Nachmittag ging es zu Fuß durch das Seebad Ueckermünde. Wir wollten gern das Haffmuseum besichtigen und vom Turm einen Blick über Stadt und Haff werfen, aber es war Winter und die Öffnungszeiten so weit reduziert, dass das Museum nur donnerstags und freitags geöffnet hatte. Das sollte uns noch öfters so gehen. Aber dafür ist es im Winter ziemlich ruhig und nicht so von Touristen überlaufen. Leider war auch der Zugang zum Schloss nicht möglich. So begnügten wir uns mit einem Rundgang durch die Stadt, Hafen, Markt, Kirche und Schweinemarkt.
    Nachdem wir erfolglos das Informationszentrum für den Naturpark Stettiner Haff ansteuerten, beschlossen wir einen kleinen Spaziergang am Strand von Ueckermünde zu unternehmen. Wir trafen doch ein paar Leute an, die am Strand entlang Richtung Bellin spazierten oder Kinder, die im Sand spielten. Heute war auch zumindest ein kleiner Imbiss geöffnet, der uns mit Fischbrötchen versorgte.
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  • Day 130

    Irgendwann endet jede Reise

    September 24, 2019 in Turkey ⋅ ☀️ 27 °C

    Lange Zeit zum Erholen blieb nicht. Schon am nächsten Tag hieß es die ABORA IV zurückzubauen und für den Transport ins 40 km entfernte Patara vorzubereiten. In dieser historischen Stätte wird nach Einladung der türkischen Archäologen ABORA ihren neuen Heimathafen finden.
    Nach und nach minderte sich auch unsere Crewstärke und die Crewmitglieder verließen uns in Richtung Heimat. Am Ende blieben wir nur noch zu dritt übrig.
    In den folgenden Tagen wurde das Boot entkernt. Alles musste runter, das Equipment musste abgebaut werden, die restlichen Lebensmittel wurden verschenkt und der Decksbeleg entfernt. Alles was zurück nach Deutschland ging wurde fein säuberlich sortiert. Hütten und Mast wurden mit einem Kran abgehoben. So dass am Ende nur noch der nackte Rumpf mit unserer Toilette im Wasser lag.
    Eigentlich sollte das Boot in der Zeit unserer Anwesenheit noch aus dem Wasser genommen werden und für den Transport nach Patara vorbereitet. Leider war kein Holz vorhanden, um eine Palette zu bauen. So blieb sogar noch ein wenig Zeit für Ausflüge. Wir fuhren nach Patara. Nach einem Besuch des Strandes mit kleiner Bergbesteigung barfuß und Blick über die tolle Bucht, wurden wir zum neuen Platz von ABORA IV begleitet. Wir konnten das Gelände um diesen Platz besichtigen. Sehr beeindruckend und ein guter neuer Platz für ABORA IV.
    Am 24. September verabschiedeten wir uns von ABORA und verließen Kaş in Richtung Antalya. Von dort ging es zurück nach Deutschland. 130 Tage voller Erinnerungen und unvergesslicher Momente liegen hinter uns, die ich gemeinsam mit anderen teilen kann.
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  • Day 125

    Santorin - Kas

    September 19, 2019 in Turkey ⋅ ☀️ 28 °C

    Der kleine Hafen von Korfou bot uns einen hervorragenden Liegeplatz, um in Ruhe notwendige Arbeiten zu erledigen. Im Gegensatz zur Hauptinsel Santorin kann man dort fernab von großen Touristenmengen noch in Ruhe durch die Gassen schlendern. Und man wird am Ende mit einem atemberaubenden Blick über die Caldera von Santorin belohnt.
    Der 9.September sollte zum reparieren genutzt werden. Am 10.09. haben wir einen Ausflug auf die Hauptinsel Santorin gemacht. Wir fuhren von Oja aus über die Insel in Richtung Süden nach Akrotiri, einer prähistorischen Ausgrabungsstätte. In einer riesigen Halle werden die Ausgrabungen durchgeführt und präsentiert. Interessant.
    Nach einer Mittagspause in einem Panoramarestaurant unweit von Akrotiri ging es weiter nach Fira. Hier zeigt sich das typische in den Medien gezeigte Bild von Santorin, nur leider völlig überlaufen von Touristen. Da lobe ich mir doch unseren ruhigen Platz auf Thirasia. Am Abend ging es zurück nach Thirasia, um am nächsten Morgen (11.September) abzulegen.
    In Santorin entschied sich auch entgültig, dass wir unser Expeditionsziel jetzt in die Türkei nach Kas verlegen werden. Türkische Archäologen wollten unsere ABORA in der historischen Ausgrabungsstätte Patara in den nächsten Jahren ausstellen. Diese Einladung wurde dankend angenommen und die Expeditionsroute in Richtung Türkei geändert.
    Wir wurden ein Stück in die Caldera geschleppt, wo man uns vom Haken ließ und wir selbstständig durchsegelten. Es war eine einmalige Fahrt bis zum Ausgang der Caldera, wo wir Kurs auf Rhodos nahmen.
    Aufgrund von ungünstiger Wettervorhersagen steuerten wir Rhodos im Süden an, um eventuell einen Hafen anzusteuern und Schutz zu suchen. In der Nordwestägäis tobte sich auch ein mächtiges Tiefdrucksystem aus, welches uns selbst im Süden eine schwere Windsee und bis zu 30 kn Wind einbrachte. Über Rhodos baute sich ein großes Unwetter auf und wir segelten direkt darauf zu. Wir waren vorbereitet. Doch das Wetter besserte sich und wir entschieden weiterzusegeln.
    Nach der erfolgreichen Umrundung des Südkaps von Rhodos sollte eine der schwierigsten und zugleich aufregendsten Etappen der ABORA IV Mission stattfinden. Der angekündigte Nordwind, aber eine unglaublich starke Südströmung erfassten das Expeditionsschiff kurz nach Mitternacht. Eine unsichtbare Kraft zog uns unaufhaltsam ins östliche Mittelmeer. Der Sog nach Süden war so enorm, dass selbst ein Wendemanöver, um noch irgendwie in Küstennähe not zu ankern, fehlschlug.
    Zwei Tage lang hielten diese aggressiven Bedingungen an, und wir fühlten uns in die Originalgeschichte von Odysseus versetzt. Gleich wie wir uns auch mühten, einen besseren Kurs zu setzen, drei mächtige Gegner – ein starker Nordwind, eine noch kräftigere Strömung und hohe ungestüme Wellen – pressten uns unaufhörlich weg von unserer Position. Sollten wir diesen Kurs so beibehalten, ist selbst Zypern schwer erreichbar.
    Ab dem 16. September hatte der Windgott wieder erbarmen und es änderten sich die Bedingungen wieder und wir konnten bei einem vernünftigen Nordwestwind wieder einigermaßen in Richtung türkischer Küste steuern.
    Aber sehr geringe Windstärken von 1-2 verlängerten unseren Ausflug um weitere zwei Tage. Es war aber auch die Zeit sich ein wenig zu entspannen. Bei geringen Geschwindigkeiten konnte sich auf dem Deck gesonnt werden oder ein Bad im Mittelmeer genossen werden. Es war fast wie Urlaub die letzten Tag an Bord der ABORA IV und ich habe es genossen. Wir hatten sogar noch so viele Vorräte, dass wir zusätzlich zu unserem warmen Abendbrot mittags ein zweites warmes Essen einführten. Die vorher etwas gesunkene Stimmung aufgrund der ungünstigen Kurse stieg wieder merklich und alle genossen die zusätzlichen Tage an Bord.
    Aber jede Reise hat irgendwann einmal ein Ende…Am 19. September nach über 1.500 km blickten wir am frühen morgen bei Sonnenaufgang auf die türkische Küste bei Kaş. Wir hatten aufgrund des nicht vorhandenen Windes noch einen Tag länger gebraucht. Und schon einige Stunden vorher war der Wind praktisch eingeschlafen. Nach einiger Zeit nahm uns ein Fischerboot wieder in den Schlepp, um uns in den Hafen von Kaş zu bringen. Kurz vor dem Hafen setzten wir noch einmal kurzzeitig Segel.
    Der Empfang von den türkischen Archäologen und Behörden in Kaş war herzlich. Nach einer Empfangszeremonie, Interviews und Fotos wurden wir ins Hotel gefahren. Das erste Mal seit Wochen durften wir wieder in einem richtigen Bett schlafen 
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  • Day 114

    Poliochni/Limnos - Santorin

    September 8, 2019 in Greece ⋅ ☀️ 24 °C

    Poliochni soll die älteste Stadt Europas sein. Neben Troja war in Poliochni ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für den Handel zwischen dem Schwarzen Meer und Mittelmeer. Wir besuchten diese historische mehrere tausend Jahre alte Stätte oberhalb unseres Ankerplatzes. Von dort hat man einen wunderschönen Blick auf die Bucht von Poliochni und unser Schilfboot wirkte dabei so klein.
    Limnos ist touristisch noch nicht so erschlossen wie andere griechische Inseln. Die größeren Städte wie Moudros oder Myrina sind sehr gemütlich, aber große Hotels sucht man da vergeblich. Die Insel ist aber auch sehr weitläufig und ohne Auto ist man auf der Insel aufgeschmissen. Gerade an der Ostküste gibt es nichts. Die Taverne in der wir unser Abendessen genossen, war mehrere Kilometer entfernt. Die einzige große Einkaufsmöglichkeit für das auffrischen unserer Vorräte war im ca. 40 km entfernten Myrina zu finden. Währenddessen wurden am Boot wieder ein paar Ausbesserungsarbeiten vorgenommen.
    Ein Ausflug in die Hauptstadt Myrina war auch noch drin. Ein Teil der Crew bestieg das Castell über Myrina Die Ruinen können besichtigt werden und man erhält einen wunderschönen Blick auf Myrina und die Bucht.
    Am 3.September sollte es weiter gehen. Doch der Wind wollte nicht so wie wir wollten. Es kam beharrlich aus der falschen Richtung, so dass wir die Bucht nicht aus eigener Kraft verlassen konnten. Am späten Nachmittag drehte er endlich und wir konnten doch noch starten. Lediglich beim Ablegen bugsierte uns ein Fischer etwa 300 m von unserem Ankerort. Schnell setzten wir Segel und konnten die Bucht aus eigener Kraft verlassen. Auf ging es in Richtung Santorini.
    Nach 2h lag die Bucht von Poliochni hinter uns. Um Santorini zu erreichen, mussten wir diesmal durch verschiedene Inselstraßen segeln. Die erste war die Straße von Euböa-Andros zwischen den Inseln Euböa und Andros. Nach etwa 2 Tagen erreichten wir diese. Sie gilt als eines der ungemütlichsten Wasserwege am nördlichen Eingang zu den Kykladen. Kreuzsee, starke Strömungen aus unterschiedlichen Richtungen und ebenso ungemütliche Winde weisen die Reiseführer aus.
    Was uns bei der schwierigen Durchfahrt eigentlich noch mehr belastete war der modere Schiffsverkehr. Als wir in Dunkelheit endlich den Ausgang der Straße erreichen und auf Südostkurs halsen, waren alle Mitsegler überglücklich, diesen schwierigen Navigationsweg ohne Zwischenfall gemeistert zu haben.
    Danach ging es weiter Richtung Südosten vorbei an Tinos, Siros und Mykonos. Bei ständig ändernden Windrichtungen, -geschwindigkeiten auch aufgrund der Fallwinde segelten wir in einer Tagesreise vorbei an diesen Inseln. In der Nacht vom 06. zum 07.09. erreichen wir die Meeresenge zwischen Paros und Naxos. Und kurz danach passieren wir auch die Straße zwischen Ios und Sikinos.
    Am 07.September erreichten wir Santorin. Wir wollten gern bei Tageslicht in die Caldera einsegeln. Da wir aber ziemlich spät dran waren, wurde aus Sicherheitsgründen entschieden an der Nordküste zu ankern. Am späten Abend erreichten wir unseren Ankerort vor einem kleinen Fischerhafen an der Nordküste der Hauptinsel Santorin.
    Während wir am Abend noch bei etwa 10 kn Wind ankerten, wurden wir am Morgen von einer stürmischen See in Empfang genommen. Der Wind war merklich aufgefrischt auf über 30 kn. Die Wellen brallten an unser Boot und auch schon mal über Deck. Aber wir mussten an Land um Hilfe zu holen. Nach kurzer Zeit erreichte uns ein Fischerboot, das uns von dieser Position wegschleppte. Er schleppte uns in den Hafen von Korfou auf Thirasia, der gegenüberliegenden Insel von Santorin.
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