Südamerika

November 2018 - May 2019
Uruguay, Argentinien, Chile, Bolivien, Peru, Ecuador....
Job gekündigt, Wohnung unervermietet, bereit um Südamerika zu entdecken. Die nächsten 6 Monate ist unser Rucksack unser zu Hause. Hasta luego!
Read more
  • 72footprints
  • 9countries
  • 199days
  • 643photos
  • 23videos
  • 39.6kkilometers
  • 27.0kkilometers
  • Day 19

    Uruguay - Mate, Kühe und Asado

    November 25, 2018 in Uruguay ⋅ ☀️ 20 °C

    Uruguay wird auch die Schweiz von Südamerika genannt. Das Land ist klein und überschaubar und ziemlich gut entwickelt. Selfcheckout im Supermarkt, Foodtrends, gratis w-lan im Bus und in der Altstadt zeugen von Moderne.
    Das Land ist etwa viermal so gross wie die Schweiz und hat halb so viele Einwohner, dafür etwa 12 Milionen Kühe. Die Hälfte der Einwohner wohnt in der Hauptstadt Montevideo. Kein Wunder ist ASADO so beliebt. In vielen Häusern hat es im Garten ein kleines asado Häuschen mit einem Grill, wo man mit Holz Glut erzeugt und damit das Fleisch grilliert. Das fertige rote Rindfleisch isst man dann ohne jegliche Beilage. Wir fragen nach, ob es hier auch Vegis gibt - ja die gibt es und sogar veganer. Die kommen dann aber wohl etwas zu kurz beim asado.

    Und dann ist da noch der MATE. DAS GETRÄNK in Uruguay. Etwas ganz eigenes - wie es Tee und Kaffee gibt, gibt es auch Mate, erklärt uns meine Gastmutter Laura. Als Dani darauf besteht, dass es doch etwas ähnliches ist wie Tee muss sie ihm dann aber doch ein bisschen zustimmen. Aber doch ist es ganz anders. Mate ist ein Gemeinschaftsgetränk, ein Ritual. Den Mate trinkt man aus einer Calabaza, auf deutsch Flaschenkürbis. Es gibt heutzutage aber auch viele künstliche Matebehälter, die z.B aus Metall sind.
    Nun hat man also diese Tasse und füllt sie mit dem Matekraut. Dann setzt man die Bombilla ein (eine Art Röhrli aus Metall) und giesst heisses Wasser über das Kraut. Zudem füllt man einen Thermoskrug mit heissem Wasser. Der Mate Zubereiter nimmt die ersten Schlücke, giesst heisses Wasser nach und übergibt den Mate der nächsten Person. Viel mehr als drei Schlücke gibt es nicht. Und so geht der Mate im Kreis herum und wandert von einer Person zur nächsten. Ob im Park, im Auto, beim Spazieren, im Kaffee, zu Hause - der Mate und der Thermoskrug sind bei den echten Uruguayos immer dabei.
    Read more

  • Day 22

    Iguazu Wasserfälle

    November 28, 2018 in Argentina ⋅ ☁️ 28 °C

    Gigantisch, diese Wasserfälle! Brasilien und Argentinien teilen sich dieses einmalige Naturspektakel. Wenn wir schon hier sind, möchten wie natürlich auch alle möglichen Seiten davon sehen! So gibts am ersten Tag einen Nachmittagsausflug nach Brasilien, wo wir das tobende Wasser von weitem betrachten können und eine Übersicht über das Ganze erhalten. Langsam nähern wir uns dem Geschehen bis wir sogar leichte Wasserspritzer abbekommen. Am zweiten Tag steht die argentinische Seite auf dem Program. Einen 1000m langen Steg bringt uns direkt zur Gargante del Diablo, die Teufelsschlucht. Unter, hinter und neben uns donnert das Wasser herunter, Tausende Liter pro Sekunde!
    Wir wollen uns natürlich nichts entgehen lassen und buchen eine zusätzliche Tour UNTER die Wasserfälle. Mit dem Speedboot düsen wir den Fluss hinauf und schon geht's los. 3,2,1 pflatsch und wir sind tätsch einmal von oben bis unten durchnässt. Und gleich nochmals! Und nochmals. Und noch unter einen anderen Wasserfall. Und nochmals. So jetzt reichts aber! Das Wasser ist kalt doch bei über 30 Grad eine angenehme Abkühlung.
    Da wir noch etwas Zeit vertreiben müssen um nicht im Chaos des G20 Gipfel in Buenos Aires zu landen (anscheinend ist die ganze Innenstadt quasi geschlossen), verweilen wir noch einen dritten Tag in Puerto Iguazu. Wir besuchen eine spannende Organisation, die uns die Technick des Pet Flaschen Recycling Hauses erklärt. Eine geniale Methode, um armen Menschen durch recyclete Produlte ein stabiles Zuhause zu bauen. Bereits 79 Häuser haben sie gebaut.
    Wir runden den Tag durch einen Spaziergang zu den "drei Grenzen" ab, wo wir rüber nach Brasilien und Paraguay winken können.
    Am nächsten Morgen um 9h45 fährt unser Bus nach Posadas. Seit drei Tagen plagen mich Hals- und Schluckschmerzen. Kein Wunder bei diesen klimatisierten Bussen. Beim Busterminal angekommen besorgen wir ein Medikament, welches hoffentlich Abhilfe schafft. Ohhh nein, da kommt mir in den Sinn, dass ich mein Zmittag im Hostel Kühlschrank vergessen habe!! Aber keine Panik, Superman ist ja da! 15 Minuten später ist er mit meinem halben Veggie Burger zurück und der Tag ist gerettet!
    Read more

  • Day 26

    Pellegrini - abseits der normalen Pfade

    December 2, 2018 in Argentina

    Den Tipp für Colonia Carlos Pellegrini haben wir bereits in Punto del Diablo erhalten und da in Buenos Aires sowieso noch der G20 Gipfel abgehalten wird, entscheiden wir uns für einen Besuch dieses Dorfes. Bereits die Recherche, wie man am besten dort hinkommt, ist abenteuerlich. Nach gefühlten 100 e-mails und nicht funktionierenden Telefonanrufen erhalten wir Antwort von Hugo (sogleich geht mir das Ohräwürm Lied nicht mehr aus dem Kopf). Die Erleichterung ist riesig als er uns bestätigt, dass er uns in Posadas abholen kommt (sonnst hätten wir über Mercedes fahren müssen, was vermutlich einen Umweg von 15h und einer Hotelübernachtung bedeutet hätte).
    Nach der 5h Busfahrt und verzweifelter Suche nach WiFi haben wir endlich Hugo gefunden. Uns stehen dann nochmals 140km auf der Strasse und 130km auf einer Schotterstrasse bevor (sprich ca. 5h). Die Schotterstrasse, die eher erdig als steinig ist, sei bei Regen kaum passierbar, haben wir im Führer gelesen. Naja kurz bevor wir auf diesem Teil des Abenteuers ankommen, beginnt es zu regnen. Die Strasse fühlt sich dementsprechend wie im Winter auf Eis und Schnee an und wir hoffen nur, dass wir nicht anhalten müssen und stecken bleiben. Die milchige Frontscheibe, die Kurzsichtigkeit von Hugo (er ist jedoch ein super Fahrer) und entgegenkommende Fahrzeuge ohne Licht machen die Fahrt noch abenteuerlicher. Nach vielen Begegnungen mit diversen Tieren, kommen wir lange nach Sonnenuntergang endlich am Ziel an und werden herzlich begrüsst - von hunderten Moskitos!
    Am Tag darauf unternehmen wir die erste Exkursion im Nationalpark auf eigene Faust. Die Tiere sind sehr zutraulich und man kann sich den Capybaras und Kaimanen bis auf Armeslänge nähern. Ein riesen Spass auf den Pfaden die Wildtiere zu suchen und entdecken. Leider muss ich (Daniel) feststellen, dass mir nicht alle Tiere wohlgesinnt sind. Beim 2. Aussichtspunkt werde ich nicht etwa von Kaimanen angegriffen sondern von lästigen grossen Wespen. Zägg, ein Stich ins Handgelenk und so schnell vertreibt man Daniel und Manuela. Anschliessend buchen wir noch eine Tour mit dem Boot, welches uns noch näher an das Geschehen und den dort wohnhaften Bewohner bringt. Auch dies ist ein Heidenspass. Zum Abschluss des Tages werden wir noch an das Dorffest eingeladen (95 Jahre Colonia Carlos Pellegrini) und können bei gratis Speis und Trank dem Tanz der Kinder-Tanzschule und der Misswahl beiwohnen.
    Nach einem ruhigen Tag begeben wir uns auf einen geführten Nachtspaziergang bei dem wir Gürteltiere entdecken, den klaren Sternenhimmel bestaunen und lernen wie man Insekten aufspührt (Taschenlampe unter die Augen halten - die Insektenaugen reflektieren dann das Licht). Mein Handgelenk ist mittlerweile von den Fingern bis fast zum Ellbogen angeschwollen (ich bin wohl auf die hiesigen Wespen allergisch). Eine Boxer Hand habe ich, meint Hugo‘s Frau Myrta:-)
    Nun geht es weiter nach Buenos Aires, wo wir unseren nächsten Reisegefährten für die nächsten 3 Wochen treffen. Wer kann das wohl sein?
    Read more

  • Day 29

    Buenos Aires - .. tanzen einen Tango..

    December 5, 2018 in Argentina ⋅ ⛅ 20 °C

    Mit gewohnter 2 Stunden Verspätung treffen wir nach einer angenehmen Busfahrt nicht ganz ausgeschlafen in der Argentinischen Hauptstadt ein. Keine 10 Minuten im Hostel trifft auch schon unser Reisebuddy für die nächsten 3 Wochen ein. Herzlich willkommen Silvan! Silvan ist mein kleiner grösserer Bruder. Vier Tage vor Abflug hat er sich spontan entschieden, seine Ferien mit seiner liebsten Schwester und ihrem lieben Freund in Argentinien zu verbringen.
    Anscheinend leben mehr Einwohner in Buenos Aires als es Schweizer gibt. Dies bringt auch Gefahren mit sich: Sein Handy auf der Strasse zu präsentieren oder den Rucksack hinten zu tragen sei fahrlässig, wurden wir im Vorfeld gewarnt. So sind wir sehr vorsichtig und führen unsere tollen Kanguru Bauchtaschen aus!
    Überall sieht und hört man Tango und es dauert auch nicht lange, bis unser Nummer 1 Hugo Ohrwurm durch "und sie tanzen einen Tango" auf Platz 2 verwiesen wird.
    Zwei Gringos und einer, der allenfalls Italiener, evtl sogar einheimisch sein könnte (gemäss Rezeptionistin) gehen auf Sightseeing Tour. Wieso nicht mit einer Free Walking Tour anfangen? Das haben sich wohl etwa 40 Gleichgesinnte auch gedacht, ojee. Doch der Guide schafft es hervorragend gut, alle in einen Bus nach "La Boca" zu verfrachten und bei Laune zu halten.
    Wir probieren unser Glück auch am folgenden Tag mit einer gratis Spaziertour (Trinkgeld basiert) um mehr über die Innenstadt zu erfahren. Geschätzte 50(!) weitere Touris haben dasselbe Vorhaben. Trotz Mikrofon und Lautsprecher nicht ganz einfach, in der Auto- und Hupfreudigen Stadt alles zu hören. Nach ca. einer Stunde nutzen wir die Gunst der Stunde und sind "leider" falsch abgebogen. Dafür genügt uns jetzt die Zeit noch, einen Blick von oben auf die Stadt zu werfen. Silvan ist überrascht, wie ubglaublich hässlich die Stadt von oben ist. Unsere zweienhalb Tage in der Hauptstadt runden wir mit einem Gourmetessen ab. Für umgerechnet knapp 10 Franken erhält jeder ein unglaublich zartes Stück Rindfleisch mit Beilage, eine wahre Gaumenfreude. Die Jungs sind begeistert. Ich auch ein bisschen.
    Das reicht vorerst mal fürs Stadtleben, weiter geht's mit dem Flugzeug ans Ende der Welt!
    Read more

  • Day 33

    Ushuaia - Pinguine und el fin del mundo

    December 9, 2018 in Argentina ⋅ ⛅ 10 °C

    Wir haben's bis ans Ende der Welt geschafft! Ushuaia ist die südlichste Stadt der Welt (genau genommen ist Puerto Williams in Chile noch etwas südlicher aber das wird gekonnt ignoriert). Hier starten die Tausende von Franken teuren Kreuzfahrtschiffe in die Antarktis, leider ohne uns.
    Die Stadt begrüsst uns mit viel Sonnenschein, stürmischem Wind, eingeschneiten Berggipfeln und dem Meer. Der Ort hat definitv etwas magisches, was vielleicht auch daran liegt, dass man ständig erinnert wird, am Ende der Welt zu sein.
    Um den Nationalpark Tierra del Fuego zu besuchen, sei ein Auto von Vorteil. Für 1250 Pesos (37 Franken) erhalten wir gerade noch den letzten vorhandenen Chevrolet. Nach dem Einkauf im Supermarkt hängt ein Zettel an unserer Frontscheibe. Eine Busse? Das ist schwierig zu sagen.. nach Werbung sieht es auf jedenfall nicht aus. Wir entscheiden uns für die Variante dass es quasi einen Parkkarte-Zettel ist, welcher uns geschenkt wurde. Unser Driver Daniel macht sich ansonsten schnell mit den Verkehrsregeln bekannt und fährt schon bald gekonnt wie die Einheimischen. Der Nationalpark bietet einige schöne Pfade und Ausblicke. Unser Highlight ist die südlichste Post der Welt, total abgelegen auf einem Steg, der ins Meer verläuft. Natürlich lassen wir es uns nicht entgehen, Postkarten zu schreiben. Doch die Portogebühr haut uns fast um, umgerechnet 4 Franken pro Karte, da hätten wie bei insgesamt 6 Karten gut ein Abendessen für alle drei einnehmen können! Bitte also nicht enttäuscht sein, dass du vermutlich keine Postkarte vom Ende der Welt in deinem Briefkasten finden wirst.
    Da auf den Marken nichts von "Ende der Welt steht" frage ich den Postbeamten, ob er dann einen Stempel hat. "Du willst, dass Ende der Welt steht? Genügt es dir nicht, dass auf der Karte schon vorne und hinten und oben und unten Fin del Mundo steht? Ja da mache ich doch gerne einen Stempel". So nimmt er den ersten Stempel und stempelt eine Karte nach der andern. Dann nimmt er den zweiten, den dritten und noch einen vierten. Wir haben Tränen gelacht wie der mit einer Mischung aus Sarkasmus, Freude und Anschiss diese Karten gestempelt hat. Ich konnte es nicht verkneifen ihn zu fragen ob er das gerne macht, was er überzeugend bejaat, sonst würde er seinen Job nicht schon 20 Jahre machen. Der Arme...Zum Abschluss wird auch der Pass noch gestempelt, natürlich mit Fin del Mundo:-).
    Da es erst um 22h30 eindunkelt bleibt noch genügend Zeit, einen Gletscher zu besteigen. Die Sonne und die Höhenmeter bringen uns zum schwitzen, der Wind jedoch lässt unsere Haut fast einfrieren. Zwischendurch müssen wir pausieren und uns ducken, damit wir nicht vom Winde verweht werden. Besonders Silvan bekommt die Kraft der Natur direkt zu spüren, ein Windstoss und sein Tächlichäppli verabschiedet sich für immer. Die Verfolgung erweist sich als absolut aussichtslos.
    Auf den zweiten Tag in Ushuaia freue ich mich besonders, denn wir gehen unter die Pinguine! Für satte 180 Franken buchen wir die einzige Tour, wo aussteigen auf der Pinguin Insel erlaubt ist. Es hat sich gelohnt! Wir begegnen Hunderten von Magellan Pinguinen, zwei (verlorenen) Königspinguine und vielen Eselspinguinen, die gerade am nisten sind und ganz wenige, die bereits ein Junges dabei haben. Sind die alle süss!! Und wie sie so umherwatscheln, einfach köstlich. Ich frage mich, wie sie das Essen für die Jungtiere vom Meer ins Nest transportieren...die Antwort ist ziemlich lustig und eklig zugleich, sie essen das Gefundene (meistens Shrimps) und geben dies dann wieder her. Ja dann en Guete!
    Read more

  • Day 37

    Puerto Natales (Chile)- Torres del Paine

    December 13, 2018 in Chile ⋅ ⛅ 12 °C

    Torres del Paine gilt als einer der schönsten und bekanntesten Nationalparks Südamerikas. Berggänger und Abendteuerlustige aus aller Welt kommen nach Puerto Natales, um die letzten Vorbereitungen für das Abenteuer im 2h entfernten Nationalpark zu treffen. Dort wandert man nämlich 5 bis 10 Tage am Stück, logiert in Zelten und muss für die ganze Zeit auch essen mitnehmen (ausser man hat vörig Geld und gönnt sich die überteuerten Vollpensions-Angebote).
    Nun sollte man aber nicht (wie wir) erwarten, dass man in der Hauptsaison in diesem unglaublich beliebten Nationalpark so kurzfristig einen Zeltstellplatz oder eine Unterkunft findet. Diese sind teilweise über ein Jahr im Voraus ausgebucht.
    Wir möchten wenigstens die Wanderung zu den Torres machen. Das erste Reisebüro macht uns klar, dass diese 8 stündige Wanderung sehr hart sei, vielleicht eine der anspruchsvollsten überhaupt in Südamerika! Sie empfiehlt uns, umbedingt Wanderschuhe zu mieten, welche über den Knöchel gehen. 200 - 300 Knöchelbrüche pro Jahr sind die Folge von fahrlässigen Touristen mit schlechten Schuhen! Dani und ich haben ja immerhin richtige Trekkingschuhe aber Silvan's (selbsternannte Trekking) Schuhe gehören definitiv eher in die Kategorie Freizeit-Turnschuh. Schaffe ich dann diese Wanderung überhaupt?
    Wir beraten uns in einem weiteren Reisebüro über diverse Touren. Zum Schluss fragen wir ihn, wie es mit Mietautos aussieht. Ohh da rät er uns dringend davon ab, die Strasse sei sehr schlecht und es sei gefährlich wegen den entgegenkommenden Bussen. 2-3 Unfälle ereignen sich pro Woche. Als nächstes steht ein Besuch bei einer Autovermietung an. Wie sieht es dann aus mit den Strassen? Ist es gefährlich? Er verneint, es sei absolut nicht gefährlich wenn man sich an die Geschwindigkeiten hält und man hat viel mehr davon als auf einer Tour. Und was hält er von unseren Schuhen? Turnschuhe seien völlig okay, es gibt sogar Leute, die es in Flipflops geshafft haben. Ein paar Unterschriften später sind wir im Besitz eines Mietautos.
    Morgens um 6 Uhr geht's los. Driver Dani hat sichtlich Spass, unser "Schiff" zu steuern. Nach etwa 4 Stunden, x-Kleiderwechsel und einigen Verschnaufpausen stehen wir vor den impressionanten Türmen, welche majestätisch in die Höhe ragen. Ein toller Anblick, es hat sich gelohnt! Bei Wind und Kälte haben wir unsere Sandwiches zubereitet und uns für den Rückweg gestärkt. Den gleichen Weg geht es wieder zurück. Einer der Jungs hat erstaunlich viel Energie, so stösst er mich jeweils bergauf wenn ich zu langsam bin und trägt gegen den Schluss auch noch meinen Rucksack. Und das mit Turnschuhen! Ich bin gar nicht so unglücklich darüber, dass alle Mehrtagestrekkings schon ausgebucht waren:-)
    Am zweiten Tag erkundigen wir den Nationalpark mit dem Auto und zwei kleinen Wanderungen und sind froh, unsere Beine etwas schonen zu können.
    Read more

  • Day 39

    El Calafate (Arg) - Perito Moreno Gletsc

    December 15, 2018 in Argentina ⋅ 🌬 18 °C

    Unbeschreiblich, fantastisch, gigantisch! Doch diesen Gletscher mit Worten zu beschreiben ist fast unmöglich, man muss ihn erleben! Unsere Minitrekking-Tour führt uns in diese Märliwelt aus Eis. Unsere Schuhe werden mit Steigeisen ausgerüstet und wir werden instruiert, wie wir uns auf dem Gletscher fortbewegen können (und wie nicht). Mit etwa 20 weiteren Eisfreudigen begehen wir uns auf das 1.5 stündige Easy Trekking. Mit Spass und Freude macht uns unser Guide mit den Eigenheiten des Gletschers bekannt. Perito Moreno ist einer der wenigen, der nicht rückläufig ist, da er jeweils etwa gleich viel wächst, wie er verliert. Wir werden mit wunderschönen Eisformationen und Ausblicken verwöhnt und am Schluss gibt es für alle ein Whisky on the rocks, natürlich mit Gletschereis. Ausnahmsweise schmeckt sogar mir der Whiskey!
    Nach der Tour bestaunen wir den Gletscher von den Ausblickterassen. Ich könnte Stunden hier verweilen und ihn einfach anschauen, immerhin gönnen mir die Jungs etwa zwei Stunden - denn auch sie sind begeistert. Ab und zu kalbert der Gletscher sogar, das heisst es fällt ein Eisblock ins Wasser. Und er tut dies mit ganz viel Krach, einfach nur eindrücklich!
    Dani's Handy war wohl so begeistert von den Eisformationen, dass es ebenfalls eine Formation wollte. So wurde es am Tagesende durch ein Zusammenspiel von unglücklicher Zusammenhänge und unabsichtlicher Fremdeinwirkung mit dem Kabel aus der Steckdose gerissen und vom oberen Kajüttenbett in die Zimmerecke katapultiert - nun glitzert das Display fast so schön wie die Eisspitzen bei Sonnenschein.
    Den zweiten Tag in El Calafate widmen wir ganz dem Kleiderwaschen und vorallem dem Aufgängen. Saubere Kleider waren nicht mehr vorhanden im Rucksack und nicht stinkende Kleider wurden ebenfalls langsam rar, so war es höchste Zeit! Bei Wind und Sonne geht das Trocknen schnell haben wir gedacht. Nur war der Wind so stürmlisch, dass wir im Schnitt alle 10 Minuten einige Kleidungsstücke auflesen mussten. Immerhin waren wir zu dritt, so hatte jeder jeweils wieder 30 Minuten Auflespause. Bis am Abend war zum Glück alles trocken. Wirklich viel sauberer scheinen die Kleider nicht aber immerhin stinken sie nicht mehr:-)
    Read more

  • Day 45

    El Chalten - Fitzroy

    December 21, 2018 in Argentina ⋅ ⛅ 15 °C

    Man könnte meinen, sich irgendwo inmitten der Walliser Alpen zu befinden. Ein kleines Dorf, umgeben von Bergen, wo Menschen aus aller Welt herkommen um zu wandern und den Fitzroy zu bestaunen.
    In der ersten Nacht machen wir uns morgens um 3h20 mit einem Einheimischen und etwa 20 weiteren Nachtmenschen auf den Weg zur Laguna Capri. Die Wolken hangen tief am Himmel und wir sind skeptisch, ob es sich wirklich gelohnt hat, wertvollem Morgenschlaf gegen Nachwanderung einzutauschen. Knappe zwei Stunden später erreichen wir die Lagune und finden die Antwort im nun wolkenlosen Himmel. Wie nehmen am Ufer Platz und warten bis das Farbspektakel losgeht: Die ersten Sonnenstrahlen klatschen mit voller Wucht gegen den Fitzroy, welcher in feuerigen Rottönen erleuchtet und mit der spiegelnden Lagune um die Wette strahlt.
    Einige der anderen Nachtwanderer entscheiden sich anschliessend für die Rückkehr ins Bett, wir drei jedoch wandern weiter. Rund zwei Stunden später erreichen wir nach einem steilen Aufstieg endlich unser Ziel: La Laguna de los Tres. Ein herrlicher Anblick! Nur einen See trennt und vom Fitzi! Fühlt sich schon toll an, um 8h02 Uhr bereits den "Gipfel" erreicht zu haben. Und noch mehr Spass macht es, beim Rückweg in all die schwitzenden Gesichter zu schauen, die den steilen Aufstieg noch vor sich haben:-) Die Nummer 1 Wanderung von El Chalten scheint eine Volkswanderung zu sein. So freuen wir uns, alt bekannte Gesichter wieder zu sehen wie der Typ von unserer Free Walking Tour in Buenos Aires, die Deutschen vom Pinguin Trip in Ushuaia, die Franzosen vom Hostel in El Calafate, die Tschechinnen sowie Gin aus Korea von unserem aktuellen Hostel.
    Die nächsten 4 Tage verbringen wir mit weiteren längeren und kürzeren Wanderungen und meine Beine kommen langsam richtig in Form! Auf einer der längeren Wanderungen freunden wir uns mit dem Argentinier Julian und seiner albanischen Freundin Mimosa an, welche in Affoltern wohnen, keine 15 Minuten von unserem Zuhause entfernt! Die Wanderzeit mit ihnen vergeht wie im Flug, das ist auch gut so, denn Silvan möchte pünkltich zur Happy Hour zurück sein. Bei Wein und Bier und Hamburger lassen wir den Abend zu fünft gemütlich ausklingen.
    Am nächsten Tag vor dem Supermarkt lernen wir eine Schweizer Familie aus Nänikon kennen und tauschen uns über das bereits erlebte in El Chalten aus. Die zwei Buben, 7 und 8 jährig freuen sich sehr, endlich wieder mal etwas zu verstehen wenn die Eltern mit anderen Touristen quatschen.
    Unser Hostel ist etwas ab vom Schuss und es gibt nur noch ein Apartment-Hotel, welches noch hinter unserem ist. Und wen treffen wir am Abend vor unserem Hostel? Die Schweizer Familie auf dem Heimweg zu diesem Apartment-Hotel:-) Kurzerhand verabreden wir uns für den nächsten Abend zum Znachtässe und alle freuts, wieder einmal einen ganzen Abend mit neuen Bekanntschaften Schweizerdeutsch zu schwätzen! Unseren letzten Tag in El Chalten und auch der letzte mit Silvan verbringen wir mit unseren Schweizer Nachbarn beim Spiele spielen!
    Und schon sind die 3 tollen Wochen mit Silvan vorbei. Ein letztes Abendessen mit ihm und den Schweizern und es heisst Goodbye, den unser Nachtbus fährt kurz vor 22 Uhr los nach Los Antiguos!
    Read more

  • Day 47

    Los Antiguos - la capilla de marmol

    December 23, 2018 in Argentina ⋅ ⛅ 15 °C

    Wie und wohin weiter nach El Chalten? Eine Frage, die uns viel Kopfzerbrechen bereitete! Die letzten drei Wochen, seit Ushuaia, habe ich planungsfrei, da man einfach der Toruistenroute folgen kann. Doch nun gilt es wieder zu planen. Eigentlich wollten wir noch einen Abstecher nach Puerto Madryn machen doch die Busverbindungen, um einmal quer durch's Land an die Atlantiklüste zu fahren sind so schlecht, dass wir über 30 Stunden gebraucht hätten! Destination deshalb leider gestrichen. Wir wählen deshalb Bariloche als nächstes Fernziel und möchten unterwegs unbedingt noch die Marmorhöhlen in Chile ansehen, einen Tagestrip von Los Antiguos (Argentinien). Doch diese Tour kann nur bei wenig Wind gemacht werden und das Wetter für Sonntag sieht schlecht aus! Wir entscheiden uns trotzdem dafür, in Los Antiguos einmal zu übernachten, um die 24 stündige Fahrt nach Bariloche in zwei Etappen zu bewältigen.
    In unserer Unterkunft angekommen meint der Besitzer, die Tour könne vermutlich morgen schon gemacht werden! Was nun? Den Bus nach Bariloche sowie das Hotel dort umbuchen und der 24. Dezember im Bus verbringen? Oder einfach auf die Tour verzichten? Wir entscheiden uns für die erste Option.
    Die Tagestour mit Startpunkt Los Antiguos kostet umgerechnet satte CHF 130.- pro Person. Doch unser Hostel Besitzer hat Kontakte in Chile. Im nur 8km entfernten Chile Chico kostet die Tour die Hälfte! Er würde uns am Morgen zur Grenze chauffieren, dort müssen wir die Formalitäten alleine erledigen, anschliessend 3km zu Fuss gehen und dort bei der Brücke werden wir dann abgeholt... Ja das kann ja heiter werden! Doch auf die Einheimischen ist Verlass, es klappt alles wunderbar!
    Die dreistündige Holperfahrt führt am (See) Lago General de Carera entlang und wäre wunderschön, wenn das Wetter mitspielen würde... In Puerto Rio Tranquillo werden wir in ein Boot verfrachtet, mit wunderschönen Militär-Style Regenponchos und Regenhosen ausgerüstet. Und los geht's! Wir nähern uns in etwa 20 Minuten den Marmorhöhlen. Auch hier hätte etwas Sonne der Schönheit sicher nicht geschadet. Tja, immerhin spielte der Wind mit, sodass wir die Bootstour überhaupt machen können.
    Die Marmorhöhlen sind dann auch wirklich schön anzuschauen und tolle Fotomotive!
    Nach 1.5 Stunden geht's mit dem Minibus in drei holprigen Stunden wieder zurück nach Chile Chico und von dort über die Grenze nach Los Antiguos. Diesmal kommen noch zwei Spanier mit uns über die Grenze, ihr Bus würde um 8 Uhr in Los Antiguos abfahren, doch das schaffen sie nicht. So werden sie direkt vom Busunternehmen an der Grenze abgeholt und zum Busbahnhof gebracht, wo der Bus tatsächlich auf sie wartet. Ich bin beindruckt ab dieser wahren Gastfreundschaft in Patagonien!
    Read more

  • Day 52

    Bariloche - Berge, Seen und Schoggi

    December 28, 2018 in Argentina ⋅ ☀️ 16 °C

    Wir sitzen wieder einmal eingepackt in Decken und Schlafsack in einem unterkühlten Bus, wo wir nun 7 Stunden ausharren müssen. Bei Regen und Wolken ein perfekter Reisetag, um über die vergangenen Eindrücke in Bariloche zu schreiben.
    Bariloche hat den berechtigten Spitznamen "Argentinien's kleine Schweiz", wobei die Schokolade, naja, nicht so toll schoggig schmeckt wie unsere. Inmitten von Seen und Bergen wird man aber durchaus an die Heimat erinnert. Wir freuen uns, heilig Abend hier zu verbringen. Diese Freude währt jedoch nur kurz, da die wenig geöffneten Restaurants entweder überteuert oder total überfüllt sind. Habe mich schon fast mit Dani's "grandiosem" Vorschlag "ohni Znacht is Bett" abgefunden, als wir gerade noch einen Tisch in einem Fastfood Lokal ergattern konnten. So gibt's Burger mit Rotwein und wir verschieben unser Weihnachtsdinner (argentinisches Steak mit Rotwein) auf den nächsten Abend.
    Weihnachten - eine gute Gelegenheit die Weihnachtsmesse am 25. Dezember in der schönen Kathedrale zu besuchen. Pünktlich um 21h30 bin ich in der doch relativ grossen Kirche - und sie ist praktisch leer! Immerhin kommen noch knapp 30 Nasen, so dass ich nicht ganz alleine bin. Die Messe ist relativ kurzweilig und der Pfarrer führt keinen Monolog sondern bezieht die Besucher in das Gespräch ein. Das finale spanische Stile Nacht ist dann jedoch ein ziemlich erbärmlicher Schlusspunkt, da das Lied wohl niemand wirklich kennt.
    Am ersten Tag mieten wir ein Fahrrad und machen den Circuito Chico, eine 25km Rundfahrt, die zum Standartprogramm gehört in Bariloche. Die Fahrt ist etwas anstrengend aber landschaftlich absolut langweilig. Ausser ein paar schönen Aussichtspunkten wirklich nich lohnenswert! Es bleibt uns rätselhaft, wie diese Tour auf tripadvisor so gut abschneidet!
    Es kann also nur besser kommen! Mit dem Mietauto fahren wir den 7-Seen Weg bis nach San Martin de los Andes, übernachten dort und fahren dann wieder zurück. Eine schöne Tour mit tollen Aussichten (und Glacé😄).
    Nun sitzen wir immer noch in diesem Bus Richtung Puerto Montt und sind mittlerweile an der chilenischen Grenze angekommen. Da gibt es immer ein ziemliches Tamtam. Weder Früchte noch Gemüse noch Fleischprodukte dürfen eingeführt werden. Alle Gepäckstücke werden ausgeladen und in Reih und Glied aufgestellt. Nun kommen die Hunde, stolpern darüber und schnüffeln. Sitz Nummer 53 ruft der Chauffeur! Oops, das ist Dani's Rucksack, was hat er da wohl erschnüffelt? Dani muss den Rucksack öffnen, der Beamte kontrolliert, doch er findet nichts merkwürdiges. Haben wir ja Glück gehabt und es kann weitergehen. Oder es könnte... Denn anscheinend gab es einen Unfall und die Fahrt verzögert sich um ca 2 Stunden. Mit ein paar Runden Meiere (Würfelspiel) mit neuen Schweizer Bekanntschaften im Bus ist das Warten gar nicht mehr so schlimm. Zudem wird nun sogar ein bisschen geheizt:-)
    Read more