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- Day 25
- Tuesday, December 25, 2018 at 9:27 AM
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 159 m
New ZealandFox Glacier43°27’52” S 170°0’31” E
On the Road again

Die Fahrt von Collingwood nach Punakaiki.
Wir sind von Collingwood aus Richtung Westküste gefahren. Das erste mal gesehen haben wir die Westküste bei Cape Foulwind. Bei Tauranga Bay hatten wir dann einen ersten größeren Stopp. Dort sind wir einen schönen Küstenweg entlang gelaufen und haben von einer Aussichtsplattform aus eine Pelzrobbenkolonie beobachtet. Ein Stück weiter südlich beginnt die Steilküste. Die Straße windet sich direkt an ihr entlang, was immer wieder für geniale Ausblicke sorgt.
Es gibt viele Aussichtspunkte und auch einige wenige zugängliche Strände. Mit Glück lassen sich hier Robben und sogar kleine Pinguine beobachten (ich hatte leider kein Glück, was die Pinguine betrifft… schade!). Wir sahen nur das Schild, welches uns davor warnte, dass Pinguine die Straße kreuzen könnten.
Da es hier regelmäßig sehr warm ist, wächst hier ein dschungelartiger Regenwald mit Baumfarnen und tropisch aussehenden Nikau-Palmen bis direkt an die Küste heran. Den Rest erkenne ich nicht, aber ich finde es toll, dass die Vegetation hier komplett anders und eigen ist – neuseeländisch eben!Read more
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- Day 25
- Tuesday, December 25, 2018 at 3:00 PM
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 280 m
New ZealandRope Creek43°26’28” S 170°10’20” E
Franz-Josef-Glacier

Wir sind die Strecke von den „Pancake Rocks“ fast durchgefahren. Es gab immer mal wieder kurze Stopps für Fotos von schönen Plätzen, aber diesmal wollten wir früh ankommen. Wir wollten den Franz-Josef-Glacier besuchen, bevor wir unser Domizil auf einem Campingplatz am Fox Gletscher einrichteten. Die Franz-Josef- Glacier Basic Town war leider wegen Weihnachten geschlossen. Also konnten wir uns keinen Guide für eine Gletscherbesteigung buchen. Wir mussten uns mit einer Wanderung zum Fuße des Gletchers begnügen. Es ging zuerst durch den Regenwald. Ist es nicht krass, eine Wanderung machen zu können, die dich durch einen Urwald direkt hin zu einem Gletscher führt? Aber vermutlich schenken hier die meisten Touristen dem Regenwald wenig Bedeutung, sind doch alle wegen des Gletschers hierher gefahren.
Nach einigen hundert Metern Regenwald traten wir hinaus in das helle Licht des Gletschertals. Was für eine grandiose Stimmung! Von den Seiten der Gebirgswände fallen kleine Wasserfälle herunter.
Je weiter wir nach hinten ins Tal kamen, desto grauer wurde es entlang des Weges. Die Gletschertal-Wanderung führte ganz gemächlich über die Gletscher-Moräne, die über und über mit Schuttablagerungen bedeckt ist – stets entlang des gewaltigen Flussbetts des Waiho Rivers.
Entlang der Gletschertal-Wanderung finden sich immer wieder Markierungen, die anzeigen, bis wohin der Gletscher zu einer bestimmten Zeit gereicht hat. Ich empfand es erschreckend, wie sehr sich der Gletscher in den letzten Jahren bereits zurück gezogen hat. Und wie die Abstände mit der Zeit immer länger wurden. Je länger ein Abschnitt, umso mehr ist der Gletscher geschmolzen. Der Gletscher fließt jeden Tag ca. 1,50 m vorwärts. Also wer genug Zeit hat, hat gute Chancen, den Gletscher kalben zu sehen und zu hören. Ohne Guide sollte man nicht auf den Gletscher steigen. Vor ein paar Jahren haben dies einige junge Menschen versucht. Dabei sind zwei ums Leben gekommen, als der Gletscher an einer Stelle implodierte. So gerne ich den Gletscher ersteigen wollte, so richtig mit Seilschaft, Spikes und Eispickel, durch eine Eishöhle rutschen und durch Gletscherspalten klettern, aber der Respekt vor dieser Gewalt und dieser lebensfeindlichen Natur, hielt uns davon ab, es ohne fachkundige Begleitung zu versuchen. Schließlich haben wir ja schon auf dem Dachsteingletscher gesehen, gehört und unter den Füßen gespürt, was für Kräfte freigesetzt werden, wenn der Gletscher bricht.
Nach dieser eindrucksvollen Wanderung ging es für uns weiter zum Fox Gletscher. Wegen der Feiertage waren auch hier viele Touristen, aber keine Guides anzutreffen. Auch der Info-Shop und das Lebensmittelgeschäft hatten geschlossen. Gut, dass unser Kühlschrank noch gut gefüllt war.Read more
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- Day 26
- Wednesday, December 26, 2018
- ☀️ 17 °C
- Altitude: 156 m
New ZealandFox Glacier43°27’51” S 170°0’32” E
Westland Tai Poutini National Park

Nachdem wir gestern am Franz-Josef-Gletscher waren, fuhren wir gleich zum Fox Gletscher weiter. Dort hatten wir auch unseren Campingplatz für zwei Nächte gebucht.
Wir stellten uns den Wecker auf 6:00 h morgens. Wir wollten schon sehr früh zum „Lake Matheson“ aufbrechen. Dann ist dort im Normalfall die Luft am Klarsten und die Spiegelung der Berge im See perfekt. Leider spielte das Wetter nicht mit. Die Berge waren voller Wolken und hinter dichtem Nebel versteckt. Es war nichts von einer Spiegelung im See zu sehen.
Also sind wir gleich zur Galeay Beach gefahren. Den hatte ich eh auf dem Plan. Die Straße hörte wieder irgendwann einfach auf und mündete in eine Schotterpiste.
Nun denn, wir fuhren mal wieder einen Weg ins Ungewisse und hofften, dass uns bloß niemand entgegen kommen würde. Zwei Wohnmobile nebeneinander geht hier gar nicht. So dachten wir, aber es ging. Spiegel an Spiegel und beide fast im Graben, aber es funktionierte.
Man sehe und staune. Nach ca. 12 km Schotterpiste kam dann das Schild "Car and Camping Park". Also diese Straße war wirklich zum Befahren gedacht. Wir fuhren also auf dem Parkplatz und waren sofort irritiert. Da liefen viele Menschen bis zur Unkenntlichkeit vermummt herum. Ist es hier so kalt? Wir stiegen aus und fanden es angenehm warm. Aber warum waren diese Leute so dick angezogen und hatten zum Teil auch das Gesicht verdeckt? Die Antwort kam dann sofort. Sie alle hatten hier frei gecampt und sind in der Nacht von Sandflys überfallen worden.
Wer keine Sandflys kennt, darf sich glücklich schätzen. Sie stechen schlimmer als Mücken und sind kleiner als Sandkörner. Man sollte sich auf keinen Fall kratzen, wenn man gestochen wird. Sobald man sich kratzt wird es schlimmer und es entstehen heftige Entzündungen und Abszesse.
Tja, noch während die Camper uns erklärten, was los war, wurden auch wir schon zu Opfern. So schnell wie möglich stürzten wir wieder in unser Wohnmobil und zogen unsere mückenfeste Kleidung an. Aber das Parkplatz-Abenteuer war noch nicht zu Ende. Auf einmal wurde es richtig lebhaft im Freedom Camp. Einige liefen laut schimpfend herum, andere nahmen es mit Humor und lachten laut. Aber jeder schaute hektisch nach seinen Sachen.
Die Wasserschläuche waren zerfetzt, die Stoffe der Campingstühle auseinander gerissen, Gummidichtung an den Scheiben und Türen der Auto und Wohnmobile herausgeholt. Tja, diese armen Camper sind nicht nur von Sandfliegen überfallen worden, sondern auch noch von einem Schwarm Keas.
Denn neben der berüchtigten Sandfly und dem Possum gibt es noch ein drittes Tier, dass sowohl bei Neuseeländern als auch bei Touristen sehr unbeliebt ist: Der Kea. Dabei hätte der Papagei eigentlich gute Chancen, eines der beliebtesten Tiere überhaupt zu sein, ja sogar dem Kiwi seinen Status als Wahrzeichen des Landes streitig zu machen. Ich schreibe mal kurz, was ich über den Kea erfahren habe.
Der Kea ist eine höchst intelligente Papageienart, die in Neuseelands Hochgebirgen auf der Südinsel, wie zum Beispiel dem Arthurs Pass National Park, beheimatet ist. Sie sind überaus elegante Flieger und haben ein wunderschönes glänzend-grünes Gefieder mit roten Federn und Krallen. Sie haben ebenso einen kräftigen Schnabel und scharfe Krallen. Zudem sind sie unglaublich neugierig und zutraulich. Alles, was potenziell essbar ist, wird aufs Genaueste untersucht.
Diese Neugier - viele Einheimische nennen es auch Boshaftigkeit - haben in den letzten Jahrzehnten zu einem hohen Konfliktpotential zwischen Mensch und Vogel geführt. Früher wurden Keas vor allem von Farmern gejagt, da sie sich auf lebende Schafe gesetzt und ihnen mit ihren Schnäbeln den Rücken blutig gehackt haben, um an deren Fleisch zu kommen. Die verwundeten Schafe starben dann oft an einer Infektion der Wunden. Damals war sogar eine Prämie auf erlegte Keas ausgesetzt, so sehr wurden sie als Schädlinge wahrgenommen. Mittlerweile gelten Keas als eine gefährdete Art und stehen seit 1986 unter Naturschutz. Es gibt landesweit von diesen Vögeln noch etwa 5.000 Exemplare.
Das hält die Papageien selbstverständlich nicht davon ab, weitere Untaten zu begehen. Augenzeugen und Videoaufnahmen erzählen, wie einzelne oder auch mehrere Keas Rucksäcke öffnen, um nach Essbarem zu suchen, Brieftaschen und Pässe klauen, Motorradsitze bis zur Unkenntlichkeit zerpflücken oder auch einfach ganze Autos auseinander nehmen. Auf einem der aufgenommenen und ins Netz gestellten Videos sieht man einen Kea, der Leitkegel auf einer Straße verschiebt. Einigen Experten zufolge ein kalkulierter Schritt, um Autos anzuhalten und um Essbares zu betteln. Ein Wanderweg im Arthurs Pass National Park musste sogar zwischenzeitlich geschlossen werden, da ein Kea die vorbeikommenden Wanderer mit Steinen bewarf.
Zur Zeit läuft ein Versuchsprojekt, um die schlauen Vögel von den Touristen fern zu halten. Man hat Kea Spielplätze mit schwierigen und spaßigen Aufgaben entworfen und auch aufgestellt. Diese sollen die Papageien beschäftigen und von den Touristen ablenken. Mal sehen, ob die schlauen Vögel es nicht durchschauen und dann doch lieber Touristen und Einheimische ärgern.
So gingen Herbert und ich mit guten Ratschlägen gerüstet unseren Weg.
Wir suchten etwas Erholung von den schweißtreibenden Gipfelansteigen der steinigen Bergwelt und planten eine Wanderung entlang der herb-wilden Westküste.
Wir wollten zum schwarzen Paradiesstrand zu einer Pelzrobbenkolonie. Zuerst noch von Sandfliegen verfolgt gingen wir am Strand entlang bis zu einem ziemlich breiten Fluss. Es war klar, den konnten wir nicht durchqueren, zu tief und die Strömung zu stark. Also gingen wir weiter bis zu einer Holzbrücke. Dummerweise war sie sehr baufällig und gesperrt. Wir berieten uns und entschieden dann gemeinsam, vorsichtig die Brücke zu überqueren. Wir gingen mit großem Abstand und nur auf den äußeren Bretträndern auftretend. In der Mitte fehlte ein Stück Brücke, wir mussten etwas klettern. So kamen wir dann wieder in den Urwald. Eigentlich hatte ich genug vom Urwald, aber um zum Paradiesstrand zu kommen, nahm ich es in Kauf. Wir mussten wirklich gut aufpassen, rechts und links war es sehr sumpfig. Wir mussten umgefallene Bäume umklettern oder übersteigen, mehrere Wasserläufe durchschreiten. Es waren Baumriesen, die da lagen. Dieser Weg war schon lange keiner mehr gegangen. Aber es lohnte sich. Der Strand war phänomenal. Durch die kommende Flut, gab es ein Getöse und schöne Bilder. Sogar die Robben waren da. Allerdings im Wasser und nicht am Strand. Herbert und ich setzten uns auf einen hohen Felsen und beobachteten diese lustigen Tiere. Irgendwann mussten wir uns auf dem Rückweg machen, denn wir wollten nicht von der Flut festgesetzt werden.Read more
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- Day 28
- Friday, December 28, 2018 at 10:27 PM
- ⛅ 12 °C
- Altitude: 362 m
New ZealandLake Hawea44°36’14” S 169°14’51” E
Der Weg ist das Ziel

Der Weg ist das Ziel. Wenn das nicht zu unserem Tag paßte, dann weiß ich es nicht. Unsere Tagesetappe mit beeindruckenden Zwischenstopps betrug nicht ganz 300 KM. Unser Ziel war Wanaka und wir nahmen den Haast Pass. Er ist identisch mit einem großem Teil des Highways 6.
Der Haast Pass wurde erst 1965 für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Er folgt einem bereits von den Māori genutzten Weg an die Westküste, den diese zum Transport von Jade (Greenstone, Grüner Nephrit) benutzten.
Er ist nach Julius von Haast benannt, welcher ihn als erster Europäer bezwang. Aber wer denkt, dass man bei einem Pass hoch hinaus muss, der irrt. Wir warteten die ganze Zeit auf enge Serpentinen und tolle Ausblicke aus einer bemerkenswerter Höhe. Doch wir warteten vergeblich. Das einzige was wirklich eng war, waren mal wieder die Brücken. Aber der Pass hat trotzdem einiges zu bieten. Überall gab es Parkplätze, von wo aus man Wanderwege zu Wasserfällen gehen konnte. Auch während der Fahrt sah man überall Wasser von den Bergen stürzen. Die Flüsse hatten eine Farbe, wie ich es nur von Filmen aus der Karibik oder der Südsee kenne. Die Farbtöne variierten von grün, blau bis zu türkis. Dazu die hellen Felswände. Jeder Stopp hat sich gelohnt. So brauchten wir 4 Stunden länger für den Weg, als uns das Navi ansagte.
In Wanaka angekommen machten wir einfach mal einen Tag Wanderpause. Wir genossen den nächsten Tag, einfach mal zum bummeln, shoppen und für das Strandleben an einem wunderschönen See. Der Wanaka See ist über 40 KM lang und bietet fast alles, was es so an Wassersport gibt. Aber es leben so gut wie keine Menschen am See. Nur an einem Ende gibt es eine kleine Stadt, die sich zu einem beliebten Ferien- und Partyort entwickelt hat. Wanaka hat den Ruf, das kleine Queenstown zu sein.Read more
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- Day 29
- Saturday, December 29, 2018 at 11:34 PM
- 🌧 18 °C
- Altitude: 212 m
New ZealandTe Anau45°24’55” S 167°43’9” E
Lieblingsvogel Tui

Ich versuchte schon seit Tagen einen Tui zu fotografieren. Diese Vögel sind der Wahnsinn. Ich könnte mich total über sie kaputt lachen. Wenn du im Wald bist und andauernd ein Handy klingelt, aber außer Dir ist niemand da, dann schau dich nach einem Tui um.
Das Lied des Tuis ist sehr vielseitig und kann aus ganz verschiedenen Lauten bestehen: Von Flöten, über Schnarren und Knacken kann alles dabei sein. Je nach Region gibt es sogar verschiedene Tui-Dialekte: Ein Northland-Tui klingt anders als ein Wellington-Tui. Ich finde das sehr lustig! Die eindrucksvolle Vielseitigkeit an Lauten und Tönen liegt vielleicht auch daran, dass der Tui ein sehr intelligenter Vogel ist. In der Natur schnappen Tuis andere Vogellieder oder Geräusche aus ihrer Umgebung auf und kopieren sie! Er könnte zum Beispiel das Lied der Amsel nachmachen. Ein Austauschschüler erzählte von einem Tui im Garten seiner Gastfamilie in Auckland. Dieser Vogel konnte zum Beispiel täuschend echt die Auto-Alarmanlage des Nachbarn nachmachen. Auf einem Campingplatz hat mich ein Tui fast verrückt gemacht, weil er das Geräusch vom Auslöser von Kameras nachmachte. Ich suchte lange nach dem Menschen, der ganz in der Nähe Fotos machte. Es war aber nur ein Vogel in der Nähe. Oder nach der ersten Nacht im Urwald, suchte ich nach jemanden, der so nervend pfiff, wie jemand, der jemanden nachpfeift. Erst vorgestern zeigten sich mir drei Tuis. Nah genug, um sie genau zu sehen und zu hören, aber zu weit für meine Handykamera. Sie sangen gemeinsam, nicht ganz, sie sangen gleichzeitig, nur jeder was anderes. 😂. Sie erinnern mich an Chinesen, die ich in einem Park in Peking beobachtete. Es war eine Gruppe Chinesen, die sich dort trafen, um gemeinsam zu singen. Ich wartete gespannt, bis sie sich aufgestellt hatten. Und dann sangen sie gleichzeitig los. Nur jeder etwas anderes. Nicht nur im Text, soweit ich es beurteilen kann, sondern auch in der Melodie. Ich wunderte mich darüber sehr. Später habe ich gehört, dass es darin liegt, dass sich niemand unterordnen will und so jeder eben gerade das singt, was ihm so einfällt. Wenn man in ein chinesisches Kloster oder Gebetshaus geht, ist es genauso. Jeder/Jede singt was anderes. Stellt euch das mal vor, in Deutschland singt ein Chor und jedes Mitglied singt gerade das, was ihm einfällt. Oder im Gottesdienst. 😂😂😂. Zurück zu den Tuis. Ich finde diesen Vogel einfach sehr interessant. Leider kann ich an dieser Stelle nur mit einem Foto aus dem Internet aufwarten.Read more
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- Day 29
- Saturday, December 29, 2018
- ☁️ 24 °C
- Altitude: 8 m
New ZealandPapanui43°29’24” S 172°37’10” E
Queenstown

Für alle, die Adrenalin brauchen um glücklich zu sein, ist Queenstown die beste Stadt der Welt. Eigentlich wollte ich dort Skydriven und eine Zipping Tour machen. Vor Ort ist mir die Lust hierzu aber vergangen. Überall lange Schlangen zum Anstehen. Erst um Tickets zu kaufen und dann noch einmal, um zu den Attraktionen zu kommen und dann noch einmal für die eigentliche Attraktion. Ich dachte zuerst, ich bin wieder in China. Es scheint das Phantasialand für Chinesen zu sein. Nach den ganzen Wochen Natur, Ruhe und einsamen Wanderungen, war dies einfach zuviel für meine Sinne. Reizüberflutung nennt man dies wohl. Fluchtartig haben wir diese Stadt wieder verlassen. Später haben wir aber gehört, dass Queenstown in den frühen Morgenstunden wohl eine schöne Stadt sein soll. Nun, sie liegt sehr schön in einem Talkessel am Ufer des Lake Wakatipu am Fuße der spektakulären südlichen Alpen. Die Region ist ein berühmtes Abenteuersportzentrum und eignet sich auch als Ausgangspunkt zur Erkundung der Weingüter und der historischen Bergbauorte in der Umgebung. Das Freizeitangebot reicht vom Bungeespringen von der Kawarau Gorge Suspension Bridge bis zum Jetbootfahren auf den Flüssen Shotover und Dart. Im Winter ist es dann ein Wintersportgebiet.
Randbemerkung: Auf dem Weg nach Queenstown sind wir per Zufall noch auf eine Skurrilität am Straßenrand gestoßen. Auf einem Zaun waren dort schätzungsweise 1.500 BHs aufgereiht. Es stellte - so die Erklärung auf einer Informationstafel - ein feministisches Symbol gegen die Unterdrückung und Einengung der Frau dar.Read more
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- Day 30
- Sunday, December 30, 2018 at 1:58 AM
- 🌧 0 °C
- Altitude: 286 m
New ZealandFreshwater Basin44°40’8” S 167°55’31” E
Nach Milford Sound

Der Milford Sound ist der bekannteste neuseeländische Fjord. Wegen seiner Schönheit wird er auch als das achte Weltwunder bezeichnet. Mit seinen senkrecht abfallenden Steilwänden, seiner Vielzahl von Wasserfällen und dem mit 1.683 m alles überragenden Mitre Peak ist er ein majestätisches Naturschauspiel. Aber wie so vieles hat auch diese Gegend einen Schönheitsfehler. Sie ist mit Niederschlagsmengen zwischen 6.000 und 8.000 mm jährlich eine der regenreichsten Regionen der Welt. Auch wir haben dies leider am eigenen Leib erfahren müssen. Tief stehende Wolken und Dauerregen machten unsere Schiffsfahrt durch den Milford Sound zu einem sehr, sehr feuchten Erlebnis.Read more
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- Day 31
- Monday, December 31, 2018 at 3:54 PM
- ⛅ 15 °C
- Altitude: 7 m
New ZealandDunedin45°52’28” S 170°30’18” E
Dunedin

Eingerahmt von einer Hügelkette liegt der Stadtkern direkt am Pazifischen Ozean und am Otago Harbour, einem Naturhafen. Dieser entstand durch das Zusammenbrechen des Vulkans. Der Kraterrand brach ein und damit konnte das Meerwasser einfließen. Es entstand eine raue Küste, an der sich Robben, Pinguine und Wasservögel niederließen. Der an dieser Stelle sehr tiefe und planktonreiche Pazifik bietet ideale Bedingungen für Wale. Dies rief in frühen Jahren Robben- und Walfänger zu diesem Ort.
Erst später, als die ersten zwei schottischen Schiffe mit ca. 300 Siedlern dort an Land kamen, wurde die Wal- und Robbenjagd eingeschränkt. Nachdem sich in Schottland die Free Church of Scotland wegen ihrer streng calvinistischen Haltung von der Church of Scotland abgespalten hatte, gab es einen starken Drang, in einem neuen Land etwas Neues aufzubauen und freiheitlicher leben zu können. 1843 verließ so ein Drittel der Gläubigen die traditionelle Kirche Schottlands. Hinzu kamen schottische Auswanderer, die aus wirtschaftlichen Gründen in der Landwirtschaft und Viehzucht in dem "gelobten Land" einen Neuanfang machen wollten. Landschaftlich muss es wohl eine große Ähnlichkeit mit Schottland haben, und die Schotten waren froh, dort eine neue Heimat gefunden zu haben. Ich finde es bezeichnend, dass sie versucht haben, ihre Siedlungen so aussehen zu lassen, wie in Schottland. Sogar Burgen und Schlösser haben sie dort nachgebaut.
Vielleicht ist es der alte Traum von Freiheit und Frieden, der Dunedin und seine Einwohner immer noch so freundlich und offen sein lässt. Selten habe ich mich sofort am ersten Tag in einer fremden Stadt so gut aufgenommen gefühlt. Alle Menschen waren sehr freundlich und offen. Man sprach uns an, stellte Fragen und man wünschte uns noch viele schöne Urlaubstage. Auch die Einheimischen untereinander gingen sehr herzlich miteinander um. In den Kneipen, Bars und Restaurants mischten sich wie selbstverständlich Fremde und Einheimische an den Tischen. Es wurden viele Gespräche geführt und viel gelacht.
Das Octagon ist das Stadtzentrum von Dunedin. Dort hatte man zu Silvester eine Bühne aufgebaut, auf der viele Bands aufspielten. Es wurde getanzt, gelacht und gefeiert. Manchmal entstanden Gruppentänze von Menschen, die sich vorher noch nie begegnet waren. Einfach faszinierend. Wir erlebten in Dunedin einen besonderen und unvergesslichen Jahreswechsel.Read more
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- Day 32
- Tuesday, January 1, 2019
- ☁️ 20 °C
- Altitude: 10 m
New ZealandPapanui43°29’24” S 172°37’8” E
Otago

Die Otago Peninsula ist vor ca. 13 Millionen Jahren aus einem Vulkan entstanden. Der Vulkan bildete sich aus dem Meer heraus, direkt an der Küste der damals noch flachen Landschaft. Nach und nach brachen die Reste von dem Krater ab und es entstand eine teilweise sanfte, teilweise aber auch schroffe Küstenregion. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde hier die Stadt Dunedin gegründet.
Wir besuchten ein außerhalb der Stadt liegendes Pinguinschutzgebiet. Die Führung der sechsköpfige Gruppe übernahm ein junger Maori. Er begrüßte uns stolz in seiner alten Sprache. Auch für seine ersten Erläuterungen benutzte er die Sprache seiner Vorfahren. Nun, ich verstand gar nichts und schaute ihn etwas ratlos an. Andere lachten verlegen. Auch er lachte, setzte dann aber seine Erläuterungen in tadellosem Oxford-Englisch fort und führte uns in die Geschichte dieser Region ein.
Die Archäologen datieren die erste Besiedlung des Küstenabschnittes bei Otage um 1.100 n.Chr. Die Bewohner nannten sich Maori, was in der Bedeutung des Wortes soviel heißt wie natürlich, normal oder lokal. Als die Europäer nach Neuseeland kamen, gab es im Großraum des heutigen Dunedin erhebliche Spannungen zwischen verschiedenen Maori-Stämmen. Diese Fehde sowie eingeschleppte Krankheiten führten zu einer erheblichen Dezimierung der Bevölkerung.
James Cook fuhr ca. 1770 diese Küste entlang. Er berichtete von den vielen hier zu findenden Robben und Walen. Das rief erstmal 🐳 Walfänger zu der Halbinsel. Mit der Landung der ersten schottischen Siedler kam ein weiterer Wendepunkt. Die Walfangzeit wich der organisierten Besiedlung.
Aber mit den Schotten kam auch die Landwirtschaft. Damit ergaben sich dramatische Veränderungen für die Tier- und Pflanzenwelt der Otago Peninsula. Wenn auch die Geländestruktur im Wesentlichen unverändert blieb, so wurde doch der Urwald und die Buschlandschaft für die Rinder- und Schaftszucht sowie für die Milchwirtschaft im großen Stil gerodet. Bäume, Büsche und einheimische Pflanzen verschwanden und mussten ausgedehnten Graslandschaften weichen.
Schon bald stellte man fest, dass die Anzahl der hier ansässigen Gelbaugen-Pinguine als Folge der gravierenden Geländeumnutzungen immer mehr abnahm. Ein Farmbesitzer machte es sich zur Aufgabe, dieser Entwicklung entgegen zu arbeiten. Er richtete auf seiner Farm Schutzzonen für Pinguine ein. Dieses Projekt wurde mit großem Erfolg über viele Generationen fortgeführt. Heute ist Otago wieder eine Pinguin-Hochburg. Besucher können über geführte Touren und in Unterständen versteckt den Tieren sehr nahe kommen, ohne sie in ihrem natürlichen Lebensraum zu belästigen. Mich überraschte, dass diese Tiere nicht auf Felsen leben und nisten, sondern im Wald. Sie brauchen Wald und Busch für ihre Nisthöhlen. Wer hätte das gedacht.
Randbemerkung: In der Nähe von Dunedin erbaute der schottische Bankier und Politiker William Larnach ab 1871 ein Schloss, das sog. Larnach Castle. Es wird gern als das einzige Schloss Neuseelands bezeichnet. 200 Arbeiter waren 3 Jahre damit beschäftigt, den Kern des Gebäudes zu errichten. Europäische Handwerker benötigten weitere 12 Jahre für den Innenausbau, bei dem die unterschiedlichsten Materialien aus vielen europäischen Ländern zum Einsatz kamen. Die Kosten für das Bauprojekt explodierten und führten zum finanziellen Ruin des Bankiers. Am Ende nahm er sich auf diesem Schloss das Leben.Read more
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- Day 33
- Wednesday, January 2, 2019 at 5:52 PM
- ☀️ 23 °C
- Altitude: 26 m
New ZealandWaihapurua Stream34°52’24” S 173°23’24” E
Moeraki Boulders

Der kleine 150-Seelen-Fischerort Moeraki ist in erster Linie bekannt wegen einer merkwürdigen geologischen Formation, den Moeraki Boulders. Es sind tonnenschwere und im Durchmesser bis zu drei Meter große, am Strand umher liegende Kugeln. Es sieht gerade so aus, als hätten hier Riesen Billard gespielt. Nach wissenschaftlichen Analysen bestehen die Kugeln aus Schlamm, feinem Lehm und Ton, die von Calcit zusammengekittet wurden.
Nach Legenden ortsansässiger Māori sind die Boulders Reste von Aalkörben, Flaschenkürbissen und Süßkartoffeln, die von dem Wrack des legendären Kanus Arai-te-uru an die Küste gespült wurden. Nach diesen Legenden sind die Klippen, die sich von Shag Point ins Meer erstrecken, der versteinerte Rest des Bootskörpers und ein nahe gelegener Felsvorsprung der Körper des Kapitäns.Read more
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- Day 35
- Friday, January 4, 2019 at 11:28 AM
- ⛅ 16 °C
- Altitude: 385 m
New ZealandOtira42°49’51” S 171°33’42” E
Arthur-Pass

Von Christchurch aus führt - so zumindest die Hinweise im Reiseführer - eine der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt hoch zum Arthur-Pass. Also buchten wir einen entsprechenden Tagesausflug. Die Waggons des Zuges waren teilweise offen und vermittelten ein "Cabrio-Gefühl". Trotz einiger schöner Momente riss mich die Fahrt nicht vom Hocker. Die angekündigte spektakuläre Schlucht entpuppte sich als ein Schlüchtchen und die vielen Tunnel ließen so manches im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln. Zudem versperrten die an den Brücken angebrachten hohen Geländer die Blicke auf die Bergwelt und in die Tiefen. Schade.
Am Arthur-Pass wurden wir dann mit einem Kleinbus abgeholt. Der Guide fuhr los und erzählte von Wasserfällen und lohnenden Spaziergängen in dieser Gegend, verzichtetet jedoch auf entsprechende Stopps. Endlich machte er an einem nach seinen Worten tollel Aussichtspunkt Halt. Neugierig kletterten wir aus dem Bus, gingen zum Geländer und schauten auf eine "spektakuläre" Autobrücke. Die Neuseeländer sind wohl sehr stolz auf diese Brücke. Ja, tatsächlich, man kann aus beiden Richtungen gleichzeitig über die Brücke fahren. Und ja, es hat jede Richtung eine eigene Spur. Tolle Brücke, die muss man einfach gesehen haben. Sie hat wirklich einen Aussichtspunkt verdient. 😉
Aussichtspunkte anlegen, das können die Neuseeländer. Meistens sind sie schon früh ausgeschildert. „In 3 km auf der linlen Seite schöner Ausblick“ - so oder so ähnlich beschriftet stehen die braunen Schilder am Straßenrand. Breite Aus- und Einfahrten sowie großzügige Parkplätze - sogar für Wohnmobile.
Sehr vorbildlich, nur an den falschen Stellen. Während an nicht wenigen Highlights entsprechende Stationen fehlten, war an den angelegten Aussichtsstellen teilweise nur schwer das "Sehenswerte" zu erkennen. Einmal schauten wir auf ein Gestrüpp oder standen vor einer Kuhweide. Oder, wie oben beschrieben, gab es nur eine aus unserer Sicht 08/15-Autobrücke zu bestaunen.
Also stiegen wir wieder in den Bus und steuerten den nächsten Programmpunkt an: Restaurantbesuch auf einer neuseeländischen Hochalm mit einem typisch neuseeländischen Essen. Ich weiß bis heute noch nicht, was das war. Vielleicht typisch neuseeländischer Humor? Es war keine Hochalm, aber ein Hotel mit Restaurant. Hm, so nannte es sich auf jeden Fall. Von außen sah es schon so aus, als würde die Bude beim nächsten Windhauch auseinander fliegen. Auf dem Dach saß ein hässlicher Wicht mit dem Ring von den Hobbits. Jede Menge Tierschädel und kaputte Wagenräder, alte Kutschen und Merlin und .... was für ein durcheinander. Der Innenbereich ähnelte einer Rumpelkammer mit einer willkürliche Ansammlung von ausrangierten Sachen, zu denen u.a. auch etwas extravagante Toilettenschüsseln gehörten. Das Essen war lieblos und ziemlich chaotisch auf dem Teller angerichtet, geschmeckt hat es trotzdem einigermaßen. Aber das war es auch schon.
Es wurde aber besser. Am Castel Hill war unser nächster Stopp. Seinen Namen bekam der Hügel wegen seiner großen Anzahl von unterschiedlich großen in der Gegend verstreut liegenden Felsblöcken aus Kalkstein. Diese erinnern entfernt an eine alte, heruntergekommene Burg. Im Jahr 2002 bezeichnete Tendzin Gyatsho, der 14. Dalai Lama, den Castle Hill als ein "Spirituelles Zentrum des Universums". Der Castle Hill selbst ist eines der wichtigsten Zentren der neuseeländischen Kletterszene. Des Weiteren bieten sich die zahllosen unterschiedlich großen Kalkblöcke äußerst gut zum Bouldern an. Also hier wäre ich gerne etwas länger geblieben.
Auf unserem Ausflug ging es weiter zu einer Schlucht. Hier erwartete uns ein Abenteuer der nassen Art. Wir fuhren Jetboot. Das besondere, unser Fahrer drehte zwischen den Felsen das Boot um 360 Grad. Ein komisches Gefühl mit einem Affenzahn die Felsen auf sich zu kommen zu sehen. Ich habe versucht, Bilder zu machen. Das ist mir aber leider nicht gelungen An einer etwas ruhigeren Stelle konnte Herbert ein Kurzvideo drehen. Wenn ich mal wieder zu niedrigen Blutdruck habe, schaue ich es mir an. Ich glaube, danach geht es dem Kreislauf wieder gut. Ziemlich viel für einen Tag, aber er war noch nicht zu Ende.
„Come back Jack“!
Wer ist Jack? Jack ist ein Hütehund, der darauf abgerichtet wurde, die Schafe zu den Hirten zu treiben. Was aber erstmal richtig schief ging. 😂 Als er auf die Schafe zustürzte, liefen diese zu erst einmal alle auseinander und verteilten sich auf dem großen Wiesengelände. Schafe und Hund waren mehr oder weniger verschwunden. Auch das Kommando des Hirten "Come back Jack“ änderte daran zunächst nichts. Es dauerte eine Weile bis der Hund seiner Aufgabe gerecht wurde und die Schafe als Herde vereint zur Farm zurückführen konnte.
Als nächstes hatten wir die Gelegenheit, uns das Scheren von Schafen anzusehen. Eigentlich wollte Herbert es auch einmal versuchen. Letztlich verzichtete er hierauf jedoch. Dies war - so glaube ich - ganz im Interese der Schafe. :-)
Es war ein Ausflug mit Startschwierigkeiten. In dieser Form würde ich ihn nicht noch einmal buchen. Die angefahrenen Etappenziele lassen sich auch auf eigene Faust erkunden. Beim nächsten Mal sind wir schlauer.Read more
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- Day 37
- Sunday, January 6, 2019 at 9:21 AM
- ☁️ 9 °C
- Altitude: 6 m
New ZealandElms Creek42°25’34” S 173°35’58” E
Wale und Robben

Die Bucht bei dem 4.000-Städtchen Kaikoura ist bekannt für seine ungewöhnlich reichen Wal-, Delfin- und Robbenbestände. Um die dort ganzjährig anzutreffenden Pottwale einmal aus der Nähe zu bestaunen, entschieden wir uns, eine Whale-Watching-Tour mit einem Kleinflugzeug zu unternehmen. Das Geschäft für solche Exkursionen liegt fest in der Hand der Maoris. Nach eigenen Angaben achten sie darauf, dass die Wale durch die Flightseeing-Touren nicht übergebührend in ihrem Lebensrhythmus gestört werden.
Die neuseeländischen Pelzrobben wurden früher fast bis zur Ausrottung bejagt. Inzwischen haben sie sich wieder deutlich vermehrt. Man kann diese Tiere an zahlreichen Plätzen in und um Kaikoura beim Sonnenbaden beobachten.Read more
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- Day 39
- Tuesday, January 8, 2019 at 12:18 PM
- ☀️ 25 °C
- Altitude: 57 m
New ZealandPutaruru37°56’50” S 175°38’52” E
Christchurch

Für Christchurch hatten wir drei Übernachtungen eingeplant. Zum einen, um uns die Stadt etwas intensiver anzuschauen und zum anderen, um Zeit für einen Ausflug zum Arthur-Pass zu haben.
Christchurch hat einiges zu bieten und ist bekannt für sein englisches Flair. Durch das Stadtzentrum schlängelt sich der Fluss Avon, auf dem flache Stechkähne, sogenannte "Punts", dahingleiten. Und so langsam wie der Fluß durch die Parkanlagen fließt, so langsam und gleichmässig scheint auch das Leben in Christchurch dahin zu fließen. Überall gab es Menschen, die unter den riesigen Bäumen ein Buch lasen, mit ihren Kindern spielten oder einfach nur dort saßen und den lieben Gott einen guten Mann sein ließen.
Mich beeindruckte die Aufgeräumtheit und Sauberkeit der Anlage. Obwohl sehr viele Familien und Gruppen junger Menschen ihre Freizeit im weitläufigem Hagley Park verbrachten und einige kistenweise Essen und Trinken mit sich führten, lag hier nirgendwo Müll herum. Sie nahmen ihren Müll einfach wieder mit. Wieso geht das hier und bei uns nicht. Es gab dort im Park einen sehr weitläufigen und abwechslungsreichen Spielplatz und ein öffentliches Schwimmbad. Dieses Schwimmbad war kostenfrei für jedermann zugänglich. Die Umkleidekabinen standen frei im Park mit Toiletten. Auch hier war alles in bester Ordnung und sauber, besser als so manche Umkleide und Toilette in unseren Schulsporthallen. Und dies, ohne das jemand Aufsicht führt. Irgend etwas machen wir falsch.
Nur über den Botanischen Garten musste ich dann doch etwas schmunzeln. Da haben sie so eine beeindruckende Natur ringsum. Urwälder, Regenwälder, Sumpfgebiete, mediterrane Küstenstreifen, und dann versuchen sie das in Gewächshäuser nachzuahmen. Diese Gewächshäuser sind wirklich nicht gut gelungen und nur ein jämmerlicher Abdruck. Da ist das Dschungelhaus im Kölner Zoo eine Eins gegen. Nunja, ich bin ja nicht wegen dem Botanischen Garten in Christchurch. Urwald- und Regenwaldwanderungen hatte ich ja schon zu genüge.
2010 und 2011 wurden zahlreiche historische Gebäude der Stadt durch ein Erdbeben zerstört. Leider sieht man dies noch immer. Der Wiederaufbau geht aber voran. Das schwierige ist die Rekonstruktion von vielen alten Gebäuden. Christchurch, wie es Bewohner und Touristen vor den Erdbeben kannten und liebten, gibt es nicht mehr. Eine neue City wird entstehen – die Herausforderung ist gigantisch und kostet viel Geld, Kraft, Mut und Geduld. Aber die Neuseeländer sind kreativ.
Ein Beispiel ihrer Kreativität, Improvisationskunst und den Willen, die Stadt wieder lebenswert zu machen, verkörpert die im Oktober 2011 eingeweihte Fußgängerzone Re:Start Mall. Es ist die ehemalige Einkaufsstraße Cashel Mall, die anfangs zur Red Zone gehörte. Bevor hier neu gebaut werden kann, verwirklichte man eine geniale Idee: Farbige Schiffscontainer, teils aufeinandergestellt, ersetzen zunächst die geplanten Gebäude.
In den Containern sind neben Geschäften auch Banken, ein Postamt und Cafés untergebracht. Rundherum Blumen und viel Grün, Straßenmusiker und Imbissstände. Shopping und Kaffeetrinken in Schiffscontainern – das ist schon ziemlich einzigartig.
An der Re:Start Mall öffnete im Februar 2013 das Museum Quake City seine Pforten. Eine sehenswerte Dokumentation der Erdbeben 2010/11 mit Fotos, Videos, Informationstafeln und Ausstellungsobjekten.
Die Highlights der Stadt lernt man am Besten mit der alten Tram kennen. Sie fährt einen Rundkurs und kommt an allem Wesentlichen vorbei.Read more
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- Day 40
- Wednesday, January 9, 2019 at 3:09 AM
- Altitude: 6 m
New ZealandElms Creek42°25’34” S 173°35’58” E
Bay of Islands

Die Bay of Islands zählt zu den herrlichsten Buchten Neuseelands. Dort führte uns ein Schiffsausflug - begleitet von Delfinen - unter anderem zum Cape Brett/Hole in the Rock. Die Ferienorte Russel, Kerikeri und Paihia beeindruckten uns mit ihrem ganz besonderen Flair. Nicht umsonst bedeutet der Maori-Name Paihia in der Übersetzung soviel wie „hier ist es gut“.Read more
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- Day 42
- Friday, January 11, 2019 at 1:07 AM
- ⛅ 0 °C
- Altitude: 153 m
New ZealandCape Reinga34°25’37” S 172°40’39” E
Ninety-Mile-Beach

Obwohl er nur 55 Meilen lang ist, darf er den Namen 90-Meilen-Strand tragen. Er ist offizieller Highway und Teil des neuseeländischen Fernstraßennetzes. Normalerweise gilt auf den Highways die Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Dieser Strand ist der einzige Highway in Neuseeland, der mit 120 km/h befahren werden darf. Allerdings wird ein 4-Rad-Antrieb dringend empfohlen. Mietwagen sind in der Regel nicht versichert, denn immer wieder bleiben Autofahrer im Sand stecken. Es ist ein Riesenproblem für die Betroffenen: Hier draußen funktioniert meist das Handy nicht und Abschleppdienste kommen nicht hierher. So versinken immer wieder Autos in den Fluten.
Der Ninety-Mile-Beach ist ein Strand der Superlative: Am Längsten, am Windigsten, am Wildesten! Ich fand es beeindruckend, wie viele verschiedene Landschaften auf diesem kleinen Fleckchen Erde Platz finden. Steilküsten und Meer, karge Ödnis neben saftigen Urwäldern und Weiden. In vielen Orten der Ost- und Westküste werden Bustouren ans Kap und an den Strand angeboten. Der Vorteil: Man bekommt wahnsinning viel zu sehen! Unterwegs wird Halt gemacht in abgelegenen Dörfern, Buchten und Kauri-Wäldern – Stationen, die man auf einem selbst geplanten Trip eventuell nicht angesteuert hätte. Die Highlights: Eine Fahrt über den Ninety-Mile-Beach und Sandboarding auf den Te Paki Dünen! Unser Tourguide versorgte uns mit interessanten Infos zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten. Extras wie Leih-Sandboards und Pausensnacks waren im Preis häufig mit inbegriffen.
Auf der lang gezogenen Halbinsel, dessen Spitze das Cape Reinga bildet, wirkt die Landschaft wild und karg. Dörfer gibt es hier so gut wie keine mehr. Ab und zu kommt man an einsam gelegenen Farmhäusern vorbei. Solarzellen auf dem Dach und Regenwassertanks verraten, dass sich die Menschen hier oben auf ein Leben abseits der Zivilisation eingestellt haben. Oft sind es die Maoris, die hier in Großfamilien leben. Die Familien sind fast durchgehend kinderreich. Unser Fahrer erzählt lachend, dass es wohl daran liegt, dass es hier kein TV und kein Internet gibt.
Die Kinder in dieser einsamen Gegend müssen wie alle Kinder die Schule besuchen. Sie werden mit dem Bus abgeholt und wieder nach Hause gebracht. Aber weil die Farmen nicht unbedingt an dem Highway liegen, sind manche Schüler und Schülerinnen lange unterwegs. Viele verlassen ihr Zuhause schon früh am Morgen, wenn es noch dunkel ist und kommen erst spät abends - auch im Dunkeln - nach Hause. Wenn sie Ferien haben oder schulfrei, müssen sie auf den Farmen mitarbeiten und ihren Familien helfen. Unser Fahrer ist Maori, hat aber auch deutsche Wurzeln. Er kennt die meisten Familien in dieser Gegend. Wenn nicht gerade Ferien sind und er Tourguide ist, dann ist er Lehrer an der Schule vor Ort. Also es scheint so, als ob ein Job nicht reicht. Aber er macht den Guide mit Herzblut und er erzählt und lacht sehr viel.
Aber nicht überall bietet die Gegend einen schönen Anblick: Großflächig abgeholzte Flächen erinnern an die lange verschwundenen Kauriwälder, die einst fast die gesamte Nordinsel bedeckten. Und immer noch wird Kahlschlag betrieben. Wie große Wunden im Urwald wirken diese riesigen gerodeten Flächen. Ich musste an meine Einreise denken und an das Theater um meine Wanderschuhe sowie an die zahlreichen Wanderschuh-Desinfektion-Stationen in und an den Urwäldern, um die riesigen Kauribäume vor Krankheiten zu schützen. Die praktizierten Vorsichtsmaßnahmen einerseits und die teils rücksichtslose Rodungspraxis andererseits stehen aus meiner Sicht im krassen Widerspruch.
Ein Highlight am Ninety-mile-Beach sind die wandernden Te-Paki-Sanddünen, von denen man herunter Surfen 🏄♀️ kann. Unser Fahrer erzählte, dass man mit etwas Glück die hier wild lebenden Pferde sehen kann. In diesem Augenblick zeigten sich ein paar Kühe, die sich wohl verlaufen hatten. Ich musste lachen, aber die Kühe taten mir schon leid. Hoffentlich finden Sie den Weg wieder zur Herde. Wahrscheinlich sind sie den Te Paki Stream entlang gekommen. Er schlängelt sich an den Dünen vorbei über den Ninety-Mile-Beach zum Meer. Busse und Autos nutzen das Bachbett als Strandzufahrt, allerdings kann man hier auch toll spazieren gehen. Der Bach führt nur sehr wenig Wasser, so dass man wunderbar barfuß über den weichen Sand zum Strand wandern könnte. Vom Autoparkplatz bis zum Strand sind es zu Fuß etwa 40 Minuten. Naja, überhaupt ist das Wandern entlang des Strandes sehr beliebt. Viele Menschen laufen ihn über mehrere Tage in seiner ganzen Länge ab und campen abends in den Dünen.
Am Kap angekommen, kann man auf einem der zwei Parkplätze parken. Ein befestigter Weg schlängelt sich durch die raue Küstenlandschaft bis zum weißen Leuchtturm an der Spitze des Cape Reinga. Einige knorrige Bäume trotzen dem unerbittlichen Seewind, ansonsten wächst hier nicht viel, außer Gräsern und Büschen. Die Küste fällt steil zum Meer hin ab, viele Meter unter uns brachen sich die Wellen am felsigen Ufer.
Wenn man ganz vorne am Leuchtturm steht, hat man den nördlichsten begehbaren Punkt Neuseelands erreicht. In der Verlängerung von Cape Reinga Richtung Norden vereinigen sich die westlich des Kaps liegende Tasmansee und der sich nördlich und östlich des Kaps erstreckende Pazifische Ozean. Durch das Zusammenkommen der beiden Meere und der Untiefe vor dem Cape sieht es so aus, als würde das Wasser sieden. Hier gibt es gefährliche Strömungen. Für die Māori treffen Te Tai o Rehua von Westen, das männliche Prinzip verkörpernd, auf Te Moana Nui a Kiwa von Osten, das weibliche Prinzip verkörpernd, am Cape Reinga aufeinander und symbolisieren damit die Entstehung des Lebens.
In der Mythologie der Māori besitzt Cape Reinga eine besondere Bedeutung. Es wird erzählt, dass an dieser Stelle die Seelen der Verstorbenen sich auf die Suche nach der Insel ihrer Urahnen begeben. Um die Bedeutung des Ortes für die Māori den Besuchern des Kaps zu verdeutlichen, wurde am Zugang zum Kap ein Eingangstor errichtet. Sobald ein Besucher den Eingang erreicht, ertönen mystische Klänge, die akustisch die Seelenwanderung verdeutlichen und den Ort für Besucher als einen heiligen Ort erkennbar machen sollen. Auf dem dann folgenden Weg zum Cape Reinga erklären Info-Tafeln weitere Aspekte der Mythologie des Ortes.
Das Ende Neuseelands ist ein magischer Ort!Read more