traveled in 6 countries Read more Berlin, Deutschland
  • Day 220

    Im Tal des Todes

    June 4, 2017 in the United States ⋅ ☀️ 40 °C

    Sobald man die Stadtgrenze von Las Vegas passiert hat, ist man in der Mojave-Wüste. Und doch besteht noch ein himmelweiter Unterschied zwischen der Mojave und dem zwei Autostunden entfernten Death Valley. Dieses liegt eingekesselt zwischen mehreren hohen, hintereinander folgenden Gebirgszügen, die jegliche Feuchtigkeit fernhalten. Zudem sorgen einige geothermische Faktoren dafür, dass sich die bereits erhitze Luft nicht erhebt, sondern im Tal bleibt, um sich weiter zu erwärmen. Extrem hohe Temperaturen sind die Folge.

    Das Death Valley ist aber nicht nur die heißeste, sondern gleichzeitig auch die tiefste Stelle der USA. Das Tal bei Badwater liegt bei 85m unter dem Meeresspiegel und würde sich unter normalen meteorologischen Verhältnissen schnell mit Wasser aus den umliegenden Gebirgen füllen; die hohen Temperaturen verhindern das jedoch, sodass lediglich eine riesige Salzlache davon zeugt, dass gelegentlich doch noch Wasser ins Tal gelangt.

    Wir standen an diesem Tag früher als sonst auf, da davon abgeraten wird, nach 10 Uhr morgens durch den Death Valley zu wandern; die Hiking-Möglichkeiten sind sowieso recht begrenzt. Als wir gegen 9 Uhr am Zabriskie Point ankamen, hatte es schon 36 Grad. Bei Badwater war es zwei Stunden später schon 46 Grad heiß. Die Hitze ist trocken, und somit erträglicher als feuchte Schwüle; man schwitzt sich zwar einen ab, merkt es aber gar nicht wirklich, da der Schweiß sofort verdunstet. Nach 30 Minuten auf dem Salzsee wurde es uns aber doch ein wenig schwindlig, und wir kehrten um; es war eine recht kurze, aber trotzdem sehr intensive Wanderung. Die anschließende Fahrt aus dem Tal mussten wir ohne Klimaanlage absolvieren, um das Auto nicht zu überhitzen. Wir fuhren mit offenen Seitenfenstern, was aber nur geringfügig Abkühlung brachte; es war eher so, als würde man einen riesigen Fön laufen lassen, der dir heiße Luft entgegenbläst.

    Als wir das Death Valley verließen, verhinderte ein schneebehängter Gebirgszug die Weiterfahrt Richtung Westen, eine riesige, undurchdringliche Wand, die sich von einem Ende des Horizonts zum anderen erstreckte: die Sierra Nevada. Ursprünglich hatten wir vor, sie wesentlich weiter nördlich am 3000m hohen Tioga-Pass zu überqueren, dort wo sie richtig hoch ist, um anschließend direkt am Eingang des Yosemite Nationalparks zu stehen. Leider ist das momentan noch nicht möglich, da der Pass aufgrund großer Schneemassen noch nicht geöffnet ist. Wir rechneten aber bereits damit und gingen zu Plan B über: Wir umfuhren die Sierra südwärts, um von dort aus alternativ den Sequoia Nationalpark zu besuchen.

    Werden unsere unerschrockenen Weltenbummler dort endlich einen waschechten Schwarzbären zu Gesicht bekommen? Oder gar eine Klapperschlange? Das alles erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag. Stay tuned!
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  • Day 218

    Too Much Of A Good Thing...

    June 2, 2017 in the United States ⋅ ☀️ 33 °C

    Während unseres USA-Trips sind wir bereits ein paar mal auf der alten Route 66 gefahren, jener Straße, die als eine der ersten das Land komplett durchkreuzte und es somit zu weltweiter Bekanntheit brachte. In dieser Form existiert die Route 66 allerdings nicht mehr; sie ist noch zweispurig, teilweise im schlechten Zustand, und wäre als eigentlicher Interstate Highway nicht mehr in der Lage, es mit dem heutigen Verkehrsaufkommen aufzunehmen. Sie führt aber immer noch teilweise durch faszinierende Landschaften, und wo dies der Fall ist, wurde sie als "Historic Route 66" neben den neu gebauten Teilabschnitten belassen. Besonders hier im Südwesten ist das der Fall, und so bietet sie eine spannende Abwechslung zu den großen, vierspurigen Highways, die meilenweit das Land schnurgerade durchkreuzen.
    Die Routenplanung ist mühsam, da der Navi dich natürlich immer auf dem schnellsten und/oder kürzesten Weg irgendwo hinschickt, und die alte Route 66 ist beides nicht...aber es lohnt sich trotzdem. Meistens zumindest.

    Wir hatten vor, vom Grand Canyon nach Las Vegas über die alte Route 66 zu fahren (mit einem kleinen Abstecher zum Barringer-Meteoritenkrater und zur Mojave-Wüste samt Killerdünenbesteigung...puh!). Der Teilabschnitt hier ist besonders pittoresk und führt nicht nur durch den Kaibab National Forest, sondern auch durch alte, mittlerweile verlassene Kleinstädte, deren Glanzzeit zu dem Zeitpunkt endete, als schnellere Ersatz-Highways die einstige Ost-West-Verbindung obsolet machten und die Ortschaften vom Durchgangsverkehr trennten. Eines dieser Orte ist zum Beispiel Williams...oder hätte es sein müssen. Denn das Städtchen ist alles andere als verlassen, sondern zu einem Route 66-Touri-Memorial verkommen. Ein Souvenirshop reiht sich an den nächsten, wo du dir deinen Route 66 Kühlschrankpin kaufen kannst. Wir sind genau 10 Minuten dort geblieben.
    Es gibt aber die besagten Ortschaften trotzdem noch, zum Beispiel Peach Springs oder Oatman. Das sind teilweise wirklich lost places, aber trotzdem ungleich charmanter als solche Fake-Nummern wie Williams.

    Am Mittwoch Abend kamen wir in Las Vegas an, und nahmen uns für den nächsten Tag vor, den gesamten Strip rauf- und wieder runterzulaufen. Auf diesem Wege lässt es sich auch nicht vermeiden, die größten Casinos/Hotels zu besuchen, da man die Straßen um den Strip selten "klassisch", also über dem Bürgersteig überqueren kann, sondern über Straßenbrücken, die (welch Zufall!) durch die Casinos selbst führen. Während uns die alle gleich aussehenden Spielhöllen ziemlich egal waren (wir haben nur ein paar Dollar an den Slotmachines gelassen), fanden wir die überbordende Architektur einiger Hotels umso interessanter. Wir waren zum ersten Mal in Vegas, und haben uns deswegen ganz klassisch im Bellagio eingebucht (siehe Video). Sollten wir aber jemals wieder in die Spielerstadt kommen, wird es wohl das Luxor werden - was für ein abgefahrenes Teil!

    Nach 20 Tagen National Parks ist Vegas eine ganz schöne Umstellung; anfänglich war alles etwas zu grell und zu laut und zu bunt. Ich habe aber gemerkt, dass sich das viel leichter ertragen lässt, wenn man leicht einen sitzen hat. So holten wir uns zu unseren Strip-Walk nach kurzer Zeit bei Fat Tuesdays einen 22oz Margarita-Slushy (meine Frage, ob es die verschiedenen Geschmacksrichtungen auch ohne Alkohol gäbe, wurde lediglich mit einem mitleidigem Lächeln beantwortet)... und plötzlich machte alles irgendwie viel mehr Sinn! Vor allem die 17$ für ein kleines Sandwich und die 52$/Person für das Riesenrad. Las Vegas kann nämlich nüchtern ganz schön teuer sein.

    Am Freitag, also bevor das Hotelzimmer begann, *richtig* teuer zu werden, sind wir weiter Richtung Death Valley. Wir zogen wieder unsere staubigen Trekkingschuhe an. Es war ein gutes Gefühl :)
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  • Day 214

    Hit the Road, Jack

    May 29, 2017 in the United States ⋅ ⛅ 24 °C

    Reisen ist ein ständiges Abschiednehmen. Diese Tatsache wurde uns erneut bewusst, als wir nach einer Woche Aufenthalt das Haus in Kanab verlassen mussten. Das Haus war klasse, es war ein super gelegener Ausgangspunkt für Tagesausflüge und es war gut, während dieser Zeit sich nicht überlegen zu müssen, wie die Routenplanung für den nächsten Tag auszusehen hat und wo man übernachten will. Es macht Spaß, "on the Road" zu sein, aber jeden Abend in gewohnte vier Wände heimzukommen, hat auch seine Vorzüge. Wir können nun besser verstehen, warum der Mensch vor 10.000 Jahren sesshaft wurde :)

    Wir fuhren raus aus Utah Richtung Grand Canyon. Dieser liegt in Arizona, genauso wie die Coyote Buttes, und schon da hatten wir es mit der Zeitumstellung nicht so richtig gerallt. Zu diesem Zeitpunkt war es nicht so schlimm, da wir uns nur kurz in Arizona aufhalten würden. Diesmal war es anders, und wir mussten uns etwas ernsthafter damit ausseinandersetzen.

    Das ist in Arizona nämlich nicht so einfach. Prinzipiell gilt (so wie auch in Deutschland auch) in den gesamten USA Sommerzeit (Daylight Savings Time", DST)....bis auf Arizona. Sie machten es einst mit, bis sie feststellten, dass eine Stunde mehr Sonne am Abend keine so gute Idee ist. Mehr Sonne bedeutet mehr Hitze, und das wiederum führt zu einem höheren Energieverbrauch durch Klimaanlage, sodass sie DST wieder abschafften.
    Das kriegt man ja noch einigermaßen auf die Uhr. Etwas komplizierter wird es allerdings wenn man weiß, dass das Navajo-Reservat, welches das größte indianische Reservat auf US-Boden ist und dessen Gebiet ein Viertel der Fläche Arizonas einnimmt, sich um die Vorgaben des Landes nichts schert und DST nutzt. Vollkommen undurchsichtig wird es aber durch die Tatsache, dass das Hopi-Reservat, welches innerhalb des Navajo-Gebiets liegt, auf DST wiederum verzichtet und Arizona-Zeit hat. Wie es der Zufall so will, liegen auch viele der POIs nicht nur im Navajo- oder Hopi-Gebiet, sondern zusätzlich auch entlang der Grenze Arizona/Utah. Da hat fast schon jeder Ort seine eigene Zeit, und du rallst irgendwann mal überhaupt nicht mehr, wie spät es gerade ist, da auch die automatische Zeitumstellung des Handys schon lange nicht mehr mitkommt.
    Am Ende war uns das einfach nur noch Wurst. Es war halt immer je nach Sonnenstand "irgendwas zwischen 4 und 6 Uhr" oder so ähnlich. What the fuck. Wir sind im Urlaub. Genauer muss man das nicht wissen.

    Wir kamen also "irgendwann mal zwischen 4 und 6 Uhr" am Grand Canyon an, und hielten uns knapp zwei Tage dort auf. Der Canyon ist sehr groß (um die 15km durchschnittliche Entfernung zwischen Nord- und Südrand) und es gibt keine Brücke zwischen den beiden Rändern. Diese können also nur getrennt besichtigt werden, die meisten POIs befinden sich allerdings am Südrand. Von diesem aus kann man übrigens auch nicht den Colorado-Fluss am Canyongrund sehen, denn es geht in verschiedenen Abstufungen 1.600m in die Tiefe... wir haben ja mittlerweile einige Canyons gesehen, aber die Bezeichnung "Grand" ist hier mehr als berechtigt. Das Ding ist einfach riesig.
    Wir waren am Memorial Day dort, eines der wichtigsten Nationalfeiertage der Amerikaner, es war also ein verlängertes Wochende und der Grand Canyon dementsprechend voll. Trotz der Bedeutung des Canyons als eine DER Sehenswürdigkeiten des US-amerikanischen Südwestens, als DAS Sinnbild amerikanischer Größe und Erhabenheit (die es zweifelsohne besitzt) waren wir trotzdem nicht total geflasht – und das lag nicht unbedingt daran, dass es an diesem Tag so voll war. Wir glauben, dass wir nun doch noch den bereits erwähnten Sättigungspunkt erreicht haben, was Steinformationen in verschiedenen Farben betrifft. Der Grand Canyon sollte trotzdem bei einer Reise durch den Südwesten der USA nicht fehlen – zumal er so groß ist, dass man kaum daran vorbeikommt.
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  • Day 212

    Die perfekte Welle

    May 27, 2017 in the United States ⋅ ☀️ 22 °C

    Der Standort des bekanntesten Spots innerhalb der Coyote Buttes ist längst kein Geheimnis mehr; die GPS-Koordinaten stehen in jedem Wanderführer. Die Wave ist trotzdem nicht leicht zu erreichen. Sie ist sehr gut versteckt, da sie auf keiner von weitem sichtbaren Anhöhe liegt, sondern vielmehr eingebettet innerhalb kleiner Sandsteinhügel. Sie besitzt keine besonderen Landschaftsmerkmale in der Nähe, und jegliche von Besuchern hinterlassene Wegmarkierungen (zum Beispiel die üblichen Steinhügel) werden von den Rangern regelmäßig entfernt. Es soll eben wenn möglich niemand, der keinen Permit hat, dazu verleitet werden, den Weg dorthin einzuschlagen.

    Vom Trailhead (dem Startpunkt des Wanderwegs) bis zur ersten sanften Schwingung der Wave sind es etwas über 5 Kilometer. Es gibt keinen Trampelpfad, keine Wegweiser, die vorgeschlagene Wegführung führt komplett durch wildes, unwirtliches Gelände. Fußstapfen können, müssen aber kein Indikator sein, dass du auf dem richtigen Weg bist, und spätestens ab der Hälfte verläuft der Weg sowieso fast nur noch über Stein – der zudem teilweise magnetisch ist, sodass auch Kompassunterstützung versagen kann. Handyempfang ist schlecht bis gar nicht vorhanden. Und: im Frühling/Sommer ist es im besten Falle sehr warm dort - meistens aber recht heiß. Man sollte unbedingt genug Wasser dabei haben. Da sich nicht wenige Wanderer auf dem Weg dorthin (oder zurück) verlaufen haben, bekommt man vom Visitor Center eine Karte mit Bildern zur Orientierung – das ist die einzige Möglichkeit, dorthin zu gelangen.

    Wir machten uns um 10:00 auf dem Weg, um zur Mittagszeit dort anzukommen. Zu dieser Zeit scheint die Sonne senkrecht auf die Wave und wirft keine störenden Schatten. Zur Unterstützung hatten wir noch ein GPS-Gerät dabei, welches unseren Weg dorthin aufzeichnete – so wie bei Hänsel & Gretel, nur etwas zeitgemäßer. Die meisten Leute verlaufen sich nämlich auf dem Rückweg; bei der Rückkehr aus der Wave ist es einige Stunden später, der Sonnenstand anders, die Landschaft sieht komplett verschieden aus, und eventuelle Fußspuren wurden vom Wind verweht.

    Die Wave selbst ist nur spektakulär. Sie ist nicht wirklich groß, sondern wirkt lediglich so, da sie meist mit einem Weitwinkel fotografiert wird. Ihre Wände bestehen aus Sand eines längst vergangenen Strandes, als sich noch große Teile des Südwestens Nordamerikas direkt am Pazifik befanden. Dieser Sand verfestigte sich im Laufe der Jahrmillionen zu rot-weißem Sandstein, und der starke Wind und das Regenwasser gaben dem Felsen seinen unverkennbaren Schwung; eine weltweit einzigartige Formation entstand.

    Wir hielten uns etwa vier Stunden dort auf, es waren noch weitere 6–7 Leute vor Ort. Durch die Sonnenbewegung entstanden ständig neue Muster. Egal, wie du dich zu ihr positionierst, du hast immer ein Wahnsinnsbild im Sucher... die Wave ist ein wahres Paradies für Landschaftsfotografen!

    Anschließend erkundeten wir noch etwas die Umgebung. Während die Wave selbst in einer heutzutage eher windgeschützten Gegend liegt, toben etwas südlich von ihr heftige Winde. Wir wagten uns auf eine Anhöhe nicht weit davon entfernt, um ein paar Panos zu schießen, mussten allerdings kurz darauf wieder runter, weil der Wind zu heftig war; auf dem Video kann man das ein wenig erkennen.

    So eindrucksvoll und schön der Ausflug auch war, der Tag endete eher traurig: bei unserer Rückkehr am Trailhead erwarteten uns ein Ranger samt Sheriff. Anscheinend hatte sich ein einzelner Wanderer auf dem Weg zurück verlaufen und war seit mittlerweile mehreren Stunden nicht mehr erreichbar. Wir wurden befragt, ob wir ihn gesehen hätten, was wir leider verneinen mussten. Der Wanderer hatte Stunden zuvor kurz Empfang gehabt und sein Handy sendete einen GPS Signal; Ranger und Sheriff machten sich anschließend mit viel Wasser auf dem Weg, um zu dieser Position mit ATVs zu fahren. Wir hoffen, dass dem Mann nichts passiert ist und er mittlerweile wieder zuhause ist.
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  • Day 210

    That's a Bingo!

    May 25, 2017 in the United States ⋅ 🌙 20 °C

    Zu dieser Jahreszeit sind National Parks schon recht gut besucht, wenngleich die Hochsaison offiziell noch nicht begonnen hat. Capitol Reef, Bryce und Zion kommen mit dem Ansturm der Touristen recht gut klar, da sie flächenmäßig eine gute Verteilung der Besucherströme ermöglichen; andere POIs haben da schon größere Probleme, wie zum Beispiel der Antelope Canyon oder die Coyote Buttes. Doch jede Parkleitung hat ihren eigenen Umgang im Falle zu hoher Nachfrage bei begrenzter Kapazität.

    Das Gebiet der Coyote Buttes steht aufgrund seiner sehr empfindlichen und einzigartigen Sandsteinformationen unter Naturschutz. Innerhalb der Buttes sind die Hauptattraktionen die sogenannten "Waves". Die Bilder der First Wave kennt übrigens jeder, der Windows 7 hat und in der Lage ist, Bildschirmschoner eigenständig auszuwechseln. Interessanterweise hat seit dem Release des Betriebssystems im Jahre 2009 der Besucherandrang zu den Coyote Buttes dermaßen zugenommen, dass der Staat die Besucheranzahl auf 20 Besucher pro Tag eingrenzen musste; 10 Genehmigungen hierfür werden vier Monate online im voraus, die restlichen 10 werden täglich im Besucherzentrum hier in Kanab durch eine Lotterie verlost.

    Beim Antelope Canyon wiederum handelt es sich um einen sogenannten "Slot Canyon", eine sehr enge, durch schnell fließendes Wasser geformte Klamm, die extrem eindrucksvolle, sanft geschwungene Felsspalten aufweist. Die Anzahl der Besucher ist somit schon durch die Form begrenzt, zudem ist der (schönere) obere Abschnitt lediglich 400m lang. Der Antelope Canyon liegt allerdings auf Navajo-Land, und es käme diesem äußerst geschäftstüchtigen Volk sicher nicht in den Sinn, die Anzahl der zahlenden Touristen zu begrenzen. Somit werden durch die sehr engen Schluchten des Canyons täglich Tausende von Touristen im Gänsemarsch und recht zügig kurz vor Ausbruch einer Massenpanik durchgeschleust. Fotos zu machen ist unter diesen Bedingungen ebenfalls kaum möglich; in dem Canyon ist es sehr dunkel, man bräuchte ein Stativ, und um das mitzunehmen, bedarf es einer Sondergenehmigung. Die ordentlich kostet.

    Da der Zutritt zum Upper Antelope Canyon nur mit Navajo-Führung möglich ist, haben wir die "Photographers Tour" gebucht. Allerdings nicht um die Mittagszeit, wo der Sonneneinfall in den Canyon fast senkrecht ist und sich sehr eindrucksvolle Lichtstrahlen, die "beams", zeigen: zu diesem Zeitpunkt kostet die Tour zwischen $150 und $200 pro Person und ist auf Monate ausgebucht. Wir waren nachmittags drin, zum Schnäppchen von $90 pro Nase. Man darf aber nicht denken, dass die Fotografen während ihres Besuchs im leeren Canyon stünden, mitnichten! Natürlich geht da gleichzeitig das Durchschleusen der normalen Besucher (die ca. $30 für diese Tortur berappen müssen) weiter. Diese werden lediglich kurz aufgehalten oder zur Seite geschoben, damit man Fotos ohne Menschenmassen im Bild machen kann. Hierfür bekommt man von den Guides jeweils die genaue Positionierung des Stativs und die Richtung vorgegeben, in der man schießen soll; anschließend hat man 1–2 Minuten Zeit, bis die Touristen sich wieder in die Fotospots ergießen, bis dahin müssen die Bilder geschossen sein. Man bekommt tatsächlich ein paar nette Fotos hin, aber mit kreativer Fotografie hat das absolut nichts mehr zu tun. Die Navajo hingegen können sich freuen: sie scheffeln auf diese Weise Millionen jährlich. Das ist wohl die späte Rache des roten Mannes.

    Da ist der Ansatz Utahs, an den Coyote Buttes die Anzahl der Besucher zu begrenzen, der sicherlich angenehmere Weg – aber nur für diejenigen, welche die Lotterie gewinnen. Nur wenige kommen in den Genuss, die Wave besuchen zu dürfen, die meisten werden abgewiesen. Seit wir in Kanab sind, nehmen wir daran Teil, heute waren wir zum vierten Mal dort. Immer von 8:30 bis 9:00, bisher waren immer um die 50 Bingokugeln in der Trommel, wir haben uns sagen lassen, an guten Wochenenden können es auch 75 sein. Es werden insgesamt 10 Leute pro Tag ausgelost; da die meisten zu zweit oder zu dritt teilnehmen, zieht also der nette Ranger jeden Morgen maximal 3–5 Bingokugeln für den nächsten Tag, bis die 10 Plätze weg sind. Man kann sich also ausrechnen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist. Eher klein.

    Wir haben es heute mit der Nummer 15 trotzdem geschafft (FUCKING UNBELIEVABLE! Die 15 ist auf ewig unsere Glückszahl!). Mussten anschließend uns öfters gegenseitig zwicken, da es uns so unwirklich schien. Wir freuen uns tierisch! Morgen um 8:00 geht es los...
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  • Day 209

    Der Bryce ist heiß

    May 24, 2017 in the United States ⋅ ☀️ 21 °C

    Süd-Utah, 1959. Walt Disney, Ralph McQuarrie und ein noch recht junger Bob Ross beschließen bei einem höchst konspirativen Treffen der US-Regierung, der Gegend um Tropic ebenfalls eine Attraktion zu bescheren...denn das kleine Städtchen im Garfield County ist mittlerweile das einzige ohne eigenem Nationalpark.
    Nach langen, geheimen Planungsphasen, einigen "Unfällen" eingeweihter Geheimnisträger und mehreren Budgetkürzungen ist es endlich soweit: der Bryce-Canyon-Nationalpark wird eingeweiht.

    Ob sich das wirklich so zugetragen hat, ist fraglich, aber wenn man sich Bryce anschaut, könnte man das wirklich glauben. Der Park ist recht klein, an einem Tag gut erkundbar, und wahnsinnig schön. Wenn man zum ersten Mal vom Sunrise Point auf das sogenannte "Amphitheater" hinunterblickt, bekommt man das Gefühl, dass der Anblick nicht natürlich sein kann, so unglaublich perfekt wirkt es – wie eine außerirdische Filmkulisse, in der vereinzelt idyllische irdische Landschaften eingefügt wurden. Überall springen zutrauliche Eichhörnchen, Erdhörnchen und Rehe rum, die dir aus der Hand fressen würden, wenn das Füttern nicht strikt verboten wäre. Kein Scheiß.

    Eines ist bei unseren ganzen Besuchen der Nationalparks ebenfalls erstaunlich: man könnte meinen, es gäbe nichts, was einem beim nächsten noch groß begeistern könnte. Immerhin befinden sich alle mehr oder weniger auf dem Colorado Plateau, sodass die Gesteinsformationen sich wiederholen müssten, ebenfalls die Einflüsse, die auf die Felsen im Laufe der letzten Millionen Jahre gewirkt haben. Und trotzdem wurden wir bisher bei jedem Park von der gleichen, fast ehrfürchtigen Begeisterung ergriffen, wenn wir zum ersten Mal reinfuhren. Jeder Park ist anders, und jeder Park versetzt uns immer wieder in kindliches Staunen.

    So auch beim Zion National Park gestern. Während der Bryce Canyon eher klein ist und aufgrund seiner Hoodoo-Formationen sehr filigran wirkt, begeistert Zion durch seine massive Größe und schiere Wucht – man fährt rein und wird regelrecht von den hohen Steilwänden und massiven Felsblöcken erschlagen. Der Park ist in jeder Hinsicht gigantisch, besitzt zahlreiche Wanderwege und ist eigentlich nicht an einem Tag vernünftig zu ergründen; wir suchten uns zwei Routen aus, die etwas anspruchsvoller und somit nicht so ganz überlaufen waren (für die Kenner der Gegend: Angels Landing und Upper Emerald Pool Trail). Das angehängte Video zeigt die Einfahrt in den Park.
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  • Day 207

    Hollywood ist überall

    May 22, 2017 in the United States ⋅ ☀️ 21 °C

    Das schlechte Wetter hielt zwei Tage an, sodass wir unseren Aufenthalt in Bicknell um einen weiteren Tag verlängerten, um bei erträglichen Temperaturen Capitol Reef zu erkunden. Der Park wurde entlang der "Waterpocket Fold" errichtet, einer 150km langen Verwerfung in Nord-Süd-Richtung, die vor 200 Jahren der Eroberung des Westens einen guten Dämpfer verpasste - denn das Teil ist nicht so einfach überwindbar. Aber so nervig es für die damaligen Siedler war, so schön ist es heute für Besucher des Capitol Reefs, sich in dessen Canyons und Washes zu bewegen. Anschließend fuhren wir weiter nach Kanab, wo wir ab dem 22. ein Ferienhaus gebucht haben.

    Es war in den späten 40er Jahren des letzten Jahrhunderts, als man begann, Western-Filme "on location" und nicht mehr im Studio zu drehen. Die Hollywood-Studios begaben sich zu diesem Zweck auf die Suche nach einem geeigneten Ort in der Nähe klassischer Western-Settings als Produktionsstandort, und stießen dadurch auf Kanab: "Little Hollywood" war geboren. Im Laufe der nächsten 30 Jahre sollten mehr als 200 Western-Filme und -Serien hier entstehen. Es gab keinen namhaften Western-Darsteller, der nicht mindestens eine Nacht in Kanab verbracht hätte... um genauer zu sein, in der "Parry Lodge" - the place to be als Westernstar in den 60ern. Die Cabins, die früher von den Talents bewohnt wurden, sind heutzutage klassische Motel-Zimmer geworden. Lediglich die Benennung der Räumlichkeiten nach den früheren Darsteller, die diese bezogen, und die Tatsache, dass jedes Zimmer immer noch einen Schminktisch für die damalige Maske besitzt, erinnert an den Glamour vergangener Tage.

    Analog zum Walk of Fame in Los Angeles schmücken bebilderte Tafeln die Hauptstraße Kanabs mit den Namen der bekanntesten Darsteller und Regisseure der goldenen Zeit des amerikanischen Westerns. Diese Epoche ist schon lange vorbei, doch was geblieben ist, sind die atemberaubenden Kulissen um Kanab herum, die bestimmt jeder von euch in einem alten Schinken gesehen hat. Heutzutage sind diese Landschaften nicht selten Teil irgendeines Nationalparks geworden und einige davon möchten wir in den nächsten Tagen von hier aus besuchen.
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  • Day 203

    Winter is coming

    May 18, 2017 in the United States ⋅ ☀️ 5 °C

    Auf unserer Wettervorhersage-App haben wir natürlich auch Berlin eingespeichert, und wir freuten uns in den letzten Wochen wie die Schneekönige, wenn wir die heimatlichen Temperaturen mit denen unseres jeweiligen Standortes verglichen - ein Gefälle von teilweise 30 Grad zu unseren Gunsten trieb uns immer ein schadenfrohes Lächeln ins Gesicht. Es war klar, dass das Karma irgendwann mal zurückschlagen würde. Nämlich genau jetzt.

    Wir befinden uns gerade in Bicknell, Utah, vor den Toren des Capitol Reef National Parks. Eine gebirgige Landschaft mit bizarr anmutenden, roten Felsen, tiefen Canyons und wilder, ungestümer Vegetation - ein wunderbarer Kontrast zu den Wüstenlandschaften New Mexikos, die wir zuletzt hatten. Wir wären jetzt gerne da draußen, inmitten dieser Natur, auf einem der zahlreichen Hiking Trails die der Park anbietet...und sind doch dazu verdammt, im Hotel rumzuhocken und abzuwarten, bis das Wetter besser wird. Ein Tiefdruckgebiet mit der ungefähren Größe Deutschlands hängt nämlich gerade über das südliche Utah/nördliche Arizona, und dieses bringt einen deutlichen Wetterumschwung mit sich.
    Die ersten Anzeichen, dass es ein bisschen kälter geworden sein könnte, erlebten wir, als wir heute früh ins Auto einstiegen, um zum Park zu fahren. Die Cola vom Vortag, die sich noch im Getränkehalter des Autos befand, war zugefroren. Wir haben in den letzten vier Wochen nie mehr als ein T-Shirt tragen müssen (OK, manchmal hatten wir noch eine Hose an), und in unseren Autos lief bisher ständig die Klimaanlage. Diese stellten wir heute auf "heizen", vorher jedoch mussten wir nochmal aufs Zimmer, um Pullover und Jacke anzuziehen. Die Fahrt ging allerdings nicht lang, da es recht bald anfing zu regnen, der Regen ging anschließend in Schnee über. Wir kehrten um.

    Wie es der Zufall so will, besitzt unser Motel eine angeschlossene Videothek (ich wusste gar nicht, dass es in den USA noch sowas gibt; andererseits wird es hier in der Einöde, in der es kaum Handyempfang und nur langsames Internet gibt, nicht so wahnsinnig viele Streamingangebote geben), und wir haben einen DVD/VHS-Player im Zimmer, sodass wir uns wohl ein paar Filme ausleihen werden. Wir wollten ja sowieso ein wenig langsamer machen, oder?

    Wir sind trotzdem froh, dass die kleine Eiszeit jetzt erst über Nordamerika ausbricht. Vorgestern waren wir noch am Monument Valley, und da streifte uns das Tiefdruckgebiet nur: während es am Vormittag kurz regnete, klärte es sich zum Nachmittag zunehmend auf, und wir hatten zum Sonnenuntergang fast wolkenlosen Himmel. Die Landschaft dort zählt zu dem Beeindruckendsten, das wir auf unserer Reise bisher gesehen haben; es wäre sehr schade gewesen, auf diese Eindrücke aufgrund von schlechtem Wetter verzichten zu müssen.

    Und noch ein kleiner, positiver Nebeneffekt: auf der Rückfahrt zum Motel versuchten wir noch (vergeblich), das schlechte Wetter auszusitzen, und begaben uns in ein kleines Restaurant in Torrey, das Café Diablo. Dort gab es ausgezeichnete Sandwiches, Kathrin hatte ihres mit "bacon marmelade". Das Zeug ist ein wahres Fest für die Geschmacksnerven: salzig, süß, leicht scharf und extrem herzhaft - ich glaube, ich habe noch nie so was leckeres gegessen!

    Das angehängte Video wurde übrigens im Capitol Reef aufgenommen - gestern, bei der Fahrt hierher. Am Horizont kann man bereits die Tieffront erkennen, die uns heute voll erwischte.
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  • Day 200

    Atemlos durch das Land

    May 15, 2017 in the United States ⋅ 🌙 18 °C

    Während ich diese Zeilen schreibe, klampft gerade unser Motel-Nachbar auf dem gemeinsamen Balkon ein paar nette Lieder auf seinem Banjo, während vor unserem Zimmer langsam der San Juan River vor sich hinfließt. Alles sehr entspannend...

    ...im Gegensatz zu den letzten Tagen. Was für ein Ritt! Wir wussten ja, die Tage vor Kanab könnten ein wenig stressig werden, und so war es letztendlich auch. Innerhalb der letzten fünf Tage sind wir ca. 1.500 km durch vier Staaten und teilweise wirklich atemberaubende Landschaften gefahren, waren in zwei großartigen National Parks: White Sands und Mesa Verde, haben in Alamogordo, Albuquerque und Farmington übernachtet (ich habe es geschafft, Kathrin davon abzubringen, die Breaking Bad Tour zu buchen. Puh! Gerüchten zufolge hat sich die echte Besitzerin von Walter Whites Haus mittlerweile eine Waffe gekauft und schießt auf jeden, der versucht, eine Pizza auf ihr Dach zu werfen), waren in Roswell (big fail - don't go), am VLA (nerdig, aber geil) und Shiprock, sind ein Stück die Route 66 gefahren (hier ganz OK, aber die 163er ist wesentlich spektakulärer, siehe Video), haben mexikanische Schneemänner in 3.300m Höhe gebaut und stehen jetzt in Mexican Hat vor den Toren des Monument Valley, den wir uns morgen anschauen werden. Für die Dinge, die wir anschauen wollten, haben wir uns trotzdem viel Zeit genommen - nur zum Durchschnaufen nicht. Von daher ist es gut, dass es die nächsten Tage ein wenig langsamer vorangehen wird. Mit etwas Glück ist es uns gelungen, morgen Abend eine Lodge innerhalb des Monument Valley zu belegen, und anschließend steht Capitol Reef für ein paar Tage auf dem Programm (aber alles sehr shanti), bevor wir uns für eine Woche in Kanab einquartieren um den Roadtrip kurz zu pausieren, und die umliegenden National Parks zu besuchen.
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  • Day 195

    USA

    May 10, 2017 in the United States ⋅ ⛅ 17 °C

    Sie haben uns tatsächlich reingelassen! Wir hatten ja ein wenig Sorge, dass uns der orange Mann an der Grenze abweist und wir deswegen die nächsten sechs Wochen in Venezuela verbringen müssen. Einige meiner Facebook-Posts der jüngsten Vergangenheit haben nicht gerade viel Sympathie für die Trump-Regierung durchscheinen lassen, und man weiß ja nie genau, was sie von einem so alles wissen...

    Wir haben trotzdem nur mit Mühe und Not unseren Anschlussflug von Dallas nach El Paso bekommen, da uns die Dame der Homeland Security noch unbedingt erklären wollte, wo es in El Paso die allerbesten Chicken Tacos gibt. Dabei haben wir nach knapp drei Wochen Kuba/Mexiko die Schnauze gestrichen voll von Tacos mit Reisbohnen, Tacos mit Bohnenreis, Tacos mit Bohnenmuß (und Reis) und sonstige Bohnen/Reis-Taco-Kombos...wir wollten endlich mal wieder ein anständiges Stück FLEISCH. Wir blieben natürlich trotzdem höflich, lächelten und ließen den Schwall über uns ergehen. Daran sollte es nicht scheitern.

    In El Paso gelandet holten wir erst einmal unser Auto, wo uns der freundliche Alamo-Mann ein Upgrade auf die eigentlich gebuchte Mittelklasse-Karre gab, so das wir jetzt die nächsten 34 Tage ein Jeep Trailhawk 4x4 unser eigen nennen dürfen. Klingt ja erst einmal ganz toll, ein wenig Sorgen machten wir uns deswegen trotzdem, das Ding ist recht groß, und ich bin ja berüchtigt für meine zweifelhaften Fahrkünste. Aber ganz umsonst, wie es sich herausstellte: man mag ja über US-Amerikaner denken, was man will, aber das Fahren hier ist extrem relaxed. Im Gegensatz zu Mexiko, wo sich alle auf der Straße so verhalten, als hätten sie eine Chilischote im Arsch, sind amerikanische Fahrer sehr rücksichtsvoll, höflich und sogar richtig zuvorkommend. Das mag vielleicht auch daran liegen, weil sportliches Fahren mittels Automatik gar nicht wirklich möglich ist, und du auf der Straße mit Schildern und Anweisungen zugebombt wirst: "Use this lane!" "Wrong direction!" "Yield!" "Use only crossover!" Innerhalb geschlossener Ortschaften bist du anfänglich mehr mit Lesen als mit Fahren beschäftigt, man gewöhnt sich aber recht schnell daran, und ab da macht das Rumkurven auch wirklich Spaß: Cruise Control rein und laufen lassen.

    Wir blieben eine Nacht in El Paso, um erst einmal wieder richtig abzufressen und auch mal die Grenze zu besuchen. Denn es gibt ja jetzt auch schon eine "Wall", wenngleich sicherlich nicht mit den Maßen, die sich Donnie vorstellt (siehe Foto). Die Meinung der weißen Bevölkerung über Mexikaner ist hier nicht die allerbeste, viele glauben ebenfalls, dass zahlreiche "bad hombres" auf der anderen Seite des Zauns wohnen. Und leider haben sie teilweise nicht ganz Unrecht. In diesen Twin Towns, die sich entlang der US-mexikanischen Grenze gebildet haben (neben El Paso/Juárez gibt es zum Beispiel noch San Diego/Tijuana) hat sich Niedriglohnindustrie breit gemacht, die massenhaft Landbevölkerung aus Mexiko angezogen hat. Juárez, einst ein kleines Grenzstädtchen, ist deshalb innerhalb kürzester Zeit zur fünftgrößten Stadt Mexikos angewachsen; ein Moloch mit knapp 2 Millionen Einwohnern, die meisten davon verarmt. Manche grenznahe Slums auf der mexikanischen Seite wie Anapra haben weder Strom noch fließend Wasser (die Kriminalitätsrate dort ist extrem hoch). Das lässt sich besonders gut nachts vom Scenic Drive aus hoch über El Paso beobachten: während die US-Hälfte der Stadt hell erleuchtet ist, bleibt es vielerorts in Juárez stockfinster.
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