Skandinavien Herbst 2022

September - November 2022
Ziel unserer Reise sind die Insel Senja und die Lofoten in Nord-Norwegen. Dabei ist die Idee, über Schweden Richtung Norden und über Norwegen wieder gen Süden zu fahren. - Hinweis: Die Fotos hier sind Handy-Fotos, soweit nicht anders gekennzeichnet. Read more
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  • Day 11

    Högakustenbron + Skuleberet Havscamping

    October 8, 2022 in Sweden ⋅ ☀️ 6 °C

    Wir fahren über Hudigsvall und Sundsvall weiter Richtung Norden. Es ist eine Region mit viel Bergbau . Sundsvall erinnert aus der Ferne fast ein bisschen an Duisburg.

    Die Landschaft verändert sich. Die Schären-Landschaft wird abgelöst durch immer mehr in der Eiszeit abgeschliffene Felsenlandschaft.

    Die knalligen Herbstfarben der Wälder wechseln zunehmend in Grau-Braun. Die Laubbäume werden schon deutlich lichter.

    Wir fahren weiter über die Högakustenbron in den Norden. Diese Brücke sieht recht spektakulär aus, erinnert sehr an die Golden Gate Bridge, ist nur 70m kürzer als diese und damit ca. 2667 m lang.

    Wir suchen uns einige Kilometer weiter ein schönes Seeplätzchen im Skuleberet Havscamping. Der Platz liegt am Rande des Skulekogen- Nationalparks. Dieser wiederum gehört zum Hinterland der Hoga Kusten (Hohe Küste), einem Weltnaturerbe der UNESCO und damit zu einer Küstenregion, die sich nach dem Abschmelzen des Eispanzers nach der letzten Eiszeit um bis zu 286 m gehoben hat und damit die höchste Küstenlinie der Welt ist.

    Wir lassen den Tag gemütlich im WoMo ausklingen.
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  • Day 13

    Unser Weg nach Ranea

    October 10, 2022 in Sweden ⋅ ☁️ 9 °C

    Wir fahren am Folgetag 350 km weiter Richtung Norden. Irgendwie klappen unsere angedachten Stopps an diesem Tag nicht, deshalb schaffen wir gut Strecke. Ein angedachter Elch-Park hat im Oktober leider längst geschlossen. In Holmsund füllen wir in einem Supermarkt am Ortsrand unsere Vorräte auf, aber nach dem außerdem angedachten Stopp im Zentrum des Ortes ist uns plötzlich nicht mehr zumute. Mit unserem WoMo innerorts Parkplätze zu finden, ist nicht immer ganz einfach. Und wir stellen fest: Wir haben immer mehr Sehnsucht nach Stellplätzen direkt an Seen mit Möglichkeiten zum Spazierengehen und Natur genießen, möglichst nur einzelne WoMos in der Nähe . Die Natur hier ist sooo schön, so besonders.

    Letztlich landen wir aber an diesem Abend bei Anbruch der Dunkelheit in Byske auf dem örtlichen Stellplatz, angeschlossen an einen schon schönen 4-Sterne-Campingplatz. Aber zwischen dem WoMo-Stellplatz und dem Meer sind erst noch fest verbaute Camping-Hütten. So etwas geht überhaupt gar nicht ;-).

    Früh wie nie zuvor fahren wir am nächsten Morgen noch 2 Stunden weiter und finden wieder einen Platz so ganz nach unserem Geschmack: Rörbäcks-Camping in Ranea. Ein Campingplatz in dünenartigem Strandgelände mit Kiefern und Sandstrand ganz im Norden des Bottnischen Meerbusens, dem Bottenvieken, wo es, man mag es kaum glauben, oft die wärmsten Wassertemperaturen Schwedens gibt! Andererseits friert just hier jeden Winter das Meer noch zu und man kann auf dem Eis Schlittschuh laufen! Einen kleinen Vorgeschmack darauf bekommen wir: Die Luft ist eisig, die Mützen werden aktiviert. - Der Platz liegt auf einer Halbinsel und füllt diese weitgehend aus. Wir suchen uns einen Platz, umrandet von Kiefern, ganz vorne am Meer aus und beschließen: Wir bleiben mal wieder 2 Tage! Auf dem Gelände des Platzes sind als aktuelle Gäste bei Ankunft ganze 4 Wohnmobile, einen Tag später sind wir nur noch zu zweit!

    Und es sollte sich wahrlich lohnen: Peter ist nach den Nachrichten kurz mal wieder draußen, als ich ihn rufen höre. Ganz überraschend sehen wir erste Polarlichter!
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  • Day 16

    Über Lappland nach Norwegen

    October 13, 2022 in Norway ⋅ 🌧 4 °C

    Vom Prasseln des Regens auf unser WoMo-Dach wachen wir auf. Wir fahren weiter, verlassen die E 04, die uns fast die ganze schwedische Küste entlang geführt hat, und biegen bei Töre auf die E 10 Richtung Kiruna und damit auf die Straße Richtung Norwegen.

    Die Laubbäume sind nun endgültig laubfrei, so dass es ein bisschen wirkt, als wenn man nun durch reine Nadelwälder fahren würde. Bei genauerer Betrachtung sieht man allerdings insbesondere die zahlreichen weißen Stämme der Birken zwischen dem Grün der Nadelbäume. Wir sehen mehrfach Rentiere am Straßenrand und stoppen, versuchen sie auch fotografisch vernünftig zu erfassen, aber sie sind scheu. Wir merken nicht, wie wir dadurch auch Zeit verlieren. Nach einem weiteren Einkauf wird es plötzlich schon dunkel. Wir haben noch keinen Standort für die Nacht. Viele Campingplätze sind aus unterschiedlichsten Gründen geschlossen. Aber sehr schön ist die uns immer weiter führende Fahrt durch die Dämmerung mit den sehr charakteristischen Spitzen der Nadelbäume Lapplands im letzten Abendlicht. Der Himmel ist fast wolkenfrei mit Abendrot. Wunderschön! Und irgendwann haben wir an diesem Tag übrigens auch den Polarkreis überquert. Die Beschreibung im Reiseführer lies schon erahnen, dass wir das auf der E 10 nicht merken werden.

    Nach dem Anfahren verschiedener Optionen landen wir 100 km weiter und 1 1/2 Std. später auf dem Campingplatz Ripan in Kiruna, werden dort allerdings mit einem angeschlossenen Restaurant, in dem köstlich gekocht wird, belohnt!

    Und die Temperaturen sind erstmals nahe der Frostgrenze, wie es sich für eine Location jenseits des Polarkreises auch gehört;-).

    Am nächsten Tag starten wir bei strahlend blauem Himmel weiter Richtung Abisko Nationalpark. Am Horizont tauchen erste schneebedeckte Gipfel auf. Schlagartig ist der Nadelwald weg. Es bleiben Wälder aus weißen Stämmen soweit das Auge reicht. Die Landschaft wirkt nun karg und weit. An der Grenze zu Norwegen realisieren wir, dass wir wohl auch die Baumgrenze erreicht haben - bei 520 Höhenmetern! Das liegt wohl an den arktischen Bedingungen jenseits des Polarkreises. Nach der Grenze geht es allerdings wieder bergab und die Birkenstämme kehren zurück. Dennoch ist die Landschaft plötzlich sehr felsig und damit ganz anders als vor der Grenze.

    Auch an diesem Abend wird die Stellplatzsuche nicht einfach. Aber erneut haben wir im letzten Tageslicht Glück und finden im Camping Lapphaugen in dem Örtchen Tennevoll einen hochgelegenen Stellplatz mit schönem Blick auf einen unterhalb liegenden See, wenn auch die Nähe der E 10 noch einen Tick zu gut zu hören ist. Aber wir beschließen, das einfach mal zu ignorieren.
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  • Day 19

    Senja

    October 16, 2022 in Norway ⋅ ⛅ 8 °C

    Senja, das nördlichste Ziel unserer Reise, empfängt uns leider bei strömendem Regen. Zuerst fahren wir Richtung der Orte Gryllefjord und Torsken und kommen zufällig vorbei an dem kleinen Elfen- und Trollepark zwischen Finnsaeter und Hamn. Er kann jederzeit besucht werden, aber die angeschlossene Gastronomie hat, wie so vieles um diese Jahreszeit, geschlossen. Wir fahren weiter, aber sowohl bei Gryllefjord als auch bei Toskens springt zumindest bei diesem Wetter bei uns der Funke nicht über.

    Wir fahren ein Stück zurück auf der Straße Nr. 86, wechseln auf die Straße Nr. 862 entlang der traumhaft schönen Landschaftsroute und fahren die Stationen Bergsbotn, Tungeneset und Ersfjordstranda an. Der Haltepunkt Tungeneset gibt den Blick frei auf eine der schönsten Felsformationen auf der Insel Senja: den Okshornan, aufgrund seiner spitzen Formen auch Teufelszähne oder Teufelskiefer genannt. Wir entscheiden uns für den Stellplatz am Ende des Ortes Mefjordvaer, der auch zu der Landschaftsroute gehört. Wir stehen direkt am Fjord mit Blick auf den gegenüber liegenden Gebirgszug. Dort sind 4 Stellplätze samt sämtlichen Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten kostenlos vorhanden.

    Wir spazieren nach regenreicher Nacht bei nun bestem Wetter durch den recht hübschen Ort. Ich laufe dann am Ende des Ortes noch auf den Berg Knuten (110m 😉) und entscheide mich noch für einen der ausgewiesenen Spazierwege, weil das Wetter einfach zu schön ist. Die Wege sind weitgehend gut zu gehen. Man läuft durch niedrig wachsende Beerensträucher und Heidekraut. Tückisch sind jedoch die Holzbohlen, die zu feuchte Bereiche der Wege überbrücken sollen. Sie sind aufgrund der Feuchtigkeit der vergangenen Tage spiegelglatt und sehr rutschig.

    U.a. aus technischen Gründen müssen wir leider am Abend des Tages zurück in das 75 km entfernte Städtchen Finnsnes auf dem Festland fahren, verbringen die Nacht dort und fahren am nächsten Tag wieder an unseren letzten Ort zurück, nun allerdings bei deutlich besserem Wetter als 2 Tage zuvor. Zudem machen wir noch einen Schwenk über den Anderdalen Nationalpark, der uns auch zu dem Campingplatz Hyttekroa führt. Ein Platz mit einer phänomenalen Sicht auf einen Fjord und die dahinterliegende Bergkette, auch mit Versorgungsmöglichkeiten, aber leider ohne erkennbare Entsorgungsmöglichkeiten. Da die Rezeption auch nicht besetzt war, entscheiden wir uns schweren Herzens für die Weiterfahrt Richtung Mefjordvaer. Aber Hyttekroa ist von der Lage her ein Traum!

    Wir verbringen einen weiteren Tag ganz gemütlich in Mefjordvaer. Aktuell ist die Weiterfahrt der Rundstraße wegen Bauarbeiten nicht möglich. Wir müssen erneut 75 km zurück fast bis zum Küstenstädtchen Finnsnes, um dann die andere Seite der Insel zu erkunden.
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  • Day 19

    Unser „Abend des Lichtes“

    October 16, 2022 in Norway ⋅ ⛅ 2 °C

    Wir fahren zurück nach Finnsnes aufs Festland und übernachten erneut auf einem Stellplatz im Hafen. Dass wir relativ nahe an einer Durchgangsstraße sind, müssen wir ignorieren. Aber es ist sonnig, der Himmel ist fast wolkenfrei und der Hafen ist recht hübsch, ein kleiner Hafen für Segelboote. Unsere Aurora-App meldet zwar nur eine Polarlicht-Wahrscheinlichkeit von 1-9%, aber eine schöne Szenerie kann ja nie schaden;-). Peter hat nach bald 3 Wochen erstmals für uns je ein Stück Fleisch eingekauft, wir essen sehr lecker. Danach geht Peter mal wieder kurz raus und kommt sofort zurück: „Du musst kommen!“ Und wir erleben eine ca. 90-minütige Nordlicht-Show in unserem kleinen Hafen und sind sehr happy. Unser letztes kleines Nordlicht ist immerhin ca. 1 Woche her und war noch in Schweden!Read more

  • Day 21

    Ab jetzt mit kleinem Handicap 😉🤷‍♀️

    October 18, 2022 in Norway ⋅ ☁️ 3 °C

    Wir bleiben noch eine 3. Nacht in Finnsnes. Warum dauernd Finnsnes? Da gibt es noch eine Kleinigkeit zu erwähnen: Am Montagmorgen fahren wir zu der Röntgenabteilung des örtlichen Notdienstes. Claudia ist am letzten Freitag auf Senja ausgerutscht und wohl etwas zu arg auf der Hand aufgeschlagen. Wir sind noch am selben Abend 75 km zu eben diesem Notdienst aufs Festland nach Finnsnes gefahren. Da solche Missgeschicke aber gerne freitagnachmittags passieren, konnte erst am Montag geröntgt werden, wir mussten leider etwas hin- und herfahren. Sie bekam noch am Freitag zunächst für 3 Tage vorsorglich einen Gips. Ergebnis nach dem Röntgen: Bruch eines Knochens im linken Handgelenk, d.h. 5-6 Wochen Gips. Damit hat sie den Rest der Reise einen nur sehr bedingt einsetzbaren linken Unterarm! Das ist sowohl beim Wandern mit Leki-Stöcken, beim Fotografieren mit der Cam, fürs Radeln, fürs WoMo fahren und nicht zuletzt beim Erledigen ihrer Jobs im WoMo schon ein bisschen suboptimal. Manches wird ausfallen müssen, manches muss Peter mit übernehmen. Sehr ärgerlich, aber wir können immerhin weiter reisen! Und Schmerzen hat sie seit dem Gips keine. Der Gips wird uns damit aber wohl bis nachhause begleiten… .Read more

  • Day 22

    Vesteralen - insbes. Andoya

    October 19, 2022 in Norway ⋅ ☁️ 7 °C

    Wir fahren weiter Richtung der Inselgruppe Vesteralen, zunächst über die Insel Hinnoya. Die Vesteralen sind noch immer Land der Samen. Ca. 5000 Samen leben auf den Vesteralen.

    Wir machen einen Zwischenstopp am zwar teuren, aber doch eher mittelmäßigen Campingplatz Gullesfjordbotn, der genau auf dem Weg liegt.

    Am nächsten Tag fahren wir über die Insel Hinnoya weiter Richtung der nördlichsten Insel der Vesteralen, Andoya, und dort Richtung Andenes.

    Das Wetter ist sehr wechselhaft. Schnee ist jetzt nicht mehr nur auf den Gipfeln am Horizont, sondern teils direkt auf der Straße vor uns. Mal strahlt die Sonne auf die umliegenden Orte, mal graupelt es kräftig, mal muss sich die Sonne durch dicken Nebel kämpfen. Auch Regenbogen begleiten uns zum wiederholten Male. Wir genießen jeden Sonnenstrahl, denn wir ahnen, dass wir damit die nächsten Tage nicht verwöhnt werden.

    Die Landschaft ist bergig, in den kleinen Fjorden finden sich zahlreiche Mini-Schären. Birkenwälder dominieren wieder die Landschaft. Wir fahren durch viele Holzhäuschen-Dörfer mit wunderschöner Heide-Landschaft direkt bis an die Fjorde. Es gibt nun viele Schafe, die die Landschaft prägen. Bei schönem Wetter ist es hier sicher traumhaft, aber die Wolken hängen schon sehr tief.

    Wir wechseln auf eine Nebenstraße und kommen so auch durch das entzückende Örtchen Bleik, nur 8 km von Andenes entfernt. Hinter dem Ort sehen wir einen Wegweiser zu einem Campingplatz direkt in den Dünen. Hier entscheiden wir uns für einen Stellplatz vor einem der längsten Sandstrände Norwegens, ein Zufallsfund auf unserem Weg nach Andenes. Wir stehen direkt hinter kleinen Dünen mit tollem Blick auf eine zackige Felsformation zur Rechten und das Meer direkt vor uns. Wenn heute doch bitte wieder Nordlicht käme… , aber es ist nicht wirklich in Sicht. Die Wolken hängen tief, sehr tief! Der Wind peitscht um unser WoMo und rüttelt kräftig an ihm. Das Meer ist aufgewühlt! Aber im WoMo ist es kuschelig warm. Auf diesem Platz gibt es zudem nicht nur Waschmaschinen, sondern auch Trockner. Wir beschließen 2 Nächte zu bleiben und legen erst einmal einen Haushaltstag ein!

    Am Folgetag ist das Wetter weiterhin sehr herbstlich. Wir machen einen Spaziergang an diesem Strand entlang und durch das hübsche Dorf, durchgehend mit Holzhäusern bebaut, was es so charmant macht. Und diese wirken einfach so gemütlich!

    Zufällig sehen wir einen einlaufenden Fischtrawler und fragen einfach im Hafen, ob wir einen frischen Fisch bekommen können. Können wir! Wir bekommen einen ca. 3 kg schweren Dorsch für ca. 4 €. Peter dünstet die 1. Hälfte des Fischs mit Senf und Zitrone in Folie am 1. Abend, am folgenden Abend brät er die 2. Hälfte. Es schmeckt einfach göttlich! Und weil das noch nicht genug ist, geht mein persönlicher Aurora-Melder Peter mal wieder raus und gibt vorsichtigen Aurora-Alarm. Mit Wolken und Mond wirkt das völlig anders als zuletzt! Nach einer halben Stunde scheint alles vorbei und wir gehen ins warme WoMo zurück, aber weit gefehlt! Ich bin schon im Schlafanzug, es ist inzwischen Mitternacht, als der Himmel über uns aufreißt und sich direkt über uns ein Wahnsinnsschauspiel ereignet. Viel zu spektakulär, um von kleinen Handys oder auch einem 14mm Weitwinkel-Objektiv erfasst zu werden! Ich versuche aus unserem Schlafzimmer noch ein paar Teil-Schnappschüsse und entschließe mich dann, einfach mal nur zu genießen.

    Direkt hinter den Felsformationen liegt übrigens ein Forschungsinstitut und Raketenabschussplatz für Forschungszwecke (Andoya Space).
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  • Day 24

    Weiterfahrt nach Stokmarknes

    October 21, 2022 in Norway ⋅ ☁️ 7 °C

    Wir fahren zunächst noch über das benachbarte Andenes und stoppen dort kurz. Der Campingplatz am Ortseingang hat auch eine tolle Lage, aber der Ort hat nicht die geschlossene Holzhäuschen-Architektur, die uns an Bleik so gefällt. Just, als wir aussteigen wollen, fängt es an zu regnen. Es pfeift ein eisiger Wind. Wir laufen kurz wenigstens zu dem dortigen Leuchtturm. Die von dort aus so interessanten Walsafaris finden zu unserer Jahreszeit nur 2 x wöchentlich statt (samstags und mittwochs) und eine solche ist obendrein für den Folgetag (SA) schon wegen des angekündigten schlechten Wetters abgesagt.

    Wir treten die Weiterfahrt Richtung Süden an, die entlang der Küstenstraße mit Blick auf den gegenüberliegenden Gebirgszug von spektakulärer Schönheit ist. Man hat den Blick frei auf die gegenüber liegenden Fjorde mit steilen Berghängen von der nun gegenüber liegenden Insel Senja, gefolgt von den ebenso eindrucksvollen, von Fjorden durchzogenen Gebirgszügen von Hinnoy. Hinnoy ist eine benachbarte Vesteralen-Insel, die wir uns für eine weitere Tour merken. Es ist sehr stürmisch. Auf der sehr steilen Brücke von Andoya nach Hinnoya hat Peter Mühe, unser WoMo auf Spur zu halten. Gott sei Dank sind wir fast alleine auf der Brücke.

    Wir suchen mal wieder eine Weile nach einem schönen Platz am Wasser und landen letztlich in Stokmarknes auf der Insel Hadseloya. Jetzt ist das Wetter nicht mal mehr wechselhaft. Es schüttet und stürmt 24 Std. am Stück. Der Sturm scheint unser WoMo regelrecht durchzurütteln. Die Mischung eines vom Wind durchgeschüttelten WoMos mit direktem Blick auf den aufgewühlten Fjord gibt einem schon fast das Gefühl, auf See zu sein.

    Wir entscheiden: Ruhetag! Für den Folgetag sieht es wohl wieder besser aus!
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  • Day 26

    Das Hurtigruten-Museum

    October 23, 2022 in Norway ⋅ ⛅ 2 °C

    Das Wetter ist wieder wechselhaft und das ist nach 40 Std. durchgehendem Starkregen mit gleichfalls sehr starkem Sturm unbedingt eine gute Nachricht!

    Da die Wetterwechsel aber in sehr kurzen zeitlichen Abständen und ganz unkalkulierbar erfolgen, entscheiden wir uns zur Abwechslung mal für ein Indoor-Programm: Wir besuchen das in unserer unmittelbaren Nachbarschaft gelegene, erst im Frühjahr 2021 in dieser Form eröffnete Hurtigruten-Museum mit interessanter Architektur. In Stokmarknes wurde das Unternehmen Hurtigruten vor über 120 Jahren gegründet. Das vor mehr als 20 Jahren ausgemusterte Hurtigruten-Schiff MS Finnmarken aus dem Jahre 1956 wurde mit einer Art gigantischem Glaskasten in architektonisch sehr ansprechender Weise umbaut.

    Aber noch spannender fanden wir das DS Finnmarken aus dem Jahr 1912, welches teilweise auch noch zu bestaunen ist!

    Es ist ein sehr schönes Museum für all jene, die Lust auf eine kleine Zeitreise haben. Obendrein wird die Entwicklung des Schiffsbaus anhand der Schiffe dieser Linie erläutert. Auch die Entwicklung vom ursprünglichen Post-und Warentransportschiff auch mit Personenbeförderung immer mehr hin zu dem Fokus auf einer luxuriösen Personenbeförderung, die fast an den Standart von Kreuzfahrtschiffen heranreicht, wird gut beschrieben.
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  • Day 27

    Auf den Lofoten angekommen

    October 24, 2022 in Norway ⋅ ⛅ 6 °C

    Die gute Nachricht des Tages kam schon gegen 9.50 Uhr zum Thema Handicap: die Röntgenkontrolle zur Abklärung, ob Claudias Knochen richtig wieder zusammenwächst, verlief wunschgemäß! Sie bekommt zudem einen neuen Gips, der kleiner ist und ihr wieder die volle Bewegungsfreiheit ihrer Finger zurückgibt. Das ist so kostbar! Dieser Gips ist jetzt allerdings für weitere 5 Wochen😳. Aber wir sind auch erfreut, dass hier die gesamte Abklärung nur 2 Stunden dauerte, während es Anfang letzter Woche in Finnsnes fast 30 Stunden waren!

    Wir starten am späten Vormittag direkt durch Richtung Melbu ganz im Süden unserer Vesteralen-Insel Hadseloya zu der Fähre, die uns dann nach Fiskebol auf den Lofoten bringt. Es ist der erste Morgen, an dem wir Glatteis haben. Die Locals fahren mit Spikes, wir haben nur Winterreifen. Gestreut wird nicht. Vorsichtig fahren wir die 16 km zu der Fähre. Auch auf dieser ist das Deck glatt. Wir bewegen uns sehr behutsam, bleiben aber an Deck, weil die ca. 30-minütige Überfahrt einfach so schön ist! Die Berge sind durchweg leicht überzuckert und bei der Überfahrt so nah, so massiv, so zauberhaft!

    Es hätte wohl auch eine Tunnelverbindung gegeben, aber wir hatten schon gelesen, dass die Fährfahrt einfach sehr reizvoll ist.

    Bei strahlend blauem Himmel und Windstille spiegeln sich steile Berge messerscharf und in tollem Licht in kleinen Bergseen. Manche Bergseen sind mit einer hauchdünnen Eisschicht überzogen. Die Hauptstraße ist gut befahrbar. Der von uns angedachte Campingplatz würde das Befahren einer kleineren Passstraße erfordern. Da legt Peter im Hinblick auf die Straßenverhältnisse Veto ein. Stattdessen finden wir aber in unmittelbarer Nachbarschaft unseres Stopps einen kleinen Platz mit wunderbarer Aussicht: Sildpollnes Camping

    In den Abend hinein haben wir sternenklaren Himmel und tolle Landschaft um uns, aber der Kp- Wert, der die Polarlicht- Wahrscheinlichkeit wiedergibt und eigentlich zwischen 1 und 9 liegt, ist um 17.00 Uhr bei 0,00 und erhöht sich im Laufe des Abends auf schlappe 0,67. Wir sehen sogar auch Lichter, aber sie sind meist grau, nicht grün. Unzählige Male schauen wir auf die App. So klarer Himmel, da denkt man doch: Endlich freie Bahn für Polarlichter. Nach Mitternacht bei eisiger Kälte draußen kommt es dennoch zu einem Schnappschuss aus dem WoMo. Aber im nächsten Moment sind die Lichter wieder grau und bleiben es, bis wir ins Bett gehen.
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