gereisd in 31 landen Meer informatie Schotten, Deutschland
  • Dag 27

    Riga

    7 april 2023, Letland ⋅ ☀️ 17 °C

    Von Sirli aus ging es dann leider schon Recht früh weiter nach Riga. Alle anderen Busse waren schon ausverkauft und so musste ich einen Bus mittags nehmen und wir konnten nichts mehr zusammen unternehmen. In Riga kam ich dann am frühen Abend an. Der erste Eindruck war mehr das, was ich von den baltischen Staaten erwartet habe. Ein in Beton eingefassten Kanal mit der riesigen Markthalle dahinter. Auch das etwas heruntergekommene Hostel bestätigte das Bild.
    Ich brach dann auch gleich auf zu einer kleinen Stadttour. Und dann änderte sich mein Bild auch schon. Das Stadtzentrum von Riga, übrigens die Partnerstadt von Bremen, hatte wirklich schöne Ecken und überall war leben auf den Straßen. Es kam mir insgesamt Recht jung und bunt vor. Und im Vergleich zu Tallinn nicht so rausgeputzt. Es gab immer noch Ecken mit kaputten Häusern. Und so fühlte ich mich in Riga irgendwie wohler. Ich genoss den Sonnenuntergang am Fluss und gönnte mir dann einen ordentlichen Festschmaus im Mittelalterlokal mit Live Musik. Das hat sich wirklich gelohnt. Das Essen war außerordentlich gut, die Bedienungen sehr freundlich, selbst der Musiker hat danach geschaut, dass mein Glas nie lehr wurde. Vielleicht war ich als einzelne Person an dem großen Tisch in einem riesen Stuhl aber auch einfach etwas auffällig. Besonders glücklich war ich, dass ich Spargel zu meinem essen bekam. Ich hatte schon Angst, dass ich die Spargelsaison dieses Jahr verpassen könnte. Der Abend war auf jeden Fall sehr sehr schön und ich genoss es einfach etwas Zeit zu haben und bedient zu werden.
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  • Dag 26

    Pärnu

    6 april 2023, Estland

    Der Bus aus Talinn nach Pärnu brauchte ca. 2,5 Stunden, so dass ich nachmittags da war. Sirli holte mich mit ihrer Tochter Zara am Busbahnhof ab. Wir führen etwas durch die Stadt und sie zeigte mir die ein oder andere Stelle, dann gingen wir essen. Es gab in dem Restaurant eine sehr gute vegane Auswahl und auch im Supermarkt, wo wir danach einkaufen waren, war die Auswahl sehr gut. Besonders begeistert war ich aber von dem Personalausweis von Sirli. Der ist gleichzeitig Führerschein, Krankenkassenkarte und er hat einen Chip, auf dem sich alle anderen Karteninformationen wie zum Beispiel der Zugang zum Fitnessstudio oder eine Kundenkarte speichern lassen. Sie braucht also quasi immer nur diese eine Karte dabei zu haben.
    Nachdem wir dann noch einkaufen waren fuhren wir zu ihrer Oma, die auf einem großen Landstück wohnt. Sirlis Oma könnte kein Englisch, mit ihr könnte ich mich also kaum unterhalten. Sirli zeigte mir den Reiterhof, der ihren Verwandten gehört und erzählte von ihrer Kindheit dort. Insgesamt haben wir viel über das Leben in Estland geredet. Und ich musste mir eingestehen, dass ich doch einige falsche Vorurteile hatte. Das Land ist viel "westlicher" als ich erwartet habe und mein Eindruck war, dass es auch sehr fortschrittlich ist, was Gleichberechtigung angeht. Zumindest klang das so, als Sirli darüber sprach, wie die Rechte der Eltern nach der Geburt eines Kindes sind.
    Besonders beschäftigt hat mich aber die Immobilien Situation. Vorallem, nachdem Diana aus Irland erzählt hat, dass es nicht ansatzweise genug Wohnraum gibt und auch Vollzeit Arbeitende Erwachsene ( sie sprach über 30 bis 50 Jährige) keine Wohnungen zum mieten finden und in WG Zimmern wohnen. In Estland dagegen erzählte Sirli, dass sie gerade ihr erstes Haus gekauft haben und das eigentlich schon auch für alle ihre Freunde (das Alter ist so Mitte bis Ende 20) möglich sei.
    Wir buken abends dann noch einen Apfelkuchen und unterhielten uns insgesamt sehr viel.
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  • Dag 26

    Tallinn

    6 april 2023, Estland ⋅ ☁️ 6 °C

    In Tallinn war ich nicht besonders lange. Mittags ging es schon weiter nach Pärnu zu Sirli, einer Freundin aus einem Schüleraustausch. Vormittags war ich in Tallinn mit Joseph noch in der hosteleigenen Sauna. Er war noch nie in einer Sauna und sich sehr unsicher. Deswegen haben wir dann einmal einen Sauna Durchgang zusammen gemacht, danach blieb er noch da, während ich mir Tallin anschaute und versuchte Blumen für sirlis oma zu besorgen, bei der ich schlafen sollte. Tallinn wirkte auf mich sehr schick, sauber und modern. Gleichzeitig hat es eine wunderschöne Altstadt, die aber schon auch sehr auf Touristen ausgelegt ist.
    Der Kauf der Blumen gestaltete sich schwierig y da niemand so richtig Englisch konnte. Mit Händen und Füßen ging es dann aber trotzdem. Es war das erste Mal, dass ich mit der Sprache etwas an meine Grenzen kam. Aber es hat ja alles geklappt.
    In Tallinn gefielen mir besonders die zahlreichen Antiquitariate und second hand Läden.
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  • Dag 25

    Helsinki

    5 april 2023, Finland ⋅ ☁️ 2 °C

    In Helsinki angekommen, trank ich erstmal eine Menge Kaffee im Bahnhof und verabredete mich mit Joseph. Dieser kam mit der Fähre aus Stockholm, abends wollten wir dann zusammen die Fähre nach Tallinn nehmen. Wir trafen uns am Dom und schauten den zusammen an. Es probte dort gerade einen Musikgruppe, was ganz nett war. Ich schlenderte dann den Nachmittag über ein bisschen durch die Stadt, während Joseph ins Museum ging.
    Irgendwie kann ich nicht so richtig was zu Helsinki sagen. Die Stadt hat für mich nur so halb Sinn ergeben. Es gab pompöse Bauten, die mich eher an Gebäude aus der ehemaligen Sowjetunion erinnerten und ein paar Häuser die aussahen wie in Stockholm. Insgesamt kam mir die Stadt doch recht runtergekommen und grau vor, was mich etwas wunderte, weil der Lebensstandard in Finland ja eigentlich sehr hoch ist. Aber irgendwie ging mir das bei allem was ich von Finnland gesehen habe so. So richtig warm geworden bin ich mit dem Land in der kurzen Zeit in der ich da war nicht.
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  • Dag 25

    Kemi - Helsinki

    5 april 2023, Finland ⋅ 🌙 -5 °C

    Ich hatte erst überlegt einen noch späteren Zug aus Kemi zu nehmen, ich hatte mich dann aber für den früheren entschieden, eher zufällig. Das war aber definitiv die richtige Entscheidung. Um 18 Uhr wurden in Kemi die Bürgersteige hochgeklappt (obwohl, eigentlich wurden sie nie runtergeklappt, wenn ich es mir Recht überlege) Es gab nichts mehr gemütliches zum reinsetzen und so saß ich in der doch eher tristen Bahnhofshalle. Ich war sehr froh, als der Zug dann endlich kam.
    Ich suchte meinen Platz, der Sitzbereich war so leer, dass ich den freien Platz neben mir nutzen könnte um mir zumindest ein bisschen einen Verschlang zum schlafen zu bauen. Ich schaute mir dann noch den Zug an. Der war auf jeden Fall für viele Menschen gemacht. Er war zweistöckig sogar in Bereichen der Schlafabteilen (seine Form wirkt dadurch aber etwas unförmig). Es gab sogar Abteile mit Stockbett und Dusche (allerdings nicht mit Doppelbett wie es der Nachtzug in Schottland). Außerdem gab es ein sehr schickes Bordrestaurant. Der Rest vom Zug war modern, aber irgendwie nicht so rund und gemütlich wie der in Schottland. Dabei ist der Preis für ein Abteil für 2 in einer ähnlichen Dimension. Die Abteile sind hier etwas größer aber nicht so durchdacht. Mit den einfachen Liegewägen in Schweden ist es aber natürlich nicht zu vergleichen. Dafür kann man die eben auch kostengünstig alleine erwerben. Ein echter Vorteil des finnischen Zugs ist, dass alle mit Bett auch Zugang zu Duschen haben. Es gibt außerdem extra Haustier Abteile. Im Großraum Sitzabteil gab es außerdem noch einen extra Kabine, die Schallisoliert ist, so dass man telefonieren kann. Es gab auch sehr viel Platz für Gepäck, und auch für Fahrräder und Ski. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist, dass dieser Zug auch Autos mit nimmt. Die sind dann auf Waggons hinter den Personenwaggons. Günstig ist das aber natürlich nicht unbedingt.
    Irgwndwann habe ich mich Nachts dann doch noch wieder auf den Boden gelegt. So richtig ausgeschlafen kam ich aber in Helsinki nicht an.
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  • Dag 24

    Kemi

    4 april 2023, Finland ⋅ ☀️ -2 °C

    Auf dem Weg von Boden Richtung Helsinki hatte ich eigentlich überlegte über Rovaniemi, dem offiziellen Wohnsitz des Weihnachtsmannes, zu fahren. Aber wie das so ist ändern Pläne sich. Die Frau aus Frankreich hatte mir von Rovaniemi abgeraten. Als ich noch mal im Internet nachschaute wirkte es tatsächlich so, als ob das hauptsächlich mit viel Schnee auf den Bäumen schön dort ist. Eine andere Stadt auf der Strecke war Kemi. Im Internet sah ich, dass dort bis Mitte April eine riesige Schneeburg stehen soll, mit Restaurant und allem drum und dran. Außerdem solle es eine Indoor Ausstellung mit verschiedenen Eis Rutschen geben, auch Röhrenrutschen. Das hörte sich sehr gut an also beschloss ich den ersten Zug um kurz vor 6 zu nehmen um in Kemi noch genug Zeit zu haben den Nachtzug nach Helsinki zu reservieren.
    Die Strecke nach Kemi ist etwas kompliziert. Man nimmt aus Boden einen Zug nach Tornio. Durch Tornio nimmt man dann noch einen Bus bis zur Grenze (man könnte die Strecke auch laufen, so lang ist es nicht, dann muss man aber länger warten) Die Grenze kennzeichnet sich übrigens durch ein Ikea direkt dahinter auf schwedischer Seite. Dann muss man zu Fuß über die Grenze laufen und in Tornio in einen Bus Richtung Kemi steigen, es gäbe auch direkt hier welche nach Rovaniemi. Die Busse nach Kemi kann man kostenlos benutzen wenn man eine Zugfahrkarte hat. In Kemi angekommen verstaute ich mein Gepäck bei einem Kaffee. Ich war sehr begeistert, weil sie dort Handtücher für die Gäste hatten, die sie einfach wuschen. Ich reservierte auch noch den Nachtzug. In Finnland gibt es leider keine Gemeinschaftsabteile, deswegen konnte ich mir ein ganzes Liegewagen Abteil nicht leisten. Danach lief ich zur Schneeburg. Kemi an sich war nicht schön, das war aber nicht so schlimm, ich war ja wegen der Burg da. Tja. Die Burg war aber nicht da. Oder zumindest nicht wie versprochen. Es gab ein paar nach oben offene Wände, ein Labyrinth und auch die Schneefiguren davor waren kaum noch zu erkennen. Immerhin konnte ich mit Reifen eine Spur runterrutschen und probieren Curling zu spielen ohne die Regeln zu kennen. Ich beschloss dann also doch die Innenausstellung anzusehen. 10 € kostete mich das. Aber die Rutschen wären das sicher wert, un da hieß es ja auch noch irgendwas von einer Bar und so. Tja. Auch die gab es nicht. Und die 2 Rutschen glichen eher einer großen und einer kleinen Rutsche auf dem Spielplatz. Auch die Details der Eisfiguren, die es im Internet zu sehen gab, waren nicht mehr da. Die Figuren waren abgegriffen, teilweise fehlten sogar Teile. Immerhin war es ruhig und nicht viel los. Dachte ich. Nach mir strömten gut getaktet immer wieder Touristengruppen des Eisbrechers, mit dem man hier fahren kann herein, hatten 10 Minuten um Bilder zu machen und wurden wieder hinaus gelotst. Das wiederholte sich ein paar mal. Ich setze mich am einen der Tische und aß frierend mein mitgebrachtes Brot. Irgendwie musste sich das Geld ja gelohnt haben. Irgendwann war ich tatsächlich allein und konnte auch noch ein paar Mal rutschen und lustige Bilder machen. Ein bisschen traurig war das ganze Erlebnis trotzdem. Aber ich könnte auch ganz gut drüber lachen.
    Ich lief dann noch zum älteren Teil von Kemi, der aber auch nicht besonders schön war. Ich konnte über das zugefrorene Meer laufen, was ganz witzig war. Man merkte aber nicht mehr, dass es das Meer war. Es hätten genauso gut Wiesen sein können. Nur die Eisfischer ließen erkennen, dass da runter Wasser war. Und eine im Hafen installierte Pumpe, welche dafür sorgte, das ein Platz zum Eisbaden frei blieb.
    Ansonsten ähnelten die Häuser wieder Häuser aus einem Western, allerdings in Bund. Die vielen neueren Häuser erinnerten eher an Häuser wie ich sie aus Rumänien kannte.
    Auch die Falafel pita die es für mich Abends zu essen gab, konnte das Bild nicht noch drehen. Eher das Gegenteil. Kemi ist definitiv eine Stadt die ich nicht empfehlen würde.
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  • Dag 23

    Boden

    3 april 2023, Zweden ⋅ 🌙 -4 °C

    In Boden hatte ich zufällig ein Wanderheim direkt gegenüber vom Bahnhof gefunden, was Recht günstig war. Ich musste dort schlafen, weil ich es nicht mehr geschafft hätte den Nachtzug nach Helsinki zu bekommen und so musste ich irgendwo zwischen Boden und Kemi schlafen und da war Boden die günstigste Variante.
    Boden an sich ist kein besonders sehenswerter Ort. Es gibt keine richtige Altstadt und die anderen Gebäude sind auch nicht wirklich schön. Joe und ich beschlossen, dass das sehenswerteste der Supermarkt mit riesen Auswahl und die Telefonzellen wären, die ich witziger finde als die roten aus England.
    Wir aßen dann noch zusammen Abend und wollten gerade ins Bett gehen, als wir beschlossen noch mal kurz vor der Tür zu schauen, ob man Polarlichter sieht. Joe hatte zu dem Zeitpunkt immer noch keine so richtig gesehen, das nahmen wir als Anlass. Und man muss wirklich sagen zum Glück. Mit der Handykamera erkannten wir ein leichtes Grün und so überzeugten wir uns gegenseitig, doch noch 10 Minuten zu einem dunkleren Ort zu laufen.
    Schon nach wenigen Schritten sah man über den Hausdächern ein riesiges Polarlicht. Dass sich zu einem Band über den Himmel entfaltete. Bis wir am See waren würde es immer stärker. Am See mischten sich dann auch noch andere Farben mit hinein und die Lichter begannen zu tanzen. Wir hatten wirklich Glück. Die Aktivität war deutlich größer als in Narvik und die Farben unbeschreiblich. Zwischendrin war der ganze Himmel grün, was sich aber auf Bildern nicht ansatzweise darstellen lässt. Da wir uns aber natürlich nicht ansatzweise warm angezogen hatten, konnten wir nicht ewig stehen bleiben, auch wenn wir das wahrscheinlich gerne getan hätten. Als eine schwächere Phase kam kehrten wir also um. Kurz bevor wir ans Hostel kamen, könnte man noch mal ein großes Polarlicht über Stadt und Bahnhof sehen.
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  • Dag 23

    Narvik - Boden

    3 april 2023, Zweden ⋅ ☀️ -6 °C

    Am nächsten Moegen hieß es dann auch von Agnieszka Abschied nehmen. Während sie den Bus auf die Lofoten nahm, nahmen wir die Bahn zurück Richtung Boden. Von dort aus würde es dann für mich früh am nächsten Morgen Richtung Finnland gehen, während Joe noch einen Tag später den Nachtzug nach Stockholm nehmen würde.
    Das Wetter war etwas besser als bei der Hinfahrt, und so verbrachte ich einen Großteil der Zeit damit, aus dem Fenster zu schauen. Zum Mittagessen gab es die Reste des Essens vom Abend davor. Einen guten Eintopf, der aber leider in meiner Thermoskanne nicht so warm geblieben war, wie ich es gehofft hatte. In dem Zug fuhren eine Menge Skitourengänger mit und generell hatten fast alle Ski dabei, die sie anzogen, so bald sie den Zug verließen. Ski sind aber in dem Schnee auch die besten Fortbewegungsmittel.
    Generell ist glaube ich Ende März/Anfang April der ideale Wintersport Zeitraum in dieser Region, da es schon wieder lange hell ist aber immer noch alles von Schnee begraben ist. Und dann ist da natürlich noch die Chance Nordlichter zu sehen, weil die Nächte dazu noch lang und dunkel genug sind.
    Am späten Nachmittag erreichten wir dann Boden.
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  • Dag 22

    Narvik

    2 april 2023, Noorwegen ⋅ ☀️ -3 °C

    So, un etwas aufzuholen, Versuche ich mich mal kurz zu fassen:
    Am Morgen reisten Joseph und Ruben ab, gingen aber davor noch mit Agnieszka ins Kriegsmuseum in Narvik. Joseph wollte über Stockholm nach Helsinki, Ruben erstmal nur nach Abisko und dann Richtung Stockholm. Ich kümmerte mich erst noch ein wenig um meine Weiterfahrt, beschloss dann aber erstmal raus zu gehen. Ich hatte mir erst überlegt, Ski auszuleihen und Ski fahren zu gehen. Aber das war mir dann doch zu teuer. Ich wollte also zu einem Punkt oberhalb der Stadt laufen und dann vielleicht noch ans Meer. Joe fragte mich, ob es OK ist wenn er mit kommt, und so stiefelten wir zu zweit los. Auf der Straße Richtung Wasserwerk, was unser erstes Ziel war, kamen uns einige Skifahrer auf der Straße entgegen. Beim Wasserwerk beschlossen wir noch weiter zu gehen und so ging es dann noch einige Male bei Wegkreuzungen. Im Endeffekt machten wir eine 15 km Wanderung. Der Umkehrpunkt war eine kleine gemütliche Schutzhütte unterhalb des von uns "Shark Finn" getauften Berges. Zwischendrin überlegten wir sogar noch bis in die Nacht wegen der Nordlichter dazu bleiben. Es zog sich aber zu und uns war kalt, so dass wir beschlossen zurück zu gehen. Wir hatten für den Rückweg in weiser Voraussicht Mülltüten mitgebracht, auf denen wir den Berg hinauf rutschten. In der Abendsonne sah dabei alles wunderschön aus.
    Abends aßen wir zusammen mit Agnieszka und einer neu angekommenen Französin. Die riet mir davon ab in Finnland nach Rovaniemi zu fahren.
    Abends kam noch ganz spontan unser Vermieter und bat uns an, Unna nochmals auf den Berg zu fahren, wegen der Nordlichter. Leider gab es die nicht zu sehen, er zeigte uns aber noch einiges anderes und erklärte, dass er mit seinem Elektro Auto mautfrei über die große Brücke fahren darf und tata das dann auch, damit wir die einmal gesehen haben.
    Da Joe auch, wie ich, als nächstes nach Boden wollte, buchte er ein Ticket und das Hostel, so dass wir zusammen fahren könnten.
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  • Dag 21

    Polarlichter

    1 april 2023, Noorwegen ⋅ 🌙 -7 °C

    Nach dem Abendessen ging es für uns los, schon als wir aus dem Hostel traten, war ein leichter Schimmer am Himmel zu erkennen. Nach einem Foto mit dem Handy war klar: der Schimmer ist grün, das sind Nordlichter. Ein Handy ist da ein bisschen sensibler lsndas Auge und erkennt das grün eher. Tatsächlich wurden die Lichter dann auch immer stärker, so dass man sie dann auch mit bloßem Auge erkennen konnte. Im Nachhinein habe ich erstmal sehr bereut, dass wir Joe nicht kurz zumindest soweit rausgeholt haben. Wir stapften dann bergan und das für eine ganz schöne Weile, ich würde sagen fast 2 Stunden. Unterwegs könnte man immer wieder leichte Schimmer von grün sehn. Dann standen wir auf einer Stelle, wo die Fahrspur die Skipiste kreuzte. Dort hatten wir einen freien Blick auf Himmel und Narvik. Wir blieben eine Zeit lang dort und bewunderten die immer wieder aufleuchtenden Nordlichter. Man musste aber immer schauen, wo sie gerade waren. Es waren immer wieder unterschiedliche Stellen. Wir hatten Tee und Kekse dabei und so konnten wir zumindest 30 Minuten oder so in der Kälte aushalten. Als es an den Abstieg ging beschlossen wir einfach die Skipiste runterzurutschen. Immerhin standen an der Warnungen wegen Eis. Und dann sollte das ja auch einfach auf Skihosen gehen. Tatsächlich ging das für Agnieszka und mich ganz gut, die Jungs in ihren Jeans mussten laufen. Wir hatten aber eine richtig gute Zeit und konnten gar nicht genug kriegen. Wir sind sogar extra noch mal nach oben gelaufen um nochmal rutschen zu können. Es war wie aus dem Film mit den Lichtern der Stadt unter uns und den Polarlichtern über uns. Und dazu lauter gute Menschen. Und so kamen wir alle sehr gut gelaunt ins Hostel.
    Da fanden wir Joe mehr oder weniger schlafend vor. Und einen Fremden. Der kam mir gleich twas suspekt vor, als ich in die Küche ging um was in den Kühlschrank zu stellen, lag da auch noch ein kaputter Teller auf dem Boden. Zurück im Zimmer beschlossen wir, dass wir dem Vermieter bescheid sagen sollten, versuchten anzurufen. Auch weil Joe in der Zeit wo er alleine war nicht gerade gute Erfahrungen gemacht hatte. Der Fremde sagte auch, dass er nicht gezahlt hatte und auch keine Schlafsachen dabei hätte. Zunächst dachten wir noch, dass es reicht wenn der Vermieter bescheid weiß und der Fremde am nächsten Morgen zahlt. Nach den Geschichten von Joe beschlossen wir aber alle, dass wir nicht wollen, dass uns jemand ohne unser Einverständnis streichelt oder sich in Unterwäsche auf unser Bett setzt. Agnieszka schmiss den Fremden also aus unserem Zimmer und wir dachten auch ganz raus. Als ich die Zähne putzen wollte, traf ich ihn aber auf der Damen Toilette wieder, da räumte er gerade alles mögliche um, um sich ein Nachtquartier zu bauen. Und so riefen wir den Vermieter solange an bis er wach wurde ( es war 2 Uhr nachts). Der kam dann auch und zufällig war gerade auch die Polizei vorm Haus vorbeigefahren, die den Fremden einsammelte. Ich bekam das nur so halb mit, ich unterhielt mich in der Zeit mit Joe, der schon leicht traumatisiert wirkte. Es ging um die Möglichkeit einer Anzeige. Leider wird das ja doch manchmal eher weniger ernstgenommen. Gerade wenn Männer betroffen sind. Wir konnten beide ganz gut drüber reden, was dazu führte, dass wir uns wirklich gut verstanden.
    Der Fremde stellte sich übrigens als betrunkener Schwede heraus, von dem Polizisten auch schon den Personalausweis eingezogen hatte. Er arbeitete irgendwo im Hafen worauf man wegen der braungebrannten haut und Tattoos auch schon ein bisschen schließen konnte.
    Insgesamt hat uns dieses Ereignis aber sehr vereint und irgendwie auch zu Freunden gemacht. Und es bescherte uns ein kostenloses Frühstück am nächsten Morgen aus Waffeln mit dem norwegischen Karamell Käse.
    Also Ende gut alles gut.
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