Honeymoon

March - April 2019
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  • Day 27

    Willkommen in Deutschland

    April 12, 2019 in Germany ⋅ ☀️ 5 °C

    Aufholen tun wir von der Verspätung auch nicht wirklich was und so landen wir um kurz nach 9.00 in Frankfurt. Da so ein Flieger, der 11 Stunden unterwegs ist, ja immer total spontan landet, ist unsere Parkposition noch nicht frei und wir warten weitere 25 Minuten auf dem Rollfeld. Zudem ist es eine Außenposition und wir müssen mit Bussen zum Terminal 2 fahren.
    Unser Gepäck hat es auch nach Deutschland geschafft und so machen wir uns auf den Weg zum Terminal 1, zum Fernbahnhof. Den besten Weg, sprich den mit den wenigsten Rolltreppen kenne ich mittlerweile auch schon auswendig. Wir haben noch 10 Minuten bis unser ICE nach Stuttgart einrollt und dürfen beobachten, wie alle Passagiere aus dem schon 45 Minuten verspäteten ICE nach Basel vom Nachbargleis aussteigen und sich auf unsere Seite stellen. Wir waren optimistisch und haben auf die Platzreservierung verzichtet. Der Zug ist dann entsprechend gerammelt voll, es gibt kein vor und zurück mehr. Bis Mannheim, da steigen dann die ganzen nach Basel Reisenden um und wir können uns einen Platz suchen.
    In Stuttgart suchen wir uns ein Car2Go und stapeln unser Gepäck mehr illegal als legal hinein und fahren nach Hause.
    Dort drehen wir erstmal die Heizung hoch, packen unsere Sachen aus und schmeißen noch die erste Wäsche an, bevor wir uns auf der Couch niederlassen und uns einen kleinen 4 Stunden Mittagsschlaf gönnen. Katja wacht völlig verwirrt um 19.30 auf. Da es draußen noch hell ist, kann es ja noch nicht so spät sein ... ist es aber doch ... Willkommen zurück in Deutschland!
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  • Day 27

    Zwischenstopp in Hongkong

    April 12, 2019 in Hong Kong ⋅ 🌧 22 °C

    Wir landen pünktlich in Hongkong. Um 0.35 geht es weiter Richtung Frankfurt. Wir laufen etwas über den sehr weitläufigen Flughafen und raten an jedem Gate auf Basis der dort sitzenden Passagiere wohin der Flieger geht. Gar nicht so leicht.
    An einer der Anzeigentafeln stellen wir leider fest, dass unsere Abflugszeit auf 1.35 verschoben wurde. Als wir dann endlich an Board sind, begrüßt uns der Kapitän mit dem Satz: „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie....".
    Die gute ist dann, dass jetzt alle Passagiere da sind, denn aufgrund diverser Unwetter rund um Hongkong hatten viele Flieger Verspätung und deshalb haben wir auch später mit dem Boarden angefangen, damit unser Flieger nicht halb leer fliegt. Die schlechte Nachricht ist dann leider, das aufgrund der Unwetter jetzt der chinesische Luftraum total dicht ist und wir erst in 2 Stunden einen Startslot beklommen haben... gut das wir schon mal geboardet haben! So ein Mist. Die Aussicht erst 2 Stunden hier rumzustehen und dann 11 Stunden fliegen zu müssen stimmt uns nicht gerade fröhlich.
    Naja was soll`s, wir schauen den ersten Film. Zumindest zur Hälfte dann fallen uns die Augen zu. Den Start bekommen wir nur im Halbschlaf mit, das "Abendessen", welches natürlich trotz Verspätung nicht ausfallen darf und um 3h nachts serviert wird, verschlafen wir komplett.
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  • Day 26

    Arigato Gozaimazu Japan!

    April 11, 2019 in Japan ⋅ 🌬 13 °C

    Bevor wir gestern ins Bett gefallen sind haben wir noch unser Gepäck umsortiert, d.h. wir mussten unsere kleinere Reisetasche auflösen und den Inhalt in die große Tasche und das Handgepäck verteilen. In den großen Koffer passt nichts mehr rein und wir sind froh das wir den überhaupt zu bekommen haben. Bei der Auswahl der Wechselklamotten für den Flieger müssen wir uns dann wohl oder übel auch mit dem Wetter in Stuttgart beschäftigen und dass ist das unmissverständliche Zeichen, dass unsere Reise wohl leider zu Ende geht.
    Frühstück gibt es nochmal beim Italiener, danach checken wir aus und deponieren unser Gepäck im Hotel. Petrus meint es nochmal gut mit uns und schenkt uns einen Sonne-Wolken-Mix. Als erster Programmpunkt steht heute der Fushimi-Inari-Schrein mit seinen bekannten roten Toren, den Torij, an. Wir sind verhältnismäßig früh dran (auch wenn wir die vom Reiseführer empfohlene beste Fotozeit von 7 -9 Uhr knapp verpassen) und so hält sich das Gedränge in den kleinen Gassen hoch zum Anfang des Schreins in Grenzen. Der Fushimi-Inari-Schrein ist durch seine fast unendlich scheinenden Torgänge ein echtes Erlebnis: optisch, sportlich und in gewisser Weise auch spirituell. Rund 10.000 rote Torij säumen den Weg hoch zum Gipfel des Inari-Berges, zu dem ein etwa 4 km langer, teilweiser etwas steiler Pfad führt. In den sanften Kurven bilden die allesamt gespendeten Tore äußerst fotogene Tunnel (sofern man das Glück hat und gerade keine anderen Touristen durchs Bild laufen). Bei den ersten Toren herrscht noch ein dichtes Gedränge und der Touristenfluss kommt immer wieder zum Erliegen, da alle Fotos machen wollen. Aber das Gute ist, auch hier gibt es die natürliche Selektion, will heißen je weiter wir hochsteigen, desto mehr Touristen geben auf und drehen um. So gibt es dann für uns genügend Stellen, wo wir Fotos machen können und die Stimmung auf uns wirken lassen können.
    Auf dem Weg sehen wir immer wieder Stellen, an denen gerade Tore ausgetauscht werden oder schon in die Jahre gekommene Tore ausgebessert werden. Neue Tore werden aufgestellt, wenn eine entsprechende Spende eingegangen ist, wobei genau vorgeschrieben ist für welche Spendenhöhe man welche Größe an Tor bekommt. Die "Preise" beginnen bei 175.000 Yen ca. 1400 € für ein kleines Tor und enden bei 1,3 Mio Yen ca. 10.000€, wobei die Preise durch den jeweiligen Holzpreis noch variieren. Auf dem Weg zum Gipfel gibt es immer wieder kleine Stellen, an denen ganz viele kleine Schreine aufgebaut sind. Es scheint fast so, als wenn jede Familie ihren eigenen kleinen Schrein hat, zu dem die Angehörigen kommen, um zu beten. Der Gipfel selber ist unscheinbar und ist mit einer weiteren Ansammlung von Schreinen versehen. Da es ein Rundweg ist, müssen wir nicht denselben Weg zurück, den wir gekommen sind. Aber jetzt auf dem Rückweg sehen wir die dekorativen schwarzen Schriftzeichen, die jedes Tor zieren. Wir lernen durch den google-Translator, dass an dem linken Torpfosten immer der Name des Spenders steht und am Rechten die jeweiligen Wünsche. Auch wenn sich die Wünsche wiederholen, können wir uns einfach nicht satt sehen an dem wunderschönen Kontrast der schwarzen Schriftzeichen auf dem roten Holz und ja, es hat etwas Spirituelles, fast Meditatives durch die Tore zu laufen.
    Die Japaner selber pilgern millionenfach zum Fushimi-Inari-Schrein in den beiden Neujahreswochen, um für Wohlstand und materiellen Erfolg zu beten und zu spenden. Deshalb hat der Fushimi auch die zweit höchste Kollege nach dem Tokioter Meji-Schrein. Das ist schon ein interessantes Geschäftsmodell, durch die Spende von Geld auf mehr Geld zu hoffen und natürlich gilt auch hier der Grundsatz viel hilft viel.
    Wir lassen diesen wirklichen schönen Ort hinter uns und entscheiden auf dem Weg zurück zur Bahn, dass wir jetzt im Anschluss dem Philosophenweg eine zweite Chance geben und den goldenen Pavillon leider streichen. Beides schaffen wir aus Zeitgründen nicht mehr. Mit der Bahn und dem uns schon vom Vorabend bekannten Bus geht es zum Philosophenweg. Am Einstieg gibt es noch einen Kaffee to-go. Und dann dürfen wir ein weiteres Mal die Kirschblüte in ihrer ganzen Pracht bewundern. Der Weg selber schlängelt sich an einem kleinen Fluss entlang. Über kleine Brücken kann mal auf der linken oder rechten Seite laufen. Einfach malerisch, im wahrsten Sinne des Wortes, denn es sitzen einige Maler hier und halten die Stimmung in filigraner Kleinarbeit auf Leinwand fest. Und so schlendern wir bis zum Ende des Weges und genießen jede einzelne Sekunde.
    Mit dem Bus geht es zurück zum Hotel, dort packen wir noch schnell das Handgepäck richtig und dann geht es mit der Metro zur Kyoto Station, von wo dann der Zug zum Flughafen fährt.
    An der Kyoto Station wollte ich eigentlich einen unserer beiden Pasmos wieder zurückgeben. Ich finde aber auf die Schnelle keinen Automaten an dem das geht und weiter suchen läßt mich meine Frau nicht, da sie lieber das Gleis vom Zug suchen will. Und dies ist eine sehr weise Entscheidung, denn wir brauchen 15 Minuten, um das richtige Gleis zu erreichen und dabei haben wir schon immer wieder Abschnitte im Laufschritt absolviert (google hatte nur 5 Minuten Wegzeit berechnet, aber vermutlich wie schon so oft, nur die horizontalen Meter berücksichtigtet und nicht die vertikalen Meter). Der Flughafenzug gehört zur JR Line, zu der auch der Schinkansen gehört und bekanntlich gibt es hier keine Verspätungen und man sollte lieber pünktlich sein, wenn man nicht die Rücklichter des Zuges betrachten möchte. Wir erreichen also etwas abgehetzt, aber 2 Minuten vor Abfahrt den Zug. Puh, nochmal gut gegangen. Wir hätte zwar noch einen späteren Zug als back-up gehabt, aber wegen so einem Lapsus muss das ja nicht sein.
    Für die 80 km zum Flughafen braucht der Zug 1,5 Stunden, ist also nicht wirklich ein High-Speed-Zug, aber er fährt quasi auch die ganze Zeit durch besiedeltes Gebiet, denn Kyoto und Osaka scheinen auch schon zusammen gewachsen zu sein. Spanned wird es zum Schluss nochmal, denn der Flughafen liegt auf einer künstlichen Insel in der Bucht von Osaka und eine zweistöckige Brücke (oben Straße, unten die Gleise) verbindet die Flughafeninsel mit der Hauptinsel.
    Am Check-In Schalter haben wir eine schlechte Zeit erwischt, denn die Schlange ist sehr lang. Ich stelle mich schon mal an, während Katja uns am Automaten eincheckt. Unsere Umpackerei der letzten Tage hat sich gelohnt und wir geben zwei Koffer mit zusammen 60,7 kg auf. Maßarbeit. Wir passieren die Pass- und Sicherheitskontrolle und suchen uns ein Sushi-Restaurant, wo wir ein letztes mal diese japanische Köstlichkeit genießen können. Dann geht es zum Gate und um 18.30 Ortszeit verlassen wir japanischen Boden in Richtung Hongkong :-(
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  • Day 25

    Regen in Kyoto

    April 10, 2019 in Japan ⋅ 🌧 7 °C

    Leider täuscht sich der Wetterbericht nie, wenn man es brauchen kann: wie angekündigt wachen wir zu strömendem Regen auf. So lassen wir es beim Frühstück ruhig angehen und lassen uns unseren italienischen Kaffee schmecken, denn in unserem Hotel haben wir die Wahl zwischen japanischem und westlichem Frühstück, welches im hoteleigenen, italienischen Restaurant serviert wird und für welches wir uns entschieden haben.
    Da der Regen leider noch nicht nachgelassen hat, entscheiden wir uns als ersten Sightseeing Programmpunkt für den Nishiki-Markt, die mitten in der Innenstadt seit über 400 Jahre bestehende Markthalle mit mehr als 130 Ständen und Shops mit allen möglichen lokalen Spezialitäten. Praktischerweise ist dieser nur wenige Minuten zu Fuß von unserem Hotel entfernt, sodass wir einigermaßen trocken dort ankommen. Natürlich sind wir nicht die einzigen, die bei diesem Wetter hier her wollten und so schieben sich die Menschenmengen durch die eine schmale Gasser. Der Markt besteht nämlich im Grunde aus einer überdachten Straße. Tatsächlich gibt es hier alles, was man sich vorstellen kann: jede Menge frischen Fisch, Gewürze, Tee, aber auch Keramik, Essstäbchen, Textilien. Und das beste ist, dass man an vielen Ständen die Möglichkeit hat, die Spezialitäten kostenlos zu probieren. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen, auch wenn wir gerade erst gefrühstückt haben. So probieren wir z.B. Takoyaki, einen beliebten Snack in Japan. Wir kommen auch gerade zur rechten Zeit und können beobachten, wie der Koch neue Oktopusbällchen, das ist nämlich Takoyaki, zubereitet: in eine etwa pflaumengroße Teigkugel wird ein Stückchen Oktopusarm eingelassen. Zum Garen benutzt man ein spezielles Brateisen mit runden Vertiefungen, ähnlich einem einseitigen Waffeleisen. Das Wenden erfordert ein wenig Geschick, um eine ansprechend runde Form zu erhalten. Die Bällchen werden dann je nach Geschmack mit Sauce und wahlweise Mayonnaise garniert. Auf die Sauce kommt dann noch Aonori (getrockneter Seetang) und Katsuobushi (in hauchdünne Flocken geraspelter getrockneter Bonito-Fisch). Sehr lecker.
    Außerdem lassen wir uns einen Oktopus am Spieß schmecken, in dessen Kopf ein Ei steckt. Auch nicht schlecht. Am Ende der Einkaufsstraße sind wir ziemlich durchgefroren und kehren erstmal im nächsten Starbucks auf einen Kaffee zum Aufwärmen ein. Mittlerweile hat der Regen auch nachgelassen und wir überlegen beim Kaffee mit welchem Programmpunkt wir nun weitermachen. Wir entscheiden uns für einen Spaziergang durch das Gion Viertel, den alten Geisha-Distrikt, welches nicht weit von uns entfernt liegt. Hier scheint tatsächlich die Zeit etwas stehen geblieben, vor allem in der Shirakawa Minami Street, die sehr idyllisch an einem kleinen Fluss mit vielen Kirschbäumen liegt. Aufgrund des wenig attraktiven Wetters ist hier auch nicht besonders viel los und wir können alles in Ruhe auf uns wirken lassen. Wir schlendern durch die kleinen Gassen, die gesäumt sind von Machiyas, den typischen zweistöckigen Stadthäusern Kyotos aus Holz.
    Von Gion aus machen wir uns auf den Weg zum Kiyomizudera-Tempel. Da Kyoto mit seinen 1,5 Mio. Einwohnern sehr viel kleiner ist als Tokio, kann man mit etwas Zeit viel zu Fuß erledigen. Zudem ist die Stadt schachbrettartig aufgebaut, sodass die Orientierung sehr leicht fällt. der Kamo-Fluss teilt die Stadt in West und Ost, die Gojo Avenue, die Hauptverkehrsstraße, in Nord und Süd. Wir laufen also los und kommen auf dem Weg zufällig noch an der Chion-In Tempenlage vorbei. Da es die ausgedehnteste Tempelanlage Japans ist, entscheiden wir uns nur für einen Blick auf das Haupttor und laufen dann weiter. Zudem bietet Kyoto allein 13 buddhistische Tempel und drei shintoistische Schreine sowie die Shogun-Burg, die allesamt als UNESCO-Welterbestätten ausgezeichnet sind, und darüber hinaus eine schier unermessliche Zahl an weiteren Tempeln und Schreinen. Man muss sich also ein bisschen disziplinieren, wenn man so wenig Zeit hat wie wir...
    Der Regen hat nun fast aufgehört und wir können den Weg genießen. Kyoto ist wirklich komplett anders als Tokio, viele kleine Gassen, hauptsächlich zweistöckige Häuser und - sicherlich auch aufgrund des schlechten Wetters - deutlich weniger Trubel. Wobei dieser deutlich zunimmt umso näher wir dem Kiyomizudera-Tempel kommen. Wie zufällig befinden wir uns plötzlich in den sogenannten Teekannenwege, die hoch zur Tempelanlage führen. Hier ist es dann vorbei mit der Ruhe, die engen Gassen sind gut gefüllt mit Touristen, rechts und links werden sowohl jede Menge Touristen-Kitsch als auch viele Töpferwaren angeboten, laut unserem Reiseführer die besten Kyotos. Dem geneigten Traumschiff-Fan (als mir) sind diese Gassen aus der letzten Folge an Weihnachten bekannt und ich bin ein bisschen aufgeregt :)...
    Die eigentliche Tempelanlage hätten wir fast übersehen, denn die Haupthalle wird leider gerade restauriert und ist daher komplett eingehaust. So bleibt uns der Blick auf die von hunderten Säulen getragene Holzterrasse, eines der Wahrzeichen Japans, leider verwehrt. Auch die laut unserem Reiseführer "schönste Aussicht auf Kyoto" leidet etwas - sowohl unter den Baumaßnahmen als auch unter dem trüben Wetter - schön ist sie aber trotzdem. Wir schlendern noch eine ganze Weile durch die weitläufigen Anlagen bevor Kälte und Hunger siegen und wir uns auf Restaurantsuche begeben - es ist endlich mal wieder Zeit für Ramen! Wir stoßen auf einen winzigen Laden, der nur Ramen und einige Kleinigkeiten auf der Karte hat. Außer uns sitzen ausschließlich Arbeiter im Laden, denn Ramen sind eigentlich ein klassisches Arbeiteressen. Und sie schmecken fantastisch!
    Aufgewärmt und gestärkt machen wir uns auf den Weg zum Philosophenweg, Kyotos erster Adresse während der Kirschblüte. Es ist zwar mittlerweile schon nach 17h, d.h. in ca. einer Stunde wird es dunkel sein, aber laut Internet soll der Weg und die Bäume beleuchtet und abends deutlich los sein als tagsüber. Auf dem Weg dorthin liegt noch der alte Kaiserpalast (Gosho), von 1331 bis zum Umzug des Kaisers nach Tokio 1868 seine offizielle Residenz. Wir beschließen also etwas früher auszusteigen und noch einen Abstecher dorthin zu machen. Wie schon in unserem Reiseführer angedeutet, ist der Palast allerdings quasi gar nicht zugänglich. Er liegt zwar einem schönen, großzügigen Park, der Palast selbst ist jedoch von hohen Mauern umgeben und weder zu sehen geschweige denn zu begehen. Aber gerade aus diesem Grund, weil er so schwer zugänglich ist, ist er für die Japaner etwas Besonderes. Nirgends sonst in Kyoto wird bis heute so viel Wert auf höfische Form gelegt wie hier. So ist das Südtor nach wie vor dem Tenno (Kaiser) vorbehalten, das Osttor der Kaiserin und ihrer Mutter. Bei Staatsgästen legt das Protokoll jeden Fall individuell fest: Präsidenten gehen gemeinsam mit dem Tenno. Bei weiblichen Staatsgästen zieht man sich am liebsten so aus der Affäre, dass sie im Wagen durch das Besuchertor am Westen gefahren werden.
    Wir laufen also an den Mauern vorbei und irgendwann auch wieder aus dem weitläufigen Park hinaus. Wir stellen fest, von hier ist es doch noch deutlich weiter zum Philosophenweg als ursprünglich gedacht, daher beschließen wir noch ein paar Stationen mit dem Bus zu fahren. Dies ist das erste Mal, dass wir in Japan Bus innerhalb der Stadt fahren (in Rustusu sind wir nur einmal mit dem Überlandbus nach Toya gefahren), wir sind also etwas gespannt, wie das funktioniert. Wir lernen, man steigt nicht vorne beim Fahrer ein, sondern in der Mitte. Bezahlt wird dann beim Aussteigen und das vorne beim Fahrer (daher steigt man dort auch nicht ein). Der Preis ist immer gleich (230 Yen), egal wie weit man fährt. Bezahlen können wir auch mit unserem Pasmo, der praktischerweise auch in Kyoto gilt. Von der Bushaltestelle laufen wir noch ca. 10 Minuten bis zum Philosophenweg. Das Internet hatte in sofern recht, dass hier abends weniger los ist - wir sind die einzigen. Dies mag aber auch daran liegen, dass sich das Internet in einem anderen Punkt geirrt hat: weder der Weg noch die Bäume sind beleuchtet... Wir können die herrlich blühenden Kirschbäume zwar gerade noch so erkennen, aber so richtig prickelnd ist es nicht. Nach kurzer Zeit beschließen wir daher, die nächste Bushaltestelle anzusteuern und lieber morgen noch einmal im Hellen wiederzukommen.
    Wir finden einen Bus, der direkt bis zur Kyoto Station durchfährt, die Fahrt dauert ca. 30 Minuten. Leider sind die Scheiben des Busses aufgrund der feuchten Witterung ziemlich beschlagen, sodass wir nicht ganz so viel sehen können, aber ein bisschen was von der Stadt können wir noch erkennen. An der Kyoto Station angekommen erwerben wir noch unsere Bahntickets für morgen, da wir von Kyoto noch 1,5 Std. zum Flughafen nach Osaka fahren müssen. Ziemlich erschöpft und doch recht durchgefroren kommen wir gegen 21h wieder im Hotel an und fallen ins Bett. Hoffentlich beschert uns Petrus morgen noch einmal besseres Wetter für unseren letzten Tag in Japan.
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  • Day 24

    Sakura Teil 2

    April 9, 2019 in Japan ⋅ 🌬 14 °C

    An unserem letzten Tag in Tokio schenkt uns Petrus einen herrlichen Tag mit blauem Himmel und Sonnenschein.
    Wir frühstücken schnell, checken aus und machen uns auf den Weg.
    Als erstes wollen wir zum Meiji-Schrein. Dieses prächtigste Shintō-Heiligtum der Stadt liegt inmitten eines großen Parks. Shintō und Buddhismus sind die beiden bedeutendsten Religionen in Japan. Das Christentum spielt nur eine untergeordnete Rolle, der Islam gar keine. Während der Buddhismus zuständig ist für alles, was mit dem Sterben zu tun hat, ist das Leben dem Shintō gewidmet. Beide Religionen sind natürlich sehr viel komplexer als das, dies würde aber den Rahmen dieses Tagebuchs sprengen. Bemerkenswert ist auf jeden Fall noch, dass das klassische Shintō keine heiligen Schriften kennt, sondern weitgehend mündlich überliefert wird. Die beiden Schriften Kojiki und Nihonshoki, die von einigen shintoistisch geprägten Neureligionen Japans als heilig angesehen werden, sind eher historisch-mythologische Zeugnisse.
    Der Schrein wurde als Denkmal für den Meiji-Kaiser (1850-1912) errichtet, unter dessen Herrschaft die Isolationspolitik endete und sich Japan auf den Weg zu einem modernen Staat machte. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde der Schrein originalgetreu von 110.000 Freiwilligen wieder aufgebaut. Die Nino-Torii, welche die Eingänge in den Park markieren, sind die größten hölzernen Schreintore des Landes. Während der ersten zwei, drei Tage eines neuen Jahres verzeichnet der Schrein ca. fünf Millionen Besucher, die mit einer Geldspende um Glück beten.
    Auch wir schreiben unsere Wünsche auf eine kleine Holztafel, die wir unter den Baum hängen. Die Priester nehmen diese Wünsche dann in ihr morgendliches Gebet mit auf.
    Von hier laufen wir zum Shinjuku Gyoen, einer der größten öffentlichen Gärten des Landes. Wie wir nämlich gestern mit großer Freude festgestellt haben, blühen die Kirschbäume noch immer. Der Höhepunkt ist zwar überschritten, aber wunderschön ist es noch immer. Im Shinjuku Gyoen stehen über 1000 Kirschbäume, die wir uns nicht entgehen lassen wollen. Und der Anblick ist wirklich wunderschön. Wir können uns gar nicht satt sehen an der Blütenpracht und schlendern fast zwei Stunden durch den auch sonst wunderschön angelegten Park. Wie schon bei unserem ersten Aufenthalt können wir unser Glück kaum fassen, dass wir diese besondere Zeit hier in Japan miterleben dürfen. Überall unter den Bäumen sitzen Gruppen und picknicken. Alkohol ist hier verboten, das tut der ausgelassenen, fröhlichen Stimmung aber keinen Abbruch.
    Nachdem wir einen kleinen Mittagssnack gekauft haben (Reisbällchen mit unterschiedlichen Füllungen) und wir diesmal auch gecheckt haben, wie man die Verpackung richtig öffnet, sodass der Reis dann auch im Algenblatt landet, machen wir uns auf den Weg nach Harajuku. Dieser quirlige Stadtteil rund um den gleichnamigen Bahnhof ist Tokios Zentrum der Mode und bei der Jugend entsprechend beliebt. Wir schlendern durch die Takeshita-dori, wo es ausgeflippte Mode für Cosplay-Fans gibt, darüber hinaus jede Menge nachgemachte Markenware, Musikläden der japanischen Rock- und Popszene und jede Menge Läden, die Süßigkeiten verkaufen. Wir gönnen uns eine Art Windbeutel gefüllt mit Vanillepudding, wie wir auch schon in Rusutsu gegessen haben und entdecken, dass dies tatsächlich eine Spezialität aus Hokkaido ist. Mit einem Kaffee und einer neuen Tasse für unsere Starbucks-Tassensammlung laufen wir zur Omotesando Allee, die auch Champs Élysées von Tokio genannt wird. Neben den bekannten internationalen Modedesignern findet man hier auch Läden der bekannten japanischen Designer.
    Schließlich machen wir uns auf den Weg zurück ins Hotel, schauen noch kurz in den Radladen dort um die Ecke und holen dann unser Gepäck ab. Mit Sack und Pack und wieder drei Koffern machen wir uns auf den Weg zur Tokio Station, denn um 16.10 wollen wir mit dem Shinkansen nach Kyoto. Die Tickets dafür haben wir schon gestern Abend erworben. Nachdem wir uns ganz stolz durch das Menü des Fahrkartenautomaten geklickt und erfolgreich alles ausgewählt hatten, mussten wir dann leider feststellen, dass de Zahlung nur mit japanischen Kreditkarten möglich ist und nicht mit ausländischen. Dies ist in Japan leider noch ein weit verbreitetes Problem, auch bei den Geldautomaten muss man darauf achten, ob sie internationale Karten akzeptieren. So mussten wir uns also doch am Schalter anstellen, aber am Ende hatten wir unsere Tickets.
    Der Weg zur richtigen Metro bei uns am Hotel stellt sich leider als etwas beschwerlich raus. Zwar haben wir gestern noch einen Fahrstuhl entdeckt, dieser bringt uns aber leider nicht zum richtigen Gleis und Rolltreppen gibt es nicht. Unsere Taschen konnten wir zum Glück wieder als Rucksäcke schultern, den großen Koffer mit den Skisachen muss Addi jedoch einige Treppen herauf und herunter schleppen, zu zwei lässt er sich leider nicht tragen. Dementsprechend erschöpf ist er, als wir am Tokioter Bahnhof endlich an unserem Gleis angekommen sind. Den richtigen Standort für unser Abteil zu finden ist übrigens kein Problem: man muss hier nicht wie bei uns den Wagenstandsanzeiger suchen und dann ca. abschätzen, wo der Wagen dann wohl halten wird. Jeder Wagen ist auf dem Gleis gekennzeichnet, sodass man sich gleich richtig positionieren kann. Wir reihen uns brav in die Schlange ein und warten bis der Zug einfährt. Dies passiert natürlich absolut pünktlich, denn die Pünktlichkeit ist international konkurrenzlos. Sämtliche Shinkansen-Züge erreichen pro Tag zusammengerechnet eine Verspätung von unter fünf Minuten. Die durchschnittliche Verspätung eines einzelnen Shinkansen-Zuges am Ankunftsbahnhof beträgt im Schnitt ganze sechs Sekunden. Gründe dafür sind etwa die Trennung des Hochgeschwindigkeitsnetzes vom Nah- und Güterverkehr, fast durchgängige Einzäunung der Strecken, robuste Technik und gute Wartung. Die gut 450 km zwischen Tokio und Kyoto legt der Shinkansen übrigens in läppischen 2:20 Std zurück. Mit dem Auto kalkuliert GoogleMaps 5,5 Std...
    Auf die Sekunde genau um 16.10h verlassen wir Tokio Station. Doch wann wir nun Tokio verlassen können wir nur anhand des Livetrackers bei GoogleMaps nachvollziehen, denn die Präfektur Chiba mit dem Flughafen Narita und dann die Großstädte Kawasaki und Yokohama grenzen nahtlos an die Hauptstadt. Fast 40 Mio. Menschen wohnen im Umkreis von ca. 50km in dieser Megalopolis, der größten Metropolregion der Erde.
    Im Internet haben wir gelesen, dass man für die Fahrt von Tokio nach Kyoto am besten einen Platz in Fahrtrichtung rechts reserviert, da man bei guter Sicht dann den Fuji sehen kann. Und tatsächlich werden wir bei dem heutigen herrlichen Wetter mit wunderbaren Ausblicken auf den 3776m hohen Vulkan belohnt, auch wenn sich die Spitze nach einigen Minuten in den Wolken verhüllt.
    Um Punkt 18.22h erreichen wir Kyoto. Unser Hotel ist mit der Metro in 15 Minuten erreicht, weitere Schleppereien blieben Addi erspart, da es Rolltreppen oder Fahrstühle gibt. Unser Zimmer ist japanisch-übersichtlich und zu meiner großen Begeisterung stelle ich fest, dass wir zum Abschied in unserem letzten Hotel noch einmal so schöne Puschen zur Verfügung gestellt bekommen wie in Rusutsu 🤩.
    Nach einem kurzen Check der Umgebung laufen wir ca. 5 Minuten zu einem im Internet empfohlenen Sushi-Restaurant. Das Sushi ist wirklich lecker, es gibt wie üblich Thunfisch in den drei verschiedenen Fettstufen, dazu Lachs, Schwertfisch und Gelbschwanzmakrele. Außerdem noch eine Misosuppe, einen Spieß mit gegrilltem Thunfisch und ein kühles Sapporo. Einziger Wermutstropfen
    ist, dass der Laden fast ausschließlich von Touristen besucht ist, wahrscheinlich haben die alle dieselbe Website konsultiert wie wir.
    Mit vollem Sushibauch fallen wir schließlich ziemlich müde ins Bett.
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  • Day 23

    Wieder in Tokio

    April 8, 2019 in Japan ⋅ ⛅ 9 °C

    Ein bisschen ist es fast wie Nachhausekommen. Den Flughafen Narita kennen wir mittlerweile ziemlich gut. Routiniert passieren wir die Einreise, sammeln unser Gepäck ein, geben unsere Zollerklärung ab und machen uns auf den Weg zum Skyliner, mit dem wir in die Stadt fahren. Diesmal wissen wir auch, dass wir zu unserer Fahrkarte auch eine Sitzplatzreservierung erwerben müssen, wir fühlen uns fast wie locals.
    In unserem Hotel werden wir ebenfalls mit einem „Welcome back“ begrüßt, unser deponierter Koffer mit den Skiklamotten warten schon in unserem winzigen Hotelzimmer. Wir springen kurz unter die Dusche und ziehen uns um. Leider regnet es - und es ist ziemlich kalt, zumindest für unser Empfinden. Wiederwillig holen wir also die langen Hosen, festen Schuhe und Socken aus dem Koffer, die da ganz unten irgendwo vergraben waren.
    Dann machen wir uns auf den Weg nach Shibuya. Dieser Stadtteil ist vor allem für zwei Dinge bekannt: die Alle-Gehen-Kreuzung, welche zu abendlichen Spitzenzeiten pro Ampelphase von bis zu 15.000 Menschen überquert wird, sowie für die Geschichte des Hundes Hachikō, der hier mit einer eigenen Statue geehrt wurde.
    Das Treiben auf der Kreuzung lässt sich besonders gut aus dem im 1. Stock gelegenen Starbucks beobachten. Wir ergattern ein Plätzchen am Fenster und beobachten ein paar Ampelphasen lang das Meer von Regenschirmen, dass sich über die Kreuzung schiebt. Dabei werden wir noch zu Stars in einem Live Stream in die ganze Welt, welchen ein Mädel neben uns gerade veranstaltet. Ihre Zuschauer hören wie Addi und ich uns auf Deutsch unterhalten und wir kommen ins Gespräch. Sie ist Bloggerin, aus den USA, lebt in Tokio und am Donnerstag fliegt sie zu einer Convention nach Berlin. Wir geben ihr noch ein paar Tipps für die Stadt und machen uns dann auf den Weg zur bereits erwähnten Hachikō Statue.
    Hachikō war der Hund des Universitätsprofessors Ueno, welchen der Hund jeden Tag vom Bahnhof Shibuya abholte. Als der Professor 1925 starb, zog seine Witwe aus Tokio fort und gab Hachikō zu in der Stadt lebenden Verwandten. Von dort riss er jedoch aus und kam weiterhin jeden Tag zu einer festen Zeit zum Bahnhof, um auf sein Herrchen zu warten. Während Hachikō in den ersten Jahren auf dem Bahnhofsgelände eher als Störenfried betrachtet und nur stillschweigend geduldet wurde, richtete ihm 1928 ein neuer Bahnhofsvorsteher sogar eine kleine Ruhemöglichkeit ein. 1932 machte ein Artikel über Hachikōs Geschichte in einer Tokioter Zeitung ihn in ganz Japan bekannt, und er wurde schon zu Lebzeiten zum Inbegriff des treuen Hundes. Die Achtung vor Hachikō fand ihren Höhepunkt in der Errichtung einer Bronzestatue an der Westseite des Bahnhofs im Jahr 1934, deren Einweihungszeremonie auch Hachikō beiwohnte. Als Hachikō am 8. März 1935 tot in einer Straße in Shibuya gefunden wurde, nachdem er fast zehn Jahre lang auf sein Herrchen gewartet hatte, meldeten die Medien landesweit seinen Tod.
    Der westliche Bahnhofsausgang, an dem Hachikō immer gewartet hatte, heißt offiziell Hachikō Exit und die Statue ist mittlerweile der beliebteste Treffpunkt für Verabredungen am Bahnhof Shibuya. Auch wir sind hier mit Kollegen von Addi verabredet, die er von seinen geschäftlichen Aufenthalten in Tokio kennt. Gemeinsam gehen wir von hier zu einem Yakiniku Restaurant, dem japanischen Tisch-Barbecue. Es gibt verschiedene Fleischsorten vom Rind, alle wunderbar zart und geschmacksintensiv. Wir probieren auch eine der Spezialitäten: Zunge. Wirklich lecker und da sie in dünne Scheiben geschnitten ist, erinnert das Aussehen auch nicht unnötig daran, was man gerade isst.
    Es ist ein wirklich schöner Abend, aber um kurz vor elf falle ich dann vor Müdigkeit fast vom Stuhl. Schließlich sind wir kurz vor 5 aufgestanden, haben einen Transpazifik-Flug hinter uns gebracht und nach unserer inneren Uhr ist es ja auch schon 4 Uhr in der Früh. In der Bahn schlafe ich mehrmals ein und ich war selten so froh im Bett zu liegen wie heute.
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  • Day 22

    Abschied vom Paradies

    April 7, 2019 in French Polynesia ⋅ ☀️ 31 °C

    Um kurz vor 5h klingelt der Wecker. Um 7.15h geht nämlich unser Flieger zurück nach Tokio und da nur 20 Minuten später noch eine Maschine der Air France nach Paris startet, wollen wir nicht zu knapp am Flughafen sein. Dieser scheint einem größeren Ansturm von Reisenden nämlich nicht wirklich gewachsen zu sein.
    Da unser Hotel ja direkt am Flughafen liegt, sind wir nach einem kurzen Fußweg angekommen. Die Massen halten sich in Grenzen und nach gut 20 Minuten haben wir eingecheckt. Kurz überlegen wir, ob wir uns noch hier draußen, vor der Sicherheitskontrolle, etwas zum Frühstücken suchen sollen, denn bis zum Boarding haben wir noch gute 40 Minuten Zeit. Als wir aber die Schlange vor der Pass- und Sicherheitskontrolle sehen, entscheiden wir uns dagegen und stellen uns direkt an. Eine weise Entscheidung! Geschlagene 45 Minuten brauchen wir, um die Passkontrolle zu passieren! Es gibt nämlich genau zwei Polizisten, die die Abfertigung machen. Die Reisenden werden direkt in zwei Schlangen entsprechend der zwei Flüge Tokio und Paris aufgeteilt. Leider ist unsere Schlange nicht nur die deutlich längere, die Abfertigung dauert auch deutlich länger, da mehr Stempel und Formalitäten erforderlich sind, als bei dem Flug nach Paris. In diesem sitzen überwiegend EU-Bürger, die keine Stempel o.ä. benötigen. In unserem leider nicht. Zudem reihen sich in unsere Schlange noch die Crewmitglieder vorne ein sowie diverse Rollstuhlfahrer und Begleitpersonen, die sich ebenfalls nicht hinten anstellen müssen. Wir machen uns zwar bzgl. der Zeit keine Sorgen, denn alle Menschen in unserer Schlange gehören ja in unseren Flieger, aber nervig ist es dennoch.
    Schließlich haben wir es dann aber doch geschafft und die Zeit bis das Boarden beginnt, reicht noch genau, um unsere letzten polynesischen Francs in zwei Croissant und eine Flasche Wasser zu investieren.
    Beim Boarden gibt es Probleme mit unseren Boardkarten. Die Dame vom Bodenpersonal verschwindet für ein paar Minuten mit unseren Pässen - immer gut - und drückt uns dann neue Boardkarten und die Pässe wieder in die Hand. Leider sind unsere Plätze immer noch in der Holzklasse, aber naja. Der Flieger ist auch leider quasi ausgebucht, diesmal gibt es also keine Viererbank für uns zwei allein.
    Wir checken, ob sich unter unseren Sitzen auch eine Schwimmweste befindet- da der Flug 11 Stunden quasi ausschließlich über Wasser geht, ist das ein recht wichtiges Accessoire - und machen es uns gemütlich.
    Die Zeit geht schnell vorbei, der Flug ist auch deutlich ruhiger als auf dem Hinflug. Das Essen, vor allem das Mittagessen kurz vor der Landung, ist wirklich unterirdisch (mir wird jetzt noch schlecht beim Gedanken daran), aber das können wir verschmerzen. Wir landen gegen 14h Ortszeit in Tokio. Da wir aber natürlich wieder die Datumsgrenze überschritten haben, ist es bereits Montag, der 8. April.
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  • Day 21

    Tschüß Bora Bora

    April 6, 2019 in French Polynesia ⋅ ⛅ 31 °C

    Heute ist unser letzter Tag auf Bora Bora, denn heute Mittag geht es bereits nach Papeete, da es morgen so früh keinen Zubringerflug gibt.
    Wir wollen vormittags noch einmal die Sonne und das Wasser von unserem Over-water Bungalow aus genießen und lassen es mit Frühstück um 9Uhr ruhig angehen. In den letzten Tagen ist es doch noch mal deutlich voller im Hotel geworden und so müssen wir uns quasi mit den „Resten“ zum Frühstück begnügen. Dies fällt uns aber nicht weiter schwer, da wir uns in den letzten Tagen schon aus dem Mangel leckerer Alternativen auf Toast mit Marmelade, gekochtes Ei, Obst (mal dekorativ angerichtet oder auch gern noch unter Frischhaltefolie verpackt, je nach dem, wer vom Personal die Frühschicht hat), Kaffee und Orangen- oder Multivitaminsaft eingeschossen haben. Und das ist in ausreichender Menge vorhanden (bis auf die Säfte), so dass es uns die Rentner mit ihrer senilen Bettflucht nicht wegessen können.
    Unser Shuttle zum Flughafen soll uns um 12.20 abholen, Check-out ist eigentlich bis 11.00, aber wir haben gestern Abend bereits geklärt, dass wir bis zur Abfahrt im Bungalow bleiben können.
    Nach dem Frühstück machen wir es uns auf unserem Balkon noch einmal bequem, wo es auf Grund des Windes heute deutlich besser auszuhalten ist, als noch die Tage zuvor.
    Wir gehen ein letztes Mal im Pazifik baden, trinken noch eine Abschieds- Cola, packen den Rest unserer Sachen ein und machen uns schließlich um 12.00 auf den Weg zur Rezeption.
    Der Bus-Shuttle bringt uns zügig nach Vaitape und schmeißt uns am Bootsanleger raus, von wo uns dann die Fähre zum Flughafen übersetzt. Aus einer Broschüre wissen wir, dass die Fähre 1,5 Stunden vor der jeweiligen Abflugszeit des Fliegers ablegt. Mit uns am Bootsanleger warten noch einigen Touristen, aber auch ein paar Einheimische sind dabei. Alle sind quasi da, nur die Fähre nicht und in Sicht ist auch keine. Langsam macht sich erst Unruhe unter den Touristen breit, dann auch unter den Einheimischen. Uns stört das ganze nicht wirklich, denn wir haben heute ja keinen Anschlussflug und wenn die Fähre nicht kommt, können wir auch nix machen. Einer älteren, einheimischen Damen scheint dies aber sehr suspekt zu sein und sie spricht zwei junge einheimische Mädels an. Diesen können ihr aber wohl auch nur unzureichende Informationen liefern und sie beschließt beim Flughafen anzurufen und zückt ihr Smartphone. Da nur die wenigsten Menschen die Nummer vom örtlichen Flughafen in seinen Kontakten gespeichert haben, würde man jetzt nach der Nummer vom Flughafen googeln. So aber nicht diese Dame. Sie greift in ihre Handgepäckstasche und holt das Telefonbuch von französische Polynesiens oder zumindest von den Gesellschaftsinsel hervor, drückt es einem der beiden Mädels in die Hand und fordert sie auf, ihr die Nummer vom Flughafen rauszusuchen und zu diktieren. Unter „a“ wie „Aeroporte“ findet das Mädel auch eine Nummer und diktiert, die Damen scheint das aber nicht ganz zu glauben und schaut lieber selber nochmal nach, bevor sie wählt. Nach kurzem Klingeln erklärt ihr eine Stimme, dass dies wohl die falsche Nummer für die Fähre ist und diktiert ihr eine neue, die sie sich auf die Schnelle aber nicht merken kann. Nach dem Gespräch gibt es auf jeden Fall für das Mädchen einen neuen Suchauftrag. Bevor das ganze Größe Ausmaße annimmt, wird die Suche, wegen der in Sicht kommenden Fähre, abgebrochen und das Telefonbuch verschwindet wieder in der Tasche... wer weiß, wann man es das nächste Mal braucht.
    Der Kapitän gibt ordentlich Gas und holt auf der kurzen Stecke 5 Minuten auf. Da ja aber nur ein Flieger mit also maximal 60 Passagiere zu dieser Zeit abheben soll, schaffen alle den Check-In und die Gepäckaufgabe bevor der Flieger gelandet ist.
    Während der 45 Minuten Flug nach Papeete haben wir noch einmal einen wunderschönen Blick auf Bora Bora, Raiatea und Huahine. Da Tahiti ja die größte Insel französisch Polynesiens ist und ja auch das einzige internationale Terminal hat, erwartet uns hier schon einmal etwas mehr Trubel als auf den Flughäfen der anderen Inseln. Da unser Flieger am nächsten Morgen sehr früh startet, haben wir ein Hotel direkt am Flughafen in Laufentfernung gebucht. Was leider nicht in der Beschreibung stand, ist, dass auf den wenigen Metern aber einige Höhenmeter überwunden werden müssen. So sind wir ein weiteres Mal sehr froh über unsere Taschen, die sich sowohl als Rollkoffer oder wahlweise auch als Rucksack nutzen lassen können. Schweißtreibend ist aber der kurze Weg bei Temperaturen um die 30 Grad allemal. Das Zimmer ist schlicht, deutlich größer als unsere Unterkunft in Tokyo und hat eine funktionierende Klimaanlage, mehr brauchen wir nicht für die eine Nacht.
    Wir wollen nur schnell unser Gepäck loswerden und dann noch nach Papeete Down Town, um vielleicht doch noch etwas shoppen zu können, bevor auf Grund des Samstages alle Läden Feierabend machen. Google konnte mir leider keine Abfahrtszeiten für den Bus nennen und auf Nachfrage nach den Zeiten an der Rezeption ist auch klar warum, es gibt schlichtweg keinen Fahrplan. Man kann Glück haben und nur 15 Minuten warten, oder Pech, dann ist es 1 Stunde. Da heute Samstag ist, vermutlich eher letzteres. Wir entscheiden uns für ein Taxi vom Flughafen und teilen uns dieses mit einem australischen Pärchen, die auch noch nach Down Town wollen. Also „Down Town“ ist etwas übertrieben, denn der Flughafen und die Innenstadt liegen auf gleicher Höhe und liegen nur 10 Minuten Fahrt auseinander, aber man zahlt im Taxi einen Aufschlag von 500 XPF ca. 4 €, wenn man „uphill“ gebracht werden möchte.
    Unser Shoppingvorhaben wird aber jäh ausgehbremst, da schon alle Läden zu haben, so leider auch der große Markt, über den wir noch schlendern wollten.
    Also ziehen wir gleich weiter zum Bougainville-Park, der laut Reiseführer, eine grüne Oase im Herzen der Stadt sein soll. Grün ist er, ob es wirklich eine Oase ist, finden wir nicht heraus, da der Anblick der verdreckten Wassergräben und der herumliegenden, scheinbar betrunkene Obdachlosen uns davon abhält auch nur einen Fuß in den Park zu setzen.
    Auf den Schock brauchen wir erstmal ein McFlurry Eis in den Geschmacksrichtungen Daim und Oreo, bevor es dann entlang diverser Streetart Graffitis zu einer wirklich grünen Oase dem Park Jardins de Pā‘ōf‘i geht. Dieser Park ist wirklich herrlich. Unter den vielen Bäumen findet man Schatten und Bänke zum Verweilen, gleichzeitig kann man Jogger, Beach-Fußballer und Kanuten beim Schwitzen beobachten, nur die Aussicht mit Blick auf den Industriehafen ist noch ausbaufähig.
    Einen richtigen Sonnenuntergang gibt es auf Grund der Wolken am Horizont auch nicht zu sehen und so schlendern wir nach Einbruch der Dunkelheit zurück zum Yachthafen, wo ab 18.30 die Roulottes anfangen Speisen zu verkaufen. Bärenhunger haben wir noch nicht und so beobachten wir noch eine halbe Stunde das Treiben und entscheiden uns dann für ein Roulottes. Heute Abend gibt es nochmal zwei Roulottes-Klassiker: neuseeländisches Ribeye Steak mit Pommes und grünen Bohnen, sowie Thunfisch Tartare mit Pommes. Zum Essen spielt noch eine Band Livemusik. Bevor es richtig voll wird, suchen wir uns um 20.00 ein Taxi und fahren im Nachttarif (Aufpreis 500 XPF) zurück zum Flughafen. Mit etwas müden Beinen fallen wir ins Bett.
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  • Day 20

    Ein Tag im Luxus

    April 5, 2019 in French Polynesia ⋅ ☀️ 29 °C

    Die gestrige Windstille wurde heute Nacht recht plötzlich durch einen ziemlichen Sturm abgelöst. Durch das Getöse wach geworden, habe ich nachts noch unsere Badesachen in Sicherheit gebracht, die noch auf der Terrasse zum Trocknen hingen. Am Morgen hat sich das Ganze aber schon wieder etwas beruhigt, auch wenn es insgesamt noch recht windig ist - was aber durchaus sehr angenehm ist.
    Als krönenden Abschluss unserer Zeit auf Bora Bora und damit auch fast unserer Zeit in Franz.-Polynesien gönnen wir uns heute einen Tag im Luxus. Für die zahlreichen 5-Sterne-Resorts der Insel kann man nämlich auch Tagespässe erwerben, die meist den Bootstransfer zum Resort (diese liegen quasi alle auf den vorgelagerten Motus), Mittagessen sowie die Nutzung aller Annehmlichkeiten, die so ein Resort zu bieten hat, beinhalten.
    Wir entscheiden uns für das Conrad Bora Bora Nui, welches zur Hilton-Kette gehört. Das Boot, das uns zum Resort bringt, legt um 11h in Vaitape ab. Die 8km bis dorthin legen wir mit den Leihrädern aus dem Hotel zurück, die wir wohlweislich gestern schon reserviert haben. Wir haben ausreichend Zeit eingeplant und erkunden noch etwas den Ort, bevor das Boot ablegt.
    Auf dem Motu To’opua angekommen, melden wir uns am Empfangstresen an. Die freundliche Dame zeigt uns auf dem Weg zur Rezeption gleich das Resort und erklärt uns alles. Wir haben unser 3-Sterne Hotel ja schon als eine recht schöne Anlage empfunden, aber das, was hier geboten wird, ist dann doch eine andere Klasse. Bei den „Beach Boys“ holen wir uns Strandtücher sowie Schnorchel-Equipment ab. Dort könnten wir uns auch gleich mit Gurken-Minz-Wasser, Obst-Spießchen, Sonnencreme mit verschiedenen SPF sowie Aloe Vera After Sun versorgen. Wir werden später darauf zurückkommen.
    Wir suchen uns zwei liegen am menschenleeren, weißen Sandstrand mit herrlichem Blick auf die Lagune. Ich gehe davon aus, dass die meisten Gäste einen Overwater-Bungalow haben und dort in der Sonne liegen, statt am Strand und es daher hier so leer ist. Als ich mich nach dem Baden aber auf den Weg zum Pool mache, um mich abzuduschen, werde ich eines bessern belehrt: hier ist es rammelvoll, jede Liege ist belegt. Warum man sich bei diesem traumhaften Strand und der wunderschönen Lagune dicht an dicht an den Pool legt, erschließt sich mir wirklich nicht. Aber umso besser für uns!
    Mittags lassen wir uns unser Zwei-Gänge-Menü schmecken. Wir entscheiden uns für Thunfisch kurz gegrillt im Sesammantel sowie Mixed Fish Grillplatte und zum Nachtisch Crème Brûlée und Bounty (Schoko- und Kokoseis-Becher) - herrlich! Um unser Essen zu verdauen, machen wir einen kleinen Spaziergang über die weitläufige, wunderschöne Anlage. Das Motu hat eine kleine Anhöhe, von der man einen herrlichen Rundumblick auf die Lagune hat. Hier ist dann auch das Spa angesiedelt, ebenfalls mit fantastischer Aussicht.
    Wieder an unseren Liegen angekommen, müssen wir uns nach dem schweißtreibenden Auf- und Abstieg dringend noch einmal abkühlen - sofern das im lauwarmen Wasser möglich ist. Nach einem kleinen Mittagsschläfchen siedeln wir um an den Pool. An der Poolbar ist ziemlich viel los, vielleicht gibts sowas wie ne Happy Hour? Der Alkohol fließt auf jeden Fall in Strömen, die Stimmung ist entsprechend. Wir beobachten das wilde Treiben amüsiert aus einiger Entfernung. Die Gäste des Resorts sind übrigens mind. 95% Amerikaner, welches wahrscheinlich an der Zugehörigkeit zur Hilton-Gruppe liegt.
    Gegen 17.30 machen wir uns auf ans andere Ende der Anlage, welches wir noch nicht erkundet haben, um dann dort den Sonnenuntergang zu beobachten. Wir finden ein herrliches Plätzchen am Ende eines Steges mit Overwater-Bungalows. Auf dem Weg dorthin kommen wir übrigens am Fitnessstudio, Tennisplätzen und Minigolfplatz vorbei. Die Sonne verschwindet leider kurz vor dem Horizont hinter den Wolken, schön ist es trotzdem. Bevor wir uns auf den Weg zurück zum Hauptteil der Anlage machen, findet wir noch die zwei Presidential Villas - zwei jeweils zweistöckige Overwater Bungalows, wo auch gerade das Abendessen angeliefert wird - man speist natürlich nicht mit dem Pöbel in einem der fünf Restaurants, sondern privat auf der eigenen Terrasse...
    Auf dem Rückweg kommen wir an einem amerikanischen Pärchen vorbei, was verzweifelt auf seinen Pickup wartet. Denn natürlich läuft man hier nicht zu Fuß, sondern lässt sich mit Golfwägelchen über die Anlage kutschieren. Im äußersten Notfall nimmt man vielleicht noch eines der Räder, die überall auf der Anlage verteilt sind. Der Ami macht uns gegenüber dann auch direkt seinem Unmut Luft, wie schwierig es ist, zur Abendessenszeit einen Pickup zu bekommen. Da wir ja auch zu Fuß unterwegs sind, hat er offensichtlich von uns Zustimmung erwartet. Wir überlegen beide kurz, ob wir ihn darauf hinweisen, dass es ihm und seiner Figur nicht schaden würde, wenn er die 5 Minuten zum Haupthaus einfach zu Fuß gehen würde, entscheiden uns aber dann nur für ein freundliches Lächeln.
    Wir plantschen noch einmal ein bisschen im Pool, bevor wir dann duschen und uns umziehen. Um 19.15 legt unser Boot zurück nach Vaitape ab.
    Zum Abendessen haben wir uns heute für die typischen Roulottes entschieden. Das sind fahrbare Essensstände (oder auch Food Trucks, wie es so schön Neudeutsch heißt), die von Einbruch der Dämmerung bis nach Mitternacht jeden Abend aufs Neue aufgebaut werden. Es gibt sie auf allen Inseln in Franz.-Polynesien, zumeist im Hauptort der jeweiligen Insel. Die mobilen Garküchen bieten einfache, schnelle und schmackhafte Gerichte zu günstigen Preisen. Die Speisekarte umfasst Steak, verschiedene Fische und Burger, dazu gibt es Fritten. Thunfisch Sashimi und Poisson Cru dürfen natürlich auch nicht fehlen. Einige Wagen bieten auch Pizza oder asiatische Gerichte. Alles sehr lecker, aber die gebotene Auswahl erklärt auch, warum laut einer Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation die meisten übergewichtigen Menschen auf den pazifischen Inseln leben! Denn die vor den Wagen aufgebauten Stühle und Tische sind überwiegend Einheimischen vollbesetzt, die hier ihr Abendessen in geselliger Runde zu sich nehmen. Hinzu kommen Unzählige, die sich ihr Essen zum Mitnehmen abholen. Wir entscheiden uns für Thunfisch und Mahi Mahi, beides gegrillt - und sensationell gut! Vor allem den Mahi Mahi kannten wir bisher als eher festen Fisch, der auch schnell mal trocken wird. Dieser hier ist aber unglaublich zart und saftig. Wirklich ein Gedicht. Der Poisson Cru zur Vorspeise überzeugt dafür nicht wirklich, das ist aber auch nicht weiter tragisch. Insgesamt ein sensationelles Abendessen und bisher mit Abstand das günstigste, was wir bisher hatten.
    Mit gefüllten Mägen radeln wir die 8km wieder zurück zu unserem Hotel. Licht haben unsere Räder übrigens nicht, da die Straße aber nahezu durchgängig mit Straßenlaternen ausgestattet ist, ist das nicht weiter tragisch.
    Zum Ausklang dieses traumhaften Tages lassen wir uns noch die Flasche Champagner schmecken, die wir vor zwei Tagen als Aufmerksamkeit des Hotels in unserem Zimmer aufgefunden haben und genießen den Sternenhimmel.
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  • Day 19

    Windstille im Paradies

    April 4, 2019 in French Polynesia ⋅ ⛅ 30 °C

    Heute haben wir uns noch einmal ein bisschen ausschlafen gegönnt und schlendern erst gegen halb zehn zum Frühstück. Eigentlich wollen wir heute unsere ausgehandelten Fahrräder ausleihen. Leider haben wir das gestern vergessen anzumelden, sodass jetzt nur ein Fahrrad zur Verfügung steht. Wir verschieben diesen Plan also auf morgen und entscheiden uns stattdessen für einen weiteren entspannten Tag auf unserer kleinen Overwater-Terrasse. Schwimmen, schnorcheln, schmökern, schlafen - was man halt so macht im Paradies. Und schwitzen! Heute weht nämlich kein Lüftchen und wir sehen ständig so aus, als kämen wir gerade aus der Dusche. Das Wasser bietet da nur wenig Abkühlung, aber wir wollen uns ja nicht beschweren.
    Nach einem ausgiebigen Mittagsschläfchen einzelner Reiseteilnehmer, machen wir am Nachmittag einen kurzen Ausflug zum kleinen Supermarkt, um unsere Wasservorräte aufzufüllen und uns ein Eis zu gönnen. Auf dem Rückweg ist einer der Straßenhunde sehr interessiert am Inhalt unseres Einkaufsbeutels und schnappt nach mir, als wir ihn nicht an den Beutel lassen. Zum Glück ist nichts weiter passiert, auf einen Ausflug zum hiesigen Arzt zwecks einer Tollwut- und Tetanusimpfung hätte ich jetzt nicht so viel Lust gehabt. Aber so können wir unseren Spaziergang fortsetzen und laufen etwas in nördliche Richtung, vorbei an der Baustelle des Sofitels und bis in die nächste Bucht. Bevor uns dann die Mücken auffressen, machen wir uns auf den Rückweg zum Hotel und gehen noch einmal eine Runde schwimmen.
    Zum Abendessen laufen wir heute zum Matira Beach Club, an dem wir gestern auf dem Weg zum Bloody Mary‘s vorbeigekommen sind. Das Restaurant ist gut besucht und wir lassen uns Thunfisch-Tartar, Entrecôte und frische Scampi schmecken. Den liebevoll angebotenen Shuttle-Service zum Hotel schlagen wir aus (Addi sollte extra auch noch einmal mich fragen, ob ich wirklich laufen wollte 😜) und laufen die knapp 10 Minuten zurück zum Hotel.
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