2017 World Tour

oktober 2016 - juli 2017
En 262-dags äventyr från Westwards Läs mer
  • 35fotavtryck
  • 6länder
  • 262dagar
  • 166foton
  • 13videoklipp
  • 32,6kkilometer
  • 28,7kkilometer
  • Dag 210

    That's a Bingo!

    25 maj 2017, Förenta staterna ⋅ 🌙 20 °C

    Zu dieser Jahreszeit sind National Parks schon recht gut besucht, wenngleich die Hochsaison offiziell noch nicht begonnen hat. Capitol Reef, Bryce und Zion kommen mit dem Ansturm der Touristen recht gut klar, da sie flächenmäßig eine gute Verteilung der Besucherströme ermöglichen; andere POIs haben da schon größere Probleme, wie zum Beispiel der Antelope Canyon oder die Coyote Buttes. Doch jede Parkleitung hat ihren eigenen Umgang im Falle zu hoher Nachfrage bei begrenzter Kapazität.

    Das Gebiet der Coyote Buttes steht aufgrund seiner sehr empfindlichen und einzigartigen Sandsteinformationen unter Naturschutz. Innerhalb der Buttes sind die Hauptattraktionen die sogenannten "Waves". Die Bilder der First Wave kennt übrigens jeder, der Windows 7 hat und in der Lage ist, Bildschirmschoner eigenständig auszuwechseln. Interessanterweise hat seit dem Release des Betriebssystems im Jahre 2009 der Besucherandrang zu den Coyote Buttes dermaßen zugenommen, dass der Staat die Besucheranzahl auf 20 Besucher pro Tag eingrenzen musste; 10 Genehmigungen hierfür werden vier Monate online im voraus, die restlichen 10 werden täglich im Besucherzentrum hier in Kanab durch eine Lotterie verlost.

    Beim Antelope Canyon wiederum handelt es sich um einen sogenannten "Slot Canyon", eine sehr enge, durch schnell fließendes Wasser geformte Klamm, die extrem eindrucksvolle, sanft geschwungene Felsspalten aufweist. Die Anzahl der Besucher ist somit schon durch die Form begrenzt, zudem ist der (schönere) obere Abschnitt lediglich 400m lang. Der Antelope Canyon liegt allerdings auf Navajo-Land, und es käme diesem äußerst geschäftstüchtigen Volk sicher nicht in den Sinn, die Anzahl der zahlenden Touristen zu begrenzen. Somit werden durch die sehr engen Schluchten des Canyons täglich Tausende von Touristen im Gänsemarsch und recht zügig kurz vor Ausbruch einer Massenpanik durchgeschleust. Fotos zu machen ist unter diesen Bedingungen ebenfalls kaum möglich; in dem Canyon ist es sehr dunkel, man bräuchte ein Stativ, und um das mitzunehmen, bedarf es einer Sondergenehmigung. Die ordentlich kostet.

    Da der Zutritt zum Upper Antelope Canyon nur mit Navajo-Führung möglich ist, haben wir die "Photographers Tour" gebucht. Allerdings nicht um die Mittagszeit, wo der Sonneneinfall in den Canyon fast senkrecht ist und sich sehr eindrucksvolle Lichtstrahlen, die "beams", zeigen: zu diesem Zeitpunkt kostet die Tour zwischen $150 und $200 pro Person und ist auf Monate ausgebucht. Wir waren nachmittags drin, zum Schnäppchen von $90 pro Nase. Man darf aber nicht denken, dass die Fotografen während ihres Besuchs im leeren Canyon stünden, mitnichten! Natürlich geht da gleichzeitig das Durchschleusen der normalen Besucher (die ca. $30 für diese Tortur berappen müssen) weiter. Diese werden lediglich kurz aufgehalten oder zur Seite geschoben, damit man Fotos ohne Menschenmassen im Bild machen kann. Hierfür bekommt man von den Guides jeweils die genaue Positionierung des Stativs und die Richtung vorgegeben, in der man schießen soll; anschließend hat man 1–2 Minuten Zeit, bis die Touristen sich wieder in die Fotospots ergießen, bis dahin müssen die Bilder geschossen sein. Man bekommt tatsächlich ein paar nette Fotos hin, aber mit kreativer Fotografie hat das absolut nichts mehr zu tun. Die Navajo hingegen können sich freuen: sie scheffeln auf diese Weise Millionen jährlich. Das ist wohl die späte Rache des roten Mannes.

    Da ist der Ansatz Utahs, an den Coyote Buttes die Anzahl der Besucher zu begrenzen, der sicherlich angenehmere Weg – aber nur für diejenigen, welche die Lotterie gewinnen. Nur wenige kommen in den Genuss, die Wave besuchen zu dürfen, die meisten werden abgewiesen. Seit wir in Kanab sind, nehmen wir daran Teil, heute waren wir zum vierten Mal dort. Immer von 8:30 bis 9:00, bisher waren immer um die 50 Bingokugeln in der Trommel, wir haben uns sagen lassen, an guten Wochenenden können es auch 75 sein. Es werden insgesamt 10 Leute pro Tag ausgelost; da die meisten zu zweit oder zu dritt teilnehmen, zieht also der nette Ranger jeden Morgen maximal 3–5 Bingokugeln für den nächsten Tag, bis die 10 Plätze weg sind. Man kann sich also ausrechnen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist. Eher klein.

    Wir haben es heute mit der Nummer 15 trotzdem geschafft (FUCKING UNBELIEVABLE! Die 15 ist auf ewig unsere Glückszahl!). Mussten anschließend uns öfters gegenseitig zwicken, da es uns so unwirklich schien. Wir freuen uns tierisch! Morgen um 8:00 geht es los...
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  • Dag 212

    Die perfekte Welle

    27 maj 2017, Förenta staterna ⋅ ☀️ 22 °C

    Der Standort des bekanntesten Spots innerhalb der Coyote Buttes ist längst kein Geheimnis mehr; die GPS-Koordinaten stehen in jedem Wanderführer. Die Wave ist trotzdem nicht leicht zu erreichen. Sie ist sehr gut versteckt, da sie auf keiner von weitem sichtbaren Anhöhe liegt, sondern vielmehr eingebettet innerhalb kleiner Sandsteinhügel. Sie besitzt keine besonderen Landschaftsmerkmale in der Nähe, und jegliche von Besuchern hinterlassene Wegmarkierungen (zum Beispiel die üblichen Steinhügel) werden von den Rangern regelmäßig entfernt. Es soll eben wenn möglich niemand, der keinen Permit hat, dazu verleitet werden, den Weg dorthin einzuschlagen.

    Vom Trailhead (dem Startpunkt des Wanderwegs) bis zur ersten sanften Schwingung der Wave sind es etwas über 5 Kilometer. Es gibt keinen Trampelpfad, keine Wegweiser, die vorgeschlagene Wegführung führt komplett durch wildes, unwirtliches Gelände. Fußstapfen können, müssen aber kein Indikator sein, dass du auf dem richtigen Weg bist, und spätestens ab der Hälfte verläuft der Weg sowieso fast nur noch über Stein – der zudem teilweise magnetisch ist, sodass auch Kompassunterstützung versagen kann. Handyempfang ist schlecht bis gar nicht vorhanden. Und: im Frühling/Sommer ist es im besten Falle sehr warm dort - meistens aber recht heiß. Man sollte unbedingt genug Wasser dabei haben. Da sich nicht wenige Wanderer auf dem Weg dorthin (oder zurück) verlaufen haben, bekommt man vom Visitor Center eine Karte mit Bildern zur Orientierung – das ist die einzige Möglichkeit, dorthin zu gelangen.

    Wir machten uns um 10:00 auf dem Weg, um zur Mittagszeit dort anzukommen. Zu dieser Zeit scheint die Sonne senkrecht auf die Wave und wirft keine störenden Schatten. Zur Unterstützung hatten wir noch ein GPS-Gerät dabei, welches unseren Weg dorthin aufzeichnete – so wie bei Hänsel & Gretel, nur etwas zeitgemäßer. Die meisten Leute verlaufen sich nämlich auf dem Rückweg; bei der Rückkehr aus der Wave ist es einige Stunden später, der Sonnenstand anders, die Landschaft sieht komplett verschieden aus, und eventuelle Fußspuren wurden vom Wind verweht.

    Die Wave selbst ist nur spektakulär. Sie ist nicht wirklich groß, sondern wirkt lediglich so, da sie meist mit einem Weitwinkel fotografiert wird. Ihre Wände bestehen aus Sand eines längst vergangenen Strandes, als sich noch große Teile des Südwestens Nordamerikas direkt am Pazifik befanden. Dieser Sand verfestigte sich im Laufe der Jahrmillionen zu rot-weißem Sandstein, und der starke Wind und das Regenwasser gaben dem Felsen seinen unverkennbaren Schwung; eine weltweit einzigartige Formation entstand.

    Wir hielten uns etwa vier Stunden dort auf, es waren noch weitere 6–7 Leute vor Ort. Durch die Sonnenbewegung entstanden ständig neue Muster. Egal, wie du dich zu ihr positionierst, du hast immer ein Wahnsinnsbild im Sucher... die Wave ist ein wahres Paradies für Landschaftsfotografen!

    Anschließend erkundeten wir noch etwas die Umgebung. Während die Wave selbst in einer heutzutage eher windgeschützten Gegend liegt, toben etwas südlich von ihr heftige Winde. Wir wagten uns auf eine Anhöhe nicht weit davon entfernt, um ein paar Panos zu schießen, mussten allerdings kurz darauf wieder runter, weil der Wind zu heftig war; auf dem Video kann man das ein wenig erkennen.

    So eindrucksvoll und schön der Ausflug auch war, der Tag endete eher traurig: bei unserer Rückkehr am Trailhead erwarteten uns ein Ranger samt Sheriff. Anscheinend hatte sich ein einzelner Wanderer auf dem Weg zurück verlaufen und war seit mittlerweile mehreren Stunden nicht mehr erreichbar. Wir wurden befragt, ob wir ihn gesehen hätten, was wir leider verneinen mussten. Der Wanderer hatte Stunden zuvor kurz Empfang gehabt und sein Handy sendete einen GPS Signal; Ranger und Sheriff machten sich anschließend mit viel Wasser auf dem Weg, um zu dieser Position mit ATVs zu fahren. Wir hoffen, dass dem Mann nichts passiert ist und er mittlerweile wieder zuhause ist.
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  • Dag 214

    Hit the Road, Jack

    29 maj 2017, Förenta staterna ⋅ ⛅ 24 °C

    Reisen ist ein ständiges Abschiednehmen. Diese Tatsache wurde uns erneut bewusst, als wir nach einer Woche Aufenthalt das Haus in Kanab verlassen mussten. Das Haus war klasse, es war ein super gelegener Ausgangspunkt für Tagesausflüge und es war gut, während dieser Zeit sich nicht überlegen zu müssen, wie die Routenplanung für den nächsten Tag auszusehen hat und wo man übernachten will. Es macht Spaß, "on the Road" zu sein, aber jeden Abend in gewohnte vier Wände heimzukommen, hat auch seine Vorzüge. Wir können nun besser verstehen, warum der Mensch vor 10.000 Jahren sesshaft wurde :)

    Wir fuhren raus aus Utah Richtung Grand Canyon. Dieser liegt in Arizona, genauso wie die Coyote Buttes, und schon da hatten wir es mit der Zeitumstellung nicht so richtig gerallt. Zu diesem Zeitpunkt war es nicht so schlimm, da wir uns nur kurz in Arizona aufhalten würden. Diesmal war es anders, und wir mussten uns etwas ernsthafter damit ausseinandersetzen.

    Das ist in Arizona nämlich nicht so einfach. Prinzipiell gilt (so wie auch in Deutschland auch) in den gesamten USA Sommerzeit (Daylight Savings Time", DST)....bis auf Arizona. Sie machten es einst mit, bis sie feststellten, dass eine Stunde mehr Sonne am Abend keine so gute Idee ist. Mehr Sonne bedeutet mehr Hitze, und das wiederum führt zu einem höheren Energieverbrauch durch Klimaanlage, sodass sie DST wieder abschafften.
    Das kriegt man ja noch einigermaßen auf die Uhr. Etwas komplizierter wird es allerdings wenn man weiß, dass das Navajo-Reservat, welches das größte indianische Reservat auf US-Boden ist und dessen Gebiet ein Viertel der Fläche Arizonas einnimmt, sich um die Vorgaben des Landes nichts schert und DST nutzt. Vollkommen undurchsichtig wird es aber durch die Tatsache, dass das Hopi-Reservat, welches innerhalb des Navajo-Gebiets liegt, auf DST wiederum verzichtet und Arizona-Zeit hat. Wie es der Zufall so will, liegen auch viele der POIs nicht nur im Navajo- oder Hopi-Gebiet, sondern zusätzlich auch entlang der Grenze Arizona/Utah. Da hat fast schon jeder Ort seine eigene Zeit, und du rallst irgendwann mal überhaupt nicht mehr, wie spät es gerade ist, da auch die automatische Zeitumstellung des Handys schon lange nicht mehr mitkommt.
    Am Ende war uns das einfach nur noch Wurst. Es war halt immer je nach Sonnenstand "irgendwas zwischen 4 und 6 Uhr" oder so ähnlich. What the fuck. Wir sind im Urlaub. Genauer muss man das nicht wissen.

    Wir kamen also "irgendwann mal zwischen 4 und 6 Uhr" am Grand Canyon an, und hielten uns knapp zwei Tage dort auf. Der Canyon ist sehr groß (um die 15km durchschnittliche Entfernung zwischen Nord- und Südrand) und es gibt keine Brücke zwischen den beiden Rändern. Diese können also nur getrennt besichtigt werden, die meisten POIs befinden sich allerdings am Südrand. Von diesem aus kann man übrigens auch nicht den Colorado-Fluss am Canyongrund sehen, denn es geht in verschiedenen Abstufungen 1.600m in die Tiefe... wir haben ja mittlerweile einige Canyons gesehen, aber die Bezeichnung "Grand" ist hier mehr als berechtigt. Das Ding ist einfach riesig.
    Wir waren am Memorial Day dort, eines der wichtigsten Nationalfeiertage der Amerikaner, es war also ein verlängertes Wochende und der Grand Canyon dementsprechend voll. Trotz der Bedeutung des Canyons als eine DER Sehenswürdigkeiten des US-amerikanischen Südwestens, als DAS Sinnbild amerikanischer Größe und Erhabenheit (die es zweifelsohne besitzt) waren wir trotzdem nicht total geflasht – und das lag nicht unbedingt daran, dass es an diesem Tag so voll war. Wir glauben, dass wir nun doch noch den bereits erwähnten Sättigungspunkt erreicht haben, was Steinformationen in verschiedenen Farben betrifft. Der Grand Canyon sollte trotzdem bei einer Reise durch den Südwesten der USA nicht fehlen – zumal er so groß ist, dass man kaum daran vorbeikommt.
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  • Dag 218

    Too Much Of A Good Thing...

    2 juni 2017, Förenta staterna ⋅ ☀️ 33 °C

    Während unseres USA-Trips sind wir bereits ein paar mal auf der alten Route 66 gefahren, jener Straße, die als eine der ersten das Land komplett durchkreuzte und es somit zu weltweiter Bekanntheit brachte. In dieser Form existiert die Route 66 allerdings nicht mehr; sie ist noch zweispurig, teilweise im schlechten Zustand, und wäre als eigentlicher Interstate Highway nicht mehr in der Lage, es mit dem heutigen Verkehrsaufkommen aufzunehmen. Sie führt aber immer noch teilweise durch faszinierende Landschaften, und wo dies der Fall ist, wurde sie als "Historic Route 66" neben den neu gebauten Teilabschnitten belassen. Besonders hier im Südwesten ist das der Fall, und so bietet sie eine spannende Abwechslung zu den großen, vierspurigen Highways, die meilenweit das Land schnurgerade durchkreuzen.
    Die Routenplanung ist mühsam, da der Navi dich natürlich immer auf dem schnellsten und/oder kürzesten Weg irgendwo hinschickt, und die alte Route 66 ist beides nicht...aber es lohnt sich trotzdem. Meistens zumindest.

    Wir hatten vor, vom Grand Canyon nach Las Vegas über die alte Route 66 zu fahren (mit einem kleinen Abstecher zum Barringer-Meteoritenkrater und zur Mojave-Wüste samt Killerdünenbesteigung...puh!). Der Teilabschnitt hier ist besonders pittoresk und führt nicht nur durch den Kaibab National Forest, sondern auch durch alte, mittlerweile verlassene Kleinstädte, deren Glanzzeit zu dem Zeitpunkt endete, als schnellere Ersatz-Highways die einstige Ost-West-Verbindung obsolet machten und die Ortschaften vom Durchgangsverkehr trennten. Eines dieser Orte ist zum Beispiel Williams...oder hätte es sein müssen. Denn das Städtchen ist alles andere als verlassen, sondern zu einem Route 66-Touri-Memorial verkommen. Ein Souvenirshop reiht sich an den nächsten, wo du dir deinen Route 66 Kühlschrankpin kaufen kannst. Wir sind genau 10 Minuten dort geblieben.
    Es gibt aber die besagten Ortschaften trotzdem noch, zum Beispiel Peach Springs oder Oatman. Das sind teilweise wirklich lost places, aber trotzdem ungleich charmanter als solche Fake-Nummern wie Williams.

    Am Mittwoch Abend kamen wir in Las Vegas an, und nahmen uns für den nächsten Tag vor, den gesamten Strip rauf- und wieder runterzulaufen. Auf diesem Wege lässt es sich auch nicht vermeiden, die größten Casinos/Hotels zu besuchen, da man die Straßen um den Strip selten "klassisch", also über dem Bürgersteig überqueren kann, sondern über Straßenbrücken, die (welch Zufall!) durch die Casinos selbst führen. Während uns die alle gleich aussehenden Spielhöllen ziemlich egal waren (wir haben nur ein paar Dollar an den Slotmachines gelassen), fanden wir die überbordende Architektur einiger Hotels umso interessanter. Wir waren zum ersten Mal in Vegas, und haben uns deswegen ganz klassisch im Bellagio eingebucht (siehe Video). Sollten wir aber jemals wieder in die Spielerstadt kommen, wird es wohl das Luxor werden - was für ein abgefahrenes Teil!

    Nach 20 Tagen National Parks ist Vegas eine ganz schöne Umstellung; anfänglich war alles etwas zu grell und zu laut und zu bunt. Ich habe aber gemerkt, dass sich das viel leichter ertragen lässt, wenn man leicht einen sitzen hat. So holten wir uns zu unseren Strip-Walk nach kurzer Zeit bei Fat Tuesdays einen 22oz Margarita-Slushy (meine Frage, ob es die verschiedenen Geschmacksrichtungen auch ohne Alkohol gäbe, wurde lediglich mit einem mitleidigem Lächeln beantwortet)... und plötzlich machte alles irgendwie viel mehr Sinn! Vor allem die 17$ für ein kleines Sandwich und die 52$/Person für das Riesenrad. Las Vegas kann nämlich nüchtern ganz schön teuer sein.

    Am Freitag, also bevor das Hotelzimmer begann, *richtig* teuer zu werden, sind wir weiter Richtung Death Valley. Wir zogen wieder unsere staubigen Trekkingschuhe an. Es war ein gutes Gefühl :)
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  • Dag 220

    Im Tal des Todes

    4 juni 2017, Förenta staterna ⋅ ☀️ 40 °C

    Sobald man die Stadtgrenze von Las Vegas passiert hat, ist man in der Mojave-Wüste. Und doch besteht noch ein himmelweiter Unterschied zwischen der Mojave und dem zwei Autostunden entfernten Death Valley. Dieses liegt eingekesselt zwischen mehreren hohen, hintereinander folgenden Gebirgszügen, die jegliche Feuchtigkeit fernhalten. Zudem sorgen einige geothermische Faktoren dafür, dass sich die bereits erhitze Luft nicht erhebt, sondern im Tal bleibt, um sich weiter zu erwärmen. Extrem hohe Temperaturen sind die Folge.

    Das Death Valley ist aber nicht nur die heißeste, sondern gleichzeitig auch die tiefste Stelle der USA. Das Tal bei Badwater liegt bei 85m unter dem Meeresspiegel und würde sich unter normalen meteorologischen Verhältnissen schnell mit Wasser aus den umliegenden Gebirgen füllen; die hohen Temperaturen verhindern das jedoch, sodass lediglich eine riesige Salzlache davon zeugt, dass gelegentlich doch noch Wasser ins Tal gelangt.

    Wir standen an diesem Tag früher als sonst auf, da davon abgeraten wird, nach 10 Uhr morgens durch den Death Valley zu wandern; die Hiking-Möglichkeiten sind sowieso recht begrenzt. Als wir gegen 9 Uhr am Zabriskie Point ankamen, hatte es schon 36 Grad. Bei Badwater war es zwei Stunden später schon 46 Grad heiß. Die Hitze ist trocken, und somit erträglicher als feuchte Schwüle; man schwitzt sich zwar einen ab, merkt es aber gar nicht wirklich, da der Schweiß sofort verdunstet. Nach 30 Minuten auf dem Salzsee wurde es uns aber doch ein wenig schwindlig, und wir kehrten um; es war eine recht kurze, aber trotzdem sehr intensive Wanderung. Die anschließende Fahrt aus dem Tal mussten wir ohne Klimaanlage absolvieren, um das Auto nicht zu überhitzen. Wir fuhren mit offenen Seitenfenstern, was aber nur geringfügig Abkühlung brachte; es war eher so, als würde man einen riesigen Fön laufen lassen, der dir heiße Luft entgegenbläst.

    Als wir das Death Valley verließen, verhinderte ein schneebehängter Gebirgszug die Weiterfahrt Richtung Westen, eine riesige, undurchdringliche Wand, die sich von einem Ende des Horizonts zum anderen erstreckte: die Sierra Nevada. Ursprünglich hatten wir vor, sie wesentlich weiter nördlich am 3000m hohen Tioga-Pass zu überqueren, dort wo sie richtig hoch ist, um anschließend direkt am Eingang des Yosemite Nationalparks zu stehen. Leider ist das momentan noch nicht möglich, da der Pass aufgrund großer Schneemassen noch nicht geöffnet ist. Wir rechneten aber bereits damit und gingen zu Plan B über: Wir umfuhren die Sierra südwärts, um von dort aus alternativ den Sequoia Nationalpark zu besuchen.

    Werden unsere unerschrockenen Weltenbummler dort endlich einen waschechten Schwarzbären zu Gesicht bekommen? Oder gar eine Klapperschlange? Das alles erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag. Stay tuned!
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  • Dag 224

    Absolute Giganten

    8 juni 2017, Förenta staterna ⋅ ☁️ 18 °C

    Keine Sorge...wir leben noch! Wir haben Sequoia schadlos überstanden. Obwohl es dort anscheinend wirklich viele Schwarzbären zu geben scheint (...die aber eher selten Menschen fressen), haben wir keinen einzigen gesehen. Dafür riesengroße Bäume, Jahrtausende alt, stellenweise verkohlt von mehreren Waldbränden, die sie im Laufe der Jahrhunderte überlebt haben. Wirklich sehr eindrucksvoll.

    Der Sequoia National Park befindet sich am südlichen Westhang der Sierra Nevada und grenzt das California Central Valley im Osten ab, welches wir ein Stück entlang fuhren und anschließend durchquerten. Ein riesiges Tal, genauso von hohen Gebirgen umgeben wie das Death Valley, aber ungleich fruchtbarer, da von mehreren Flüssen durchgezogen und zudem künstlich bewässert. "The Valley" ist weltweit eines der größten zusammenhängenden landwirtschaftlichen Anbaugebiete, über 200 verschiedene Obst-, Gemüse- oder Nusssorten wachsen hier ganzjährig. Bei der Durchfahrt war es ein großer Spaß zu erraten, was da kilometerlang am Straßenrand angebaut wird. Bei Mandelbäumen haben wir besonders lange gerätselt, da wir bisher keine kannten. Oft sind die Erzeugnisse nicht eingezäunt, und man kann schnell anhalten und was stibitzen (... was wir natürlich nicht gemacht haben!).

    Da der Tioga-Pass noch geschlossen ist, haben wir auch unseren Yosemite-Besuch gecancelt. Der Park ist recht gut von San Francisco aus erreichbar, sodass dieser auch bei zeitlich kürzeren Urlauben besucht werden kann; zudem ist er fast zu groß, um in in zwei Tagen zu erkunden - und mehr Zeit wollten wir nicht dafür aufbringen, da sonst San Francisco zu kurz gekommen wäre. Stattdessen peilten wir Monterey am Pazifik an, um von dort aus anschließend die Route 1, angeblich eine der schönsten Küstenstraßen der Welt, nordwärts Richtung San Francisco zu nehmen.

    Monterey ist ein süßes, kleines Städchen am Meer mit einem fantastischen Aquarium. Direkt angrenzend liegt Carmel-by-the-Sea, ein noch süßeres, noch kleineres Städtchen (und wie der Name schon vermuten lässt: auch direkt am Meer). Schon früh haben die Wohlhabenden Kaliforniens diese zauberhaften Ortschaften für sich entdeckt, sodass mittlerweile nicht nur die Lebenshaltungskosten selbst für kalifornische Verhältnisse ordentlich hoch sind, sondern auch beide Städtchen (und besonders Carmel) entlang der Küstenpromenaden zauberhafte Villen der High Society aus vergangener Zeit besitzen. Die richtig fetten Mansions allerdings befinden sich nicht in Carmel selbst, sondern etwas außerhalb und weitaus weniger exponiert, nämlich in den Carmel Highlands: man munkelt, dass hier einige Hollywood-Stars ein Anwesen hatten, darunter auch Clint Eastwood, der von 1986 bis 1988 Bürgermeister von Carmel gewesen ist. Die Spindrift Road zum Beispiel beherbergt einige der teuersten Villen der gesamten Gegend (wir konnten hier keine Fotos machen, da die Häuser nicht direkt einsehbar sind, aber ihr könnt es mal googlen).

    Man merkt aber, dass die Vorlieben des Jet-Sets sich irgendwann mal in den 80ern geändert haben müssen, und sich dessen Augenmerk auf andere, neue Orte gerichtet hat, denn die Häuser sind zwar auch nach heutigen Maßstäben noch prunkvoll und edel, aber architektonisch veraltet; es gibt kaum moderne Villen. Es ist aber gerade diese Patina, die den Häusern und somit auch ein wenig dem ganzen Ort anhaftet, die es gerade so zauberhaft und ein wenig aus der Zeit gefallen erscheinen lässt.
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  • Dag 228

    Einmal Brücke sehen und sterben

    12 juni 2017, Förenta staterna ⋅ ⛅ 17 °C

    Die California State Route 1 säumt die amerikanische Westküste von San Francisco bis nach Los Angeles. Und wie bereits geschrieben, zählt sie nicht nur zu den schönsten Strecken der USA, sondern auch zu den schönsten Küstenstraßen weltweit: sie verläuft entlang steiler Klippen, besitzt alte, steinerne Brücken und bietet einen Ausblick auf wunderschöne, versteckte Strandbuchten – der tosende Pazifik stets im Hintergrund. Mit nur einer kleinen Einschränkung für uns: so richtig malerisch wird sie erst ab Monterey südwärts: wir aber waren schon in Monterey und eigentlich Richtung Norden unterwegs.

    Wir wollten uns den Spaß trotzdem nicht nehmen lassen, und beschlossen deswegen, die Route 1 zumindest 50 km bis nach Big Sur runterzufahren. Weiter wären wir sowieso nicht gekommen: im Januar dieses Jahres begrub ein gewaltiger Erdrutsch 500m der 1 unter sich, weshalb sie mindestens für ein weiteres halbes Jahr noch gesperrt ist. Die Sache ging glimpflich aus, da die Straße zu diesem Zeitpunkt sowieso geschlossen war aufgrund einer schadhaften Brücke auf ähnlicher Höhe. Es ist trotzdem eine schlimme Sache für den Tourismus, da die Route 1 keine Umfahrungen besitzt und sich auf ihr zahlreiche Motels und Inns befinden, die empfindliche Umsatzeinbußen erleiden müssen. Nach ein paar warnenden Straßenschildern war es soweit: Die Route 1 hörte einfach auf, es wurden keine Umleitungen angeboten. Es blieb uns also nichts anderes übrig, als umzukehren und uns auf dem Weg Richtung San Francisco zu machen.

    Ich hatte mir meinen ersten Besuch der "Belle of The Bay" immer anders vorgestellt: ich fahre bei Sonnenuntergang in die Stadt rein, im Radio spielt Scott McKenzie, leichtbekleidete Mädchen mit Blumen im Haar winken mir bekifft zu...
    Unsere tatsächliche Einfahrt in die Stadt lief ein wenig anders ab. Keine Ahnung, ob gerade Sonnenuntergang war, denn der Himmel war komplett bewölkt und es regnete. Im Radio lief irgendein schräger Rapsong, den ich nicht kannte. Wir steckten im Stau. Und ein kalter Wind wehte, der auch bis zu unserem Abflug vier Tage später nicht mehr abflauen sollte.

    Sicherlich nicht die besten Voraussetzungen, um einen Ort toll zu finden... und doch ist San Francisco großartig! Angefangen mit der Lage: man kann sich alle fünf Staffeln von "Die Straßen von San Francisco" hintereinander anschauen und trotzdem kein Gefühl dafür bekommen, wie unglaublich hügelig die Stadt wirklich ist. Es gibt Straßenzüge, bei denen selbst unser SUV ins Schwitzen kam und im ersten Gang bleiben musste. Wir hatten ursprünglich vor, die gesamte Stadt mit dem Fahrrad zu erkunden, verwarfen aber diesen Gedanken ganz schnell (wir haben uns am zweiten Tag trotzdem für ein paar Stunden Räder ausgeliehen, um damit über die Golden Gate zu fahren). Nicht selten muss man auch mitten in der Steigung vor einem Stoppschild oder einer Ampel anhalten; da sollte man eine Automatikschaltung oder eine gute Autoversicherung besitzen. Letztendlich ist es aber ein grandioser Spaß, einfach nur durch die Gegend zu fahren.

    Was sich zudem in Monterey schon andeutete, wird in San Francisco zum Dogma erhoben: die gesunde, nachhaltige und tolerante Lebensweise. LGBT ist hier kein blosses Akronym, sondern allgegenwärtig und offen gelebte Realität. Kathrin konnte zum ersten Mal seit Wochen vegetarische Gerichte bestellen, und nicht wenige Restaurants waren komplett vegan (versuche mal, in Utah das Wort "vegan" nur in den Mund zu nehmen...). Auf den Straßen befinden sich stets drei Mülleimer nebeneinander, damit der Müll getrennt entsorgt werden kann. Und bei Safeway (die ökigere Version von Walmart - letzteren haben wir in San Francisco gar nicht gefunden) wirst du nicht mit Plastiktüten zugemüllt, es gibt nämlich gar keine - nur Papiertüten. Und selbst die kosten Geld.

    Was aber unseren Aufenthalt in San Francisco wirklich besonders machte, hat mit der Stadt selbst nur am Rande zu tun: wir trafen uns nämlich mit einem unserer ältesten und besten Freunde, Marcel. Er ist Stewart bei Lufthansa und legte sich seine Flugroute so, dass er einen kompletten Tag in der Stadt frei hatte und mit uns verbringen konnte. Nach einem ausgiebigen Frühstück (unter anderem im Fillmore Bakeshop, die das beste Gebäck in der ganzen Stadt verkaufen!) fuhren wir zusammen nach Sausalito, um den restlichen Tag dort zu verbringen. Was gibt es schöneres, als mit guten Freunden eine solch großartige Stadt erleben zu können?

    Am darauffolgenden Morgen war es soweit: nach 33 Tagen und ca. 6.000km Fahrt durch den nordamerikanischen Kontinent verließen wir USA Mainland Richtung Hawaii.
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  • Dag 234

    Aloha kakahiaka, ko punani!

    18 juni 2017, Förenta staterna ⋅ ☁️ 22 °C

    Hawaii war innerhalb unseres Trips stets als Verschnaufpause nach dem USA-Festlanddurchmarsch gedacht. Und in der Tat, wir haben ein wenig Erholung gebraucht. Immerhin sind wir in den letzten fünf Wochen mit Ausnahme von Kanab und San Francisco in keinem Ort länger als zwei Tage geblieben, und unsere Tage waren proppenvoll mit irgendwelchen Unternehmungen, die nicht selten körperlich recht anstrengend waren (vor allem für mich). Auf Hawaii wollten wir es etwas ruhiger angehen lassen. Aus dem Grund entschieden wir uns auch für Rental Houses und Sternfahrten anstatt Hotels und Roadtrip; es ist wesentlich entspannter, nur eine Bleibe zu haben, und die überschaubare Größe der Inseln ließ es auch zu, von einem Standort aus verschiedene Touren zu unternehmen.

    Die Wahl der Inseln war da schon etwas diffiziler. Immerhin gibt es auf Hawaii fünf Hauptinseln und zahlreiche kleinere Nebeninseln. Letztere sind aber entweder nicht wirklich touristisch erschlossen, oder in privater Hand, oder schon zu alt und fast schon wieder verschwunden...denn die Inselgruppe umfasst eigentlich über 130 Inseln oder Inselreste. Immer neue Inseln tauchten im Laufe der Jahrmillionen oberhalb des Hotspots aus dem Meer auf, um anschließend von Wind und Wellen zerfressen weitere Millionen Jahre später wieder zu verschwinden. In geologischen Zeitdimensionen gedacht ist Hawaii somit immer nur eine Momentaufnahme von Inseln, die inmitten des Pazifiks ständig entstehen und wieder untergehen und sich dabei unentwegt Richtung Nordwesten bewegen.

    Wir entschieden uns letztendlich für die Jüngste, Hawaii, die auch zur Namensgeberin der gesamten Inselgruppe wurde und auch als Big Island bekannt ist, und die Älteste, Kauai. (Für die Klugscheißer unter euch: eigentlich ist Lo'ihi, 35km südwestlich vor Big Island, die jüngste Insel. Sie ist zwar schon gut 3000m hoch, aber trotzdem noch knapp einen Kilometer unter der Wasseroberfläche. Und natürlich sind die Nordwestlichen Hawaii-Inseln älter, aber nicht touristisch erschlossen.) Und warum gerade diese zwei? Die Älteste, weil die Elemente genug Zeit hatten, um aus ihr ein Wunder der Natur zu gestalten...und wegen der Strände. Die Jüngste, weil der Schaffungsprozess bei ihr noch im vollen Gange ist und sie Tag für Tag weiter wächst; zwei der insgesamt drei aktiven Vulkane der Inselgruppe befinden sich auf Big Island (...und Nummer drei ist wie gesagt unter Wasser).

    Unser Haus auf Big Island wählten wir auch aus diesem Grunde recht nah am Vulcano Nationalpark, keine 10km davon entfernt und wunderschön inmitten des sich dort befindlichen Regenwaldes. Ja, das mit dem Regenwald ist uns auch leider zu spät (nämlich erst als wir hier waren) aufgefallen: es gibt eine ganz bestimmten Grund, warum das Ding so heißt. Im Regenwald regnet es nämlich recht oft.
    Die ersten beiden Tage hat uns der Regen gar nicht groß gestört; wir waren recht froh, ein wenig Pause aufgezwungen zu bekommen und genossen die Zeit in unserem Dschungelhäuschen. Als es allerdings auch am dritten Tag (und eigentlich allen darauffolgenden Tagen) nicht wesentlich besser wurde, beschlossen wir dann doch, ein wenig die etwas entfernteren Gegenden der Insel zu erkunden, um festzustellen, dass es wirklich immer nur hauptsächlich bei uns wolkig und regnerisch war. So hatten wir aber die Möglichkeit, nicht nur die zahlreichen Wanderungen innerhalb des Volcano National Parks zu unternehmen (meistens bei Regen), sondern auch regenärmere Orte kennen zu lernen, wie den Mauna Kea mit über 4.100m Höhe (kein Regen, da über den Wolken!) oder das tropisch bewachsene Waipio-Tal. Es ist wirklich unglaublich, was Mutter Natur mit einem bisschen Wärme und viel Regen aus einem erstarrten Lavabrocken alles so machen kann!

    Was allerdings ein bisschen schade ist: um den Kilauea, einer der beiden noch aktiven Vulkane auf der Insel, wurde aufgrund sehr hoher SO2-Konzentrationen in der Luft ein recht großer Sicherheitsperimeter eingerichtet, sodass man die Eruptionen eigentlich nur noch bei Nacht vernünftig sehen kann, da man sich recht weit davon entfernt aufhalten muss und tagsüber der Rauch alles verdeckt. Einheimische haben uns erzählt, früher konnte man so nah an die Lavaströme ran, dass einem die Turnschuhsohlen weggeschmolzen sind (das könnte übrigens auch einer der Gründe sein, warum man mittlerweile nicht mehr so nah ran darf).

    Morgen fliegen wir weiter nach Kauai. Der Regen hat tatsächlich ein wenig genervt, aber dieser teilweise extrem abrupte Wechsel aus unglaublichem Wachstum und sehr karger Landschaft, wo die Lavaströme entlangflossen, ist sehr reizvoll. Hier bekommt man ein tieferes Verständnis dafür, welch unglaublichen Kräfte im Laufe der letzten Jahrmillionen zur Entstehung dieser einzigartigen Inselgruppe inmitten des Pazifiks gewirkt haben - und immer noch wirken.
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  • Dag 240

    50 Shades of Green

    24 juni 2017, Förenta staterna ⋅ ☁️ 27 °C

    Muss man denn wirklich erst 14.000km von zuhause entfernt sein, um solch phantastische Orte wie Kauai zu finden? Die Insel ist auf jeden Fall ein Highlight unserer gesamten Reise, wir sind von dessen Schönheit ziemlich geflasht. Wir dachten ja, dass bereits Big Island eine besondere Flora böte, dabei ist es verglichen mit Kauai lediglich ein karger Lavabrocken im Pazifik. Denn zum Regen und der Sonne, den beide Inseln zu Genüge vorweisen können, besaß Kauai noch einen weiteren entscheidenen Faktor: Zeit. Es gibt keinen Quadratmeter auf der Insel, der nicht von Bäumen, Sträuchern, Farnen oder Schlingpflanzen zugewuchert ist, in den herrlichsten Farben oder Variationen von Grün erstrahlend. Selbst die Berge, die im Vergleich zu Big Island viel niedriger und schroffer sind, da bereits von Wind und Wasser erodiert, sind bis zur Spitze bewachsen - wie uralte, moosbewachsene Riesen, die über die Insel majestätisch wachen. Dieser Anblick wird uns wohl lange nicht mehr loslassen!

    Wir wohnen in Norden der Insel, etwas westlich vom 280 Hektar-Anwesen Marc Zuckerbergs, den er sich vor ein paar Jahren für 100 Millionen Dollar geschossen, aber noch nicht bebaut hat. Unser Haus befindet sich auf einem 2 Hektar-Grundstück, auf dem noch die Öko-Farm der Besitzer liegt; ein kleiner Shop auf dem Gelände versorgt uns stets mit frisch geerntetem Obst, Gemüse und "organic popsicles". Unser Haus wird übrigens neben uns noch von "Curly" bewohnt, der es sich dauerhaft auf unserer Veranda gemütlich gemacht hat; eine von den 10 Katzen, die sich hier auf dem Gelände rumtummeln. Manchmal kommen wir nach Hause, und es liegt zusätzlich ein Labrador-Mischling schlafend vor der Tür; und im Hause selbst treiben sich noch eine Vielzahl von verschieden gestalteten Gekkos herum. Wir sind also in bester Gesellschaft.

    Der Norden der Insel ist zwar regnerischer, aber dafür soll es hier die schönsten Strände geben; die meisten kennen wir mittlerweile. Von der einsam gelegenen, wild-romantischen Bucht bis zum großen, breiten Familienstrand findet wohl jeder hier genau das, worauf er steht; dabei ist der Norden eher spärlich erschlossen, es gibt sehr wenige Hotelkomplexe, und es herrscht eine ausgeprägte "Hang Loose"-Mentalität. Das mit dem Regen ist übrigens ganz lustig: denn tatsächlich (wie Katrin in einem Kommentar festgestellt hat) regnet es hier mehr als auf Big Island (und mehr als auf so ziemlich jedem anderen Ort der Erde) - und so hat es bisher auch nur einen Tag ohne Regen gegeben, den allerersten. Dafür regnet es selten länger als 5 bis 10 Minuten, die Schauer sind räumlich begrenzt und die Sonne ist nie wirklich weg. Wir wissen jetzt auch dadurch, warum das Hawaiische Nummernschild ein Regenbogen ziert: auch das gab es bisher fast täglich zu sehen.

    Aber zurück zum Strand! Eigentlich sind sie alle hier sehr schön, aber einen haben wir besonders ins Herz geschlossen: Hanalei Beach. Der Strand liegt geschützt in einer großen Bucht mit zusätzlich vorgelagertem Riff, sodass es dort keine hier sonst sehr oft vorkommenden rip currents gibt (dazu später mehr), er ist groß und meistens eher mittelmäßig voll, die dazugehörige Stadt Hanalei ist extrem gechillt...und die Bergkulisse am Strand ist einfach der Hammer. Hier hättet ihr uns die letzten Tage sehr häufig antreffen können.

    Doch so ausschließlich abhängen ist dann doch nicht, und so haben wir heute beschlossen, eine Wanderung entlang der nördlichen Küste zu einem weiteren sehr schönen Strand zu unternehmen, der nur nach einer zweistündigen, nicht allzu leichten Wanderung erreicht werden kann: dem Hanakapi'ai Beach. Der Hike war übrigens eine Empfehlung von dem Pärchen, mit denen wir nach dem Besuch des Peek-a-Boo Canyons bei Kanab mehrere Stunden offroad im Sand feststeckten...aber das ist eine andere Geschichte ;)

    Die Wanderung ist in der Tat nicht ohne. Sie ist zwar nicht sonderlich lang - gerade mal 6,5 km hin und zurück - aber über sehr steiniges, unbefestigtes Gelände durch den Dschungel. Dafür wird man am Ende mit dem Besuch eines wirklich spektakulären, einsamen Strandes belohnt: Hanakapi'ai. Der Wanderweg geht eigentlich noch weiter, zum Kalalau Beach, der noch krasser sein soll und von nackten Hippies bewohnt wird, aber das sind dann schon 30km Wanderung und nicht an einem Tag zu schaffen. Sollte einer von euch die Wanderung zum Hanakapi'ai Beach machen: bitte unbedingt Katzenfutter mitnehmen! Aus welchen Gründen auch immer tummeln sich dort, fernab jeglicher Siedlungen, einige halbwilde Katzen herum. Keine Ahnung, wie sie dahin gekommen sind, aber sie sind sehr hungrig!

    Wir wunderten uns bei Ankunft am Strand ein wenig über die vielen Hinweisschilder, die dort aufgestellt sind, schenkten aber diesen keine weitere Beachtung; die USA liebt DANGER-Schilder, sie sind überall, irgendwann mal beachtet man sie nicht mehr. Wir blieben bestimmt eine knappe Stunde vor Ort, gingen aber nicht ins Wasser; eigentlich wollten wir, da gut durchgeschwitzt, hatten aber keine Badesachen dabei, weil wir in "Wandermontur" samt Fotoequipment unterwegs waren. So ließen wir es letztendlich bleiben. War vielleicht nicht die dümmste Entscheidung.

    Erst wieder zurück in unserem Hause erfuhren wir eher zufällig, was es mit Hanakapi'ai auf sich sich hat. Man muss lediglich "Most dangerous Beaches in the world " in Google oder YouTube eingeben; die daraufhin aufploppenden Listen erhalten fast immer Hanakapi'ai. Der Grund sind die bereits erwähnten rip currents: vom Ufer nicht sichtlich erkennbare Strömungen, die den ahnungslosen Schwimmer ins offene Meer rausziehen. Diese kommen hier auf Hawaii recht häufig vor, und genau aus dem Grund gibt es auch fast an jedem Strand einen oder mehrere Rettungsschwimmer. Die einzige Möglichkeit, der Strömung zu entkommen, besteht darin, nicht dagegen anzukämpfen (das ist übrigens der Grund, warum die meisten Menschen bei rip currents ertrinken: instinktiv versuchen sie, innerhalb der Strömung Richtung Strand zu schwimmen, um letztendlich vor Erschöpfung zusammenzubrechen - denn man kommt dagegen nicht an), sondern ruhig zu bleiben und sich raustreiben zu lassen, bis der rip current versiegt, um anschließend schräg wieder zum Strand zurück zu schwimmen.

    Das wäre bei Hanakapi'ai theoretisch auch möglich, doch sind die Strömungen dort so zahlreich vorhanden, so komplex und so stark, dass du zum einen nicht aus der Strömung seitlich rausschwimmen kannst, und zum anderen diese dich gut 10km aufs offene Meer raustreiben. Rettungsschwimmer gibt es am entlegenen Strand natürlich auch nicht. Wenn dich dort also die Brandungsrückströmung erwischt, bist du in Hanakapi'ai so gut wie erledigt.
    Puh. Nochmal Glück gehabt!
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  • Dag 245

    日本

    29 juni 2017, Japan ⋅ ⛅ 27 °C

    遠い国からの友人こんにちは!今日は簡単には日本のために難しい言語です。私たちは、日本での4日間、京都の3です。人々は非常にいいとうなずきあると話しながら笑顔。トイレは非常に面白いです、あなたはあなたと一緒に楽しい時間を持つことができます。私たちが考えているよりもはるかに少ないの寿司があります。実際には、何のお寿司はありません。至る所にのみ緑茶。そして、ハローキティ。私は今、本当の日本の箸を買ってきました。明日は竹が成長する竹の森へ行きます。それ以外の場合はあまりにも多くの人々があるので、それは、我々は非常に早起きしなければならない理由は、私たちは7時以降には存在しませんです。海外よりも家で日本のシュートはるかに少ない画像。それは私たちのために良いことです。一部の日本人は面白い服を着ます。あなたのすべてに最高の願い!私たちは、私は約束し、すぐに戻ってきます。Läs mer