Nina Follows The Sun

January - October 2023
❤️lich Willkommen bei meinem Blog zu meiner Weltreise 🤗☀️ Read more
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  • Day 38

    Resümee zu Kambodscha

    February 12, 2023 in Cambodia

    Alles in allem zu Kambodscha 🇰🇭:
    -die Zeit ist extrem schnell vergangen
    -wir haben sehr viel in der ersten Woche gesehen und die zweite Woche verdient auf den Inseln entspannt, eine tolle Kombi für uns
    -wir haben uns zu jeder Zeit stets sicher gefühlt, auch in Phnom Penh
    -das Land hat viel zu bieten von der Tierwelt über den Djungel bis zu den Tempeln von Angkor und den traumhaften Stränden auf den Inseln
    -landschaftlich war es zwar auch grün, aber in Vietnam hat alles viel satter gewirkt, hier hat man das Gefühl über allem liegt eine Staubschicht
    -die Leute sind spürbar ärmer als in Vietnam (siehe Fotos von Häusern)
    -auf der Website des BMEIA wurde von den schlechten Straßenverhältnissen hier gewarnt und es wurde geraten nur Inlandsflüge zu nehmen. Die Personen, die diesem Beitrag verfasst haben, waren anscheinend noch nie in Nepal 😂😅 sicher gab es besonders auf Landstraßen nicht perfekt ausgebaute Straßen, aber es war alles im Rahmen. Die Busse sind überwiegend Minivans, wenn nicht gerade doppelt so viele Leute mitfahren wie erlaubt wären (inkl deren ganzes Gepäck), dann ist das schon ok zum Herumkommen 😆
    -für die lokale Bevölkerung ist das Moped das dominierende Verkehrsmittel. Während es in Siem Reap sogar Polizeikontrollen zur Einhaltung der Helmpflicht gab, war das im Rest des Landes gefühlt egal. Wir sahen auch viele Kinder damit herumfahren.
    -die Kombination aus Riel & Dollar habe ich nicht so toll gefunden: einerseits braucht man etwas bis man versteht, dass es immer besser ist in Riel zu bezahlen andererseits kostet halt alles gleich einmal einen Dollar aufwärts. Klingt zwar im ersten Moment nicht nach viel, aber im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern war alles dadurch erheblich teurer, was mir natürlich nicht sehr zusagt. Auf den Inseln gab es oftmals Preise für Hauptspeisen ab 10$, während wir in Vietnam 3 Gänge inkl Getränke oftmals für 5-6€ bekommen haben. Auch die hohen Abhebegebühren sind nervig, da man immer schauen muss, dass man genug im Vorfeld abhebt und gleich mal wechselt, weil nicht Viele einen 100$ Schein einfach mal so annehmen.
    -leider konnten wir nicht so viel einheimisches Essen wie in Vietnam probieren und die Homestays sind mir für die persönliche Note auch etwas abgegangen. Wir konnten auch nur sehr wenig mit Einheimischen länger reden.
    -fast alle Einheimischen sprechen Englisch, das machte das Reisen wirklich angenehm
    -Bäckereien bzw große Supermärkte sind oftmals schwer zu finden und Souvenirläden gab es auch nur in den großen Städten Phnom Penh und Siem Reap
    -das Land ist abgesehen von Siem Reap nicht so auf Touristen ausgelegt
    -Wettermäßig war es fast perfekt bzw. in Siem Reap beim Besichtigen der Tempel fast schon zu heiß
    -ein Tuk Tuk zu nehmen oder sich ein Moped auszuborgen, um sich Dinge ansehen zu können, sind leider unumgänglich. Ein Führerschein wurde von uns jedoch nie verlangt.

    Tipps, wenn man demnächst plant nach Kambodscha zu reisen:
    -schon im Vorhinein rechtzeitig das Online Visum beantragen und drei Mal ausdrucken. So kann man korrupten Grenzbeamten, zumindest bei der Einreise, entgehen und Geld sparen.
    -bei der Planung nicht zu viel Nachdenken was Busverbindungen angeht. Es stehen viele Verbindungen nicht im Internet bzw. werden überteuert angeboten. Lieber vor Ort bei der Ankuft bezüglich der Weiterreise fragen und nichts vorbuchen. Wir haben immer noch einen Platz im Bus für den nächsten Tag bekommen und es gab auch überall einen, auch wenn wir davor nichts dazu im Internet finden konnte .
    -schon im vorhinein Dollar in kleinen Scheinen mitnehmen und beim Abheben bei großen Banken wie der Canadian Bank oder ABA möglichst viel Riel abheben
    -auf die Inseln genug Bargeld und genügend Vorräte aus dem Supermarkt mitnehmen
    -immer Preise verhandeln
    -noch zu sehen wären im Südwesten des Landes Kampot (berühmt für den Pfefferanbau & Höhlen in der Umgebung) und Kep (zum u.a. Krabben essen) gewesen
    -je nachdem wie lange man auf den Inseln bleiben will, reichen zwei Wochen für Kambodscha aus. In drei Wochen ist alles noch etwas entspannter
    -die SIM Karte war richtig günstig (<4$ für 2 Wochen 10GB), der Anbieter Smart hat auch in ländlichen Gebieten das beste Netz
    -ein Adapter wird in Kambodscha nicht benötigt

    Was mir sonst noch während unseren Aufenthaltes in Kambodscha aufgefallen ist:
    -Gleich bei unserer Ankunft in Phnom Penh wurden wir ständig mit ‚Sister’ angesprochen. Das scheint hier so üblich, das war etwas gewöhnungsbedürftig für uns.
    -die Einheimischen versuchen wirklich auf ihre Gesundheit zu achten: es werden morgens und abends in vielen Städten gratis gemeinsame Aerobic Kurse mit Musik angeboten
    -man trifft hier sehr viele Aussteiger*innen, die über längere Zeit reisen. Bewusst kennen gelernt haben wir nur eine Schweizerin, die für 3 Wochen nur in Kambodscha war. Sonst haben wir nur mit Leuten geredet, die für mehrere Monate meistens Thailand, Kambodscha, Laos und Vietnam bereisen. Insbesondere Laos scheint gerade sehr gehypt zu sein. Wir haben sehr viele Gespräche darüber mitbekommen, wie schön das Land sein soll. Wir hatten es ja auch zunächst geplant gehabt, uns dann aber doch für Vietnam entschieden und ich bereue es nicht.
    -vielleicht war es nur ein Zufall, aber für mich war es auffällig, dass oftmals ein westlicher Mann ein Hotel oder eine andere Firma besitzt und viele kambodschanische Angestellte hat. Auf Koh Rong war das sehr evident mit dem (Luxus-)Hotels, aber auch in Sen Monorom oder auf der Lotusfarm war dies der Fall.
    -Müll ist nicht so ein großes Problem wie erwartet, aber dennoch sieht man ab und zu viel Müll herumliegen, auch auf den Inseln
    -trotz einiger Bemühungen konnten wir in ganz Kambodscha nie einen perfekten Sonnenauf- oder untergang beobachten, da sich in letzter Sekunde oftmals Wolken vorschoben, hab ich auch selten so erlebt

    Noch kurz zum Gesundheitsystem in Kambodscha: spannenderweise ist es Ärzt*innen nicht erlaubt Einzelordinationen am Land oder in der Stadt zu betrieben. Der Grund: es gibt anscheinend dort viele Menschen, die sich als Ärzt*innen in Form von Schaman*innen oder Heiler*innen ausgeben. Ärzt*innen in unserem Sinne müssen alle in Spitälern arbeiten, wenn sie praktizieren wollen. Hier gibt es wieder Öffentliche & Private (kosten 3x so viel) und sind von der Bevölkerung selbst zu bezahlen.

    Abschließend wieder zu den Supermarktkuriositäten in Kambodscha: Es gibt eher kleine Essensstände an der Straße oder kleine Minimarkets, die vor allem Getränke und Snacks verkaufen. In Sihanoukville fanden wir einen ‚Supermarkt‘ der gleich alle Gechäfte in einem zusammenfasst (Lebensmittel, Toiletteartikel, Schuhe, Büroartikel, Kleidung, Kinderspielzeug,…). Der war zudem auch wirklich klein (siehe Fotos).
    Wenn man mit den öffentlichen Bussen unterwegs ist, werden oftmals Pausen gemacht. Bei einer Pause hätten wir Spinnen oder Maden probieren können (siehe Fotos). Neben den getrockneten Obst hingen gleich einmal geschmackvollerweise Hendlfüße. Und es gibt überall solche Eier auf Spießen zu kaufen. Lokales Essen, welches wir dann wirklich probiert haben, waren der Reisstick mit Bohnen im Zuckerrohr und Amok (Fisch in Kokokusnusssoße, Zitronengras und Gemüse). Der Ananasreis war mit Rosinen, Chashewnüssen und Gemüse und ist eher der thailändischen Küche zuzuordnen.
    Eine Kurioristät ist uns noch aufgefallen: in großen Supermärkten gibt es jede erdenkliche Marke, die man sich vorstellen kann. Von australischen oder südafrikanischen Keksen, über unsere Tortillasoße, Rittersport oder Nestle Müslisorten. Da dies alles importiert wird, muss man jedoch dafür horrende Summen zahlen: ein kleines Nutella 5-6$ und die Müslis auf dem Fotos fast 10$! Eigene Marken von beispielsweise Schokolade gibt es leider gar nicht. Insgesamt war das Essen finden in Vietnam deutlich einfacher, aber wir sind zum Glück nicht verhungert 😆

    —> Alles in allem bin ich froh, dass wir uns für Kambodscha als zweites Land unserer gemeinsamen Reise entschieden haben, insbesondere die traumhaften Inseln im Süden, die Tempel von Angkor und die tollen Begegnungen mit den Tieren werden mir in Erinnerung bleiben 😄
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  • Day 39

    Bangkok

    February 13, 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 28 °C

    Nach einer wirklich mühsamen Fahrt von 8.15 bis 21.30 Uhr sind wir endlich wieder in Bangkok angekommen. Highligthts des Tages: wir haben uns eine Kokosunuss und endlich mal ein Eis gekauft. Zum Glück habe ich noch genug Bat an Bargeld von unserem ersten Zwischenstopp übrig gehabt. Irgendwie lustig: bevor der Bus losfuhr kam ein Mitarbeiter der Busfirma in den Bus und las in miesem Englisch sehr leise einen vorgegebenen Text ab, auch noch nie gesehen und nix von dem Vorgelesenen verstanden 😅

    Der Grenzübergang war etwas mühsam: wir mussten Bus wechseln und unser Gepäck mitnehmen. Wir hatten bei der Einreise eine Immigration Card bekommen. Alle, die diese nicht mehr vorweisen können, müssen gleich einmal eine Strafe zahlen. Auch jene, die ein E-Visum haben zahlen 2$, so weit wir das mitbekommen haben. Während der Grenzbeamte uns bei der Einreise nicht einmal eines Blickes gewürdigt hat, mussten wir jetzt plötzlich Schlange stehen und noch ein Foto von uns machen lassen und unsere Fingerabdrücke hergeben. An der thailändischen Grenze mussten wir ein kleines Formular ausfüllen, wobei der eine Teil in meinen Pass getackert (!) wurde. So kann man auch verhindern, dass man den Zettel verliert 😅 am Flughafen war gar nichts zum Ausfüllen und es ist viel schneller gegangen...

    Gefühlt war ja schon jede*r schon Mal in Thailand, das kann ich jetzt auch sagen (der Stopover hat sich nicht wirklich ein Besuch angefühlt) 😏

    Gleich einmal fiel uns ein großer Unterschied zu Kambodscha auf: die Infrastruktur. Während wir Kambodscha noch auf einer staubigen Straße fuhren, gab es in Thailand vom ersten Moment eine asphaltierte Autobahn. Die Raststationen in Kambodscha waren kleine Restaurants von Familien betrieben mit Hocktoiletten. In Thailand hielten wir immer nur an Tankstellen mit normalen WCs, Supermärkten und Coffee Shops.

    In Bangkok angekommen, mussten wir uns erst einmal orientieren und gingen zur erstbesten Bushaltestelle. Sofort sprach uns ein sehr netter Passant an und sagte uns die richtigen Bussnummern. Im Hostel endlich angekommen, erwartete uns eine sehr negative Überrschung: die Rezeption war nicht mehr besetzt obwohl sie es eigentlich sein sollte und die Tür war abgesperrt. Da keiner auf unser Klopfen reagierte, ging Sophie auf Wlan Suche während ich weiterklopfte. Zum Glück kam dann ein Bewohner der Unterkunft und erklärte mir, dass man durch die Hintertür hineingelangt. Nach gefühlt ewigen Warten kam endlich doch wer vom Hotelpersonal ohne Entschuldigung und wir konnten endlich einchecken.

    Am nächsten Tag organisierten wir uns selbst ein leckeres Frühstück bei einer nahe gelegenen Bäckerei und aßen dieses dann im Stadtpark Bangkoks, dem Lumphini Park. Dieser hat einen See mit kleinen Booten, Schildkröten und Echsen. Anschließend ging es für uns mit der U-Bahn in die Innenstadt zu den beiden Hauptattraktionen: ein großer Tempel Wat Pho mit einer riesigen Buddha Statue und der ehemalige Königspalast mit angrenzenden Pha Kreo Tempel. Insbesondere der Königspalast war sehr enttäuschend: bei extremer Hitze hatte ich extra eine 3/4 Hose angezogen, um den Kleidungsvorschriften genüge zu tun. Da sie zu ‚eng anliegend‘ war, musste ich mir dennoch extra noch eine Neue kaufen. Diese war dann leider viel zu groß, weil mir der Verkäufer verbot mehrere zu probieren, da sie sonst kaputt werden. Ist sicher ein Qualitätsprodukt 😂 Andererseits war der Eintritt komplett überteuert für das, dass man kein einziges Gebäude richtig betreten durfte. Obwohl der ehemalige Königspalast nur mehr für repräsentative Zweck verwendet wird ist alles komplett abgesperrt. Zudem tümmelten sich 100e Touristen überall und es hatte über 30* im Schatten. Im Ticketpreis wäre wieder so eine musikalische Darbietung außerhalb der Anlage dabei gewesen. Die extra Fahrt dorthin wollten wir uns auch nicht antun. Und ein Museum über eine Stunde von Bangkok entfernt, wäre auch noch dabei gewesen, sehr sinnvoll 😅 Vielleicht liegts auch daran, dass wir uns bereits so viele Tempel angesehen haben, aber imsbesondere das letzte Sight hat uns nicht mehr vom Hocker gerissen.

    Wir gingen zum nächshen Bootssteg, denn es gibt ein öffentliches Bootssystem in Bangkok, welches uns sehr gut gefallen hat. Wir sind dann an der Haltestelle in China Town ausgestiegen und etwas durch die Gassen spaziert: es gibt viele kleine chinesische Geschäfte, die aneinandergereiht stehen und Schmuck, Krims Krams, Bastelzeug, Lebensmittel,… verkaufen. Wir fanden auch eine eigene Straße, wo alle Schuhe verkauften. Anschließend gingen wir dort auf Essenssuche und waren schon kurz davor aufzugeben, als wir zufällig ein, anscheinend in der Gegend sehr bekanntes, Lokal sahen. Wir probierten gleich die Spezialität des Hauses: Hot Pods. Wir bestellten eine Gemüseteller mit u.a. verschiedenem Schwammerlsorten, Kürbis, Karotten, Grünzeug wie Spinat oder Salat und Glasnudeln. Diese wurden dann im den vor uns stehenden Hot Pot (kleiner Kochtopf mit kochenden Wasser) gelegt und 5min gekocht. Anschließend aßen wir das gekochte Gemüse mit einer Soße, Reis, Zutronensaft und gehackten Knoblauch. Insbesondere die Schwammerl hatten einen sehr leckeren Eigengeschmack, hab ich so auch noch nie gegessen. Es war überraschend lecker, insbesondere die Gemüsesuppe, die daraus entstand.

    Gestärkt ging es mit dem Bus in der Rush Hour weiter. Leider war das eine Fehlentscheidung, weil wir komplett im Stau fest saßen und auch ewig auf den Bus warten mussten. Außerdem spannend in Thailand: man zahlt sein Ticket nicht beim Busfahrer sondern es gibt für jeden Bus einen eigene*n Schaffner*in, die dir den Ticketpreis nennt und eine Metallröhre mit verschiedenen Tickets und Münzen in der Hand hält. Meistens waren die Schaffner*innen sehr nett und hilfsbereit. Nur bei diesem Bus konnte sie leider kein Englisch und verstand unsere Bushaltestelle nicht. Wir schafften es dennoch zum Glück zur gewünschten Haltestelle: Sophie holte ihren zweiten Koffer, den sie während unserer Reise eingelagert hatte und ich ging währenddessem auf der Suche nach einem neuen Reisepolster und Handschuhen für Japan zum Decathlon in der Nähe.

    Am Abend wollten wir dann noch selbst in unserer Unterkunft Wäsche waschen. Da leider das Wäscheservice, im Vergleich zu den anderen Ländern davor, hier sehr teuer ist, entschlossen wir selbst zu waschen. Leider war das alles sehr mühsam, da zuerst der Waschraum nicht mehr offen war und dann auch noch unsere Wäsche im Trockner nicht trocknen wollte. Die Wartezeit vertrieben wir uns auf dem lokalen Night Market. Da ich ja ein Fan von (gutem) Essen bin, war das richtig spannend zu sehen was es da so gibt und vor allem die extreme Auswahl. Richtig cool! Außerdem wurden einige Fake Taschen & Co zum Verkauf angeboten.

    Am nächsten Tag ging es zu Fuß noch zu einem Shopping Center in der Nähe, um noch ein paar Souvenirs (mehr als ein Magnet und ein paar Postkarten sind ja leider eh nicht drinnen) zu kaufen. Die Shopping Center sind wirklich riesig und in dem Viertel stehen 5 oder mehr einfach so nebeneinander. Alle sind auch stark klimatisiert und haben meistens einen Food Corner. Die Zeit verging viel zu schnell, dann hieß es Abschied nehmen 😔 Sophies Flug ging über 5h früher als Meiner, deshalb versbschiedeten wir uns in der Innenstadt voneinander. Zum Glück in dem Wissen, dass wir uns in etwas mehr als einem Monat wiedersehen werden und darauf freue ich mich jetzt schon sehr!

    Ich fuhr dann noch alleine weiter zu einem Tempel mit angeschlossener Pagode: Wat Saket Golden Mountain. Das Besondere an diesem Tempel: man hat von dort eine tolle Aussicht auf Bangkok! 🥰 Der Weg die Stufen rauf war auch übberraschend nett gemacht: überall standen kleine Lufterfrischer herum, es gab kleine Brunnen mit diversen goldenen Statuen und oben angelangt sogar einen Stand mit Getränken im Tempel und kleine Klimaanlagen. Am Ende gab es auch einen ‚Wunschbaum’, wo man einen goldenen Talisman mit einen Wunsch aufhängen konnte. Das hab ich auch gemacht. Insgesamt war ich positiv überrascht, die Anlage war viel Netter und weniger überlaufen als die zwei Anlagen am Tag zuvor. Später erkundete ich noch ein weiteres berühmtes Shoppingcenter, um vor der großen Hitze zu flüchten und deckte mich noch mit nötigen Proviant für die Weiterreise ein.

    Dann hieß es auch für mich: auf zum Flughafen. Da ich bereits zwei Mal da war, kannte ich mich mittlerweile schon sehr gut aus und war viel zu Früh da. Durch langes Warten beim Einchecken und bei den Schaltern zur Ausreise und etwas Schmöckern bei den unzähligen Duty Frees verging die Zeit dennoch sehr schnell. Wie es dann weiter ging erfährt ihr in meinem nächsten Blogeintrag. 😉

    Was mir sonst noch aufgefallen ist in meiner kurzen Zeit in Bangkok:
    Die Leute, die hier leben, sind wirklich sehr hilfsbereit. Immer konnten wir wen fragen, welchen Bus wir nehmen müssen oder auf uns kamen Leute zu. Auch mega nett zB: bei der Ankunft stand ein junger Bursche extra auf, um Sophie mit ihren großen Rucksack seinen Platz anzubieten.
    Es war teilweise wirklich sehr heiß in Bangkok, etwas grenzwertig für viel Sightseeing. Zum Glück gibt es ja viele Geschäfte & Shoppingcenter, die klimatisiert sind. Beim Königspalast gab es sogar einen unterirdischen Durchgang, der klimatisiert war.
    Die Öffis sind zahlreich vorhanden und dennoch fahren sehr viele Menschen mit dem Auto. Das bedeutet wiederum komplette Staus in der Rush Hour und eigene Verkehrspolizisten. Es gibt zum Flughafen einen eigenen Airporttrain, dann kann man in die U-Bahn umsteigen (leider nicht so gut ausgebaut wie es zu erwarten gewesen wäre), sehr viele Buslinien (nicht immer gut ausgeschildert wo er hinfährt, eher verwirrend, vereinzelt bei Busstationen sogar Wlan, Google Maps hat leider nicht immer die richtigen Nummern angzeigt und man wusste auch nie wann der nächste Bus kommt), die Bootlinien (für Sights am Fluss entlang sehr praktisch) und S-Bahnen. Für alles gibt es separate Tickets bzw. physische Karten oder Token (kleine Plastikchips). Bevor der Zug kommt stellen sich alle brav in zwei Reihen neben dem Eingang an.
    Es waren sehr viele Tourist*innen unterwegs, das waren wir gar nicht mehr gewohnt.
    Verhungern kann man in Bangkok nur schwer: alle 10 Meter steht gefühlt eine bekannte Fast Food Kette wie KFC oder Burger King, ein 7 Eleven Supermarkt (24h offen, sehr praktisch) oder ein sonstiges Lokal (Restaurant oder Cafe).
    Der Standard in Thailand ist im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern höher (so weit ich das in der kurzen Zeit überhaupt beurteilen kann). Das hat mich positiv überrascht. ☺️

    Alles in allem ist Bangkok wirklich eine riesige Stadt und hat echt viel zu bieten. Der Autoverkehr ist zwar ein Wahnsinn, die Menschen sind dafür so nett und das breite Essensangebot und die Night Markets haben mich voll überzeugt. Die Stadt bietet dennoch nicht wirklich viele Sehnswürdigkeiten an sich, beim Herumspazieren sieht man aber eh auch genug. Was wir leider nicht geschafft haben, weil er nicht offen hatte: der Weekend Market soll ganz cool sein.
    Insgesamt habe ich jetzt einen ‚Gusta‘ auf Thailand bekommen und könnte mir gut vorstellen irgendwann mal wieder herzukommen und mir mehr anzusehen. 😃

    Kleine Bemerkung am Rande: Wie ihr eh wahrscheinlich schon gemerkt habt, komme ich derzeit nicht in gewohnter Weise dazu alle Blog-Beiträge zu verfassen. Es ist grad alles sehr stressig mit weiteren Planungen für meine Reise, aber mir geht‘s gut und ich entdecke gerade das tolle Japan. Also bitte etwas Geduld haben mit mir 🤗
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  • Day 41

    Valentinstag in Bangkok & Japan

    February 15, 2023 in Thailand ⋅ 🌙 27 °C

    Da ich ja schon beim Chinesischen Neujahr einen eigenen Blogeintrag verfasst habe, dachte ich, dass sich der Valentinstag auch ganz gut dafür eignen würde. ❤️💕💝

    Zunächst zu meinen Beobachtungen in Bangkok 🇹🇭:
    Insbesondere in den Shoppingcentern gab es viel Dekoration: sowohl im Center selbst als auch in den einzelnen Geschäften. Auch Bäckereien hatten herzförmige Leckereien zu bieten. In den Restaurants sah man natürlich viele Pärchen, die sich ein Essen teilten. 🍽️
    Auch auf der Straße standen Verkäufer*innen, die insbesondere Blumen verkauften. Spannenderweise habe ich insgesamt gar nicht so viele rote Rosen, sondern auch einige Nelken oder andere Blumen, die ich nicht kenne, in Form von Blumensträußen gesehen. Es gab auch besondere Blumen, die in kleinen Netzen eingewickelt waren. Insbesondere viele Mädels hatten einen kleinen Blumemstrauß in der Hand und am Abend sah ich auch einige Männer damit heim fahren. 💐🌹🌺🌸🌼
    Auch beim letzten Tempel machte sich der Valentinstag bemerkbar: Sträucher wurden herzförmig geschnitten. 🌳
    In einem Shoppingcenter wurde auch eine Bühne für ein Event für den Abend aufgebaut. 🎤
    Am spannendendesten fand ich, dass ich wirklich sehr viele Menschen mit kleinen Herzchenstickern auf den Jacken, Tshirts oder Anzügen sah. Am Flughafen habe ich heimlich eine Mitarbeiterin fotografiert 😆💗💕

    In Japan 🇯🇵:
    Da habe ich es leider nur mehr einen Tag danach mitbekommen. Da erklärte uns der Guide in Tokio, dass die Mädchen den Burschen Schokolade schenken 🍫 Dies wird sogar schon in der Schule so gehandhabt und scheint ein großes Ding hier zu sein. In Japan ist halt alles anders herum. 🙃 Wie ich darauf komme erfährt ihr in den kommenden Blogeinträgen über Japan 😉
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  • Day 42

    Anreise nach Japan & Tokyo

    February 16, 2023 in Japan ⋅ ☀️ 9 °C

    Die Jahreszeit, die man ein Land bereist beeinflusst maßgeblich, wie man es empfindet. Bei meiner Planung für die Weltreise habe ich einige Länder leider aufgrund dessen ausschließen müssen (Borneo Regenzeit mit Blutegeln im Djungel oder Fiji Hurrican Gefahr bzw. starke Unwetter). Nach Japan wollte ich ursprünglich erst im März, bin aber draufgekommen, dass es so spät geografisch und preislich keinen Sinn mehr macht. Sicher könnt ich jetzt noch ein Monat Laos oder Thailand bereisen, jedoch muss ich sagen es passt grad ganz gut für mich, dass mich jetzt wieder mal ein ‚westliches‘ Land erwartet. Jedoch ist die Reisezeit alles andere als perfekt. Vielleicht hat wer von euch den Artikel auf News ORF gelesen, es gab vor einigen Wochen dort eine heftige Kältewelle. Jetzt geht es also vom über 30* heißem Bangkok ins eiskalte Tokyo. Bin schon gespannt wie es mir dabei geht 😆

    Bei diesem Flug habe ich lange überlegt, ob ich einen Billigflieger nehme oder nicht, ich habe mich für den höheren Standard entschieden und genieße den unerwarteten Luxus beim Fliegen mit Polster, Decke und Entertainment Programm 🥰

    6. Flug ✈️: Bangkok-Tokyo 23.55-7.40 Thai Airways

    Ein lustiger Zufall: 5 Minuten vor meinem Abflug ist neben meinem Gate eine Maschine der AUA nach Wien geflogen 😆

    Auch wenn es mit einiger Verspätung los geht und ich viel zu früh am Flughafen war, bin ich über jede freie Minute dankbar, denn ich muss noch einiges planen. Ab jetzt habe ich nur ungefähre Pläne und fast nichts vorgebucht, der Stress geht also los 😆

    Die Einreise verläuft sehr schleppend: überall stehen Personen herum, die Schilder tragen, dass man die QR Codes von der Einreiseapp, die ich bereits im Vorfeld ausgefüllt hatte, nun zum Herzeigen vorbereiten soll. Dann musste man sich ewig in einer Schlange für die Einreise anstellen, da nur zwei Schalter offen waren. Ich bekam ohne weitere Fragen einen Sticker in den Pass und musste dann mit meinen Rucksack (der gefühlt mittlerweile alleine auf dem Gepäckband seine Bahnen zog) noch den Lebensmittelzoll überstehen. Es wurde im Flieger extra noch einmal durchgesagt, dass vor allem tierische Produkte scharf geahndet werden, weswegen ich dann noch schnell panisch mein Hühnersandwich aus dem Flugzeug aß. 😂 Spannenderweise wurde ich von zwei Mitarbeiter:innen einfach durchgewunken und musste nur schnell den QR Code und meinen Pass einscannen. ☺️

    Endlich aus dem Arrival Bereich draußen hob ich Geld bei einem 7-Eleven Supermarkt Bankomaten ab und ging zum Büro der Japan Railway, um meinen vorher im Internet reservierten Japan Railway Pass (JR Pass) abzuholen. Natürlich erwartete mich hier wieder eine Schlange. Die Mitarbeiter:in erklärte dann leider nicht so viel wie erhofft wie das ganze nun genau funktioniert, sondern drückte mir nur eine Brochüre in die Hand und reservierte mir einen Schnellzug in die Stadt. Da ich am Flughafen Tokyo Narita landete, musste ich ca noch 1h in die Innenstadt von Tokyo fahren. Bei der Landung war über dem Flughafen mehr ländliche Landschaft als irgendeine Stadt zu sehen. Es würde einen näheren Flughafen, Haneda, geben, aber da die Fahrt mit dem JR Pass sowieso gratis ist, finde ich es nicht so tragisch.

    Nach ewigen Herumirren, da die Zug- und U-Bahnstationen gefühlt 100 verschiedene Ausgänge haben, kam ich endlich in dem besten Hostel, in dem ich bis jetzt während meiner Reise geschlafen habe, an: Grids Tokyo Asakusa-Bashi Hotel. So ein luxuriöses Hostel punkto Ausstattung, Sauberkeit und Komfort habe ich noch nie erlebt. Und 🥰 endlich gibt es mal eine gescheite Heizung im Winter, das ist ja nach Nepal auch nicht selbstverständlich. Durch den massiven Vorhang beim Bett fühlte man sich als hätte man ein Einzelzimmer. Leider war das Hostel für den Rest meines Japan Aufenthaltes stets ausgebucht.

    Endlich angrkommen in Tokyo bzw. Japan: so viele Eindrücke prasseln auf mich ein, es fühlt sich alles komplett neu und anders an, ich fühle mich wie auf einen neuen Kontinent und nicht mehr wie in Asien… Um euch hier genauer zu schildern, was ich damit meine wird es einen eigenen Eintrag geben. Hier möchte ich mich primär auf Tokyo fokussieren.

    Da ich noch stark übermüdet vom Flug war und keinen Plan hatte, wo ich als Erstes hingehen soll, beschloss ich mich spontan bei einer Free Walking Tour durch das Viertel gleich neben meinem Hostel anzumelden: Akihabara. Das Viertel ist für seine unzähligen Elektroshops, seine Mangaszene und seine Spielhallen bekannt. Dort lernte ich einen sehr netten Dänen und einen Deutschen kennen. Wir verabredeten uns gleich für den Abend. Die Walking Tour an sich war jetzt nicht gerade der Hammer, aber man konnte schon ein paar Einblicke in die japanische Kultur bekommen. Die Tour endete im Ueno Park, dem Stadtpark Tokyos. Ich schlenderte noch etwas herum, witterungsbedingt waren leider alle Lotusblumen verblüht und schauten trist aus dem Wasser. Definitives Highlight im Park: es gibt schon einen einzigen Baum, wo Kirschblüten blühen! Leider war das Licht für das Foto schon zu dunkel, dennoch schön zu sehen.

    Am Abend war die Gruppe dann doch Größer als erwartet, da der Däne auch noch in den Hostelworld Chat geschrieben hatte, ob wer was machen will. Wir trafen uns in Shinjuku, dem Viertel für Nightlife und Restaurants. Wir gingen in ein Lokal, dass Tischgrills anbot. Man konnte sich spezielles Fleisch bestellen, besonders lecker ist das zarte Rindfleisch, welches man dann selber am Tisch grillt. Vegetarische Alternativen gab es kaum. Leider ist das Ganze sehr teuer, aber insgesamt war es wirklich lecker. Die Gruppe war mir, abgesehen von den Beiden die ich davor kennen gelernt hatte, leider sehr unsympathisch und ich war noch immer sehr müde. Also beschloss ich nach dem Abendessen zurück zu meiner Unterkunft zu fahren.

    Am nächsten Tag beschloss ich mir ein 24h U-Bahn Ticket zu besorgen. Grundsätzlich ist es in Tokyo sehr praktisch, da man mit dem JR Pass alle S-Bahnen gratis benutzen kann. Da das Netz so gut ausgebaut ist, kommt man auch fast überall hin. Nur an diesem Tag wollte ich mir alles ansehen, was am Besten mit der U-Bahn zu erreichen ist.
    Der Kauf dieses Tickets gestaltete sich aber als sehr aufwändig da dieses nur für Touristen gedacht ist und es dieses nicht einfach in jeder U-Bahn Station zu kaufen gibt, sondern nur an ausgewählten Orten. Da man diese Informationen nicht im Internet findet und ich weiß, dass einige überlegen einmal nach Japan zu fliegen hier die Stationen: Metro Office Ueno, Tokyo, Ginza, Shinjuku, Ikebukuro, Omotr-sando. Ich entschied mich für Tokyo Hbf und irrte ewig herum, um die Touristeninfoverkaufsstelle zu finden. Leider verlor ich dadurch wirklich viel Zeit mit unnötigen Herumfahren bzw. -laufen.

    Dann kam aber wirklich mein erster richtiger Sightseeing Stopp in Tokyo, was gleichzeitig auch eines meiner großen Highlights ist: der Tukiji Fish Market. Auf diesem Markt befinden sich sehr viele Essensstandeln und Lokale, die fangfrischen Fisch und Meeresfrüchte auf diverse Arten zubereiten. Der eigentliche Fischmarkt, wo dieser gehandelt wird, ist aber der Toyosu Market. Dort war ich auch, da hat aber ein Besuch nur Sinn, wenn man um 5 Uhr in der Früh die berühmte Thunfischauktion sehen will. Man kann von einer Aussichtsplattform auf die Halle runter sehen. Ich wollte mir das persönlich nicht antuen. Es gibt dort eine große Halle für den Fischhandel, eine große Halle für den Obst- und Gemüsehandel und eine Halle mit Lokalen und einer Aussichtsterrasse. Gegen Mittag wirkte dort alles leider wie ausgestorben und man kommt nur durch langes gehen oder einer privaten U-Bahn Linie, die beim Tagespass leider nicht dabei ist, hin. Das war auch etwas umständlich.
    Aber noch einmal zurück zum Tukiji Fish Market: ich habe dort so viele Sachen gegessen und probiert und war danach wirklich begeistert! Ich stellte mich immer dort an, wo viele Einheimische anstanden. U.a. gab es dort: Eierspeisterrinen mit einen eigenen Gewürz, Austern (Natur oder gebraten), frischen Lachs oder Thunfisch (Natur, frittiert oder gebraten), Sushi, getrockneten Tintenfisch, Fleischspieße oder Fischspieße die als Fischkuchen bezeichnet werden, Muscheln, und auch Süßes wie die berühmten Mochis mit einer Erdbeere drauf. Was ich davor auch noch nie gesehen habe: es gibt weiße Erdbeeren. Die schmecken genau gleich wie die Roten, kosten nur 3x so viel. 😆🍓 Es gab auch einen sehr beliebten Sushi Stand, an dem ich mich auch anstellte. Nur leider kam ich etwas zu spät, da das Gute Essen schon vergriffen war. Das war leider die Zeit, die ich beim U-Bahn Ticket Kauf liegen gelassen hatte. Wenn ihr mal in Tokyo sein solltet und den Markt auch besuchen wollt: zwischen 8 und 9 Uhr würde ich auch alle Fälle schon da sein. Gegen Mittag machen viele Lokale schon wieder zu, weil sie ausverkauft sind.

    Nach den beiden Fischmärkten ging ich noch etwas im für seine Geschäfte berühmten Viertel Ginza spazieren. Vom Shopping Komplex Ginza Six hat man einen tollen Ausblick auf den Tokyo Tower, definitiv zu empfehlen!

    Anschließend fuhr ich zum Tokyo Tower. Ich habe mich zwischen Tokyo Tower und Sky Tree bei den Aussichtstürmen für den ‚Eiffelturm Tokyos‘ entschieden, auch wenn dieser viel niedriger ist. Ich habe mir das Ticket für den Sonnenuntergang inkl Top Deck am Tag davor online gekauft. Zum Glück hatte ich dabei einen Screenshot vom QR Code gemacht, denn beim Tokyo Tower ließ er sich nicht mehr runterladen. Man hatte im mittleren Deck ca 15 Minuten Zeit bevor man sich beim Einganh für das Top Deck versammeln musste. Was ich nicht wusste: man bekam hierbei die Geschichte des Tokyo Towers erzählt und konnte ein Souvenirfoto machen. Das war zwar ganz nett, aber das hatte ich für den Sonnenuntergang nicht einkalkuliert. Deshalb ging die Sonne fast schon ohne mich unter. 😕 Als wir dann endlich oben angekommen waren, war es schon sehr beeindruckend: so eine große Stadt und so extrem viele Wolkenkratzer, echt ein Wahnsinn!

    Dann ging es noch weiter nach Asakusa, leider schon in der Dunkelheit und mit geschlossenen Geschäften. Zum Glück war immerhin noch die Aussichtsplattform des Tourist Centers offen, von der man einen tollen Blick auf den zweiten Aussichtsturm Tokyos, den Skytree, und den Sensoji Tempel hatte. Mir gefiel das Viertel wirklich sehr gut, nur leider wirkte alles mit den geschlossenen Geschäften verlassen. Ich entdeckte noch ein richtig cooles Geschäft, was anscheinend 24h offen hat: Don Quijote. Von Lebensmittel über Elektronik, Kosmetik, Kinderspielzeug gibt es in dem riesigen Geschäft allesmögliche zu kaufen. Ich sah ganz lustige Dinge: für kleine Kinder Essstäbchen mit Halteringen, damit sie es lernen, Wärmepflaster oder gefärbte Kontaktlinsen für Frauen in 100 Variationen.

    Am zweiten vollen Tag machte ich mich früh zum königlichen Palast auf. Da man leider nur sehr wenige Tickets im Vorfeld online reservieren konnte und ich viel zu spät dran war, konnte man sich ca 1h vor Einlass dort für ein Ticket anstellen. Ich kam ca 15min nach Ticketausgabe und bekam Nr 45 von 75 Stück. Nach einer kurzen allgemeinen Einführung und der Möglichkeit Souvenire zu kaufen, konnte man den Guide auswählen je nachdem welche Sprache man bevorzugte. Es wurden Englisch, Japanisch, Chinesisch und Spanisch angeboten. Da die Englische Gruppe sehr groß war, verstand man nicht so viel und ich war auch etwas enttäuscht, da man nirgends hineingehen durfte und von außen der Palast nicht sehr beeindruckend aussah. Da der König bald Geburtstag feierte gab es aber einige Vorbereitungen zu beobachteten: beispielsweise fuhr gerade jemand mit der Kutsche an unserer Gruppe vorbei. Nach dem Ende der Tour wollte ich mir gerne noch den königlichen Garten ansehen, der ist aber freitags leider immmer geschlossen. Dann ging es für mich zum Hauptbahnhof, um mir die Weiterfahrt für den nächsten Tag zu organisieren. Ich wollte mir eigentlich auch sehr gerne das japanische Parlament ansehen, jedoch ist leider eine der besuchbaren Kammern derzeit geschlossen und die zweite Kammer bietet nur Führungen auf Japanisch an. Deshalb habe ich die Idee wieder verworfen. 😅

    Für den Nachmitag ging es für mich noch in die Viertel Shinjuku (tagsüber) und Shibuya. In Shinjuku hat man vom Tokyo Metropolitan Government Building einen richtig tollen gratis Ausblick über die Stadt. Ich habs mir gleich tagsüber und in der Dunkelheit angesehen, war echt cool!
    In Shibuya gibt es den Meiji Jingu Schrein, der sehr beliebt ist. Leider verlief ich mich im Park auf dem Weg dorthin komplett und war froh, dass ich es überhaupt noch vor der Schließung des Parks hinschaffte. 😂🙈
    In diesem Viertel gibt es ebenfalls viele Geschäfte und das berühmte ‚Shibuya Scramble Crossing‘, eine große Kreuzung, wo alle Fußgängerampeln gleichzeitig auf grün schalten und einige 100 Menschen gleichzeitig über die Straßen gehen, war schon ganz lustig (Video anbei). Die Gegend hier wird auch immer als Vergleich zum Times Square in New York gesehen, da es hier ebenfalls große Bildschirme mit Reklamen auf den Hochhäusern gibt. Ein nettes Highlight war noch die Takeshita-dori Street, die vor allem bei jungen Leuten sehr beliebt ist, mit vielen kleinen Shops und sehr leckeren Palatschinkenwraps mit viel zu viel Schlagobers 😆
    Besonders in diesen beiden Vierteln war wirklich viel los und es wuselte nur so von Leuten. Ich sah auch einige Straßenmusikanten (Polizei kontrollierte gleich Genehmigung) und eine Burschentanzgruppe (Video anbei).

    Allgemein war das Wetter am ersten Tag wirklich sehr frisch, mit eisigen Wind, dann ist es aber zum Glück mit immer auf der Sonnenseite der Straße gehen gegangen. ☀️❄️

    Alles in allem hat mit Tokyo richtig gut gefallen! Dennoch war alles doch etwas viel mit der riesen Stadt, der Umstellung auf die japanische Kultur inklusive Schrift und der Orientierung in so einer großen Stadt. Würde ich noch einmal neu herkommen, würde ich sicherlich mindestens vier Nächte buchen, dass man es wirklich genießen und auch noch mehr die Umgebung wahrnehmen kann ☺️
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  • Day 44

    Hakone

    February 18, 2023 in Japan

    Noch einen Tag in Tokyo bleiben oder meinem ursprünglichen Plan treu bleiben und einen Tagesausflug nach Hakone machen? Das war der Zwiespalt in dem ich mich befand. Nachdem der Abend davor in den beiden Nachtvierteln mit den vielen Leuten dann eher grenzwertig war, entschied ich mich doch für den Tagesausflug.

    Hierfür musste ich 40 Minuten mit einem der schnellsten Züge in Japan fahren: den Shinkansen. Am Hauptbahnhof in Tokyo war es dann leider gar nicht so einfach den richtigen Bahnsteig zu finden. Es gab kein Schild mit der Übersicht aller Züge, sondern immer nur eine Tafel der Züge, die von den jeweiligen Bahnsteigen abfahren. Zum Glück hatte ich genug Zeit dafür einberechnet und mir am Tag davor schon einen Sitzplatz reserviert. Hierfür kann man entweder zu speziellen Ticketbüros am Bahnhof gehen oder die Reservierung selbst bei einem Automaten vornehmen. Mit dem Japan Railpass ist die Sitzplatzreservierung gratis, wirklich praktisch. Jeder Zug hat aber auch ein paar Waggons für Personen, die keinen Sitzplatz reserviert haben. Bevor man einsteigen durfte, musste man dann noch ca 5-10 Minuten warten bis das Putzpersonal die Waggons gereinigt hatte (siehe Foto? Herr im blauen Anzug). Wenn man bereits vom Zug aus einen coolen Blick auf den Mt Fuji habe will, dann sollte man sich einen Fensterplatz auf der rechten Seite reservieren. Weitere Details zum Zugfahren in Japan gibt es dann noch bei einem eigenen alllgemeinen Blogeintrag zu Japan. 🚅

    Hakone ist vor allem für seine vielen Onsen (natürliche Heilquellen, wie eine Therme, wird einen eigenen Blogeintrag hierzu geben) und den Blick auf den Mt Fuji beliebt. Dadurch ist es auch am Wochenende eher voller von den vielen Einheimischen, die aus der Stadt flüchten.

    In Odawara verstaute ich mein ganzes Gepäck in einem Schließfach, von denen es zum Glück wirklich viele an jedem Bahnhof Japans gibt, und kaufte mir bei der Touristeninformation einen Freepass für zwei Tage (leider gibt es kein Ticket für einen Tag). Die gesamte Region ist nämlich leider vom Japan Railpass ausgenommen.
    Von Odawara aus kann man dann nach Hakone und die umliegenden Städte fahren. Hierfür musste ich eine S-Bahn nehmen. Anschließend ging es mit einer Art Mariazeller Bahn, die lustigerweise eine Partnerschaft mit einer Schweizer Bahn hatte, 40min durch den Wald, was landschaftlich wirklich schön war, ich war mitten in der Natur angekommen. Auf dem Weg passierte man immer wieder kleine Orte, wo man aussteigen hätte können. Es gibt dort auch ein berühmtes Freilichtmuseum und andere Museen. Ich entschied mich dafür durchzufahren und ggf beim Rückweg noch wo auszusteigen. Weiter ging es dann mit einer Art Zahnradbahn den Berg hinauf. Von dort hatte man schon tolle Ausblicke ins Tal. Umso weiter man kam, umso mehr Schnee war zu sehen. ❄️
    Um noch weiter raufzufahren, konnte ich dann eine Seilbahn nach Owakudani nehmen. Das war alles in dem Pass inkludiert. Oben in Owakudani angekommen, war es wirklich richtig cool: es gab Schwefelquellen aus denen es intensiv herausdampfte und die den Boden verfärbten. Dies erinnterte mich an meine Neuseelandreise, wo ich so etwas bereits schon einmal erlebt hatte. Es hätte auch einen Rundweg gegeben, um sich die Quellen genauer anzusehen. Leider gibt es da nur pro Tag 4 Slots zu je 30 Plätzen und ich hatte natürlich nichts vorreserviert. Wirklich sehr schade, da ich sowas immer sehr faszinierend finde und ich es mir gerne näher angesehen hätte. Neben den Quellen gab es ein weiteres Highlight: eine atemberaubende Aussicht auf den Mt Fuji, der so extrem nah wirkte und wirklich beeindruckend aussah. 😍 Ich hatte auch großes Glück vom Wetter: es war sehr sonnig und es gab relativ wenige Wolken. Nur ein starker Wind blies auf der Höhe.
    Es gab auch einige Lokale und Souvenirstände. Es herrschte spannenderweise ein riesiger Hype um ein Lebensmittel: jede/r wollte sich ein schwarzes Ei kaufen. Es gab auch überall Skulpturen von größeren schwarzen Eiern und einige andere Merchandise Produkte. Ich sah mir das genauer an und tatsächlich war es nur ein Ei, das schwarz gefärbt war. Ich habe leider keine Zeit gehabt das genauer zu recherchieren, aber war auf alle Fälle sehr spannend zu sehen. 🥚🖤

    Als ich gerade den Bus zum See nehmen wollte (das war der Ersatz für die zweite Seilbahn, die gerade gewartet wird), fiel mir auf, dass mein Freepass nicht mehr an seinem gewohnten Platz in meiner Bauchtasche war. Ich suchte wirklich überall, leerte meinen Rucksack komplett aus, ging noch einmal alles ab. Aber außer die Rechnung des Kaufes fand ich nichts mehr. 😩🤯
    Ich stellte mich trotzdem in die Busschlange an und versuchte mit der Rechnung in den Bus zu gelangen. Der Kontrolleur redete nur auf Japanisch auf mich ein und ich erklärte auf Englisch, dass ich den Pass leider nicht mehr finde, aber hier die Rechnung als Beweis habe. Er antwortete wieder etwas auf Japanisch. Ich probierte es weiter und meinte, dass ich mir unten im Touristenbüro sonst ja noch einen neuen Pass kaufen könnte. Dann endlich verwendete er eine Übersetzungsapp mit den klaren Worten: ich muss mir ein neues Ticket kaufen, die Rechnung gilt nicht. Ich ging also zum Ticket Office und erklärte dann nochmals mein Problem. Dann zeigte mir der, auch wieder nicht englisch sprechende, Angestellte trocken einen Zettel, wo auf Englisch stand ‚do not loose the pass, no refund‘. Na toll danke, ich habe ja auch bewusst den Pass einfach verloren 😅 Meine Theorie ist, dass ich den Pass in der Aufregung der Schönheit der Landschaft nicht gleich wieder eingepackt, sondern nur in meine Jackentasche gesteckt habe und er dann durch den starken Wind draußen einfach weggeweht wurde. Ich habe den Pass auch die Tage danach nicht mehr gefunden. Seit diesem Zeitpunkt bin ich extrem panisch was den Japan Rail Pass angeht. Zum Glück habe ich den bis zum Ende behalten. Aber gut, nun wieder zurück zu meiner Notlage:
    Ich wog also meine Optionen ab: noch einmal den teuren Pass online kaufen (so ärgerlich, dass ich das nicht sowieso schon von Anfang an so gemacht habe) oder viel günstiger direkt in den Hauptort Odawara zurück fahren. Nachdem ich durch das Herumsuchen, Abgehen des Weges und verzweifeltes Diskutieren bereits eine Stunde veloren hatte und die Sonne sowieso bald unterging bschloss ich einfach die günstigere Variante mit dem Bus zu nehmen. Ich fand die Situation wirklich sehr schade, da ich mit dem Pass nur bis zur Hälfte gefahren bin. 😔 Bei der zweiten Hälfte wäre beim Pass noch eine Schifffahrt dabei gewesen und es hätte einen berühmten Schrein zum Ansehen gegeben. Danach hätte man wieder einen Bus für den Rückweg nach Odawara nehmen können.
    Dann kam es natürlich wie es kommen musste: das sonnige Wetter und die perfekte Aussicht auf den Mt Fuji waren verschwunden, ein unguter und sehr kalter Wind zog auf und ich verpasste den Bus um 5 Minuten. Anschließend durfte ich so über 40min in der Schlange warten, da ich sonst nicht in den nächsten Bus gekommen wäre. Der Bus stand dann leider auch noch ewig im Stau. Gefühlt kam ich gleich schnell an als wenn ich die Runde noch fertig gemacht hätte. 🙈 Von Odawara ging es dann mit einem weiteren Shinkansen noch 2h nach Kyoto.

    Solltet ihr selbst einmal überlegen nach Hakone zu fahren, würde ich euch noch folgende Tipps mitgeben: es ist viel klüger hier eine Nacht zu schlafen und an einem Tag diese Runde und am Nächsten noch einen Onsen zu besuchen. Das ist weniger stressig, man kann das Gepäck in der Unterkunft lassen und man nutzt den Pass auch sinnvoll aus. Wenn man sich die geothermalen Quellen noch ansehen will, sollte man unbedingt vorher rechtzeitig im Internet reservieren. Und das Wichtigste natürlich: immer auf euren Pass gut aufpassen oder am besten gleich online kaufen 😉

    Alles in allem waren die geothermalen Aktivitäten und der Mt Fuji wirklich beeindruckend. Dennoch wird an Hakone immer ein kleiner Wehrmutstropfen haften bleiben, weil ich durch den Passverlust leider nur die Hälfte sehen konnte, echt schade.
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  • Day 46

    Nara

    February 20, 2023 in Japan ⋅ ☁️ 8 °C

    Heute beschloss ich Kyoto hinter mir zu lassen und einen Tagesausflug nach Nara zu machen. Praktischerweise gibt es von Kyoto aus eine direkte Zugstrecke, die zwischen normalen Regionalzug, der überall stehen bleibt, und rapid train unterscheidet. Alle Züge waren in meinem JR Pass inkludiert und man benötigte keine Sitzplatzreservierung. Insgesamt fährt man ca eine Stunde dortin.

    Am Bahnhof in Nara angekommen, merkt man, dass Vieles auf Tagestouristen ausgelegt ist: es gibt Schilder mit denen man sich fotografieren lassen kann und ein großes Schild mit ‚Willkommen in Nara’. Ich beschließe mich gleich einmal ins Tourist Office aufzumachen. Dort empfängt mich eine sehr nette Dame, die mir gleich eine Runde mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zusammenstellt und mir am Schluss einen aus Origami gefalteten Hirsch schenkt, einfach sehr nett. 🥰 So erfahre auch gleich, dass die Stadt sehr bekannt für ihre Hirsche ist, die vor allem im großen Nara Park aber auch teilweise in der Stadt frei herumlaufen. Kaum im Stadtzentrum merkt man das auch: unzählige Souvenirs und Fotomative mit teils animierten Hirschen oder Haarreifen bzw Mützen mit Hirschgeweih versuchen das gleich einmal groß zu vermarkten. Sogar die Corona Regeln wurden mit Rehsmileys dargestellt. Außerdem hat Nara fünf Gebäude, die als Unesco Weltkulturerbe deklariert wurden.

    Mein Sightseeing startet mit der Three-Story Pagoda und dem Kohfukuji Temple (der Eintritt in die Halle war eher enttäuschend und es waren keine Fotos erlaubt, würde ich nicht noch einmal machen). Zu Fuß geht es weiter zum Ukimido Gazebo im Nara Park. Hierbei handelt es sich um zwei Brücken in japanischen Stil mit kleinen Teich rundherum. Mir wurde im Touristenbüro gesagt, dass dort die Zwetschkenblüte sehr gut zu sehen ist. Dort hat aber leider nichts geblüht. Zum Glück habe ich dann später aber doch noch woanders im Park Bäume in Zwetschkenblüte gesehen. Für die berühmte Kirschblüte bin ich leider ca 1 Monat zu früh dran.

    Dann ging es weiter zu meinem persönlichen Highlight: dem Kasuga Taisha Shrine. Der Weg dorthin durch den Wald mit richtig guter Luft und wunderschönen alten Bäumen war schon einmal ein Highlight an sich. Außerdem war der Weg rauf zum Schrein mit alten Laternen aus Stein gesäumt. Dadurch entstand eine tolle Atmosphäre! Spannenderweise hat sogar der Schrein das Hirschthema zum Anlass genommen, um beispielsweise Sprüche mit kleinen Hirschfiguren oder Tafeln mit Wünschen in Form eines Hirschs & Rehs zu verkaufen. Ich bezahlte auch noch einen extra Eintritt, um den gesamten Schrein betreten zu dürfen, der lohnte sich meiner Meinung nach nicht unbedingt. Das einzige Highlight war ein Raum, wo beleuchtete Laternen ausgestellt waren.

    Leider begann es von da an komplett zum Schütten. Weiter ging es dennoch zur Nigatsudo Hall, die praktischerweise gratis ist und einen netten Ausblick auf die Stadt bietet.

    Ein weiteres Highlight für mich in Nara war der Todaji Temple, der größte Tempel der Welt aus Holz, der eine sehr große Buddhastatue beherbergt. Leider ist das Gebäude im Laufe der Zeit immer wieder abgebrannt und musste immer wieder aufgebaut werden sonst wäre alles 3x so groß gewesen. Hier hat sich der Eintritt eindeutig gelohnt: es war wirklich beeindruckend die große Statue und Repliken alter Bücher zu sehen. Beim Ausgang gab es auch noch eine abgenutzte Holzstatue auf der ein Hinweisschild stand, dass jene Körperstellen die einen selbst schmerzen und die man dann an der Figur berührt, heilend wirken sollen. Die Figur war aber wegen Corona abgesperrt.

    Eigentlich wollte ich dann noch den Yoshikien Garden besuchen, der hatte aber leider zu. Der wäre auch gratis gewesen und soll ganz nett sein.

    Zum Abschluss ging ich noch zum Gangoji Temple im Stadtzentrum, weil er auch zu einem der fünf Unesco Weltkulturerben zählt. Dieser war aber eher wieder enttäsuchend im Vergleich zu den Tempeln, die ich in Kyoto gesehen habe.

    Was mir sonst noch in Nara aufgefallen ist:
    Es ist alles fußläufig super erreichbar. Auf den Gehsteigen hin zum Nara Park hatte ich viele Hirsche & Rehe gesehen. Gefühlt sind sie wirklich überall, aber auch oft sehr aufdringlich den Leuten gegenüber: sie schnappten nach Mäntel oder anderen Gegenständen und suchten immer nach Futter. Man hätte an verschiedenen kleinen Verkaufsständen Kekse für die Tiere kaufen und sie damit füttern können. Ich verzichtete drauf, da ich die Tiere allzu gut aus der Heimat kenne und keine Lust auf aufdringliche Hirsche & Rehe hatte 😆 Es gibt auch unzählige Straßenschilder, dass man auf die Tiere aufpassen soll. Sie wurden übrigens von irgendeinen Adeligen unter Schutz gestellt. Der Gedanke war, dass Mensch und Tier in Einklang mit der Natur leben sollen. Deshalb konnten sie sich auch so schnell vermehren. 🦌

    Ansonsten empfand ich Nara als Stadt an sich eher enttäuschend: auf den Straßen war sehr wenig los. Es gab eine Hauptstraße und eine Shoppingstraße, wo sich etwas mehr tat. Die kleinen Gassen in der Altstadt machten leider eher einen verlassenen Eindruck und vermittelten für mich nicht so viel Flair. Dafür gab es mitten in der Shoppingstraße lustigerweise einen Radiosender, der auch live in die Mall sendete. Als ich ein Foto machte, wurde mir gleich freundlich zugewunken ☺️

    Abgesehen von der Hauptsttraktion dem Todaji Temple bin ich relativ wenigen Touristen begegnet, das hat mich etwas überrascht, da die Stadt eigentlich ein beliebtes Ausflugsziel ist.

    Man hätte auch noch mit einem Bus die Tempel auf der Westseite der Stadt besichtigen können, die ebenfalls als Unesco Weltkulturerbe deklariert wurden. Da sich der Eintritt abgesehen vom Todaji Tempel nirgends für mich so richtig gelohnt hat und ich nicht so weit fahren wollte, beschloss ich am Nachmittag bereits zurück nach Kyoto zu fahren. Ein bedeutendes Sight liegt nämlich gleich an der Strecke des Regionalzuges und das wollte ich gleich ausnutzen. Aber hierzu mehr in meinem Eintrag über Kyoto 😉

    Da ich weiß, dass einige meiner Leser*innen Japan im Blick als Reisedestination haben, hier wieder ein persönlicher Tipp: gegen 9 Uhr einen Express Zug nach Nara nehmen. Im Tourist Office einen Stadtplan organisieren, Three-Story Pagoda und Kohfukuji Temple von außen ansehen, Kasuga Taisha Shrine von außen ansehen und Todaji Temple von innen besichtigen. Anschließend durch den Park zurück spazieren, ggf in der einen Straße was Essen gehen und dann mit dem langsamen Regionalzug früher aussteigen und sich den Fushimi Inari Shrine im Süden Kyotos noch ansehen (2h vor Sonnenuntergang sollte man scho dort sein, dh ca 3h vorher von Nara wegfahren).

    Alles in allem hat Nara einen netten Park mit Kasuga Taisha Shrine & Todaji Temple als Highlights. Allzu lange würde ich allerdings nicht für Nara einplanen, für mich hats aber so gut gepasst. ☺️
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  • Day 47

    Kyoto

    February 21, 2023 in Japan

    Kyoto ist wahrscheinlich jedem ein Begriff, aber was es da genau zu sehen gibt, davon hatte ich keinen Plan. Diese Stadt hat mich mit jedem Tag, den ich hier verbracht habe, mehr begeistert! Abgesehen von einem Ereignis habe ich in diesem Blogeintrag alle meine Erlebnisse von Kyoto hier hineingepackt, die aber nicht jeden Tag hintereinander so passiert sind. Nur als kleiner Hinweis beim Lesen 😉

    Die Ankunft in Kyoto war spät am Abend da ich ja zuvor noch in Hakone war. Ich hatte bereits in Österreich über ein Reiseforum einen Deutschen kennen gelernt mit dem ich mich für den Abend verabredet hatte. Er hatte auch noch drei Bekanntemit. Leider war der Abend aber ein kompletter Reinfall und ich bereute nicht auf mein Bauchgefühl gehört und mich einfach nicht mit ihm getroffen zu haben. Zumindest habe ich einen traditionellen Pflaumenwein probiert und wir kamen mit Einheimischen ins Gespräch, die auf mein ‚I am from Austria‘ meinten: ‚Ah Österreich?‘ und dann kam gar nichts mit Australia, ich war ganz verblüfft! Hab dann gegoogelt, auf Japanisch heißt Österreich ‚Oostenrijk‘ 🇦🇹🇯🇵
    Da Tokio, die Misere in Hakone und auch der Abend sehr anstrengend waren, beschloss ich am nächsten Tag endlich mal auszuschlafen. Ich hatte großes Glück: im 4er Damen Schlafsaal waren wir nur zu zweit. Und die Zweite war eine nette Deutsche, die auch auf Weltreise ist. Leider fuhr sie am nächste Tag weiter nach Tokyo, aber dafür hatte ich die Nacht drauf das Zimmer komplett für mich alleine 😄

    Ich startete meinen Sightseeing Tag gemütlich mal wieder im Tourist Office. Dieses am riesigen Bahnhof Kyotos zu finden war aber leider sehr schwierig. Immerhin konnte ich mir mal einen guten Überblick über die Stadt verschaffen. Es hätte auch zur gleichen Zeit eine Free Walking Tour gegeben, aber ich habe mich dagegen entschieden und wollte mir eigenständig was ansehen. Vom Bahnhof ging ich dann zum Sanjusangen-do Tempel. Der Eintritt war leider ziemlich hoch, aber weil so ein Andrang dort herrschte, dachte ich mir, dass muss sehenswert sein und ging hinein. Der Garten war Winterbedingt leider nicht so toll und man durfte drinnen keine Fotos machen. Außerdem musste man beim Betreten des Tempels die Schuhe ausziehen, dennoch war ich danach wirklich sehr positiv überrascht. Der Tempel war sehr beeindruckend und wird mir definitiv in Erinnerung bleiben. Im Endeffekt war drinnen eine große Halle, wo 100e Soldaten aus Metall im Hintergrund standen. Im Vordergrund war immer eine Gottheit des Buddhismus zu sehen mit einer kurzen Beschreibung für wen sie steht. Im Zentrum des Raumes stand ein großer Buddha.

    Weiter ging es zu einen Friedhof, über den ich eher zufällig gestolpert war. Das war auch spannend zu sehen wie die in Japan aufgebaut sind: Die Grabsteine waren mehr wie Säulen und nicht so wie bei uns so breit. Dann gelangte ich zu meinem eigentlichen Ziel: dem Kiyomizudera Tempel. Da merkte ich erst wo alle Touristen in Kyoto wirklich waren. Dieser Tempel ist für seine Aussicht auf die Stadt beliebt. Viele Einheimische waren auch in traditionellen Kimonos unterwegs. So sah ich zum ersten Mal Kimonos für Frauen und Männer. Die Damen hatten alle passende Handtaschen zu den Kimonos an und trugen Flip Flop-artige Schuhe. Darüber hinaus hatten sie alle Ballfrisuren mit Blüten- oder anderen Haarschmuck. Alle Einheimischen waren definitiv auf die besten Fotos aus und es entstand ein regelrechtes Fotoshooting. Außerdem konnte ich einige Traditionen beobachten: beispielsweise gab es einen Wasserbrunnen, wo das Wasser von oben herunterran. Die Leute nahmen sich einen sehr langen Schöpfer und schöpften damit Wasser ab, um sich kurz damit zu waschen. Die Anlage war wirklich sehr weitläufig und richtig schön. 😄

    Von diesem Tempel aus gelangte man in die Altstadt und die gefiel mir ebenfalls richtig gut! Die kleinen Gässchen bezauberten mich. Sie wirkten traditionell japanisch und hatten manchmal noch so kleine Laternen rechts und links hängen. Das hatte einfach ein tolles Flair! Darüber hinaus gab es viele Snacks und Souvenirs zum Kaufen. Ich probierte mich gleich wieder durch die lokale Küche: Fischkuchen mit Käse fritiert, grausige Reisbällchen mit komischer Soße, ein Zimt-Brandteigkrapfen mit Vanillecreme, es war alles dabei 😆 Es gibt dort auch einen Starbucks im Stil eines traditionelle japanischen Teehauses mit Pölstern am Boden zum Sitzen und extrem niedrigen Tischen. Der war erwartungsgemäß auch sehr überlaufen, bot aber ein sehr gutes Wlan zum Skypen 😏

    Was ich wieder eher enttäuschend fand war, dass die Geschäfte echt früh zusperren: zwischen 4 und halb 5 hat man kaum mehr was zu Essen bekommen und wenn dann die Sonne vollends untergegangen ist, waren die Gassen komplett ausgestorben. In den Restaurants im modernen Teil Kyotos war noch ein wenig was los, aber die Bars waren trotz des Wochenendes teilweise komplett ausgestorben. Ich ging oft ins Hostel zurück ohne eine einzige Person zu treffen. Ich fühlte mich jetzt deswegen nicht unsicher, es verwunderte mich einfach nur sehr, insbesondere nach dem lebhaften Tokyo.

    Am nächsten Tag machte ich auf der Rückfahrt von Nara noch einen Zwischenstopp beim Fushimi Inari Taisha Schrein im Süden von Kyoto. Der Schrein ist sehr bekannt, da er ein Ausgangspunkt für eine kleine Wanderung auf den Mount Inari ist. Der Wanderweg geht durch einen Wald und wird durch Torii Tore geprägt, die zu 1000en den Wanderweg markieren und durch die man durchgehen kann. Die Tore wurden von Privatpersonen gespendet: umso größer das Tor umso größer die Spende (2800€-7000€ ca. umgerechnet). Auf der Rückseite eines jeden Tores ist der Name des Spenders und das Datum der Spende in schwarzer japanischer Schrift eingeritzt. Man startet unten mit dem großen Schrein und mit kleinen Toren den Wanderweg. Bis zur Spitze des Berges werden die Tore immer größer und wenn man sich umdreht sieht man die Initialen eingeritzt. Es war bei mir ein Wettlauf gegen die Zeit, da ich nur ca eine Stunde vor Sonnenuntergang dort ankam. Ich beeilte mich beim Aufstieg und wurde dann belohnt: ich schaffte es noch bis zum Gipfel und sah einen tollen Sonnenuntergang über Kyoto. Und das Beste: der Eintritt war sogar gratis! Es war wirklich ein einmaliges und tolles Erlebnis 🥰

    Den zweiten richtigen Sightseeing Tag in Kyoto startete ich mit dem Kauf eines Tagestickets für den Bus und der Fahrt zum Kinkakujo (goldenen) Tempel. Leider muss man in Kyoto für jeden Eintritt in einen Tempel extra Eintritt zahlen und das läppert sich nach der Zeit wirklich zusammen. Diese fand ich natürlich nicht so prickelnd. Zudem kann man die Eintritte, wie auch das Streetfood, nur bar bezahlen. Aus diesem Grund benötigt man doch einiges an Bargeld in Japan. Der Tempel war komplett überlaufen, richtig schlimm, wie viele Gruppen da auch plötzlich waren. Der Tempel war gefühlt mitten im nirgendwo und man konnte da auch nirgends reingehen. Es war einfach eine Gartenanlage mit einem Gebäude drinnen. Als ich mich vom Hostel auf den Weg gemacht hatte, hatte es schon intensiv geschnien: so richtig dicke Flocken. Zum Glück konnte man sich im Hostel gratis große Schirme ausborgen. Als ich beim Tempel angekommen war, war alles komplett in weiß gehüllt. Ich fühlte mich wie im Winter Wonderland ❄️🌨️ Deshalb war das Flair beim Tempel trotz der vielen Leute schon sehr nett. Dennoch empfand ich den Hype um den Tempel etwas übertrieben.

    Dann ging es mit dem Bus weiter zum Kyoto Imperial Palace: wie in Tokio empfand ich ihn erneut als sehr enttäuschend. Man durfte zwar gratis alles beischtigen, aber abermals konnte ich fast nichts sehen, weil der Eintritt in die Gebäude verboten ist. Zeitgleich zog ein richtiger Schneesturm an mir vorbei, das war mir dann doch etwas zu kalt. 🥶

    Dann ging es zum Ginakuji Tempel (Silberner Pavillon), der mich nun aber wirklich enttäuschte. Vielleicht ist der Garten im Sommer ganz nett und die Aussicht vom höchsten Punkt auch, aber durch das Schneegestöbere sah ich nicht viel und konnte den Hype um den Tempel ebenfalls nicht so ganz nachvollziehen. Darüber hinaus durfte man dort wieder nirgends hineingehen.

    Anschließend ging ich von dort aus den Tetsugaku-no-michi (Path of Philosophy), einen Gehweg an einem kleinen Fluss. Abermals begegnete ich kaum einer Menschen Seele und muss auch sagen, dass der Weg im Winter nicht viel hergibt. Ich sah einzig eine Dame, die obdachlose Katzen fütterte 😆 Man hätte von hier weitere Tempel besichtigen können, aber ich wollte mir vor Ladenschluss nochmals die Alststadt in Ruhe ansehen. Aus diesem Grund ging ich einfach nur den Weg ab.

    Einen Tempel hatte ich noch auf meiner Liste stehen und der war definitiv wieder ein Highlight meines Kyoto Besuchs: der Eikan-do Tempel. Diesen großen Tempe konnte man zum Glück von innen besichtigen. Hierfür musste man die Schuhe ausziehen und konnte sich viel zu kleine japanische Holzschlapfen ausleihen. Da der gesamte Sightseeing Weg leider draußen war, wars wirklich sehr frisch. Leider gab es wieder für die meisten Teile ein Fotografierverbot. Dennoch hatte man das Gefühl beim Durchgehen in eine komplett neue Welt einzutauchen: das traditionelle Japan. Am Boden waren überall Tatami Matten ausgelegt, es gab die berühmten Koi Fische in einigen kleinen Teichen, der Garten war wirklich schön angelegt, man hatte von einer Pagode einen tollen Blick auf die Stadt, es gab einen kleinen Friedhof und am beeindruckendsten fand ich eine große Halle in gold, die zur Anbetung von Buddha dient. Dort gab es riesige Laternen aus gold und die Atmosphäre war irgendwie magisch 🥰

    Leider war ich dann doch eher schon zu spät für die Altststadt dran, da das beste Essen bereits ausverkauft war und die Geschäfte auch langsam aber sicher zusperrten. Deshalb ging ich dann über den Mariyama Park noch ins berühmte Geisha Viertel. Leider hatte da natürlich auch schon fast alles zu, aber ich stieß noch zufällig auf den Yasaka Schrein, der noch einmal richtig schön in der Dunkelheit mit unzähligen Laternen beleuchtet war 😇

    Vom Wetter hatte es sich am Nachmittag dann zum Glück etwas beruhigt, dennoch war der Tag richtig kalt und ich hatte im Allgemeinen das Gefühl, dass Kyoto schon um einiges frischer war als zuvor Tokyo. Ich hatte alle Schichte an, die ich mithatte und es war teils schon grenzwertig. Aber dafür hab ich jetzt auch noch einen Schneesturm im Zuge meiner Weltreise miterlebt 😂🌨️💨

    Das Tagesticket für den Bus hat sich definitiv rentiert. Das Bus Fahren ist zum Glück relativ einfach in Japan. Es gibt einen übersichtlichen Plan mit einer Karte der Stadt und den Buslinien und auf den Bussen und an den Haltestellen stehen auch immer groß die Nummer in für uns lesbarer Schrift. Spannenderweise tragen die Busfahrer, wie im Fernsehen, ein eigenes Mikrofon am Kopf und sagen immer die Stationen durch. Außerdem tragen sie einen Anzug und haben Handschuhe an. Auch beim Busfahren ist in Japan natürlich alles verkehrt: zunächst steigt man hinten ein und erst beim Aussteigen muss man vorne aussteigen und seine Tickets beim Busfahrer herzeigen. 😂 Wenn man so wie ich an einem Tag die weitläufigen Tempel mit dem Bus erkundet, kann man den Rest rund um die Altstadt gut zu Fuß besichtigen.

    Nach der Teezeremonie, für die es einen eigenen Eintrag gibt, fuhr ich mit dem Regionalzug in den Westen der Stadt nach Arashiyama. Ich wollte mir hier unbedingt zwei Dinge ansehen: den Arashiyama Affen Park und den Bambus Wald. Da es schon später Nachmittag war beeilte ich mich zum Affenpark zu kommen. Als ich beim Eingang war, war es 16.05 Uhr. Nur leider ist der letzte Einlass um 16 Uhr. 🙈 Etwas enttäuscht schlenderte ich so durch die Stadt und war positiv überrascht: es gab viele Essensstandln, Restaurants, Geschäfte und die Straßen waren belebt. Sehr spannend für mich war, dass es dort einige Geschäfte gibt wo man sich Kimonos ausborgen kann. Man kann zwischen normalen und speziell Traditionellen auswählen und als Frau kann man noch extra zahlen, um sich die Haare hochstecken zu lassen. Insgesamt habe ich Angebote für Tagesrenten für 25-30€ gesehen. Auch hier hätte es wieder einen großen Tempel zum Ansehen gegeben, der war aber ebenfalls schon beim Zusperren. Also machte ich mich direkt zum Bambuswald auf. Auf einigen Rundwegen kann man sich die riesigen Bambusbäume ansehen. Das war echt cool. 😄 Es gab auch mitten drinnen einen netten Schrein und es fuhren einige ‚Menschentaxis‘ mit Personen durch (ein Wagen wo Menschen draufsitzen, sie von einem Menschen wie von einem Pferd gezogen werden). Ich spazierte noch ein wenig durch den Ort und stellte fest, dass ich lustigerweise sehr viele Essensangebote bereits probiert hatte bzw wusste, dass sie mir nicht schmeckten. Also kulinarisch kenne ich mich mittlerweile schon ganz gut in Japan aus 😏

    Am Abend ging ich am Bahnhof noch Ramen essen. Das praktische an Bahnhöfen in Japan ist, dass es oft eigene Etagen nur mit Essen gibt und man eine sehr große Auswahl hat. So wie in Tokyo gibt es auch in Kyoto am Bahnhof eine ‚Ramen Street‘, wo sich ein Ramen Lokal an das Andere reiht. Ich wählte ein Lokal aus und musste mich zuerst anstellen, um an einem Automaten mein Essen auszuwählen und zu bezahlen. Dann erst durfte ich mich in die echte Schlange fürs Niedersetzen im Lokal anstellen. Auch wenn man immer vom Kellner gefragt wird für wie viele Personen man einen Tisch will und ich ja offensichtlich immer nur eine Person bin, ist der Vorteil am alleine essen, dass man oftmals schneller einen Platz bekommt 😆 endlich aß ich die berühmten Ramen und ich muss ehrlich sagen: ich war enttäuscht. Es waren in der Suppe/Soße drei verschiedene Fleischstücke vom Schwein (auf zwei war einfach gefühlt nur Fett drauf), Nudeln, Frühlingszwiebel, irgendwas Braunes das ich nicht identifizieren konnte und ein gekoches Ei, dass außen braun von der Suppe war. Es war geschmacklich einfach komisch würde ich es zusammenfassen 😅 Aber egal, ich habe es von meiner Essensliste abgehackt ✔️

    Beim Durchspazieren durch den Bahnhof zeigte sich Kyoto für mich wieder von einer ganz anderen Seite: Es gab eine kleine Brunnenshow mit Musik und Beleuchtung, eine große Treppe wurde mit Animationen beleuchtet, es gibt einen gratis zugänglichen Skywalk, wo man eine tolle Aussicht auf den Kyoto Tower hat und der Bahnhof bietet einen Donutladen, der Vanillekrapfen anbietet. So konnte ich den Faschingsdienstag doch noch mit euch im Geiste mitfeiern 🥳🤠 Natürlich wird der sonst in Japan nicht gefeiert.

    Da es mir keine Ruhe gelassen hatte, dass ich um fünf Minuten den Eintritt zum Arashiyama Affen Park verpasst hatte, beschloss ich am nächsten Tag nochmals hinzufahren. Dieses Mal kannte ich die Öffnungszeiten ganz gut und konnte raufgehen 😆 Der Weg vom Eingang auf den Gipfel das Berges war ca 20 min bergauf. Der Aufstieg lohnte sich definitiv, da man neben einen tollen Ausblick auf Kyoto auch noch unzählige Affen bestaunen konnte. Die Makakken, die dort leben, können von einem geschützten Haus aus mit einem Zaun gefüttert werden. Es gab einige Babys und die Affen waren zum Glück überhaupt nicht listig oder angriffslustig. Darüber hatte ich mir nämlich schon etwas Sorgen gemacht. Es gab oben auch zahlreiche Aufseher, die auf die Affen und deren Verhalten achteten. Glücklich, dass ich es doch noch hochgeschafft hatte, fuhr ich weiter nach Osaka. Das lest ihr dann aber in einen eigenen Blogeintrag ☺️

    Nach so vielen Erlebnissen kann ich folgendes sagen:
    Der Kontrast zwischen komplett überlaufenen Tempeln und Sights, wo ich fast komplett alleine war, war schon sehr spannend.
    Da ich mit wenigen Erwartungen nach Kyoto gefahren war und mich auch zuvor nicht wirklich über die einzelnen Tempel informiert hatte, war es jedes Mal aufs Neue spannend, was es dort zu sehen gab. Ich war teilweise wirklich sehr positiv überrascht, teilweise verstand ich den Hype gar nicht.
    Ich habe mir in meiner Zeit hier wirklich immer nur ein ‚Best Of‘ der Tempel und anderen Sights angesehen. Kyoto hat wirklich sehr viel zu bieten und ist echt eine coole Stadt. Beispielsweise hätte man noch einen Halbtagesausflug in den Norden mit kleinen Wanderungen machen oder sich die Burg Kyotos ansehen können. Einzig, dass alles so früh zusperrt und am Abend so wenig los ist, habe ich schon als enttäuschend empfunden.
    Der Winter in Kyoto ist schon ziemlich frisch und für so viel Sightseeing eher nur bedingt zu empfehlen.

    An alle, die demnächst vl nach Japan reisen wollen: Ich gehe davon aus, dass ihr Kyoto nicht auslassen werdet und empfehle mindestens 4 Nächte in Kyoto zu schlafen und sich entweder 2 volle Tage oder eher 3 Tage Zeit für das Wichtigste Zeit zu nehmen.

    Meine Highlights in Kyoto waren:
    -Von den Tempeln: Eikan-do Tempel, Kiyomizudera Tempel, Sanjusangen-do Tempel
    -Von den Stadtteilen: Altstadt, Arashiyama (inkl Bambuswald & Affenpark), Fushimi Inari Taisha Schrein im Süden

    Alles in allem hat mir Kyoto wirklich außerordentlich gut gefallen! Es gibt so viele abwechslungsreiche Dinge zu entdecken: alte Tempel, Altstadtgassen, Bambuswälder, den Affenpark, der Fushimi Inari Taisha Schrein mit seinen unzähligen roten Toren und die Teezeremonie waren für mich alles Highlights 😄🥰
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  • Day 48

    Himeji & Hiroshima

    February 22, 2023 in Japan ⋅ ⛅ 7 °C

    Für diese Städte hatte ich mir im vorhinein schon Shinkansen Verbindungen über Google Maps rausgesucht und war zunächst vollends begeistert über die guten Verbindungen. Realität am Bahnhof von Kyoto war aber, dass die meisten dieser Züge von der Nutzung meines JR Passes ausgeschlossen sind. Daraufhin hatte ich nur mehr zwei Optionen: entweder fast 1h auf den nächsten Zug nach Hiroshima warten oder doch gleich in den nächsten 10min nach Himeji fahren. Eigentlich war mein ursprünglicher Plan direkt nach Hiroshima zu fahren, aber durch die lange Wartezeit änderte ich ihn spontan.

    In Himeji benutzte ich eines der Schließfächer am Bahnhof und quetschte meinen riesen Rucksack in ein kleineres Fach, um Geld zu sparen. Es ging sich gerade noch aus 😆
    Ich steuerte mal wieder gleich das Tourist Office an und bekam im Anschluss gratis eine Postkarte von Himeji, sehr nett ☺️

    Heute hatte ich zum Glück strahlenden Sonnenschein 😎 Ich nutzte das Wetter gleich, um die kurze Strecke zwischen Bahnhof und der Hauptsehenswürdigkeit von Himeji, der Burg, zu Fuß zurückzulegen.

    Insgesamt war die Burg außen sehr schön, innen eher schlicht da es fast keine Ausstellungsstücke mehr gab und immer die gleiche Geschichte auf verschiedenen Täfelchen stand. Immerhin konnte man 6 Stockwerke hochgehen und hatte von oben eine schöne Aussicht auf Himeji.

    Nach ca 2,5h ging ich wieder zum Bahnhof zurück und beschloss gleich weiter nach Hiroshima zu fahren. Es hätte auch noch einen Garten bei der Burg zum Besichtigen gegeben, aber den ließ ich aus. Rechts neben der Hauptstraße zur Burg gab es auch, wie in anderen japanischen Städten, eine überdachte Shoppingmeile und beim Bahnhof gab es viele Lokale.

    Alles in allem zu Himeji: Die Burg war schon sehenswert, auch wenn es in Kyoto ebenfalls eine Burg gegeben hätte. Als Zwischenstopp hat es gut gepasst, mehr Zeit hätte ich dort aber nicht verbringen wollen.

    In Hiroshima angekommen, informierte ich mich wieder beim Tourist Office wie ich am Besten in die Stadt komme. Zum Glück fuhr in den nächsten fünf Minuten ein Touristenbus ab, der mich direkt ins Stadtzentrum brachte und durch meinen JR Pass auch noch kostenlos war. Das war zum Glück perfektes Timing: ich konnte das Friedensmuseum im Zentrum Hiroshimas noch eine Stunde besichtigen. Der Schwerpunkt des Museums war vor allem der zweite Weltkrieg und die Atombombe und deren Folgen. Es war sehr bedrückend Kleidungsfetzen, Fotos und andere Objekte von damals zu sehen. Ich verließ das Museum mit einem sehr unguten Gefühl.
    Anschließend ging ich noch im Peace Park herum und sah mir die verschiedenen Denkmälernund Gebäude an. Es gibt noch ein Gebäude, eine ehemalige Fabrik, die ganz in der Nähe der Bombenexplosion steht und noch immer teilweise erhalten ist. Anschließend wartete ich auf den nächsten Touristenbus und fuhr wieder zum Bahnhof zurück, da meine Unterkunft von hier aus am besten zu erreichen war.

    Im Restaurantviertel am Bahnhof aß ich dann Okonomiyaki, ein traditionelles Gericht, welches vor mir live zubereitet wurde. Es besteht aus einem dünnen Fladen, mit Nudeln, einem Spiegelei, etwas Fleisch, Kraut, einer eigenen Soße und einem grünen Gewürz, und je nach Wahl aus Shrimps, Oktopus, Auster oder nur Käse. Das war dann mein eigentliches Highlight des Tages. 😏 auch spannend beim Essenbestellen war, dass es hier wieder nur ein Ticketsystem gab: man musste zuerst sein Ticket in einer eigenen Schlange kaufen, dann konnte man sich erst in der normalen Schlange zum Hinsetzen anstellen. Diese Automaten nehmen auch nur Bargeld.

    Von meiner Wahl der Unterkünfte hatte ich das Gefühl, dass die Qualität von Ort zu Ort immer weiter abnahm und teurer wurde. Aber das lag hauptsächlich daran, dass ich das alles relativ spontan gebucht hatte und nicht mehr so viel frei war. Die Gastgeberin der Unterkunft war dennoch sehr nett, ich konnte mit ihr ein wenig über das japanische Gesundheitssystem reden, war wieder sehr spannend.

    Was mir sonst in Hiroshima auffiel: es sind sehr viele Leute mit dem Fahrrad unterwegs. Mir kam es etwas wärmer vor als in Kyoto. Es ist alles sehr neu gebaut, was auch logisch ist, wenn man sich die Geschichte ins Gedächtnis ruft, und es hat leider nicht so viel Charme für mich. Es ist sehr auf Touristen ausgerichtet und ich habe auch sehr viele überall gesehen.

    Alles in allem zu Hiroshima: Geschichtlich bedeutungsvoll mit sehr erschütternden Museum. Die Stadt an sich war auf den ersten Blick für mich nichts Besonderes.
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  • Day 49

    Miyajima

    February 23, 2023 in Japan ⋅ ☁️ 11 °C

    Heute stand von Hiroshima aus ein Tagesausflug nach Miyajima an. Was wieder einmal sehr positiv hervorstach: durch den JR Pass war alles gratis dabei und ich musste somit für die An- & Rückreise nichts extra bezahlen. Zunächst musste ich einen Zug nehmen und dann in die Fähre nach Miyajima umsteigen. Die Fahrt mit der Fähre dauerte nur 10 Minuten und fühlte sich an als würde man gar nicht fahren, so ruhig glitt das große Boot durchs Wasser. Außerdem gab es oft Verbindungen, was die Anreise wirklich sehr angenehm machte.

    Trotz der angenehmen Anreise begann der Tag leider schlecht: da bei den japanischen Unterkünften nie ein Frühstück dabei ist, kaufte ich mir zu Beginn eine große Packung Müsli, die ich abgepackt immer mit mir herumtrug. In Miyajima angekommen, begann ich sofort zu frühstücken und studierte gerade noch den Stadtplan, den ich mir bei der Touristeninfo geholt hatte, als ich auf einmal merkte, dass eine Familie vor mir steht und hinter mich schaut. Da merke ich: Das Reh frisst gerade in meinem Müslisackerl 😅 Anstatt dass mich die Familie darauf aufmerksam macht, macht sie einfach nur Fotos und lacht. Da ich noch einen großen Hunger hatte, war mir in dem Moment nicht nach lachen zu mute. 😆

    Offensichtlich laufen hier wieder Hirsche & Rehe wie in Nara herum. Hier war es dann nichts mehr Besonderes sondern eher nervig: Sobald man etwas abseits war und etwas zu Essen in der Hand hatte, waren sie schon zur Stelle. Angeblich haben hier auch einmal Affen gelebt, die aber umgesiedelt wurden.

    Ich beschließe die Innenstadt einmal auf mich wirken zu lassen und bin vollends begeistert über das tolle Essensangebot! 😄
    Spannemderweise gibt es an jedem zweiten Stand etwas mit Austern: roh, gebraten in der Muschel, Stücke gebraten am Spieß, frittiert, in einem Curry Weckerl das ebenfalls fritiert ist, mit einem Gratin garniert,… unzählige Variationen. Ich beschließe wieder so mutig zu sein und dieses Mal eine gebratene Auster zu Essen. Bei einem Lokal war eine besonders lange Schlange, da hatte ich ein gutes Gefühl. Pro Stück mit einem Leitungswasser kostet eine gebratene Auster gerade mal 2,30€. Es hat besser geschmeckt als die rohe Auster in Tokio, aber ich werde dennoch kein Austernfan mehr werden 😆

    Neben der Auster probierte ich mich weiter durch das Streetfoodangebot: ich aß ein frittiertes Weckerl mit Curry gefüllt (das japanisches Curry ist ganz anders als das Indische: dunkler, nicht scharf und sehr lecker), einen Erbeerspieß mit Schokolade überzogen, es gab auch Fischspieße in verschiedenen Variationen: ich entschied mich für Spargel & Speck (war eher nur ok, kam mir ein bissl vor wie ein Chicken Nugget, nur als Fisch Misch Masch). Und mein absolutes kulinarisches Highlight hier:
    Momiji Manju (=eine Waffel mit Füllung in Form eines Ahornblattes) 😍 das gab es als Original, frittiert oder als Croissantversion. Als Füllung gab es die Lieblingsversion der Japaner*innen: rote Bohnenpaste in allen Varianten (große Bohnen, püriert, mit Lavendelgeschmack,…). Aber auch Custard Cream (Vanillecreme), Schokolade, Apfel, Topfen und Zitronencreme standen zur Auswahl. Sie sind eher klein, aber dafür auch nicht teuer. Ich hab mich für Custard Cream, Apfel, dunkle & weiße belgische Schokolade & eine Art Nutella entschieden und sie waren alle wirklich sehr lecker! 🥰 die frittierte Version war auch sehr beliebt, ich fands gut, aber die Croissant Version & die normale Version waren gecshmacklich für mich noch einmal drüber 😉
    Außerdem gab es dort als lokale Spezialität eine Limonade aus Zitronen für ca 3,50€. Dafür konnte man dann für ca 1,40€ den Becher mit jedem beliebigen Getränk wieder auffüllen. Im Winter eine Limonade mit Eiswürfeln wollte mir nicht so eingehen, deswegen habe ich mir noch ein Momiji Manju mehr gekauft 😏

    Aber nun mal zu Miyajima und nicht nur zum Essen 😆
    Die Hauptattraktion in Miyajima ist definitiv das O-torii Tor. Was ich sehr spannend und auch lustig fand: als ich ankam stand das Tor mitten im Meer und es sind dort Ausflugsboote hingefahren. Durch die Ebbe am Abend konnte man sogar zu Fuß hingehen und ganz nah beim Schrein Fotos machen.

    Gleich neben dem Tor steht der Itsukushima Schrein: von hier aus hatte man einen guten Blick auf das Tor. Netterweise fragte mich ein Herr, ob er ein Foto von mir machen sollte. Leider gab es eine Schlange für das Foto, aber war trotzdem sehr nett ☺️

    Eine weitere Attraktion dort ist der Mt Misen: viele Besucher:innen fahren mit der Seilbahn auf den Berg und gehen dann runter. Das wollte ich eigentlich auch so machen, nur leider haben gerade Wartungsarbeiten stattgefunden, sodass mir eine Möglichkeit geblieben wäre 4h hin & zurück zu wandern. Da ich in Kyoto die letzten Tage schon über 20km jeden Tag gegangen und gestern in Hiroshima mit dem schweren Rucksack ewig herumgelaufen bin, war es mir das nicht wert. Außerdem sah das Wetter sehr bewölkt aus, da wäre es für mich auch fraglich gewesen wie viel man am Ende dann wirklich gesehen hätte.

    Letztendlich bin sehr froh über meine Entscheidung: ich war lange in der Altstadt und bin bei den Spazierwegen rundherum spaziert und habe einige nette Orte entdeckt. 😊 Sobald man sich zwei Straßen von der Fußgängerzone entfernt hatte, war man ganz alleine und das war bei den vielen Trubel im Zentrum sehr angenehm. Es gab auch einige Spazierwege zu Aussichtspunkten rundum die Stadt: meistens waren die Aussichtspunkte zwar eher enttäuschend außer Einer beim Restaurant „…The View“. Hier konnte man aus toller Perspektive den Sonnenuntergang beobachten.

    Es gab noch ein überraschendes Highlight, weil ich da eigentlich gar nicht hin wollte und mich verlaufen hatte: den Daishoin Tempel. Es war eine richtig schöne Anlage, die sogar gratis war. Und es war einer der schönsten Tempel, die ich bis jetzt in Japan gesehen hatte! Überall standen kleine sehr süße Buddha Figuren aus Stein mit gehäckelten Mützen am Kopf herum. Am Ende des Geländes gab es noch die Henjokutsu Höhle mit vielen leuchtenden Laternen & Statuen drinnen, hier herrschte eine besondere Atmosphäre 😍

    Leider sperrten auch hier, wie in Kyoto, alle Geschäfte sehr bald zu (gegen halb 5). Ab 18 Uhr war ich selbst in den geschäftigen Gebieten tagsüber fast komplett alleine unterwegs, irgendwie komisch.

    Als Tipp, falls ihr selber mal plant herzukommen: ich würde tendentiell eher auf Miyajima als in Hiroshima schlafen oder wirklich früh von Hiroshima starten. Vor Corona musste man anscheinend teilweise über eine Stunde anstehen, um zur Insel zu gelangen. Zum Glück hatte ich überhaupt keine Wartezeit, aber mit so was sollte man rechnen und kann dem auch mehr aus dem Weg gehen, wenn man den Tag bereits auf der Insel startet. Und bitte nehmts mir einige Momiji Manju mit 😉

    Alles in allem hat mir Miyajima wirklich sehr gut gefallen, insbesondere kulinarisch als auch als Stadt (Highlights Ebbe/Flut beim O-torii Tor & Daishoin Tempel) und auch das öffentliche Verkehrssystem dorthin 😄
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  • Day 50

    Onsenbesuch

    February 24, 2023 in Japan ⋅ 🌧 7 °C

    Ich hatte einige Dinge auf meiner Liste stehen als ich mich entschloss nach Japan zu fliegen. Eine Sache davon war einen Onsen zu besuchen. Es gibt in Japan einige Orte, die für ihre Onsen bekannt sind. Jedoch sind die alle mehrere Stunden mit dem Zug entfernt und für einen Tagesausflug leider sinnlos. Zufällig stolperte ich bei meinen Recherchen über eine Art Onsen Therme in Osaka: „Spa World“. Auch wenn ich mir den Onsen Besuch eher idyllisch im Wald irgendwo im nirgendwo vorgestellt hatte, musste ich mir eingestehen, dass es keinen Sinn hatte fünf Stunden an einem Tag hin und herzufahren, um vielleicht nicht einmal drei Stunden im Onsen dann verbringen zu können. Übernachtungen waren so kurzfristig leider auch nicht mehr möglich. Also ging es vom Hauptbahnhof in Osaka mit einer S-Bahn gratis (weil im JR Pass inkludiert) zum Onsenkomplex.

    Dort angekommen war ich zunächst nicht so begeistert: alles auf japanisch angeschrieben und man musste bar bei einem Automaten sein Ticket kaufen. Positiv überraschte mich wiederum der Ticketpreis: 10,50€ umgerechnet für ein Tagesticket! In Österreich kann man davon nur träumen 😆Anschließend musste man sich mal wieder die Schuhe ausziehen und in einem eigenen Schließfach verschließen.

    Bevor es nun mit meinen Schilderungen zum Tag weiter geht noch kurz eine Einführung zum japanischen Onsen: Frauen und Männer haben jeweils getrennte Bereiche, da im Onsenbereich Kleidungsverbot herrscht, dh alle dort nackt sind. Flip Flops werden nirgends getragen, es gibt maximal Schlapfen für die Toilette. Onsen sind natürliche Heilquellen, die diverse wohltuende Stoffe beinhalten und sind bei den Japaner*innen sehr beliebt. Es ist oftmals wirklich sehr heißes Wasser und klar über unserer normalen Thermenwassertemperatur. Man darf in den meisten Onsen kein Tatoo haben, egal wir groß es ist. Wenn man trotzdem versucht reinzugehen, wird man wieder rausgeschmissen. Die Japaner verbinden das nämlich mit der berühmt berüchtigten Jakuza, die anscheinend alle stark tätowiert sind.

    Die Spa World ist auf vier Stockwerke aufgeteilt: es gibt einen europäischen Onsen Bereich (dieses Monat für die Männer reserviert), einen asiatischen Onsen Bereich (dieses Monat für die Frauen reserviert), einen Kinderbereich und einen eigenen Wellnessbereich inkl Restaurantbereich. Männer und Frauenbereiche wechseln monatlich. Ich habe mich sehr gefreut, dass dieses Monat der asiatisch gestaltete Bereich offen hat!
    Es gibt auch strenge Regeln bezüglich Handy, Lautstärke, Essensverbot im gesamten Gebäude,… Aus diesem Grund konnte ich natürlich kaum Fotos machen.
    Wie gesagt war alles auf Japanisch angeschrieben, selbst die Personen bei der Information konnten nur Japanisch. Immerhin bekam ich einen kleinen Zettel auf Englisch mit den Dos & Donts in einem Onsen mit.

    Nachdem ich meinen großen Rucksack zum Glück gratis in einem eigenen Schließfach verstauen konnte, besorgte ich mir ein kleines Handtuch (das anscheinend fürs Gesicht und nicht zum Abtrocknen im Onsenbereich verwendet wird) und ging in den Onsenbereich. Zunächst wurde man bis zur Hüfte mit Wasser automatisch bei einem Durchgang abgespritzt, dann konnte man mit so kleinen Schaffeln zwischen warmen & kaltem Wasser zum ‚Vorduschen‘ wählen. Es gab auch Badehauben zum gratis nehmen.

    Dann erkundete ich das Gelände: es gab einen eigenen Bereich, der wie ein Hammam aussah, einen Bereich, der an Singapur angelehnt ist, einen Außenbereich (nicht wie bei uns mit Becken zum Rausschwimmen, sondern drei kleine Pools draußen verstreut und zwei Badewannen, die mit heißem Wasser gefüllt waren), einen Bali Bereich und noch zwei Bereiche, die auf mich japanisch wirkten. Darüber hinaus konnte man einige Saunen und Dampfbäder benutzen. Spannenderweise gab es nirgends größere Becken zum Schwimmen oder Whirlpools. Die Becken waren alle zum Sitzen oder zum Liegen gedacht und zu 80% richtig heiß und mindestens über 40*. Das hat mich an unsere Thermen erinnert, wo es auch immer so kleine Becken auf der Seite gibt, die oftmals viel wärmer sind als das große Becken sind. Nur dass dir japanischen Onsen noch einmal viel viel heißer waren. Ein Becken war mit einem speziellen Salzwasser gefüllt, ein anderes Wasser erzeugte an meinem ganzen Körper unzählige ganz kleine Luftblässchen, ein Becken bot so eine Art ‚Stromstoßmassage‘ an (war nicht auszuhalten für mich und alles andere als entspannend), ein anderes Becken hatte für mich eher ‚normales Wasser‘. Im japanischen Bereich gab es die Tatami Matten zum einfach hinlegen (man verwendete das Gesichtshandtuch als Kopfpolster) und einfache Plastikliegen ohne Untermatte. Vor einem Becken gab es einen Fernseher und in einem anderen Bereich wurde Musik gespielt.
    Am Ende konnte man sich beim Ausgang ein großes Handtuch nehmen und es gab rosa Nachthemden in zwei Größen zur Entnahme. Alle Damen laufen außerhalb des Onsen mit so etwas herum. Also habe ich nicht lange gezögert und mich angepasst (siehe Foto 😆).

    Später schaute ich mir noch den Kinderbereich an: das ist wie bei uns, man benötigt einen Bikini, es gibt einen Wasserspielplatz und zwei Rutschen für die man extra zahlen muss. Leider hätte ich alleine nur mit einer fahren können und so ein Rutschenfan bin dann auch wieder nicht. Dafür hab ich mir später mal so ein Softeis gegönnt, was die Japaner ständig hier, auch im tiefsten Winter, essen. Was mir noch im Kinderbereich aufgefallen ist: alle Frauen und auch sehr viele Männer hatten über dem Bikini noch eine Badeschicht an. Lange Leiberl, drei viertel Hosen oder sogar Leggins. Ich konnte keine Frau neben mir in Bikini sehen. Schon spannender Kontrast: im Onsen ist keine Kleidung erlaubt, hier hingegen kann man nicht genug anhaben 😅

    Es hätte dann noch eine Etage mit eigenem Spa Bereich gegeben. Den habe ich aber nicht genutzt, weil man hierfür extra zahlen musste und ich schon glücklich mit den diversen Onsen war.

    Zum Herumliegen gab es außerhalb des Onsen Bereichs eine eigene Ruhezohne mit Matratzen am Boden oder großen Stühlen. Außerdem wurden gratis große Decken zum Zudecken zur Verfügung gestellt und an der Wand gab es viele Fernseher. Wenn man da auch was hören wollte, konnte man beim großen Sitz den Kanal und die Lautstärke einstellen.

    Zum Glück war es gar nicht überlaufen den ganzen Tag über. Es kamen oftmals zwei Freundinnen gemeinsam oder auch Mütter mit ihren Kindern (kleine Burschen durften auch mit rein). So entspannt habe ich selten einen Thermenbesuch in Österreich erlebt.

    Am Ende des Tages gab es Duschen zum Sitzen oder Stehen mit Massagefunktionen und Regenbogendusche, ein echter Luxus. Es wurden sehr viele Pflegepeodukte und sogar gratis Kämme zur Verfügung gestellt. Es gab auch einen eigene Schminkbereich und Wattestäbchen & Co. Es war echt viel inkludiert für so eine geringe Eintrittsgebühr.

    Insgesamt ein toller Tag mit einmaliger Onsenerfahrung 🥰
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