6 Monate in Südamerika

July 2023 - January 2024
Für ein halbes Jahr nehmen wir uns eine Auszeit, um die vielen schönen und aufregenden Seiten Südamerikas zu bereisen. Die Route haben wir vorweg grob geplant, wollen aber alles offen halten. Als Startschuss bereisen wir vorweg zwei Wochen die USA. Read more
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  • Day 56

    Uyuni- Die Salzwüste

    September 22, 2023 in Bolivia ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach den sehr erlebnisreichen Tagen in La Paz ging es nun zum nächsten Stop: Uyuni. Von hier aus kann man die legendäre Salzwüste besuchen.

    Diese Busfahrt war wieder mal eine Nachtfahrt. Allerdings war der jetzige Bus etwas komfortabler, sodass wir dann auch einige Minuten mehr als bei der letzten Busfahrt schlafen konnten 😃.

    Früh morgens kamen wir in Uyuni an und waren vom Stadtbild etwas überrascht. Es erinnerte uns an eine Westernstadt, ziemlich karg und heruntergekommen und mitten im Nirgendwo. Im Hostel ruhten wir uns dann erst einmal etwas aus. Danach wollten wir die kleine Stadt erkunden und waren sehr vom Markt überrascht, der gefühlt dreimal so groß und lang wie die eigentliche Stadt war. Hier ließen wir es uns mit allerhand Streetfood gut gehen, um danach dann eine Tour in die Salzwüste zu buchen.

    Am nächsten Tag ging es dann morgens mit zwei weiteren Touristen, Roberto, einem Brasilianer, und Jaap, einem Niederländer, los. Den ganzen Tag über waren wir mit einem Jeep und einem Guide unterwegs.

    Zunächst wurden wir zum „Cementario de los Trenes“, einem Eisenbahn-Friedhof, gebracht. Das war schon ein starker Anblick mit all den alten Zügen, aber auch ein sehr überlaufener Ort. Wir haben auf jeden Fall mehr Touris als Züge gesehen 🤪.

    Ein paar Fotos später sind wir dann mit dem Jeep in ein kleines Dorf gefahren. Dort haben wir eine kleine Fabrik besucht, in der noch komplett per Hand das Salz gebrauchsfertig gemacht wird, das aus der Salzwüste gewonnen wird. Das war schon wirklich interessant und beeindruckend. Vor allem wenn man unsere europäischen Fabriken mit all ihren modernisierten Verfahrensweisen im Hinterkopf hat. So gab es unter anderem eine kleine Abteilung, in der die Salztüten zugeschweißt werden. Dafür muss man manuell das Werkzeug mit Feuer anzünden.
    Für 20kg Salz bezahlt man auf einem bolivianischen Markt umgerechnet 3 € 😳. Der Guide erzählte uns, dass dies natürlich viel zu wenig sei und sie deshalb auch von den Touristen „abhängig“ seien. So wurde um eine kleine Spende nach dem Betreten der Fabrik gebeten.
    Danach bekamen wir ein sehr reichhaltiges und leckeres Mittagessen in einem Raum, dessen Möbel komplett aus Salz bestanden. Während des Essens hatten wir interessante Gespräche mit unseren beiden Mitreisenden. In wenigen Wochen werden wir auch Brasilien bereisen und bekamen von Roberto einige Tipps für Rio de Janeiro.

    Das eigentliche Highlight kam aber erst jetzt: endlich ging es mit dem Jeep in die Salzwüste. 🤩
    Die Weiten dort waren einfach unglaublich und wir hörten gar nicht auf, durch die Salzwüste zu fahren. Man sah den blauen Himmel und den weißen Boden. Theoretisch nicht viel, aber es war wirklich wirklich beeindruckend. Nebenbei machte unser Guide Musik an (darunter auch zwei deutsche Lieder für uns 🙈), was das „Schweben“ durch die Wüste noch etwas intensiver fühlen ließ.

    Irgendwann stiegen wir inmitten der weißen Wüste aus und durften die Luft und den Aus-bzw. Anblick genießen. Man hatte das Gefühl, dass man gerade in einer Winterlandschaft umhergeht. Der Salzboden knirschte unter unseren Schuhen. Aber von oben schien die warme Sonne und die Luft fühlte sich sommerlich an, wir trugen T-Shirts. Verrückte Gegensätze ❄️☀️.
    Gerne wird in der Salzwüste aufgrund der Weite mit der Perspektive beim Fotografieren gespielt. Auch wir kamen in den Genuss und Spaß, witzige und verrückte Aufnahmen zu machen und kamen sogar mit einem Dinosaurier in Kontakt 😂.

    Weiter ging es mit dem Jeep zur „Isla Incahuasi“, eine Erhebung mitten in der Salzwüste mit jahrhundertealten Kakteen. Wir erfuhren, dass ein Kaktus pro Jahr bloß einen Zentimeter wächst 😳. Viele Kakteen dort haben also schon wirklich sehr sehr viele Geburtstage gefeiert 🙈. Es hat großen Spaß gemacht, diesen Berg mit all seinen stacheligen Freunden zu erklimmen und von oben die Aussicht der weiten weißen Wunderwelt zu genießen.

    So, nun ging es natürlich wieder mit dem Jeep weiter. Wir kamen an einer Stelle an, an der wir wilde Flamingos bestaunen durften 🦩. Was ich auch nicht wusste (Roberto aber schon, der auch schon anfangs danach fragte), dass man hier Fotos mit super Reflexionen aufgrund einer Wasserschicht auf dem Salz machen kann. Da wir gerade in der Trockenzeit sind, ist dies nicht so gut möglich wie zur Regenzeit.
    Dennoch haben wir einige schöne solcher Fotos machen können 🥰.
    Apropos Regenzeit: Während dieser Periode ist die komplette Wüste voll mit Wasser. Da wird sie auch gerne als größter Spiegel der Welt bezeichnet. Mit dem Auto kann man dann nur sehr langsam (ca. 10 km/h) vorankommen, da das viele Salz das Auto zerstören könnte.

    Langsam ging die Sonne unter 🌅. Unser Guide zauberte uns einen Tisch, Stühle, Wein und Snacks mitten in die Salzwüste. Und so konnten wir diesen besonderen Tag schön ausklingen lassen 🍷.

    Nun geht es weiter in ein anderes Land: ab nach Chile, genauer gesagt nach San Pedro de Atacama.
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  • Day 57

    San Pedro de Atacama- eine weitere Wüste

    September 23, 2023 in Chile ⋅ ⛅ 27 °C

    Eine weitere lange Busfahrt sowie eine Grenzüberquerung später, fanden wir uns in einem weiteren Land wieder:

    Chile

    Nach den letzten beiden Ländern, Perú und Bolivien, waren wir nun wieder auf Land und Leute gespannt. Man muss aber direkt zu Beginn sagen, das wir nur in San Pedro de Atacama, einer Wüstenlandschaft, waren und es dann weiter nach Argentinien ging. Somit haben wir uns keinen allzu großen Eindruck von Chile verschaffen können.

    San Pedro de Atacama ist sehr touristisch und beliebt aufgrund seiner Wüstenlandschaft. In sämtlichen Richtungen am Horizont kann man einige Vulkane sehen, was den Ausblick interessant gestaltet.

    Als wir abends ankamen, war es immer noch so schön sommerlich warm. Wir waren wieder mal in einer anderen Klimazone, nachdem wir zuletzt vor allem sehr kalte Nächte hatten.

    Es sah aus wie im Nirgendwo und fühlte sich auch so an. Mit unserem bolivianischen Restgeld in der Tasche wollte uns kein Taxifahrer mitnehmen. Also liefen wir 30 Minuten mit unseren sehr schweren Rucksäcken durch die Pampa zu unserer Unterkunft.

    Am späteren Abend gingen wir dann zur „Innenstadt“ und waren dort von der Vielfalt an Läden und Restaurants sehr überrascht. Überraschend waren auch die sehr europäischen Preise, was wir nicht mehr gewohnt waren. Für zwei Pizzen und drei Getränke zahlten wir 60€ (Selbst für deutsche Verhältnisse wäre das schon echt teuer) 🙈.

    Was uns hier wunderte: niemand konnte Englisch sprechen und die Karten in den Restaurants waren stets nur auf Spanisch. Und das in einer Touri-Hochburg 😂.

    Am nächsten Tag legten wir einen ruhigen Tag ein, an dem nicht viel passierte. Die Busfahrten schlauchen immer ganz schön. Spontan telefonierte ich mit meiner Schwester und ganz spontan entschied sie, uns Ende Oktober während ihres Urlaubes zu besuchen. Da flippte ich natürlich vor Freude aus und schon begannen wir zu überlegen und zu planen. Normalerweise machen wir das „so weit“ im Voraus nicht, aber in diesem besonderen Falle mussten wir unsere Route genauer planen.

    Nach dem einen ruhigen Tag, wollten wir am nächsten Morgen nun die Wüstenlandschaft entdecken. Hier ist es üblich das per Rad zu machen. Also haben wir uns bezüglich verschiedener Routen belesen und hatten uns für eine moderate Tour durch „Valle de la Muerte“ entschieden. Das „muerte“ (Tod) beunruhigte mich etwas, jedoch wurde diese Route auf mehreren Seiten als familien- sowie einsteigerfreundlich beschrieben.

    Der Mann im Radladen, in dem wir unsere Räder ausleihen wollten, riet uns aber energisch von dieser Route ab. Er wies darauf hin, dass das „muerte“ in der Bezeichnung dieses Tales nicht zufällig gewählt wurde 🙈. Dort könne man schnell verloren gehen und nicht mehr gefunden werden. Ahhh!! Bei diesen Infos wurde uns direkt anders.
    Er empfahl uns das „Valle de la Luna“ 🌙 (bei dem Namen hatte ich direkt bessere Gefühle 😅), welches sicherere Routen habe. Gesagt, getan. Während dieses Trips sagten uns übrigen drei Leute unabhängig voneinander, dass wir gaaanz viel Wasser mitnehmen sollen. Interessanter Fakt: diese Wüste ist die trockenste der Welt.

    Dann sind wir also zusammen mit Google Maps zu der Mondschlucht gefahren. Der Weg dorthin erwies sich schon als sehr uneben 🙈 Bisher bin ich mit einem Mountainbike immer nur auf deutscher ebener Straße gefahren. Nun habe ich aber den Namen „Moutainbike“ so richtig verstanden 😂. Mit einem normalen Fahrrad wäre man nicht einen Meter vorangekommen.

    Trotz des Gerukels und schweißtreibenden Tretens haben wir die bergige Landschaft um uns herum genossen. Nachdem wir dann den Startpunkt des Valle erreicht hatten, wurden wir dort zunächst über die verschiedenen Wege und über Sicherheitsaspekte belehrt (Oh man, auf dem Sofa ist es doch irgendwie schön und auch so schön ungefährlich 😂).

    Mit der Sonne im Gesicht und einer immer neuartiger werdenden Umgebung vor Augen, traten wir weiter in unsere Pedalen. Hier und da durchquerte ein Fluss unseren Weg und auch hohes Pampasgras (das ich bisher nur in Wohnzimmern in schönen Vasen, vom sicheren Sofa aus, sah) wuchs hier in natürlicher schöner Weise am Wegesrand.

    Nach einiger Zeit erreichten wir dann das wirkliche Highlight: Eine riesen Fläche an Felsformationen, ähnlich zu einem Canyon. Dort durch zu fahren, war wirklich unbeschreiblich abenteuerlich und einfach schön. Immer wieder fuhren wir durch Höhlen und freuten uns über die vielen Wege an den vielen Felsen vorbei. Hin und wieder mussten wir vom Rad absteigen, weil es zu steil bergab oder bergauf ging oder der Weg zu schmal zum Durchfahren war.

    Irgendwann war es Zeit für eine kleine Pause. Wir waren an dieser Stelle ganz alleine. Und es war einfach nichts nichts zu hören. Nicht einmal Wind oder Vogelgeräusche. Wir hatten das Gefühl, taub zu sein 🙉. Diese Art der Stille haben wir zuvor noch nie erlebt. Wir dachten bis zu diesem Zeitpunkt immer, dass es am leisesten unter Wasser beim Tauchen ist. Aber da haben wir falsch gedacht.
    Wie laut doch Stille sein kann. 📢

    Mit vielen Bildern im Kopf und auch auf der Drohne (die haben wir auf unserem Heimweg angeschaltet, als es nur bergab ging. Es sieht also sehr entspannt auf den Aufnahmen aus 😂) kehrten wir glücklich und geschafft (was hätten wir spätestens jetzt für ein Sofa getan 😅) am Nachmittag zurück in unsere Unterkunft.

    Am nächsten Tag wird es schon weiter in ein nächstes Land gehen: Nach Argentinien 🇦🇷.
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  • Day 60

    Argentinien entdecken: Salta & Córdoba

    September 26, 2023 in Argentina ⋅ ☁️ 23 °C

    (Marcel) Die Fahrt mit dem Bus nach Argentinien war mal wieder sehr lang und wackelig. Durch die vielen Berge sind die Straßen stundenlang im Zickzack hoch und runter gegangen, um den Steigungen entgegenzuwirken. Uns wurde dabei echt übel.
    Was aber anders war als bei den anderen langen Busfahrten, waren die farbenreichen Berge auf dem Weg. Gelb, lila, blau etc. Teilweise war ein Berg in mehrere Farbschichten aufgeteilt. (Bunt durchgeschüttelt, jetzt weiß ich wie sich unsere Cocktails im Shaker fühlen).

    Ich habe mehrmals Versuch unternommen, solche Berge abzufotografieren, aber - jetzt kommt Janas meistgesagter Spruch im Urlaub - „auf Fotos wirkt das gar nicht so“, weshalb ich die Fotos wieder gelöscht habe und euch nicht präsentieren kann.
    Der Ort erinnerte uns an die Werbung von den Rainbow Mountains in Cusco, die wir eigentlich besuchen wollten, aber leider krank waren.
    „Andere würden bestimmt extra Geld für die Fahrt ausgeben, um die Berge zu sehen“, sagte ich zu Jana. Tatsächlich sahen wir direkt unzählige Werbung mit Ausflügen zu den Regenbogenbergen von unserem ersten Ziel in Argentinien: Salta

    Salta ist die größte Stadt in der farbenreichen Juyjuy-Region im nördlichen Teil Argentiniens.
    Tatsächlich haben wir vorweg nichts geplant und uns auch nicht informiert, was wir hier machen können.
    Ihr müsst wissen, dass wir mittlerweile planungsfaul bzw. -müde geworden sind.
    Die bisherigen 2 Monaten waren bis zur Salzwüste vorweg in Deutschland grob geplant gewesen. Also nicht die genauen Tage und Aktivitäten, sondern grob die Route. Man fand bis dahin zahlreiche vorgeschlagene Routen im Internet und auch vor Ort viele Reiseagenturen mit vordefinierten Reisewegen. Daran konnte man sich gut orientieren.
    Ab jetzt ist es also etwas schwieriger zu planen. Nicht nur wegen der Planungsmüdigkeit, sondern auch weil - wie bereits erwähnt - es keine Standardwege für Backpacker mehr gibt. Man will nichts verpassen und alles richtig machen, trotzdem sich einfach gleiten lassen und spontan bleiben. Aber immer mit dem Ziel, unsere Bucket-Liste abzuarbeiten.
    Das Planen verbraucht tatsächlich echt viel Zeit. Teilweise haben wir ganze Tage damit verbracht. Die Zeit haben wir zwar, aber das Planen ist mittlerweile zu einer unbeliebteren Aufgabe/Arbeit geworden. Und keiner mag Arbeit im Urlaub. Außer Jan.

    Unser eigentliches nächstes Ziel ist Buenos Aires. Auf dem Weg dahin möchten wir aber natürlich schöne Städte/Orte bereisen. Und so sind wir nach Salta gekommen.

    Erst als wir angekommen sind, haben wir geschaut, was wir machen können. Die Regenbogenberge haben wir ja bereits gesehen. Die anderen Aktivitäten ähnelten sehr denen der letzten Wochen: Berge, Lamas, Klippen, Sterne. Daher haben wir uns dafür entschieden, in Salta nichts Großes zu unternehmen, außer die Stadt zu besichtigen.

    Völlig übermüdet von der langen Busfahrt haben wir uns am ersten Tag in das erstbeste Restaurant gesetzt und waren etwas erschrocken von den Preisen.
    Laut Umrechnungskurs im Internet sollten uns die zwei Pizzen mit Getränken ca. 45 Euro kosten. Wir dachten eigentlich, dass Argentinien günstig sei. Naja was solls. Völlig entmutig von den Preisen, aßen wir unsere Pizzen und haben beschlossen, die nächsten Tage nur noch selber zu kochen. Ansonsten hätten wir uns mit unserem festgelegten Budget für Argentinien nichts anderes leisten können.

    Als wir dann zuhause waren, habe ich gemerkt, dass von der Kreditkarte nicht 45 Euro abgezogen worden sind, sondern ca. 20 Euro.
    Nach etwas Internet-Recherche habe ich dann erfahren, dass es in Argentinien einen inoffiziellen Kurs gibt, der sich nach dem nicht offiziellen Blue Dollar-Kurs richtet. Mit Blue Dollar ist der Preis gemeint, den man auf dem Schwarzmarkt für erworbene US Dollar bekommt.
    Davon hatte ich tatsächlich schon mal über meine Lieblingsplattform MyDealz mitbekommen. Mittels VPN (man täuscht vor, dass man aus Argentinien surft) konnte man im Internet damit günstiger digitale Produkte kaufen. Geht aber auf vielen Plattformen nicht mehr, da diese keine ARG$ mehr von Ausländern akzeptieren.

    Nach weiterer Recherche habe ich festgestellt, dass sich fast alle VISA Karten seit spätestens diesem Jahr nach dem inoffiziellen Kurs orientieren. Da hatten wir ja Glück gehabt.
    Alternativ musste man vor 2023 per Geld-Transfer das Geld zu einer argentinischen Bank senden, damit man den Blue Dollar Kurs bekommt, was aber Mehraufwand bedeutet hätte.
    Ich finde es nach wie vor völlig irre, dass sich offizielle Banken nach einem Schwarzmarkt-Kurs orientieren, der außerdem relativ instabil ist. Wir freuten uns deswegen sehr und sahen uns doch nicht jeden Abend vorm Herd stehen.
    Ja gut, ich korrigiere mich schon selber: wir freuten uns deswegen sehr und sahen Jana doch nicht jeden Abend vorm Herd stehen.

    Außer des Faktes zu unserem Wechselkurs-Erlebnis gibt es zu Salta unsererseits nicht wirklich was zu erzählen.
    Ein Unterschied zu den anderen Städten bzw. Ländern war z.B. dass fast alle Läden am Sonntag geschlossen haben. Außerdem gibt es eine Art Siesta (Mittagsruhe), wo auch große Läden am Nachmittag 3 Stunden geschlossen haben. Was auch in diesem Land Premiere war: „Uber“ (was wir bisher ausschließlich genutzt haben) war hier nicht üblich. Hier konnte man ohne Bedenken in jedes Taxi steigen, da hier wie in Deutschland Taxameter genutzt werden. Apropos Taxi: hier fühlten wir uns durch die vielen gelben Taxen wie in New York. Auch einige Straßen erinnerten uns vom Stil an New York.

    Nach 3 erholsamen Tagen ging es weiter nach Còrdoba, der zweigrößten Stadt Argentiniens, das zwischen Salta und unserem eigentlichen Ziel Buenos Aires liegt.
    Hier haben wir bereits vorweg festgestellt, dass auch hier nichts Großartiges für uns an Aktivitäten gibt, außer der schönen Stadt. Daher haben wir uns für mehrere Tage eine hochwertigere Wohnung in einem Hochhaus inklusive Balkon und einem Pool (den man aber letztlich nicht benutzen konnte, weil er nicht so gepflegt war) auf der Dachterrasse gegönnt.
    Wir haben jeden Tag spontan geplant und das schöne Wetter bei angenehmen 25-28 Grad genossen.
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  • Day 67

    Die Stadt des Tangos: Buenos Aires

    October 3, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 24 °C

    Da uns die argentinischen Städte bisher nicht so umgehauen haben, waren wir nun sehr auf Buenos Aires gespannt. Ich kann euch direkt verraten, dass wir von dieser multikulturellen Stadt schnell begeistert waren und dort einiges erlebt haben.

    Als wir abends (natürlich wieder nach einer seeeehr langen Busfahrt) in Buenos Aires ankamen, trafen wir auf einen sehr netten Taxifahrer, der Englisch sprechen konnte. Direkt kamen wir in ein sehr lebendiges Gespräch. Wir freuten uns, endlich einige Fragen zu diesem Land stellen zu können, ohne kompliziert auf Spanisch herum zu experimentieren. Dieser machte uns aber auch schnell Angst 🙈 Er zeigte uns (während der Fahrt!), bei welcher Körperhaltung von Einheimischen wir alarmiert sein müssen, weil sie uns bestehlen wollen. So gab er uns generell Tipps, wie wir uns auf der Straße verhalten sollten.
    Die ersten beiden Tage bewegten wir uns noch sehr eingeschüchtert und freuten uns gerade hier sehr über die Bauchtaschen, die extra für das Tragen unter der Kleidung gemacht sind (An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an Juli und Arthur 🎁😘).
    Von Tag zu Tag fühlten wir uns aber sicherer und wohler und konnten dann Eindrücke und Erlebnisse wieder mehr genießen. Zu Beginn habe ich in jedem den potenziellen Serienkiller gesehen 😅.

    Einer unserer ersten Trips ging in das Stadtviertel „Palermo“ (was uns der Taxifahrer sehr empfahl 😅). Dort sah es aus wie auf den Straßen New Yorks und wir fühlten uns in unsere Anfangszeit unseres Sabbat-Abenteuers versetzt. Mit einem Kaffee einer hießigen Kette (ich mache hier mal keine Schleichwerbung😃) in der Hand, schlenderten wir durch die Straßen und atmeten Umgebung und den Moment ein. Palermo teilt sich in mehrere Viertel auf: Unter anderem gibt es das „Hollywood-Viertel“ mit vielen bunten Graffitis an den Häuserwänden und „Soho“, ein Viertel zum Ausgehen. Dort probierten wir an einem Abend das Nationalgetränk der Argentinier: Fernet mit Cola.
    Zwar haben wir Fernet schon öfter in Deutschland gesehen, aber bisher noch nie den Moment gehabt, das zu probieren.
    Wir erwarteten den Geschmack von Jägermeister, aber dieser Kräuterlikör schmeckte tatsächlich ganz anders. Kamille war hier vordergründig. Es war auf jeden Fall ein spannendes und leckeres Getränk 🤭.

    Bekannt für Buenos Aires ist der Stadtteil „La Boca“. Dort ist viel Geschichte zu sehen und zu entdecken und auch viel Farbe 🎨.
    Wir machten eine Stadtführung mit, die ihren Anfang am Hafen nahm. Dort erfuhren wir, dass im letzten Jahrhundert durch den Warenhandel einige andere Nationen ihren Platz in dieser Stadt fanden. Einfach hatten es die Menschen damals nicht. In der heutigen Zeit ist hier aber zum Glück ein friedliches Miteinander und eine große Wertschätzung gegenüber aller Kulturen 🙏.
    Wir bewegten uns weiter und kamen zu den bunten Häusern, die so bekannt für La Boca sind. Hier haben früher die Hafenarbeiter gelebt. Alles einfach gebaute Häuser, teilweise aus Schiffsteilen bestehend. Heutzutage leben Kunst, Tanz und natürlich Tourismus in diesen Straßen. Viele Maler stellen hier ihre Werke aus, die einen Eindruck von dem damaligen harten Leben der Hafenarbeiter freigeben. Aber auch Tango tanzende Pärchen kann man auf sämtlichen bunten Bildern erblicken.
    Was ich nicht wusste: Tango war früher ein sehr verruchter Tanz, der nur von Prostituierten getanzt wurde, um Männer in das Bordell zu locken. Es gab damals über 2000 Läden in Hafennähe😳.
    Aber nach und nach fanden andere Länder durch die Globalisierung (zunächst vor allem in Paris) diese Art der Bewegungen faszinierend und der Ruf verbesserte sich.
    Da dieses Land quasi die Geburtsstätte des Tangos ist und wir gerne tanzen, wollten wir unbedingt eine Schnupperstunde nehmen. Wo, wenn nicht hier 🙈?
    Wir fanden uns in einem sehr verlebten Tanzstudio mit einem unglaublich witzigen und charmanten Tanzlehrer, Manuel, wieder. Er warnte uns direkt am Anfang mehrmals vor, dass er sehr unkonventionell unterrichten würde. Mhm, was meint er wohl damit?
    Mit geschlossenen Augen tanzen und nach jedem Lied den Partner wechseln 😅. Nun verstanden wir seine „Warnungen“. Tatsächlich war es mal ein ganz anderes und neues Gefühl. Vor allem mit geschlossenen Augen zu tanzen und sich führen zu lassen. Wir waren 11 Teilnehmer aus verschiedensten Ländern. Aber da haben wir für einen kurzen Moment „die gleiche Sprache“ gesprochen, ohne zu reden: die Körpersprache.

    Immer wieder tanzte man mit einem „neuen Unbekannten“ und ließ sich auf das Abenteuer des Tangos ein.
    Mich hat es schon ein wenig gewundert, dass sich wirklich alle auf diese etwas andere Art und Weise des Tanzens eingelassen haben.
    Manuel war es von Anfang wichtig, dass wir verstehen, dass DER Moment dieses Tanzes nicht in der Bewegung, sondern im Stillstand sei. Stehen bleiben, nach-und reinfühlen, dem Partner vertrauen. Auf jeden Fall ein sehr spannender Ansatz und vor allem ein ganz neuer, wenn man an all die anderen Tanzarten denkt.
    Übrigens sieht man immer wieder Tango tanzende Pärchen auf den Straßen von Buenos Aires 💃.

    Was wir auch immer wieder schätzten, waren die vielen grünen Flächen der Parkanlagen, die alle sehr unterschiedlich waren. So sind wir öfter einfach viele Stunden spaziert. Was mich ja nach wie vor glücklich macht, sind Palmen 🌴 Daran kann ich mich einfach nicht satt sehen. Selbst in dieser großen Stadt konnte ich immer wieder welche bestaunen.
    Der „Ecoparque“ mitten in der Stadt war besonders schön. Dort konnte man viele Tiere und viel Flora und Fauna entdecken. Unter anderem einen Mix aus Känguruh und Hase. Ich weiß nicht, wie sie sich nennen 🙈.

    In dieser Stadt gönnte ich mir einen Manikür-sowie Friseurbesuch (Im Vergleich zu den deutschen Preisen zahlt man hier für solche „Treatments“, wie man neudeutsch so schön sagt, nur 1/3 😳). Das sind auch meist Orte, an denen man mit den Einheimischen tiefer in Gespräche verfallen und so einiges über Land und Leute lernen kann. So erzählte mir der Friseur, dass man in Buenos Aires viele italienische Einflüsse finden kann (viele Italiener gehörten damals zu den Hafenarbeitern in La Boca). Unter anderem gibt es einige italienische Wörter, die sich in das Spanisch der Buenos Airer (schreibt man das eigentlich so🙈?!) geschlichen haben. Ebenso gestikulieren sie gerne mit ihren Händen beim Sprechen und auch Spirituosen wie Campari und auch Fernet findet man wirklich an jeder Ecke. Nur die Pizza wurde nicht traditionell übernommen. Hier heißt sie „Fugazetta“ und besteht aus zwei Teigschichten mit einer Mozzarella-Füllung und einer Zwiebelschicht oben drauf. Seeehr lecker, sage ich euch 🤭.

    Auch dieses Land verlassen wir mit vielen neuen und einzigartigen Erlebnissen im Rucksack (ein Glück wiegen sie nichts 😂) sowie der Erkenntnis, dass auch hier die Menschen sehr offen, freundlich und kommunikativ sind 🤗.
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  • Day 73

    Iguazú-Wasserfälle 🇦🇷🇧🇷

    October 9, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 26 °C

    Nun hieß es „Adiós Buenos Aires“ und „Hola Iguazú“. Um nach Iguazú zu kommen, sind wir nach langer Zeit mal wieder geflogen. Wir haben völlig vergessen, dass man ja das Gepäck für den Flug wiegen muss. Bei den gefühlten 84 Busfahrten, die wir die letzten Wochen gemacht haben, hat unser Rucksack-Gewicht nie interessiert. Nun ja, das Ende dieses Liedes war, dass wir knapp 7 kg an Sachen aussortieren mussten 😩. Darunter waren einige Sachen, die wir erst neu gekauft hatten. Das war keine leichte Entscheidung, was wir dort lassen und was wir mitnehmen. Unter anderem mussten wir eine heilige Aperolflasche (2€ kostet die hier nur 😱), ein komplett neues Waschmittel und Kaffepulver da lassen. Der Schmerz sitzt noch immer tief, sodass ich bisher völlig vernachlässigt habe, was genau unser nächstes Ziel ist😅: die größten und mächtigsten Wasserfälle der Welt in Iguazú in Argentinien.
    Diese Wasserfälle gehören zu den größten Highlights Südamerikas wie der Machu Picchu oder der Amazonas. Somit hatten wir sie schon von Beginn an auf unserer Liste. Ebenso ist dieser Ort so beliebt, weil es ein guter Punkt zum Länderwechsel nach Brasilien oder Paraguay ist.

    Nachdem wir in Iguazú landeten, fühlten wir direkt das tropische Wetter. Das hat uns direkt dieses typische Urlaubsgefühl gegeben 🤭
    Als wir einen Taxifahrer baten, uns zur Unterkunft zu bringen, wollte er erstmal wissen, ob diese in Brasilien oder Argentinien sei. Da waren wir kurz stutzig, weil es uns ja klar war 😂 Aber dann fiel uns auf, wie nah einfach diese Länder beieinander liegen und dass diese Frage total berechtigt ist. Hier befinden wir uns genauer gesagt im Dreiländereck: Argentinien-Brasilien-Paraguay. Auf dem Weg zur Unterkunft sah ich ein sehr großes Verkehrsschild mit einem Tempolimit und einem Jaguar darauf und war ziemlich erschrocken. Der Taxifahrer amüsierte sich über die Reaktion und zeigte uns (oh man, die Taxifahrer in Südamerika brechen einfach sämtliche Regeln😅) ganz stolz während der Fahrt auf einer SEHR nebligen Straße (!) seine selbst aufgenommenen Videos von Jaguars, die hier die Straße überqueren. Hilfe! Dann sind hier wohl keine Spaziergänge mehr möglich 🤣 🐆.
    In unserer Unterkunft bemerkten wir dann auch nochmal das sehr feuchte Regenwald-Klima. Alles war klamm 🙈. Aber ein Glück gab es hier keine Kakerlaken, weil alle Rohre im Haus ausgeräuchert wurden. Das beruhigte uns wirklich sehr nach den Attacken in Iquitos. Mit dem Bus und voller Vorfreude sind wir dann am nächsten Morgen in den Nationalpark gefahren, um die bekannten Wasserfälle zu bestaunen. Es ist wirklich ein sehr großer Park, der aus verschiedenen Wanderrouten besteht, über die man die Wasserfälle aus den verschiedensten Perspektiven und Distanzen anschauen kann. Man könnte alle Routen an einem Tag schaffen. Jedoch haben wir des Öfteren gelesen, dass man 2Tage einberechnen könnte. Wir entschieden uns für die zwei beliebtesten Routen, die uns unter und einmal über die Wasserfälle führten.

    Bereits am Anfang sahen wir große Menschenmassen, an manchen Stellen fühlte man sich wie auf dem Hamburger Weihnachtsmarkt: Es gab kein Vor und kein Zurück, die Richtung wurde vorbestimmt 😅. ABER: Wir sahen vor allem unheimlich schöne Massen an Wasserfällen 💦. Es war wirklich ein Naturschauspiel, so nah die Wasserfälle zu sehen und zu hören. Übrigens sehr, sehr laut 🙉. Insgesamt gibt es fast dreihundert Wasserfälle mit einer Breite von Kilometer. Der höchste Wasserfall ist 82 Meter hoch. Egal wo wir lang gingen, jeder Wasserfall sah anders aus, wirkte anders. Nebenbei schmückte all das Grün der ganzen Bäume und Pflanzen den Anblick. Mit dem Wetter hatten wir auch Glück.
    Die ganze Zeit schien die Sonne, was die Kulisse zusätzlich verzauberte. Auch sahen wir viele Vögel, einige Reptilien, glücklicherweise keine Jaguars 😂und sooo viele Schmetterlinge 🦋. Einige von ihnen waren ungelogen so groß wie eine Handfläche. Unglaublich! Öfter landeten sie auch gerne mal auf Kopf oder Schulter. Auf der anderen Seite konnte man durchgehend Brasilien sehen, was man auch an der 🇧🇷 Flagge erkennen konnte. Hin und wieder sind wir auch mal nass geworden, was bei dem Wetter eine willkommene Abkühlung war.

    Nach diesem erlebnisreichen Tag ging es in das nächste Land, wofür wir dieses Mal wirklich nur zwei Stunden reisen mussten: nach Brasilien. Genauer gesagt nach Foz do Iguaçu. Mit dem Bus sind wir an der Grenze „rausgeworfen“ worden. Nachdem wir die Passformalitäten erledigt hatten, konnten wir einfach an der Bushaltestelle auf den nächsten Bus warten, der uns dann nach Foz do Iguaçu gebracht hat. Total easy 🤗.

    Die Wettervorhersage unserer eigentlich geplanten Reiseroute war sehr schlecht, so dass wir uns entschieden haben, einen Tag länger in dieser Stadt zu bleiben und uns mal ein Hotel mit Frühstück und Pool zu gönnen. Wir mussten schließlich das gute Wetter mitnehmen. Hach, herrlich. Es fühlte sich an wie Südsee-Urlaub 🙊: Sonne, Pool, Frühstücksbuffet. Tatsächlich sind die Hotels hier auch günstiger als die Airbnb-Unterkünfte. Das haben wir bereits in anderen Regionen festgestellt: je kleiner die Stadt und je größer die Touristikattraktion, desto weniger lohnt sich eine Airbnb-Unterkunft. Nachdem wir einige Stunden am Pool entspannten, ging es dann aber weiter mit dem Organisieren von weiteren Unterkünften, Busfahrten etc. 8 Stunden später war dann erstmal alles für die kommenden Tage geplant (Marcel hatte es ja im letzten Blog bereits geschrieben, dass diese Planerei echt viel Zeit frisst).

    Am nächsten Tag ging es dann zu der brasilianischen Seite der Iguazú-Wasserfälle. Dieser Park ist um einiges kleiner, sodass viele raten, nicht länger als einen Tag einzuplanen. Hier hat man nicht die Vielzahl an Wasserfällen. Das Highlight hier ist, dass man sehr sehr nah an die Wasserfälle gehen kann. Viele Menschen (hier waren genauso viele Besucher wie „drüben“) trugen deswegen Capes. Aber wir nicht. Wir sind ja nicht aus Zucker 😂 Ich sage es mal so: Später brauchten wir keine Dusche mehr. Es war schon verrückt, von diesen Wassermassen nass gemacht zu werden. Von hier konnten wir dann auf die argentinische Seite blicken, auf der wir noch vor zwei Tagen standen. Nach bereits 2 Stunden waren wir mit Allem durch. Die Transportwege haben tatsächlich länger gedauert als der eigentliche Besuch 😃. In einigen Blogs wurde immer dieser Teil der Wasserfälle favorisiert. Unser Fazit ist, dass beide ihren Wert und Reiz haben. Wenn man Zeit hat, sollte man auch beide Seiten besuchen.

    Eigentlich sollte es am nächste Tag weiter nach „Bonito“ gehen. Aber alle Busse waren ausgebucht, sodass wir spontan nochmal eine Nacht dranhängen und auch eine neue Unterkunft beziehen mussten, da das Hotel ausgebucht war. Alle anderen Hotels auch 🙈 So mussten wir notgedrungen eine sehr teure Unterkunft über Airbnb buchen. Aber dort hatten wir eine solch herzliche und tolle Gastgeberin, die uns echt das Gefühl gab, Teil der Familie zu sein. Ein sehr schönes Gefühl, da wir ja nun schon lange nicht mehr daheim sind 🥰 Da wir nun noch etwas Zeit in Foz do Iguaçu hatten, nutzten wir die Gelegenheit und besuchten den größten Vogelpark Lateinamerikas: Parque das Aves. Eigentlich packen mich Vögel nicht besonders, aber dieser Park war ein Erlebnis, da man in die wirklich großen Volieren reingehen und so die Vögel quasi hautnah sehen und beobachten konnte, ohne dass ein Netz oder Glas davor ist. Besonders toll fanden wir den „Haribo-Vogel“, den Tukan. Davon haben wir einige sehen können, ganz nah 👀. Teilweise haben wir auch Vögel gesehen, die wir zuvor nicht kannten. Mit diesem letzten Erlebnis endete unsere schöne Zeit der letzten Tage. Weiter geht es nun nach Bonito 🚌.
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  • Day 77

    Bonito - Der Name ist Programm

    October 13, 2023 in Brazil ⋅ ☀️ 42 °C

    Ursprünglich wollten wir Blumenau, Florianopolis und Curitiba bereisen. Gerade Blumenau wäre spannend gewesen, da dort viele Deutsche leben und auch die Architektur ähnelt deutscher Gebäude. Aber unsere Wetter-App zeigte uns schon über einen längeren Zeitraum Unwetter für diese Regionen an, teilweise sogar Warnungen. Deshalb betrieben wir (zugeben am meisten Marcel) viel Recherche, wo wir alternativ hinreisen könnten. Da wir uns ja am 23.10 mit Mareenchen in Saõ Paulo treffen, mussten wir aufgrund dessen eine passende Route finden 🌎. Kurzzeitig war Paraguay im Gespräch, aber da fanden wir keine interessanten Orte unter unseren Suchbedingungen.

    Schließlich fand (wer wohl?!😃) Marcel einen Ort, von dem wir während unserer ganzen Planereien der letzten zwei Jahre nie etwas gehört oder gelesen haben. Und zwar sollte es nun nach „Bonito“ gehen, welches am Pantanal, dem größten Feuchtsavannengebiet der Welt, liegt (ich weiß, immer diese Superlative🙈). Somit sind wir nicht an der Küste entlang gereist, wie wir es eigentlich geplant hatten, sondern wegen der Änderungen durchs Landesinnere.
    Auch anders als geplant ging es nun richtig tief rein in das Land Brasilien. Auf diesem Wege konnten wir den Dschungel Brasiliens kennenlernen 🐒🐍.

    Vorab informierten wir (ja, richtig gelesen: wir 😃) uns über die möglichen Aktivitäten, die man in Bonito machen kann. Da erfuhren wir, dass die Natur dort sehr geschätzt und beschützt wird, sodass manch eine Akitivität nur auf 5-8 Personen pro Tag limitiert wird. Generell ist dies ein Ort, der kein typischer „Touri-Ort“ für Ausländer ist. Tatsächlich waren wir die einzigen Europäer dort. Jedoch ist es ein beliebter und bekannter Urlaubsort für Brasilianer. Auch verbringen sie hier gerne ihre Flitterwochen.

    Verrückterweise endete die Hauptsaison zwei Tage nach unserer Anreise, was seeehr hohe Preise an den ersten beiden Tagen bedeutete und auch dass schon einiges an Touren ausgebucht war. Also buchten wir vorab schon alles, was wir sehen und machen wollten.

    Ich weiß, ihr könnt es sicherlich nicht mehr hören, aber natürlich stand uns mal wieder eine sehr lange Busfahrt bevor 😅 Mit 21 Stunden bisher unser Rekord.

    Wie immer waren wir mehr als glücklich, als wir ankamen. Eine sehr heiße und stickige Luft wartete bereits in den Morgenstunden in Bonito auf uns. Vorab hatten wir schon von Wetterwarnungen und Temperaturen bis zu 42 Grad gelesen. Gut, dass wir fast nur im Wasser sein werden 😍.

    Was nicht so erfreulich war, war unsere erste Unterkunft. Zu Beginn hatte ich euch ja erzählt, dass wegen der Hochsaison und der Kurzfristigkeit quasi alles ausgebucht war…Das Zimmer glich einer Gefängniszelle, aber wir nahmen es mit Humor. Das Frühstück war immerhin nicht kriminell, sondern echt gut. Die zweite Unterkunft war dafür paradiesisch schön mit einem Pool und einer schönen Anlage.

    Die kleine Stadt von Bonito selber ist nicht wirklich etwas Besonderes oder sehenswert, sie erinnerte uns etwas an Iquitos. Von dort aus sind alle Wald-und Wassertouren sehr gut erreichbar.

    5 Aktivitäten haben wir im Vorfeld gebucht, 4 Tage waren wir komplett unterwegs. Der gesamte Trip ist nichts fürs Backpacker-Portmonee, aber ein Muss, wenn man in dieser Region ist. Augen zu, Karte durch und rein ins Erlebnis. Diese einmalige Gelegenheit wollten wir uns nicht entgehen lassen und haben uns wirklich alles dort so richtig gegönnt. 🤑

    Am ersten Tag sind wir in das „Balneário do Sol“ gefahren, ein so wunderschönes Naturfreibad, voller kleiner Wasserfälle, ganz vielen Fischis und wilden Affen. Hier haben wir das sehr sonnige und heiße Wetter so richtig im klaren Quellwasser genossen und die „Busfahrt-Nachwehen“ bekämpft.

    Am Tag darauf sind wir zu der „Gruta do Lago Azul“ (eine blaue Grotte) gefahren. Portugiesisch zu lernen haben wir nicht mehr so ganz geschafft. Daher haben wir bei der Sicherheitsbelehrung rein gar nichts verstanden 😅 sehr beruhigend! Zum Glück war ein sehr nettes deutsches Paar in unserer Gruppe, die nach Brasilien ausgewandert sind. Da hatten wir dann nicht nur eine Übersetzungsfunktion, sondern wirklich interessante Gespräche ☺️ und das nach laaaanger Zeit endlich mal in unserer Muttersprache. 90% bestanden aus einem Vortrag über die Geschichte der Grotte. Aber die anderen 10% waren echt beeindruckend: Wir sind runter in die Grotte gegangen und konnten das kräftige Blau des Wassers bestaunen.

    Danach ging es zu einem der absoluten Höhepunkte: Zum „Floating“ im Sucuri River. Einen Neopren-Anzug, ein Live-Jacket, eine Taucherbrille und einen Schnorchel später, fanden wir uns im klarsten Gewässer wieder, in dem wir jemals getaucht sind. Es war der WAHNSINN. Wie es der Name schon verrät, mussten wir nichts anderes machen als uns treiben zu lassen. Metaphorisch formuliert, raten wir uns immer wieder, uns mal im Alltag treiben zu lassen. Ich sage euch, dass ich nun richtig gefühlt habe, was das eigentlich bedeutet. Ich hatte richtig Gänsehaut - treiben lassen und die Unterwasserwelt an einem vorbeiziehen lassen und einfach staunen 🐠.
    Generell Schwimmen oder jegliche Arm-oder Fußbewegungen waren hier untersagt, um die Umwelt zu schützen🚫.
    Von diesem Erlebnis gibt es leider keine Fotos, da wir das Handy nicht mitnehmen konnten und eine überteuerte GoPro nicht ausleihen wollten. Dafür haben wir aber alle Bilder in Kopf und Herz 🤭 und das so konnte man sich wirklich nur aufs Treiben besinnen.

    Am dritten Tag ging es zur Estância Mimosa, einer Art Park mit vielen wild lebenden Tieren. Von dort aus machten wir eine Wasserfall-Tour, auf der wir insgesamt 10 unterschiedliche Wasserfälle gesehen haben. Was war das herrlich! Jeder Wasserfall sah ganz anders aus und immer wieder konnten wir einfach reinspringen und der Hitze entfliehen. Hier erfuhren wir, dass es untypisch ist, in Brasilien schwimmen zu lernen. Daher werden die meisten bei solchen Touren an Schwimmringen zu den Wasserfällen gezogen. Wir durften frei wie die Fische die Wasserfälle erkunden 🤭.
    Hier haben wir unter anderem Paulo kennengelernt. Das war eine besonders schöne Begegnung, weil wir keine gemeinsame Sprache sprechen konnten und doch hat er wirklich den ganzen Tag mit Händen und Füßen mit uns kommunizieren wollen. Das war echt so süß 🙊 Am Ende haben wir sogar Tränen gelacht. Man muss keine gemeinsame Sprache sprechen, um sich zu verstehen. 🫶

    Am vorletzten Tag sind wir zu der natürlichen Wasseranlage Nascente Azul gefahren. Hier gibt es ein Unterwassermuseum, das man per Tauchgang bestaunen kann. Leider war die Sicht hier sehr sehr schlecht, sodass der Spaßfaktor etwas gedämpft wurde. Aber es war trotzdem ein Erlebnis mal unter Wasser verschiedenste Skulpturen anzuschauen, nebenbei ein paar Fische durchs Bild schwimmend. Nach diesem Tauchgang konnten wir den restlichen Tag die Anlage nutzen und genießen und uns dort am kleinen Strand sonnen 👙☀️.

    Am letzten Tag haben wir… richtig, ihr kennt uns auf Reisen mittlerweile schon richtig gut…dann am Pool unserer schönen Unterkunft die kommenden Tage geplant, gebucht etc.
    Worüber wir täglich staunten: die bunten Papageien flogen hier ständig über uns hinweg wie bei uns in Deutschland die Tauben. Vielleicht kann ich uns ja ein paar mit nach Deutschland bringen 🤫.

    Weiter ging es nun nach Campo Grande. Tatsächlich fühlte es sich wie ein Katzensprung an, da der Bus nur 5 Stunden brauchte. Wahnsinn, wie sich das Zeitgefühl ändern kann🙈 Zu Campo Grande wird es keinen Blogeintrag geben, da der Aufenthalt nur als Zwischenstopp diente, um nach São Paulo zu kommen. Obwohl…Zu unserer Unterkunft könnten wir einen Blogeintrag schreiben. Abenteuerlich und schrecklich war es dort 😅 Das „Bett“ bestand lediglich aus Holzbalken und einem Hauch von einem Überwurf. Wir haben uns noch nie zuvor SO auf die Nachtbusfahrt gefreut 😂.

    Nun geht es weiter nach São Paulo, wo mein Schwesterherz zu uns stoßen wird. Wir freuen uns schon sehr auf 12 gemeinsame Reisetage durch Brasilien.
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  • Day 87

    1/3 São Paulo - Reisen mit Mareen

    October 23, 2023 in Brazil ⋅ ⛅ 30 °C

    Ganz kurzer Hinweis: Unsere gemeinsamen Reiseerlebnisse zu dritt haben wir in drei Footprints aufgeteilt wegen der vielen Fotos 🤭. Und nun geht’s los🤗.

    Nach einer der längsten Busfahrten ging es nun von Campo Grande nach São Paulo, um dort dann einen Tag später meine Schwester willkommen zu heißen.

    Gerade was die großen Städte wie São Paulo und Rio de Janeiro betrifft, wurde uns in der Vergangenheit bezüglich der Kriminalität große Angst gemacht. Immerhin zählt Brasilien zu den gefährlichsten Ländern weltweit 🙈 So wurde uns oft geraten, keinerlei Schmuck, keine Uhren, wenig Geld und am besten kein Handy bei uns zu tragen und abends wieder in der Unterkunft sein. Das sind letztlich aber alles Regeln, die generell in Südamerika eingehalten werden sollten. Das haben wir bisher überall so gehandhabt. Leider haben wir bisher nirgendwo das Nachtleben so richtig kennenlernen können. Denn „safety first“.

    Aber nun zurück: Gerade in São Paulo und Rio gibt es eingespielte Banden, oftmals sogar schon Kinder unter ihnen, die einen „raffiniert“ bestehlen. Von solchen Geschichten berichteten uns immer wieder mal Mitreisende. Auweia…

    Als wir ankamen, sahen wir direkt überall super viele Obdachlose, was uns echt traurig gemacht hat. Selbst an Schnellstraßen haben sie kleine „Siedlungen“ aufgebaut, die aus vielen Pappkartons bestanden, die ihnen Schutz boten.

    Völlig erschöpft kamen wir in unserer Unterkunft an, in der wir später dann erstmal im Fahrstuhl stecken blieben 😅 Was bisher überall in Brasilien ein Phänomen war/ist: Die Brasilianer wollen einfach nicht verstehen, dass es auch Menschen gibt, die kein Portugiesisch sprechen 😂. Sie wiederholen teilweise drei bis vier Mal den gleichen Satz. Auch wir wiederholen dann genauso oft „Sorry, we don‘t speak portuguese.“
    So kamen wir auch in dieser Situation nicht weiter. Und das ausgerechnet in einem Fahrstuhl und ohne Übersetzer auf dem Handy. Als wir dann Spanisch mit dem Herrn am Telefon sprachen, haben wir es dann verstanden und kamen frei 😅.

    Ganz früh am nächsten Morgen haben wir Mareeni dann vom Flughafen abgeholt 🥹. Ich konnte es bis zum letzten Tag nicht glauben, dass sie bei uns ist. So ein Wiedersehen nach langer Zeit ist schon wirklich ein ganz besonderes Gefühl!! Wir freuen uns jetzt schon so auf das Wiedersehen mit euch allen 🩷.

    Am ersten gemeinsamen Tag wollten wir es aufgrund unserer langen Anreisen ruhig angehen lassen, sind dann aber doch auf 20.000 Schritte gekommen und haben uns gemeinsam Sâo Paulos Innenstadt und einige Parks, darunter „Parque do Ibirapuera“, angesehen. Mareen und ich waren übrigens schnell ein eingespieltes „Bodyguard-Team“, das Marcel immer abschirmte, wenn er sein Handy kurz für den Weg rausholen musste 😅. Unsere hatten wir nie dabei.

    Abends haben wir es uns dann auf der Dachterrasse unserer Unterkunft mit einem Caipirinha gut gehen lassen 🍸und dort einen sehr netten und unterhaltsamen brasilianischen Koch kennengelernt.

    Mareen hatte sich am darauffolgenden Tag „Sampa Sky“ gewünscht, eine gläserne Plattform in einem Hochhaus, von der aus man die Stadt auf eine andere Weise sehen und kennenlernen kann. Und natürlich kann man dort auch besonders coole Fotos machen 🤗 Erinnert hat es uns an das „Summit“ in New York.
    Später haben wir uns unter anderem noch das Centro Histórico (hier sollte man sich nur tagsüber aufhalten, weil es abends zu gefährlich ist), den Mercado Municipal und die Catedral da Sé angesehen.
    Auch haben wir tolle Eindrücke sowie Fotos im Graffiti-Viertel „Beco do Batman“ sammeln dürfen.

    …. Weiter geht es im nächsten Footprint…
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  • Day 89

    2/3 Rio de Janeiro - Reisen mit Mareen

    October 25, 2023 in Brazil ⋅ ⛅ 26 °C

    … Nun ging es am Tag darauf gemeinsam mit dem Bus nach Rio de Janeiro weiter.
    Hier hat Mareen unseren Lifestyle miterlebt: nach wenigen Tagen alles einpacken und nach vielen Reisestunden an einem ganz anderen Ort ankommen. Wir hatten echt Pech, da der Bus über 3 Stunden Verspätung hatte. Somit waren wir dann nach über 16 Stunden endlich im nächtlichen Rio. Die „Copacabana“ versprühte auf jeden Fall schon eine ganz eigene Aura, als wir mit dem Uber auf dem Weg zur Unterkunft an ihr vorbeifuhren. Jetzt haben wir auch mal die echte Copacabana gesehen, nachdem ich damals in Bolivien an der Copacabana etwas verwirrt war 😅.

    So schauten wir uns am nächsten Tag die „Copacabana“ auch bei Nacht genauer an. Vorab spazierten wir aber auch am Strand „Ipanema“ entlang, gingen durch den Park „Aterro do Flamengo“, um dort vom Strand aus eines der Highlights von Rio, den Zuckerhut, anzusehen. Dies ist ein Berg an der Küste, der wie ein Zuckerhut geformt ist. Aber leider hatten wir die zwei Tage in Rio echt Pech mit dem Wetter. Die Stadt war durchgehend von einem nebligen Schleier umgeben, teilweise war es sehr windig. Somit konnten wir den Zuckerhut nur vernebelt sehen.
    In der Sonne wird Rio sicherlich ganz anders wirken. Trotz des tristen Wetters genossen wir die Eindrücke, auf die wir in einem chicen Restaurant mit einem Cocktail in der Hand und dem Blick auf einen „halben“ Zuckerhut anstießen.

    Da wir auch hier nur zwei Tage verbrachten und es hier unter anderem eines der Weltwunder zu bestaunen gibt, buchten wir eine Tour für Rios Highlights. Leider wachte Mareen an diesem Tag mit Fieber und Grippe-Symptomen auf, sodass sie all das nicht sehen konnte. Rio verbrachte sie zur Hälfte nur im Bett 😔.

    Mit gedrückter Vorfreude begaben wir uns dann auf die Tour. Das Wetter spielte uns weiterhin einen Strich durch die Rechnung. Die bekannte Christus-Statue haben wir leider nur schemenhaft wahrnehmen dürfen 😅 Ebenso der gelobte und tolle Ausblick von dort oben blieb uns verwehrt. Dafür haben wir dort süße wilde Äffchen und einen Nasenbären beobachtet. 😄
    Später machten wir einen kurzen Abstecher in den Nationalpark „Tijuca“, wo wir uns einen Wasserfall ansahen.

    Auch haben wir uns die „Escadaria Selarón“, die berühmten Treppen des Künstlers Jorge Selarón im Viertel Santa Teresa angesehen. Ein sehr schönes und malerisches Viertel. Dort gibt es auch zwei sehr beliebte und langjährige deutsche Restaurants, die unser Guide wohl gerne besucht. Wegen der Brezeln und des Jägermeisters 😂 Es ist immer wieder herrlich, was man im Ausland für ein Bild von uns hat 😅 Öfter waren Einheimische in sämtlichen Ländern verwirrt, dass wir ohne Lederhose und Sauerkraut im Gepäck umherreisen 🤣.

    Darüber hinaus haben wir an diesem Tag noch die Kathedrale von Rio angesehen, die so gar nicht an eine typische Kathedrale erinnert. Architektonisch ganz anders und besonders. Das ist schwierig zu erklären, am besten schaut ihr sie euch auf den Bildern an ☺️.

    Wie viele andere Großstädte Südamerikas ist Rio eine Stadt, in der Schönheit und Entsetzlichkeit sehr nahe beieinander liegen. Das ist uns gerade auf der Tour oft bewusst geworden. Künstlerische Viertel, malerische Straßen, Gastfreundlichkeit und Abwechslung, aber auch hier viel viel Obdachlosigkeit, Kriminalität und Schmutz. Ganz kurz mussten wir durch eine Favela fahren. Direkt der erste Mensch, der völlig normal aussah, steckte sich gerade eine Waffe in die Hosentasche. Und kurz darauf hatten wir wieder einen herrlichen Blick auf das Meer. Krasse Welten…

    Den Tag haben wir mit einem Caipi an der Copacabana abgeschlossen. Caipis sind hier übrigens günstiger als Softgetränke. Na gut, dann gibt es eben nur Caipis 🤪.

    Am nächsten Morgen ging es mit unserer Reise weiter. Als wir aus Rio fuhren, konnte man dann auch endlich mal die Christus Statue sehen 😅.

    … Fortsetzung im nächsten Footprint …
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  • Day 92

    3/3 Arraial und Búzios-Reisen mit Mary

    October 28, 2023 in Brazil ⋅ ☀️ 33 °C

    … Mit der kranken Mareen im Gepäck ging es nun weiter nach Arraial do Cabo in Cabo Frio (hier ist es aber überhaupt nicht kalt), der brasilianischen Karibik.

    Als wir hier ankamen, hatten wir alle so richtiges Urlaubsfeeling (mittlerweile haben wir den Unterschied zwischen Urlaub machen und unserem Reisen gut erkannt 😅). Hier hatten wir Sonne, traumhafte Strände und eine tolle Unterkunft mit einem schönen Innenhof. Von hier konnten wir 6 Strände fußläufig erreichen. Einen davon besuchten wir am nächsten Morgen dann auch: „Prainhas do Atalaia“.
    Nach einem längeren schweißtreibenden Fußmarsch wurden wir dann mit einer herrlichen Aussicht auf ein glasklares türkis-grünes Meer belohnt 🌊.
    Hier blieben wir ein paar Stunden, schwammen in und mit den Wellen und hatten abends ein rotes Andenken auf unserer Haut, obwohl wir uns mehrfach eingecremt hatten🙈.

    Ein weiteres Highlight während unserer Zeit in Arraial war eine Schiffstour. Wir wussten, dass wir drei Strände sowie ein paar besondere Felsstellen im Meer anfahren würden. Was wir erst an Deck erfuhren: es gab eine Caipi-Flatrate. Na gut, dann ist es nun ein Partyschiff 😄 Bisher unser erstes Partyerlebnis auf unserer Reise. Gute Musik, tolle Strände, immer mal eine Abkühlung im Meer und ein paar Drinks. Es war wirklich ein perfekter Tag ⛴️. Abends gab es dann noch Rodizio. Aber nicht wie hier üblich mit Fleisch, sondern mit Pizza und Pasta. So kamen die Kellner immer wieder mit verschiedenen Pizzen und Pastas an unseren Tisch. 🍕🍝

    Am nächsten Morgen ging die Reise dann wieder weiter: ab nach Bùzios. Dies ist ein weiterer Teil von Cabo Frio und nur eine Stunde von Arraial entfernt. Auch hier gibt es weitere schöne Strände. Der Ort ist etwas mondäner und touristischer als Arraial und er hat eine lange Straße mit vielen Geschäften.
    Alles andere als mondän war die Dusche unserer Unterkunft. Während des Duschens wunderte ich mich über einen immer stärker werdenden beißenden Geruch. „Komisch, wie das Wasser hier riecht!“, dachte ich mir. Als ich mich zum Wasserregler umdrehte, sah ich, dass die Drähte der Dusche am Brennen waren 😳😱. Jap, richtig gelesen…Drähte in der Dusche! Was freue ich mich auf eine deutsche Dusche! Nun roch es im ganzen Zimmer nach verbranntem Plastik. Also zogen wir noch mitten in der Nacht in ein anderes Zimmer. 😅

    Nach dem Schrecken der letzten Nacht, freuten wir uns nun auf eine weitere Bootstour. Da und die letzte so gut gefallen hatte, haben wir auch hier eine gebucht. Dieses Mal war es ein Katamaran mit einem DJ und einer Tanzfläche (leider ohne Caipi-Flatrate 😅). Auch hier hatten wir viel Spaß und haben die ganze Zeit getanzt, zwischendurch mit Anleitung sogar Samba. Und ab und zu sind wir dann auch dieses Mal wieder ins Meer gesprungen.
    Abends probierten wir dann endlich das für Brasilien berühmte Açai-Eis. Bereits am ersten Tag in Brasilien sahen wir überall Açai-Läden.
    Unser Fazit: Fruchtig, etwas erdig und nussig im Geschmack.
    Dazu kann man sich dann immer zwei Toppings aussuchen. Granola und tatsächlich Milchpulver für Babys sind die beliebtesten unter den Brasilianer. Baby-Milchpulver war uns zu crazy 😂. Wir entschieden uns für Granola und Ovomaltine.
    Was wir an einem der Strände auch noch probierten, war das Stand up Paddling. Das ist auf jeden Fall eine tolle Sache, um das Gleichgewicht zu trainieren 😃. Spaß hatten wir dabei ordentlich.

    Nun endete unsere Reise zu dritt leider langsam. So sind wir einen Tag später wieder mit einem Bus nach São Paulo gereist. Dort sind wir dann gemeinsam zum Flughafen gefahren. Für Mareenchen ging es zurück nach Deutschland, für uns ging es nach Mexiko, wo wir nun seit drei Tagen in Cancun sind.
    Es war ein tränenreicher und schwerer Abschied 😢. Nun können wir drei auf 12 unvergessliche Tage in Brasilien zurückblicken, in denen wir viel rumgereist sind und viel erlebt haben. Besuch zu bekommen, wenn man selber unterwegs ist, ist wirklich mal was ganz anderes!
    Danke, Mareen, dass du nach Brasilien gekommen bist!
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  • Day 99

    Cancún und Playa del Carmen

    November 4, 2023 in Mexico ⋅ ☀️ 27 °C

    Manche von euch wundern sich jetzt vielleicht, warum unser nächster Footprint von México handelt. Der Grund dafür ist, dass wir nach dem Abschluss der Reisen durch Brasilien 3 Wochen schneller fertig waren als zuvor geschätzt. Die Route war vorab nur grob geplant mit einer jeweils ungefähren Länder-Aufenthaltsdauer.
    Im Schnitt visierten wir pro Land drei Wochen an. Nach dem ersten Aufenthalt in Chile (3 Tage) entschieden wir damals, dieses Land nicht weiter zu bereisen. Wir merkten, dass Argentinien besser zur Route passte. Hinzu kam, dass Chile vom Preisniveau in südamerikanischen Verhältnissen mit dem der Schweiz zu deutschen Verhältnissen zu vergleichen ist. Das war ein ganz schöner Schock für unser Backpacker-Portmonee 😂. Wir nutzten Chile somit als Transitland, um von Bolivien nach Argentinien zu kommen.

    So kam es nun, dass wir bereits Anfang November mit dem Bereisen Brasiliens fertig waren. Unser eigentliches nächstes Ziel war Kolumbien. Da dort aber im November noch Regenzeit herrscht, haben wir viele Alternativrouten in Erwägung gezogen. Nach sehr langer Überlegung wurde es dann México in Zentralamerika, welches wir ursprünglich gar nicht auf unserer Liste stehen hatten. So ist der neue Plan, nicht von Südamerika hoch nach Zentralamerika, sondern von México aus gemeinsam mit der Trockenzeit runter nach Südamerika (Kolumbien) zu reisen. In México endet die Regenzeit nämlich schon im Oktober. Welch ein Glück! Genug erklärt, jetzt beginnen die Erlebnisse der ersten Tage in diesem Land. 🤓

    Nach einer 24-Stündigen Anreise war das Erste, was wir in Cancún lasen: „In Tacos we trust“. Das hörte sich vielversprechend an 🌮. Und das erste, was wir spürten war der Monsunregen, der uns auf dem Weg zu unserem Airbnb überraschte. Wie schon erwähnt, beginnt jetzt die Trockenzeit, aber Anfang November gibt es dann hin und wieder noch ein paar Regenmomente.

    Dass wir komplett durchnässt waren, war noch nicht genug 😅 Es war so rutschig, dass ich mich auch noch mit dem Rucksack so richtig hinlegte. Hilflos mit Armen und Beinen in der Luft wie ein Käfer. Marcel und ein fremder Mann halfen mir hoch.

    Von jetzt auf gleich fühlte ich mich auf einmal total abgeschlagen. Und das lag nicht nur an den 3 Stunden Schlaf während unserer Reise nach Cancún. Mental und körperlich fühlte ich mich total ausgepowert. Ich merkte, dass ich reisemüde bin. Ich recherchierte im Internet und fand einige Einträge von Langzeitreisenden. Immer mit ähnlichen Berichten und „Symptomen“: Abgeschlagenheit, Überforderung, Lustlosigkeit.
    Das viele Umherreisen, kurze Aufenthalte an jedem Ort, super viele Eindrücke, die man irgendwann nicht mehr schafft zu verarbeiten, nur aus dem Rucksack leben, Unterkünfte, in denen man sich nicht immer wohl fühlt und natürlich Sehnsucht nach den Liebsten und dem eigenen Zuhause. All das kann echt müde und kaputt machen. Durchschnittlich tritt sowas nach 3-4 Monaten ein, weil das Gehirn irgendwann keine Kapazität mehr für all das Neue hat und „Überforderung“ aufblinken lässt.
    Nun habe ich (so wie eigentlich immer, ich kann mich einfach nicht kurz fassen🙈) hier ordentlich ausgeholt. Nur wollte ich euch auch daran teilhaben lassen, dass nicht immer alles rosarot ist und Reisen auch seine Schattenseiten haben kann. Marcel erging es mit dem Planen so. Diesbezüglich war er total ausgelaugt und hatte keine Muse mehr, zukünftige Routen und Aktivitäten zu planen. Aber macht euch an dieser Stelle keine Sorgen. Auch mit der Reisemüdigkeit und der Abgeschlagenheit haben wir bis dato alles genossen und freuen uns weiterhin auf die kommenden Ziele und Zeiten.
    Um neue Energie zu bekommen, entschieden wir uns, eine kleine „Auszeit von der Auszeit“ zu nehmen, in der wir auf Stop gedrückt und unser Reisetempo gedrosselt haben. Auch packten wir unsere Tage nun nicht mehr so voll mit sämtlichen Touren, Besichtigungen sowie Erkundungen. Daher können wir euch in diesem Blog und auch in den nächsten gar nicht soooo viel berichten.

    In Cancún gingen wir (natürlich, was auch sonst) mexikanisch essen. Es fühlte sich wie in Deutschland in den mexikanischen Restaurants an 🤭. Der Stil des Hauses und der Deko, Sombreros und mexikanische Musik. Hier aßen wir (ratet mal😄) Tacos!!! Sehr frisch und sehr lecker. Aus dem Nichts wurden uns zwei Sombreros aufgesetzt und ein Foto mit einer Spiegelreflexkamera geschossen, was angeblich umsonst war. Beim Bezahlen wurde dann aber darauf hingewiesen, dass das Foto zwar umsonst war, wir es aber nur in einem chicen überteuerten Rahmen erwerben können. No, gracias, nicht mit uns✋ 😂.

    Wenige Tage zuvor wurde in México der „Dia de los muertos“, der Tag der Toten, groß gefeiert. Jedes Haus war von außen und von innen mit bunten Fahnen und teilweise mit chic angezogenen Skeletten geschmückt. Hin und wieder sah man diese Deko auch auf den Straßen. Die Verstorbenen zu ehren und an sie zu gedenken ist in diesem Land stark in der Kultur verankert.

    Einen der schönsten Strände haben wir hier in Cancún erleben dürfen: der Playa Delfines. Dieser Teil Méxicos gehört zur Karibik. Und genau dieses Feeling, was man sonst nur von Postkarten kennt mit weiten weißen Stränden, kristallklarem Meer und wolkenlosem Himmel haben wir hier erlebt. Dieser Ort tat gerade einfach sooo gut und hat ordentlich geholfen, die Akkus aufzuladen.

    Einen Tagestrip haben wir dann doch gebucht: Es ging zu einem der sieben Weltwunder, nämlich nach Chichén Itzá. Vorab ging es noch zur Cenote „Chichikan“ in Valladolid.
    Das Wort “Cenote” kommt von dem Maya-Wort dz'onot, was “Höhle mit Wasser” bedeutet. Diese Höhlen mit Wasser sind natürlich entstanden und waren früher für die Mayas von großer Bedeutung.
    Als wir nun zu einer der 6000 Cenoten in México fuhren, wussten wir noch nicht, wie magisch es sein wird. Vorab empfing uns ein Schamane, der uns heilsames Wasser gab und unsere schlechte Energie wegräucherte. Marcel hielt dies skeptisch und scherzend durch 😂 Ich finde sowas ja immer toll 🤭.

    Danach gab es (es war halb 10 morgens) ein Tequila Tasting. Da lernten wir, dass richtiger Tequila nicht mit Zitrone oder Orange zu sich genommen wird, sondern pur. So einen hochwertigen Tequila haben wir zuvor noch nie getrunken. 🍸

    Beschwingt ging es dann nun zur Cenote. Zuerst sahen wir viele viele Bäume und herabhängende Pflanzen, die durch die Sonne so schön strahlten. Nun schauten wir runter und sahen das türkisgrüne Wasser der Cenote. Dieser Ort war einfach nur magisch und der Moment einmalig. Wir hatten das Glück, die Ersten an diesem Tag zu sein. So durften wir diesen Moment kurz für uns alleine erleben und festhalten und sprangen in das klare frische Wasser.

    Danach ging es dann nach Chichén Itzá. Hier kann man eine der bedeutendsten Ruinenstätten aus der späten Maya-Zeit bewundern. Zentral ist ein steinernes Gebilde in Pyramidenform. Wir hatten einen super Guide, der selber in einer Mayafamilie aufwuchs und uns viiiel über die Entstehung und Bedeutung erzählt hat. Unter anderem stellt die Pyramide den Kalender der Mayas nach, der sich nach dem Sonnen-und Mondsystem richtet. Anhand der Stufen und der geworfenen Schatten kann man den Monat und den Tag ablesen.
    Im Innern dieser Pyramide ist auch eine Cenote. Zeitgleich ist hier auch eine Grabstätte für die bedeutendste Person der Mayas.
    Ebenso war dies ein Ort für Opferzeremonien, an dem viele Menschen für eine spirituellen Zeremonie ihr Leben gelassen haben.

    Ein ganz spezieller Klang ist hier vor der Pyramide zu hören, wenn man, wie es damals die Mayas machten, in einem speziellen Rhythmus klatscht. Das kommt durch den Widerhall der durch die innenliegende Cenote entsteht. Es war auf jeden Fall eine ganz spezielle Energie zu spüren.

    Langsam gingen unsere Tage in Cancún zu Ende. An der Küste entlang steuerten wir das nächste Ziel an: Playa del Carmen. Die Entfernung beträgt angenehme 60 Minuten Autofahrt und nahm nicht so wie sonst in Südamerika einen ganzen Reisetag in Anspruch.
    In Playa del Carmen haben wir einen sehr touristischen, aber auch super schönen Ort erlebt. Zusammengefasst ist das Herzstück dieser Stadt der paradiesische Strand, die dazugehörige Strandpromenade sowie die dazu parallel laufende „Innenstadt“. Genau an diesen Stellen haben wir uns während unseres zweitägigen Aufenthaltes aufgehalten.
    Seit Langem haben wir hier das typisch europäische Urlaubsfeeling unter den Menschen gespürt, welches wir zum Beispiel von Teneriffa oder griechischen Inseln kennen.
    Mit aufgeladenen Akkus ging es nun zum ebenfalls nahe gelegenen Tulúm. Dazu mehr im baldig kommenden nächsten Footprint.
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