6 Monate in Südamerika

juli 2023 - januar 2024
Für ein halbes Jahr nehmen wir uns eine Auszeit, um die vielen schönen und aufregenden Seiten Südamerikas zu bereisen. Die Route haben wir vorweg grob geplant, wollen aber alles offen halten. Als Startschuss bereisen wir vorweg zwei Wochen die USA. Læs mere
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  • Dag 104

    Ein weiterer Einblick in México: Tulum

    9. november 2023, Mexico ⋅ ☀️ 36 °C

    Tulum erreichten wir nach einer entspannten einstündigen Busfahrt am Abend. Anders als in anderen Ländern oder Städten fühlten wir uns hier so richtig sicher, sodass wir zu Fuß im Dunkeln zu unserer Unterkunft gingen (Ein Taxi hätten wir uns hier auch nicht leisten können 😂).

    Die Anziehungskraft muss in México wirklich viel stärker als anderswo sein. Auch hier legte ich mich geschmeidig mit dem Riesen auf dem Rücken hin. Ein Matsch-Zementgemisch auf dem Boden war Schuld daran ✌️. Das tat nicht nur weh, sondern machte auch ordentlich dreckig 😅. Auch hier war die Ankunft abenteuerlich. Gracias a ti, querido México 😃!

    In unserer Unterkunft ging es dann abenteuerlich weiter. Überall war es dreckig. Da haben wir erstmal einige Fotos an den Vermieter gesendet und nachts noch wenigstens ein sauberes Bettlaken bekommen. Oh man… Wie war das nochmal mit dem Unterschied von Urlaub und Reisen?😅 Die Dusche war hier übrigens immer kalt. Immerhin hatten wir einen Balkon und die Klimaanlage funktionierte…

    Auch hier waren wir noch in der Mission „Akkus aufladen“ unterwegs. Die meiste Zeit liefen wir durch Tulum und probierten uns in Cafés, Restaurants und nicht zuletzt im Streetfood aus. Letzteres hatten wir in letzter Zeit echt vermisst. Aber hier waren die Straßen gegen Abend voll mit den verschiedensten Ständen. 🤩 Mais bekommt man hier in sämtlicher Ausführung. Natürlich primär in Form von Tortillas und Tacos. Spannend war gegarter Mais, der mit Mayo, Chili und Käse umhüllt wurde. Auf die Kombi wären wir nie gekommen, aber es schmeckte tatsächlich. Oder eine bestimmte Chipssorte, dessen Tüte aufgemacht wird und mit gegartem Mais und Käse gemischt wird.
    Als Vegetarierin ist es hier echt nicht sooo einfach, da auch diese Küche sehr fleischlastig ist. Tacos gab es wirklich an jeder Ecke, aber immer nur mit Fleisch, Fleisch und Fleisch. Es gab aber einen veganen (ist ja eigentlich nicht meins, nichts geht über echten Käse🙈) Tacostand auf der Straße, der super leckere Tacos mit Gemüse und der Jackfrucht gemacht hat.

    Wettertechnisch war es an diesem Ort unglaublich heiß. Die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch. Zwischendurch gab es noch starke Monsunregenfälle.
    An einem Tag leihten wir uns Räder aus und fuhren zu den Ruinen Tulums. Boar, wir waren echt klitschnass 😅. Aber nicht wegen des Regens, sondern wegen der extremen Luftfeuchtigkeit.

    Die Ruinen liegen am Meer, sodass die Kulisse echt sehr schön war. Einige Fotos wurden geschossen 📸. Überall liefen dort Leguane rum und waren überhaupt nicht scheu.
    Anschließend ging es zum nahegelegenen Strand. In Tulum der einzige und im Vergleich zu den letzten Stränden nicht der schönste. Aber auch hier hatte man natürlich das Karibik-Feeling. So gaben wir uns der warmen Sonne und dem Meeresrauschen hin ☀️.
    Nun verlassen wir das schöne México, weiter geht es zur Insel Caye Caulker in Belize 🇧🇿.
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  • Dag 110

    You better BELIZE it 🇧🇿

    15. november 2023, Belize ⋅ ☀️ 34 °C

    „You better BELIZE it“ oder „UnBELIZEble“, das hörten und lasen wir öfter während unseres Aufenthaltes auf dieser wirklich traumhaften Insel „Caye Caulker“ in Belize. Belize ist ein Staat an der Ostküste Zentralamerikas. Vor der Reise haben wir von der Existenz von Belize nichts gewusst. Aber scheinbar ganz viele andere Deutsche 😅. Dort haben wir einige Deutsche getroffen. Seit México ist die Prozentzahl der Deutschen stark gestiegen, sodass wir es hier und da sehr genossen haben, ohne nachdenken zu müssen, Gespräche mit anderen Reisenden zu führen.
    Die Anreise zu diesem kleinen Paradies hat wieder einen ganzen Tag in Anspruch genommen. Aber so wie jedes Mal hat sich der lange Weg mehr als gelohnt. Von Tulum sind wir mit dem Bus bis zu dem Hafen von Chetumal gefahren. Von dort aus sind wir mit dem Boot nach San Pedro gefahren und haben dort die ganze Passkontrolle gemacht. Dann ging es mit dem Boot weiter nach Caye Caulker. 🏝️

    Spannend ist auf dieser Insel, dass es kein einziges Auto gibt, sondern nur Golfwagen (Nicht zu verwechseln mit dem Model von VW😁). So sind auch wir abends nach unserer Ankunft mit so einem Gefährt zu unserer Unterkunft gefahren. Wir wären auch gelaufen, aber es hatte die Tage auch dort der Monsunregen ordentlich gewütet, sodass die Straßen eher kleine Matsch-Pools waren. Dementsprechend sahen die Tage danach auch immer unsere Schuhe und Füße aus 🤣. Apropos Füße: Man braucht nur maximal 30 Minuten zu Fuß, um einmal vom einen zum anderen Ende der Insel zu gehen. 🚶‍♀️

    Generell ist die Insel darauf bedacht, dass man entschleunigen und entspannen soll. Egal, in welchem Restaurant oder in welcher Bar man war, auf jedem T-Shirt der Kellner stand: „Watch your steps“, „Go slow“ oder „Calm down“ drauf. Auch auf Schildern standen Sprüche dieser Art. Eine sehr liebevolle Insel 🤭.
    Auch hier war wieder eine ganz besondere Energie und Stimmung zu spüren, die richtig angesteckt und glücklich gemacht hat.
    Nur unsere Unterkunft (wieder mal) hat uns nicht so glücklich gemacht 😂. Obwohl überall auf Ruhe, Achtsamkeit und Entspannung hingewiesen wird, bekamen wir das dort leider nicht zu spüren. Wir spürten und hörten lediglich den lauten Bass des Clubs, der direkt neben unserer Unterkunft lag. Mittags ging es los bis in die späte Nacht hinein🥴.
    Was aber ganz toll in unserer Unterkunft war: Der Pool 🤩.

    Viele Aktivitäten konnte man auf der Insel nicht machen. Das war aber auch genau richtig so, da wir gar nicht damit aufhören konnten, einfach dieses Inselfeeling mit der eben beschriebenen Energie sowie Stimmung aufzusaugen. Durch die ganzen kleinen Gässchen mit den bunten Häusern schlendern, immer wieder die schönen Sprüche lesen, mal hier einen kleinen Snack probieren, mal dort einen Kaffee in der Sonne am Wasser trinken, die gegrillten Meeresfrüchte bestaunen und immer wieder mal ins klare Wasser springen. Herrlich!! Stark waren auch die vielen Sitzmöglichkeiten, Tische und Schaukeln im Wasser, die die ganzen Restaurants installiert haben. So kann man auf eine ganz andere Weise seinen Drink genießen. Typisch auf dieser Insel ist übrigens der sogenannte „Rumpunsch“, der mit Kokosrum angemischt wird. Seeehr lecker 🍹.

    Immer wieder habe ich mir vorgestellt, wie es sein muss, hier zu leben. Die Häuser der Einwohner von Belize sahen immer so einladend und gemütlich aus 🤭. Ob es wohl unbelizeble ist, hier zu wohnen?

    An einem Tag buchten wir eine Schnorcheltour, die vor Ort und auch in vielen Reiseblogs immer als absolutes Muss tituliert wurde. Morgens ging es mit dem Boot aufs Meer raus und nachmittags ging es zurück. Insgesamt haben wir an 6 Stellen im Meer angehalten und wirklich an jedem Stop immer etwas anderes gesehen. Beeindruckend war es unter anderem neben einem Manatee, einer Seekuh, zu tauchen oder einem Manta-Rochen zu folgen. Besonders war auch ein Stop, an dem einfach der ganze Meeresboden aus Muscheln bestand. Das sah wahnsinnig schön aus. Der Höhepunkt bestand dann aber darin, mit Haien zu tauchen 😱. Es waren zum Glück keine weißen Haie, aber die waren auch echt schon sehr sehr beeindruckend und haben einem auch Angst gemacht. 😂 30-40 sogenannte Schwarzspitzen-Riffhaie schwammen um uns herum oder auch unter uns. Marcel hat es an dieser Stelle, meiner Meinung nach, etwas mit seiner Tierliebe übertrieben und einen „gestreichelt“ (was man natürlich nicht machen sollte.) Mit allen Gliedmaßen ging es dann mit vielen Fisch-und Muschelbildern in Kopf und Herz zurück zur Insel 🐠🐚.

    Dort gab es dann tatsächlich noch ein weiteres Highlight: Wir haben Tarpune gesehen, die bis zu 2,5 Meter groß und 160 kg schwer werden können. Heftig große Fische sage ich euch 😳. Besonders krass war aber, dass sie aus dem Wasser springen und uns ihr weites Maul und ihre Größe präsentiert haben. Wir sollten die Hand über dem Wasser bewegen. So dachten die Fische, dass Insekten über der Wasseroberflächen fliegen und zack sprangen sie auch schon aus dem Wasser.
    Noch ein historischer Fakt am Ende: Die Insel wurde 1961 vom Hurrikan „Hattie“ in zwei Teile getrennt. Auf dem größeren Teil haben wir die Tage verbracht, dort ist alles ausgebaut. Auf dem kleinen abgetrennten Teil gibt es lediglich wenige Häuser, Restaurants oder Bars. Mit dem Kajak oder auch als guter Schwimmer kann man dort rüber gelangen.

    Ich war wirklich sehr traurig, als wir diesen traumhaften Ort verlassen haben und kann euch diese Insel sowas von empfehlen!!! Ein ganz besonderer Fleck der 🌏.
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  • Dag 114

    Flores in Guatemala

    19. november 2023, Guatemala ⋅ ☀️ 30 °C

    Nach der paradiesischen Insel Caye Caulker ging es nun zu dem kleinen Städtchen Flores in Guatemala. Unser mittlerweile 9. Land hier in Süd-und Zentralamerika.
    Wegen der zentralen Lage und der guten Verkehrsanbindung ist Flores mit seinen Nachbarorten ein beliebter Start- bzw. Endpunkt für Reisende, um Touren und Ausflüge zu den zahlreichen Maya-Ruinen in der Umgebung durchzuführen. Besonderes Highlight sind die Ruinen von Tikal. Auch wir haben diesen Ort aufgesucht, um den Nationalpark Tikal zu besichtigen, welcher übrigens zum UNESCO-Welterbe gehört. Aber bevor ich genauer auf Tikal eingehe, beginne ich vorweg ganz typisch unseren Eintrag mit der Anreise.

    Um von Belize nach Guatemala zu kommen, haben wir einen Shuttle-Service gebucht. Anders als in Südamerika reist man hier typischerweise mit kleinen Minivans, an denen oft das Gepäck auf dem Dach befestigt wird.
    An der Grenze mussten wir den Minivan wechseln und trafen eine Wienerin wieder, mit der wir vor einigen Tagen bereits zusammen gereist waren. Gerade in Guatemala wird es uns noch einige Male passieren, dass wir Mitreisende wieder zufällig treffen werden 🤭.

    Nach ein paar Stunden Fahrt kamen die Rucksäcke und wir dann im dunklen Flores an. Direkt waren wir hier von den süßen kleinen Gässchen angetan. Man fühlt sich sofort wohl und auch sicher.
    Auch wenn Flores ein beliebter Touri-Ort ist, hat die Stadt seine ruhige Atmosphäre und auch die schöne Natur weitestgehend erhalten. Das besondere an der „Stadt“ ist der sehr große See, auf dem sich eine kleine Insel befindet, die mit einer schmalen Straße (keine Brücke) zu erreichen ist. Auf dieser Insel befand sich unser Hostel🔑.
    Hier in Guatemala hat die Geldwährung übrigens einen witzigen Namen: Quetzales 💰. Ein paar Mal mussten wir die Aussprache dieses Wortes üben.

    Auf dem Weg zu unserem Hostel kamen wir an einem kleinen Platz vorbei, an dem ein großer Weihnachtsbaum und ein paar Essenstände standen. Sofort fühlte ich meine nostalgischen und wohl behüteten Weihnachtsmarktgefühle 🙈. Nur das Ganze in kurzer Hose, T-Shirt und bei sehr warmer Temperatur. Verrückt sage ich euch! Mal sehen, wie das in den nächsten Wochen noch so in der Vorweihnachtszeit werden wird. 🎄

    Am nächsten Morgen sahen wir erstmal, wie bunt dieses kleine Städtchen ist. Alle Farben, die man sich vorstellen kann, strahlten von den Häuserwänden und machten richtig gute Laune. 💜🧡💙❤️💛
    Neben der Farben erweckte das typische Taxi dieses Städtchen unsere Aufmerksamkeit. Es erinnerte direkt an ein Vespacar aus Italien. In Flores sind alle rot und düsen im Minutentakt an einem vorbei und hupen, um zu fragen, ob man mitmöchte.

    Sportlich aktiv waren wir auch an diesem Ort 😎. Wir liehen uns ein Kayak aus, um über den See rüberzufahren. Ziel war das kleine Plätzchen „Jorge‘s Rope Swing“. Dort hat man einen tollen Blick auf das Städtchen und ist dabei gleichzeitig umgeben von Natur. Nebenbei kann man noch mit Seilen oder von einem Podest aus ins kühle Nass springen. Gemütliche Sitzecken und Hängematten machten den Ort noch exotischer.
    Dort lernten wir ein deutsches Pärchen kennen, mit denen wir uns auf Anhieb gut verstanden und uns über Reiserouten austauschten.

    Nun aber zu dem Highlight unseres Aufenthaltes hier: Der Nationalpark Tikal. Ehrlich gesagt hatte ich nicht sooo eine große Lust, da wir uns erst vor Kurzem Chichén Itzá und die Ruinen in Tulum angesehen hatten. Aber alle schwärmten hiervon und so wollten wir uns das natürlich nicht entgehen lassen.
    Es wird empfohlen, die Tour um 03.30 Uhr oder 04.30 Uhr zu starten. Wir entschieden uns für die „spätere“ Uhrzeit 😁. Diese frühen Zeiten sollen am besten sein, da man dann die meisten Tiere sehen und hören kann und auch der Park noch nicht von Touristen überschwemmt wird.

    Man versprach uns mehrmals in unserem Hostel, dass die Nachtwache Marcus für Kaffee und Brot um 04.00 Uhr sorgen würde. Jedoch fanden wir nur einen dunklen Raum und einen schnarchenden Marcus vor 😅. Super, den Kaffee hätten wir nach den wenigen Stunden Schlaf echt gebrauchen können.

    Der restliche Tag wurde dann aber wirklich super! Kaffee haben wir dann zwischendurch übrigens auch noch auftreiben können 😂. Wir erreichten den Nationalpark im Dunkeln und erfuhren zunächst Näheres über den Aufbau. Uns war gar nicht bewusst, WIE groß es hier ist. Bisher habe ich immer etwas von Park geschrieben, aber ursprünglich war hier eine Mayastadt. Dessen Ruinen wurden bisher nur zu 25% entdeckt und restauriert. Und das bei einer Größe von 576 km² 😮.
    Insgesamt gab es mehrere Tempel anzuschauen und der sogenannte „Hauptplatz“ sollte der Endpunkt der Führung sein. Gerade zu Beginn war die Atmosphäre ganz besonders, da der Tag langsam aufwachte und mit ihm die Tiere. Als wir uns die ersten Ruinen anschauten, hörten wir alle plötzlich vermeintliche Jaguars 😂. Das war vielleicht ein lautes Gebrüll. Ihr könnt es euch im Video anhören. Wir erfuhren dann aber schnell, dass diese Furcht einflößenden Geräusche von Affen kommen.
    Die meisten Tempel waren auch hier wieder kegelförmig, so wie wir es schon von Chichén Itzá kannten. Jedoch waren auch andere architektonische Bauten dabei.
    Wir hatten einen Guide, der uns wirklich über Stunden viel über die Geschichte erzählte. Leider (vielleicht auch zum Glück für euch, ansonsten würde dieser Eintrag den Rahmen sprengen 😂) kann ich euch kaum noch etwas davon erzählen. Grob zusammengefasst war auch dies ein Ort der Spiritualität der Mayas, an dem sie Rituale sowie Begräbnisse abgehalten haben. Vorab war uns nicht klar, dass wir die meisten Tempel mit ihren vielen Treppen besteigen werden. Puh, dafür war ich gar nicht ausgeschlafen genug 😁. Der Ausblick jeweils war wirklich immer atemberaubend. Auf die Weiten dieses Parks zu schauen, war schon echt toll! 🌳🌳🌳🌳.
    Als wir dann mittags an dem Hauptplatz ankamen, sahen wir viele Nasenbären, die zwischen den mittlerweile vielen Menschen hin und her liefen. Das sollte aber nicht der Fokus sein. Hier konnte man ganz viele Maya Ruinen und ausgegrabene Figuren und kleine Häuser sehen.
    Nun ging es zurück nach Flores. Dort bekamen wir von Marcus einen „Tikal-Magneten“ als Wiedergutmachung für das vermasselte Frühstück 🙊. Das fand ich schon wirklich süß von ihm. Dann werden wir nun mit dem Tikalausflug auch Marcus verbinden.
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  • Dag 117

    Der süße Fluss - Río Dulce

    22. november 2023, Guatemala ⋅ ☀️ 32 °C

    Nun sollte es zum „süßen Fluss“ gehen, genauer gesagt zum Río Dulce. Auf der Reise dorthin trafen wir David wieder, den wir während der Tikal-Erkundung kennengelernt hatten. Hier ist die Welt wirklich sehr klein 🙊. Nach einer längeren Busfahrt sind wir mit einem kleinen Bötchen am Hafen von Río Dulce Town abgeholt worden. Unsere Unterkunft liegt mitten im Regenwald, daher war der einzige Weg dorthin auf dem Fluss selber. Bereits die Fahrt war schon ein Erlebnis 🤭. Soooo viele sattgrüne Bäume, an denen wir auf dem Fluss vorbeigeflogen sind und auch immer wieder schöne Häuser bzw. Unterkünfte, die wir bestaunen konnten. Das muss hier ein ganz anderes Lebensgefühl sein, wenn man hier lebt.

    Nach einer Stunde Fahrt sahen wir schon von Weitem unsere Unterkunft. Das war das erste Mal, dass alles in Wirklichkeit besser aussah als auf den Bildern. Ich war echt überwältigt in diesem Moment. Man sah mitten im Fluss ein zweistöckiges Haus mit Liege -und Sitzflächen, daneben waren einige Kayaks angebunden. Dahinter direkt im Regenwald sah man schon das Restaurant und den wunderschönen Außenbereich. Luis, der Manager dieser Regenwald-Lodge, empfing uns direkt herzlich am Steg zusammen mit Balu, dem Hund dieser Unterkunft. Gemeinsam näherten wir uns dem Regenwald-Traum und erkundeten die Anlage genauer.

    Neben dem Essensbereich gab es noch einen gemeinsamen Platz mit Hängematten und weiteren Sitzmöglichkeiten und natürlich einem Blick auf den Fluss. Überall umgeben von vielen bunten Pflanzen. Wir gingen immer weiter in den Regenwald, einige Stufen hoch und standen nun vor unserer Hütte mit einer Veranda. Auf dieser haben wir abends immer mit einigen Kerzen gesessen und den Dschungel-Geräuschen gelauscht. Das war romantisch, sage ich euch 🥹.
    Am ersten Abend sprangen wir dann noch vom 2. Stock des Häuschens zusammen mit Balu in den Fluss.

    Besonders an unserer Hütte war das Badezimmer, das mitten im Wald lag. Beim Duschen konnte man sich die Bäume anschauen. Auch das war romantisch, aber teilweise wurde man da zu sehr mit der Natur verbunden 😅 Von dicken Spinnen über Heuschrecken, Krebsen und Kakerlaken hat uns alles dort während des Duschens besucht. Nachts war es immer eine besondere Herausforderung, wenn man zur Toilette musste 🤣.

    Die ersten zwei Tage waren wir die einzigen Gäste an diesem traumhaften Plätzchen. Victor, der Koch, hat uns mit so viel Soulfood verwöhnt. Das war das beste Essen unserer bisherigen Reise in Zentralamerika. Unter anderem kochte er guatemaltekisches (komisches Adjektiv, oder ?😅) Curry für uns. Am ersten Abend aß Luis zusammen mit uns und wir unterhielten uns über alles Mögliche. Wir hatten vom ersten Tag an ein richtig familiäres Gefühl. Das tat SO gut. Wir sind mit Luis und Victor und der gesamten Unterkunft echt schnell zusammengewachsen 🙊.

    An einem Tag besuchten wir die „Siete Altares“ (7 Altäre). Dort kann man sich 7 Wasserfälle (die ganz oft aber mini mini klein waren und eher als Wasserstufen zu beschreiben waren) ansehen. Zu Fuß stapften wir dort zusammen mit einem deutschen Pärchen durch, das wir an diesem Tag kennenlernten. Ganz oben angekommen, sprangen wir in den größten Wasserfall rein und erfrischten uns. Danach ging es mit einem Boot zum „Playa Blanca“. Ein kleiner, aber sehr schöner Strand. Leider hatten wir kein Glück mit dem Wetter. Es stürmte immer mehr und wurde sehr ungemütlich. Die Rückfahrt mit dem Boot war durch den starken Wind echt hart. Es war eher eine Nussschale als ein Boot. Wir sind immer und immer wieder sehr hart aufgekommen. Ich sah die Nussschale jeden Moment brechen. Aber zum Glück ging alles gut. Wir schauten uns dann zuletzt an diesem Tag noch die nahe gelegene Kleinstadt „Livingston“ an. Zu der gibt es aber nicht wirklich etwas Besonderes zu berichten.

    Am nächsten Tag liehen wir uns ein Kayak aus und fuhren damit stundenlang durch einen Mangrovenwald 🛶. Auch das war ein wirklich tolles Erlebnis. Da hat man sich ganz anders mit der Natur verbunden gefühlt. 🌳💦
    Hier haben wir dann auch endlich wieder mal die Drohne fliegen lassen.

    Als wir dann abends wieder in unserer Unterkunft ankamen und uns auf die Kochkünste von Victor freuten, saßen dort auf einmal Charlin und Erik, ein deutsches Pärchen, mit denen wir uns bereits in Flores super verstanden hatten. Danach verloren wir uns aus den Augen und trafen uns hier nun wieder. Das war schon ein verrückter Zufall. So verbrachten wir zusammen mit den beiden und anderen interessanten Mitreisenden, die an den anderen Tagen noch anreisten, lustige und gesprächige Abende. Victor konnte auch echt tolle Cocktails zaubern 🤭 So probierten wir uns an diesen geselligen Abenden gemeinsam durch die Cocktailkarte.

    Von diesem magischen und besonderen Ort wollte ich gar nicht mehr weg und war echt sooo traurig, als wir nach dem letzten phänomenalen Omelett von Victor morgens abreisen mussten.

    Nun schipperten wir zurück zum Hafen. Dort trafen wir dann witzigerweise David wieder und so machten wir uns gemeinsam auf den Weg nach Antigua. 🚐
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  • Dag 121

    Antigua: Ein 🌋-Abenteuer mit 🍫igem Ende

    26. november 2023, Guatemala ⋅ ⛅ 25 °C

    (Marcel) Das nächste Ziel auf unserer Reise ist Antigua. Die Fahrt von Rio Dulce nach Antigua war mal wieder ein Wackeltrip. Zunächst erst wunderschön mit dem Boot von der Unterkunft zum Hafen und anschließend in einem sehr engen und warmen Bus in die Stadt.

    Unsere 4 Tage in Antigua fingen gleich aufregend an. Auf dem Weg zur Unterkunft hörten wir öfter Knalle, die der aktive Vulkan namens „Fuego“ beim Ausbruch machte. Dieser Vulkan bricht nämlich im Schnitt alle 20 Minuten aus, mal weniger stark, mal etwas stärker. Das ist nämlich der Hauptgrund, wieso Antigua so beliebt bei Reisenden ist.

    Wir buchten hier eine zweitägige Wanderung auf den Nachbarvulkan „Acatenango“. Der Veranstalter holte uns morgens ab und brachte uns zum Hauptsitz des Anbieters. Dort frühstückten wir mit anderen Teilnehmern gemütlich (wir waren 27) und konnten Ausrüstung ausleihen. Wir entschieden uns für dicke Jacken, Handschuhe, Mützen und Wanderstöcke, worüber wir im Nachhinein echt sehr glücklich waren. Danach fuhren wir zum Fuße des Vulkans per Bus. Anschließend kämpften wir uns zum Basecamp vor, kurz vor der Spitze des Vulkans.

    Kämpfen ist hier wirklich noch untertrieben. Der Aufstieg war unglaublich schwer. Ganze 5 Stunden sind wir steil nach oben gewandert. Janas Hüfte machte direkt schon am Anfang Probleme, sodass ich ihren Rucksack zusätzlich trug. Neben Hüftschmerzen bekamen viele Leute aufgrund der Höhe und der Anstrengungen Kopfschmerzen. Wir natürlich auch. Jana besonders stark.
    Krass war, dass wir bei warmen sonnigen Wetter starteten und am Ende von Kälte und Nebel überrascht wurden. Durch den konstanten Aufstieg war einem warm, die Hände froren aber ein.

    Am Basecamp wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht über den Wolken belohnt. In über 3600 m konnten wir verschiedenste Vulkane sehen. Tatsächlich konnten wir alle 20 Minuten den Fuego auch hier vom Basecamp aus ausbrechen sehen. So hörten wir es immer wieder brodeln und sahen danach schwarze Wolken aufsteigen.
    Bei dieser Aussicht genossen wir unsere selbst hochgeschleppten Lunch-Pakete und durften uns bei einer warmen Schokolade noch 2 Stunden ausruhen.

    Wir begutachteten währenddessen unsere Unterkunft: eine kleine Hütte, nicht isoliert. Zwei kleine/dünne Matratzen mit 4 Schlafsäcken. Mehr passte in die Hütte auch nicht rein. Eine richtige Toilette gab es nicht, ebenso gab es nirgendwo fließendes Wasser. Genau das Richtige für Jana. Richtig schöner Spa(r)-Urlaub.
    Wir haben uns mit einem anderen Deutschen die Hütte geteilt. Das zum Glück auch nur zu dritt, da wir jetzt schon kaum Platz hatten.

    Abends vor dem Abendessen konnten wir noch eine zusätzliche 4-stündige Wanderung zum aktiven Vulkan Fuego machen. Natürlich nicht direkt auf dem Vulkan, aber ziemlich nah auf ein Plateau an diesem Vulkan. Dieser Ort nennt sich „Devil's Edge“. Ich machte mich allein auf den Weg, während Janas Hüfte protestierte. Angekommen am Devil's Edge warteten wir nur kurz und wurden mit einem lauten Knall sowie einer Lava-Show belohnt. Es war atemberaubend.
    Jana genoss währenddessen den Sonnenuntergang sowie Marshmallows am Lagerfeuer vom Basecamp aus.

    Als wir zurückkamen, wurden uns Wein, Sangria und Marshmallows am Lagerfeuer serviert – ein himmlischer Genuss inmitten von Vulkanen. Anschließend gingen wir schlafen.

    Die Nacht war, wie schon gedacht, ziemlich beschissen. Auch mit 6 Klamottenschichten hat man bei 0 Grad Außentemperatur im Schlafsack gefroren. Hinzu kam, dass unser Mitbewohner stark geschnarcht hatte.

    Am nächsten Morgen um 03:30 Uhr wurden wir schon geweckt, um die Spitze des Acatenangos zu erklimmen und den Sonnenaufgang auf dem Vulkan zu erleben. Jana kämpfte weiter mit Kopf- und Hüftschmerzen und blieb daher in der kalten Hütte.

    Diese Wanderung dauerte wieder 4 Stunden und hatte den steilsten Aufstieg. Mit weniger als 5 Stunden Schlaf kam man da wirklich an seine Grenzen. Auf der Spitze war es nochmal viel kälter und sehr windig. Auch mit 3 Oberteilen und dicker Jacke hat man gefroren. Das merkte man aber kaum, da das Panorama das Bewusstsein aus dem Körper geholt hat. Erst beim Runtergehen zum Basecamp hat man gemerkt, wie zugefroren man war.

    Nach dem Sonnenaufgang ging es zurück zum Basecamp, wo wir uns alle nochmal aufgewärmt und zusammen gefrühstückt haben. Danach ging es wieder komplett runter.

    Der Abstieg dauerte zwar nur 3 Stunden, war jedoch auch ziemlich hart. Jeder kennt sicher das Gehen, wenn man einen Berg hinunter geht. Man wird ständig in die Knie und in die Schuhe reingedrückt. Aua!
    Begleitete wurden wir übrigens bei jeder Wanderung von mehreren und immer verschiedenen Hunden. Immer drauf bedacht, bei den Pausen Essen abzugreifen.

    Vulkanausflug in Zahlen:
    - 10 Blasen an den Füßen
    - 3 Ibuprofen
    - 3 Paracetamol
    - 3 Tage Muskelkater
    - Laut Fitness-App: Knapp 500 Stockwerke (und wir haben jedes einzelne davon gefühlt!)
    - 2 neue Hundefreundschaften

    Doch das war nicht das Ende unserer Antigua-Episode! Die Stadt bot nicht nur vulkanische Abenteuer, sondern auch süße Verführungen. Ein spontaner Schokoladenkurs führte uns in die Welt des Kakaos. Wir stellen unsere eigene Schokolade her und haben fast alle Schritte zur Produktion von Kakao durchgeführt.
    Wir haben unter anderem eine frische Kakaobohne aufgeschnitten und verzehrten die glitschigen Kerne. Vor dem Fermentieren schmeckt die Bohne tatsächlich süß, ähnlich wie eine Litschi. Beim Kauen aber direkt bitter. Als unsere Gruppe erfuhr, dass wir bald Geburtstag haben, gab es sogar ein kleines Geschenk und schon ein vorzeitiges Ständchen.

    Mit uns in der Gruppe war übrigens ein „TikTok-Star“, der jeden einzelnen Schritt filmreif festgehalten hat. Bekannt aus einer Dragqueen-Reality Show in Kanada erklärt er gekleidet als Dragqueen Mathe sowie Physik für Schüler. Was es nicht alles gibt 🤷‍♂️

    Unsere selbstgemachte Schokolade haben wir anschließend an unserem nächsten Ziel am schönen „See Atitlan“ „genossen“ (Spoiler: Sie schmeckte gar nicht mal so gut).
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  • Dag 125

    Lake Atitlan, letzter Stop in Guatemala

    30. november 2023, Guatemala ⋅ ⛅ 23 °C

    Nun sollte es zu einem sehr beliebten See gehen: zum „Lake Atitlan“. Bekannt ist er für seine Flora und Fauna. Der See liegt über 1.500 Meter über dem Meeresspiegel und ist der zweitgrößte in Guatemala.
    Außerdem wird ihm eine spirituelle Kraft zugeschrieben. Daher kommen hier unter anderem sehr gerne Yoga Interessierte her. Aber auch viele Backpacker sind dort anzutreffen. Es gibt verschiedene Ortschaften. „San Marcos“, „San Juan“ oder „Panajachel“ zählen zu den bekanntesten.
    Wir entschieden uns für die letzte: Panajachel.
    Mittelpunkt von allen kleinen Städtchen ist der See. Egal wo man ist, überall hat man wirklich einen wunderschönen Ausblick auf den See und die umliegenden Vulkane (ja, auch hier gibt es welche) und Berge.

    Wieder nahmen wir einen Shuttle und wieder war es eine sehr enge Kiste. Als der erste Mitreisende ausstieg, verabschiedete er sich mit „love you, guys“, obwohl wir kein Wort miteinander gewechselt hatten 😅. Daraufhin sagte jeder, der dann das Shuttle verließ, den selben Satz. So viel Liebe hatten wir noch nie auf Reisen 😬🥰.

    Unser kleines Hotel, in das wir eincheckten, hat sich seit den 80er Jahren nicht weiterentwickelt, aber wir fühlten uns dort echt wohl. Die Vulkan-Tour steckte uns echt ordentlich in den Knochen, sodass wir erst einmal zwei Tage brauchten, um jeden Muskel wieder zu regenerieren. Auch Schlaf holten wir nach 🙈. Was uns aber manchmal aus dem Schlaf riss, waren sehr laute Knalle. Am 01.12 wird die Vorweihnachtszeit mit Feuerwerk begrüßt. Die Tage davor und danach wurden aber auch noch gerne zum Schießen und Knallen genutzt. Auch gerne nachts 😅.

    Ganz ohne fest gesetzte Uhrzeiten und Touren erkundeten wir Panachajel, stöberten an den vielen Ständen und probierten unter anderem regionale Eisspezialitäten.

    Zufällig kamen wir an einem Weihnachtsumzug vorbei. Jung und Alt nahmen kostümiert in weihnachtlichen Outfits mit ganz vielen dekorierten Fahrrädern sowie Motorrollern daran teil. Ganz vorne stand der Weihnachtsmann auf der Ladefläche eines Transporters und schmiss Süßigkeiten in die bunte und fröhliche Menge. Ihr könnt euch vorstellen, dass mein Weihnachtsherz da ordentlich aufging.

    Charlin und Erik, die wir zufällig am Río Dulce wiedertrafen, trafen wir auch hier am Lake wieder. Dieses Mal aber verabredet 😁. So verbrachten wir den 1. Advent nicht in einem kuscheligen Wohnzimmer bei Kerzenschein, sondern in einem sehr kuscheligen „Chicken-Bus“ bei Sonnenschein. Anfänglich verstand ich „chic“ und nicht „chicken“. Ich freute mich auf einen komfortablen Reisebus. Aber als mir Marcel dann die Wortbedeutung genauer erklärte, wurde mir schnell klar, dass es ein ziemlich unbequemes Unterfangen werden wird 😂.
    Ziel war der „Mercado de Chichicastenango“. Einer der größten Märkte in Zentralamerika, dessen Stände jede Woche donnerstags und sonntags aufgebaut werden.

    Märkte im Ausland sind für uns immer wieder ein faszinierender Ort, da dort so viel Leben, Farben und neue Entdeckungen auf einen warten. So haben wir unter anderem in Thailand, der Türkei oder auch in Tunesien interessante Märkte besucht. Auch dieser war unglaublich farbenfroh und voll von Geräuschen, verschiedensten kulinarischen Gerüchen und natürlich Unmengen an Stoffen, Taschen, Schmuck, Gemüse, Früchten und und und. Was überall hier am Lake Atitlan zu sehen und zu riechen war: die Maisfladen. Oft standen mehrere Frauen an einem Stand und stellten die platten Fladen her. Gerade hier auf dem Markt war man quasi umgeben davon.

    In Chichicastenango haben wir zu viert einen tollen, lustigen und eindrucksvollen Tag verlebt.

    Am Tag darauf haben wir uns San Juan sowie San Pedro genauer erkundet. Diese Orte liegen auf der anderen Seite des Sees, daher mussten wir mit einem kleinen Boot rüberfahren. Auf dem Seeweg kann man den Weg zum Zielort aus einer ganz anderen Perspektive beobachten als aus einem Auto heraus. Lauter schöne Unterkünfte am Ufer des Lake Atitlans konnten wir so bestaunen und uns ordentlich den Seewind um die Ohren sausen lassen.

    In San Juan trafen wir unsere Reisefreunde noch einmal und bestiegen gemeinsam eine tolle Aussichtsplattform: „Mirador Kaqasiiwaan“. Von dort oben konnte man den See ganz anders beobachten und die Energie aufsaugen. Auch haben wir hier tolle Bilder für die Ewigkeit schießen können. San Juan bot noch weitere schöne Fotomotive an.

    Den Abend wollten wir noch mit einem leckeren Drink am Wasser abschließen. Dabei hatten wir im Hinterkopf, dass wir nicht mehr so viel Zeit bis zum letzten Boot des Tages haben, das uns zurück nach Panajachel bringt. Aber wie kam es dann? Gerade an diesem Abend fuhr das letzte Boot eine Stunde früher ab, als an allen anderen Tagen 😅. So standen wir reichlich doof dreinblickend, aber mit einem Cocktail in der Hand am Steg. 😂 Nun gingen die Diskussionen mit sämtlichen Bootsbesitzern los, die ab jetzt nur noch „privado“ und nicht mehr „publico“ die Reisenden von A nach B bringen. Ihr müsst wissen, dass man tagsüber mit einem öffentlichen Boot für 25 Quetzales pro Person rüberfährt. Die „privado“- Bootsfahrer wollten nun 500 Quetzales von uns haben 😅.
    Kurzzeitig haben wir wirklich überlegt, ob wir uns ein Hostel für die Nacht nehmen und am nächsten Morgen das erste öffentliche Boot nehmen, da das tatsächlich günstiger gewesen wäre.
    Schließlich haben wir nach harten Verhandlungen 75 Quetzales pro Kopf für den Rückweg bezahlt. Dieser Tag endete dann noch ziemlich abenteuerlich.

    So gingen die Tage am Lake Atitlan langsam dem Ende entgegen. Nun steuern wir unser letztes Land unserer Reise an. Zuvor werden wir aber noch eine Nacht in Guatemala City verbringen.
    Am Abend haben wir in Guatemala City einen Weihnachtsmarkt entdeckt und uns so richtig gefreut, an geschmückten Ständen entlang zu schlendern, Weihnachtsmusik zu hören und die Deko zu bestaunen.

    Am nächsten Morgen startete der Flug nach Kolumbien 🇨🇴. Der erste Aufenthalt wird Bogotá sein. 🛬
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  • Dag 132

    Kolumbiens Haupstadt „Bogotá“ erfahren

    7. december 2023, Colombia ⋅ ⛅ 18 °C

    Nach einer insgesamt 24-stündigen Anreise mit zwei Flügen und einem Zwischenaufenthalt von 9 Stunden am Flughafen von El Salvador erreichten wir unser 10. und voraussichtlich letztes Land: Kolumbien 🇨🇴.

    Wir landeten in Bogotá (7,9 Millionen Einwohner 😳) und wollten dort die kommenden Tage verbringen. Ganz besondere Tage, nämlich unsere Geburtstage sowie unseren Hochzeitstag 🎉🍾. Da wollten wir es uns so richtig gut gehen lassen und so buchten wir eine wirklich sehr schöne und komfortable Wohnung im Herzen der Stadt. Besonders freuten wir uns auf die Sauna, das Schwimmbad und den Fitnessbereich im 25. Stock 🤭.

    Wir wurden während der Zeit in dieser Stadt oft gefragt, ob es nicht super gefährlich dort sei. Vor vielen Jahren war diese Stadt schon sehr gefährlich. Aber das hat sich mittlerweile geändert. Egal in welchem Viertel wir waren, standen uns überall viele Polizisten und Wachmänner zur Seite. Wir fühlten uns aber nie unwohl oder gar in Gefahr. Im Gegenteil. Auch in dieser südamerikanischen Großstadt fühlten wir uns wohl und verbrachten eine unvergessliche und tolle Zeit.

    Am ersten Abend kamen wir aus dem Grinsen und Freuen wirklich nicht mehr heraus, weil wir es so gefeiert haben, eine große und super ausgestattete Küche, ein Wohnzimmer, ein großes (endlich mal breiter als 1,40 Meter) Bett und eine sehr heiße Dusche zu haben.
    Wir stießen an diesem Abend um 18 Uhr kolumbianischer Zeit auf meinen Geburtstag an, da es in Deutschland schon 00.00 Uhr war 😁. So feierte ich quasi 30 Stunden meinen Geburtstag.

    An meinem Geburtstag hatte ich den Wunsch, Weihnachtskekse zu backen 🧑‍🍳. Ohne Ausstecher und Handrührgerät eine kleine Herausforderung. Aber der stellten wir uns. So „schnitten“ wir die Kekse mit einem Messer aus. Und verzierten sie später mit Schokolade und Nüssen. Auch dekorierten wir unsere gemütliche Wohnung mit ein paar Weihnachtslichtern und Kerzen. Gepaart mit dem Keksduft kam so richtiger Weihnachtszauber auf 🤭. Mich erreichten so viele liebe Nachrichten, Videos und Anrufe, sodass ich das Gefühl hatte, dass alle bei mir waren 🥰.
    Abends schlenderten wir durch ein wunderschön weihnachtlich illuminiertes Viertel, shoppten ein Outfit für Weihnachten und aßen Sushi (das war mein zweiter Wunsch 🤭). Dieser Geburtstag war mal was ganz anderes, aber super schön.

    Am Hochzeitstag machten wir eine kulinarische Tour durch die Stadt. Essen ist eine unserer größten Leidenschaften 😅, daher war es eine besonders schöne Sache für diesen besonderen Tag. Wir hielten an insgesamt 7 Restaurants/Bars an und probierten allerhand. Unter anderem waren wir im ältesten Restaurant der Stadt, welches seit 1816 besteht. Wir haben vor allem gelernt, dass es die Kolumbianer lieben, Mais und Käse oder Käse und süßen Teig zu kombinieren 🥧. Süße Speisen mit herzhaftem Käse?! Puh, das war für den Kopf schon eine Herausforderung. Letztlich aber ganz lecker.
    Liebesäpfel durften an diesem Tag der Liebe nicht fehlen 🤭. Die Innenstadt, vor allem das Viertel „La Candelaria“, ist täglich voll von den unterschiedlichsten Ständen und fahrenden Händlern, die ihre selbstgemachten Leckereien anbieten. Abends rundeten wir diesen kulinarischen Hochzeitstag mit selbst hergestelltem Glühwein ab.

    Marcels Ehrentag starteten wir auch kulinarisch. Er wünschte sich selbstgemachte Pancakes mit Blaubeeren.
    Später entschleunigten wir in der Sauna und genossen dabei einen schönen Ausblick über die Stadt 🏙️.
    Auch Marcel bekam viele liebe Nachrichten und Anrufe, sodass wir auch an seinem Tag letztlich mit allen Herzensmenschen feierten 🤗.

    Am letzten Tag besuchten wir den Berg „Monserrate“. Von dort oben waren wir tatsächlich von der Größe der kolumbianischen Hauptstadt überrascht. Riiiiesengroß! Selbst auf dem Berg war es überall super schön weihnachtlich dekoriert. Generell muss man wirklich sagen, dass die Kolumbianer Weihnachten über alles lieben und jede noch so kleine Ecke mit Lichtern und Weihnachtlichem schmücken 🤩🎄. Später bestaunten wir dann noch allerhand Kunstwerke des kolumbianischen Künstlers „Fernando Botero“ im „Museo Botero“, der bekannt ist für seine Bilder, auf denen er Menschen, Tiere und Gegenstände aufgebläht bzw. dick darstellt .

    So ging die Zeit in Bogotá langsam dem Ende entgegen.
    Die kommende Zeit werden wir (vermutlich mit ein, zwei Kilo mehr auf der Waage 😂) in Salento verbringen.
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  • Dag 137

    Salento & die höchsten 🌴 der Welt

    12. december 2023, Colombia ⋅ ⛅ 21 °C

    Nach der trubeligen und großen Stadt ging es nun wieder an einen Ort zum Durchatmen, Entschleunigen und Natur genießen. Nach einer ganztägigen Busfahrt, während der wir schon viele malerische Berge sehen konnten, kamen wir im kleinen und verwunschenen „Salento“ an.

    Unser Hostel lag direkt an einem Berg, von dem aus wir ein unglaubliches Panorama genießen konnten. Jeden Morgen beim Frühstücken waren wir immer wieder aufs Neue baff 🌳. Baff waren wir auch über das Downgrade nach unseren wirklich komfortablen Tagen in Bogotá, was das Wohnen betrifft. Wie schnell man sich doch nach so vielen Monaten wieder an so einen Komfort gewöhnen kann 🙈. Ganze 4 qm hatten wir an Fläche, was angesichts unserer Rucksäcke gar nicht so leicht war 😅.

    Direkt an dem Abend ließen wir uns von den kleinen Gassen und dem süßen Städtchen verzaubern. Auch hier gab es wieder mal einen ganz besonderen Flair, den man nirgendwo anders zuvor gespürt hatte. Also haben wir ordentlich Atmosphäre geschnuppert 🤭.

    Selbst an diesem kleinen Örtchen hielt der Weihnachtszauber Einzug (und das nicht zu wenig): Der Kirchplatz platzte quasi vor Lichtern und überdimensionalen Dekoelementen, jedes noch so kleine Häuschen war geschmückt und auch die Fußgängerzone mit den kleinen Lädchen links und rechts trotzte nur so vor Licht und Farbe. Besonders waren dort Lichterbögen, die den ganzen Weg säumten.

    Am nächsten Tag besuchten wir eine Kaffeeplantage, die von einem eingewanderten Londoner betrieben wird. Dort erfuhren wir direkt, dass Kolumbien auf Platz 3 der weltweiten Kaffeeproduktion liegt. Auf Platz 1 liegt Brasilien (an das Land haben wir irgendwie gar nicht gedacht) und auf Platz 2 Vietnam (auch das haben wir nicht direkt mit Kaffee verbunden). Darüber hinaus haben wir allerhand über die verschiedenen Produktionen und Röstungen weltweit erfahren und haben selber Kaffee rösten und testen dürfen. Zum Abschluss gab es dann noch eine Führung an den Plantagen vorbei. Dort gab es eine „Nursery-Station“, an der die kleinen Kaffeebohnen erst einmal langsam wachsen und dabei beobachtet werden. Besonders waren dort auch die Bananenstauden 🍌. Wir haben wirklich noch nie so eine aromatische Banane gegessen.

    Später haben wir eine Aussichtsplattform besucht. Man musste viele Stufen hochgehen, die auch alle richtig schön weihnachtlich geschmückt waren. Oben angekommen hatten wir einen tollen Ausblick auf eine große grüne Berg-und Waldfläche. So etwas hatten wir zuvor nicht mit Kolumbien verbunden.

    Am nächsten Tag sind wir dann schon früh morgens zu einem der Highlights in Kolumbien aufgebrochen. Es ging zum „Cocora-Valley“. Dort kann man sich die größten bzw. höchsten Palmen der Welt anschauen.
    Die Fahrt dorthin war schon sehr abenteuerlich. Man fährt mit einem Jeep zu dem Eingang dieses Tals. Normalerweise haben 4-6 Personen Platz in so einem Jeep. Hier müssen sich aber 10-12 Personen den Platz teilen. War eine ganz schön enge Kiste 😅 Aber das sind wir auch mittlerweile von Südamerika gewohnt. Egal ob mit Bus oder Auto, so viele Menschen werden dort drin gestapelt, bis es wirklich nicht mehr geht 😂.

    Im Jeep lernten wir Tamás, einen unglaublich lieben und sympathischen Ungarn, kennen. Mit ihm wanderten wir dann den ganzen Tag durchs Tal der großen Palmen. Es gibt eine kleine und eine lange Route. Wir alten Wanderer entschieden uns natürlich für die lange 😄. So wanderten wir einige Stunden über schöne Waldwege, mal bergauf, mal bergab und an kleinen Wasserfällen entlang und immer wieder mussten wir auch mal über sehr wackelige Brücken, die der deutsche TÜV sofort sperren würde 😂.

    Das erste Highlight war ein Kolibri-Haus. Ein Kolumbianer hat dies errichtet, damit die Kolibris genügend Nahrung finden. So tankten wir dort bei einer heißen Schokolade Kraft für die nächsten Berge und konnten dabei die schönsten Kolibris beobachten.
    Nach knappen 6 Stunden erreichten wir dann den höchsten Punkt der Berge und konnten von dort oben wirklich eine Vielzahl an super hohen Palmen bestaunen. Auch dieser Moment kommt in unseren „Momente-Koffer“ der ganz besonderen Erlebnisse.
    In das weite Tal zu schauen, hier und da Kreise ziehende Greifvögel zu beobachten und diese vielen Palmen zu sehen, war schon echt sehr sehr beeindruckend. Leider leider kann man diese einzigartigen Momente und Gefühle nie so richtig mit der Kamera einfangen, aber ich hoffe, dass ihr euch das mithilfe der Fotos trotzdem gut vorstellen könnt 🤗.

    Zurück ging es dann noch abenteuerlicher, da wir uns hinten auf einen kleinen Tritt des Jeeps stellen sollten, da drinnen schon alles übervoll war 😅. So sausten wir eine halbe Stunde bergab, mit dem Fahrtwind in den Haaren und vor allem auch mit einer wirklich tollen Begegnung im Herzen.
    Mit Tamás haben wir den Tag über so tolle und teils bewegende Gespräche geführt. Eine Einladung zu ihm nach Budapest haben wir zum Abschied bekommen 🤭. Man sieht sich immer zweimal im Leben. Wir freuen uns auf das Wiedersehen in Budapest🇭🇺.

    Aber nun freuen wir uns erstmal auf den nächsten Stop in Kolumbien. Mit dem Bus wird es weiter nach Guatapé gehen.
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  • Dag 140

    Guatapé mit dem Kalkfelsen

    15. december 2023, Colombia ⋅ ⛅ 23 °C

    Weiter ging es mit dem Entdecken der schönen Natur von Kolumbien. Mit dem Bus sind wir nach Guatapé gefahren.

    Guatapé ist eine Gemeinde im Departamento Antioquia in Kolumbien. Klein und fein ☺️. Hier bezogen wir für die Zeit wieder eine schöne Wohnung, die erstmal direkt mit unseren Dekosachen geschmückt wurde. Mithalten konnten wir mit den umliegenden Häusern damit aber nicht 😃. Wirklich jedes noch so kleine Häuschen erstrahlte durch 1000 kleiner und bunter Lichter. So wie bereits an den ganzen Orten zuvor, wurde auch hier das Zentrum des kleinen Städtchens mit überdimensional großen Dekoelementen und einem Lichtermeer geschmückt ✨.
    Das schauten wir uns direkt am ersten Abend an und waren wieder mal von alledem fasziniert.

    Generell war es eine sehr bunte und malerische Stadt, deren Gassen man abends in Ruhe bewandern und genießen konnte. Tagsüber ist das hier allerdings ein absoluter Touri Hotspot. Überwiegend für einheimische Touristen. Die Reisebusse konnten wir am nächsten Tag auf dem großen Parkplatz gar nicht zählen. So war es zu dieser Zeit einfach viel zu überlaufen.
    Eingangs schrieb ich von Natur. Der Grund, warum hier täglich Scharen von Menschen hinfahren ist der „Piedra del Peñol“. Bei diesem Naturphänomen handelt es sich um einen besonderen Inselberg, der aus Granit besteht. Natürlich war dies auch für uns der Grund, hierhin zu reisen 🤭.

    So begaben wir uns auf eine kleine Wanderung in der Sonne, beginnend vom kleinen Städtchen aus. Als wir am Felsen ankamen, ging die Sporteinheit aber erst richtig los 😃. Um zum höchsten Punkt zu gelangen, muss man nämlich erstmal 650 Stufen nehmen. Auf dem Weg dorthin spornten uns immer wieder entgegenkommende Menschen an 😅.
    Letztlich hat es sich wirklich sowas von gelohnt. Der Ausblick war atemberaubend. Ich schreibe das oft, aber auch dieses Mal war es wieder so:
    So etwas in der Art haben wir zuvor noch nie gesehen. Ich hatte richtig Gänsehaut.
    Komplett um einen herum, in alle Richtungen, kann man einen großen Stausee sehen, der durchzogen ist von kleinen Inseln. Einige von ihnen sind bebaut, viele sind aber auch komplett naturbelassen. Ursprünglich wurde der Stausee zur Stromerzeugung errichtet, dient mittlerweile aber auch der Freizeitgestaltung.

    Den Anblick von hier oben haben wir mit einer frisch geschnittenen Mango so richtig genossen und konnten uns gar nicht sattsehen. Nachdem wir einige Bilder geschossen und Videos gemacht haben, ging es zurück. Dieses Mal 650 Stufen bergab. Deutlich angenehmer 😄.

    Die restliche Zeit haben wir ganz entspannt in der Wohnung verbracht, um die nächsten Schritte und Routen zu planen, ebenso mit vielen Spaziergängen durch die Gässchen. Auch haben wir es wieder richtig genossen, selber zu kochen 🤭.

    Weiter geht es nun wieder in eine große Stadt, nach Medellín.

    Wir hoffen sehr, dass ihr alle schöne, erholsame sowie besinnliche Weihnachtstage im Kreise eurer Liebsten verbracht habt 🥰.
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  • Dag 144

    Medellín-eine weitere Großstadt

    19. december 2023, Colombia ⋅ ☁️ 27 °C

    Nach den beiden letzten ländlichen Zielen sollte es nun über die Weihnachtstage wieder in eine große Stadt Kolumbiens gehen: nach Medellín, der zweitgrößten in Kolumbien. Früher gehörte diese Stadt zu den gefährlichsten der Welt 🙈.

    Wir haben in zwei verschiedenen Vierteln übernachtet. Zunächst in „El Poblado“ und anschließend in „Laureles“, die zu den besten Vierteln der Stadt zählen.
    Über Weihnachten wollten wir nicht reisen und da Medellin so groß ist, kann man hier gut eine längere Zeit bleiben.

    Da wir beide sehr gerne tanzen, haben wir bereits während unserer Vorbereitungen in Deutschland von einem temperamentvollen lateinamerikanischen Salsa-Lehrer geträumt, der uns dann für „Let‘s Dance“ vorbereitet. 🤪
    Kolumbien eignet sich fürs Salsalernen besonders gut. So buchten wir bereits in Guatapé Einzelunterricht für 4 Tage. Bisher haben wir oder habe ich in der Vergangenheit immer nur Tanzunterricht in Gruppen gehabt. Einzelunterricht zu bekommen, ist wirklich eine ganz andere Nummer. Es hat uns selber erstaunt, wie viele Figuren wir in den wenigen Tagen gelernt haben, wie schnell man vorankommt.
    Mit Julián hatten wir einen super aufmerksamen und gleichzeitig lustigen Tanzlehrer an unserer Seite. In Deutschland wollen wir das bisher Gelernte unbedingt weiter vertiefen. 💃

    Ansonsten haben wir, typisch für uns, auch diese Stadt über die Kulinarik kennengelernt und unter anderem „Arepas rellenas“, gefüllte Maisfladen mit Käse, gegessen.

    Bis heute verbinden viele Menschen mit Kolumbien direkt Drogen, primär Kokain und auch an Pablo Escobar denkt man sofort . Und das hat auch seine Geschichte. Die gute Neuigkeit ist, dass es in der heutigen Zeit mit dem ganzen Handel nicht mehr so extrem wie vor einigen Jahrzehnten ist. Wir haben mehrfach gehört, dass Kolumbianer selber eher zu Marihuana greifen. Das riecht man hier, wie in Amsterdam, an jeder Straßenecke 😅.

    Die Geschichte des Drogenhandels findet ihren Ursprung in der „Kommune 13“, die auf einem Berg liegt.
    Die Städte in Kolumbien sind in Kommunen aufgeteilt und in der 13. entwickelte sich der Hauptplatz dieses Handels. Aber warum ausgerechnet hier? Das lag an dem Zugang zu der Hauptroute, die zu den Häfen im Pazifik führt. Somit konnte man ohne Probleme und Hindernisse die Drogen in andere Länder verschiffen.

    In den 1980er Jahren hatte Pablo Escobar die komplette Macht über diese Kommune.
    Die Bewohner der Comuna 13 waren von ihm eingeschüchtert und trauten sich kaum auf die Straße. Auch war dieser Bereich Medellíns gekennzeichnet von hoher Arbeitslosigkeit, was es den Kartellen vereinfachte, junge Männer “anzuwerben” für das dreckige Geschäft. So arbeiteten sie dann als Drogendealer oder sogar als Auftragskiller. So rutschte die Comuna 13 sozial immer weiter ab.

    Zum Glück gehört all dies der Vergangenheit an. Über den Grund der Veränderungen lässt sich moralisch streiten. Im Jahre 2002 wurden die Kartelle dieser Kommune durch eine schreckliche Militäroperation vernichtet. Leider verloren dadurch auch viele schuldlose Zivilisten ihr Leben.
    Ab diesem Zeitpunkt veränderte sich nun alles.
    Heute ist die Comuna 13 ein Ort des Friedens, der Hoffnung, der Dankbarkeit und voller herzlicher und lieber Menschen. So geht man hier wirklich mit schwerem Herzen durch die Gegend, da es so eine furchtbare Geschichte ist, die in diesen Straßen steckt. Aber zugleich ist man selber so dankbar für die Menschen, die im Hier und Jetzt nun voller Frieden und Geselligkeit leben können.

    So trafen wir auf viele freundliche Menschen, auf tanzende Gruppen (die vor allem während der Coronazeit gegründet wurden), auf Straßenmusiker und auf viele eindrucksvolle Graffitis. Auch dies war ein Projekt während der Pandemie, um Kindern und Jugendlichen eine Beschäftigung zu geben. Viele dieser Kunstwerke stellen die Vergangenheit sowie die heutige Transformation dar.

    Straßennamen gibt es hier übrigens nicht. Jedes Haus hat lediglich eine individuelle Zahlen-und Buchstabenfolge. Wenn man hier etwas im Internet bestellt, wird es zu einem zentralen Punkt geliefert, weil der Paketbote ansonsten Schwierigkeiten hätte 😅. Die gesamte Kommune befindet sich ja auf einem Berg. Dieser ist sehr steil. So wurde für die Touristen ein Netz an Rolltreppen gebaut 😂, damit man sich alle Ebenen anschauen kann. Hingefahren sind wir übrigens dorthin zuerst mit einer Seilbahn und anschließend in einem engen stickigen Bus. Unser Guide hat uns die ganze Tour über immer wieder mantraartig an unsere Handys in den Taschen erinnert. Wir sollten immer wieder checken, ob noch alles an „belongings“ da ist.

    Einen Tag vor Weihnachten haben wir dann unsere Unterkunft gewechselt, denn über die Weihnachtstage wollten wir uns, wie zu unseren Geburtstagen, eine richtig luxuriöse Wohnung gönnen.
    Nun waren wir in dem Viertel „Laureles“ und hatten es nicht weit zum „Parques del Rio“, in dem wir uns die bekannten „Alumbrados“ ansehen konnten. In Medellín gibt es weltweit die großflächigsten Weihnachtslichter. Mehrere Viertel in dieser Stadt sind voll mit Lichtinstallationen. Das war echt ein richtiges Spektakel☺️.

    Leider fing es an dem Abend an, dass es Marcel nicht gut ging: Er bekam Fieber, Bauchkrämpfe,Kopfschmerzen und noch allerhand andere Symptome.
    Leider geht es ihm bis heute nicht richtig gut. So haben wir Heiligabend alle Pläne verworfen und waren nur in der Wohnung bzw. Marcel im Bett. Wir haben einige Videotelefonate mit der Familie gehabt 🥰 und haben uns ansonsten sehr sehr über die schöne Wohnung gefreut. Mittags habe ich mich bei knapp 30 Grad auf der Terrasse gesonnt. Sowas hatte ich an Weihnachten bisher noch nie 😁.

    Am 1. Weihnachtstag haben wir dann Kekse gebacken und weitere Telefonate geführt. Zu so einer Zeit wie Weihnachten war es besonders emotional, alle nur auf dem Bildschirm zu sehen und niemanden drücken zu können.
    Am 2. Weihnachtstag wollte Marcel trotz weiterer Beschwerden raus und etwas erleben. Also machten wir eine Freewalking-Tour durch Medellin Downtown, der Altstadt. Diese Tour war nicht sooo der Knaller. Es war sehr politisch (jeder weiß, dass ich von Politik keine Ahnung habe🙈) und sehr geschichtlich. Es ging wenig um die Gegenwärtigkeit von Menschen, Stadt und Kultur. Das hatten wir eigentlich erfahren wollen. Den Guide konnte man obendrein bei dieser schweren Kost nur schlecht übers Headset verstehen und die Hälfte der Zeit hat es aus Eimern geregnet 😅. Was ich aber richtig toll fand: es gibt einen Platz in der Stadt, an dem sich Menschen einfach zum Tanzen treffen. Was für ein Lebensgefühl 💃.
    Abgeschlossen haben wir den Abend mit Sushi, was ebenfalls nicht so der Wahnsinn war 🙈.

    Am nächsten Morgen haben wir noch schön in unserer Wohlfühl-Wohnung gefrühstückt und uns bereit für den Flug nach „Cartagena“ gemacht. Ab da ging es leider wieder bergab mit Marcels Gesundheit 🥺. So haben wir auch in Cartagena die meiste Zeit auf dem Zimmer verbracht. Aber dazu mehr im nächsten Blogeintrag.

    Noch ganz wichtig: Wir wünschen euch allen einen phänomenalen Start ins neue Jahr 2024, das euch hoffentlich lauter schöne, neue und besondere Momente schenken wird.
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