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  • Day 82–83

    San Blas Inseln - im Paradies

    March 2 in Panama ⋅ ☁️ 27 °C

    Ihr wisst, wie es ist: Orte, die in jedem Blog gehypt werden, sind in der Regel überlaufen und haben mindestens deshalb einen Teil ihres Charmes verloren. Dazu kommt dann noch meine persönliche Problematik (schon so viele wunderschöne Fleckchen Erde gesehen, dass es einiges braucht, um mich zu beeindrucken).

    So war ich mir auch bei den San Blas Inseln in Panama nicht sicher, ob sich die hohen Kosten und die aufwendige Anreise für mich wirklich lohnen würden. Ein bisschen wegen FOMO habe ich mich dann doch auf eine Nacht eingelassen (von Panama City dauert alleine die Anreise knappe 5 Stunden. Ein Tagesausflug wäre damit zwar möglich, aber doch sehr belastend gewesen - obwohl diese Option von vielen Reisenden wahrgenommen wird.)

    Und ich bin so froh, dass ich das gemacht habe. (Hätte es Frischwasser zum Duschen auf der Insel gegeben, wäre ich liebend gern noch länger geblieben.)

    Um 5:30 Uhr (wieder einmal wach vor Sonnenaufgang - aber das ziehe ich jetzt durch, um dem Jetlag ein Schnippchen zu schlagen) Abfahrt mit dem 4x4 und 5 weiteren Paradies Suchenden. Die Fahrt sollte sehr lang und holprig werden, weshalb ich mir den Beifahrersitz gesichert habe (aus der schmerzhaften Erfahrung in Costa Rica gelernt). Dann war die Straße aber neu geteert - hat trotzdem lange gedauert.

    Noch mal 1 Stunde mit dem Boot. Schon auf dieser Fahrt war klar: Happy. Wir kamen an vielen kleinen Inseln, mit weißen Sandstränden und ein paar Palmen vorbei. Wirklich: Auf manchen Inseln stehen nur eine Handvoll Palmen, sonst nichts. Oder noch ein Häuschen.

    Auf unserer Insel, Yanis, gab es ein paar mehr Hütten in sehr ruhigem Gewässer, da ein nahes Riff alle Wellen brach. Die Hütten waren super einfach, aus Holzbrettern zusammen gezimmert, durch die beständig angenehmer Wind wehte. Kein Internet und Strom nur für die Notbeleuchtung, dafür Hängematten, Kokosnüsse und eine irreführende Duschkonstruktion (mit Meerwasser).

    Das Riff bescherte uns Ammenhaie, Barracudas, Rochen und einen panischen Fischschwarm, der uns unentschlossen einkreiste. Wir haben direkt einen Ausflug auf 2 andere Inseln gemacht (schnorcheln an einem Wrack und auf einer Sandbank). Danach ging es zurück und dann hieß es: 24 Stunden Nichtstun auf dieser kleinen Insel, auf der man von jedem Standort das (nahe) Meer sehen kann.

    Erst fand ich es ein bisschen beklemmend. So ungeduscht, salzig, sandig und Sonnencreme klebrig. Was macht man denn 24 Stunden lang, wenn man nichts machen kann? Dass ich 8 Stunden schlafen können würde, war beruhigend. Kaum lag ich in meiner Hängematte wurde ich noch ruhiger. Mein Puls senkte sich so weit, wie sonst nur beim Schlafen. Das war schon einmal auf dieser Reise passiert - ohne Internet und Handy. Nichts zum recherchieren, nachgucken... Ob das der Schlüssel für echte Erholung ist? (Nicht, dass das jetzt was total Neues wäre, aber selbst erlebt ist es doch irgendwie beeindruckend.)

    Bis auf wenige Ausnahmen blieb mein Puls so niedrig. Bei den minimalistischen Mahlzeiten (3 Kartoffeln und ein paar Salatblätter mit je 3 Scheiben Gurke und Tomate) mit den anderen Inselbesuchern stieg er etwas. 15 Gäste übernachteten hier. Davon waren 8 aus Deutschland und davon 5 aus Köln... Wieder sehr nette und interessante Gespräche geführt.

    Mein Ruhepuls und ich haben uns aber früh verabschiedet, um den fantastischen Sternenhimmel zu genießen. Ohne irgendwelche Lichtquellen war es wie im Planetarium. Sehr sehr glücklich. (Und plötzlich war die Idee für ein Buch da.🤯)

    Die Nacht in dieser einfachen Unterkunft war ebenfalls fantastisch. Tief und gut geschlafen. Vor dem Frühstück (es gab 🥞!!!) noch eine Weile am Wasser meditiert. Und wieder ab in die Hängematte. So hätte es echt noch eine Weile weiter gehen können.

    Aber: Morgen ist Montag. Back to the Office (Panama edition). Auch schön ❤️
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  • Day 80–84

    Panama City - going home

    February 29 in Panama ⋅ ☀️ 30 °C

    Das Ende ist nah. Mein letzter Stop in Panama, Panama City, wird nur für eine Nacht auf die San Blas Inseln unterbrochen.

    Schlafen werde ich im Selina, dem Partyhostel mit Rooftop Bar und Pool. Natürlich nicht wegen dieser Merkmale, sondern weil es dort einen sehr guten Co-working Space mit verlässlichen Internet gibt und ich noch ein paar Tage von hier aus arbeiten werde.

    Nachdem ich dummerweise dachte, ich könnte easy die 15 Minuten von der Metro Station zum Hostel laufen und jetzt vermute, dass mich ein freundlicher Mann evtl. vor Schlimmerem bewahrt hat, indem er mir mit einer Geste deutete, nicht die Seitenstraße in dieser sehr vermüllten, arm und unsicher wirkenden Gegen zu nehmen, war die Erleichterung und Freude riesig, als ich die Tür zu einem Einzelzimmer statt zu einem Dorm öffnete. (Puh, langer Satz)

    Wie ich wiederum später erfahren habe, hatte es an dem Tag einen kleinen Kabelbrand in einem der Dorms gegeben und viele mussten umgebucht werden. Spricht auch nicht für die Sicherheit in diesem Haus, aber Hauptsache Einzelzimmer. Das habe ich dann auch früh bezogen und nicht mehr verlassen, um am nächsten Morgen um 4 Uhr arbeiten zu können... (Alles vor 5 ist ja eigentlich mitten in der Nacht.)

    Der Workspace ist super. Mit Küche, Telefonboxen und Meetingräumen, es gibt Kaffee (natürlich nicht um 4) und krass schnelles Internet. Dazu ist die Nutzung gratis (wenn man mindestens 27 $ pro Nacht für ein Dorm ausgibt - oder Einzelzimmer in meinem Fall).

    Ab mittags dann das Touri Programm durchgezogen: In der Altstadt Essen gehen, Eis essen, so müde und voll gefuttert hoffen, dass der Typ für die Free Walking Tour by bike nicht kommt und ich mich stattdessen hinlegen kann... Dann war es aber doch sehr cool. Sind durch die Altstadt geradelt, über Kopfhörer mit ihm verbunden, durch starken (Gegen-)verkehr zum Panama Kanal geradelt, wo gerade die (?) Evergreen durchfuhr, auf der (?) vor ein paar Jahren unsere Dinge des täglichen Bedarfs im Suez Kanal feststeckten. Das ist wirklich alles, was ich über Frachtschiffe jemals gehört habe.

    Die letzten Tage verbringe ich mit Arbeiten, Souvenir Shopping, einem letzten Spaziergang und einem Abschiedsgetränk auf der Dachterrasse. Da treffe ich dann zufällig die 2 Kölnerinnen von den San Blas Inseln, die am nächsten Tag im gleichen Flieger nach Madrid sitzen werden.

    Mit Brooke trinke ich kurz vor Aufbruch einen letzten Chai Latte. Pläne für die nächsten gemeinsamen Trips sind geschmiedet und ich bin so dankbar, für so vieles auf dieser Reise, aber in diesem Moment besonders, dass der Abschied von ihr schwer fällt.
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  • Day 76–80

    El Valle - Leben im Vulkan

    February 25 in Panama ⋅ ☁️ 28 °C

    Dieser kleine unscheinbare Ort mit knapp 8.000 Menschen war lange nicht auf meinem Radar und auch danach wollte ich eigentlich nur kurz für 2 Tage hin. Aber wie es so ist, dann war es so heiß in Santa Catalina und kein anderer Ort schien interessant genug oder leicht zu erreichen. Und Boquete war so schön ... El Valle de Anton sollte ähnlich sein. Also, 4 statt 2 Nächte gebucht. Zum Glück:

    Die Stadt liegt in einem 6 km breiten Vulkan. Irre. Wie viele Sorten von Vulkanen darf ich noch erleben? Dieser hier ist wohl erst vor etwa 300.000 Jahren ausgebrochen. Es ist wunderschön grün überall, gepflegte Gärten und viel ruhiger als Boquete. Obwohl es nicht nach geschmolzener Schokade riecht, gefällt es mir hier besser.

    Und: Auf einmal scheint eine Leidenschaft fürs Wandern entdeckt zu sein. Jeden Tag zieht es mich die Berge rauf (obwohl die Aussicht in den grünen Krater jedes Mal ähnlich ist 😂). Ob sich Begeisterung für Dinge, ähnlich wie Geschmacksnerven, alle 7 oder so Jahre ändern? (Hoffentlich ändern sich meine Geschmacksnerven nicht: Hier gibt es einen fantastischen Nutella-Peanutbutter-Frappe 🤩).

    Auf der ersten Wanderung (Cerro Cara Iguana) kam eine Hündin den ganzen Weg bis zum Gipfel und dann wie selbstverständlich mit ins Hostel mit. (Ich habe ihr Futter gekauft. War das ihr Plan oder klettert sie auch gerne Berge hoch?)

    Auf einer anderen Wanderung (Cerro La Silla) war der Wind so heftig, dass er uns zum Abgrund drückte. 2 Typen, die ein bisschen weiter gehen wollten als wir, drehten nach ein paar Metern auf allen Vieren um... Crazy. Aber wieder ein sehr schöner Blick.

    Und: Endlich ein Faultier aus der Nähe gesehen.😍 Es hatte sich ins Hostel verirrt und kletterte etwas zielos unterm Dach, direkt über meiner Dusche entlang. Ein Tierarzt kam, hat es gefangen und mitgenommen. (Hoffentlich ein Tierarzt.)

    Next stop: Panama City. Und das wird ein kurzer Bustrip. Der letzte lange führte hier hin. Ein besonders freudiges Erlebnis, zu wissen, dass es der letzte war.
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  • Day 73–76

    Santa Catalina & Gefängnis Insel

    February 22 in Panama ⋅ ☀️ 32 °C

    Haie, Schildkröten (so, so viele), Rochen, Delfine und viele, viele Fische, sind die Gründe, um nach Santa Catalina zu kommen. (Wenn man nicht auch noch surfen möchte, das soll hier auch besonders gut sein. Not my cup of tea.)

    Also ging es aus den Bergen wieder ans Meer, ein letztes Mal Pazifik, ganz unspektakulär, dafür sehr komfortabel mit einem Shuttle. Das Land wirkt auf mich wie Spanien. Irgendwie vertraut, genug Infrastruktur, um sich sicher und wohl zu fühlen, aber nicht so over engineert wie Costa Rica, entspannt und locker. Berge, über die sich Wolken rollen - ein bisschen wie beim Tafelberg. Durch viele sehr grüne Täler, die irgendwann immer kahler und röter werden. Entspannte Reise. Und wer schon um 7 Uhr in Boquete losfährt, kann bereits um 13 Uhr bei Sugar Mama einen Frappe trinken.

    Nach den verhältnismäßig frischen Tagen in Boquete, war es hier mal wieder nett, rundherum warm zu sein. Sehr erfreulicher Zufall: Eine sehr nette Britin aus dem Shuttle und ich übernachten im selben Hostel, im selben Female Dorm, das sich als Doppelzimmer mit 2 Einzelbetten entpuppt. Wir stellen in kurzer Zeit viele Gemeinsamkeiten fest. Liebe ja auf Reisen diese kurzen intensiven Verbindungen.

    Außer Frappes trinken und schnorcheln mache ich bei der Hitze hier nicht viel. Geschnorchelt wird übrigens im Coiba National Park, eine ehemalige Gefängnis Insel, auf der die Gefangenen entweder in Zelten (nicht so böse) oder hinter Gittern eingesperrt (sehr böse) lebten. Man nahm an, dass Fluchtversuche mit dem Leben bestraft würden - durch die Krokodile oder Haie.

    Das Krokodil habe ich leider nicht gesehen. Auch wieder mal nicht die Walhaie, denn, obwohl wieder mal Saison ist, ist das Meerwasser "ungewöhnlich warm für diese Jahreszeit"... Entweder ist das die universelle Ausrede dafür, dass diese Tiere niemals da sind, wo sie für Werbezwecke angepriesen werden, oder der Klimawandel ist so schlimm wie so oft beschrieben.

    Um darüber nicht allzu viel nachzudenken: In der Fruteria gibt es riesige Passionsfrüchte für ganz kleines Geld, die ich hier ganz ohne schlechtes Gewissen genieße.
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  • Day 69–73

    Boquete - Einstimmen auf DE

    February 18 in Panama ⋅ ☁️ 22 °C

    Wie schön es mal wieder ist, etwas abzukühlen ❤️. Oh, wie schön ist Panama 🤩

    Boquete liegt auf auf 1200m und ist berühmt für den Kaffee, die Blumen (Orchideen, Rosen, Chrysanthemen etc.) und Erdbeeren. Auch für die Wanderwege durch regenwaldgrüne Berge. Außerdem riecht die halbe Stadt nach geschmolzener Schokade und überall gibt es kleine Pralinen für 1$. Ich liebs auf Anhieb und entscheide mich, hier etwas länger zu bleiben, während es Brooke direkt weiter ans Meer zieht.

    Hier gibt es schöne Unterkünfte (lasse mich hier in einem Schloss nieder) und süße Cafés mit unglaublich gutem Chai Latte. Wenn ich nicht den Ausblick von der Terrasse aus genieße, bewege ich mich auf einem der vielen Wanderwege, in den Wellnessbereich oder zum Yoga 🤩

    Hier lässt es sich aushalten und noch mal runterfahren, bevor es in zwei Wochen zurück in die Heimat geht. Brauche das jetzt noch. Keine Lust mehr auf 5 Busse in 12 Stunden für 260km... Ein Hoch auf die Shuttles oder den Mut zur Lücke. Es war viel.
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  • Day 65–69

    Oh wie schön ist Panama - Bocas

    February 14 in Panama ⋅ ☀️ 28 °C

    Der Länderwechsel war unspektakulär, wir haben einen Shuttle gebucht. :)

    Bei herrlichem Wetter sind wir voller Vorfreude in Bocas Town angekommen. Erster Gang zum ATM, zweiter zum Supermarkt. Als nächstes auf unsere kleine Insel.

    Da wurde es ein bisschen ernüchternd: Die schöne Unterkunft mit Meerblick und Pool hatte zwar all das, jedoch war der Meerblick durch ein neues Gebäude ziemlich verbaut, das Wasser im Pool giftig grün und die Liegestühle zerbrochen. Machte aber nix, weil direkt neben dem Pool 5 Handwerker den Betonmischer anschmissen und ich die Serenity dann eh nicht mehr gefühlt habe. 😂

    Unser Zimmer war dafür ein klimatisierter Traum! Das war dann auch das Wichtigste, da es die nächsten Tage fast ununterbrochen regnete. Ich liebe ja solche unausweichlichen Auszeiten. Machste nix, kannste nur lesen und netflixen. Und wie sich herausstellte: eine Kurzgeschichte schreiben. Das Vorhaben gab es schon länger, die Idee für eine seit ein paar Wochen und an diesem Morgen war der Anfang da. Sehr aufregend 🤩

    Im Vergleich zu Costa Rica leider wieder erschreckend viel Müll und viel Armut. Eine Ärztin, die hier Teil des Floating Doctors Programm war, erzählte von unterernährten Kindern, 26-jährigen Frauen mit 9 Kindern, die jetzt heimlich Verhütungsmittel von Ärzten bekommen, weil ihre Männer das nicht erlauben...
    Und ein paar Inseln weiter gönnen sich die Touris 300$/Nacht Unterkünfte oder machen als Backpacker ausgelassen Party von 9-9 am Filthy Friday. 😢 Absurde Welt.

    Wetterbedingt war ein Ausflug zum Starfish Beach drin. Die paar Seesterne waren tendenziell auch unspektakulär, aber dafür haben wir 2 Faultiere in Aktion gesehen.

    Im Hostel noch eine sehr nette Bekanntschaft gemacht, Fanny aus Dresden. Spontanes und inspirierendes Gespräch. 🤩
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  • Day 62–65

    Puerto Viejo und noch ein NP

    February 11 in Costa Rica ⋅ 🌙 26 °C

    Puerto Viejo ist an der südlichen Karibikküste. Also einmal gegenüber von Puerto Jimenez. Um dahin zu kommen geht es wieder einmal über die Hauptstadt San José. Und wieder einmal entscheiden wir uns für eine Ganztagestour.

    5:00 Uhr ist Abfahrt. Es ist der einzige Bus am Tag. Sage und schreibe 8 unklimatisierte Stunden später kommen wir in San José an. Glücklicherweise fährt schon 1 Stunde später der Bus nach Puerto Viejo ab. Da man für diesen Bus leider nicht vorher online Tickets kaufen konnte, gab es nur noch Steh-Tickets als wir an den Schalter kamen (immerhin kosten sie das gleiche... 😏).

    4 Stunden und einmal Übergeben (einem Mitreisenden ging es nicht so gut) später kommen wir in dem kleinen touristischen Örtchen Puerto Viejo an. Im Hostel gibt es Babykatzen, wovon mir eine auf den Schoß kletterte, um dort zu schlafen. Das war so süß, dass ich es trotz allergischer Lebensgefahr nicht über mich brachte, sie wieder auf den Boden zu setzen.

    Von hier aus haben wir uns noch bei einigem karibischen Nieselregen den Cahuita National Park angesehen. Dieser hat zwei Eingänge. Interessanterweise muss man nur an einem Eintritt bezahlen, beim anderen wird um eine Spende gebeten. Mit voller Absicht ging am Ende von Costa Rica auch das Bargeld zu Ende, sodass wir den Spenden-Eintritt wählen mussten.

    An den großen Tourgruppen rannten wir schnell vorbei, verpassten dabei aber möglicherweise die Chance, ein Faultier mal aus der Nähe zu sehen, wie uns später berichtet wurde. Dafür ist Brooke fast auf eine Schlange getreten, wir mussten den Weg frei machen für drei Waschbären, die hier wohl die Rucksäcke von badenden Touris stehlen und sie im Wald nach Essen durchsuchen. Deshalb darf man auch keine in Plastik verpackten Lebensmittel mitbringen.

    Daran haben sich die Besitzer der Chipstüte schon mal nicht gehalten. Wie es dazu kam, wissen wir nicht. Wir haben nur den Sour Cream und Onion knuspernden Affen gesehen sowie große Spinnen, einen Nasenbär und weitere Affen. Der Dschungel war sehr beeindruckend. An manchen Stellen fühlte ich mich, wie bei "Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft" - so riesig waren die Blätter der Bäume.
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  • Day 59–62

    Corcovado National Park

    February 8 in Costa Rica ⋅ ☁️ 27 °C

    Corcovado National Park - oder:
    Around half a million species are known to live there, which is equal to about 5% of the estimated species on Earth.

    Grund genug, da mal vorbei zu schauen. Zum Glück war es von Uvita nur eine kurze (3h) Busfahrt entfernt. Wir hatten eine herrliche Unterkunft gebucht, auf einem großen Gelände mit viel Wald und kleinen Hütten. Schon hier gab es viele Tiere: Endlich das erste Faultier, wenn auch ganz weit oben im Baum, rote Aras und Waschbären - letztere kamen nachts zu den Mülleimern und waren ein besonderes Highlight für Brooke (gibt es nicht in Australien).

    Wir hatten uns für eine Tagestour (120$) entschieden, da eine Tour mit einer Übernachtung einfach mal 650$ kostete. Die Alternative, eine 30 km Wanderung bei 38° und hoher Luftfeuchtigkeit, kam aus offensichtlichen Gründen nicht infrage.

    Leider war es wieder mal "für diese Jahreszeit ungewöhnlich" anders als sonst, nämlich extrem heiß. Das heißt, auch den Tierchen war es zu heiß, um sich in Hülle und Fülle blicken zu lassen. Den vom Aussterben bedrohten Tapir haben wir daher leider verpasst.

    Dafür waren wir auf unserer Tour nur zu zweit und haben dem Guide wirklich jede Frage gestellt, die uns in den Sinn kam - wie heißt dieser Baum, warum hat er Dornen, wie alt werden Vögel etc. Auf dem Rückweg hat er uns landeinwärts in den Primary Jungle gefahren, 4WD notwendig, und uns empfohlen, hier eine Tour gemacht zu haben... Falls von euch mal jemand hier hin kommt - ich habe seine Nummer.

    Außerdem haben wir in Puerto Jimenez eine Booking Kajak Tour gemacht. Steht auch schon lange auf der Bucket List: Im von Plankton erleuchteten Meer schwimmen. Steht immer noch auf der Liste. Trotz Neumond war wenig Plankton unterwegs. Aber der Guide hat uns aus einer Kokosnuss und Ananas Virigin Piña Colada am Strand gemacht, indem er geschabte Kokosnussraspeln mit der Hand ausgedrückt hat.
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  • Day 56–59

    Uvita nach 13h & kann es Zufall sein?

    February 5 in Costa Rica ⋅ 🌙 25 °C

    Klar schaffen wir es einmal quer durchs Land an einem Tag. Warum auch nicht. Die Alternative wäre eine Zwischennacht in der uncharmanten Hauptstadt San José. Außerdem sagt das Internet: Erster Bus 4 Stunden, zweiter Bus 4 Stunden. Easy.

    Stimmte nicht. Eine kurze Google Maps Eingabe hätte uns das ganz schnell gezeigt. 7h (immerhin klimatisierter Reisebus mit WiFi!), 1.5h warten (Pommes und Eis bei KFC) und dann 4.5h nach Uvita. Da hält der Bus leider nicht so nah an der Unterkunft wie erhofft, kein Taxi in Sicht.

    Dafür 2 Deutsche, die von einem dritten abgeholt werden. Ohne lange zu zögern, bitte ich sie darum, uns ein Stück mitzunehmen. Und was für ein Zufall: Auf der 7-minütigen Fahrt erfahre ich, dass beide für Earthrace arbeiten, die sich ähnlich wie die Sea Shepards für den Schutz der Meere einsetzen. (Nach jedem Film über die Sea Shepards will ich ja bekanntlich meinen Job kündigen und bei denen an Bord gehen. Nur weiß ich nie, womit ich dort helfen kann.)

    Direkt frage ich, ob sie Content Support brauchen. Brauchen sie. Aber nicht nur das: In 10 Tagen startet ein 2-wöchiger Trip zu den Cocos Islands. (Die stehen seit Jahren auf der Bucket List, weil man dort mit ganz vielen Tiger - und Hammerhaien tauchen kann. Leider muss man dafür eine 12-tägige Tauchreise buchen und das war mir immer zu lang.) Und für diesen Trip werden noch Freiwillige gesucht...

    12 Stunden habe ich mir ordentlich Gedanken und Gefühle gemacht und schließlich doch dagegen entschieden. So sehr mich die Idee, etwas Sinnvolles zu tun, auch begeistert hat, war die Mission (neue Ranger auf die Insel zu bringen, andere abzuholen, eine Sonarstation zu installieren) doch nicht das richtige, um die Reise hier abzubrechen, viel und hart auf einem Schiff zu arbeiten (bei möglicher Seekrankheit), dafür viel Geld zu bezahlen und keine Garantie fürs Tauchen zu haben.

    Zurück zu Uvita: Soooo heiß. Selbst der Pool hatte Körpertemperatur. Bei Fieber. Wenigstens hatten wir hier ein Zimmer mit A/C. Und ein sehr schönes noch dazu. Am Pool konnten wir trotzdem schön chillen. Für 24 Stunden haben uns einen Roller gemietet und gleich 2 Wasserfälle besucht (die skippe ich eigentlich seit Jahren nach dem totalen Overkill in Asien). Und sie waren es wirklich wert. Egal wie viele Menschen dort sind, wenn das Wasserrauschen laut genug ist und man die Augen zu macht, ist es, als wäre man alleine dort. Sehr meditativ.

    Abends noch den Strandabschnitt Whale Tail besucht, gleichzeitig ein Nationalpark. Wunderschöne Natur. Brooke zieht es hier weg vom Meer in den Dschungel. Sie hatte sich vorgenommen, auf den Trampelpfaden Faultiere und Waschbären zu finden. Um 17 Uhr... 17:40 geht die Sonne unter, 18 Uhr schließt der Park. Für letzteres hatte sie eine Lösung: laut Karte konnten wir den Park auch an einem Fluss entlang verlassen, ohne den offiziellen Eingang nehmen zu müssen. (Am Fluss am Eingang wurde vor Krokodilen gewarnt, aber ok).

    Der baldige Sonnenuntergang beunruhigte nur mich. Sie rechnete sich höhere Chancen auf nachtaktive Tiere aus. (Ich hatte weder Brille noch Taschenlampe dabei, das war für mich also eher schwierig). Ohne Sonne ist es im Dschungel dann allerdings sehr schnell sehr dunkel. Und dann mussten wir uns doch sehr beeilen, um zumindest noch den Fluss zu finden, an dem wir dann noch eine Weile entlang laufen mussten. Ihr könnt es euch denken, wir haben kein einziges Tier gesehen. Vielleicht zum Glück.
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  • Day 53–56

    Wo Welten aufeinander treffen

    February 2 in Costa Rica ⋅ ☀️ 30 °C

    Gerade noch reiten arme Bauern auf ihren Wagen ziehenden Ochsen, bestellen ihre kleinen Felder oder beladen ein Fahrrad mit einer Bananenstaude, wo Schweine komplett free range sogar auf dem Spielplatz rumlaufen, da zeigt sich 2 Stunden später ein ganz anderes Bild:

    Riesige Maschinen auf riesigen Feldern, Burger King und Wal Mart. Bye bye chicken bus (wo man uns ein weiteres, aber jetzt erfolgloses Mal, versucht hat, den doppelten Fahrpreis abzunehmen) - hier gibt es wieder Reisebusse. Leider nicht klimatisiert, wie in Mexiko, aber doch komfortabler.

    Es ist der erste Grenzübergang, den wir komplett alleine machen (ohne Fahrer oder Transport). In einem Reiseblog hatte ich eine detaillierte Step by Step Anleitung gefunden, die fast zu 100% zutraf (außer dass die Preise für Busse in Costa Rica günstiger waren 🤯).

    Nur ganz kurz:
    1.5h Taxi, 40 Min. Chicken Bus, 1.5h 2 Grenzen überwinden, 1.5h Bus nach Liberia, 3h Bus nach Tamarindo. Und dabei mega Glück gehabt: überall fuhr sofort nach unserer Ankunft der nächste Bus ab, außer in Liberia, aber da gab es Eis 🤷‍♀️. Und 20 Minuten später tatsächlich schon das erste riesige Krokodil, dass sich auf einer Insel im Fluss ausruhte. Kommen hier noch ein paar Highlights auf uns zu?

    Tamarindo ist ein klassische Beach-Party-Ort. Nicht schön, aber nach Nicaragua fühlt sich das hier an wie Zivilisation und ist irgendwie beruhigend. Halb nackt rumlaufen ist hier kein Problem mehr. Auf dem Farmers Market (seit Südafrika großer Fan) verkaufen hier amerikanische Hippies Schmuck und vegane Backwaren zu überteuerten Preisen. Mein geliebter Cheesecake kostet hier einfach mal 10 Euro...

    Wir sind zum Tauchen hier. Es ist Mantarochen Saison. Leider haben wir keine gesehen. Dafür aber viele große Fischschwärme, ein paar Haie und eine riesige Schildkröte.

    Im Hostel nette Leute kennengelernt, die den hohen Preisen hier auf ihre Art begegnen: eine Nacht im teuren Hotel, um das Armband zu bekommen und seit 2 Wochen jeden Tag zum Frühstück hin. Finde ich moralisch schwierig, den Kuchen, den sie mitgebracht haben, habe ich trotzdem gegessen 🤷‍♀️
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