traveled in 7 countries Read more Dresden, Deutschland
  • Day 162

    Ein Plädoyer für die Chipkarte

    February 20 in Singapore ⋅ ⛅ 30 °C

    Wir sind mittlerweile gut herum gekommen. Nicht nur auf dieser Reise, sondern auch schon davor. Keine Bange, das soll jetzt kein Lobgesang auf uns werden, sondern ein Rant auf Deutschland.

    Wenn man in großen Städten und Metropolen unterwegs ist, fährt man in der Regel mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Sie sind schnell, günstig und in der Regel sehr zuverlässig. Dabei trifft man immer wieder auf Travel Cards - das sind kleine Chipkarten in Kreditkartengröße.

    Die Benutzung ist dabei denkbar einfach. Man kauft die Karte am Automaten und lädt sie mit Geld auf. Die Karte wird bei Fahrtantritt einfach an einen Kartenleser gehalten und danach wieder beim Verlassen der Station. Das war's. Die Fahrpreise variieren von Ort zu Ort und von Verkehrsmittel zu Verkehrsmittel, in der Regel werden sie aber nach zurückgelegter Strecke berechnet. Auch Tarifzonen gibt es weltweit - das ist also keine deutsche Eigenheit.

    So weit, so gut. Wo ist dann also das Problem?

    Das Problem ist, warum gibt es das zum Teufel nicht schon längst in Deutschland? Warum brauche ich immer noch Papiertickets oder muss für jeden Tarifverbund eine eigene App installieren? Apps, die ich vielleicht nie wieder brauche oder die gar nicht funktionieren, weil sie lauter Bugs enthalten. Oder fast noch schlimmer, die so vollgestopft mit Trackern sind, dass alle meine Fahrten verfolgt werden.

    Das Deutschlandticket ist eine super Idee und kommt vielen Menschen in Deutschland zu Gute, weil sie damit zu einem günstigen Preis von A nach B kommen. Aber warum zum Henker musste es ein Abo sein? Warum muss ich es abonnieren und gleich wieder kündigen, wenn ich es nur einmal brauche? Warum muss man so einen bürokratischen Aufwand betreiben, bei dem am Ende Drölfzig Mitarbeiter in Dutzenden Verkehrsunternehmen oder Behörden damit beschäftigt sind, mein Portraitfoto auf eine Karte drucken zu lassen und kurze Zeit später den Tag der letzten Nutzung in eine Datenbank speichern müssen?

    Warum findet die FDP in Form von Wissing und Lindner es so toll, all diese Hürden aufzubauen und es dann noch als Fortschritt in Sachen Digitalisierung zu feiern, wenn es auch einfacher ginge?

    Warum kann ich im deutschen Nahverkehr nicht einfach überall dieselbe Smartcard benutzen, mit der ich ohne große Vorkenntnisse des Tarifdschungels, der Anzahl der Ringe oder Zonen, an mein Ziel gelange? Ist das zu kompliziert oder muss man in Deutschland das Rad immer wieder neu erfinden? Warum schaut man sich in anderen Ländern nicht nach funktionierenden Lösungen um? Oder ist dummes Gequatsche von Digitalisierung und sinnbefreite Lösungen, die völlig am Bedarf vorbeigehen, ein Einstellungskriterium für Verkehrsminister in der Bundesrepublik Deutschland?

    Es könnte so einfach sein. Karte kaufen, mit Geld oder Zeittarif aufladen und abfahren. Kein Abo, keine Personalisierung, keine Apps, kein unnützer Blödsinn. Stattdessen wieder mehr Bürokratie...

    Danke für die Aufmerksamkeit und Entschuldigung für das ein oder andere böse Wort.
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  • Day 142

    Ein Tag durch die Gastronomieszene

    January 31 in Australia ⋅ ☀️ 23 °C

    Um sich etwas durch die hiesige Gastronomieszene zu kämpfen, beschlossen wir, den Tag in verschiedenen Lokalitäten zu verbringen. Es folgt also eine kleine Rezession der Lokale, die wir an diesem Tag besuchten.

    Wir starteten am Nachmittag in der State Library. So wie es sich für eine ordentliche australische Einrichtung gehört, gibt es auch hier ein Angebot an Kaffee, Snacks und kompletten Mahlzeiten. Australische Cafès verstehen sich eher als Imbisse, in denen es meist bis zum frühen Nachmittag auch Mittagsangebote gibt - anders als in Deutschland.

    In der State Library - die übrigens sehr sehenswert ist und für alle offensteht - gibt es gleich zwei Cafès für das leibliche Wohl aller. Wir entschieden uns für Mr. Tulk, holten uns einen Flat White sowie einen Iced Latte und ein Stück Kuchen. Die Preise sind in Ordnung, auch wenn Gebäck eher teuer ist. Aber das gilt überall in Australien.

    Nach der Stärkung ging es bis zum Schluss in die Bibliothek, um den Tag produktiv ausklingen zu lassen.

    Im Anschluss fuhren wir nach Fitzroy, einem Viertel ähnlich der Dresdner Neustadt mit reichlichen Bars, Pubs, Restaurants und Clubs. Hier zog es uns in einen umgebauten Metrowagen auf dem Dach eines Gebäudes. Für die Orginalität gab es schon mal 10 Punkte. Das Easey's bietet Burger aller Art an. Die Preise waren etwas gehobener, aber noch im Rahmen. Fürs Geld gab es eine ordentliche Portion, auch wenn vom Geschmack her noch Luft nach oben war. Das Ambiente machte aber alles wieder wett, sodass wir zufrieden weiterzogen.

    Nicht weit vom Easey's entfernt befindet sich die Rooftop Bar "Naked for Satan". Ein ausgefallener Name, der - so wurde uns erzählt - vom Besitzer der Bar abgeleitet wurde. Leider komme ich nicht mehr ganz auf die Story, dass ich mir einen Erklärungsversuch spare, um keinen Mist zu erzählen.

    Oben auf dem Dach gibt es eine Bar und eine Terrasse, die selbst bei kühlen Temperaturen an diesem Abend gut besucht war. Zu unserem Erstaunen waren die Preise echt erschwinglich. Für einen Gin Tonic und ein Glas Weißwein wurden lediglich 17 € fällig. Für australische Verhältnisse geradezu ein Schnäppchen; zahlt man doch selbst im Getränkemarkt für ein Bier 6 € und mehr. Die Aussicht auf die Skyline war spitze, zumal wir gute Plätze am Fenster hatten und es an diesem Abend nicht zu voll war.

    Alles in allem ein sehr schöner Tag mit gutem Essen in tollem Ambiente.

    Übrigens: Durch die vielen asiatischen Einwanderer gibt es zudem eine schier gigantische Auswahl an Speisen. So waren wir schon chinesisch, japanisch, malayisch, vietnamesisch oder thailändisch essen. Wir hätten sogar schon Bratwurst haben können, haben uns dann aber aufgrund des hohen Preises dagegen entschieden. Es gibt auch deutsche Bäckereien oder Fleischer.
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  • Day 140

    An den Stränden von Melbourne

    January 29 in Australia ⋅ 🌬 24 °C

    Obwohl Melbourne nicht direkt am Meer liegt, bietet es doch eine Fülle von Stränden und Bädern, die sich entlang der Port Phillip-Bucht erstrecken. Zwei der bekanntesten davon sind St. Kilda, wo wir auch wohnten, und Brighton Beach.

    St. Kilda als Wohnort war für uns ideal, weil es nah am Zentrum liegt und trotzdem Urlausbfeeling bietet. Nicht nur an heißen Tagen war der Strand gut besucht, gab es doch einige Cafès und Restaurants, die man besuchen kann.

    Richtig konkrete Vorstellungen hatte ich von St. Kilda zum Beispiel nicht. Dafür hatte ich aber noch die Bilder von den Stränden in Sydney vor Augen und die damit verbundene Vorstellung, dass es dort doch ähnlich sein muss. Da aber alle Strände in der Bucht liegen, gab es schon mal keine hohen Wellen, was dem Badespaß aber keinen Abbruch tat. Das Wasser bietet ebenfalls eine gute Qualität. An besonders guten Tagen schimmert das Wasser in klaren, türkisfarbenen Nuancen.

    Zwei Tage sind uns dabei besonders in Erinnerung geblieben. Ein paar Stationen mit der Bahn in Richtung Süden liegt Brighton mit seinem Brighton Beach. Wie auch bei seinem berühmten Pendant an der englischen Südküste stehen hier direkt am Strand bunte Hütten, die ihren Besitzern ein Domizil bieten. Bei unserem Spaziergang boten uns die offenen Türen einen kleinen Einblick in deren Innenleben. Manche waren einfach nur praktische Aufbewahrungsboxen, während andere wie kleine Pubs oder Gartenlauben eingerichtet waren. Das könnte mir auch gut gefallen.

    In St. Kilda dagegen kann man gut flanieren und sich mit Freunden treffen. Der bekannteste Strand der Stadt zieht an jedem sonnigen Tag unzählige Menschen an. Am heißesten Tag unseres Aufenthalts mit knapp 38 ° war hier die Hölle los. Aber klar, was macht man auch sonst an so einem Tag?

    Wer richtiges Meerfeeling erleben will, kann das ebenfalls, muss allerdings etwas weiter nach Süden bis zum Meer fahren. Freunde haben uns erzählt, dass man dort auch sehr gut surfen oder tauchen kann. So weit hatten wir es dieses mal aber nicht geschafft, sodass wir uns diesen Punkt für den nächsten Besuch aufheben können.
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  • Day 137

    Australia Day

    January 26 in Australia ⋅ ⛅ 22 °C

    Während unserer 4 Wochen in Melbourne hatten wir auch das Glück, den Australia Day mitzuerleben.

    Der Australia Day ist ein gesetzlicher Feiertag, der am 26. Januar gefeiert wird, und an die Ankunft der ersten britischen Flotte am 26.01.1788 in Sydney erinnert. Die "First Fleet" hatte damals das Ziel der Kolonialisierung Australiens. Mit diesem Hintergrund kann sich jeder vorstellen, welches Konfliktpotential dieser Feiertag birgt.

    In unserer heutigen Zeit ist im ganzen Land eine positive Grundhaltung gegenüber den Ureinwohnern zu spüren. Sie werden hier First Nations genannt und meinen damit die Aboriginals und die Bewohner der Torres Strait. Viele Unternehmen bekennen sich zum traditionellen Anspruch des Landes an die hier siedelten Stämme der First Nations. Auch wenn das Memorandum im letzten Jahr scheiterte, dass den First Nations eine feste Stimme im Parlament gegeben hätte.

    Seit einigen Jahren gibt es daher zum offiziellen Programm etliche Gegenveranstaltungen unter dem Namen "Invasion Day", bei denen sich ebenso viele Nicht-Aboriginals treffen.

    Unser erster Anlaufpunkt war der "Shrine of Remembrance" zwischen St. Kilda und der Innenstadt von Melbourne. Das Monument erinnert ein wenig an das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Im Inneren befinden sich mehrere große Hallen mit Ausstellungen und ein Raum mit einer Flamme, auf die Tageslicht fällt. Von hier aus gelangt man auf die Aussichtsterrasse, von der aus man einen traumhaften Blick auf die Skyline der Stadt hat. Das hat sich also schon mal gelohnt.

    Vom Shrine ist es nicht mehr weit zum Government House, dem Sitz des Governeurs des Bundesstaats Victoria. Am Australia Day gibt es die Möglichkeit, das Haus von innen zu sehen. Die Menschenmassen wurden durch einige Räume im Erdgeschoss geführt, darunter einige Säle und offizielle Räume. Die Einrichtung ist sehr europiäsch gehalten und erinnert an ein britisches Schloss aus dem 19. Jahrhundert. Ohne jetzt nachschlagen zu wollen, wann es gebaut wurde, würde ich sagen, dass es auch so alt ist.

    Am Ende der Führung finden sich alle Besucher in einem großen Saal ein, der für Festlichkeiten genutzt wird. Auf dem Boden spielen Kinder und die Erwachsenen dürfen auf edlen Möbeln sitzen. Ob es das in Deutschland auch gegeben hätte? Ich fürchte nicht.

    Nach dem Government House sind wir dann zur Gegenveranstaltung gelaufen, die zum Glück nicht weit weg war. In der "Sidney Myer Music Bowl", einer Art Amphitheater, gab es dann die Veranstaltung des Invasion Day. Wir suchten uns einen Platz auf der Wiese und hörten einigen Bands zu, die hier spielten. Zwischendurch gab es einige Moderationen, die den Spirit und den Zusammenhalt der Menschen anpriesen.

    Es war wirklich interessant, diesen Feiertag mitzuerleben. Zeigt es doch ein klein wenig, wie die Gesellschaft in Australien funktioniert und welche Themen eine Rolle spielen. Ob wir als Außenstehende das alles an einem Tag verstanden haben, wage ich auch mal zu bezweifeln. Es gab uns aber einen wunderbaren Blick auf die Gesellschaft und zeigte uns, dass es Spannungen in wohl jedem Land gibt.
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  • Day 131–144

    Die ersten Tage in Melbourne

    January 20 in Australia ⋅ ☁️ 25 °C

    Da waren wir also...

    Die erste feste Unterkunft für längere Zeit auf der gesamten Reise. Gut, so ganz stimmt das nicht, weil wir das große Glück hatten, am Anfang in Darwin in Cecilys Haus wohnen zu können. Aber auf jeden Fall seit vielen Monaten.

    Als Standort hatten wir uns den Vorort St. Kilda ausgesucht, der ein berühmter Badeort ist und damit die Badewanne für viele Melbourner. Das Appartment war klein, aber fein; hatte einen geräumigen Wohn- und Küchenbereich, ein getrenntes Schlafzimmer und sogar eine eigene kleine Terrasse. Perfekt für diesen Aufenthalt von vier Wochen.

    Allerdings sollte auch folgendes erwähnt werden:
    Wir hatten Glück im Unglück, denn unser ursprünglich gebuchtes Appartment über Airbnb war nicht mehr zugänglich, weil der Vermieter untergetaucht war. So mussten wir uns eben dieses wesentlich teurere Appartment suchen und durften den Support von Airbnb näher kennenlernen als es uns lieb war. Nach einigem Hin und Her kamen sie uns dann entgegen, überwiesen uns das Geld zurück und gaben uns noch eine Art Entschädigung.

    Gleich am ersten Tag nach unserer Ankunft mussten wir den Mietwagen zurückgeben. Die Station des Verleihers war direkt am berühmten Queen Victoria Market - einem riesigen Marktareal mit allerlei Ständen und vielem Essen. Ein Glück für uns, hatten wir doch gleich die Gelegenheit für ein gutes Frühstück und konnten den ersten Punkt abhaken.

    In den Tagen danach stellte sich dann eine Art Routine ein, bei der wir wieder ein "normales" Leben hatten. Die Routine nannte sich Arbeiten und Erkunden, Neudeutsch auch Work and Travel genannt. Auch wenn das Travel hier nicht ganz passt. Wir arbeiteten ein paar Stunden und machten uns dann in die Spur.

    St. Kilda und Melbourne haben eine Menge zu bieten. Selbst jetzt, nach dem Ende unseres Aufenthalts, gibt es immer noch offene Punkte auf der Liste, die wir gerne gesehen oder getan hätten.

    An heißen Tagen waren wir am Strand und genossen das Leben. An den anderen Tagen nahmen wir uns eher Ziele in Melbourne vor. Wir erkundeten die verschiedenen Viertel, machten Spaziergänge am Fluss, genossen vier Jahreszeiten an einem Tag oder ließen uns bei einer Free Walking Tour die Geheimnisse der Locals näher bringen.

    Melbourne ist z.B. bekannt für seine kleinen Gassen, seine Gastronomie oder für seine Streetart. Und das alles mitten im CBD (Central Business District). Wenn in anderen Großstädten die Sonne untergeht und in den Bürotürmen das Licht ausgeht, dann herrscht oftmals tote Hose. Melbourne dagegen hat eine ausgewogene Mischung aus Arbeiten, Wohnen und Leben. Ich glaube, das macht den Reiz dieser Stadt aus. Sie hat mittlerweile über 5 Millionen Einwohner im Großraum, ist aber sehr übersichtlich und erschlägt einen nicht.

    Achso, da war ja auch noch Tennis. Jedes Jahr Mitte Januar werden die Australian Open in Melbourne ausgetragen. Da wir das schon länger auf dem Schirm hatten, konnten wir uns gut vorbereiten und uns Karten für das Auftaktmatch von Alexander Zverev besorgen. Der Preis war völlig in Ordnung. Das Spiel fand in einem der drei größeren Stadien statt und bot eine tolle Stimmung. Das gesamte Ereignis war gut organisiert; man musste nirgends lange anstehen oder nach Toiletten suchen. So sollte ein größeres Event immer sein!

    Nach ein paar Tagen hatten wir uns super eingelebt. Die Wege waren bekannt, der Einkauf Routine und sowohl St. Kilda als auch Melbourne luden immer wieder zu Ausflügen ein. So muss das!
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  • Day 123–125

    Great Ocean Road

    January 12 in Australia ⋅ ☀️ 25 °C

    Unser Ausgangspunkt hieß Port Fairy, an dem wir einen Abend zuvor ankamen. Auch hier schliefen wir wieder in einer Jugendherberge, einem wunderschönen alten Cottage (was einem alten Landhaus entspricht), mitten im Ort.

    Port Fairy ist relativ klein, wird in den Ferien aber vermutlich aus allen Nähten platzen. Wenn man gerne Serien oder Filme schaut, in denen Badeorte den Rahmen für die Handlung geben, dann kann man sich Port Fairy gut vorstellen. Der Stadtkern besteht aus drei bis vier Straßen mit vielen Geschäften und Cafés, die - so wurde uns gesagt - im Hochsommer alle voll seien. Viele Plakate wiesen auf Veranstaltungen hin, die meisten davon allerdings erst im Februar oder März.

    Unser Tag startete allerdings am Strand. Bei so schönem Wetter darf man sich das Meer nicht entgehen lassen - auch wenn das Wasser gefühlt nur 15 Grad hatte. Die meisten Menschen schien das aber nicht zu stören, denn es waren etliche Menschen mit und ohne Surfbrett im Wasser.

    Mit guter Laune und viel Sonne (warum wird das gerade so kitschig?) ging es dann in Richtung der berühmten Straße. Von Westen kommend startet sie allerdings ziemlich unspektakulär zwischen Feldern mitten auf dem Land. Neben mir hörte ich dann auch die Frage, wann man denn das Meer sehen könne. Hmm...

    Doch es ging gleich ohne Vorwarnung los. Das erste Highlight ist die Bay of Islands. Ein Deja Vu. Dort waren wir doch schon auf Neuseeland?!? Die hiesige Bucht ist allerdings etwas kleiner und beheimatet keine Inseln, sondern Felsen. Ein kleiner Unterschied, aber ein sehr sehenswerter.

    An diesem Teil der Straße geht es Schlag auf Schlag. Nach der Bay of Islands kommt die London Arch oder London Bridge; ein Felsen, der früher mit dem Festland verbunden war. Als die Verbindung zum Land einbrach, befanden sich wohl noch ein paar Touristen auf dem Felsen, die aber zum Glück mit einem Hubschrauber gerettet werden konnten.

    Nach so vielen Eindrücken gab es erstmal eine kleine Pause in Port Campbell. Ebenso wie Port Fairy ist Port Campbell ein schicker, kleiner Urlaubsort, an dem man seine Leben genießen kann. Das kleine Städtchen liegt an einer kleinen Bucht, die förmlich zum Baden lockte. Es war auch gut was los - volles Haus sozusagen.

    Gut gestärkt und sehr zufrieden ging es weiter. Der nächste Stopp war die Loch Ard Gorge mit vielen Wegen und weiteren Ausblicken auf die vorliegenden Felsen und kleinen Buchten. Wir hatten noch nicht mal das eigentliche Highlight der Great Ocean Road gesehen und hätten doch schon aufhören können.

    Doch die Twelve Apostels warteten noch. Die Twelve Apostels sind eigentlich nur noch 8 Felsen, die wie an einer Perlenschnur aufgereiht am Strand stehen und fotografiert werden wollen. Na klar, sehr gerne! Ich denke, die Bilder sprechen hier für sich und bedürfen keiner weiteren Worte.

    Mit den Twelve Apostels endete dann langsam auch der Tag, obwohl wir noch knapp zwei Stunden bis zu unserer Unterkunft fahren mussten, die in der Nähe von Apollo Bay lag. Dieses mal übernachteten wir in einem alten Kloster mit Blick auf das Meer. Es hört sich zwar spannend an, aber die Beschreibung versprach mehr als die Realität letztlich lieferte.

    Kurze Zwischenfrage: Wofür ist Australien gleich nochmal berühmt? Für Känguruhs und Koalas. Letztere soll es auch an der Great Ocean Road geben - auf dem Weg zu einer Landspitze namens Cape Otway. Bevor es also weiter in Richtung Melbourne ging, fuhren wir erstmal wieder zurück zum Leuchtturm des Cape Otway.

    Das Wetter wechselte über Nacht und aus dem strahlenden Sonnenschein wurde eine trübe, kalte Suppe. So hielt sich der Enthusiasmus stark in Grenzen; wahrscheinlich auch, weil wir doch keine Koalas sahen. Also ging es dann doch recht schnell weiter die Straße entlang in Richtung Melbourne. Doch dann sahen wir am Straßenrand ein Auto stehen, dessen Insassen vor einem Baum standen. Ein Koala! Nein, ein richtiger Koala! Der Tag war gerettet. So ein knuffiges Ding :)

    Der restliche Teil der Great Ocean Road besteht aus viele Serpentinen, weil die Berge hier direkt ins Meer fallen. Mit Lorne, Aireys Inlet, Anglesea und Torquay folgen weitere, kleine Orte, die wir jedoch alle links liegen ließen. Bis nach Melbourne war es noch ein langer Weg und nach langer, langer Zeit wartete ein richtiges Appartment auf uns.

    Nichtsdestotrotz war es ein toller Ausflug mit vielen schönen Orten, die man mind. einmal im Leben gesehen haben muss. Ein absolutes Highlight, welches man vielleicht irgendwann noch einmal erleben kann.
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  • Day 121–122

    Von Adelaide zum Grampians Nationalpark

    January 10 in Australia ⋅ ☀️ 25 °C

    Bei den Recherchen zur Great Ocean Road begegnete uns immer wieder der Grampians Nationalpark, der von vielen bei einem Roadtrip ebenso angefahren wird wie die Küstenstraße selbst. Zum Glück war es von Adelaide aus auch nur ein "kleiner" Umweg. Was lag also näher, dieses kleine Gebirge nördlich der Küste als Start zur Great Ocean Road mitzunehmen?

    Gesagt, getan! Von Adelaide aus führt der Highway A8 in Richtung Melbourne direkt am Nationalpark vorbei.

    Nachdem wir das Auto abgeholt und aus dem Hotel ausgecheckt hatten, ging es auch gleich los. Erster Stopp war Mount Lofty, der Hausberg mit Panorama-Restaurant und Aussichtsterrasse auf die Stadt, gelegen in den Adelaide Hills. Von hier oben hatte man eine prima Aussicht auf die City, die mit einem Ring von Parks von ihren Vororten abgegrenzt wird. Sogar das Meer und der Flughafen waren von hier aus gut zu sehen.

    Nach einem Kaffee ging es dann weiter Richtung Grampians. Der Weg war weit; etwa 500 km trennten uns von unserem Tagesziel Halls Gap inmitten der Berge. Zum Glück war der Highway gut ausgebaut und nicht in einem so schlechten Zustand wie so oft an der Ostküste.

    Am Abend kamen wir dann in unserer Unterkunft, einer Art Jugendherberge, an. Sie war die einzig budgetfreundliche Unterkunft im Ort, aber wir hatten damit einen guten Deal gemacht. Neben einer großen Küche bot sie einen großen Aufenthaltsraum zum Ausruhen in einer schönen bergigen Umgebung. Auch das Zimmer war respektabel und völlig ausreichend für eine Nacht.

    Natürlich war Halls Gap nicht nur eine Durchgangsstation zur Great Ocean Road. So wollten wir noch etwas von der Umgebung mitnehmen, bevor es in Richtung Küste ging.

    Am Abend zuvor saß eine Reisegruppe neben uns. Ein Teilnehmer war aus den Niederlanden (wie so oft ... anscheinend ist ein Teil der Holländer nie zu Hause ... egal, anderes Thema) und sogar ein Deutscher war dabei. Der Grund, warum das hier erwähnt wird, ist, dass sie Touren durch die Berge machten, was uns zu der Annahme brachte, dass die Grampians auch viel zu bieten haben.

    In der Nähe von Halls Gap gab es dementsprechend einige lohnenswerte Ziele. Wir entschieden uns für die Mackenzie Falls und den Mount Victory mit dem Reed Lookout und den "The Balconies". Alle drei Orte boten wirklich tolle Aussichten in wunderschöner Umgebung. Gerade die beiden Lookouts brachten Erinnerungen an die Blue Mountains hoch.

    Der Teil des Roadtrips hatte sich also schon gelohnt. Wie immer bleibt auch hier festzuhalten: Es hätten auch ein bis zwölf Nächte mehr sein können. Aber so ist das halt bei einer begrenzten Auszeit. Am Nachmittag ging es dann aber Richtung Küste. Direkt durch die Berge und entlang endloser Felder ging es unserem Ziel, Port Fairy, entgegen, von wo aus wir am nächsten Tag den Trip über die Great Ocean Road starteten.
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  • Day 117–121

    Zurück nach Australien - Adelaide

    January 6 in Australia ⋅ 🌧 25 °C

    Da unser Visum für Australien für ein Jahr gültig ist, war bei der Planung der Reise schnell klar, wir müssen zurück! Geplant ist ein Monat Melbourne als feste Station. Bevor es aber in Richtung Melbourne geht, machen wir einen kleinen Umweg über Adelaide.

    Unser Flug von Bali nach Australien war weitestgehend ohne großes Vorkommnis. Außer das wir eine Stunde auf dem Rollfeld gestanden haben, weil wir wegen eines Unwetters nicht fliegen konnten. Aber in Bali waren wir das Warten ja bereits gewohnt ;).

    Kleine Fun-Fact, und falls wer einmal die selbe Strecke plant - aufpassen, man darf keine Getränke von Indonesien nach Australien einführen. Und da sind die Fluggesellschaften ziemlich streng und kontrollieren alle Handgepäcksstücke sehr genau.
    Wir haben es zum Glück rechtzeitig gelesen und haben entsprechend nichts gekauft. Einige Australier wussten es wohl nicht. Und so sind allerhand volle Wasserflaschen im Müll gelandet. Die Fluggesellschaft war da knall hart. Selbst selbst gefüllte Wasserflaschen mussten entweder ausgetrunken oder weggekippt werden. Man konnte nur für teuer Geld im Flugzeug Wasser kaufen. Keine Ahnung, warum das wiederum funktioniert. Vielleicht ein Druckmittel der Wasser-Industrie ;).

    Die Einreise nach Australien war sehr entspannt. Der Pass wurde schnell kontrolliert. Dieses Mal habe ich mich sogar getraut und nach einem Stempel gefragt. Nachdem ich bei Instagram gesehen habe, wie eine Influencerin in Sydney einen Stempel ergattern konnte. Der Zollbeamte scheint mit meiner Frage nicht überrascht gewesen zu sein und verneinte ganz freundlich und mit einem kleinen Schmunzeln. Naja, der Versuch war es wert. ;)

    Wir hatten einen kurzen Schockmoment an der Zollkontrolle, weil wir vergessen haben unsere Holz-Souvenirs in der Zollerklärung nicht anzugeben. Aber die Australier waren sehr locker und haben uns dennoch durchgewunken. Ach, ich liebe diese Gelassenheit.

    Und so ist die Bali-Zeit nun offiziell vorbei. Und ja, wie schön war es wieder in einem Land zu sein, wo alles etwas geordneter läuft.

    Nachdem wir unser Gepäck erhalten haben, ging es zum Airline-Bus, der uns relativ fix in die Innenstadt brachte. Und was soll man sagen - es war Samstag, es ist eine Großstadt und es war ruhig. Kein (Verkehrs)Lärm, kein Gedrängel. Wir waren etwas irritiert.

    Unser Hotel lag dieses Mal mitten im CBD. Das sogenannte Central Business Disctrict aka Stadtmitte. Von hier aus konnte vieles erlaufen werden.

    Wenn man von Adelaide als Reiseziel spricht, sind viele erst einmal verwundert. Denn die Großstadt zählt für viele nicht zur ersten Wahl. Kein Wunder bei der großen Konkurrenz an Auswahl. Und wenn man sich so die Reiseberichte anschaut, führen alle Trips eher ins Umland als in die Stadt selbst. Adelaide hat immerhin 1,3 Millionen Einwohner und zählt damit zur fünftgrößten Stadt Australiens. Jedes Jahr gibt es in Adelaide ein großes Kunstfestival, was weltweit bekannt ist. Ich würde sagen, es ist der Underdog zwischen all den bekannten Städten wie Melbourne oder Sydney.

    Wir haben uns bewusst deswegen 3 Tage Zeit genommen bevor es weiter in Richtung Melbourne geht. Am Tag unserer Ankunft ist nicht mehr viel passiert. Wir hatten mal wieder mit etwas Jetlag zu kämpfen, haben wir doch wieder allerhand Zeit verloren - genauer gesagt 4 Stunden.

    Apropos Zeitzonen - Australien ist schon ein witziges Land. Irgendwie hat jeder Staat seine eigene Zeitzone. Während Adelaide plus 9:30 Stunden Zeitverschiebung zu Deutschland hat, sind es in Melbourne 10 Stunden. Wir fragen uns immer noch, wie diese halbe Stunde zustande kommt?

    Am nächsten Morgen hieß es erst einmal ausschlafen. Es ist ja schließlich auch Sonntag. Der Tag fing sehr bedeckt und kühl an, wurde aber zum Glück ein richtig schöner sonniger Tag zum Schluss. Kurzerhand sind wir deshalb nach dem Mittag in Richtung Zentrum aufgebrochen. Hier in Australien ist auch Sonntags allerhand los, weil viele Geschäfte geöffnet haben. Wir haben uns die Freiheit genommen und sind durch zahlreiche Geschäfte geschlendert und haben uns, welch Überraschung, erst einmal einen Kaffe gegönnt.
    (Keine Ahnung, wie wir das machen sollen, wenn wir wieder zu Hause sind.)

    Unser Café befand sich in den Adelaide Armaden. Ein altes viktorianisches Einkaufszentrum, was noch weitestgehend erhalten wurde. Generell gibt es in Adelaide noch sehr viele sehenswerte Gebäude, die noch an die frühe Kolionalzeit erinnern.

    Nachdem die Sonne endlich zum Vorschein gekommen ist, ging es weiter in Richtung Universität. Adelaide is ein sehr beliebter Studienort und mit über 40.000 Studenten ähnlich groß wie Dresden. Die Uni war nicht unweit vom Hauptfluß, der Adelaide zu einer der grünsten Städte Australiens erstrahlen lässt. Dort haben wir uns ein wenig Ruhe gegönnt und uns von der Umgebung treiben lassen.

    Der nächste Tag fing leider auch wieder betrübt und kühl an. Dennoch ging es weiter auf Entdeckertour durch die vielen kleinen Viertel mit ihren viktorianischen Häusern. Eigentlich wollten wir an diesen Tag in Richtung Strand fahren. Aber das Wetter war leider zu kühl, so dass wir uns für einen ruhigen Nachmittag mit etwas schlendern und in Ruhe Kaffee trinken entschieden haben.

    Am nächsten Tag war es ähnlich ruhig. Der Tag fing zwar sehr schön bei Sonne und warmen Temperaturen an. Wir sind in Richtung zentrale Markthalle gelaufen. Ein zentrale Halle, wo es zahlreiche Lebensmittel und Früchte/ Gemüse zu kaufen gibt. Gleichzeitig gab es zahlreiche Stände, wo jeder international essen konnte, worauf man gerade Lust hatte.

    Nur leider konnten wir nicht lange bleiben. Wir beide fühlten uns nicht gut. Die Klimaanlage im Flugzeug und dann noch der Wetterumschwung von 30 Grad feuchtropisch auf kühler Frühling hat uns leider mit einer Erkältung belegt.
    So mussten wir nach unserem Besuch der Markthalle schnell wieder ins Hotelzimmer zurück und haben den restlichen Tag fast ausschließlich im Hotelzimmer verbracht. In der Hoffnung, dass es am nächsten Tag wieder besser wird. Denn es ging ja weiter in Richtung Melbourne.

    Mehr Highlights gibt es zu Adelaide leider nicht viel zu sagen. Als lebenswerte Stadt würde ich Adelaide schon bezeichnen. Allein schon wegen der zahlreichen grünen Ecken.
    (Bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass nur wenige Kilometer weiter das Outback beginnt.) Aber als Touristenstadt reicht 1 oder 2 Tage völlig aus. Da haben andere australische Großstädte definitiv mehr zu bieten.

    Für uns ging somit unser nächster Roadtrip in Richtung Melbourne los. Am Mittwoch haben wir unser Auto abgeholt. Mehr dazu gibt es aber in einem separaten Beitrag.
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  • Day 114–117

    Kuta - die letzte Station auf Bali

    January 3 in Indonesia ⋅ ☁️ 31 °C

    Wir hatten leichten Anflug von Panik und Angstschweiß, wenn wir an die Abreise dachten. War es möglich, von Canggu aus an einem Samstagmorgen rechtzeitig am Flughafen zu sein? Es gab nur eine Antwort auf diese Frage: Wir ziehen näher zum Flughafen.

    Also ging es ab nach Kuta. Nach den guten Erfahrungen mit dem Hotel in Sanur sollte es wieder eines sein mit einer großen Poollandschaft. Wir fanden ein 3 Sterne-Hotel, nur 15 Minuten vom Flughafen entfernt, und wähnten uns damit auf der sicheren Seite.

    Vor Kuta wird man von vielen Seiten gewarnt. "Gehe ja nicht dahin, dort ist die Hölle los", heißt es jedes mal. Schlimmer als in Canggu konnte es nicht werden, weswegen wir die Warnungen aus dem Wind schlugen.

    Das Hotel war ein guter Fang. Gleich kurz nach der Ankunft wurde der Pool getestet und für toll befunden.

    Die letzten beiden Tage verbrachten wir mit dem Bummel durch die nähere Umgebung - vor allem durch zwei Shoppingcenter. In Kuta wirkt die Insel am touristischsten, was man u.a. an den Malls sehen kann. Unser Hotel bot sogar einen kostenlosen Shuttleservice zu einer der Malls an.

    Eines der besagten Center war das Beachwalk Shopping Center, welches viele Markenläden hatte. Highlight hier war ein Laden von M&M's, in dem es alles mögliche rund um die kleinen Erdnussbällchen gab. Nur leider zu gepfefferten Preisen, die man nicht mal in Deutschland verlangen würde. So blieb es beim Window Shopping und jeder Menge Fantasie, wie viel Geld man wohl bräuchte, um jedes Produkt einmal zu kaufen.

    In Kuta fanden wir auch eines der schönsten Cafés, welches wir auf Bali besucht hatten. Das Interieur bestand aus Industriedesign und Möbeln in Shabby Chic. Eine gelungene Mischung zusammen mit gutem Essen zu akzeptablen Preisen.

    Auf Bali kann man günstig essen - oder teuer. Ein gutes Preis-Leistung-Verhältnis kann echt schwierig sein. Günstig findet man hauptsächlich bei den Warungs, den örtlichen Imbissen der Einheimischen, zu denen auch hauptsächlich Einheimische essen gehen. Aufgrund der unterschiedlichen Hygienestandards sollte man allerdings vorsichtig sein und bei diversen Plattformen nach schlechten Kritiken suchen. Gibt es keine, kann man es mit dem Essen ruhig probieren.

    Neben den Warungs gibt es dann noch die höherpreisigen Cafés und Restaurants für die Touristen. Letztere schießen wie Pilze aus dem Boden und buhlen mit den bereits vorhandenen um die Aufmerksamkeit der Ausländer.

    Zurück zum Thema... Jedenfalls würde ich mir ein Café wie das Crumb & Coaster auch in Dresden wünschen. Egal, ob man am Sonntagnachmittag zum Kaffeetrinken kommt oder am Abend etwas essen möchte.

    Am Ende hatten wir noch zwei schöne Tage auf Bali. Ich für meinen Teil möchte es nicht ausschließen, in ein paar Jahren nochmal hinzufliegen. Die Neugier wäre da, um weitere Orte zu entdecken oder zu schauen, wohin sich der Tourismus so entwickelt hat.
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  • Day 106–114

    Canggu

    December 26, 2023 in Indonesia ⋅ ☁️ 31 °C

    Manchmal muss man länger überlegen, was man zu einem Ort schreiben möchte. Wie findet man eine Einleitung oder eine Überleitung aus einem vorhergenden Text?

    Die Erfahrungen der vorangegangenen Wochen in Bali erzeugten eine gewisse Neugier. Von Canggu (gesprochen Tschangu) wussten wir, dass es einer der Hotspots auf Bali ist, der bei Surfern und Partytouristen sehr beliebt ist. Der Ort entwickelte sich von einem kleinen Fischerdorf zu einem wuseligen Durcheinander mit 30.000 Einwohnern.

    Unsere Unterkunft unterschied sich dieses mal sehr stark von den bisherigen - hatten wir dieses mal ein Zimmer in einem Co Living Space. Co Living ist ein Konzept oder vielleicht auch ein Lebensgefühl. Man wohnt und arbeitet an einem Ort zusammen mit Gleichgesinnten. In der Regel sind das Digitale Nomaden oder Menschen, die für eine bestimmte Zeit von unterwegs aus arbeiten können. Eine solche Unterkunft hatten wir nun gebucht. Und es hat durchaus Spaß gemacht. Wohnen und ein gut ausgestattetes Büro waren nur wenige Meter voneinander entfernt. Das könnte auch was für zukünftige Reisen werden.

    An der Stelle aber genug von einer schnöden Unterkunft. Kommen wir zu Canggu. Was soll man sagen? Es war voll - wie überall auf Bali ;) Unsere Unterkunft lag leider etwas außerhalb, sodass wir uns jedes mal einen Grab-Fahrer rufen mussten. Den schlimmsten Stau erlebten wir auch hier - als wir für eine Strecke von ungefähr 4 Kilometern eine knappe Stunde brauchten, nur weil wir Kaffee trinken wollten.

    An dieser Stelle wäre etwas Mitleid schön oder wahlweise auch Bewunderung für die Entschlossenheit, die wir mitbrachten. Danke ;)

    Für alle, die sich jetzt fragen, wie der Rückweg war:
    Erstaunlich gut, hervorragend sogar. Ohne Stau oder besondere Vorkommnisse und mit gut gefüllten Bäuchen.

    Silvester rückte auch immer näher. Von unseren Freunden hatten wir den Tipp für ein schönes Restaurant bekommen. So entschieden wir uns, am 31.12. gegen 21 Uhr, dort hin zu fahren und es uns gut gehen zu lassen. Der Laden war so gut wie leer, doch trotzdem gab ein Sänger sein Bestes für die Unterhaltung. Ein gutes Essen und ein paar Cocktails später ging es dann zum Meer. Die Spannung stieg, wie auf Bali wohl Silvester gefeiert wird.

    Je näher wir dem Zielort kamen, umso voller wurde es auf den Straßen. Am Ende stiegen wir einen halben Kilometer vor dem Ziel aus und liefen weiter, weil das Taxi nicht mehr durchkam. Eigentlich wollten wir runter zum Strand, doch die Stufen dahin waren nicht mehr begehbar. Es war so voll wie zu den besten Zeiten von Großraumdiskotheken in Deutschland. Nur eben unter freiem Himmel und bei schweißtreibenden 30 ° in den Tropen.

    Kurz vor Mitternacht ging das Spektakel dann los. Die Raketen schossen nur so in den Himmel und die Show braucht sich vor keiner Stadt in Deutschland zu fürchten. Wir wurden nicht enttäuscht. Massen von Touristen schoben sich durch die engen Gassen und feierten freudig ins neue Jahr hinein.

    In dieser Nacht hatten wir auch wieder Bammel, ob wir es schaffen würden, in einer angemessenen Zeit - in sagen wir weniger als 8 Stunden - nach Hause in die Unterkunft zu kommen. Wir waren positiv überrascht, dass wir innerhalb weniger Minuten einen Fahrer bekamen, der uns in weniger als 30 Minuten zur Unterkunft brachte. Es war beruhigend.

    Die ersten Tage im neuen Jahr waren entspannt. Wir hatten eine gute Mischung aus Arbeit, Erholung und Sightseeing. Nur mit dem Essen hatten wir nicht so viel Glück. Aber das behalten wir lieber für uns.
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